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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kachel, bestehend aus einer Platte mit glasierter Vorderseite und von der Rückseite abstehenden Vorsprüngen, insbesondere in Form von Stegen.
Die Herstellung insbesondere von Öfen aus Kacheln ist ein jahrhundertealtes Handwerk. Insofern ist es überraschend, dass die Zahl der unter Verwendung von Kacheln herstellbaren Grundformen relativ beschränkt ist. Ein Grund dafür dürfte darin liegen, dass gleichartige Kacheln so gut wie ausschliesslich koplanar verlegt werden. Ist ausnahmsweise die Verlegung unter einem Winkel unumgänglich, beispielsweise an den Kanten eines Ofens mit rechteckigem Grundriss, behilft man sich mit Zwischenstücken bzw. mit teilweisem Abschlagen von Stegen. Auf jeden Fall ist eine Fugenbreite in Kauf zu nehmen, welche von jener im ebenen Teil des aus Kacheln gefertigen Gegenstandes abweicht.
Die Erfindung ermöglicht es, eine weitere Kachel so an eine benachbarte Kachel anzusetzen, dass sie mit der Ebene der bereits eingebauten Kachel einen spitzen Winkel einschliesst. Dies wird erzielt, ohne dass sich die Fugenbreite vom Fall der ebenen Verlegung unterscheidet und ohne dass im Fugenbereich die Glasierung von jener an der Vorderseite abweicht.
Erfindungsgemäss ist zu diesem Zweck vorgesehen, dass wenigstens entlang eines geraden vorderen Plattenrandes ein im Querschnitt etwa halbkreisförmiger, zumindest auf einem Teil seiner Oberfläche glasierter Wulst verläuft, dessen Durchmesser geringer ist als die Dicke der Platte.
Der häufigste Anwendungsfall der hier vorgeschlagenen Kachel ist die beidseits mit Randwulsten versehene Lamelle.
Derartige Lamellen können mit parallelen Längsrändern verlegt werden, wobei es die Randwulste erlauben, einer
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gekrümmten Linie zu folgen, wie sie etwa durch Sitzfläche und Rückenlehne einer Bank gegeben ist.
Die nicht mit den erfindungsgemässen Randwulsten versehenen Ränder der Kachel können mit Abrundungen versehen werden, deren Durchmesser mindestens gleich gross ist wie die Plattendicke, und solche Abrundungen können auch an gesonderten Endstücken angeordnet werden, welche die erfindungsgemässen Lamellen in Längsrichtung fortsetzen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anschliessend anhand der Zeichnung erläutert. In dieser ist Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung und Fig. 2 ein Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Lamellenkachel, Fig. 3 zeigt die Verlegung derartiger Lamellen im Verbund, Fig. 4 ist die schaubildliche Darstellung und Fig. 5 der Querschnitt durch eine als Endstück ausgebildete erfindungsgemässe Kachel.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Kachel hat die Form einer Lamelle. Sie besteht im wesentlichen aus einer Platte 1, von deren Rückseite Stege 2 in Form von Zapfen abstehen.
Die Vorderseite der aus keramischem Material bestehenden Platte 1 ist (üblicherweise farbig) glasiert. Entlang der Längsränder der Lamelle verlaufen Randwulste 3 von etwa halbkreisförmigem Querschnitt. Der Durchmesser dieser Randwulste ist wesentlich geringer als die Dicke der Platte 1. Dies erlaubt es, zwei Lamellenkacheln nach Fig. 1 und 2 so wie in Fig. 3 dargestellt unter einem Winkel aneinanderzufügen, wobei die Ausbildung der Fuge 4 genau gleich wie bei der üblichen Verlegung der Kacheln in einer Ebene erfolgen kann. Die Randwulste 3 können dabei auf ihrer gesamten Oberfläche glasiert sein, jedenfalls aber soll sich die Glasierung der Vorderseite 5 der Kacheln soweit in
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den Wulstbereich erstrecken, dass nach dem Verfugen keine unglasierten Stellen sichtbar bleiben.
Die dargestellten Lamellenkacheln können für die Herstellung beliebiger Gegenstände verwendet werden, selbstverständlich auch zur Bildung ebener Flächen. Der Vorteil der Erfindung zeigt sich aber, wenn die Querschnitte der Kacheln, so wie in Fig. 3 angedeutet, einer gekrümmten Linie folgen sollen, etwa dem Sitzteil oder der Rückenlehne einer (allenfalls beheizten) Bank.
Die Randleisten eines aus Lamellen nach Fig. 1 und 2 aufgebauten Gegenstandes braucht nur einseitig in der erfindungsgemässen Weise ausgebildet sein. Der freibleibende Rand kann so ausgebildet sein, wie dies am Beispiel von Fig. 4 und 5 bei einem Endstück demonstriert ist.
Die Kachel gemäss Fig. 4 und 5 besteht in üblicher Weise aus einer Platte 1 und Stegen 2. Der erfindungsgemässe Randwulst 3 ist jedoch so angeordnet, dass er das gelenkartige Andrücken an die Schmalseite einer Lamelle nach Fig. 1 und 2 als Endstück erlaubt. Der freibleibende Rand ist in diesem Fall mit einem Wulst 6 versehen, dessen Querschnitt ebenfalls etwa halbkreisfrömig ist, dessen Durchmesser die Dicke der Platte 1 aber sogar übersteigt, wodurch eine gefällige Sichtfläche nicht nur an der Oberseite 5 gewährleistet ist.