<Desc/Clms Page number 1>
Einrichtung zur Erstellung von Szenenbildern für Bühnen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zur Erstellung von Szenenbildern für Bühnen, bei welcher die Verwendung von den sonst gebräuchlichen Kulissen und Versatzstücken vermieden und die Gestaltung der Bühnenbilder lediglich unter Verwendung von körperlichen Bauelementon erfolgt.
Die Einrichtung kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, dass alle Teile der Bühne und des Szenenbaues nach auf eine bestimmte Einheit bezogenen Massen geformt und so alle Teile zu sich ergänzenden verschiedenartig verwendbaren Baugliedern gestaltet sind und dass als Bauelemente für den Aufbau des Bühnenbildes Würfel, Teile von Würfeln oder aus Würfelelementen zusammengesetzte Körper Verwendung finden, die wie der Würfel sechsflächig sind und so bei farbiger Gleichheit von je zwei aneinander liegenden Seiten für jedes Bauglied eine dreifach farbige Verwendbarkeit ergeben.
Bei Verwendung dieser Baumittel, die mit der Bühnenhausform und dem abschliessenden Proszenium in bestimmten masslichen Beziehungen stehen, kommt sowohl der bei der Kulissenbühne verwendete Schnürboden als auch die Anwendung von Versatzstücken in Wegfall. Für die Bauelemente ergibt sich gegenüber den sonst gebräuchlichen starren Szenenmitteln die vielseitigste Verwendbarkeit und mithin eine weitgehende Ersparnis an Material und Magazinsbedarf. Die Würfel sind aus unverziehbaren Rahmenteilen aus gegen Brennbarkeit imprägniertem Holze zusammengesetzt und haben aussenseitig straff gespannten Papierüberzug, der farbig in Wirkung tritt. Teile, die tragfähig sein müssen, erhalten in das Rahmengefüge eingelegte Sperrplatten und sind so für Böden, Sitze, Stufen od. dgl. verwendbar.
Bogenteile beliebiger Bogenform werden aus der Kupplung von geraden durch Gelenke miteinander verbindbaren prismatischen Gliedern erstellt. Sie werden in dazu geschaffene Rahmenecken eingebaut und zusammen mit den Rahmenecken mit Papier überspannt und bilden solcherart Versatzteile, die für die Dauer der Spielfolge erhalten bleiben. Tür-und Fensterteile sind gleichfalls verschiedenartig verwendbare Bauglieder, die in den verschiedenen Kombinationen die verschiedenartigsten Formwirkungen ergeben. Die Bauteile haften im Aufbau durch Reibung aneinander, wobei ihre Leistenkanten scharf aneinander passen und werden, wo sie, wie bei Bogen-und Balkenspannungen, auf Druck oder Zug beansprucht werden, mit Stahlklammern verbunden, die sich den Elemententeilen in Form und Farbe möglichst angleichen.
Der Szenenbau erfolgt im Magazin, auf dem beweglichen für jede Variation der Szenenverschiebung einstellbaren Bühnenboden. Dieser hat ein aus der Masseinheit der Würfeldimensionen gebildetes Raster, welches die letzten Linien für den Szenenaufbau gibt. Dieses an sich bekannte System der Wagenbahnen ermöglicht den Auf-und Abbau, während in einer im Spielfeld stehenden Szene das Spiel erfolgt. Das Spielfeld ist vom Magazin durch heb-oder versenkbare Isolierwände abgeschlossen.
Die im Spielfeld stehende Szene wird nach oben von einer auf die Höhe und die Form des Szenenbaues einstellbaren Soffittenanlage abgeschlossen. Ihre Teile sind Rahmenwände mit nach unten abgeschrägter Rückseite und mit liehtaufsaugendem Stoff überspannter Vorderseite, wodurch bezweckt wird, dass die Soffitten nicht körperlich, weder als Luft, noch als Deckenform, sondern als Farbe, u. zw. als über die Szene greifendes Raumdunkel des Zuschauerraumes in Erscheinung und Wirkung treten. Ihre Stellung, d. h. ihre Anordnung, der Abstand einer Soffitte zur anderen und die eingebauten Lichtanlagen geben die Möglichkeit, jeden bestimmten Platz der Szene von oben aus zu beleuchten und so die Szenentiefen räumlich zu trennen. Den Zusammenschluss von Szene, Soffitten und Zuschauerraum gibt das Proszenium.
Dieses bildet in Form, Farbe, Abmessungen und in seiner veränderbaren Form eine Ergänzung der gegebenen Szenenmittel und führt zusammen mit dem zur Verwendung kommenden Magazinsystem zu einer in sich geschlossenen Bühneneinrichtung, die zur Wiedergabe verschiedenartigsten Gestaltungen und Stimmungen geeignet erscheint.
<Desc/Clms Page number 2>
In den'Zeichnungen ist das System der Würfelbühne dargestellt, u. zw. veranschaulichen die Fig. 1-8 schematische Darstellungen der Bauglieder und deren Zusammensetzungen, die Fig. 9-12 die Ausbildung der Würfelteile. Die Fig. 13-17 die Ausbildung der prismatischen Teile, die Fig. 18-21 die Bogenteile und ihren Zusammenbau, die Fig. 20-25 die Bogenteile, die Fig. 26 die Darstellung des Bühnenhauses, die Fig. 27-28 die Darstellung der Soffitten, die Fig. 29 das Proszenium mit Soffittenansicht, die Fig. 30 ein Schema des Magazins, die Fig. 31 ein Schema einer Szene aus Bogenteilen und die Fig. 33 ein Schema einer Szene aus Würfelteilen.
Als grundlegendes Mass der Bauglieder ist die Länge von 7 cm gewählt. Der Würfel als Grundform der Baumittel hat in seinen Ausmassen ein Vielfaches von 7 cm oder von 42 cm als Seitenlänge.
Er wird aus der Zusammensetzung von 6 konisch zusammengesetzten Rahmenteilen, Fig. 9, 9a, 9b, 9c, die in Gehrung gefügt und geleimt sind, gebildet und hat mit dünnen, aussen liegenden Kanten b einen genau abrichtbaren Rand. Die in Gehrung stehenden Rahmenteile G schaffen den nötigen Widerstand gegen den Zug der Papierbespannung h. Ihre abgeschrägten Flächen bilden die Auflage für die Platten d, welche bei Stücken (Fig. 10 und 10a), welche als Böden, Sitze und Stufen Verwendung finden, in diese eingeschraubt werden. Hat ein Würfelteil ein Mehrfaches des Grundmasses (Fig. 11), so werden zur Verstärkung Stege e eingebaut, die auch für eingelegte Sperrplatten das Auflager bilden. Stücke grosser
EMI2.1
so dass für jedes Baustück eine dreifache farbige Verwendbarkeit gegeben ist.
Fensterteile (Fig. 4) sind Kombinationen 4a, 4b der gegebenen Bauelemente und werden durch einen entsprechenden Spannrahmen zu einem in sich geschlossenen Bauglied zusammengespannt. Gleicherweise sind die Türteile gestaltet und einzeln und in Gruppen einbaubar. Bogenteile (Fig. 5) werden aus den Stücken 5a und 5b gebildet. Die Stücke 5a und 5b sind prismatische Gelenkteile mit einsteckbarer Mutterschraubenverspannung k und geben mit kurzen 5b und langen Ja Teilen die Möglichkeit zu jeder Bogendarstellung (Fig. 18,19, 20). Ihr Zusammenbau erfolgt im Eckrahmen 5 (Fig. 18), welcher bei 1 und m mit dem anstossenden oder mit einem sonstigen Wandteil verbunden und durch den Tell n verkeilt wird (Fig. 21g).
In den Eckrahmen wird das dem Bogenschwunge entsprechende Führungseck o (Fig. 18 und 21) eingehängt und dann in dieses und in den Eckrahmen, in die Schlitze p die entsprechenden Teile q (Fig. 24) eingeschoben und auf deren Spitze r der verhängte Bogen durch die Breitkopfschraube s festgeschraubt (Fig. 18, 20 und 24). Für grössere Wandstärken werden zwei solche Bogenteile durch Zwischenstücke t (Fig. 23), die mittels Schwalbenschwanzes in die Teile geschoben werden, miteinander verbunden. Wenn
EMI2.2
geformte Teile werden von Fall zu Fall zusammengesetzt und bilden Versatzstücke, die zusammengesetzt erhalten bleiben, bis es gegeben ist, aus ihrem Material wieder neue Formbildungen zu schaffen.
Normale Bogenteile (Fig. 6), schiefe Wandungen und schiefe Bodenflächen können aus den Keilteilen (Fig. 3, 3a, 3b) erstellt werden. Diese Teile und überhaupt Teile, die auf Zug oder Druck verbunden werden, werden mit einer kleinen Stahlkammer j (Fig. 7 und 7 a) verhängt. Gebogene Wandungsflächen werden durch den Zusammenbau prismatischer und keillförmiger Teile (Fig. 8) geschaffen. Zum raschen Aufund Umbau der Bühnenbilder und zur Verschiebung von Szenenteilen in das Gebilde einer schon gebauten Szenenformung bedarf die Würfelbühne des beweglichen Bühnenbodens. Er besteht, wie Fig. 26 zeigt, aus einer Anlage verschiebbarer Böden, welche mit Rollen auf den Schienen L laufen.
Von den Böden stellen 1-8 und 17-29 die nach rechts und links einschiebbaren und 9-16 die in das Mittelfeld (Spielfeld) geschobenen dar. Im Mittelfelde haben sie in D1:D1, D2, D3 versenk- und hebbare Unterlage, die es ermöglichen, das ganze Szenenbild nach unten abzustellen, aber auch die für Bodenaufbauten nötigen Unterlagen zu geben. D, D1, D2, Da sind, wie Fig. 27 R zeigt, Zellenböden, welche es möglich machen, Versenkungen und vertiefte Szenenteile in sie einzubauen. Z und sind zur Schienenbahn L querlaufende Wagenbahnen, welche es ermöglichen, die einzelnen Böden untereinander auszuwechseln und aufgebaut bleibende Szenen in das Magazin abzuschieben.
Das Spielfeld ist vom umgebenden Magazin durch die heb-oder versenkbaren Wände C getrennt, wodurch der Aufbau von Szenen während des laufenden Spiels und während der Proben oder die Verwendung der getrennten Räume zu mehreren gleichzeitigen Proben ermöglicht wird.
Bei Szenenwechsel wird C gehoben und z. B. D2 mit Schiene L1 auf die Schienenbahn L gesenkt, und K soweit rückwärts geschoben, bis die entsprechenden Szenenteile, z. B. 23 und 24 in die Flucht
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
Felder von 17-22 geschoben und nun läuft 23 und 24 in das Spielfeld von 11 und 12. Auf diese Art sind eine grosse Anzahl Kombinationen in der Szenenwandlung möglich. Die Abschlusswand B kann als Projektionsfläche zur Anwendung der Hasseitschen"Lichtbildszene, d. h. zur Projektion stilisierter
Hintergründe dienen. B ist ebenfalls heb-und versenkbar. A ist die Soffittenlage zur Umfassung des
Szenenbildes durch die Raumdunkelheit. Die Soffitten sind heb-und senkbar und damit auf jede Szenen- höhe einstellbar.
Sie sind in der Konstruktion Fig. 28, Al und A2 starre Rahmenwände, welche Zuschauer- seits in der Bespannung eine poröse lichtaufsaugende Struktur haben und schwarz gestrichen sind.
Bühnenseitig haben sie nach unten durch Abschrägung die messerscharfe Kante M, deren Begrenzung für das Auge im Felde der nächsten Soffitte verschwimmt, wodurch der Eindruck eines einheitlichen in Dunkel gehüllten Deckengrundes erweckt wird. (Fig. 29) Die rückwärts eingefügten Blenden N verhindern das Beleuchten der zuschauerseitigen Rahmenflächen und ermöglichen dadurch den Licht- einfall bzw. die Lichtprojektion auf jede Szenenstelle von oben aus. Die Soffitenentfernung P ist gleich jener der mit den Soffitten gleichlaufenden Bodenrasterlinien Q und ist ein gleiches und mehrfaches der Würfeleinheit. Je zwei und zwei Soff tten sind gekuppelt (Fig. 27 und 28) und paarweise miteinander heb-und senkbar.
Das Proszenium F (Fig. 26,29 und 30) bildet in Farbe und Form eine Ergänzung der
Soffitten zur Erzeugung des Eindruckes, dass die Dunkelheit des Zuschauerraumes sich über die Bühne fortsetzt und die Bühnenbilder in diesem nach oben unbegrenzten Raum stehen. Hiedruch wird (Fig. 29) jede Deckendarstellung erübrigt, obwohl die Lichtzufuhr von oben aus immer möglich ist. Die Zeichnungen zeigen in Fig. 26 die Seitenbühnen G die Vorbühne E und den Zuschauerraum H. Fig. 30 zeigt das System des Magazins nach Fig. 26 ; Fig. 31 stellt den Bau einer Szene aus Bogenteilen, Fig. 33 den Bau einer
Milieuszene als Beispiele der in Anwendung gebraehten Würfelbühne."
PATENT-ANSPRÜCHE :
1.
Einrichtung zur Erstellung von Szenenbildern für Bühnen ohne Verwendung von Kulissen- und Versatzstücken, dadurch gekennzeichnet, dass als Bauelemente für den Aufbau des gesamten Bühnen- bildes Würfel, Teile von Würfeln oder aus Würfelelementen zusammengesetzte Körper allein Verwendung finden.