DE102008017345A1

DE102008017345A1 - Ambiente Beleuchtungseinrichtung für Fahrzeuge

Info

Publication number: DE102008017345A1
Application number: DE102008017345A
Authority: DE
Inventors: Daniel Dr. Betz; Jürgen Dipl.-Ing. Ketterer (FH)
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2008-04-04
Filing date: 2008-04-04
Publication date: 2008-11-27

Abstract

Die Erfindung betrifft Beleuchtungseinrichtungen, bei denen das Licht einer oder mehrerer Lichtquellen mittels Lichtleiter aufgenommen wird und durch Anordnung der Lichtleiter auf Oberflächen beispielsweise im Innenbereich eines Fahrzeugs eine ambiente Lichtverteilung erfolgt. Erfindungsgemäß werden die Lichtleiterelemente mit einer dünnen Schicht aus einem Material versehen, das so gewählt ist, dass es einerseits bei abgeschalteter Lichtquelle (Tagdesign) mit anderen Oberflächen im Fahrzeug-Innenbereich einen optisch harmonischen Gesamteindruck bietet, andererseits durch die sehr dünne Schicht oder durch spezielle Oberflächenstrukturierung zumindest lokal genügend Licht aus dem Beleuchtungselement (Nachtdesign) heraustreten kann. Realisiert wird dies beispielsweise durch eine Beschichtung des Lichtleiters mit einer dünnen Lackschicht, vorzugsweise einem Lack mit Metallisierungseffekt (Fahrzeuglack) oder eine dünne Metallisierung. Durch lokal unterschiedliche Stärke der Schichtdicke und/oder Strukturierungen können Lichtaustrittsstellen des Lichtleiters oder Stellen mit reduzierter Transmission definiert werden, die auch vorgegebene geometrische Formen aufweisen können. Damit lassen sich auch Symbole (Pfeile, Sterne usw.) oder Piktogramme und Beschriftungen wiedergeben.

Description

Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zur Beleuchtung im Innenraum von Fahrzeugen. Insbesondere betrifft die Erfindung derartige Beleuchtungseinrichtungen, bei denen das Licht einer oder mehrerer Lichtquellen mittels Lichtleiter aufgenommen wird und durch Anordnung der Lichtleiter auf Oberflächen im Innenbereich des Fahrzeugs eine gewünschte Lichtverteilung erfolgen kann. Solche Anordnungen werden in modernen Fahrzeugen als so genannte ,ambiente Beleuchtung' vorgesehen, wobei ein physiologisch besonders angenehmer Lichtverteilungseffekt im Vordergrund steht.
Die PCT-Veröffentlichung WO2004/078518A1 beschreibt eine solche ,ambient light' Einrichtung für Fahrzeuge, bei der die Lichtleiter an den Oberflächen im Fahrzeuginnern mittels speziell vorgeformter Ausnehmungen angebracht werden. Dabei ist der Lichtleiter zum Schutz vor Beschädigung zum großen Teil in eine Struktur aus mehreren Schichten eingebettet, so dass das Licht den Lichtleiter nur im freibleibenden Ausschnitt verlässt.
Die Offenlegungsschrift DE10031527A1 beschreibt eine Anordnung, bei der ein Lichtleiter als Beleuchtungselement im Fahrzeuginneren mittels einer speziellen Einfassung in Spalten von Verkleidungselementen der Oberfläche angebracht wird. Um Licht aus dem Lichtleiter auszukoppeln sind Abschnitte des Lichtleiters oberflächlich aufgerauht.
Die Offenlegungsschrift DE19724486A1 schreibt eine Vorrichtung zur Konturbeleuchtung beispielsweise im Bereich der Instrumentenkonsole eines Fahrzeugs, bei der ein Lichtleiter von einer schlauchähnlichen Umhüllung aus Gewebe oder Kunststoff umgeben ist. Mittels seitlicher Ausnehmung der Umhüllung kann der Lichtleiter an entsprechend vorgeformten Vertiefungen an Oberflächen im Fahrzeuginnern befestigt werden. Zur Erzeugung von speziellen Lichteffekten kann die Umhüllung aus farbigem Kunststoff oder anderen farbig durchscheinenden Materialien gefertigt sein.
In der Offenlegungsschrift DE102004044035A1 wird für den Kraftfahrzeug-Innenraumbereich eine Vorrichtung zur Erzeugung einer ambienten Beleuchtung beschrieben, bei der ein Lichtleiter von einem zumindest teilweise transparentem Material umgeben ist. Das in den Lichtleiter eingespeiste Licht wird dabei durch an geeignete Stellen der Oberfläche des Lichtleiters eingebrachte Strukturen aus dem Lichtleiter aus- und in das umhüllende Material eingekoppelt. Durch Beimischung von Additiven, Pigmenten oder Fremdkörpern, wie z. B. metallisch oder mineralisch glitzernde Pigmente oder Naturfasern, können optische Effekte in dem durchleuchteten Material erzeugt werden.
Die Erfindung geht aus von dem letztgenannten Dokument als nächstliegendem Stand der Technik. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, Lichtleiterelemente für ambiente Innenraumbeleuch tungen in Fahrzeugen zu entwickeln, die eine über die reine Beleuchtungsfunktion hinausgehende optisch ansprechende Oberfläche aufweisen.
Diese Aufgabe wird bei einem Lichtleiterelement für ambiente Innenraumbeleuchtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Weitere Details und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Zur lichttechnischen Gestaltung des Fahrzeuginnenraums können starre oder flexible Lichtleiter eingesetzt werden. Durch Einkopplung von Licht in den Lichtleiter strahlt dieser das Licht vorzugsweise gleichmäßig über die gesamte Länge ab. Dabei ist der optische Eindruck der Beleuchtungseinrichtung bei Dunkelheit (Nachtdesign) geprägt durch die verwendete Lichtfarbe, die beispielsweise durch Wahl der Quelle oder durch entsprechende Filter vorgegeben werden kann. Ist die Beleuchtung abgeschaltet, d. h. es wird kein Licht eingekoppelt, so wird der optische Eindruck durch die Oberfläche und mechanische Befestigung des Lichtleiters geprägt (Tagdesign). Bei den bisherigen Lichtleiterelementen zur ambienten Innenraumbeleuchtung sind die Lichtleiter daher häufig von Blenden abgedeckt oder in Umhüllungen eingebettet. Die Oberflächen dieser transparenten Abdeckungen oder Umhüllungen harmonisieren jedoch selten mit dem restlichen Aussehen des Innenraumdesigns moderner Fahrzeuge, was insbesondere bei Tageslicht den ästhetischen Gesamteindruck stören kann. Die Erfindung stellt daher durch besondere Beschichtung Lichtleiterelemente zur Verfügung, die einen optisch gefälligen Eindruck sowohl im Tagdesign als auch im Nachtdesign bieten.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Die Erfindung schlägt vor, Lichtleiterelemente mit einer dünnen Schicht aus einem Material zu versehen, das so gewählt ist, dass es einerseits bei abgeschalteter Lichtquelle (Tagdesign) mit anderen Oberflächen im Fahrzeug-Innenbereich einen optisch harmonischen Gesamteindruck bietet und andererseits durch die sehr dünne Schicht oder durch spezielle Oberflächenstrukturierung zumindest lokal genügend Licht aus dem Beleuchtungselement im Nachtdesign heraustreten kann.
Realisiert wird dies beispielsweise durch eine Beschichtung des Lichtleiters mit einer dünnen Lackschicht, vorzugsweise einem Lack mit Metallisierungseffekt (Fahrzeuglack). Bei entsprechender Schichtdicke ist diese Lackschicht genügend lichtdurchlässig, so dass im Nachtdesign die Beleuchtungsfunktion gewährleistet ist. Andererseits können die Lichtleiterelemente für das Tagdesign den Oberflächen im Innenraum durch Wahl der entsprechenden Lacksorte weitestgehend angepasst werden. Da die Lackfarbe frei wählbar ist, können so die Beleuchtungselemente im Innenbereich nahezu „unsichtbar" in gleichfarbige Komponenten der Innenraumausstattung eingebettet werden.
In einer alternativen Ausführung der Erfindung werden lichtführende Elemente der ambienten Innenraumbeleuchtung mit einer dünnen Metallisierungsschicht versehen. Für Beleuchtungszwecke ist es dabei notwendig, diese Metallschicht entweder sehr dünn zu wählen, so dass Licht durch die Metallschicht austreten kann, oder die Metallschicht zu strukturieren, z. B. durch teilweise geringere oder ganz fehlende Metallisierung, beispielsweise in Form eng benachbarter Streifen, oder durch Änderung des Oberflächenprofils, z. B. durch anderere Rauhigkeit, feine Riefen, Körnung o. a.
Mit einer solchen Strukturierung kann auch erreicht werden, dass das Licht bevorzugt nur an bestimmten Stellen aus dem Lichtleiter austritt, wodurch lokal interessante Beleuchtungseffekte erzielt werden können.
Metallisch beschichtete Lichtleiterelemente können aufgrund ihres Reflexionsverhaltens bisherige metallisch glänzende Zierelemente, wie z. B. Chromleisten, ersetzen. Dadurch entsteht ein optisch besonders ansprechendes Design verbunden mit der Funktionalität einer ambienten Innenraumbeleuchtung.
In einer erweiterten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann für ein Beleuchtungselement auch eine Kombination aus Metallisierungsschicht und Lackschicht eingesetzt werden, beispielsweise in Form abschnittsweise wechselnder Beschichtungsart. Damit lassen sich mit nur einem Lichtleiter lokal vorgegebene verschiedene optische Oberflächeneffekte realisieren.
Zusätzliche Effekte können auch durch Variation der Schichtdicke bewirkt werden. Beispielsweise kann die Metallisierung lokal so weit verstärkt werden, dass die Metallschicht in diesem Bereich opak wird, wobei auch entsprechende Zwischenstufen möglich sind. Bei einer Lackschicht wirkt sich eine Veränderung der Schichtdicke beispielsweise als unterschiedliche Lichthelligkeit oder Farbintensität aus.
Durch lokal unterschiedliche Stärke der Schichtdicke und/oder Strukturierungen können Lichtaustrittsstellen des Lichtleiters oder Stellen mit reduzierter Transmission definiert werden, die auch vorgegebene geometrische Formen aufweisen können. Damit lassen sich auch Symbole (Pfeile, Sterne usw.) oder Piktogramme und Beschriftungen wiedergeben.
Die erfindungsgemäßen Lichtleiterelemente sind mit bekannten Verfahren (Spritzen, Bedampfen, usw.) schnell und kostengünstig herstellbar. Dadurch können sie in weiten Grenzen flexibel an neue Design-Trends oder spezielle Kundenwünsche angepasst werden.
Durch die Erfindung werden Elemente für eine moderne ambiente Beleuchtungseinrichtung bereitgestellt, die über die rein funktionale Aufgabe hinaus ein besonderes, optisch ansprechendes Erscheinungsbild bieten.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- WO 2004/078518 A1 [0002]
- DE 10031527 A1 [0003]
- DE 19724486 A1 [0004]
- DE 102004044035 A1 [0005]

Claims

Beleuchtungselement für ambiente Beleuchtung insbesondere im Innenbereich von Fahrzeugen, wobei das Licht einer oder mehrerer Lichtquellen, wie z. B. LEDs, in einen Lichtleiter eingekoppelt wird und über den Lichtleiter weitergeleitet und durch Oberflächenabstrahlung im Innenbereich verteilt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Lichtleiters mit einer dünnen Beschichtung versehen ist, durch die zumindest lokal Licht hindurch treten kann.
Beleuchtungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung aus Lack, vorzugsweise Fahrzeuglack mit Metallisierungseffekt besteht.
Beleuchtungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung aus einer dünnen Metallisierung besteht.
Beleuchtungselement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das die Metallisierungsschicht lokal strukturiert ist, z. B. in Form feiner Streifen oder Körnung, und das vom Lichtleiter abgegebene Licht durch diese Strukturierung emittiert wird.
Beleuchtungselement nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung auf einem Lichtleiter lokal unterschiedliche Dicke aufweist, so dass das vom Lichtleiter abgegebene Licht lokal unterschiedlich intensiv hindurch treten kann.
Beleuchtungselement nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturierung oder die lokal unterschiedliche Dicke der Beschichtung vordefinierte geometrische Formen, wie z. B. Linien, Symbole, Piktogramme oder Text aufweist.