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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 10497. JOHANN PUTZE IN WIEN.
Bierflaschenfüllvorrichtung.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Abfüllen von Bier in Flaschen ohne Verlust an Kohlensäure und unter demselben Drucke, unter
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Eine derartige Vorrichtung ist in der umstehenden Zeichnung dargestellt und zwar ist Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht, Fig. 2 ein Vertikalschnitt durch den Bier- und Druckluftkanalkörper ; die Fig. 3 und 4 zeigen die Einrichtung zur Verteilung des Bieres in die Flaschen in Sonderdarstellung ; Fig. 5 endlich zeigt das Druckregulier- schwimmergehäuse im Vertikalschnitte.
Die Vorrichtung besteht aus einem mit einer Druckluftquelle beliebiger Art ver-
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Ein Bierfüllrohr. 13, über welches die Flasche geschoben wird, und das am unteren Ende mit einem Schlitze versehen ist, mündet mit seinem oberen Ende in einen Körper 15, der einen Kanal 16 zur Einleitung des Bieres und einen Kanal 17 zur Einleitung der Druckluft in die Flasche enthält. Der Körper 15 ist mit einem, Zapfen 18 um einen, an einer Rohrschelle 6 fixen Deckel 19 dicht schliessend drehbar. Um die Abdichtung zu sichern, ist zwischen dem Körper 15 und dem Deckel 19 eine Abdichtungsplatte 20 aus geeignetem Materiale eingelegt.
Im Deckel 19 sind Kanäle : und 22 angeordnet, welche Fortsetzungen der Kanäle 16 bezw. 17 bilden ; an den Bierkanal 21 im Deckel 20 ist mittelst eines Rohres 23 der aus dem Bierrohre 3 abzweigende Schlauch 24, an den Kanal 22 mittelst eines Rohres 26 der von dem Rohre 1 abzweigende Druckluftschlauch 27'angeschlossen. Der Deckel 20 wird durch einen Bügel und eine Schraube 28 an den Körper 15 dicht schliessend anliegend erhalten, ohne dass die Drehbarkeit des letzteren um den Zapfen 18 behindert wird.
Das Luftdruckrohr 1 steht weiters durch ein Rohr 29 mit einem Schwimmergehäuse 30, und dieses durch ein Rohr. 31 mit dem Bierrohre 3 in Verbindung. Im Gehäuse 30 befindet sich ein Schwimmer dz welcher beim Steigen des Bierniveaus im Rohre 3 und im Gehäuse 30 die untere Öffnung eines Entluftungsrohres 33 freigibt, beim Sinken jedoch wieder schliesst, was nicht direkt durch eine gerade Stange, sondern durch einen geeigneten Hebelmechanismus bewirkt wird (Fig. 1 und 5).
Der Schwimmer steht nämlich mit dem um Zapfen al drehbaren Hebel a in Verbindung, welcher durch den Zwischenhebel b mit dem um den Punkt cl drehbaren Hebel c verbunden ist, auf welchem an passender Stelle das Verschlussplättchen sich befindet, das durch den zwischengeschalteten Hebelmechanismus mit grösserer Präzision das Öffnen und Schliessen der Röhre 33 bewirkt.
Die Vorrichtung funktioniert in folgender Weise : Die Flasche wird. auf den Rahmen gestellt und über das Bierfüllrohr 13 geschoben, der Einlasshahn der Druckluftleitung geöffnet und solange offen gelassen, bis in den Rohren 1 und 3 gleicher Druck herrscht.
Nunmehr wird der Hahn geschlossen und Hahn 40 des Entlüftungsrohres 33 und der Biereinlasshahn geöffnet, worauf das Bier in das Rohr 3 und aus diesem durch Rohr 31 in das Gehäuse 30 tritt, da das Bierfass selbst mit der Druckluftquelle durch'einen Schlauch in Verbindung stoht. Nun wird die Flasche mit dem Haltrahmen nach abwärts gedreht ; da das in die Flasche gesteckte Bierrohr 13 auch in den Körper 15 hineinreicht, wird dieser mitgedreht, während der Deckel 19 unbeweglich bleibt. Die Verdrehung des Körper 15
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ist durch einen Ausschnitt 41 und einen Anschlagstift 44 (Fig. 4) am Umfange des Körpers 15 begrenzt.
Bei Verdrehung des Körpers 15 in bestimmtem Ausmasse wird die Verbindung zwischen den beiden Bierkanälen 21 und 16, und den beiden Drucklüft- kanälen 22 und 17 hergestellt. Um aber das Schäumen des Bieres in der Flasche zu verhindern, ist erforderlich, dass Druckluft etwas früher als das Bier in die Flasche eintrete ; zu diesem Zwecke ist folgende Einrichtung getroffen : In der 4dichtplatte 20 sind Öffnungen vorgesehen, und zwar ist die Öffnung zwischen den Kanälen 22 und 17 zum Durchlasse der Druckluft ein peripherischer länglicher Schlitz 46 (Fig. 3), so dass bei Drehung des Körpers J5 die Verbindung zwischen den Kanälen 22 und 17 früher hergestollt wird, als die zwischen den Kanälen 21 und 16 des Biereinlasses.
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der Kanal 17 mündet : da nun der obere Rand der Flasche während des Füllens dicht an dem Teile 50 des Körpers 15 anliegt, gelangt zunächst Druckluft in die Flasche, Bier aber erst dann, wenn der Bierkanal 21 mit dem Kanäle 16 zu kommunizieren beginnt.
Während das Bier aus dem Rohre 3 in die Flaschen strömt, verdrängt es die in letzteren enthaltene Druckluft, welche durch die Kanäle 17, 22, Rohr 26 und Schlauch 27 in das
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dem Rohre 1 und in dem mit demselben durch Rohr 29 verbundenen Schwimmorgehäuse 50 derart, dass ein weiteres Einströmen von Bier in die Flaschen nicht mehr stattfinden kann.
Nach Abschluss des Bierzuflusses aus dem Fasse infolge des in den Rohren 1 und 3 und im Gehäuse 30 herrschenden Überdruckes sinkt das Niveau des Bieres in 8 und HO, der Schwimmer sinkt ebenfalls und gibt die untere Öffnung des Entlüftungsrohres. 88 frei ; sobald Druckluft aus diesem entweicht, ist gleicher Druck in der ganzen Vorrichtung wieder hergestellt, und das Bier strömt aus dem Fasse nach, bis beim Steigen des Bicrniveaus im Gehäuse. 80 der steigende Schwimmer die untere Öffnung des Rohres 88 wieder schliesst.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Bierflaschenfüllvorrichtung mit einem durch Rohre sowohl mit der Druckluftleitung als auch mit dem Bierrohre verbundenen Schwimmergehäuse (30) mit Schwimmer, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwimmer (32) nicht direkt durch oine gerade Stange, sondern durch ein zwischengeschaltetes Hehelgelenk (0, b, c) das Öffnen und Schliessen des Ausströmungsrohres (. 33) bewirkt.
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