SCHÄLPLATTE
Die Erfindung betrifft eine Schälplatte mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 sowie eine Anordnung aus einem Werkzeughalter und zumindest einer Schälplatte.
Drehschälen (engl, barpeeling) ist ein spanabhebendes Bearbeitungsverfahren zum Abtragen äußerer Materialschichten von gewalzten oder geschmiedeten Rohlingen mit rundem Querschnitt. Beim Drehschälen wird das Werkstück - in der Regel eine Stange oder ein dickwandiges Rohr - von Walzen zentriert durch ein rotierendes Werkzeug, den Schälkopf, geführt.
Der Schälkopf weist mindestens drei, in der Regel vier bis acht Werkzeughalter oder -schütten mit jeweils ein bis drei Schneideinsätzen auf. Die
Werkzeughalter oder -schütten können mit oder ohne sogenannte Kassetten ausgebildet sein. Die beim Drehschälen verwendeten Schneideinsätze werden als Schälplatten bezeichnet.
Die Schälplatten werden beim Drehschälen üblicherweise so angeordnet, dass eintragsseitig sogenannte Schruppplatten (auch als Vorschneider bezeichnet) den groben Materialabtrag, das Schruppen, übernehmen und austragsseitig sogenannte Schlichtplatten (auch als Fertigschneider oder Nachschneider bezeichnet) für hohe Oberflächengüte, Formgenauigkeit und Maßgenauigkeit sorgen. Die Schlichtplatten sind in Bezug auf die Vorschubrichtung nach den Schruppplatten angeordnet.
In der Regel sind in einem Werkzeughalter also gesonderte Schälplatten vorgesehen, welche diese Aufgaben getrennt übernehmen. Für manche
Anwendungen - etwa wenn keine besonderen Anforderungen an die
Oberflächengüte gestellt werden - kann auf Schlichtplatten verzichtet werden.
Häufig werden für das Schruppen runde Schälplatten, also Schneideinsätze mit einer in der Draufsicht kreisförmigen Gestalt, eingesetzt. Nachteilig an runden Schälplatten ist die Anfälligkeit für ein Verdrehen der Schälplatten im Plattensitz und ein Lockern der Spannschraube, was zum Verlust der Schälplatte sowie gegebenenfalls einer Unterlagsplatte während des Einsatzes führen kann.
Dieser Verlust führt zu einem Totalausfall des Werkzeughalters, was mit sehr hohen Kosten verbunden ist. Weiters ungünstig an runden Schälplatten ist die resultierende wellige Oberfläche am Werkstück.
Darüber hinaus sind Schälplatten bekannt, die sowohl Hauptschneiden als auch Nebenschneiden aufweisen. Die Hauptschneide übernimmt dabei den groben Materialabtrag, das Schruppen; die Nebenschneide führt das Schlichten aus, sorgt also für hohe Oberflächengüte, Formgenauigkeit und Maßgenauigkeit. So ist zum Beispiel aus der AT 501655 A1 eine polygonale Schälplatte mit einer Hauptschneide und einer dazu in einem flachen Winkel angeordneten
Nebenschneide bekannt. Die aktiven Haupt- und Nebenschneiden liegen dabei jeweils auf einer Seitenfläche der polygonalen Schälplatte. Eine maximal erreichbare Spantiefe ist bei diesen Platten sehr gering.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Schälplatte anzugeben. Insbesondere soll die verbesserte Schälplatte eine große maximale Spantiefe erlauben und zugleich eine hohe Oberflächengüte schaffen.
Die Aufgaben werden gelöst durch eine Schälplatte mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie eine Anordnung gemäß Anspruch 19. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Eine erfindungsgemäße Schälplatte weist auf:
- eine Oberseite und eine Unterseite,
- sich zwischen der Oberseite und der Unterseite erstreckende
Seitenflächen,
- am Übergang der Seitenflächen zur Oberseite ausgebildete
Hauptschneiden und Nebenschneiden,
wobei die Schälplatte in einer Draufsicht auf die Oberseite die Gestalt eines im Wesentlichen regelmäßigen n-Ecks, mit n ist fünf oder sechs, und n zwischen den n Seitenflächen liegende Seitenkanten aufweist, wobei am Übergang wenigstens einer Seitenfläche zur Oberfläche eine Hauptschneide und eine Nebenschneide ausgebildet ist, wobei aktive Hauptschneiden und aktive
Nebenschneiden von einer Seitenkante beabstandet sind, welche Seitenkante
am Übergang zur Oberseite eine aktive Schneidecke zur jeweiligen aktiven Hauptschneide und aktiven Nebenschneide bildet.
Es handelt sich also um eine Schälplatte mit fünfeckiger oder sechseckiger Grundgestalt.
Bevorzugt ist die sechseckige Grundgestalt.
„Aktive" Hauptschneide bzw.„aktive" Nebenschneide bedeutet, dass diese Haupt- bzw. Nebenschneiden für gleichzeitigen Einsatz bestimmt sind, d.h. dass sie bei Verwendung des Schneideinsatzes gleichzeitig zur
Materialbearbeitung genutzt werden.
Die aktive Hauptschneide übernimmt dabei den groben Materialabtrag, das Schruppen, während die aktive Nebenschneide die Oberfläche des
bearbeiteten Werkstückes glättet und so für hohe Oberflächengüte,
Formgenauigkeit und Maßgenauigkeit sorgt.
Die gleichzeitig zur Materialbearbeitung verwendete aktive Hauptschneide und die aktive Nebenschneide sind nicht an der gleichen Seitenfläche ausgebildet, sondern befinden sich auf zwei benachbarten Seitenflächen und sind von einer Schneidecke beabstandet. Die zwischen einer aktiven Hauptschneide und einer aktiven Nebenschneide liegende Schneidecke wird als aktive Schneidecke bezeichnet.
Im Einsatz wird die Schälplatte gegenüber einem zu zerspanenden Werkstück, etwa einem Rundstab, so angestellt, dass der Flugkreis der aktiven
Nebenschneide im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse des Werkstücks verläuft. Der Flugkreis der Nebenschneide stellt also im Wesentlichen einen zur
Längsachse des Werkstücks konzentrischen Zylindermantel dar. Der Flugkreis der Hauptschneide ist im Wesentlichen kegelstumpfförmig.
Die aktive Hauptschneide liegt bei einer Draufsicht auf die Schälplatte im
Uhrzeigersinn und eintragsseitig vor der aktiven Nebenschneide. Die
Anordnung könnte für rechtsläufige Anwendungen auch spiegelverkehrt erfolgen.
Die Spantiefe wird so gewählt, dass die aktive Hauptschneide nur so weit in das zu zerspanende Material eintaucht, dass die auf der Seitenfläche der aktiven
Hauptschneide an diese aktive Hauptschneide anschließende passive
Nebenschneide nicht im Eingriff mit dem Material ist. Dies ist von Bedeutung, um die passive Nebenschneide nicht zu beschädigen. Denn diese passive Nebenschneide wirkt ja bei einer anderen Indexierung als aktive
Nebenschneide. Genauer gesagt, wird diese passive Nebenschneide bei der sich durch Drehung der Schälplatte um 60° gegen den Uhrzeigersinn für eine sechseckige Platte, bzw. um 72° für eine fünfeckige Platte, sich einstellenden Indexierung zur aktiven Nebenschneide dieser neuen Indexierposition.
Aus dieser Maßgabe ergibt sich die maximale Spantiefe der Schälplatte.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass am Übergang einer jeden Seitenfläche zur Oberfläche jeweils eine Hauptschneide und eine Nebenschneide ausgebildet ist. Der Schneideinsatz weist also bevorzugt fünf (für eine fünfeckige Platte) bzw. sechs (für eine sechseckige Platte) Paare an Hauptschneiden und
Nebenschneiden entlang der Oberseite auf.
Der Schneideinsatz ist dann bezüglich der Oberseite fünf- bzw. sechsfach indexierbar. Bei einer fünfeckigen Grundform der Schälplatte ergibt sich alle 72' eine neue Indexier-Position, bei sechseckiger Grundform alle 60°. Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Nebenschneiden eine Länge von
1/6 bis 1/2 der Länge der Hauptschneiden aufweisen.
Damit wird erreicht, dass von der Nebenschneide nur ein geringer Anteil der verfügbaren Schneidkantenlänge am Übergang einer Seitenfläche zur
Oberseite verbraucht wird.
Somit steht eine dementsprechend längere Hauptschneide und daraus resultierend eine größere maximale Spantiefe für das Schruppen zur
Verfügung. Bei aus dem Stand der Technik bekannten Schälplatten ist hingegen die Hauptschneide wesentlich kürzer als die Nebenschneide ausgebildet. Diese Umkehr der aus dem Stand der Technik zu Schälplatten bekannten Verhältnisse erlaubt es mit erfindungsgemäßen Schälplatten bei der Bearbeitung eines Werkstückes eine große maximale Spantiefe bei zugleich hoher Oberflächengüte zu schaffen.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Hauptschneiden und / oder die
Nebenschneiden als Geradenabschnitte ausgebildet sind. Alternativ kann insbesondere die Nebenschneide konvex gekrümmt ausgeführt sein.
Gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Schruppplatten oder Vorschneidern mit Rundschneiden, welche ein Wellenprofil auf der
Werkstückoberfläche erzeugen, resultiert aus dem von der Hauptschneide getragenen Schrupp-Prozess dank der vorliegenden Schälplatte bereits eine gleichmäßige Oberfläche ohne Wellenprofil. Dies führt zu homogeneren Einsatzbedingungen für die bezüglich der Vorschubrichtung der Hauptschneide nachfolgenden Nebenschneide bzw. für eine allenfalls nachfolgenden
Schlichtplatte.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass an wenigstens einer Seitenfläche wenigstens eine erste Teilfläche ausgebildet ist, welche mit der Oberseite eine
Nebenschneide bildet, und dass an der wenigstens einen Seitenfläche wenigstens eine weitere Teilfläche ausgebildet ist, welche mit der Oberseite zumindest einen Teil einer Hauptschneide bildet und wobei die erste Teilfläche mit der weiteren Teilfläche einen Außenwinkel von größer 180° und kleiner 210°, vorzugsweise einen Winkel von 190° einschließt. Für fünfeckige
Schälplatten beträgt der maximale Außenwinkel
der Teilflächen (Facetten) 216°.
Die erste Teilfläche bildet die Freifläche der Nebenschneide, die weitere Teilfläche bildet zumindest einen Teil der Freifläche der Hauptschneide.
Durch die Verkippung der Teilflächen zueinander ist sichergestellt, dass beim Einsatz der Nebenschneide (d.h. Nebenschneide aktiv) die an der gleichen Seitenfläche an die aktive Nebenschneide anschließende passive
Hauptschneide nicht in das Material eingreift. Ein Außenwinkel von 190° entspricht einem Freiwinkel zwischen den Teilflächen von 10°.
Die Teilflächen bilden gewissermaßen Facetten einer Seitenfläche. Die
Teilflächen sind durch Teilflächenübergänge voneinander begrenzt, wobei die Teilflächenübergänge parallel zur Symmetrieachse der Schälplatte verlaufen und bevorzugt nicht scharfkantig sind, sondern einen Radius von beispielsweise 5 mm aufweisen.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass für eine sechseckige Grundform jene mit der Oberseite zumindest einen Teil einer Hauptschneide bildenden Teilflächen und welche von einer Seitenkante voneinander beabstandet sind, jeweils in einem Innenwinkel von 60° zueinander angeordnet sind. Für eine fünfeckige
Grundform beträgt dieser Innenwinkel 72°.
Dies bedeutet, dass durch eine Drehung der Schälplatte um 60° bzw. 72° eine neue Indexierung erzielt wird. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schälplatte doppelseitig
ausgeführt. Doppelseitig bedeutet, dass sowohl am Übergang von
Seitenflächen zur Oberseite als auch am Übergang von Seitenflächen zur Unterseite Schneiden ausgebildet sind. Durch Wenden der Schälplatte werden die am Übergang der Seitenflächen zur Oberseite ausgebildeten Haupt- und Nebenschneiden nutzbar.
Wenden heißt im Zusammenhang mit dieser Offenbarung eine Rotation der Schälplatte um 180° bezüglich einer zur Symmetrieachse senkrechten
Drehachse. Bevorzugt ist vorgesehen, dass am Übergang wenigstens einer Seitenfläche zur Unterseite eine der Unterseite zuordenbare Hauptschneide und eine der Unterseite zuordenbare Nebenschneide ausgebildet ist.
Bevorzugt weist die Schälplatte bei sechseckiger Grundform sechs der
Unterseite zuordenbare Hauptschneiden und sechs der Unterseite zuordenbare Nebenschneiden auf. Bei fünfeckiger Grundform sind es jeweils fünf Schneiden. Sind bei sechseckiger Grundform auch am Übergang einer jeden Seitenfläche zur Oberseite jeweils eine Hauptschneide und eine Nebenschneide ausgebildet, so erhält man eine 12-fach indexierbare Schälplatte. Es können dann also 12 voneinander unabhängige Paare an Haupt- und Nebenschneiden zur
Bearbeitung eingesetzt werden. Fünfeckige Schälplatten sind entsprechend 10-fach indexierbar.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass eine der Unterseite zuordenbare
Hauptschneide am Übergang der ersten und der weiteren Teilfläche mit der
Unterseite und eine der Unterseite zuordenbare Nebenschneide am Übergang einer dritten Teilfläche mit der Unterseite ausgebildet ist.
In anderen Worten weist die Schälplatte bevorzugt jeweils drei Teilflächen an den Seitenflächen auf.
Dies ist dadurch erklärlich, da durch Wenden der Schälplatte Abschnitte der Teilflächen, welche in der ungewendeten Lage der Schälplatte Freiflächen zu der Oberseite zugeordneten Hauptschneiden bilden, im gewendeten Zustand als Freiflächen zu der Unterseite zugeordneten Nebenschneiden wirken.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass an der Oberseite und / oder der Unterseite wenigstens im Bereich der Hauptschneiden und / oder der Nebenschneiden eine Spanleitstufe ausgebildet ist.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Übergang der Teilflächen an einer
Seitenfläche gerundet mit einem Krümmungsradius zwischen 1 und 20 mm, vorzugsweise mit einem Krümmungsradius von 5 mm ausgebildet ist. Schutz wird auch begehrt für eine Anordnung wenigstens einer Schälplatte mit einem Werkzeughalter eines Schälwerkzeugs. Die Positionierung der
Schälplatte an dem Werkzeughalter erfolgt bevorzugt so, dass die aktive Nebenschneide im Wesentlichen parallel zur Werkstückoberfläche angestellt ist.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Schälplatte nach Stand der Technik
Fig. 2 eine Schälplatte der Erfindung in einer perspektivischen
Ansicht
Fig. 3 eine Schälplatte der Erfindung im Grundriss
Fig. 4-5 eine Schälplatte der Erfindung im Querschnitt
Fig. 6 eine Schälplatte der Erfindung im Eingriff mit einem
Werkstück
Fig. 7 eine Schälplatte in einem weiteren Ausführungsbeispiel
Figur 1 zeigt eine Schälplatte 1 nach Stand der Technik in einer Draufsicht auf eine Oberseite 2.
Die Schälplatte 1 weist in der Draufsicht auf die Oberseite 2 eine Grundform eines gleichseitigen Dreiecks mit drei Seitenkanten 10 (hier projizierend) auf. Am Übergang der Seitenflächen 4 zur Oberseite 2 sind Hauptschneiden 5 und Nebenschneiden 6 ausgebildet. Im Einsatz sind jeweils die einer Seitenfläche 4 zugeordneten Hauptschneiden 5 und Nebenschneiden 6 aktiv.
Hauptschneiden 5 und Nebenschneiden 6 einer Seitenfläche 4 schließen eine Schneidecke 12 ein.
An der Oberseite 2 sind Span leitstufen 11 ausgebildet.
Die Seitenflächen 4 sind derart gegliedert, dass die Hauptschneide 5 mit der Nebenschneide 6 einen flachen Winkel einschließt. Im vorliegenden Beispiel stehen die Hauptschneide 5 und die Nebenschneide 6 in einem Außenwinkel von etwa 193° zueinander.
Über Hilfslinien angedeutet ist die maximale Spantiefe aP max der
Hauptschneide 5. Wegen des flachen Winkels zwischen der Hauptschneide 5 und der Nebenschneide 6 können nur geringe maximale Spantiefen aP max erzielt werden.
Figur 2 zeigt eine Schälplatte 1 in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht. Die Schälplatte 1 weist in einer Draufsicht auf die Oberseite 2 die Gestalt eines im Wesentlichen regelmäßigen Sechsecks auf. Es liegt eine zu einer Symmetriesachse S sechszählige Symmetrie vor. Im Folgenden für eine Schälplatte 1 mit sechseckiger Grundform diskutiert, gelten analoge Verhältnisse für eine Schälplatte 1 mit fünfeckiger Grundform.
Die Schälplatte 1 weist eine Oberseite 2, eine Unterseite 3 sowie sich zwischen der Oberseite 2 und der Unterseite 3 erstreckende Seitenflächen 4 auf. Am
Umfang der Schälplatte 1 sind die Seitenflächen 4 von Seitenkanten 10 beabstandet. Die Seitenkanten 10 sind vorzugsweise nicht als scharfe Kanten ausgebildet, sondern weisen einen Krümmungsradius von beispielsweise 5 mm auf.
Die Seitenflächen 4 verlaufen bevorzugt parallel zur Symmetriesachse S. Dies bewirkt eine einfache Herstellbarkeit über ein pulvermetallurgisches
Herstellungsverfahren, da zum Pressen einer Pulvermischung eine einfache Matrize verwendet werden kann. Das Material der Schälplatte 1 ist
vorzugsweise ein Hartmetall oder ein anderer auf pulvermetallurgischem Weg herstellbarer Werkstoff.
Konzentrisch parallel zur Symmetrieachse S ist eine die Schälplatte 1 durchdringende Bohrung 7 vorgesehen, über welche die Schälplatte 1 an einem Werkzeughalter (nicht gezeigt) mittels einer Spannschraube befestigbar ist. Durch einen formschlüssigen Plattensitz kann sich die Schälplatte 1 im Einsatz nicht mehr verdrehen und es besteht keine Gefahr, dass sich im Einsatz die Spannschraube lockert. Ein Verlust der Schälplatte 1 ist somit ausgeschlossen. An dem Übergang der Oberseite 2 zu den Seitenflächen 4 ist eine erste
Schneidkante 8 ausgebildet.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Schälplatte 1 doppelseitig ausgeführt. Es ist daher am Übergang der Unterseite 3 zu den Seitenflächen 4 eine zweite Schneidkante 9 ausgebildet. Doppelseitig bedeutet, dass sowohl die zwischen Oberseite 2 und Seitenflächen 4 als auch die zwischen
Unterseite 3 und den Seitenflächen 4 Schneidkanten 8, 9 zur Zerspanung eingesetzt werden können. Demgemäß wirkt bei Verwendung von Abschnitten der Schneidkante 8 die Oberseite 2 als Spanfläche; bei gewendeter
Schälplatte 1 , d.h. bei Verwendung von Abschnitten der Schneidkante 9 zum Materialabtrag, wirkt die Unterseite 3 als Spanfläche. Eine Spanfläche ist jene Fläche einer Schneide, auf welcher ein von einer Schneidkante gebildeter Span abläuft.
Dadurch ergibt sich gegenüber einer einseitigen Ausführung, bei welcher nur zwischen Oberseite 2 und Seitenfläche 4 eine Schneidkante 8 ausgebildet ist, eine wesentlich bessere Materialausnutzung des Schneideinsatzes.
Bevorzugt ist an den Schneidkanten 8, 9 zu den Seitenfläche 4 zumindest abschnittsweise wenigstens eine Stützfase 15 ausgebildet. Eine Stützfase 15 bewirkt stabile Schneidleistung und verringert Vibrationen sowie die Gefahr von Ausbrüchen an Schneidkanten.
Die Schneidkante 8 ist in Schneidkantenabschnitte in Form von
Hauptschneiden 5 und Nebenschneiden 6 unterteilt. Es sind sechs der
Oberseite 2 zugeordnete Hauptschneiden 5 und sechs Nebenschneiden 6 ausgebildet. Es könnten natürlich auch weniger als sechs Hauptschneiden 5 und Nebenschneiden 6 realisiert sein.
Die Seitenkanten 10 bilden am Schnittpunkt mit der Oberseite 2
Schneidecken 12.
Jede Hauptschneide 5 bildet mit der über eine Schneidecke 12 verbundenen Nebenschneide 6 ein Paar an Schneiden, welche sich im Einsatz der
Schälplatte 1 gleichzeitig im Eingriff mit einem zu zerspanenden Material (hier nicht gezeigt) befinden.
Im Einsatz der Schälplatte 1 wird diese gegenüber einem zu bearbeitenden Werkstück so positioniert, dass eine aktive Hauptschneide 5 und die gegen den Uhrzeigersinn benachbarte und über eine aktive Schneidecke 12 damit verbundene aktive Nebenschneide 6 mit einem Werkstück im Eingriff sind. Für Anwendungen mit Rechtsdrehung der Schälplatte 1 gegenüber dem
Werkstück ist die Anordnung entsprechend spiegelverkehrt.
Die aktive Nebenschneide 6 ist dabei im Wesentlichen parallel zu einer
Längsachse des Werkstücks.
Der Begriff„aktive Schneidecke" bezeichnet den Übergang zwischen einer Hauptschneide 5 und einer Nebenschneide 6, welche für den gleichzeitigen Einsatz bestimmt sind, d.h. welche bei Verwendung des Schneideinsatzes gleichzeitig zur Materialbearbeitung verwendet werden. Dementsprechend werden Abschnitte der Schneidkanten in„aktive" und„passive" Schneiden unterschieden, je nachdem, ob sie im Betrieb des Schneideinsatzes zur Materialbearbeitung genutzt werden oder nicht. Die Angabe der Orientierung
„im Uhrzeigersinn" bezieht sich auf eine Blickrichtung in Draufsicht auf die Oberseite 2.
Bei der vorliegenden Schälplatte 1 sind also im Einsatz nicht die an ein und derselben Seitenfläche 4 ausgebildeten Hauptschneiden 5 und
Nebenschneiden 6 im Eingriff mit dem Werkstück, sondern es bilden eine aktive Hauptschneide 5 mit einer an einer benachbarten Seitenfläche 4 ausgebildeten aktiven Nebenschneide 6 das Paar an gleichzeitig im Eingriff befindlichen Schneiden. Die aktiven Schneiden sind also von einer Seitenkante 10 beabstandet.
Dies hat gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Schälplatten, bei welchen für den gleichzeitigen Einsatz vorgesehene Haupt- und
Nebenschneide an ein und derselben Seitenfläche ausgebildet sind, den wesentlichen Vorteil, dass ein steilerer Winkel zwischen der aktiven
Nebenschneide 6 und der aktiven Hauptschneide 5 verwirklicht werden kann. Dies wiederum erlaubt bei gegebenen Abmessungen der Schneiden eine größere maximale Schnitttiefe aP max, da sich die maximale Schnitttiefe aP max aus dem Produkt der verfügbaren Schneidkantenlänge mal sin(Einstellwinkel) ergibt. Die Hauptschneide 5 führt dabei die grobe Zerspanungsoperation, das
Schruppen, aus, während die in Vorschubrichtung nachfolgende
Nebenschneide 6 das Schlichten, also das Glätten übernimmt.
Die jeweiligen Erstreckungen einer Hauptschneide 5 und einer
Nebenschneide 6 sind über strichlierte Hilfslinien kenntlich gemacht. Die
Nebenschneiden 6 sind dabei deutlich kürzer als die Hauptschneiden 5. Die Nebenschneiden 6 weisen beispielsweise 1/6 bis 1/2 der Länge der
Hauptschneiden 5 auf. An der Oberseite 2 sind Span leitstufen 11 ausgebildet, über welche von
Hauptschneiden 5 bzw. Nebenschneiden 6 gebildete Späne abführbar sind. In der Ausführung als doppelseitige Schälplatte 1 sind auch an der Unterseite 3 Span leitstufen 11 in gleicher weise ausgebildet.
Weiters erkennbar sind Auflageflächen 13, im Bereich welcher die Oberseite 2 zwischen den Spanleitstufen 11 sich auf dem gleichen Niveau wie um die Bohrung 7 bis an Rand der Schälplatte 1 erstreckt. Dies hat den Vorteil, dass bei einer Klemmung der Schälplatte 1 in einem Werkzeug eine Abstützung bis an den Umfang der Schälplatte 1 möglich ist.
Zur Schaffung eines Freiwinkels zwischen einer der gleichen Seitenfläche 4 zugeordneten Nebenschneide 6 und Hauptschneide 5 sind die Seitenflächen 4 in zueinander verkippte Teilflächen 41 , 42 unterteilt. Die Teilflächen 41 , 42 sind in einem Außenwinkel ai von beispielsweise 190° zueinander angestellt. Dieser Winkel bewirkt, dass eine, zu einer aktiven Nebenschneide 6 gegen den
Uhrzeigersinn benachbarte, passive Hauptschneide 5 sich nicht im
Matehaieingriff befindet. Für doppelseitig verwendbare Schälplatten 1 ist an den Seitenflächen 4 eine dritte Teilfläche 43 vorgesehen, welche gegenüber der weiteren Teilfläche 42 ebenfalls um einen Außenwinkel 0:2 geneigt ist. Bevorzugt hat der
Außenwinkel 0:2 den gleichen Betrag wie der Außenwinkel ai .
Dies ist dadurch erklärlich, da ja durch Wenden der Schälplatte 1 Abschnitte jener Teilflächen 42, 43, welche in der ungewendeten Lage der Schälplatte Freiflächen zu der Oberseite 2 zugeordneten Hauptschneide 5 bilden, im gewendeten Zustand als Freiflächen zu der Unterseite 3 zugeordneten
Nebenschneide 6' wirken. Für den Einsatz in der gewendeten Lage bildet die dritte Teilfläche 43 mit der Unterseite 3 eine der Unterseite 3 zugeordnete Nebenschneide 6'.
Zwischen den Teilflächen 41 und der Oberseite 2 sind die der Oberseite 2 zugeordneten Nebenschneiden 6 ausgebildet. Die der Oberseite 2
zugeordneten Hauptschneiden 5 sind am Übergang der Teilflächen 42, 43 zur Oberseite 2 ausgebildet. Die Hauptschneiden 5 erstrecken sich jeweils angrenzend an die Nebenschneiden 6 bis zu den Schneidecken 12.
Das Ausführungsbeispiel der Figur 2 zeigt eine doppelseitig verwendbare Schälplatte 1. Es sind am Übergang der Seitenflächen 4 zur Unterseite 3 der
Unterseite 3 zugeordnete Hauptschneiden 5' und Nebenschneiden 6' ausgebildet. Es können daher 12 Paare an Hauptschneiden 5, 5' und
Nebenschneiden 6, 6' genutzt werden. Man spricht von einem 12-fach indexierbaren Schneideinsatz.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Nebenschneiden 6, 6' eine Länge von 1/6 bis 1/2 der Länge der Hauptschneiden 5, 5' aufweisen. Dementsprechend stehen die lateralen Erstreckungen der Teilflächen 41 , 42, 43 einem Verhältnis von z.B. 1/6 : 5/6 : 1/6 (für eine Länge der Nebenschneide von 1/6 der
Hauptschneide). Die mit der Oberseite 2 eine Nebenschneide 6 bildende Teilfläche 41 ist also vorzugsweise gleich breit wie eine mit der Unterseite 3 eine der Unterseite 3 zugeordnete Nebenschneide 6' bildende Teilfläche 43.
Dies wird deutlich in einem Grundriss der Schälplatte 1 , wie in Figur 3 dargestellt.
Die Teilflächen 41 , 42, 43 sind im Grundriss projizierend. Die Teilfläche 41 ist gegenüber der weiteren Teilfläche 42 um i verkippt, die dritte Teilfläche 43 ist gegenüber der weiteren Teilfläche 42 um 0:2 verkippt, wobei vorzugsweise gilt ai = ai. Anders ausgedrückt, weisen die Teilflächen 41 , 43 gegenüber der Teilfläche 42 den gleichen Winkel auf. Die Facettierung ergibt eine konvexe Gestalt der Seitenflächen 4.
Die zwischen der Teilfläche 42, der Teilfläche 43 und der Oberseite 2 gebildete Hauptschneide 5 zeigt in diesem Fall einer doppelseitig verwendbaren
Schälplatte 1 in einer Draufsicht auf die Schälplatte 1 einen geknickten Verlauf.
Die weiteren Teilflächen 42 der Schälplatte stehen jeweils in einem Winkel von 60° (gemessen zwischen den Ebenen-Normalen der Teilflächen 42) zueinander. Die Schälplatte 1 weist eine sechs-zählige Symmetrie auf. Die Teilflächenübergänge 14 zwischen den Teilflächen 41 , 42, 43 an einer Seitenfläche 4 sind bevorzugt nicht als scharfe Kante ausgeführt, sondern weisen einen Krümmungsradius Rx von beispielsweise 5 mm auf.
Ebenfalls gerundet mit einem Krümmungsradius Ry ausgeführt sind die
Seitenkanten 10, beispielsweise mit einem Krümmungsradius Ry von 5 mm.
Bei gewendeter Schälplatte 1 - d.h. die Unterseite 3 fungiert als Spanfläche - wirkt jener Abschnitt der Schneidkante 9, welcher sich zwischen der
Unterseite 3 und der Teilfläche 43 erstreckt, als Nebenschneide 6'. Es bilden dann die Hauptschneide 5' und die Nebenschneide 6' ein Paar an aktiven Schneiden, welche über die Schneidecke 12 verbunden sind. Bei dieser vorteilhaften Ausführungsform einer doppelseitigen Schälplatte 1 können also je sechs Paare an Hauptschneiden 5, 5' und Nebenschneiden 6, 6' an der Oberseite 2 bzw. Unterseite 3 genutzt werden. Ist die Schälplatte 1 - abweichend von dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel - einseitig ausgeführt, ist eine Gliederung der
Seitenflächen 4 in drei Teilflächen nicht erforderlich. In diesem Fall genügt eine Gliederung in zwei Teilflächen 41 und 42 solchermaßen, dass eine aktive Nebenschneide 6 gegenüber einer anschließenden passiven Hauptschneide 5 einen Winkel aufweist. Betrachtet man eine Seitenfläche 4, kann sich bei einer einseitigen Ausführung der Schälplatte 1 die Teilfläche 42 bis zur
Seitenkante 10 erstrecken. Die zwischen der Teilfläche 42 und der Oberseite 2 gebildete Hauptschneide 5 zeigt in diesem Fall in einer Draufsicht auf die Schälplatte 1 einen geraden Verlauf.
Figur 4 zeigt eine erfindungsgemäße Schälplatte 1 im Querschnitt entlang der in Figur 3 eingezeichneten Schnittebene A-A. Zu erkennen sind die
Spanleitstufen 11 an der Oberseite 2 sowie der Unterseite 3 der Schälplatte 1. Figur 5 zeigt einen Schnitt der Schälplatte 1 entlang der in Figur 3
eingezeichneten Schnittebene B-B.
Durch die Lage des Schnittes sind Details einer Stützfase 15 bzw. einer
Schutzfase 16 im Bereich der Hautschneide 5 zu erkennen. Es besteht eine Stützfase 15 an der Außenfläche 4 mit einem Fasenwinkel ßi von
beispielsweise 3 bis 7°. Eine Schutzfase 16 ist spanflächenseitig an der
Oberseite 2 mit einem Fasenwinkel ß2 von beispielsweise 5 bis 20° ausgebildet. Auf einen ebenen Abschnitt folgend tritt die die als Vertiefung in der Oberseite 2 ausgebildete Spanleitstufe 11 mit einem Spanwinkel φι von beispielsweise 5 bis 30° zur Horizontalen ein.
Die Winkelbereiche sind exemplarisch genannt und sind nicht einschränkend zu verstehen.
Die variable Anbringung von Stützfasen 15 bzw. Schutzfasen 16 in
unterschiedlichen Abschnitten der Schneidkante ist ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Schälplatten 1 gegenüber runden Schälplatten. So kann beispielsweise in einem Bereich einer Hauptschneide 5 ein unterschiedlicher Fasenwinkel der Stützfase 15 bzw. der Schutzfase 16 realisiert werden als in einem Bereich einer Nebenschneide 6.
Figur 6 zeigt eine erfindungsgemäße Schälplatte 1 im Eingriff mit einem zylindersymmetrischen Werkstück 17.
Ein die Schälplatte 1 tragendes Werkzeug (nicht gezeigt) rotiert um eine
Rotationsachse R. Die Drehrichtung weist senkrecht aus der Zeichnungsebene zum Betrachter. Eine Vorschubrichtung des Werkstückes 17 ist durch einen Blockpfeil angedeutet. Freilich kommt es bei der Bearbeitung auf die
Relativbewegung von Werkzeug und Werkstück 17 an. So könnte auch eine Drehung des Werkstückes 17 und ein Vorschub des Werkzeuges realisiert sein. Das Werkstück 17 weist einen Ausgangsradius ro und einen Radius n nach der Bearbeitung auf.
Die Nebenschneide 6 ist im Wesentlichen parallel zur Rotationsachse R angestellt. Anders ausgedrückt, ist der Flugkreis der Nebenschneide 6 im Wesentlichen ein Zylindermantel, während die Hauptschneide 5 einen Flugkreis in Form zweier gestufter Kegelstümpfe aufweist.
Die aktive Hauptschneide 5 kann bis zu dem die Teilfläche 41 zur Teilfläche 42 begrenzenden Teilflächenübergang 14 zugestellt werden. Daraus resultiert eine maximale Spantiefe aP max. Bei einem Eintauchen der Schälplatte 1 über den die Teilfläche 41 zur Teilfläche 42 begrenzenden Teilflächenübergang 14 hinaus würde die daran anschließende (hier passive) Nebenschneide 6 abgenutzt werden.
Besonders vorteilhaft gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten runden Schälplatten ist es, dass bei angenommen gleicher maximaler Spantiefe aP max die Berührungslänge der Schneidkante, d.h. die Länge der tatsächlich im
Eingriff mit dem Werkstück stehenden Schneidkante bei von
Geradenabschnitten gebildeten Schneiden kürzer ist als bei bogenförmigen Schneiden. Eine kürzere Berührungslänge resultiert in geringeren
Schnittkräften. Weiters vorteilhaft gegenüber runden Schälplatten ist es, dass der Anstellwinkel der Hauptschneide 5 der vorliegenden Schälplatte 1 über die Länge der
Hauptschneide 5 im Wesentlichen konstant ist. Bei runden Schälplatten hingegen ist der Anstellwinkel der Schneide im Bereich des minimalen
Abstandes der Schneide zur Rotationsachse R annähernd Null und steigt mit zunehmendem radialen Abstand von der Rotationsachse R. Je nach gewählter Schnitttiefe kann bei runden Schälplatten im Bereich des Austritts der Schneide aus dem Werkstück ein Anstellwinkel von rund 90° auftreten. Ein über die Schneidenlänge veränderlicher Anstellwinkel bedeutet ungleichmäßige
Schnittkräfte entlang der Schneidenlänge.
Ein weiterer Nachteil bogenförmiger Hauptschneiden - wie bei runden
Schälplatten der Fall - sind wellige Werkstückoberflächen. Daher wird bei runden Schälplatten für die Glättung der Oberflächen eine zusätzliche
Schlichtplatte benötigt. Bei einer erfindungsgemäßen Schälplatte hingegen wird nicht unbedingt eine zusätzliche Schlichtplatte benötigt.
Figur 7 zeigt eine Schälplatte 1 in einem weiteren Ausführungsbeispiel mit Gestalt eines im Wesentlichen regelmäßigen Fünfecks in einer Draufsicht auf die Oberseite 2. Die fünfeckige Schälplatte 1 hat fünf Seitenflächen 4, an deren Übergang zur Oberseite 2 Schneidkanten ausgebildet sind.
Die fünfeckige Schälplatte 1 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel fünf Paare von Hauptschneiden 5 und Nebenschneiden 6 auf, wobei der
Übersichtlichkeit halber die Gegebenheiten nur für ein Paar einer
Hauptschneide 5 und einer Nebenschneide 6 illustriert sind.
Eine aktive Hauptschneide 5 ist über eine Schneidecke 12 von der aktiven Nebenschneide 6 beabstandet. Der maximale Außenwinkel der Teilflächen (Facetten) 41 , 42, 43 beträgt 216°, bevorzugt beträgt der Außenwinkel 190°.
In einer doppelseitig verwendbaren Variante sind auch am Übergang der Seitenflächen 4 zur Unterseite 3 Schneidkanten ausgebildet. Sind an
Oberseite 2 und Unterseite 3 jeweils fünf Paare an Hauptschneiden 5 und Nebenschneiden 6 ausgebildet, ist die fünfeckige Schälplatte 1 10-fach indexierbar. Bezüglich Möglichkeiten der Ausgestaltung (Radien, Stützfasen,
Schutzfasen etc.) sei auf die Ausführungen zum sechseckigen
Ausführungsbeispiel verwiesen.
Eine fünfeckige Schälplatte 1 weist gegenüber einer sechseckigen Schälplatte 1 eine geringere Anzahl an unabhängigen Schneiden auf, jedoch kann bei gleichen Außenabmessungen eine größere maximale Schnitttiefe aP max erzielt werden.
In der Praxis ist eine größere Anzahl an nutzbaren Schneiden interessanter als die maximale Schnitttiefe, weswegen sechseckigen Platten in der Regel der Vorzug gegeben wird.
Liste der verwendeten Bezugszeichen:
1 Schälplatte
2 Oberseite
3 Unterseite
4 Seitenfläche
41 , 42, 43 Teilflächen
5 Hauptschneide
6 Nebenschneide
7 Bohrung
8, 9 Schneidkante
10 Seitenkante
11 Spanleitstufe
12 Schneidecke
13 Auflagefläche
14 Teilflächenübergang
15 Stützfase
16 Schutzfase
17 Werkstück
S Symmetrieachse
R Rotationsachse
3p max maximale Schnitttiefe ro Ausgangsradius
ri Radius nach Bearbeitung