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Österreichische PATENTSCHRIFT Ni. 1 0622. Maschine zur Vervielfältigung von Bildhauerarbeiten.
Die vorliegende Ertindung bezieht sich auf Maschinen für Bildhauerarbeiten, die dazu dienen, nach einem vorhandenen Modell eine Anzahl Vervielfältigungen desselben in Holz, Stein, das oder einem sonstigen Material herzustellen, und bezweckt eine einfache, in allen
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als cylindrischen Flächen, bei durchaus selbsttätiger Arbeit, eine dem Modell genau entsprechende und vollständig saubere Arbeit liefert.
Die Maschine ist nach dem Prinzip bekannter Maschinen gebaut, wonach ein Fühler, mit dem die Werkzeuge zwangsläufig verbunden sind, den Erhabenheiten oder Vertiefungen des Modelles, während dieses vor-oder rückwärts bewegt wird, folgt, und vermeidet die bei diesen Maschinen obwaltende Haupt- schwierigkeit, den Fühler und die Werkzeuge über scharf eingeschnittene Erhabenheiten zu führen, ohne den Fühler zu beschädigen oder zn brechen und die Ornamente des Werkstückes
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häufig ändert, querlaufende Schrammen- oder Linieneindrücke nicht zu vermeiden.
Ein weiterer Übelstand der bekannten Maschinen liegt in der Anordnung der Arbeitstische innerhalb vertikal stehender Teile, zwischen denen der Fühler, die Werkzeuge und deren
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Bei der nachstehend beschriebenen Maschine werden alle diese Nachteile vermieden : 1. durch eine horizontale Anordnung des Werktisches und eine Vorrichtung, die den behufs gleichzeitiger Bewegung mit den Werkzeugen verbundenen Fühler beim Angriff der Erhaben- heilen bezw.
Vertiefungen des modellers sofort, also ohne vorhergehende seitliche Bewegung des Fühlers, wie dies in bekannten Maschinen geschieht, zurückzieht, und zwar mit einer
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Fig. 4 einen Vertikalschnitt nach Linie 4 (kr Fig. : 2 und 3, Fig. 5 einen Horizontalschnitt nach Linie 5u-5u der Fig. 1, 2,3, 4, Fig. 6 eine Einzelheit des Schlittens und des Schieberrahmens.
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Fig. 19 einen Schnitt nach Linie 191'11 - 19. M der Fig. 18.
Fig. 20,21 und 22 zeigen Ausführungsformen des Hebemcchanismus des Fühlers,
Fig. 23 eine Ausführungsform der Verbindung zwischen dem Fühler und den Werk- zeugen,
Fig. 24 einen Schnitt nach Linie 24L-24 L der Fig. 23 und
Fig. 25 und 26 Ausführungsformen des Fühlers und des Hebemechanismus.
Das Hauptrahmengestoll 1 der Maschine (Fig. I, 2,3, 4) steht auf kurzen Füssen 2 und trägt seitliche Rahmen 3,3, auf denen die die Werkzeugspindeln 76 (Fig. 2), die Fühlerspindel 84 und eine den Bctriebsmcchanismus der letzteren tragendo Traverse 4 montiert
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Zwischengetrioben und des auf der Welle der letzteren sitzenden Kegelgetriebes 23 (Fig. 2, 4 und 5) im Eingriff mit den konischen Kolben 24 oder 25, die auf der Welle 26 bezw. der Hülse 27 dieser Wolle sitzen, betrieben werden auf letzterer sitzt eine feste Riemenscheibe 29 und auf ersterer eine solche 28 und zwischen beiden die lose Scheibe 30, von denen ein Riemen 31 auf die Scheibe 32 2 läuft, welche neben der Betriebsscheibe 33 (Fig. 2, 3, 5) auf der Welle 13 sitzt.
Der Riemen wird auf die eine oder andere Scheibe 28, 29 über die lose Scheibe 30 durch einen Riemenleiter 34 geschoben, der in Gelenkverbindung mit der Stange 39 steht, an deren Ende eine Kurbel angebracht ist, die zum Ingangsetzen oder Anhalten der Maschine von Hand aus dient und deren Bolzen 40 während der Arbeit vermittelst der an einer an dem Schlitten befestigten Stange ange- hrachten Anschlüge 41 und 42 (Fig. 5) den selbsttätigen Vor--und Rückgang des Schlittens bewirken. Der rechteckige Schieberrahmen 6 läuft auf Führungen 45 (Fig. 4,10) des Schlittons und ist mit einer Anzahl paralleler Rundstäbe 54 (Fig. 4, 10), die rechtwinklig zur Schieberichtung des Rahmens liegen, versehen, auf denen die mit Längsschlitzen versehenen Platten 55 (Fig. 7) mit Schraubonklemmen befestigt sind ;
letztere tragen das Modell und eine Anzahl der Werkstücke, welche an den Platten mittelst Klammern 59 befestigt werden. Für cylindrischc Werkstücke werden die Platten abgenommen und das Modell und die Werkstücke zwischen mit Spitzen versehenen Stellschrauben 61 (Fig. 7,10), die in einer auf den Stangen 54 verschiebbaren und durch Stellschrauben 63 an denselben befestigten Schiebestange 62 sitzen, und den mit Spitzen versehenen Platten 60 (Fig. 7,10, 11) eingesetzt. Die Welten der Platten 60 sind in den Seiten des Rahmens 6 gelagert und ausserhalb des Rahmens mit Wurmgetrieben 65 versehen, die in auf der Welle 66 ver-
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lagert und mit einem Kettenrad versehen (Fig. 6, 7,8, 10), das durch eine Kette mit einem auf einer Hülse der Treibspindel 46 (Fig. 13) sitzenden Kettenrad verbunden ist.
Die quer durch den Schlitten laufende Treibspindel 46 geht durch eine, an eine der Stangen 54 befestigte Mutterhülse 47 und trägt aussen auf der Hülse des erwähnten Kettenrades ein : -ìternrad -18, das mit den, auf einer an dem Rahmen 3 (Fig. 5,6) befestigten Spindel 53 mit Klammern 51, 52 einstellbaren Stiften 49,50 bei jedem Hin-und Hergang des
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dies geschieht in kleineren oder grösseren Hüben, je nachdem schwer oder leichter zu bearbeitendes Material eingesetzt ist. Nach jeder vollen Bewegung des Rahmens über den
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Richtung an dem Sternrad angreifen zu lassen.
Die seitliche Bewegung des Rahmens erfolgt nur bei der Bearbeitung von Panelen ; um runde Werkstücke zu bearbeiten, wird der Rahmen 6 in die Mitte des Schlittens gesetzt und das Sternrad 48 durch Losdrehen der Stellschraube 73 (Fig. 7,10) auf der Treibspindel 46 gelöst. Die hin-und hergehende Bewegung des Rahmens findet sodann statt ohne die seitliche Bewegung desselben, und die beschriebene Kettenradverbindung
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Für das Schneiden von Schraubenlinien wird das Sternrad 48 während der hin-und hergehenden Bewegung des Schlittens gedreht. Die seitliche und rotierende Bewegung wird selten vorteilhaft zu gleicher Zeit benutzt, und sitzt daher das Kettenrad gewöhnlich lose auf der Welle 66, so lange Panele bearbeitet werden.
Die Werkzeugspindoln 76 bezw. der Fühler 84 (Fig. 2, 3) sind in der Traverse 4 vertikal verschiebbar montiert und in Abständen, welche den Platten 60 und Schrauben 61 des Rahmens 6 entsprechen, in der Hobestange 14 gelagert und mit Köpfen 79 versehen, die in entsprechenden Ausschnitten der Flansche dieser Stange sitzen. Zwischen dieser Flansche und der Traverse sind Pufforfedern 80 (Fig. 3) angeordnet. Die Spindeln sind in gleicher Anzahl rechts und links von dem Fühler angebracht und über den Werkzeugen 74 bezw. der Fühlerspitze 85 durch eine Stange 82 verbunden, welche dazu dient, das "Splingen"derselben bei der Arbeit zu verhindern. Über der Fühlerspindel ist ein Handhebel 81 (Fig. 4) mit dem Rahmen verbunden, durch wachen die Hebestange von Hand gehoben werden kann.
Die Werkzeugspindeln werden in rasche Bewegung gesetzt durch die Riemen 103 (Fig. 4), die die Rollen 78 mit den von der. Scheibe OJ mittelst der Welle (Fig. 3,4) angetriebenen Scheiben 102 verbinden. Die Riemen 103 werden durch auf Bolzen 18 (Fig. 1) drehbare, mit Gegengewicht versehene Hebel mittelst Leerrollen 105 gespannt und sind abwechselnd gekreuzt, um die Spindeln abwechselnd in entgegengesetzter Richtung zu drehen und so den Druck der letzteren auf die Werkstücke auszugleichen.
Die oben und unten im Querschnitt rechteckige Fühlerstange 84 (Fig. 2, 16) ist an ihrem unteren Ende mit einer verstellbaren Stahlspitze R5 versehen, und sitzt auf ihrem oberen Ende unmittelbar die Hebestange 14 ; ihre seitlichen Führungen bilden zwei Paar
Friktionsrollen 86 und 87 (Fig. 16,17), die in der Traverse 4 gelagert sind. In der Mitte der Fühlerstange befindet sich ein Schlitz, in dem gegenüberstehend zwei Paar aus Metall mit Hartgummieinsatz 98 (Fig. 19) bestehende Kontaktknöpfc. 90 angebracht sind, die in
Berührung mit den Seitenflächen von zwei in der Traverse 4 unverrückbar gelagerten
Scheiben 88 und 8,'1 mittelst der Schraube 90 (Fig. 19) gebracht werden können. Auf den
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Scheibe der Welle 16 (Fig. 3), von Scheibe 101 aus, angetrieben wird.
Der Fühler bleibt bei der Bewegung des Modol's durch sein Eigengewicht und das der auf ihm ruhenden Stange und der Werkzeuge mit der Obernache desselben in Berührung und ist gegen irgend welche seitliche Bewegung durch die Friktionsrollen 86 und 87 und durch die Scheiben 8R und 89 gehalten :
sobald aber der Stift des Fühlers an einer ge- neigten Fläche ankommt, erhält die Fühlerstange, entsprechend dem grösseren oder kleineren Neigungswinkel einen mehr oder weniger starken Seitendruck, der sogleich durch das eine
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währender Drohung hefinden, bewirken sie ein Emporheben der Fühlerstange und mit dieser der Werkxeugspindeln. Diese Bewegung erfolgt um so rascher, je schärfer der Einschnitt hezw. die Erhöhung in der Modellierung ist, ohne dass jedoch die Spitze des Fühlers die Oberfläche des Modells verlässt :
bei rechtwinkligen Erhöhungen ist diese Bewegung momentan, ohne dass dabei der Seitendruck auf die Stange so stark wird, dass ein Biegen oder Brechen
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Es zeigt sich, dass die beschriebene Anordnung eine vollkommen getreue Vervielfältigung des Modells auf den Werkstücken ergeben muss und den bekannten Maschinen gegenüber, bei welchen die Friktionsscheiben direkt an der Fühlerstange angreifen und dieser eine seitliche Bewegung gestattet ist, noch den grossen Vorteil besitzt, dass nur geringe Abnützung der das Heben bewirkenden Teile stattfindet und eine solche leicht durch Einstellen der
Knöpfe 90 ausgeglichen werden kann.
Die Arbeitsweise der Maschine ist die folgende : Die Welle 13 bewirkt zunächst die Drehung der Werkzeugspindoin und der Scheiben
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Stift {) 49, 50 über den Schlitten geschaltet, während der Fühler den Unebenheiten des Modelles folgt und die Werkzeuge, demselben entsprechend, das Modell auf den Werkstücken getreu vervielfältigen.
Fig. 20 und 21 zeigen eine abgeänderte Form des Hebemechanismus der Fühlerstange, bei der nur eine einzige Scheibe 88' angeordnet ist; Fig. 22 stellt eine andere Form dieses Mechanismus dar, bei der die Fühlerstange zwischen zwei auf dieser Achse sitzenden Scheiben 882 angebracht ist und die Kontaktknöpfe der ersteren durch eine Schraube 110 mit Rechts-und Linksgewinde einstellbar sind. Anstatt der Scheiben können
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lenkt, die in eine doppelte Spitze 113 zulaufen ; die oberen Arme dieser Scheren sind mit schräg gestellten Rollen versehen, von denen die eine oder andere bei einem auf die Spitzen gerichteten Seitendruck gegen den sich fortwährend drehenden Cylinder J druckt und an demselben in einer Schraubenlinie hochgeht (Fig. 25).
Der Cylinder 117 (Fig. 26) kann auch mit einem Schraubengewinde versehen sein, in das die Gewinde des einen oder
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Eine besondere Einrichtung, mittelst welcher die Bewegung des Fühlers auf die Werkzeuge übertragen wird, ist in den Fig. 23 und 24 gezeigt, Auf der Traverse 4 sind horizontal verschiebbare und durch seitlich angebrachte Federn in ihrer Mittelstellung gehaltene Stangen angeordnet, welche die Werkzeugspindeln tragen. Das obere Ende der Fühlerstange ist mit Rollen versehen, die an den abgeschrägten Enden 117 der Stangen 119 - und 121 angreifen und letztere seitlich schieben, so dass durch an diesen Stangen angebrachte Keile 120 die Spindeln gehoben werden. Die Neigung dieser Keile kann verschieden sein, um dadurch mehr oder weniger erhabene Ornamente herstellen zu können.
Anstatt des beschriebenen Hebemechanismus des Fühlers kann auch die Fühlerspitze in rasche zitternde Bewegung in seitlicher oder vertikaler Richtung. gesetzt werden, so dass die Reibung desselben auf dem Modell vermindert wird und der Fühler über die Unebenheiten des Modelles leicht hinweggleitet, während dieses unter ihm weggeführt wird : auch können die Werkzeuge und der Fühler unter dem stetigen Einfluss einer hebenden Kraft
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dass andere Teile der Maschine abgeändert zu werden brauchen.
Die in den Zeichnungen dargestellten Werkzeuge mit seitlichen Schneiden an rotierenden Spindeln können durch rotierende Scheiben an feststehenden Spindeln ersetzt werden, wenn
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Die Maschine kann in verschiedenen Grössen und Stärken gebaut werden, also zur Verzierung von kleinen Artikeln, wie Uhrgehäusen etc., oder auch zur Ausarbeitung grosser Ornaments, Figuren etc. in Holz, Stein, Metall etc. Verwendung linden.
PATENT-ANSPRÜCHE: l. Eine Maschine zur Vervielfältigung von Bildhauerarbeiten, bei der eine Mehrzahl von Werkstücken gleichzeitig durch Verbindung einer Anzahl von Werkzeugspindeln mit einem einzigen Fühler bearbeitet werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Modell und die Werkstücke fest oder um ihre Achse drehbar auf einem selbsttätig geschalteten Rahmen (6) angebracht sind, der auf einem selbsttätig und rechtwinklig zur Bewegung des Rahmens hin-und hergeführten Schlitten (5,) sitzt, während sowohl die Werkzeugspindeln als die Fühler- stange über den Werkstücken bezw.
dem Modell senkrecht zu deren Bewegungsebene geführt sind, wobei die Fühlerstange durch eine geeignete Vorrichtung mit einer Geschwindigkeit, die dem Angriffswinkel des Fühlers mit den Erhabenheiten bezw. Vertiefungen der Modell- ornamente entspricht, selbsttätig gehoben und durch ihr eigenes und das darauf lastende Gewicht der Werkzeugspindeln und ihrer Verbindungsstange stets in Berührung mit dem Modr't) ehalten wird.
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Leitrollen (36, 37) vertikal geführt und unter Vermittlung von Knöpfen (90) an dem Fühler durch Friktionsscheiben (88, 89) gehoben wird.