<Desc/Clms Page number 1>
Aufschlagzünder für Granaten, insbesondere Handgranaten.
Die Erfindung betrifft Aufschlagzünder für Granaten, insbesondere Handgranaten. Bei diesen Geschossarten ergibt sich der Nachteil, dass bei weicher Aufschlagfläche (z. B. morastigem, wässerigem, mit Schnee bedecktem Boden od. dgl.), durch die die Granate nur allmählich zum Stillstand gebracht wird, die kinetische Energie des die Zündung durch seine Trägheit herbeiführenden Aufschlagkörpers unzureichend ist, wodurch sich Blindgeher ergeben. Man hat diesem Nachteil durch Vergrösserung des Auf- schlagskörpers zu begegnen gesucht, dieses Mittel versagt aber bei weichen Aufschlägen.
Gemäss der Erfindung wird nun die Zündung auch bei weichen Aufschlägen dadurch gesichert, dass bei Aufschlagzündern, deren Trägheitszündgewicht durch Steuerflächen nach mehreren Richtungen beweglich geführt
EMI1.1
Zündorgane zu hinterlegende Leerlauf nach allen Richtungen seiner wirksamen Beweglichkeit mindestens 6 mm beträgt.
Durch dieses Mittel wird zwar die Empfindlichkeit des Zünders beim Aufschlag auf hartem Boden verringert, die Erfindung beruht aber gerade auf der Erkenntnis, dass einerseits bei den bekannten
Geschossen für harte Aufschläge eine Überempfindlichkeit vorhanden ist und diese durch Vergrösserung des Leerlaufes des Trägheitszündgewichtes ohne Heraufbeschwörung von Nachteilen verringert werden kann und anderseits, dass gerade durch diese Vergrösserung des Leerlaufes die relativeauftreffgeschwindigkeit der Zündorgane gegeneinander bei weichem Aufschlag des Geschosses sehr erheblich erhöht wird.
Die Anwendung eines grossen Leerganges ist bei Bomben mit freischwebend federnd aufgehängtem Aufschlagkörper wohl bekannt, diese Einrichtung eignet sich jedoch zur Herbeiführung einer Zündung auf weichem Boden und bei verhältnismässig kleiner Aufschlagwucht nicht, da hiebei die Bewegungwiderstände des Aufschlagkörpers unvermeidlicherweise gross sind, so dass die Wirkung des grossen Leerganges nicht zur Geltung kommen kann bzw. wieder vernichtet wird, was bei durch Führungsflächen gesteuerten Aufschlagkörpern nicht der Fall ist.
Der Erfindungsgegenstand ist in den Zeichnungen in einer Ausführungsform als Handgranate dargestellt, u. zw. zeigt Fig. la die Innenteile des Zünders im Schnitt und Fig. lb in Ansicht. Fig. 2a veranschaulicht die Teile des Zünders in ihrer Lage nach Entfernung der Transportsicherung und vor dem Werfen. Fig. 2b stellt dieselben Teile in der Lage dar, die sie während des Werfens einnehmen.
Fig. 2c veranschaulicht die Lage, die die Teile einnehmen, wenn die Trägheitsmasse aus der äusseren Lage nach Fig. 2b in die Mitte zurückkehrt. Fig. 3 zeigt die Granate nach Ausschaltung der Wurfsicherung vor dem Aufschlag. Fig. 4a und 4b veranschaulichen die Zünderteile in der Lage, die sie nach dem Aufschlag am Beginn bzw. am Ende des Einstechens der Zündnadel in das Zündhütchen einnehmen. Fig. 5a und 5b zeigen einen Querschnitt des Zündergehäuses bzw. eine Draufsicht auf dasselbe. Fig. 6 ist eine Draufsicht auf die Wurfsicherung. Fig. 7 erklärt eine Einzelheit der Transportsicherung.
Als Zündorgane sind beispielsweise eine Zündnadel B2 und ein Zündhütchen E dargestellt. Diese werden beim Aufschlag des entsicherten Geschosses durch einen z. B. kugelförmigen Trägheitskörper . gegeneinander bewegt und zur Wirkung gebracht.
Die Kugel A ist zwischen zwei Steuerflächen Bund 0 geführt, die axial gegeneinander verschiebbar sind. Die Fläche B trägt die Zündnadel B2 und die Fläche C das Zündhütchen E.
Die Steuerfläche Bbesitzt nach oben überdie Steuerfläche Cragende ArmeB"die durch einen Ring K zusammengehalten sind, mit dem sie durch Bijonettverschlu#225 zusammenhängen. Zwischen den Armen Bj ragen Xrme Di der Steuerfläche C nach unten, so dass die Steuerflächen Bund 0 durch ihre Arme B1 und D1 kettengliedartig ineinandergreifen. Diese beiden miteinander verketteten Hülsen sind
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Zündergehäuse R trägt in seinem Fortsatze R2 die Sprengkapsel X, welche in einer geschlitzten Hülse T durch Nasen Tl gehalten wird, die in Einbuchtungen R6 des Fortsatzes Rz eingreifen.
Zwischen dem mit der Steuerfläche B zusammenhängenden Ring J und der Steuerfläche 0 wirkt mittelbar eine Feder G, welche beide Steuerflächen gegeneinander drückt und dadurch die Kugel A in der Mittellage zu halten bestrebt ist. Die Feder G liegt unten unmittelbar auf der Steuerfläche C auf, auf den Ring J (wirkt sie dagegen unter Vermittlung mehrerer Teile, welche die Wurfsicherung bilden.
Die Feder G stützt sich oben gegen die Abschlussplatte J, auf der die Schnappfederhülse Q ruht, die die Sicherungshülse N trägt. Der umgebördelte untere Rand der Sicherungshülse N bildet mit dem Kugelstützring O ein Gehäuse für die Feder P. Letztere ist stärker als die Feder G und ist bestrebt, die auf dem Ring 0 aufruhenden Kugeln M zu heben. Deren Bewegung ist jedoch nach oben durch Über- dotchungssegmente Li des Sicherungsringes L begrenzt (Fig. 6). Anderseits ist die Ausdehnung der Feder P
EMI2.2
haben das Bestreben, nach einwärts zu schnappen, sobald ihre hakenförmigen Enden durch Herunter- drücken des Ringes L ausser Eingriff mit letzterem gebracht werden (Fig. 2b).
Die Transportsicherung besteht aus der Verschlu#225platte H und der Druckfeder J, wobei Hin
EMI2.3
Zur Ausschaltung der Transportsicherung dient-der federnde Deckel-7 mit den Griffen Vu, sauf den die Schutzkappe Z aufgepresst ist. Der Deckel'T ist durch die zentrale hohle Schraube W mit der Verschlussplatte H verbunden und greift überdies mit Nocken VG in Vertiefungen jB der Platte ein.
Die Wirkungsweise ist, wie folgt : Durch Drehen des Deckels V um etwa 800 nach links oder rechts wird die Transportsicherung gelöst, und deren Teile-werden durch die Feder J ins Freie herausgestossen.
Durch die Druckfeder J wird die Wurfsicherung so weit niedergehalten, dass die Feder G zusammengedrückt ist und die Platte J auf der Steuerfläche C aufliegt. Nach Entfernung der Verschlussfeder J
EMI2.4
Wird jetzt die Granate in beliebiger Weise geworfen, dann erhält der Trägheitskörper A infolge des Schleuderns gegenüber dem Geschoss eine Beschleunigung und gelangt in eine der in Fig. 2b punktiert angedeuteten Lagen. Hiebei werden beide Steuerflächen B, 0 durch den Trägheitskörper A stets auseinandergetrieben und der Ring L ausser Eingriff mit den Federarmen Qgebracht. Die Auswärtsbewegung des Trägheitskörpers A und die Entfernung der Steuerflächen B, 0 voneinander ist durch die einerseits zwischen dem Ring Bund anderseits zwischen der Steuerfläche Cund den Hülsen Q, 0 und Neingeklemmten
EMI2.5
in einer Lage abbrechen, in der die Nadel Bz das Zündhütchen B noch nicht erreicht hat.
Während des Fluges hört die Trägheitswirkung des Gewichtes A gegenüber dem Geschosse auf, die nunmehr infolge der Feder P in ihre Mittellage zurückkehrt. Die Feder P dehnt sich hiebei aus, und sie hält dabei einerseits die Feder G zusammengedrückt und presst die Hülse N und die Platte J gegen die Steuerfläche 0, die nach unten geht, anderseits gelangen die Ringe K, L und die Kugeln M über den Rand der niedergedrückten Hülse N (Fig. 2e), so dass die Kugeln M herausfallen.
Dadurch verliert die Feder P ihre Unterstützung und wird samt den Teilen N, 0, Q durch die Feder Gaus dem Geschoss herausgeworfen, wobei die Abschlussplatte J den Innenraum des Zündergehäuses gegen äuss ? re Einflüsse während des Fluges abschliesst (Fig. 3).
EMI2.6
schlag sich wieder aus seiner Mittellage herausbewegt. Diese Auswärtsbewegung ist aber nicht mehr durch die Wurfsicherung beschränkt und kann so weit vor sich gehen, bis die Zündnadel in das Zündhütchen B einsticht (Fig. 4a).
Bei der dargestellten Ausführung ist der bis zum Beginn des Aufeinanderwirkens der Zündorgane B2,
EMI2.7
lichkeit beim Aufschlage auf weichem Boden auch eine Reihe von weiteren Vorteilen im Gefolge. So ist z. B. die erläuterte Wurfsicherung und deren selbsttätige Lösung nur bei grossem Leergang möglich ; diese Wurfsicherung verhindert nämlich nur einen Teil der Zündbewegung bzw. des Leerlaufes des Gewichtes A, während sie den andern Teil freilässt, und es ist nur wegen des grossen Leerlaufes diese
EMI2.8
<Desc/Clms Page number 3>
zu machen, welches für die Aufschlagzündung vorgesehen ist.
Das Gewicht 1 bidet in diesem Sinne nicht nur das #Trägheitszüdgewicht", sondern auch das #Sicherungs-" bzw. #Entsicherungsgewicht", dabei kann die Kugelmasse A, da sie nach allen Richtungen beweglich geführt ist, ihre Zünd-, Sicherungsbzw.
Entsicherungswirkung auch durch verschieden gerichtete Bewegungen ausführen.
EMI3.1
1. Aufschlagzünder für Granaten, insbesondere Handgranaten mit Trägheitszündgewicht, welches durch Steuerflächen nach mehreren Richtungen beweglich geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der von diesem Trägheitszündgewicht (A) bis zum Beginn des Aufeihanderwirkens der von ihm betätigten Zündorgane (, E) zu hinterlegende Leerlauf nach allen Richtungen seiner wirksamen Beweglichkeit mindestens 6 mm beträgt.