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Verfahren zur Herstellung dünner Folien.
Es bestehen grosse Schwierigkeiten, Filme aus hochviskosen Lösungen herzustellen, die feste Bestandteile, z. B. Metallpulver oder Pigmente, enthalten, insbesondere solche dünne glänzende Folien. welche Metallpulver enthalten und als Blattmetall in der Zigarettenindustrie Verwendung finden können. Nach der Erfindung gelingt es, feine Folien aus Zellulosederivaten in der Stärke unter 0'05 111m herz-
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entweder auf eine Unterlage aufgesprüht oder mittels Walzen aufgestrichen hat. Es war aber bisher nicht bekannt, Folien unter 0'05 mm Stärke auf dem Wege zu erzeugen, wie man beispielsweise die sehr viel dickeren photographischen Filme herstellt, nämlich durch Giessen.
Das Giessen der Filme geschieht zur Ersparnis von Lösungsmitteln mit möglichst hochkonzentrierten,
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Filme auch verhältnismässig dick ist, so macht das Ausfliesselllassen oder das Ausbreiten der Lösung auf der Unterlage keine Schwierigkeiten. Ganz anders liegen die Dinge, wenn man dünne Folien herstellen will. Drosselt man den Zufluss der Lösung so stark, wie es für ganz dünne Folien notwendig wäre, so ergeben sich die grössten Schwierigkeiten, um die dicken Lösungen gleichmässig ausfliessen zu lassen. Nimmt man dünnere Lösungen, so hat man zunächst den Nachteil eines grösseren Verbrauches an Lösungsmitteln.
Weiterhin zeigen sich aber auch andere Übelstände : So kann man z. B. eine dünne Lösung wegen ihrer leichten Beweglichkeit schwieriger gleichmässig auf der Unterlage ausbreiten als eine dickere Lösung. Ist die Unterlage nicht vollkommen eben, so verläuft die Lösung leicht und es entstehen ungleich dicke Folien, Auch setzen dünnflüssige Lösungen etwaige Zusätze, wie z. B. Metallpulver, im Laufe des Arbeitsprozesses leicht ab, wodurch fehlerhafte Folien entstehen.
Mit Hilfe des vorliegenden Verfahrens ist die Herstellung durch Giessen möglich geworden. Dr Verfahren besteht darin, dass man eine Lösung von Zellulosederivaten in einem flüssigen Lösungsmittel aus einem Giesser oder aus einer geeigneten Vorrichtung, die wie ein Giesser wirkt, in solcher Konzentration und in so dünner Schicht auf eine sich bewegende, sehr glatte Unterlage aufbringt, dass die entstandene Schicht nicht abläuft oder verläuft, worauf sie beim Weiterbewegen der Unterlage in einen Trockenkanal eintritt und hier mit warmer Luft getrocknet wird, wonach die trockene dünne Haut ohne weitere Be- handlung mit Hilfe einer auf der Giessunterlage ruhenden und von ihr angetriebenen Walze abgelöst und
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setzte feinpulverige Stoffe, wie Metallpulver, nicht absetzen,
sondern mindestens mehrere Stunden in Suspension bleiben. Die Geschwindigkeit, mit der man die Folien laufend abzieht, soll nicht unter l ? in der Minute betragen. Zwar lassen sich auch mit geringerer Geschwindigkeit dünne Folien herstellen, doch ist es aus praktischen Gründen nicht zweckmässig, eine geringere Geschwindigkeit anzuwenden.
Die Auftragsvorrichtung ist zweckmässig so beschaffen, dass zunächst ein Überschuss von Lösung auf die Unterlage aufgebracht und dann bis auf einen dünnen Hauch abgestrichen wird. Dazu kann man sieh verschiedener Vorrichtungen bedienen, beispielsweise eines Kastens in Form eines Giessers, der wegen der leichten Flüchtigkeit der Lösungsmittel bis auf einen Zulauf geschlossen ist und der mit einer Öffnung am Boden der Unterlage schleift, so dass beim Verschieben der Unterlage in bezug auf den Kasten auf ihr ein ganz dünner Überzug der Lösung entsteht. Die Abstreichvorriehtung kann auch in Form eines Streichmessers oder einer Streichwalze zur Anwendung kommen ; der abstreichende Teil kann sowohl starr, als auch biegsam sein, und z. B. aus Gummi bestehen.
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Das Verfahren gestattet, in einfacher Weise durch einmaligen maschinellen Aufstrich Häutchen herzustellen, die äusserst dünn, gleichmässig und fest sind, was nach den bekannten Verfahren nicht möglich ist, selbst wenn man die auf die Unterlagen gebrachten Lösungen mit Bürsten verstreicht oder beim Spritzverfahren das Aufspritzen wiederholt.
Es war nicht vorauszusehen, dass man eine hauchdünne Folie mit einer solchen Geschwindigkeit würde giessen und abziehen können, da die Festigkeit so dünner Folien besonders bei erheblichem Zusatz an festen Teilchen, wie Metallpulver und Pigmenten naturgemäss sehr gering ist. Auch haften die Folien nach dem Trocknen erfahrungsgemäss mehr oder minder stark auf der Unterlage, was beim Abziehen des
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die Dauer nicht mit Sicherheit gleichmässig durchgeführt werden kann. An den Sprühöffnungen setzen sich durch Verdunsten des Lösungsmittels Häute ab, die das Weiterarbeiten stören.
Beim Auftragen der Lösungen vermittelst Walzen bietet die auf den Walzen befindliche Lösung der Luft eine grosse Oberfläche dar ; infolge Verdunstung der flüchtigen Lösungsmittel entstehen leicht häutige Stücke, die das gleichmässige Auftragen stören. Auch hier können nur verdünnte Lösungen angewandt werden, was ebenfalls einen grossen Lösungsmittelverbrauch bedingt.
Erfindungsgemäss ist es möglich, ganz so stetig und sicher wie beim Giessen des Films, auch sehr konzentrierte Lösungen zu verarbeiten. Wie eingangs erwähnt eignet sich das neue Verfahren zur HerStellung dünnster metallpulverhaltiger glänzender Folien, die als Blattmetallersatz dienen u. a. in der Zigarettenindustrie bei der Herstellung der Goldmundstüeke Verwendung finden. Die Dicke derartiges Goldfilme beträgt etwa 0 003 bis 0'01 mm. Das Verfahren gestattet die Verarbeitung von Lösungen, in welchen das mehrfache vom Gewicht des Kolloids, z. B. der Azetylzellulose an Metallpulver aufgesehlemmt ist.