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Hakenloser (Gummiüberschuh.
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zieht die Wand bei d die Decke a fest gegen den oberen Teil der Schuhspitzenkappe, und ferner bietet sie selbst einen wirksamen Seitenhalt an den Seiten des einzuführenden Schuhes. Aus Fig. 4 ist zu ersehen, dass die Decke a nur den hinteren Teil der Schuhspitzenkappe fasst, während der vordere Teil der letzteren berührungsfrei gelassen ist durch den'dazwischen befindlichen Luftraum h, und ferner, da diese Umfassung eine weiche und dehnbare ist, ist es einleuchtend, dass der empfindlichste Teil deb Schuhes, namentlich die ganze Spitzenkappe, möglichst wenig Eeibungs-und Druckschäden ausgesetzt ist.
Die Sohle dieses Überschuhes hat zwei neue Merkmale : Erstens der die Sohle bildende Nichttretteil, u. zw. die Gelenksohle g ist besonders elastisch aus sogenanntem lebendigem Gummi, im Gegensatz zu dem zweiten die Sohle bildenden und an den ersten sich anschliessenden Teil, u. zw. die Lauffläche t, welche weniger oder überhaupt nicht elastisch ausgeführt ist. Wenn nun der Überschuh angezogen ist und die Seitenwände e die Gelenksohle g wagerecht vorwärts ziehen, liegt dieser, schon wegen der Eigenschaft elastischer Stoffe, fest anschmiegen gegen die nach aufwärts schräg steigende Schuhsohle am Gelenk, ohne herunterzurutschen, wodurch dort ein guter Sitz gesichert ist.
Das zweite Merkmal ist, dass sich die Übersohuhsohle von ihrer breitesten Stelle (1-1, Fig. 2) nàch rückwärts nur wenig verjüngt, wodurch seine Gelenksohle g immer breiter wird als die entsprechende breiteste Gelenksohle des zu schützenden Schuhes. Diese Neuheit steht in krassem Gegensatz zu der Praxis, die bei allen andern derartigen Überschuhen üblich ist, bei denen zum Ziel gemacht ist, die Gelenksohle soweit wie nur möglich zum Faksimile der Schuhsohle zu gestalten. In der Tat, insofern als bei allen Überschuhen die Anpassung am Gelenk abhängig ist von der Zugkraft eines Halteorgans, die auf-, seit-, oder rückwärts wirkt, ist es sogar ein Vorteil, die Gelenksohle schmäler zu machen als die entsprechende Schuhsohle, jedenfalls aber niemals breiter, weil es im letzten Falle ein Sacken am Gelenk zur Folge haben würde.
In dem Überschuh, insofern als die Gelenksohle g sich hauptsächlich an die Sohle und teilweise auch an die Seiten des Oberleders des Schuhes am Gelenk schmiegt, dank der nach vorne horizontal. wirkenden Zugkraft der Seitenwände e, ist ein solches Sacken nicht möglich, ganz gleich, um wieviel breiter die Gelenksohle g ist. Zwei Hauptvolteile sind dadurch erreicht. Erstens ist das Eiuschlüpfen in den Überschuh erleichtert wegen der grösseren Öffnung, zweitens ist die vollkommene Anpassung am Gelenk bei jedem Schuh gesichert. Dieses ist sehr wichtig, wenn man die unzählbaren Breiten der Gelenksohle betrachtet, die bei den Strassenschuhe in der Praxis Verwendung finden, und besonders bei den Damensehuhen. Bei den Damenschuhen ist noch zu beachten, dass die Verjüngung der Sohle am Gelenk sehr gross ist.
Eine weitere Neuerung besteht darin, dass die Seitenwände e von der Sohle schräg nach einwärts steigen als Flächen, die ihrer Länge - nach sowie ihrer Höhe (y-y) nach eben sind. Sie erstrecken sich zwischen der Schuhspitzenkappe und dem Sohlenteil am Gelenk als zwei gerade Bänder, ohne sich ihrer Länge nach auswärts zu biegen (ohne Rücksicht auf die Kurve des Sohlenrandes, worauf sie angesetzt sind), noch sich ihrer Höhe entlang aufwärts zu biegen (ohne Rücksicht auf die Gewölbtheit der Schuhseiten, welchen sie sich anzupassen haben). Das Ergebnis dieser Art der Anbringung der Seitenwände ist, dass, wenn der Überschuh angezogen ist, sie sich auf die Seiten des Schuhes mit einem aufwärts zunehmenden Druck festpressen.
Dieser Druck ist gleich Null entlang dem St, huhsohlenrand und nimmt aufwärts zu im Verhältnis zur Höhe, um sein Höchstmass entlang dem obersten Rand (x-x) der Seiten- wände zu erreichen. Solch ein aufwärts zunehmender Druck auf die gewölbten Seiten des Schuhes sichert nicht nur einen guten festen Sitz, sondern neigt auch dazu, den Schuhkörper abwärts gegen die Überschuhsohle zu drängen. Es ist zu bemerken, dass die Überschuhsohlenlauffläche/auch breit genug ausgeführt ist, um sogar eine sehr breite Schuhsohle zu decken.
Da nun die Seitenwände zu ihrer An- passung auf das Anliegen auf die Sehuhseiten angewiesen sind, unabhängig davon, ob sie den Schuhsohlenrand berühren oder nicht, und da deren Schräge nach innen sehr beträchtlich ist, ist es ersichtlich, dass deren fester Sitz ebensogut bei Schuhen mit schmalen als auch mit breiten Sohlen gesichert ist.
Die vereinigte Wirkung des angezogenen Überschuhes ist (Fig. 4), dass der Schuh an der Spitzen- kappe leicht und dehnbar gefasst ist. An seinen Seiten ist er mit einem nach oben zunehmenden Druck umklammert, und am Gelenk liegt der Überschuhsohlenteil g fest anschmiegen gegen die dort aufwärts steigende Sohle des Schuhes. Das Gesamtergebnis ist, dass der Überschuh den Unterteil des Schuhes vollkommen fasst ; sämtliche Züge haben die Neigung, die Sohle des Schuhes gegen die Überschuhsohle flach anzupressen.
Es ist zu bemerken, dass von den drei obenerwähnten Fassungen die Hauptfassung diejenige ist, welche die Seitenwände e ausüben, und schon deswegen müssen diese relativ ziemlich steif sein, ab- gesehen davon, dass, wenn sie hochelastisch wären, sie an dem Schuhoberleder ankleben und beim Gehen von der Schuhsohle übertreten werden würden. Ferner, da die Gelenksohle g und die Spitzenkappen- decke a, Teile, die an entgegengesetzten Stellen sich befinden, relativ hoch elastisch sind, so findet bei jedem Schritt ein weicher, oszillierender Spannungswechsel zwischen diesen Teilen statt. Da die Seiten- wände e die-übertragenden Vermittler sind, so müssen sie wiederum weniger oder überhaupt nicht elastisch sein.
Kurz gesagt, die Relativität in der Elastizität der verschiedenen Teile dieses Überschuhes ist von grosser Wichtigkeit in der Regulierung, Verteilung und vor allen Dingen Lokalisierung der ver- schiedenen Spannungen, die beim Gehen auftreten, und ebenso wichtig für den Sitz.
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Der Schuhunterteil ist sozusagen vollkommen in den Überschuh elastisch eingekapselt. Der überschub fällt deshalb auch beim Gehen von selbst nicht ab, da er sich je nach der Streckung und Einschrumpfung des Schuhes dehnt oder zusammenzieht.
Um sich jedoch gegen mögliche Verschiebungen des Überschuhes, hervorgerufen durch äusserliche unvorhergesehene Kräfte, zu sichern und auch ein Mittel zu haben, ihn an-und auszuziehen, ist ein um den hinteren Teil des Schuhes zu schlingendes Band i an ihm angebracht. Ein solches Band iibt im Gebrauch einen wesentlichen Zug auf den Überschuh aus, welcher ausreichend sein kann, ohne den beschriebenen, ausgeglichenen, elastisch einkapselnden guten Sitz zu stören. Um solch eine etwaige Störung auf das Geringste zurückzuführen und weiter auch eine gute Anpassung des Bandes selbst auf den Schuh zu sichern, ist es an dem Überschuh in der folgenden neuen Weise angebracht : Ihre Enden sind an der Überschuh- sohle selbst, u. zw. beim Gelenk, wo die Bewegung gleich Null ist, angebracht.
Sie treten in die Sohle gleichlinig, mit der abwärtigen Schräge 2-2 (Fig. 4) der Sohle am Gelenk ein, und sie selbst laufen unsymmetrisch in bezug auf ihre allgemeine Längsachse 3-3 (Fig. 2) aufeinander zu, wobei das innere Ende j in die Sohle mit einem offeneren Winkel zu dieser Achse als das äussere Ende eintritt. Infolge dieser Anbringung der Bandenden, u. zw. in der gleichen Linie mit der Abwärtssehräge 2-2 der Über- schuhsohle am Gelenk, bewirken die Züge des Bandes keine wesentliche Ablenkung der Gelenksohle g von ihrer angepassten Stellung beim Gelenk. Infolge dieser schrägen Anbringung im Zusammenhang mit der gegenseitigen Annäherung der Bandneden verlieren sich die Züge schon früh genug auf der Gelenksohle g, ohne weit genug zu gehen, um sich umzubiegen und die wagerechte Lauffläche t der Sohle zu beeinflussen.
Schliesslich laufen infolge der schrägen Anbringung im Zusammenhang mit der unsymmetrischen Annäherung der Bandenden die Seiten des Bandes von der Sohle aufwärts, um in ganz natürlicher Weise sieh gleich gut an die innere hohlere Seite des Schuhes am Gelenk sowie an die äussere Seite anliegend anzupassen.
So ist das Band auf die vorteilhafteste Weise angebracht und erfüllt den Zweck, für den es bestimmt ist, ohne wesentliche Störung des guten Anpassens des Überschuhes zu verursachen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Hakenloser Gummiüberschuh mit Seitenwänden und Spitzenkappe als Oberteil, dadurch gekennzeichnet, dass die Decke (a) der Spitzenkappe hoch elastisch ist, wogegen die Spitzenkappenwand (d-b-d), die diese Decke trägt, sowie die Seitenwände (e) weniger oder überhaupt nicht elastisch sind.