<Desc/Clms Page number 1>
Anordnung zum Belastnngsausgleich in Dampfkraftanlagcn mit mehreren Dampf- kraftmaschinen.
Aus der Erkenntnis heraus, dass die beste Wirtschaftlichkeit einer Kesselanlage dann erzielt wird, wenn man die Kesselbelastung annähernd konstant hält, hat man besondere Verfahren zum Belastungsausgleich entwickelt, die darauf hinauslaufen, dass man dem Kessel eine konstante Dampfmenge entnimmt und dass man dann diejenigen Dampfmengen, die über den augenblicklichen Bedarf hinausgehen,
EMI1.1
einer Kraftmaschine entnimmt und seine Wärme an eine entsprechende Wassermenge abführt.
Die Erfindung betrifft eine besondere Anordnung zum Belastungsausgleich in Dampfkraftanlagen mit mehreren Dampfkraftmaschinen und besteht darin, dass die Kraftmaschine der Anlage in zwei Gruppen unterteilt sind, nämlich eine Gruppe, die die Kraftmaschine enthält, die entsprechend dem Leistungsbedarf geregelt werden und die keine Anzapfung besitzen, und in eine zweite Gruppe, deren Maschinen als Anzapfmaschinen ausgebildet sind und mit denen der Belastungsausgleich durch Entnahme wechselnder Dampfmenge durchgeführt wird.
Die neue Anordnung hat nach verschiedenen Richtungen hin besondere Vorteile.
Es ist bekannt, dass die Ausbildung einer Kraftmaschine als Entnahmemaschine eine Reihe von baulichen Schwierigkeiten mit sich bringt. Das Gehäuse muss besondere Entnahmestutzen enthalten ; es sind gegebenenfalls besondere Entnahmeregler anzubringen, und es tritt ferner, was vor allem bei grösseren Einheiten zu Schwierigkeiten führt, eine Änderung in den Axialsehüben auf. Man erkennt, dass die Rücksichtnahme auf die Sonderbedingungen zu einer Verteuerung der Anlage führen muss, abgesehen davon, dass man leicht mit Störungen rechnen muss, die infolge der Komplikation der Maschine
EMI1.2
Masehineneinheiten, denn es ist klar, dass z. B. ein Elektrizitätswerk die Betriebssicherheit seiner Maschinen mit Rücksicht auf die angeschlossenen Kraftverbraucher in den Vordergrund stellen muss.
Gemäss der Erfindung werden die Maschinen, die entsprechend dem Leistungsbedarf eingeregelt werden sollen, ohne Anzapfung ausgerüstet, stellen also ganz normale Maschinen dar. Die Durchführung des Regenerativverfahrens wird dabei besonderen Maschinen zugewiesen. Es ist ohne weiteres ersichtlich, dass die Maschinen, die diese Aufgabe zu erfüllen haben, nur verhältnismässig kleine Maschinen zu sein brauchen. Man kann sie dann so einfach als möglich bauen, da es nicht auf den höchst erreichbaren Wirkungsgrad ankommt. Insbesondere kann man für die Durchführung des Regenerativverfahrens die an sich in jedem grösseren Kraftwerk vorhandenen Hausturbinen verwenden, ist also in diesem Falle nicht zur Aufstellung besonderer Maschinen gezwungen.
Die Erfindung ist ferner für alle Fälle wertvoll, bei denen ein älteres Kraftwerk durch Hinzufügung von Hochdruckkesseln und Hochdruckmaschinen erweitert werden soll. Man kann dann in solchen Kraftwerken, deren Wirkungsgrad wegen der Unmöglichkeit, das Regenerativverfahren durchzuführen, verhältnismässig gering ist, dadurch heben, dass man jetzt die Hochdruckmasehinen, die z. B. als Vorschalt-
EMI1.3
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
durch Anzapfdampf bekannt sind, bei denen der Vorwärmedampf nur einer der Maschinen entnommen wird. Doch weisen diese Anlagen nicht die übrigen Merkmale der vorliegenden Anlage auf.
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Fig. 1-3 dargestellt.
Eine Kesselanlage 1 versorgt eine Frisehdampfleitung 2 mit Dampf, an die im Falle der Fig. 1 die Kraftmaschine 20 und 21 angeschlossen sind. Die Kraftmaschine 20 wird in bekannter Weise durch einen Leistungsregler 3 entsprechend dem Bedarf der an sie angeschlossenen Kraftverbraucher geregelt.
Parallel zu dieser Maschine 20 ist eine Maschine 21 geschaltet, die als Anzapfmaschine mit den Anzapfleitungen 6 und 12 ausgebildet ist. Die Dampfzufuhr zu dieser Maschine wird im Gegensatz zur Maschine 20 nicht durch einen Leistungsregler gesteuert, sondern durch einen Überstromimpuls 4, der auf das Einlassventil 5 einwirkt, in der Weise, dass die Dampfzufuhr zur Maschine 21 vergrössert wird, wenn die vom Kessel 1 gelieferte Dampfmenge und damit der Druck in der Leitung 2 ansteigt, wogegen sie umgekehrt vermindert wird, wenn der Bedarf der Maschine 20 grösser wird und infolgedessen der Dampfdruck in der Leitung 2 absinkt. Die Maschine 21 verarbeitet also den Übersehussdampf der Kesselanlage 1.
Um ihn aus der Maschine abzuführen, sind an die Leitungen 6 und 12 Vorwärmer 11 und 13 angeschlossen, durch die Speisewasser mit Hilfe einer Pumpe 9 hindurchgedrückt wird. Um Dampfmenge und Speisewassermenge in Übereinstimmung zu bringen, wird die Fördermenge der Pumpe 9 dem vorhandenen Überschussdampf angepasst, wie es durch die Impulslinie 10 angedeutet ist. Hinter die Vorwärmer 11 und 13 ist noch ein Frisehdampfvorwärmer 15 geschaltet, der durch eine Leitung 7 an die Frisehdampf- leitung 2 angeschlossen ist. Ein Impuls 8 steuert durch Regelung des Frischdampfventils 30 die Dampfzufuhr zum Vorwärmer 15 derart, dass das durch die Leitung 31 fliessende Wasser auf eine konstante Endtemperatur vorgewärmt wird.
Ein Speicher 16 dient zum Ausgleich der Differenz zwischen der Förderung der Pumpe 9 und der Kesselspeisepumpe 17.
In der Fig. 2 ist der Fall dargestellt, dass eine Kraftanlage aus einer Niederdruckkesselanlage 1 und einer Hochdruckkesselanlage 22 besteht. Die Regenerativmasehine ist in diesem Falle als Vorschalt- maschine 24, 25 ausgebildet. Die Dampfzufuhr zu ihr wird durch ein Ventil 32 geregelt, das durch einen Überströmimpuls 33 gesteuert wird. Die Maschine 24,25 erhält also Dampf entsprechend der Dampferzeugung im Kessel 22. Ein Geschwindigkeitsregler 34 ist lediglich als Übertourenregler vorgesehen.
Um der Maschine 20 immer die genügenden Dampfmengen zur Verfügung zu stellen, ist in der Verbindungsleitung zwischen den Maschinenteilen 24 und 25 ein Ventil vorgesehen, das durch einen Druekminderimpuls 35 in der Weise gesteuert wird, dass bei Absinken des Druckes in der Leitung 2 das Ventil 27 weiter geschlossen und damit die Dampfzufuhr zum Niederdruckteil 25 verringert wird. Die Leitung 26 steht ausserdem mit der Leitung 2 in Verbindung. Das Regenerativverfahren wird mit Hilfe des Niederdruckteiles 25 durchgeführt, dessen Entnahmeleitungen 6 und 12, wie im Falle der Fig. 1, an die Vorwärmer 11 und 13 angeschlossen sind.
Die Anordnung nach der Fig. 3 ist im wesentlichen dieselbe wie die nach der Fig. 2. Sie unterscheidet sich von ihr darin, dass die Leitung 26 nicht an die Leitung 2, sondern an einen Vorwärmer : 28 angeschlossen ist und dass der Frisehdampfvorwärmer 29 parallel zum Vorwärmer 28 liegt. Die Beheizung dieses Vorwärmers findet in der Weise statt, dass ein Impuls 31 die Förderleistung der Pumpe 36 den Übersehussdampfmengen im Frischdampfnetz 2 anpasst.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Anordnung zum Belastungsausgleich in Dampfkraftanlagen mit mehreren Dampfkraftmaschinen, bei der Überschussdampf als Entnahmedampf einer Kraftmaschine entnommen und seine Wärme an das Kesselspeisewasser abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftmaschinen der Anlage in zwei Gruppen unterteilt sind, eine Gruppe, die entsprechend dem Leistungsbedarf geregelte Maschinen ohne Anzapfung enthält, und eine zweite Gruppe, die als Anzapfmaschinen ausgebildete Maschinen enthält, mit denen der Belastungsausgleich durch Entnahme wechselnder Dampfmengen durchgeführt wird.