DEKORELEMENT FÜR EIN FAHRZEUG SOWIE FAHRZEUG MIT EINEM DERARTIGEN DEKORELEMENT
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dekorelement für ein Fahrzeug, das ein teiltransparentes Element, das lichtdurchlässige Abschnitte und lichtundurchlässige Abschnitte aufweist, und ein lichtleitendes Element, das ausgebildet ist, eingekoppeltes Licht zumindest abschnittsweise in Richtung des teiltransparenten Elementes auszukoppeln, aufweist, wobei das teiltransparente Element und das lichtleitende Element durchlässig für Radarstrahlen sind. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einem derartigen Dekorelement.
Ein Dekorelement der eingangs genannten Art wird dazu verwendet, um einem Fahrzeug ein hochwertiges Erscheinungsbild und ein individuelles Aussehen zu verleihen. So werden Dekorelemente sowohl im Interieur eines Fahrzeugs als auch für das Exterieur eines Fahrzeugs eingesetzt. Im Interieur werden verstärkt Dekorelemente mit einem rückseitig angeordneten Leuchtmittel eingesetzt, die als Ambientelicht dienen. Für das Exterieur werden zunehmend metallisch beschichtete Dekorelemente eingesetzt, bei denen Leuchtmittel, wie beispielsweise LEDs direkt hinter der metallischen Beschichtung angeordnet sind.
DE 10 2017 214 129 A1 beschreibt ein radarfähiges Leuchtemblem für ein Fahrzeug, das einen Flächenlichtleiter mit Auskopplungsstrukturen, über die zumindest abschnittsweise Licht an eine Auskopplungsseite aus dem Flächenlichtleiter auskoppelbar ist, eine Lichtquelle, die Licht in den Flächenlichtleiter einzukoppeln vermag, ein Gehäuse, in dem der Flächenlichtleiter angeordnet ist und zumindest ein technisches Mittel zur Umgebungskontrolle des Fahrzeugs in Form eines Radarsensors, der auf einer der Auskopplungsseite abgewandten Seite des Flächenlichtleiters angeordnet ist und dessen Wirkrichtung durch die Auskopplungsseite des Flächenlichtleiters verläuft. Vor der Auskopplungsseite ist zumindest abschnittsweise eine Lichtscheibe angeordnet, die das Gehäuse abschließt und sich zwischen der Lichtscheibe und der Auskopplungsseite ein abschnittsweise lichtundurchlässiges Element erstreckt, wobei der Flächenlichtleiter, das abschnitts-
weise lichtundurchlässige Element und die Lichtscheibe zumindest anteilig durchlässig für Radarstrahlung sind. Die Lichtscheibe und das lichtundurchlässige Element sind als Verbundbauteil ausgebildet, wobei zwischen dem Verbundbauteil und dem Flächenlichtleiter eine Luftschicht vorhanden ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dekorelement sowie ein Fahrzeug zu schaffen, die eine verbesserte Lichtauskopplung sowie eine verbesserte Radardurchlässigkeit ermöglichen.
Zur Lösung der Aufgabe wird ein Dekorelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 15 vorgeschlagen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Dekorelements sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Gemäß einem Aspekt wird ein Dekorelement für ein Fahrzeug, insbesondere für das Exterieur eines Fahrzeugs vorgeschlagen. Das Dekorelement weist ein teiltransparentes Element, das lichtdurchlässige Abschnitte und lichtundurchlässige Abschnitte aufweist, und ein lichtleitendes Element, das ausgebildet ist, eingekoppeltes Licht zumindest abschnittsweise in Richtung des teiltransparenten Elementes auszukoppeln, wobei das teiltransparente Element und das lichtleitende Element durchlässig für Radarstrahlen sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem teiltransparenten Element und dem lichtleitenden Element eine Formmassenschicht angeordnet ist, die durchlässig für das aus dem lichtleitenden Element ausgekoppelte Licht und für Radarstrahlen ist und die das teiltransparente Element und das lichtleitende Element miteinander verbindet.
Durch das Vorsehen einer Formmassenschicht anstelle einer Luftschicht weist das Dekorelement eine verbesserte Durchlässigkeit für Radarstrahlung durch eine geringere Phasenverschiebung sowie eine verlustfreie Lichtauskopplung und damit eine verbesserte Lichtleitungsfunktion auf. Infolgedessen weist das Dekorelement ein verbessertes Erscheinungsbild sowohl in der Kalterscheinung als auch während der Beleuchtung auf. Darüber hinaus wird eine einfache und kostengünstige Verbindung von dem teiltransparenten Element und dem lichtleitenden Element
geschaffen. Die Lichtleitungsfunktion durch die Formmassenschicht wird durch einen Sprung im Brechungsindex erzeugt.
Das Dekorelement kann vorliegend auch als Zierelement oder Designblende bezeichnet werden. Das Dekorelement kann sowohl im Interieur eines Fahrzeugs als auch am Exterieur eines Fahrzeugs eingesetzt werden. Bevorzugt wird das Dekorelement am Exterieur eines Fahrzeugs eingesetzt. Da alle Elemente des Dekorelements durchlässig für Radarstrahlen sind und die relative Perm ittivität der Materialien eng aufeinander abgestimmt ist, kann das Dekorelement vor einem Radar verbaut werden.
Zur Erzeugung einer Beleuchtungsfunktion wird in das lichtleitende Element Licht eingespeist beziehungsweise eingekoppelt, wobei das Licht an entsprechend vorgesehenen Stellen des lichtleitenden Elements in Richtung des teiltransparenten Elements ausgekoppelt wird. Anschließend tritt das ausgekoppelte Licht durch die Formmassenschicht und durch die lichtdurchlässigen Abschnitte des teiltransparenten Elements hindurch. Durch eine entsprechende Anordnung von lichtdurchlässigen Abschnitten und lichtundurchlässigen Abschnitten kann ein leuchtendes Erscheinungsbild, wie beispielsweise ein Emblem geschaffen werden.
Zum Einkoppeln von Licht kann das lichtleitende Element eine Einkoppelfläche aufweisen. Bevorzugt ist die Einkoppelfläche an einer Stirnseite des lichtleitenden Elements angeordnet.
Vorteilhaft sind das teiltransparente Element und das lichtleitende Element mehrschichtig aufgebaut. Weiterhin vorteilhaft sind sämtliche Schichten stoffschlüssig miteinander verbunden.
Die Formmassenschicht kann eine transparente oder leicht streuende Formmasse sein. Die Formmassenschicht kann vorliegend auch als optical bonding bezeichnet werden. Die Formmassenschicht kann eine Dicke zwischen ca. 1 mm und ca. 2 mm aufweisen.
Vorteilhaft ist die Formmassenschicht aus Silikon. Silikon gewährleistet eine verlustfreie Lichtauskopplung. Zudem ermöglicht Silikon eine kostengünstige Verbindung von dem teiltransparenten Element und dem lichtleitenden Element.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung verbindet die Formmassenschicht das teiltransparente Element und das lichtleitende Element stoffschlüssig miteinander.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Formmassenschicht einen Brechungsindex auf, der kleiner ist als ein Brechungsindex des lichtleitenden Elementes und/oder des teiltransparenten Elementes. Dadurch wird, analog zu dem Prinzip eines Lichtwellenleiters, eine Totalreflexion an der Grenzfläche des Mehrschichtverbunds und damit eine verlustarme Lichtleitung erzeugt. Vorteilhaft beträgt der Brechungsindex des teiltransparenten Elements und des lichtleitenden Elementes ca. 1 ,58, und der Brechungsindex der Formmassenschicht beträgt ca. 1 ,4.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das teiltransparente Element eine halbleitende Schicht auf, die auf einer der Formmassenschicht zugewandten Fläche des teiltransparenten Elements angeordnet ist. Der damit erzeugte Teil des Dekorelements weist somit in den lichtdurchlässigen Abschnitten eine gewisse Resttransparenz für sichtbares Licht auf, die hauptsächlich durch die halbleitende Schicht, insbesondere der Metallisierung der halbleitenden Schicht bestimmt wird. Diese Transparenz beträgt bevorzugt zwischen ca. 10 und ca. 30 %. Dadurch verleiht die halbleitende Schicht dem Dekorelement eine Metalloptik, insbesondere Chromoptik auf der Vorderseite. Die halbleitende Schicht schafft somit eine Metalloptik sowohl in der Kalterscheinung als auch während der Beleuchtung. In der Kalterscheinung, das heißt, wenn das Designelement nicht beleuchtet wird, erscheint nach außen hin einerseits in den lichtundurchlässigen Abschnitten die Farbe des teiltransparenten Elements, und in den lichtdurchlässigen Abschnitten wird die halbleitende Schicht nach außen hin sichtbar. Vorteilhaft ist die halbleitende Schicht durchlässig für Radarstrahlen. Vorteilhaft ist die halbleitende Schicht sowohl auf den lichtdurchlässigen Abschnitten als auch auf den lichtundurchlässigen Abschnitten angeordnet. Weiterhin vorteilhaft ist die halbleitende Schicht nur auf den lichtdurchlässigen Abschnitten angeordnet. In einer vorteilhaften Ausge-
staltung wird die halbleitende Schicht auf die der Formmassenschicht zugewandten Fläche des teiltransparenten Elementes aufgebracht, insbesondere durch Bedampfung aufgebracht. Die halbleitende Schicht kann auch als Metallisierung bezeichnet werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die halbleitende Schicht aus Silizium oder Indium. Vorteilhaft weist die halbleitende Schicht neben Silizium oder Indium einen sehr geringen Anteil von Aluminium oder Chrom auf, wenn die aus optischer Gründen nicht abwendbar ist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das teiltransparente Element eine erste transparente Schicht aus einem ersten Kunststoff auf. Der erste Kunststoff ist vorteilhaft aus Polycarbonat, Polyamid oder einem transparenten PMMA. Vorteilhaft ist die erste transparente Schicht durchlässig für Radarstrahlen. Weiterhin vorteilhaft weist die erste transparente Schicht einen Brechungsindex von ca. 1 ,58 auf. Die erste transparente Schicht kann eine Schichtdicke zwischen ca. 3,5 mm und ca. 5 mm aufweisen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind in eine der Formmassenschicht zugewandten Fläche der transparenten Schicht Vertiefungen eingebracht sind, in die korrespondierende Vorsprünge der Formmassenschicht einliegen. Die Vertiefungen in der ersten transparenten Schicht erzeugen nach außen eine dreidimensionale Struktur und Anmutung. Die Vorsprünge der Formmassenschicht füllen im verbunden Zustand die Vertiefungen auf. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die halbleitende Schicht zwischen den Vertiefungen der transparenten Schicht und den Vorsprüngen der Formmassenschicht angeordnet.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das teiltransparente Element eine lichtundurchlässige Schicht auf, die zumindest abschnittsweise auf einer dem lichtleitenden Element zugewandten Fläche des teiltransparenten Elementes angeordnet ist und die die lichtundurchlässigen Abschnitte bildet. Die lichtundurchlässige Schicht sorgt dafür, dass kein Licht durch die erste transparente Schicht hindurchtreten kann. Bevorzugt enthält die lichtundurchlässige Schicht keine metallischen oder leitenden Anteile und weist vorteilhaft eine Schichtstärke von <12 pm auf. Die lichtundurchlässige Schicht kann durch Bedrucken, Folierung, Lackierung mit an-
schließender Laserbearbeitung aufgebracht beziehungsweise aufgetragen werden. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die lichtundurchlässige Schicht auf Vorsprüngen der transparenten Schicht angeordnet, insbesondere aufgetragen. Die halbleitende Schicht kann auf der lichtundurchlässigen Schicht und der ersten transparenten Schicht angeordnet, insbesondere aufgebracht sein. Vorteilhaft ist die lichtundurchlässige Schicht durchlässig für Radarstrahlen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das teiltransparente Element eine erste Lackschicht auf, die auf einer der Formmassenschicht abgewandten Fläche des teiltransparenten Elementes angeordnet ist. Die erste Lackschicht bildet die Außenhaut des Dekorelementes. Vorteilhaft ist die erste Lackschicht eine transparente Schutzlackschicht. Weiterhin vorteilhaft weist die erste Lackschicht einen Brechungsindex ähnlich der transparenten Schicht auf. Die erste Lackschicht kann vorliegend auch als Schutzlackschicht bezeichnet werden. Vorteilhaft ist die erste Lackschicht ein Mehrkomponentenlacksystem, insbesondere ein auf Polyurethan oder Siloxan basierendes Lacksystem. Weiterhin weist die erste Lackschicht eine Schichtdicke zwischen ca. 10 pm und ca. 0,7 mm auf. Vorteilhaft ist die erste Lackschicht durchlässig für Radarstrahlen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das lichtleitende Element eine lichtleitende Schicht auf. Bei der Einkopplung von Licht in die lichtleitende Schicht werden die Lichtstrahlen an der Innenwandung der lichtleitenden Schicht reflektiert und an bestimmten Stellen aus der lichtleitenden Schicht ausgekoppelt. Die lichtleitende Schicht liegt vorteilhaft unmittelbar an der Formmassenschicht an. Vorteilhaft ist die lichtleitende Schicht durchlässig für Radarstrahlen. Weiterhin vorteilhaft weist die lichtleitende Schicht eine Dicke zwischen ca. 2 mm und ca. 3 mm auf. Die lichtleitende Schicht kann einen Brechungsindex von ca. 1 ,58 aufweisen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das lichtleitende Element auf einer der Formmassenschicht abgewandten Fläche eine Auskoppelstruktur auf. Die Aus- koppelstruktur dient dazu, das Licht in Richtung der Formmassenschicht und des teiltransparenten Elements auszukoppeln. Die Auskoppelstruktur kann über die gesamte Länge des lichtleitenden Elements oder abschnittsweise vorgesehen sein. Vorteilhaft liegt die Auskoppelstruktur den lichtdurchlässigen Abschnitten des
teiltransparenten Elements und der darauf angeordneten halbleitenden Schicht gegenüber, so dass das Licht nach vorne ausgekoppelt wird und damit diese Bereiche beleuchtet. Bei der Einkopplung von Licht in die lichtleitende Schicht werden die Lichtstrahlen an der Innenwandung des Lichtleiterelements reflektiert, bis diese auf die Auskoppelstruktur treffen und aus der lichtleitenden Schicht austreten. Vorteilhaft sind die Auskoppelstrukturen als eine Lackschicht ausgebildet, die mittels Bedruckung auf die lichtleitende Schicht aufgebracht werden können. Weiterhin vorteilhaft weist die lichtleitende Schicht auf einer der Formmassenschicht abgewandten Fläche die Auskoppelstruktur auf. Das heißt, die Auskoppelstruktur ist mit der lichtleitenden Schicht verbunden, insbesondere ist die Auskoppelstruktur auf die lichtleitende Schicht aufgebracht.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das lichtleitende Element eine zweite transparente Schicht aus einem zweiten Kunststoff auf, die sich an die Auskoppelstruktur anschließt. Die zweite transparente Schicht dient dazu, die Lichtleitung effizient zu halten, indem die zweite transparente Schicht einen Brechungsindex aufweist, der kleiner als der Brechungsindex der lichtleitenden Schicht ist. Vorteilhaft beträgt der Brechungsindex der zweiten transparenten Schicht ca. 1 ,4. Die zweite transparente Schicht kann vorliegend auch als Low Index Coating bezeichnet werden. Vorteilhaft beträgt die Schichtdicke der zweiten transparenten Schicht zwischen ca. 5 pm und ca. 10 pm. Vorteilhaft ist die zweite transparente Schicht durchlässig für Radarstrahlen. Die zweite transparente Schicht kann eine transparente Schutzlackschicht, beispielsweise ein Polyurethan- oder Siloxanlack sein.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das lichtleitende Element eine zweite Lackschicht auf, die auf einer der lichtleitenden Schicht abgewandten Fläche der zweiten transparenten Schicht angeordnet ist. Die zweite Lackschicht ist als lichtundurchlässiger Schutzlack ausgebildet. Vorteilhaft weist die zweite Lackschicht eine Schichtdicke von ca. 30 pm auf. Weiterhin vorteilhaft ist die zweite Lackschicht aus Polyurethan oder Epoxid. Die zweite Lackschicht ist bevorzugt dem Fahrzeuginneren zugewandt. Weiterhin vorteilhaft ist die zweite Lackschicht durchlässig für Radarstrahlen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Leuchtmittel vorgesehen, das Licht in das lichtleitende Element einkoppelt. Vorteilhaft umfasst das Leuchtmittel wenigstens eine Leuchtdiode (LED) oder ein mit Licht gespeistes Lichtleiterelement. Durch die Verwendung einer Leuchtdiode kann eine energieeffiziente und platzsparende Beleuchtung erzeugt werden. In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Leuchtmittel mehrere Leuchtdioden auf. Vorteilhaft können die Leuchtdioden unterschiedliche Farben aufweisen, die einzeln angesteuert werden können. So kann die Leuchtdiode eine rote, grüne und blaute Leuchtdiode umfassen. Eine derartige Leuchtdiode wird als RGB-LED bezeichnet. In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Leuchtmittel eine organische Leuchtdiode (OLED) auf.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist zwischen dem teiltransparenten Element und der Formmassenschicht wenigstens ein Dichtelement angeordnet. Das Dichtelement verhindert, dass Feuchtigkeit zwischen dem teiltransparenten Element und der Formmassenschicht eintritt. Vorteilhaft ist das Dichtelement aus Kunststoff oder einem Elastomer. Vorteilhaft kann jeweils ein Dichtelement an einer Stirnseite des Dekorelements zwischen dem teiltransparenten Element und der Formmassenschicht angeordnet sein.
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Fahrzeug mit wenigstens einem derartigen Dekorelement vorgeschlagen. Das Fahrzeug weist durch den Einsatz des Dekorelements eine verlustfreie Lichtauskopplung und dadurch ein hochwertiges Erscheinungsbild auf.
Nachfolgend werden ein Dekorelement, ein Fahrzeug sowie weitere Merkmale und Vorteile anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das in den Figuren schematisch dargestellt ist. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einem Dekorelement; und
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Schichtaufbau des Dekorelements.
In Fig. 1 ist ein Fahrzeug 10 dargestellt, dessen Exterieur mit einem Dekorelement 12 versehen ist.
Wie in Fig. 2 ersichtlich ist, weist das Dekorelement 12 ein teiltransparentes Element 14 und ein lichtleitendes Element 16 auf, die mehrschichtig aufgebaut sind und die über eine Formmassenschicht 46 miteinander verbunden sind. Sämtliche Schichten sind durchlässig für Radarstrahlen. Dadurch kann das Dekorelement 12 auch vor einem Radar verbaut werden.
Das teiltransparente Element 14 weist lichtdurchlässige Abschnitte 18 und lichtundurchlässige Abschnitte 20 auf, wobei das teiltransparente Element 14 eine eine Außenoberfläche bildende erste Lackschicht 22, eine erste transparente Schicht 24, eine lichtundurchlässige Schicht 26 und eine halbleitende Schicht 28 aufweist, wobei alle Schichten des teiltransparenten Elementes 14 stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
Die erste Lackschicht 22 bildet die Außenhaut des Dekorelements 12 und ist eine transparente Lackschicht. Die erste Lackschicht 22 ist ein Mehrkomponentenlacksystem, insbesondere ein auf Polyurethan oder Siloxan basierendes Lacksystem. Die erste Lackschicht 22 weist eine Schichtdicke zwischen ca. 10 pm und ca. 0,7 mm auf. Die erste Lackschicht 22 weist einen Brechungsindex auf, der demjenigen der transparenten Schicht 24 entspricht.
Die erste transparente Schicht 24 ist aus Polycarbonat, Polyamid oder einem transparenten PMMA und weist eine Schichtdicke zwischen ca. 3,5 mm und ca. 5 mm auf. Der Brechungsindex der transparenten Schicht 24 beträgt ca. 1 ,58.
Wie in Fig. 2 ersichtlich ist, weist die erste transparente Schicht 24 auf einer der ersten Lackschicht 22 abgewandten Fläche Vorsprünge 30 und Vertiefungen 32 auf. Die Vertiefungen 32 erzeugen nach außen eine dreidimensionale Anmutung und bilden die lichtdurchlässigen Abschnitte 18.
Auf die Vorsprünge 30 ist die lichtundurchlässige Schicht 26 aufgebracht, die die lichtundurchlässigen Abschnitte 20 erzeugt. Die lichtundurchlässige Schicht 26 ist eine farbgebende Schicht, die durch Bedruckung, Folierung, Lackierung mit anschließender Laserbearbeitung auf die Vorsprünge 30 aufgebracht wird. Die lichtundurchlässige Schicht 26 enthält bevorzugt keine metallischen oder leitenden Anteile und weist eine Schichtstärke von <12 pm auf.
Die halbleitende Schicht 28 ist auf die transparente Schicht 24 und die lichtundurchlässige Schicht 26 aufgebracht. Die halbleitende Schicht 28 erzeugt eine Metalloptik, insbesondere eine Chromoptik, auf der Vorderseite des Dekorelements 12. Die halbleitende Schicht 28 wird in einem Bedampfungsvorgang auf die transparente Schicht 24 und die lichtundurchlässige Schicht 26 aufgebracht. Die halbleitende Schicht 28 weist in den lichtdurchlässigen Abschnitten 18 eine gewisse Resttransparenz für sichtbares Licht auf, die hauptsächlich durch die Metallisierung bestimmt wird. Die Transparenz für sichtbares Licht beträgt üblicherweise zwischen ca. 10 und 30 %. Die halbleitende Schicht 28 kann auch als Metallisierung bezeichnet werden und ist aus Silizium oder Indium mit geringem Anteil von Aluminium oder Chrom.
Wie ferner in Fig. 2 ersichtlich ist, weist das lichtleitende Element 16 eine lichtleitende Schicht 34, eine Auskoppelstruktur 36, eine zweite transparente Schicht 38 und eine zweite Lackschicht 40 auf, wobei alle Schichten und die Auskoppelstruktur stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
Die lichtleitende Schicht 34 dient dazu, eingekoppeltes Licht in Richtung des teiltransparenten Elements 14, insbesondere in Richtung der lichtdurchlässigen Abschnitte 18 auszukoppeln. Die lichtleitende Schicht 34 weist eine Dicke zwischen ca. 2 mm und ca. 3 mm und einen Brechungsindex von ca. 1 ,58 auf.
Die Einkopplung von Licht in die lichtleitende Schicht 34 erfolgt mittels eines Leuchtmittels 42, das Licht über eine Einkoppelfläche 44 in die lichtleitende Schicht 34 einkoppelt. Das Leuchtmittel 42 ist vorliegend eine Leuchtdiode (LED). Die Dicke der lichtleitenden Schicht 34 beträgt zwischen ca. 2 und ca. 3 mm.
Die Auskoppelstruktur 36 ist den lichtdurchlässigen Abschnitten 18 gegenüberliegend angeordnet, wobei die Auskoppelstruktur 36 eine punktuierte Lackschicht, wie beispielsweise weiße Lackpunkte, ist, die auf einer dem teiltransparenten Element 14 abgewandten Fläche des lichtleitenden Schicht aufgebracht ist. Wie in Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Auskoppelstruktur 36 in den Bereichen, die den lichtdurchlässigen Abschnitten 18 gegenüberliegen, auf die lichtleitende Schicht 34 aufgebracht. Dadurch wird das in die lichtleitende Schicht 34 eingekoppelte Licht zunächst an den Innenwandungen der lichtleitenden Schicht 34 reflektiert, und
sobald das Licht auf die Auskoppelstruktur 36 trifft, wird das Licht in Richtung des teiltransparenten Elements 14, insbesondere in Richtung der lichtdurchlässigen Abschnitte 18 ausgekoppelt und beleuchtet damit diese Bereiche.
Die zweite transparente Schicht 38 ist eine transparente Beschichtung aus Polyurethan- oder Siloxanlack und weist eine Schichtdicke zwischen ca. 5 und ca. 10 pm auf. Die zweite transparente Schicht 38 kann auch als Low Index Coating bezeichnet werden. Die zweite transparente Schicht 38 dient dazu, die Lichtleitung effizient zu halten, indem diese einen Brechungsindex aufweist, der kleiner als der Brechungsindex der lichtleitenden Schicht 34 ist. Der Brechungsindex der zweiten transparenten Schicht 38 beträgt ca. 1 ,4.
Die zweite Lackschicht 40 ist auf die zweite transparente Schicht 38 aufgetragen und somit dem Fahrzeuginneren zugewandt. Die zweite Lackschicht 40 ist ein lichtundurchlässiger Schutzlack aus Polyurethan oder Epoxid. Die Schichtdicke der zweiten Lackschicht 40 beträgt ca. 30 pm.
Wie in Figur 2 ersichtlich ist, sind das teiltransparente Element 14 und das lichtleitende Element 16 über die Formmassenschicht 46 miteinander, insbesondere stoffschlüssig miteinander verbunden. Die Formmassenschicht 46 kann vorliegend auch als Optical Bonding bezeichnet werden. Die Formmassenschicht 46 weist gegenüber der lichtleitenden Schicht 34 einen geringeren Brechungsindex auf. Bevorzugt beträgt der Brechungsindex der Formmassenschicht ca. 1 ,4. Die Formmassenschicht ist aus Silikon und weist eine Schichtdicke zwischen ca. 1 mm und ca. 2 mm auf.
Die Formmassenschicht 46 weist zu den Vertiefungen 32 korrespondierende Vorsprünge 30 auf, die im verbundenen Zustand formschlüssig in die Vertiefungen 32 einliegen. Dadurch gleicht die Formmassenschicht 46 die Vertiefungen 32 der ersten transparenten Schicht 24 aus.
Um den Eintritt von Feuchtigkeit in den Schichtaufbau, insbesondere zwischen dem teiltransparenten Element 14 und der Formmassenschicht 46 zu vermeiden, sind Dichtelemente 48 vorgesehen, die zwischen der lichtundurchlässigen Schicht
26 und der Formmassenschicht 46 an den Stirnseiten des Dekorelements 12 angeordnet sind. Die Dichtelementen 48 sind aus Kunststoff oder Gummi.
Das Dekorelement 12 zeichnet sich dadurch aus, dass das teiltransparente Element 14 und das lichtleitende Element16 über eine Formmassenschicht 46 miteinander verbunden sind, deren Brechungsindex geringer als die Brechungsindizes der transparenten Schicht 24 und der lichtleitenden Schicht 34 ist. Dadurch wird ein verlustfreies Auskoppeln des Lichts ermöglicht. Darüber hinaus sind sämtliche Schichten und verwendeten Materialien durchlässig für Radarstrahlen, so dass das Dekorelement 12 vor einem Radar eines Fahrzeugs eingesetzt werden kann.
Bezugszeichenhste
Fahrzeug Dekorelement teiltransparentes Element lichtleitendes Element lichtdurchlässige Abschnitte lichtundurchlässige Abschnitte erste Lackschicht erste transparente Schicht lichtundurchlässige Schicht halbleitende Schicht Vorsprung Vertiefung lichtleitende Schicht Auskoppelstruktur zweite transparente Schicht zweite Lackschicht Leuchtmittel Einkoppelfläche Formmassenschicht Dichtelement