AT115224B - Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff.

Info

Publication number
AT115224B
AT115224B AT115224DA AT115224B AT 115224 B AT115224 B AT 115224B AT 115224D A AT115224D A AT 115224DA AT 115224 B AT115224 B AT 115224B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
retort
retorts
reaction
sulfur
carbon disulfide
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Ig Farbenindustrie Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ig Farbenindustrie Ag filed Critical Ig Farbenindustrie Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT115224B publication Critical patent/AT115224B/de

Links

Landscapes

  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff. 



   Nach dem Stammpatente Nr. 104008 wird bei der Herstellung von Schwefelkohlenstoff aus Kohle und Schwefel letzterer gesondert verdampft und überhitzt und dann in die auf Reaktionstemperatur erhitzte Beschickung des Reaktionsraumes eingeführt. 



   Eine Ausführungsform dieses Verfahrens bildet den Gegenstand der durch Patent Nr. 111843   geschützten   Erfindung, gemäss der eine der Verdampfung und der unmittelbar daran sich anschliessenden Überhitzung des Schwefels dienende   Vorrichtung, z.   B. ein mit Füllstoffen ausgesetztes Rohr, in der gleichen Heizkammer wie die Reaktionsretorte vorgesehen ist. Mit jeder Änderung in der Überhitzung des Schwefeldampfes ist hier zwangsläufig eine Temperaturänderung der Reaktionsretorte verbunden. 



   Bei Ausarbeitung der Erfindung hat sich ergeben, dass man durch eine getrennte Feuerführung gewisse Vorteile erzielen kann. Diese bestehen einesteils darin, dass man dann die Reaktionsretorte in der bisherigen bewährten Weise befeuern kann, bei der zugunsten der Erzielung einer langen Lebensdauer der Retorte eine   möglichst   gleichbleibende Temperatur eingehalten wird, während man   bezüglich   der Ausbildung des Heizraumes und der Intensität der Befeuerung der stark   wärmeverbrauchenden   Verdampfungs-und Überhitzungsretorten für den Schwefeldampf jede Freiheit hat, und andernteils darin, dass man das Ausmass der Schwefelkohlenstofferzeugung bei geringstem   Wärmeverbrauch   jederzeit durch die Wahl   des Überhitzungsgrades   des Schwefeldampfes in der Hand hat. 



   Versuche haben ergeben, dass bei gleichbleibender Temperatur der Reaktionsretorte deren Leistung an Schwefelkohlenstoff (ausreichende Schwefelzufuhr stets vorausgesetzt) in dem Masse wächst, als die Höhe der Überhitzung des Schwefeldampfes zunimmt, und dass die Leistung einer Reaktionsretorte durch diese Überhitzung des Sehwefeldampfes je nach Wahl des Überhitzungsgrades bis auf etwa das Vier-bis Sechsfache derjenigen einer normalen   CS-Retorte   älteren Systems gesteigert werden kann. 



  Es ergibt sich hieraus wie bei dem Verfahren nach Patent Nr. 111843 eine Leistungssteigerung an sich, dann aber auch die Möglichkeit einer Regelung der Leistung einer Anlage. in Anpassung an den Bedarf. 



   Ganz abgesehen von Fragen der Konjunktur auf dem   Gebiete des Schwefelkohlenstoffabsatzes, spielt   diese Anpassungsfähigkeit für den Betrieb deshalb eine erhebliche Rolle, weil die Reaktionsretorten   beschränkte und nicht gleichmässige Lebensdauer haben.   Es ist daher von erheblicher technischer Bedeutung, dass die einzelne Retorte, die normal auf einer   Durehsehnittsleistung   von z. B. 1600 kg pro Tag gehalten wird, bei plötzlichem Mehrbedarf oder   bei Ausfall   einer oder mehrerer Retorten einer grösseren Retortenbatterie lediglich durch Zufuhr von stärker überhitztem   Sehwefeldampf   zu einer Leistungssteigerung z. B. auf   2400-2500     hy pro Tag gebracht   werden kann, so dass z.

   B. während einer   Reparaturzeit   ein Produktionsausfall nicht eintritt. Man kann hiebei zwar gleichzeitig auch noch eine   mässige   Steigerung der Erhitzung der Reaktionsretorte vornehmen, doch ist es zweckmässiger, solche   Temperaturändernngen zu unterlassen.   



   Die Feuerungen der für diese Arbeitsweise vorgesehenen Ofenräume für Reaktionsretorte und
Verdampfer- und Überhitzerretorte werden einzeln betrieben und geregelt. Während man bei Neu- anlagen, die auf Grund dieses Verfahrens gebaut werden. die   Möglichkeit   hat. die Überhitzung des
Schwefeldampfes in irgendeiner hiefür geeigneten   Ofenaninge für Einzelretorten oder Retortengruppen     *) Erstes Zusatzpatent Nr. 111843.   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 vorzunehmen, wobei an eine Überhitzerretorte nach Wahl eine oder zwei   Reaktionsretorten   angeschlossen werden können, ergeben sich bei bestehenden Anlagen, die für das vorliegende Verfahren umgebaut werden sollen, gewisse Schwierigkeiten aus den   räumlichen   Verhältnissen in der Retortenanlage.

   In der Regel werden bisher im Interesse der Wärmeersparnis die Heizräume für die Reaktionsretorten in Gruppen 
 EMI2.1 
 Heizgasen aufweisen. In der Regel ist aber für die Unterbringung so grosser   Heizflächen   in dem nrsprünglich vorgesehenen Einzelraum neben der Retorte nicht mehr genügend Platz vorhanden. 



   Es ist nun gefunden worden, dass man die Vorteile des vorliegenden Verfahrens mit der Anwendung der bisherigen Blockbauweise, u. zw. sowohl bei neuen Anlagen wie bei   Umbauten,   verbinden kann, wenn man die Anlage folgendermassen auf-bzw. umstellt :
Von je drei Retortenräumen eines Blocks wird der mittlere Raum für eine oder zwei Überhitzerretorten für den Schwefel gebraucht, aus der oder aus denen die Reaktionsretorten in den beiden äusseren Räumen mit Schwefeldampf gespeist werden. Vorteilhaft gibt man der Überhitzerretorte die Gestalt eines flachen Rohres oder Kanals, etwa von der Länge der Reaktionsretorte und von z.

   B. elliptischem Querschnitt, dessen Grösse sich nach deren der Reaktionsretorte richtet und zweckmässig sich zwischen etwa der Hälfte und einem Drittel derselben hält, um den eintretenden Heizgasen möglichst grosse Ober-   fläche   für die Wärmeübertragung darzubieten.   Diese Schwefelretorten"können   aus Stahlguss oder andern, gegen Heizgase möglichst beständigen oder durch   Überzüge   geschützten Werkstoffen bestehen. ausgemauert sein und Mittel enthalten, die den Schwefeldampf auf möglichst langem Wege derart führen, Dass er möglichst weitgehend die Überhitzungstemperatur annimmt. Solche Mittel sind Schüttungen von gegen Schwefeldampf möglichst beständigen Stoffen, wie Brocken von Schamotte, Raschigringe aus Porzellan u. dgl., oder zweckmässiger Einbauten von Platten, Schalen usw. 



   Die Führung der Heizgase erfolgt mit der Massgabe, dass das untere Ende der beiderlei stehenden 
 EMI2.2 
 oberen Ende der Verdampferretorte aus einem   Vorschmelzgefäss   zugeführt und während des Herabfliessens verdampft, dann als Dampf überhitzt und endlich durch ein Verbindungsrohr, das die Trennwand gegen die benachbarte Reaktionsretorte durchsetzt, am Fussende in diese eingeleitet,   zweckmässig   unter Benutzung der Reinigungsstutzen der Retorte. 



   Die Intensität der Beheizung und der   Überhitzungsgrad   des Schwefeldampfes richten sich nach dem   gewünschten   Durchsatz an Schwefel, die Überhitzung an der Einführungsstelle in die Reaktionsretorte sollte aber zweckmässig mindestens   1000 C erreichen.   



   Blocks der gemäss Erfindung aufgebauten Art können als Betriebseinheiten in beliebiger Zahl und Anordnung zu einer Anlage zusammengebaut werden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff durch Einwirkung von für sich verdampftem . und überhitztem Schwefel auf Holzkohle nach Stammpatent Nr. 104008, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzkohle in der Reaktionsretorte auf annähernd gleichbleibender Temperatur gehalten wird, während der   Schwefeldampf   aus der in einem besonderen Heizraum stehenden   Verdampfungs-und Überhitzungs-   retorte mit einem den jeweiligen Anforderungen an den   Schwefeldurchsatz   der Reaktionsretorte entsprechenden Überhitzungsgrad in die letztere eingeführt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Ofenblöeken von zwei oder drei Retortenräumen jeweils ein Raum für eine oder zwei Retorten zur Erzeugung und Überhitzung von Schwefeldampf verwendet wird, welcher der oder den zugehörigen Reaktionsretorten zugeführt wird.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen l und 2, gekennzeichnet durch eine Feuerführung, bei der das untere Ende sowohl der Reaktionsretorten wie der Überhitzerretorten am stärksten beheizt wird.
    4. Betriebsweise von Ofenblöcken bestehender Retortenanlagen, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils die eine von zwei oder drei Reaktionsretorten als solche ausgeschaltet und durch eine oder zwei Üherhitzerretorten für Sehwefeldampf ersetzt und nach dem Verfahren des Anspruches l betrieben wird,
AT115224D 1924-07-04 1928-10-16 Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff. AT115224B (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT104008T 1924-07-04
DE115224X 1927-11-15

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT115224B true AT115224B (de) 1929-12-10

Family

ID=29402222

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT115224D AT115224B (de) 1924-07-04 1928-10-16 Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT115224B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE666572C (de) Verfahren zur Gewinnung von Schwefel
DE3704028A1 (de) Verfahren zur herstellung von vinylchlorid durch thermische spaltung von 1,2-dichlorethan
AT115224B (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff.
DE472189C (de) Herstellung von Schwefelkohlenstoff
DE102018000419A1 (de) Verbund-Verfahren zur Pyrolyse
CH140295A (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff.
DE465425C (de) Dampfkessel, insbesondere fuer Kohlenstaubfeuerung, mit mittelbarer Erzeugung des Betriebsdampfs
DE615355C (de) Durchflussroehrendampferzeuger
DE417069C (de) Feuerungsanlage fuer Dampfkessel mit auf den Fuelltrichter aufgesetztem Schwelschacht, Nebenproduktenanlage und geschlossenem Kreislauf des Aufbereitungsdampfes
DE612230C (de) Dampferzeugungsanlage
DE417688C (de) Verfahren zum Verschwelen von festen Brennstoffen im Drehrohrofen
DE521337C (de) Herstellung von Schwefelkohlenstoff
AT84643B (de) Verfahren zur destruktiven Destillation in Generatoren.
DE971951C (de) Strahlungskessel fuer grosse Leistungen mit zwei Obertrommeln
AT82556B (de) Heizverfahren unter Benutzung der bei der Vergasung von bituminösen Brennstoffen in Generatoren mit Wechselbetrieb, insbesondere der in Doppelgasgeneratoren erzeugten Gase.
DE975612C (de) Verfahren zum Vergasen von OEl, insbesondere Heizoel
DE596805C (de) Dampferzeugungsanlage zum Ausnutzen der Waerme von Abgasen
DE357238C (de) Entgasungs- und Vergasungsverfahren mit Wasserkreislauf zur Kuehlung des Gases und Saettigung der Vergasungsluft
DE568891C (de) Verfahren zur Spaltung von Kohlenwasserstoffoelen in der Dampfphase
DE888238C (de) Verfahren zum Verbundbetrieb einer Veredelung von nicht schwelwuerdiger Braunkohle und eines Kraftwerks
DE821789C (de) Wasserrohradampfkessel
DE438976C (de) UEberhitzeranordnung fuer Wasserrohrkessel
DE391936C (de) Verfahren zum Erzeugen von Mischgas in zwei Generatoren
DE467119C (de) Hochdruckdampferzeuger
AT110986B (de) Dampfkessel, insbesondere für Kohlenstaubfeuerung, mit mittelbarer Erzeugung des Betriebsdampfes.