Montagevorrichtung und Verfahren zur Durchführung eines
Installationsvorgangs in einem Aufzugschacht eines Aufzugsvstems
Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung zur Durchführung eines
Installationsvorgangs in einem Aufzugschacht eines Aufzugsystems gemäss dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Durchführung eines
Installationsvorgangs in einem Aufzugschacht eines Aufzugsystems gemäss Anspruch 9.
Eine Installation eines Aufzugsystems in einem Gebäude und insbesondere eine dabei durchzuführende Installation von Bauteilen des Aufzugsystems innerhalb eines
Aufzugschachts können einen hohen Aufwand und/oder hohe Kosten verursachen, da eine Vielzahl von Bauteilen an verschiedenen Positionen innerhalb des Aufzugschachts montiert werden muss. Dazu müssen beispielsweise Löcher an bestimmten Stellen in Schachtwände gebohrt und so genannte Ankerbolzen in die gebohrten Löcher eingebracht werden.
Die WO 2019/068469 Al beschreibt eine Vorrichtung, mittels welcher eine Hubhöhe eines Aufzugsystems durch Anheben einer Antriebsplattform vergrössert werden kann.
Die WO 2018/234351 Al beschreibt ein System, welches eine einfache Zugänglichkeit eines Aufzugschachts für einen Wartungstechniker zur Durchführung von
Wartungsarbeiten und/oder zur Evakuierung von havarierten Aufzugkabinen ermöglicht.
Die WO 2017/016783 Al beschreibt eine Montagevorrichtung zur Durchführung eines Installationsvorgangs in einem vertikal verlaufenden Aufzugschacht eines
Aufzugsystems. Die Montagevorrichtung verfügt über eine Trägerkomponente, eine mechatronische Installationskomponente in Form eines Industrieroboters und ein Verlagerungssystem in Form einer Kombination aus einer Verlagerungskomponente und einem biegbaren Tragmittel. Das Verlagerungssystem ist dazu ausgelegt, die
Trägerkomponente vertikal innerhalb des Aufzugschachts zu verlagern. Die
Installationskomponente ist an der Trägerkomponente gehalten und dazu ausgelegt, einen Montageschritt im Rahmen des Installationsvorgangs zumindest teilautomatisch auszuführen. Mit dem Einsatz einer derartigen Montagevorrichtung kann die
beschriebene Installation von Bauteilen im Aufzugschacht gegenüber einer rein manuellen Installation durch einen oder mehrere Monteure mit geringerem Arbeits- und Kostenaufwand durchgeführt werden.
Demgegenüber ist es insbesondere die Aufgabe der Erfindung, eine Montagevorrichtung und ein Verfahren zur Durchführung eines Installationsvorgangs in einem Aufzugschacht eines Aufzugsystems vorzuschlagen, welche eine Installation eines Aufzugsystems mit einem besonders geringen Arbeits-, Zeit- und/oder Kostenaufwand ermöglichen.
Erfmdungsgemäss wird diese Aufgabe mit einer Montagevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
Die beschriebenen Ausführungsbeispiele betreffen gleichermassen die
Montagevorrichtung und das Verfahren zur Durchführung eines Installationsvorgangs. In anderen Worten lassen sich im Folgenden beispielsweise unter Bezugnahme auf die Montagevorrichtung genannte Merkmale auch als Verfahrensschritte implementieren, und umgekehrt.
Die erfmdungsgemässe Montagevorrichtung zur Durchführung eines
Installationsvorgangs in einem vertikal verlaufenden Aufzugschacht eines Aufzugsystems verfügt über eine Trägerkomponente, eine mechatronische Installationskomponente und ein Verlagerungssystem. Das Verlagerungssystem ist dazu ausgelegt, die
Trägerkomponente vertikal innerhalb des Aufzugschachts zu verlagern. Die
Installationskomponente ist an der Trägerkomponente gehalten und dazu ausgelegt, einen Montageschritt im Rahmen des Installationsvorgangs zumindest teilautomatisch auszuführen. Erfmdungsgemäss ist das Verlagerungssystem so ausgeführt und angeordnet, dass es die Trägerkomponente auch horizontal entlang einer
Verschieberichtung innerhalb des Aufzugschachts verlagern kann.
Die genannte horizontale Verlagerung kann dabei mit einer vertikalen Verlagerung kombiniert sein oder aus unterschiedlichen Abschnitten bestehen, die zumindest auch eine vertikale Verlagerung beinhalten. Sie muss also nicht ausschliesslich horizontal erfolgen.
Mit der genannten horizontalen Verlagerung der Trägerkomponente wird ermöglicht,
dass die Installationskomponente im Vergleich zur Montagevorrichtung gemäss der WO 2017/016783 Al in einem grösseren Arbeitsbereich innerhalb des Aufzugschachts Montage schritte ausführen kann, ohne dass eine vergleichsweise aufwändige und damit arbeits-, zeit- und kostenintensive Verlagerung der gesamten Montagevorrichtung notwendig wäre. Die Möglichkeit der horizontalen Verlagerung der Trägerkomponente könnte auch dazu genutzt werden, bei mindestens gleichbleibendem Arbeitsbereich der Montagevorrichtung die Reichweite der Installationskomponente zu reduzieren. Die Installationskomponente und die Trägerkomponente könnten dann im Vergleich zu einer Montagevorrichtung gemäss WO 2017/016783 Al kleiner, leichter und auch
kostengünstiger ausgeführt werden. Dies würde auch zu einer einfachen und damit kostengünstigen Handhabbarkeit der Installationskomponente und der Trägerkomponente führen.
Ein Aufzugsystem verfügt über wenigstens eine Aufzugkabine, mittels welcher Personen und/oder Güter in einer Kabinen- Vertikalfahrbahn innerhalb des Aufzugschachts in vertikaler Richtung transportiert werden können. Das Aufzugsystem kann auch mehr als eine Kabinen- Vertikalfahrbahn innerhalb des Aufzugschachs aufweisen, wobei in jeder Kabinen- Vertikalfahrbahn mindestens eine Aufzugkabine vertikal verlagert werden kann. Die Verlagerungen der Aufzugkabinen in den verschiedenen Kabinen- Vertikalfahrbahnen sind dabei insbesondere unabhängig voneinander. Ein derartiges Aufzugsystem wird häufig auch als eine so genannte Aufzugsgruppe bezeichnet. Im fertig montierten bzw. betriebsbereiten Zustand sind die Kabinen- Vertikalfahrbahnen des Aufzugschachts üblicherweise durch Stahlträger, die auch als so genannte "Divider Beams" bezeichnet werden, voneinander abgegrenzt. An den Stahlträgern sind dann beispielsweise so genannte Führungsschienen zur Führung der Aufzugkabinen und/oder von
Gegengewichten befestigt.
Die Trägerkomponente kann in unterschiedlicher Weise ausgestaltet sein. Beispielsweise kann die Trägerkomponente als einfache Plattform, Gestell, Gerüst, Kabine oder Ähnliches ausgebildet sein. Abmessungen der Trägerkomponente sollen dabei derart gewählt sein, dass die Trägerkomponente problemlos in den Aufzugschacht
aufgenommen und innerhalb dieses Aufzugschachts verlagert werden kann.
Die Installationskomponente soll mechatronisch sein, das heisst, zusammenwirkende
mechanische, elektronische und informationstechnische Elemente oder Module aufweisen. Beispielsweise soll die Installationskomponente eine geeignete Mechanik aufweisen, um z.B. innerhalb eines Montage Schritts Werkzeuge handhaben zu können. Die Werkzeuge können dabei von der Mechanik beispielsweise geeignet an eine
Montageposition gebracht werden und/oder während eines Montageschrittes geeignet geführt werden.
Elektronische Elemente oder Module der mechatronischen Installationskomponente können beispielsweise dazu dienen, mechanische Elemente oder Module der
Installationskomponente geeignet anzusteuem oder zu kontrollieren. Solche
elektronischen Elemente oder Module können somit beispielsweise als Steuerung für die Installationskomponente dienen.
Ferner kann die Installationskomponente über informationstechnische Elemente oder Module verfügen, mithilfe derer beispielsweise abgeleitet werden kann, an welche Position ein Werkzeug gebracht und/oder wie das Werkzeug dort während eines
Montageschrittes betätigt und/oder geführt werden soll.
Eine Interaktion zwischen den mechanischen, elektronischen und
informationstechnischen Elementen oder Modulen soll dabei derart stattfinden, dass im Rahmen des Installationsvorgangs zumindest ein Montageschritt teilautomatisch oder vollautomatisch von der Montage Vorrichtung durchgeführt werden kann.
Die Montagevorrichtung weist insbesondere eine Steuerungseinrichtung auf, welche die Montagevorrichtung steuert. Sie steuert beispielsweise Aktoren des Verlagerungssystems, beispielsweise eine ansteuerbare Winde oder einen Elektromotor an. Ausserdem wertet sie Messwerte von Sensoren der Montagevorrichtung aus und ist in
Kommunikationsverbindung mit elektronischen Elementen und Modulen der
Installationskomponente .
An der Trägerkomponente können ferner Führungskomponenten vorgesehen sein, mithilfe derer die Trägerkomponente während eines Verlagems innerhalb des
Aufzugschachts entlang einer oder mehrerer der Schachtwände des Aufzugschachts geführt werden kann. Die Führungskomponenten können beispielsweise als Stützrollen
ausgeführt sein, die an einer Schachtwand des Aufzugschachts abrollen. Es können je nach Anordnung der Stützrollen an der Trägerkomponente ein bis insbesondere vier Stützrollen vorgesehen sein. Um sowohl bei einer vertikalen, als auch einer horizontalen Verlagerung der Trägerkomponente im Aufzugschacht ein Abrollen zu ermöglichen, sind die Stützrollen insbesondere um eine Achse senkrecht zur betreffenden Schachtwand schwenkbar ausgeführt.
Das Verlagerungssystem weist insbesondere wenigstens eine Verlagerungskomponente, beispielsweise in Form einer Winde oder einer so genannten Seildurchlaufwinde auf. Die Trägerkomponente ist dann über ein biegbares Tragmittel mit der mindestens einen Verlagerungskomponente verbunden und kann durch Verlagerung des Tragmittels im Aufzugschacht verlagert werden. Das Tragmittel kann einen oder mehrere parallel angeordnete Stränge in Form von Seilen, Ketten oder Riemen aufweisen. Die mindestens eine Verlagerungskomponente ist insbesondere oberhalb der Trägerkomponente ortsfest angeordnet, so dass die Trägerkomponente über das Tragmittel an der mindestens einen Verlagerungskomponente hängt. Es ist auch möglich, dass die mindestens eine
Verlagerungskomponente an der Trägerkomponente angeordnet ist und ein der
Verlagerungskomponente gegenüberliegendes Ende des Tragmittels oberhalb der Trägerkomponente fixiert ist. In diesem Fall hängt die Trägerkomponente und die mindestens eine Verlagerungskomponente am Tragmittel.
Die Montagevorrichtung ist mit Ausnahme des Verlagerungssystems beispielsweise entsprechend einer Montagevorrichtung gemäss der WO 2017/016783 Al ausgeführt.
In Ausgestaltung der Erfindung ist das Verlagerungssystem so ausgeführt und angeordnet, dass es die Trägerkomponente
- vertikal in einer im Aufzugschacht verlaufenden ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn des Aufzugsystems,
- horizontal von der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn in eine in
Verschieberichtung im Aufzugschacht neben der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn verlaufende zweite Kabinen- Vertikalfahrbahn des
Aufzugsystems und
- vertikal in der zweiten Kabinen- Vertikalfahrbahn
verlagern kann.
Damit können mit der Montagevorrichtung ohne aufwändige Umbauarbeiten
Montageschritte in nebeneinander liegenden Kabinen- Vertikalfahrbahnen zumindest teilweise automatisiert ausgeführt werden. Somit können Installationen in einem
Aufzugschacht einer Aufzugsgruppe sehr zeit- und kostengünstig ausgeführt werden.
Die erste und die zweite Kabinen- Vertikalfahrbahn müssen nicht zwingend direkt nebeneinander, also aneinander angrenzend angeordnet sein. Es ist möglich, dass zwischen der ersten und der zweiten Kabinen- Vertikalfahrbahn eine oder mehrere weitere Kabinen- Vertikalfahrbahnen angeordnet sind.
In Ausgestaltung der Erfindung weist das Verlagerungssystem eine
Horizontalverschiebeeinrichtung, nur eine Verlagerungskomponente und ein Tragmittel auf. Das Tragmittel ist mittels der Verlagerungskomponente vertikal verlagerbar, die Trägerkomponente ist über das Tragmittel und die Verlagerungskomponente mit der Horizontalverschiebeeinrichtung verbunden und die Verlagerungskomponente ist mit Tragmittel und Trägerkomponente horizontal in Verschieberichtung entlang der Horizontalverschiebeeinrichtung verlagerbar.
Damit kann eine horizontale Verlagerung der Trägerkomponente einfach und damit kostengünstig realisiert werden.
Die Horizontalverschiebeeinrichtung verfügt insbesondere über eine Schiene, beispielsweise in Form eines Doppel-T-Trägers, der oberhalb der Trägerkomponente horizontal in Verlagerungsrichtung ausgerichtet im Aufzugschacht fixiert ist. Über eine Kopplungseinrichtung, beispielsweise eine Rollenanordnung, ist das Tragmittel oder die Verlagerungskomponente an der Schiene gehalten und damit aufgehängt. Die
Kopplungseinrichtung kann über einen geeigneten Horizontalantrieb, beispielsweise aus einer Kombination eines Elektromotors, eines Zahnriemens und entsprechenden
Umlenkrollen, entlang der Schiene verschoben werden. Zusammen mit der
Kopplungseinrichtung wird dann auch die Verlagerungskomponente mit Tragmittel und Trägerkomponente horizontal verschoben.
In Ausgestaltung der Erfindung weist das Verlagerungssystem eine erste
Verlagerungskomponente mit einem ersten Tragmittel und eine zweite
Verlagerungskomponente mit einem zweiten Tragmittel auf. Die Trägerkomponente ist über die erste Verlagerungskomponente und das erste Tragmittel an einem ersten Aufhängungspunkt und über die zweite Verlagerungskomponente und das zweite Tragmittel an einem zweiten Aufhängungspunkt aufgehängt, wobei der zweite
Aufhängungspunkt in Verschieberichtung versetzt gegenüber dem ersten
Aufhängungspunkt angeordnet ist. Damit ist durch eine Verlagerung des ersten
Tragmittels und/oder des zweiten Tragmittels die Trägerkomponente vertikal und horizontal in Verschieberichtung verlagerbar.
Damit kann eine horizontale Verlagerung der Trägerkomponente einfach und damit kostengünstig realisiert werden.
Die genannten Aufhängungspunkte sind insbesondere ortsfest gegenüber dem
Aufzugschacht angeordnet. Ein Aufhängungspunkt kann beispielsweise als ein in einer Schachtwand des Aufzugschachts fixierter Haken, als Haken an einer ortsfest im
Aufzugschacht angeordneten Plattform oder als ein Haken an einem ortsfest im
Aufzugschacht angeordneten Trägers ausgeführt sein. Die Verlagerungskomponenten sind insbesondere an ihrem jeweiligen Aufhängungspunkt fixiert. Sie können
beispielsweise direkt am Aufhängungspunkt oder auch über ein Stück Tragmittel mit insbesondere konstanter Länge am Aufhängungspunkt befestigt werden. Damit müssen bei einer Verlagerung der Trägerkomponente nicht auch die Verlagerungskomponenten mit verlagert werden.
Beispielsweise ist die erste Verlagerungskomponente in einem oberen Bereich einer ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn und die zweite Verlagerungskomponente in einem oberen Bereich einer zweiten Kabinen- Vertikalfahrbahn angeordnet. Wenn die
Trägerkomponente ausschliesslich am ersten Tragmittel hängt, über das zweite Tragmittel also keine nennenswerte Kraft auf die Trägerkomponente wirkt, wird die
Trägerkomponente bei einer Verlagerung des ersten Tragmittels senkrecht in der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn verlagert. Wenn die Trägerkomponente ausschliesslich am zweiten Tragmittel hängt, über das erste Tragmittel also keine nennenswerte Kraft auf die Trägerkomponente wirkt, wird die Trägerkomponente bei einer Verlagerung des zweiten Tragmittels senkrecht in der zweiten Kabinen-Vertikalfahrbahn verlagert. Wenn über
beide Tragmittel ausreichende Kräfte auf die Trägerkomponente wirken, kann die Trägerkomponente auch horizontal verlagert werden. Wenn die Trägerkomponente beispielsweise zunächst nur am ersten Tragmittel hängt und dann über das zweite Tragmittel die Trägerkomponente in Richtung zweitem Aufhängungspunkt gezogen wird, so wird die Trägerkomponente in einem Kreisbogen um den ersten Aufhängungspunkt in Richtung zweitem Aufhängungspunkt verlagert. Die Trägerkomponente wird damit sowohl vertikal, als auch horizontal verlagert. Durch ein aufeinander abgestimmtes Ziehen mit dem zweiten Tragmittel und Nachlassen des ersten Tragmittels kann die Trägerkomponente auch ausschliesslich horizontal verlagert werden.
Die Anordnung der beiden Aufhängungspunkte zueinander, insbesondere ihr horizontaler Abstand zueinander legen damit fest, in welchem Bereich die Trägerkomponente horizontal verschoben werden kann. Die Aufhängungspunkte sind insbesondere ungefähr mittig in einem oberen Bereich von zwei unterschiedlichen Kabinen- Vertikalfahrbahnen angeordnet. Die beiden Kabinen- Vertikalfahrbahnen können unmittelbar nebeneinander angeordnet sein oder es können auch eine oder mehrere Kabinen- Vertikalfahrbahnen dazwischen angeordnet sein. Die Aufhängungspunkte sind insbesondere an den jeweils äussersten Kabinen- Vertikalfahrbahnen des Aufzugschachts angeordnet, so dass die Trägerkomponente in alle Kabinen- Vertikalfahrbahnen horizontal und in allen Kabinen- Vertikalfahrbahnen vertikal verlagert werden kann.
In Ausgestaltung der Erfindung ist der erste Aufhängungspunkt an einer ersten Plattform angeordnet, welche die erste Kabinen- Vertikalfahrbahn nach oben abschliesst. Der zweite Aufhängungspunkt ist an einer zweiten Plattform angeordnet, welche die zweite Kabinen- Vertikalfahrbahn nach oben abschliesst. Die erste Plattform und die zweite Plattform sind insbesondere als getrennte Plattformen ausgeführt. Es ist aber auch möglich, dass sie als eine einzige, gemeinsame Plattform ausgeführt sind.
Die genannten Plattformen dienen insbesondere als Schutzplattformen, wenn der Aufzugschacht nicht nach oben abgeschlossen ist, das Gebäude oberhalb der Plattform also noch gebaut wird. In diesem Fall sind derartige Plattformen zum Schutz vor herabfallenden Gegenständen sowieso notwendig, so dass die Aufhängungspunkte ohne grossen Aufwand an den Plattformen angeordnet werden können.
Ausserdem sind in diesem Fall im Aufzugschacht üblicherweise Absätze oder Nischen vorgesehen, an denen die Plattformen einfach und sicher abgestützt werden können. Dazu weisen die Plattformen insbesondere jeweils zumindest einen, insbesondere zwei oder vier horizontal ausfahrbaren Stützbalken auf, mittels welchem sich die Plattformen an geeigneten Stützstellen in Form der genannten Absätze oder Nischen in vertikaler Richtung abstützen können. Es ist auch möglich, dass vor dem Einbringen der
Montagevorrichtung in den Aufzugschacht Abstützelemente an Schachtwänden des Aufzugschachts fixiert, insbesondere angeschraubt werden, auf denen sich die
Plattformen abstützen können.
In Ausgestaltung der Erfindung ist der erste Aufhängungspunkt an einem ersten Träger angeordnet, welcher sich innerhalb der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn an
gegenüberliegenden Schachtwänden des Aufzugschachts abstützt. Der zweite
Aufhängungspunkt ist dann an einem zweiten Träger angeordnet, welcher sich innerhalb der zweiten Kabinen- Vertikalfahrbahn an gegenüberliegenden Schachtwänden des Aufzugschachts abstützt.
Die länglichen Träger sind insbesondere schräg nach oben orientiert im Aufzugschacht angeordnet. Ein unteres Ende des Trägers stützt sich beispielsweise an einer Schwelle einer Türöffnung des Aufzugschachts ab. Ein oberes Ende lehnt an einer der genannten Türöffnung gegenüberliegenden Schachtwand und stützt sich damit an dieser
Schachtwand ab. Der Träger kann beispielsweise wie eine Installationseinrichtung gemäss WO 2019/052970 Al oder der US 8,646,224 B2 ausgeführt sein.
Die oben genannte Aufgabe wird auch mit einem Verfahren zur Durchführung eines Installationsvorgangs in einem vertikal verlaufenden Aufzugschacht eines Aufzugsystems gelöst, welches wenigstens folgende Schritte aufweist:
- Einbringen einer erfindungsgemässen Montagevorrichtung in den
Aufzugschacht;
- gesteuertes Verlagern Trägerkomponente der Montagevorrichtung innerhalb des Aufzugschachts;
- zumindest teilautomatisches Ausführen eines Montageschrittes im Rahmen des Installationsvorgangs mithilfe der Installationskomponente der
Montage Vorrichtung .
In Ausgestaltung der Erfindung wird die Trägerkomponente der Montagevorrichtung in eine erste Kabinen- Vertikalfahrbahn des Aufzugschachts eingebracht. Nach dem
Einbringen in den Aufzugschacht wird sie vertikal in der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn verlagert und sie führt die durchzuführenden Montageschritte innerhalb der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn aus. Nach Abschluss der Montageschritte innerhalb der ersten Kabinen-Vertikalfahrbahn wird sie horizontal von der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn in eine in einer Verschieberichtung neben der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn verlaufenden zweite Kabinen-Vertikalfahrbahn des Aufzugsystems verlagert. Nach Abschluss der genannten Verlagerung wird sie vertikal in der zweiten Kabinen-Vertikalfahrbahn verlagert und führt die durchzuführenden Montage schritte innerhalb der zweiten Kabinen-Vertikalfahrbahn aus.
Dieses Vorgehen ermöglicht eine besonders effektive Durchführung der im
Aufzugschacht notwendigen Montage schritte.
In Ausgestaltung der Erfindung wird die Montagevorrichtung nach Abschluss der Montageschritte innerhalb der Kabinen- Vertikalfahrbahnen eines ersten
Vertikalabschnitts des Aufzugschachts in einen zweiten, oberhalb des ersten
Vertikalabschnitts angeordneten Vertikalabschnitt des Aufzugschachts verlagert, um dort weitere Montageschritte zumindest teilautomatisiert auszuführen.
Die Verlagerung kann beispielsweise mittels eines Baukrans erfolgen, der für den Bau des den Aufzugschacht aufweisenden Gebäudes sowieso vorhanden ist.
Dieses Vorgehen ist dann vorteilhaft einsetzbar, wenn der Aufzugschacht so hoch ist, dass die Montagevorrichtung nicht innerhalb des gesamten Aufzugschachts verlagert werden kann. Es ist insbesondere auch dann vorteilhaft einsetzbar, wenn die
Montagevorrichtung bereits im ersten Vertikalabschnitt des Aufzugschachts eingesetzt wird, wenn oberhalb des ersten Vertikalabschnitts noch gebaut wird.
Es wird daraufhingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen der
erfindungsgemässen Montagevorrichtung einerseits und des erfmdungsgemässen
Verfahrens andererseits beschrieben sind. Ein Fachmann erkennt, dass die Merkmale in geeigneterWeise kombiniert, angepasst, übertragen oder ausgetauscht werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen. Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen, in welchen gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Die Zeichnungen sind lediglich schematisch und nicht massstabsgetreu.
Dabei zeigen:
Fig. la eine Montagevorrichtung zur Durchführung eines Installationsvorgangs in einem zwei Kabinen- Vertikalfahrbahnen aufweisenden Aufzugschacht, wobei eine Trägerkomponente mit einer Installationskomponente in einer ersten Kabinen-Vertikalfahrbahn angeordnet ist,
Fig. lb die Montagevorrichtung aus Fig. la, wobei die Trägerkomponente mit der Installationskomponente zwischen der ersten und einer zweiten Kabinen-Vertikalfahrbahn angeordnet ist,
Fig. lc die Montagevorrichtung aus den Fig. la und lb, wobei die
Trägerkomponente mit der Installationskomponente in der zweiten Kabinen-Vertikalfahrbahn angeordnet ist,
Fig. 2 eine Trägerkomponente mit einer Installationskomponente in einer
vergrösserten Darstellung,
Fig. 3a ein zweites Ausführungsbeispiel einer Montagevorrichtung zur
Durchführung eines Installationsvorgangs in einem zwei Kabinen- Vertikalfahrbahnen aufweisenden Aufzugschacht, wobei eine
Trägerkomponente mit einer Installationskomponente in einer ersten Kabinen-Vertikalfahrbahn angeordnet ist,
Fig. 3b die Montagevorrichtung aus Fig. 3a, wobei die Trägerkomponente mit der Installationskomponente zwischen der ersten und einer zweiten Kabinen-Vertikalfahrbahn angeordnet ist,
Fig. 3c die Montagevorrichtung aus den Fig. 3a und 3b, wobei die
Trägerkomponente mit der Installationskomponente in der zweiten Kabinen-Vertikalfahrbahn angeordnet ist,
Fig. 4a eine Montagevorrichtung zur Durchführung eines Installationsvorgangs
in einem ersten Vertikalabschnitts eines zwei Kabinen- Vertikalfahrbahnen aufweisenden Aufzugschachts und
Fig. 4b die Montagevorrichtung aus Fig. 4a nach einem Verlagern in einen
zweiten, oberhalb des ersten Vertikalabschnitts angeordneten
Vertikalabschnitt des Aufzugschachts.
Gemäss Fig. la bis lc weist ein vertikal verlaufender Aufzugschacht 10 eines nicht weiter dargestellten Aufzugsystems eine erste Kabinen- Vertikalfahrbahn 12 und eine zweite, direkt neben der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn 12 angeordnete zweite Kabinen- Vertikalfahrbahn 14 auf. Die beiden Kabinen- Vertikalfahrbahnen 10, 12 sind in den Fig. la bis lc durch zwei gestrichelte Linien 16 voneinander abgetrennt. Im fertig montierten Zustand des Aufzugssystems sind zwischen den beiden Linien 16 vertikal beabstandet mehrere Stahlträger angeordnet, welche die beiden Kabinen-Vertikalfahrbahnen 12, 14 voneinander abtrennen. An den Stahlträgern sowie an den Stahlträgern
gegenüberliegenden Schachtwänden 18 des Aufzugschachts 10 sind dann
Führungsschienen befestigt, an denen entlang pro Kabinen-Vertikalfahrbahn 12, 14 mindestens eine Aufzugkabine bei einer Verlagerung in der entsprechenden Kabinen- Vertikalfahrbahn 12, 14 geführt wird.
In den Fig. la bis lc ist ein erster Vertikalabschnitt 20 des Aufzugschachts 10 dargestellt. Oberhalb des ersten Vertikalabschnitts 20 ist der Aufzugschacht 10 insbesondere noch nicht komplett fertiggestellt, sondern ist noch im Bau. Die erste Kabinen- Vertikalfahrbahn 12 wird nach oben von einer ersten Plattform 22 abgeschlossen, welche als eine so genannte Schutzplattform dient. Die erste Plattform 22 schützt die erste Kabinen-Vertikalfahrbahn 12 vor von oben herunterfallenden Teilen. Die erste Plattform
22 verfügt über insgesamt vier ausfahrbare Stützbalken 24, die unten an der ersten Plattform 22 angeordnet sind und horizontal in Richtung Schachtwände 18 ausgefahren werden können. Zum Einbringen der ersten Plattform 22 in den Aufzugschacht 10 können die Stützbalken 24 nach innen unter die erste Plattform 22 eingefahren werden. Die in Richtung Schachtwand 18 orientierten Stützbalken 24 sind teilweise in einer Nische 26 in der Schachtwand 18 angeordnet und stützen sich so nach unten ab. Die beiden anderen in Richtung zweite Kabinen-Vertikalfahrbahn 14 orientierten Stützbalken 24 hegen auf vor dem Einbringen der ersten Plattform 22 im Aufzugschacht 10 fixierten Abstützelementen
23 auf und stützen sich so nach unten ab. Die zweite Kabinen-Vertikalfahrbahn 14 wird
durch eine zweite Plattform 28 nach oben abgeschlossen, die analog zur ersten Plattform 22 ausgeführt ist und sich analog zur ersten Plattform 22 nach unten abstützt. Es ist auch möglich, dass die beiden Plattformen als eine einzige, gemeinsame Plattform ausgeführt sind.
Über zwei vertikal verlaufende Haltestangen 30 ist eine Schiene 32 unterhalb der beiden Plattformen 22, 28 gehalten. Dabei ist je eine Haltestange 30 an einer der Plattformen 22, 28 fixiert. Die Schiene 32 ist beispielsweise als ein Doppel-T-Träger ausgeführt und verläuft horizontal. Sie verläuft von der ersten Kabinen-Vertikalfahrbahn 12 in die zweite Kabinen- Vertikalfahrbahn 14 und damit in einer Verschieberichtung 9. In der Schiene 32 ist eine Kopplungsvorrichtung in Form einer Rollenanordnung 36 geführt, welche mittels einem nicht dargestellten Horizontalantriebs auf der Schiene 32 verschoben und damit horizontal zwischen den beiden Kabinen- Vertikalfahrbahnen 12, 14 verschoben werden kann.
An der Rollenanordnung 36 ist eine Verlagerungskomponente 38 in Form einer Winde aufgehängt. Die Verlagerungskomponente 38 kann ein nach unten hängendes, biegsames Tragmittel 17 vertikal verlagern, also hochziehen oder nach unten lassen. An dem Tragmittel 17 ist eine Trägerkomponente 3 mit einer mechatronischen
Installationskomponente 5 aufgehängt, auf welche in Zusammenhang mit der Fig. 2 näher eingegangen wird.
Die Schiene 32, die Rollenanordnung 36 und der nicht dargestellte Horizontalantrieb bilden zusammen eine Horizontalverschiebeeinrichtung 33. Die Haltestangen 30, die Schiene 32, die Rollenanordnung 36, der nicht dargestellte Horizontalantrieb, die eine einzige Verlagerungskomponente 38 und das Tragmittel 17 bilden zusammen ein Verlagerungssystem 34. Die Plattformen 22, 28, das Verlagerungssystem 34 und die Trägerkomponente 3 mit allen an ihr angeordneten Teilen bilden zusammen eine Montagevorrichtung 40 zur Durchführung eines Installationsvorgangs in einem vertikal verlaufenden Aufzugschacht eines Aufzugsystems.
Mittels der Verlagerungskomponente 38 und des Tragmittels 17 kann die
Trägerkomponente 3 wie in Fig. la dargestellt in der ersten Kabinen-Vertikalfahrbahn 12 verlagert werden. Sie kann in verschiedenen Höhen fixiert werden und zumindest
teilautomatisch Montageschritte im Rahmen eines Installationsvorgangs ausführen. Es können beispielsweise Löcher in die Schachtwände des Aufzugschachts 10 gebohrt und Ankerbolzen in die gebohrten Löcher eingebracht werden. Die Trägerkomponente 3 und die an ihr angeordneten Bauteile sind insbesondere wie in der WO 2017/016783 Al beschrieben ausgeführt.
Zur Durchführung eines Installationsvorgangs im Aufzugschacht 10 wird damit zuerst die Montagevorrichtung 40 in den Aufzugschacht 10 eingebracht. Dabei wird die
Trägerkomponente 3 wie in Lig. la dargestellt in die erste Kabinen- Vertikalfahrbahn 12 eingebracht. Anschliessend werden alle von der Montagevorrichtung 40 in der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn 12 auszuführenden Montageschritte ausgeführt. Die
Trägerkomponente 3 wird dazu mittels der Verlagerungskomponente 38 in die notwendigen Höhen vertikal verlagert. Nach Abschluss der Montage schritte innerhalb der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn 12 wird die Trägerkomponente 3 horizontal in die zweite Kabinen- Vertikalfahrbahn 14 verlagert. Dazu wird die Rollenanordnung 36 mittels des Horizontalantriebs entlang der Schiene 32 in Richtung zweite Kabinen- Vertikalfahrbahn 14 und damit in Verschieberichtung 9 verschoben. Zusammen mit der Rollenanordnung 36 wird auch die Verlagerungskomponente 38, das Tragmittel 17 und die Trägerkomponente 3 mit allen an ihr angeordneten Bauteile in Richtung zweite Kabinen- Vertikalfahrbahn 14 verschoben bzw. verlagert.
In Lig. lb ist eine Zwischenstellung dargestellt, bei der die Rollenanordnung 36 und die genannten an ihr hängenden Teile zwischen der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn 12 und der zweiten Kabinen- Vertikalfahrbahn 14 angeordnet ist. In Lig. lc ist der Zustand nach Abschluss der beschriebenen horizontalen Verlagerung dargestellt. Die
Trägerkomponente 3 ist nunmehr in der zweiten Kabinen- Vertikalfahrbahn 14 angeordnet. Nach der genannten horizontalen Verlagerung werden alle von der
Montagevorrichtung 40 in der zweiten Kabinen- Vertikalfahrbahn 14 auszuführenden Montageschritte ausgeführt. Die Trägerkomponente 3 wird dazu wieder mittels der Verlagerungskomponente 38 in die notwendigen Höhen vertikal verlagert.
Der Aufzugschacht kann auch mehr als zwei Kabinen-Vertikalfahrbahnen aufweisen, beispielsweise vier oder sechs. In diesem Pall ist die Horizontalverschiebeeinrichtung so ausgeführt, dass die Trägerkomponente in die beiden äussersten Kabinen-
Vertikalfahrbahnen horizontal verlagert werden kann. Die Trägerkomponente kann damit in allen Kabinen- Vertikalfahrbahnen Montage schritte ausführen.
Fig. 2 zeigt die Trägerkomponente 3 mit den an ihr angeordneten Teilen in einer gegenüber den Fig. la bis lc vergrösserten und detaillierteren Darstellung. Die
Trägerkomponente 3 ist als käfigartiges Gestell ausgebildet, bei dem mehrere horizontal und vertikal verlaufende Holme eine mechanisch belastbare Struktur bilden. Eine Dimensionierung der Holme und etwaig vorgesehener Verstrebungen ist dabei derart ausgelegt, dass die Trägerkomponente 3 Kräften, wie sie während verschiedener durch die Installationskomponente 5 durchgeführter Montageschritte im Rahmen eines
Installationsvorgangs in dem Aufzugschacht 10 auftreten können, standhalten kann.
Oben an der käfigartigen Trägerkomponente 3 sind Halteseile 27 angebracht, welche mit dem Tragmittel 17 verbunden werden können. Durch ein Verlagern des Tragmittels 17 innerhalb des Aufzugschachts 10, das heisst beispielsweise durch Auf- bzw. Abwickeln des biegbaren Tragmittels 17 auf die Verlagerungskomponente 38, kann somit die Trägerkomponente 3 hängend innerhalb des Aufzugschachts 10 vertikal verlagert werden.
An der Trägerkomponente 3 können ferner Führungskomponenten, beispielsweise in Form von Stützrollen 25, vorgesehen sein, mithilfe derer die Trägerkomponente 3 während eines Verlagems innerhalb des Aufzugschachts 10 entlang einer oder mehrerer der Schachtwände 18 des Aufzugschachts 10 geführt werden kann. Um sowohl bei einer vertikalen, als auch einer horizontalen Verlagerung der Trägerkomponente 3 im
Aufzugschacht 10 ein Abrollen zu ermöglichen, sind die Stützrollen 25 um eine Achse senkrecht zur betreffenden Schachtwand 18 schwenkbar ausgeführt
Seitlich an der Trägerkomponente 3 ist eine Fixierkomponente 19 vorgesehen. Im dargestellten Beispiel ist die Fixierkomponente 19 mit einem in vertikaler Richtung verlaufenden länglichen Holm ausgebildet, der in horizontaler Richtung mit Bezug auf das Gestell der Trägerkomponente 3 verlagert werden kann. Der Holm kann hierzu beispielsweise über einen blockierbaren Hydraulikzylinder oder eine selbstsperrende Motorspindel an der Trägerkomponente 3 angebracht sein. Wenn der Holm der
Fixierkomponente 19 weg von dem Gestell der Trägerkomponente 3 verlagert wird, bewegt er sich seitlich hin zu einer der Schachtwände 18 des Aufzugschachts 10.
Alternativ oder ergänzend könnten an der Rückseite der Trägerkomponente 3 Stempel nach hinten verlagert werden, um die Trägerkomponente 3 in dem Aufzugschacht 10 zu verspreizen. Auf diese Weise kann die Trägerkomponente 3 innerhalb des
Aufzugschachts 10 verstemmt werden und so beispielsweise während einer Durchführung eines Montage Schritts die Trägerkomponente 3 innerhalb des Aufzugschachts 10 in seitlicher Richtung fixieren.
In der dargestellten Ausführungsform ist die mechatronische Installationskomponente 5 mithilfe eines Industrieroboters 7 ausgeführt. Es wird daraufhingewiesen, dass die mechatronische Installationskomponente 5 jedoch auch auf andere Weise realisiert werden kann, beispielsweise mit anders ausgebildeten Aktuatoren, Manipulatoren, Effektoren etc. Insbesondere könnte die Installationskomponente eine speziell für den Einsatz bei einem Installationsvorgang innerhalb eines Aufzugschachts 10 einer Aufzuganlage adaptierte Mechatronik oder Robotik aufweisen.
In dem dargestellten Beispiel ist der Industrieroboter 7 mit mehreren um Schwenkachsen verschwenkbaren Roboterarmen ausgestattet. Beispielsweise kann der Industrieroboter mindestens sechs Freiheitsgrade aufweisen, das heisst, ein von dem Industrieroboter 7 geführtes Montagewerkzeug 9 kann mit sechs Freiheitsgraden bewegt werden, das heisst beispielsweise mit drei Rotationsfreiheitsgraden und drei Translationsfreiheitsgraden. Beispielsweise kann der Industrieroboter als Vertikal-Knickarmroboter, als Horizontal- Knickarmroboter oder als SCARA-Roboter oder als kartesischer Roboter bzw.
Portalroboter ausgeführt sein.
Der Roboter kann an seinem freitragenden Ende 8 mit verschiedenen
Montagewerkzeugen 9 gekoppelt werden. Die Montagewerkzeuge 9 können sich hinsichtlich ihrer Auslegung und ihres Einsatzzweckes unterscheiden. Die
Montagewerkzeuge 9 können an der Trägerkomponente 3 derart gehalten werden, dass das freitragende Ende 8 des Industrieroboters 7 an sie herangefahren werden und mit einem von ihnen gekoppelt werden kann. Der Industrieroboter 7 kann hierzu
beispielsweise über ein Werkzeugwechselsystem verfügen, das so ausgebildet ist, dass es mindestens die Handhabung mehrerer solcher Montagewerkzeuge 9 ermöglicht.
Eines der Montagewerkzeuge 9 kann als Bohrwerkzeug, ähnlich einer Bohrmaschine,
ausgestaltet sein. Durch Kopplung des Industrieroboters 7 mit einem solchen
Bohrwerkzeug kann die Installationskomponente 5 dazu ausgestaltet werden, ein zumindest teilweise automatisiert gesteuertes Bohren von Löchern beispielsweise in einer der Schachtwände 18 des Aufzugschachts 10 zu ermöglichen. Das Bohrwerkzeug kann hierbei von dem Industrieroboter 7 beispielsweise derart bewegt und gehandhabt werden, dass das Bohrwerkzeug mit einem Bohrer an einer vorgesehenen Position Löcher beispielsweise in Beton der Wand 18 des Aufzugschachts 10 bohrt, in die später beispielsweise Befestigungsschrauben oder Ankerbolzen zur Fixierung von
Befestigungselementen eingebracht werden können.
Ein weiteres Montagewerkzeug 9 kann als Schraubvorrichtung ausgestaltet sein, um zumindest teilautomatisch Schrauben in zuvor gebohrte Löcher in einer Schachtwand 18 des Aufzugschachts 10 einzuschrauben.
An der Trägerkomponente 3 kann ferner eine Magazinkomponente 11 vorgesehen sein. Die Magazinkomponente 11 kann dazu dienen, zu installierende Bauteile 13 zu lagern und der Installationskomponente 5 bereitzustellen. Im dargestellten Beispiel ist die Magazinkomponente 11 in einem unteren Bereich des Gestells der Trägerkomponente 3 angeordnet und beherbergt verschiedene Bauteile 13 beispielsweise in Form von unterschiedlichen Profilen, die innerhalb des Aufzugschachts 10 an Schachtwänden 18 zu montieren sind, um beispielsweise Führungsschienen für das Aufzugsystem daran befestigen zu können. In der Magazinkomponente 11 können auch Schrauben oder Ankerbolzen gelagert und bereitgestellt werden, die mithilfe der Installationskomponente 5 in vorgefertigte Löcher in der Wand 18 eingeschraubt bzw. eingebracht werden können.
Um die Trägerkomponente 3 innerhalb des Aufzugschachts 10 präzise positionieren zu können, kann ferner eine Positionierungskomponente 21 vorgesehen sein. Die
Positionierungskomponente 21 kann beispielsweise an der Trägerkomponente 3 festmontiert sein und somit beim Verfahren der Trägerkomponente 3 innerhalb des Aufzugschachts 3 mitbewegt werden. Alternativ könnte die Positionierungskomponente 21 auch unabhängig von der Trägerkomponente 3 an einer anderen Position innerhalb des Aufzugschachts 10 angeordnet werden und von dort aus eine aktuelle Position der Trägerkomponente 3 ermitteln.
Eine nicht dargestellte Steuerung der Montagevorrichtung kann Signale von der
Positionierungskomponente 21 auswerten und anhand dieser Signale eine Ist- Positionierung relativ zu einer Soll-Positionierung innerhalb des Aufzugschachts 10 bestimmen. Hierauf basierend kann die Steuerung dann beispielsweise zunächst die Trägerkomponente 3 innerhalb des Aufzugschachts 10 an eine gewünschte Höhe fahren bzw. fahren lassen. Nachfolgend kann die Steuerung unter Berücksichtigung der dann ermittelten Ist-Position die Installationskomponente 5 geeignet ansteuem, um
beispielsweise an gewünschten Stellen innerhalb des Aufzugschachts 10 Löcher zu bohren, Schrauben einzuschrauben und/oder letztendlich Bauteile 13 zu montieren.
In den Fig. 3a bis 3c ist eine zur Montagevorrichtung 40 aus den Fig. la bis lc alternative Montagevorrichtung 140 dargestellt. Der Aufzugschacht 10 und die Trägerkomponente 3 mit allen in ihr angeordneten Teilen sind unverändert, so dass im Folgenden
hauptsächlich auf die Unterschiede in den Verlagerungssystemen eingegangen wird.
Das Verlagerungssystem 134 der Montagevorrichtung 140 gemäss Fig. 3a bis 3c verfügt über eine erste Verlagerungskomponente 138 in Form einer Winde mit einem ersten Tragmittel 117 und eine zweite Verlagerungskomponente 139 in Form einer Winde mit einem zweiten Tragmittel 115. Beide Tragmittel 115, 117 sind mit der Trägerkomponente 3 verbunden. Die Trägerkomponente 3 kann also an beiden Tragmitteln 115, 117 hängen.
Die erste Verlagerungskomponente 138 ist an einem ersten Aufhängungspunkt 141 eines ersten länglichen Trägers 142 fixiert, der oben in der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn 12 angeordnet ist und sich an seinem unteren Ende 144 an einer Schwelle 146 einer ersten Türöffnung 148 des Aufzugschachts 10 abstützt. Die Schwelle 146 kann dabei als Teil der Schachtwand 18 angesehen werden. Ein oberes Ende 150 des ersten Trägers 142 lehnt an einer der ersten Türöffnung 148 gegenüberliegenden Schachtwand 18 und stützt sich damit an dieser Schachtwand 18 ab. Der Träger kann beispielsweise wie eine
Installationseinrichtung gemäss WO 2019/052970 Al oder der US 8,646,224 B2 ausgeführt sein. Die zweite Verlagerungskomponente 139 ist in der zweiten Kabinen- Vertikalfahrbahn 14 an einem zweiten Aufhängungspunkt 143 eines zweiten länglichen Trägers 152 angeordnet. Der zweite Träger 152 ist identisch wie der erste Träger 142 aufgebaut und analog zu diesem zwischen einer zweiten Türöffnung 149 und der gegenüberliegenden Schachtwand 18 angeordnet. Damit ist der zweite Aufhängungspunkt
143 in Verschieberichtung 9 versetzt gegenüber dem ersten Aufhängungspunkt 141 angeordnet.
Im in Fig. 3a dargestellten Zustand hängt die Trägerkomponente 3 ausschliesslich am ersten Tragmittel 117, das zweite Tragmittel 115 übt keine nennenswerte Kraft auf die Trägerkomponente 3 aus. Damit kann die Trägerkomponente 3 durch eine Verlagerung des ersten Tragmittels 117 vertikal in der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn 12 des Aufzugschachts 10 verlagert werden. Wenn die Trägerkomponente 3 ausgehend von der in der Fig. 3a dargestellten Position weiter nach unten verlagert werden soll, muss lediglich das zweite Tragmittel 115 entsprechend nachgelassen, also von der zweiten Verlagerungskomponente 139 abgewickelt werden. Damit können wie in Zusammenhang mit der Fig. la beschrieben, die notwendigen Montageschritte in der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn 12 ausgeführt werden.
Nach Abschluss der Montage schritte in der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn 12 wird die Trägerkomponente 3 ebenfalls horizontal in die zweite Kabinen- Vertikalfahrbahn 14 verlagert. Dazu wird sie mittels des zweiten Tragmittels 115 in Richtung zweite Kabinen- Vertikalfahrbahn 14 gezogen. Wenn das erste Tragmittel 117 weder verkürzt noch verlängert wird, bewegt sich die Trägerkomponente 3 entlang eines Kreisbogens um die erste Verlagerungskomponente 138. Die erste Verlagerungskomponente 138 kann auch so angesteuert werden, dass sie das erste Tragmittel 117 passend zur Verkürzung des zweiten Tragmittels 115 so verkürzt, dass sich nur eine horizontale Verlagerung der Trägerkomponente 3 ergibt.
Eine entsprechende Zwischenstellung der Trägerkomponente 3 zwischen den beiden Kabinen- Vertikalfahrbahnen 12, 14 ist in der Fig. 3b dargestellt. Die horizontale Verlagerung ist beendet, wenn die Trägerkomponente 3 vertikal unterhalb der zweiten Verlagerungskomponente 139 angeordnet ist. Dieser Zustand ist in Fig. 3c dargestellt.
Die Trägerkomponente 3 hängt dann ausschliesslich am zweiten Tragmittel 115, das erste Tragmittel 117 übt keine nennenswerte Kraft auf die Trägerkomponente 3 aus. Damit kann die Trägerkomponente 3 durch eine Verlagerung des zweiten Tragmittels 115 vertikal in der zweiten Kabinen- Vertikalfahrbahn 14 des Aufzugschachts 10 verlagert werden. Damit können wie in Zusammenhang mit der Fig. lc beschrieben, die notwendigen Montage schritte in der zweiten Kabinen- Vertikalfahrbahn 14 ausgeführt
werden.
Die Verlagerungskomponenten 138, 139 und die Tragmittel 115, 117 bilden damit zusammen ein Verlagerungssystem 134, welches die Trägerkomponente 3 sowohl vertikal innerhalb der beiden Kabinen- Vertikalfahrbahnen 12, 14 und damit innerhalb des Aufzugschachts 10, als auch horizontal entlang der Verschieberichtung 9, also zwischen den beiden Kabinen- Vertikalfahrbahnen 12, 14 verlagern kann.
Fig. 4a zeigt einen Zustand, in dem alle durchzuführenden Montageschritte in den Kabinen- Vertikalfahrbahnen 12, 14 des ersten Vertikalabschnitts 20 des Aufzugschachts 10 abgeschlossen sind. Die Montage soll nunmehr in einem oberhalb des ersten
Vertikalabschnitts 20 angeordneten und identisch aufgebauten, zweiten Vertikalabschnitts 60 des Aufzugschachts 10 fortgeführt werden. Dazu wird die komplette
Montagevorrichtung 140 unter Zuhilfenahme eines nicht dargestellten Baukrans vom ersten Vertikalabschnitt 20 in den zweiten Vertikalabschnitt 60 verlagert. Nach Abschluss der Verlagerung können auf analoge Weise Montageschritte in den beiden Kabinen- Vertikalfahrbahnen 12, 14 des zweiten Vertikalabschnitts 60 ausgeführt werden. Dabei wird insbesondere in der zweiten Kabinen- Vertikalfahrbahn 14 begonnen und anschliessend die Montage in der ersten Kabinen- Vertikalfahrbahn 12 fortgesetzt.
Analog dazu kann auch die Montagevorrichtung 40 von einem ersten Vertikalabschnitt in einen oberhalb des ersten Vertikalabschnitts angeordneten, zweiten Vertikalabschnitt des Aufzugschachts verlagert werden.
Es ist selbstverständlich möglich, dass eine Horizontalverschiebeeinrichtung 33 gemäss den Fig. la bis lc auch von Trägem 142, 152 gemäss den Fig. 3a bis 3c gehalten werden können und dass die Verlagerungskomponenten 138, 139 gemäss den Fig. 3a bis 3c auch an Plattformen 22, 28 gemäss den Fig. la bis lc fixiert werden können.
Abschliessend ist daraufhinzuweisen, dass Begriffe wie„aufweisend“,„umfassend“, etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschliessen und Begriffe wie„eine“ oder„ein“ keine Vielzahl ausschliessen. Ferner sei daraufhingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben
beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.