Beschreibung
Verfahren zur Sortierung von Gepäckstücken und Gepäcksortiersystem
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sortierung von Gepäckstücken, die jeweils ein Identifikationselement mit einem Informationssatz in Form von Klartext umfassen. Bei Flugreisen wird das aufgegebene Gepäck üblicherweise mit einem Gepäcketikett versehen, um das Gepäckstück im Laufe des Transports sortieren bzw. (z. B. einem Bestimmungsort, einem Passagiernamen und/oder einer anderen Information) zuordnen zu können. Auf diesem Gepäcketikett finden sich in der Regel ein Barcode und weitere transportrelevante Informationen wie die Gepäcknummer, die Flugnummer, der Zielflughafen und gegebenenfalls der Passagiername. Üblicherweise wird im Verlauf des Transports der Barcode ausgelesen, um eine Sortie¬ rung/Zuordnung vornehmen zu können. Mit dem Barcode ist die Gepäcknummer codiert, für welche wiederum die Flugnummer und weitere transportrelevante Informationen hinterlegt sind.
Oftmals wird ein Gepäcketikett beim Transport des Gepäck¬ stücks (beispielsweise beim Transport über Gepäckbänder bzw. Förderbänder, beim Beladen des Flugzeugs und/oder beim Entladen des Flugzeugs) beschädigt. Insbesondere kann das Ge¬ päcketikett geknickt und/oder verdreht werden, das Gepäcketi¬ kett kann verdrecken, Teile des Gepäcketikett können abgeris¬ sen und/oder abgeschabt werden und/oder ähnliches. Bei einem beschädigten Gepäcketikett kann der Barcode nicht mehr er¬ kannt werden, sodass das Gepäcketikett von Hand ausgelesen werden muss. Dadurch entsteht ein erhöhter Personalaufwand. Ferner entstehen Verzögerungen bei der Sortierung/Zuordnung. In einigen Fällen kann es sogar dazu kommen, dass aufgrund der Verzögerungen ein Anschlussflug nicht mehr erreicht wer¬ den kann.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren anzugeben, mit dem die Sortierung von Gepäckstücken effizienter durchgeführt werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur
Sortierung von Gepäckstücken gelöst, bei dem die Gepäckstücke jeweils ein Identifikationselement mit einem Informationssatz in Form von Klartext umfassen und bei dem zumindest ein Teil des Informationssatzes des Identifikationselements automa- tisch erfasst sowie automatisch erkannt wird und bei einer Prüfung automatisch geprüft wird, ob der erkannte Teil des Informationssatzes mit mindestens einem Datensatz, welcher in einer Datenbank gespeichert ist, übereinstimmt. Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass eine automa¬ tische Erfassung des Identifikationselements, insbesondere dessen Klartexts, eine effiziente, insbesondere eine schnelle und Personal sparende, Bearbeitung ermöglicht. Weiterhin er¬ möglicht die automatische Prüfung eine effiziente, insbeson- dere eine schnelle und Personal sparende, Prüfung.
Mittels der automatischen Prüfung können schnell und personalsparend verschiedene Textversionen durchgegangen werden und/oder Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Textversionen können berücksichtigt werden. Weiter können durch die automatische Prüfung weitere Datenquellen mit einbezogen werden, beispielsweise ein Flugplan, um zu überprüfen, ob der erfass- te Informationssatz plausibel ist. Beispielsweise kann ge¬ prüft werden, ob eine erfasste Flugnummer im aktuellen Flug- plan vorhanden ist und so plausibel ist - anderenfalls kann diese Textversion ausgeschlossen werden.
Vorzugsweise erfolgt die Sortierung in einem Flughafen. Als „Gepäck sortieren" kann „Gepäck zuordnen" aufgefasst werden. Insbesondere kann bei der Sortierung einem Gepäckstück zugeordnet werden, an welchen Bestimmungsort das Gepäckstück transportiert werden soll. Dabei kann der Bestimmungsort bei¬ spielsweise ein bestimmtes Gate, eine bestimmte Ladezone, ein
bestimmtes Flugzeug, ein bestimmtes Gepäcktransportmittel (insbesondere ein bestimmtes Gepäckband) , ein Zielflughafen oder ähnliches sein. Ein Gepäckstück kann beispielsweise ein Koffer, eine Reisetasche, ein Sperrgepäckstück, ein Sportgerät oder ein sonstiges Gepäckstück sein. Weiter kann das Identifikationselement ein Gepäcketikett sein, auch Banderole oder Baggage Label ge¬ nannt .
Als „Erfassen" des Teils des Informationssatzes kann die op¬ tische Erfassung aufgefasst werden. Beispielsweise kann die Erfassung mittels eines Lesegeräts, insbesondere eines Scan¬ ners und/oder einer Kamera, erfolgen.
Als „automatische Erfassung" kann eine zumindest teilautoma¬ tische Erfassung aufgefasst werden. Das heißt, die Erfassung kann eine handelnde Person mit einbeziehen. Beispielsweise kann die Erfassung mittels eines Handlesegeräts, insbesondere eines Handscanners und/oder einer Handkamera, erfolgen. Wei¬ terhin kann die Erfassung des Informationssatzes vollautoma¬ tisch erfolgen.
Als „Erkennen" des Teils des Informationssatzes kann ein Aus- lesen verstanden werden, insbesondere ein Auslesen mittels einer Software. Beispielsweise kann das Erkennen/Auslesen mittels einer Texterkennungssoftware durchgeführt werden. Weiter kann bei der Erkennung der erkannte Teil des Informa¬ tionssatzes in eine von einem Rechner/von einer Software les- bare Form gebracht werden.
Der Informationssatz liegt in Form von Klartext vor. Das heißt, der Informationssatz umfasst vorzugsweise einen von Menschen lesbaren Text, insbesondere mehrere Buchstaben und/oder Ziffern.
Vorteilhafterweise kann aus dem Informationssatz in Form von Klartext gelesen werden, wie das Gepäck sortiert werden soll.
Insbesondere kann ein Fachmann ohne Hilfsmittel aus dem In¬ formationssatz direkt ablesen, wie das Gepäckstück sortiert werden soll. Weiter ist es vorteilhaft, wenn aus dem Informa¬ tionssatz gelesen werden kann, an welchen Bestimmungsort das Gepäckstück transportiert werden soll.
Beispielsweise kann der Informationssatz ein Zielflughafenkürzel umfassen. Anhand des Zielflughafenkürzels kann erkannt werden, an welchen Zielflughafen das Gepäckstück transpor- tiert werden soll. In der Regel sind diese Flughafenkürzel größer als andere Informationen dargestellt, sodass ihre au¬ tomatische Erfassung einfacher erfolgen kann.
Weiterhin kann der Informationssatz einen Barcode umfassen. Als Barcode kann eine codierte Form von Information (en) verstanden werden. Vorzugsweise ist aus dem Barcode der Informa¬ tionssatz ableitbar. Weiter kann der Barcode aus dem Informationssatz ableitbar sein. Zweckmäßigerweise wird eine andere Information als der Bar¬ code selbst erfasst und erkannt, welche erfasste und erkannte Information sich vorzugsweise direkt auf dem Identifikations¬ element befindet. Dadurch, dass vorzugsweise eine oder mehrere beliebige Infor¬ mationen in Klartextform erkannt werden, kann es möglich werden, unterschiedliche und/oder mehrere Informationen mit der Datenbank abzugleichen. Weiter ist es zweckmäßig, wenn sich der erfasste Teil des In¬ formationssatzes des Identifikationselements von einer Klar¬ textdarstellung des Barcodes unterscheidet. Die Klartextdar¬ stellung des Barcodes kann beispielsweise eine Gepäcknummer sein. Das heißt, der Informationssatz umfasst mindestens eine Information, die nicht der Klartextdarstellung des Barcodes entspricht .
Ferner kann der Informationssatz Klartext umfassen, welcher sich von der Klartextdarstellung eines Barcodes unterscheiden. Insbesondere wenn sich der erfasste Teil des Klartextes von einer Klartextdarstellung des Barcodes unterscheidet, kann vorzugsweise auf eine Klartextdarstellung des Barcodes verzichtet werden. Ferner kann eine automatische Erfassung zumindest eines Teils des Informationssatzes ermöglichen, dass auf den Barcode komplett verzichtet werden kann. Es ist vorteilhaft, wenn bei der Prüfung geprüft wird, wel¬ cher Datensatz der Datenbank die größte Übereinstimmung mit dem erfassten Teil des Informationssatzes aufweist. Bei¬ spielsweise kann der erfasste Teil des Informationssatzes zeichenweise mit dem zumindest einem Datensatz der Datenbank verglichen werden.
Zweckmäßigerweise wird anhand der Prüfung, insbesondere unter Verwendung des erkannten Teils des Informationssatzes, auto¬ matisch ermittelt, zu welchem Bestimmungsort das Gepäckstück transportiert werden soll. Insbesondere kann bei der Prüfung automatisch ermittelt werden, mit welchem mehrerer zur Verfügung stehenden Gepäcktransportmittel das Gepäckstück trans¬ portiert werden soll. Ein Gepäcktransportmittel kann z. B. ein Gepäckband und/oder eine Gepäckschale sein. Vorzugsweise wird eine Sortierung des Gepäckstücks automatisch entspre¬ chend der Ermittlung durchgeführt.
Vorzugsweise wird der Teil des Informationssatzes von einer Informationserfassungsvorrichtung, insbesondere von einem Le- segerät, erfasst. Weiter ist es vorteilhaft, wenn der Teil des Informationssatzes mittels einer optischen Texterkennung erkannt wird, insbesondere mittels OCR (optical character recognition) . Die optische Texterkennung kann mittels einer Texterkennungssoftware durchgeführt werden. Die optische Texterkennung kann z. B. den Teil des Informationssatzes in
Form von Klartexts zeichenweise erkennen. Möglicherweise kann ein anderer Teil des Informationssatzes nicht erfasst
und/oder nicht erkannt werden, beispielsweise weil dieser an¬ dere Teil beschädigt wurde.
Es ist vorteilhaft, wenn mittels der optischen Texterkennung, insbesondere mittels einer Texterkennungssoftware, Hypothesen aufgestellt werden, welcher Text auf dem Identifikationsele¬ ment stehen könnte. Beispielsweise können mittels der opti¬ schen Texterkennung mehrere Textversionen erstellt werden. Ferner kann die optische Texterkennung für jede Textversion eine Wahrscheinlichkeit und/oder eine Glaubwürdigkeit ange¬ ben. Weiter kann z. B. diejenige Textversion mit der höchsten Wahrscheinlichkeit und/oder Glaubwürdigkeit als der erkannte Teil des Informationssatzes angesehen werden. Falls der er¬ kannte Teil des Informationssatzes mit keinem der Datensätze übereinstimmt, kann der erkannte Teil des Informationssatzes durch eine weitere der Textversionen ersetzt werden, welche dann vorzugsweise mit der Datenbank verglichen wird.
Zweckmäßigerweise werden zur Prüfung die erstellten Textver- sionen mit den Datensätzen der Datenbank verglichen. Weiterhin wird ermittelt, zwischen welcher der Textversionen die beste Übereinstimmung mit einem der Datensätze besteht.
Falls der erkannte Teil des Informationssatz mit einem Daten- satz der Datenbank übereinstimmt, so kann vorzugsweise er¬ kannt werden, wie das Gepäckstück zu sortieren ist.
Vorteilhafterweise umfasst der Informationssatz mehrere In¬ formationen. Weiter ist es zweckmäßig, wenn mindestens eine der Informationen zumindest teilweise erkannt wird. Es ist bevorzugt, wenn mindestens eine der Informationen vollständig erkannt wird. Ferner können mindestens zwei der Informationen zumindest teilweise erkannt werden. Der Informationssatz kann eine Gepäcknummer als Information umfassen. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Informationssatz eine Bording-Nummer, einen Passagiernamen, eine Flugnummer, ein Startflughafenkürzel, ein
Zwischenflughafenkürzel und/oder ein Zielflughafenkürzel als Informationen. Der Informationssatz kann weitere Informationen, wie beispielsweise ein Flugdatum, umfassen. Das Flugda¬ tum kann dabei Tag, Monat und/oder Uhrzeit des Flugs umfas- sen. Zweckmäßigerweise ist der Teil des Informationssatzes, der automatisch erfasst und erkannt wird, zumindest ein Teil dieser Informationen. Der Startflughafen, der Zwischenflughafen bzw. der Zielflughafen können die jeweiligen Flughäfen des Gepäckstücks sein.
Weiter ist es zweckmäßig, wenn der Datensatz eine Gepäcknummer, eine Bording-Nummer, einen Passagiernamen, eine Flugnummer, ein Startflughafenkürzel, ein Zwischenflughafenkürzel und/oder ein Zielflughafenkürzel umfasst. Außerdem kann der Datensatz weitere Informationen, wie beispielsweise ein Flug¬ datum, umfassen.
Dadurch, dass vorzugweise eine oder mehrere beliebige Infor¬ mationen des Informationssatzes zumindest teilweise erkannt werden, kann es möglich werden, unterschiedliche Informatio¬ nen mit der Datenbank abzugleichen.
Vorzugsweise werden mehrere der Informationen des Informati¬ onssatzes erkannt. Weiter ist es vorteilhaft, wenn bei der Prüfung geprüft wird, ob die mehreren Informationen mit zumindest einem Datensatz der Datenbank übereinstimmen.
Ferner kann ein Teil des Informationssatzes zumindest teil¬ weise erkannt werden und mit mehreren Datensätzen der Daten- bank verglichen werden. Weiter kann, falls der Teil des Informationssatzes mit keinem der Datensätze übereinstimmt, der Informationssatz durch denjenigen Datensatz ersetzt werden, der die höchste Übereinstimmung mit dem Informationssatz aufweist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Datenbank eine dynamische Datenbank. Sinnvollerweise werden die Datensätze der dynamischen Datenbank automatisch erzeugt.
Weiter können die Datensätze der dynamischen Datenbank selbstständig erzeugt werden. Zweckmäßigerweise wird die dy¬ namische Datenbank ständig, insbesondere im Sekundentakt, ak¬ tualisiert. Vorzugsweise umfasst ein Datensatz die Informati- on, zu welchem Bestimmungsort ein Gepäckstück transportiert werden soll.
Vorteilhafterweise wird der Informationssatz bei einer Erstellung des Identifikationselements an die Datenbank über- tragen. Weiter wird der an die Datenbank übertragene Identi¬ fikationssatz in der Datenbank als Datensatz gespeichert.
Das Gepäckstück kann ein Fluggepäckstück sein. Weiter kann das Gepäckstück an einem Flughafen sortiert werden.
Insbesondere kann der Datensatz in der Datenbank gespeichert bzw. erzeugt werden, wenn das Gepäckstück am Flughafen abgegeben wird, z. B. bei einem Check-In. Beispielsweise kann die Erzeugung des Datensatzes simultan mit der Erstellung des Identifikationselements ablaufen oder zeitversetzt sein.
Das heißt, ein Flughafen, an welchem das Gepäckstück sortiert wird, kann den Datensatz selbst erstellt haben, insbesondere wenn der Flughafen der Startflughafen ist.
Es ist vorteilhaft, wenn ein aus dem Informationssatz generierter Datensatz an alle am Transport eines Gepäckstücks be¬ teiligten Flughäfen, beispielsweise an einen Startflughafen, an einen Zielflughafen, und/oder an einen Zwischenflughafen, übertragen wird.
Das heißt, ein Flughafen, an welchem das Gepäckstück sortiert wird, kann den Datensatz von einem anderen Flughafen bekommen haben, insbesondere wenn der Flughafen, an welchem das Ge- päckstück sortiert wird, ein Zwischenflughafen oder ein Zielflughafen des Gepäckstücks ist. Auf diese Weise kann gewähr¬ leistet werden, dass jeder der beteiligen Flughäfen auf den vollständigen Datensatz zugreifen kann. Wenn das Identifika-
tionselement in einem der beteiligen Flughäfen eingelesen wird, so kann der erfasste Teil des Informationssatzes direkt mit dem zumindest einen Datensatz verglichen werden, unabhängig in welchem der beteiligten Flughäfen sich das Gepäckstück gerade befindet. In der Regel wird das Identifikationselement erst auf dem Transport des Gepäckstücks beschädigt, sodass gerade am Zwischenflughafen oder am Zielflughafen der Bedarf besteht, das Identifikationselement mit dem zumindest einem Datensatz zu vergleichen.
Weiter kann in der Datenbank erfasst werden, wann das Gepäckstück an seinem Gepäckzielort eintrifft. Der Gepäckzielort kann z. B. ein bestimmtes Gepäckausgabeband im Zielflughafen sein. Vorzugsweise wird der Datensatz bezüglich dieses Ge- päckstücks nach einer vorgegebenen Zeitdauer, insbesondere nach 24 h nach Eintreffen des Gepäckstücks am Gepäckzielort, gelöscht .
Es ist vorteilhaft, wenn die Datenbank zumindest teilweise Informationen eines Flugplans umfasst. Der Flugplan kann
Flugnummern ankommender Flugzeuge und/oder abfliegender Flugzeuge, deren Abflug-Flughafen, deren Lande-Flughafen, deren Abflugzeit und/oder deren Landezeit umfassen. Weiter ist es bevorzugt, wenn bei der Prüfung geprüft wird, ob der erkannte Teil des Informationssatzes mit mindestens einer der in der Datenbank gespeicherten Flugplaninformationen übereinstimmt. Insbesondere kann bei der Prüfung geprüft werden, ob der erkannte Teil des Informationssatzes plausibel ist. Beispielsweise kann bei der Prüfung geprüft werden, ob es die erkannte Flugnummer überhaupt gibt, ob der Flug mit der er¬ kannten Flugnummer überhaupt schon gelandet ist, ob der Flug von dem erkannten Flughafen überhaupt schon gelandet ist und/oder ähnliches. Wenn eine erkannte Information nicht plausibel ist, kann eine andere Version des Informationssat¬ zes wahrscheinlicher werden.
Vorzugsweise ist der Flugplan der aktuelle Flugplan, d. h. beispielsweise der Flugplan der letzten 48 h und der nächsten 96 h, vorzugsweise der Flugplan der letzten 24 h und der nächsten 48 h.
Ferner betrifft die Erfindung ein Gepäcksortiersystem. Das erfindungsgemäße Gepäcksortiersystem umfasst eine Informa¬ tionserfassungsvorrichtung zur automatischen Erfassung des Informationssatzes in Form von Klartext und eine Prüfeinheit, die dazu eingerichtet ist bei einer Prüfung automatisch zu prüfen, ob ein erkannter Teil des Informationssatzes mit min¬ destens einem Datensatz, welcher in einer Datenbank gespeichert ist, übereinstimmt. Das erfindungsgemäße Gepäcksortiersystem kann das zuvor im Zusammenhang mit dem Verfahren erwähnte Gepäcksortiersystem sein. Folglich können die nachfolgend genannten Elemente des Gepäcksortiersystems die zuvor im Zusammenhang mit dem Ver¬ fahren erwähnten Elemente sein.
Vorzugsweise ist die Informationserfassungsvorrichtung ein Lesegerät. Weiter kann das Lesegerät zumindest einen Teil des Informationssatzes erfassen. Außerdem kann das Lesegerät den erfassten Teil des Informationssatzes an eine Texterkennungs- Software leiten. Vorzugsweise kann mittels der Texterken¬ nungssoftware eine optische Texterkennung durchgeführt wer¬ den. Beispielsweise kann die Prüfeinheit die Texterkennungs¬ software umfassen. Ferner kann die Prüfeinheit die Datenbank umfassen. Ferner kann die Prüfeinheit Zugriff auf die Datenbank haben, insbe¬ sondere Zugriff auf ein Speichermedium, auf welchem die Datenbank hinterlegt ist. Zweckmäßigerweise sind die Informationserfassungsvorrichtung und die Prüfeinheit durch ein Kabel, insbesondere durch ein Datentransferkabel , miteinander verbunden.
Die bisher gegebene Beschreibung vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung enthält zahlreiche Merkmale, die in den einzelnen Unteransprüchen teilweise zu mehreren zusammenge- fasst wiedergegeben sind. Diese Merkmale können jedoch zweck- mäßigerweise auch einzeln betrachtet und zu sinnvollen weite¬ ren Kombinationen zusammengefasst werden. Insbesondere sind diese Merkmale jeweils einzeln und in beliebiger geeigneter Kombination mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem erfindungsgemäßen Gepäcksortiersystem kombinierbar. So sind Verfahrensmerkmale auch als Eigenschaft des entsprechenden Gepäcksortiersystems gegenständlich formuliert zu sehen und umgekehrt .
Auch wenn in der Beschreibung bzw. in den Patentansprüchen einige Begriffe jeweils im Singular oder in Verbindung mit einem Zahlwort verwendet werden, soll der Umfang der Erfindung für diese Begriffe nicht auf den Singular oder das je¬ weilige Zahlwort eingeschränkt sein. Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläu- tert werden. Die Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung der Erfindung und beschränken die Erfindung nicht auf die darin angegebene Kombination von Merkmalen, auch nicht in Bezug auf funktionale Merkmale. Außerdem können dazu geeignete Merkmale eines jeden Ausführungsbeispiels auch explizit iso- liert betrachtet, aus einem Ausführungsbeispiel entfernt, in ein anderes Ausführungsbeispiel zu dessen Ergänzung einge¬ bracht und mit einem beliebigen der Ansprüche kombiniert wer¬ den . Es zeigen:
FIG 1 ein Gepäcksortiersystem mit Informationserfassungs¬ system und Prüfeinheit ;
FIG 2 ein intaktes Identifikationselement; und
FIG 3 ein beschädigtes Identifikationselement.
FIG 1 zeigt schematisch ein Gepäcksortiersystem 2 mit einer Informationserfassungsvorrichtung 4. Die Informationserfassungsvorrichtung 4 ist als Lesegerät, insbesondere als Kame¬ ra, ausgebildet. Weiter umfasst das Gepäcksortiersystem 2 ei- ne Prüfeinheit 6. Außerdem sind die Prüfeinheit 6 und die In¬ formationserfassungsvorrichtung 4 durch ein Kabel 7, insbesondere durch ein Datentransferkabel , miteinander verbunden. Die Prüfeinheit 6 umfasst eine Texterkennungssoftware 8 zur optischen Texterkennung. Weiter umfasst die Prüfeinheit 6 ei- ne Datenbank 10. Ferner umfasst die Datenbank 10 mehrere Da¬ tensätze. Die Datenbank 10 ist eine dynamische Datenbank, bei der die Datensätze automatisch erzeugt bzw. gespeichert wer¬ den. Insbesondere wird ein Informationssatz 22 bei einer Erstellung eines Identifikationselements 18 an die Datenbank 10 übertragen und in der Datenbank 10 als Datensatz gespeichert. Das Identifikationselement 22 wird bei einem Check-In eines Gepäckstücks 16 z.B. in einem Startflughafen erstellt.
Weiter ist in FIG 1 ein Gepäckband 12 dargestellt, welches über Rollen 14 läuft. Die Bewegungsrichtungen der Rollen 14 sowie des Gepäckbandes 12 sind durch Pfeile dargestellt.
Prinzipiell könnte das Gepäckstück auch z.B. über Gepäckscha¬ len und/oder ein anderes Gepäcktransportmittel transportiert werden .
Auf dem Gepäckband 12 befindet sich das Gepäckstück 16, ins¬ besondere ein Fluggepäckstück. An dem Gepäckstück 16 ist das Identifikationselement 18, insbesondere ein Gepäcketikett, befestigt. Das Identifikationselement 18 umfasst den Informa tionssatz 22 in Form von Klartext (vgl. FIG 2 und FIG 3) .
Die Informationserfassungsvorrichtung 4 ist zur automatischen Erfassung des Informationssatzes 22 in Form von Klartext ein-
gerichtet. Dabei wird zumindest ein Teil des Informationssat¬ zes 22 des Identifikationselements 18 automatisch erfasst. Weiter wird zumindest ein Teil des Informationssatzes 22 au¬ tomatisch erkannt, insbesondere mittels der Texterkennungs- Software 8. Außerdem wird bei einer Prüfung, insbesondere mittels der Prüfeinheit 6, automatisch geprüft, ob der er¬ kannte Teil des Informationssatzes 22 mit mindestens einem Datensatz, welcher in der Datenbank 10 gespeichert ist, übereinstimmt .
Der Informationssatz 22 des Identifikationselements 18 liegt in Form von Klartext vor (vgl. FIG 2) . Weiter umfasst der Informationssatz 22 mehrere Informationen 24, 26, 28, 30, 32, 34, 36, 38 (vgl . FIG 2) .
FIG 2 zeigt schematisch ein intaktes Identifikationselement 18. Das Identifikationselement 18 umfasst einen Barcode 20, der horizontal sowie vertikal abgedruckt ist. Weiter umfasst das Identifikationselement 18 einen Informationssatz 22 in Form von Klartext. Der Informationssatz 22 wiederum umfasst eine Bording-Nummer 26, einen Passagiernamen 28, ein Zwi- schenflughafenkürzel 32 sowie der dazugehörigen Flugnummer 30 und ein Zielflughafenkürzel 34 sowie der dazugehörigen Flug¬ nummer 30 als Informationen. Weiter umfasst der Informations- satz 22 ein Ausgabedatum 36 und ein Flugdatum 38. Außerdem umfasst der Informationssatz 22 eine Gepäcknummer 24, die der Klartextdarstellung des Barcodes 20 entspricht.
FIG 3 zeigt beispielhaft das Identifikationselement 18 von FIG 2, welches nun beschädigt ist, insbesondere verdreht und verklebt. Beispielsweise kommt ein Gepäckstück 16 mit einem solchen beschädigten Identifikationselement 18 an einem Zwischenflughafen an und muss sortiert werden. Bei dem beschädigten Identifikationselement 18 sind der Bar¬ code 20 und die Gepäcknummer 24 derart beschädigt, dass diese Informationen 20, 24 nun unleserlich sind. Mithilfe des in FIG 1 dargestellten Gepäcksortiersystems 2 kann ein Teil des
Informationssatzes 22 erfasst und erkannt werden. Die Texter¬ kennung (ssoftware) 8 erkennt den Teil des Informationssatzes 22 zeichenweise. Ein anderer, beschädigter Teil des Informa¬ tionssatzes 22 kann dabei nicht erfasst und/oder nicht er- kannt werden. Die optische Texterkennung 8 erkennt dabei meh¬ rere Informationen 26, 28, 30, 32, 34 des Informationssatzes 22 zumindest teilweise. Beispielsweise kann ein Teil des Pas¬ sagiernamen 28 erkannt werden, z. B. MUSTERMA, und ein anderer Teil des Passagiernamen 28 kann nicht erkannt werden, weil die Zeichen des anderen Teils, z. B. NN, beschädigt und damit unleserlich sind. Weiter wird beispielsweise das Ziel¬ flughafenkürzel 34 vollständig erkannt.
Die Texterkennung (ssoftware) 8 aus FIG 1 stellt Hypothesen auf, welcher Text auf dem Identifikationselement 18 stehen könnte. Beispielsweise können mittels der optischen Texter¬ kennung 8 mehrere Textversionen erstellt werden. Ferner gibt die optische Texterkennung 8 für jede Textversion eine Wahrscheinlichkeit an. Z. B. erstellt die optische Texterkennung 8 für die Flugnummer 30 zum Zielflughafen die Textversionen LH 550, LH 650 und LH 850 mit den Wahrscheinlichkeiten 40%, 50%, 10%. Weiter kann z. B. diejenige Textversion mit der höchsten Wahrscheinlichkeit (hier LH 650) als erkannte Infor¬ mation in dem erkannten Teil des Informationssatzes 22 ange¬ sehen werden.
Die Datenbank 10 des Zwischenflughafens, an dem das Gepäck¬ stück 16 sortiert werden soll, hat den Datensatz von einem Startflughafen des Gepäckstücks 16 erhalten. Das heißt, am Startflughafen wurde der Datensatz bezüglich des Gepäckstücks 16 generiert, welcher Datensatz dann an alle beteiligten Flughäfen, also an den Zwischenflughafen sowie an den Zielflughefen, übertragen wurde. Damit kann die Prüfeinheit 6 (des Zwischenflughafens) auf einen vollständigen Datensatz zurückgreifen. Der erkannte Teil des Informationssatzes 22 stimmt in diesem Beispiel mit keinem der Datensätze überein, sodass der erkannte Teil des Informationssatzes 22 durch eine weitere der Textversionen ersetzt werden (z. B. kann im er-
kannten Teil des Informationssatzes 22 die erkannte Flugnum¬ mer 30 LH 650 durch die andere Textversion LH 550 ersetzt werden) , welche andere Textversion dann vorzugsweise mit der Datenbank 10 verglichen wird.
Weiter enthält die Datenbank 10 einen Flugplan des Zwischenflughafens. Der Informationssatz kann weiter mit dem Flugplan verglichen werden. Auf diese Weise können Flugnummern 30 und Flughafenkürzel 32, 34 mit dem Flugplan verglichen werden und festgestellt werden, ob die erkannten Informationen plausibel sind. Die Flugnummer 30 LH 650 zum Zielflughafen des Gepäckstücks 16 ist beispielsweise nicht plausibel, wenn ein Flug mit einer solchen Flugnummer 30 z. B. nicht innerhalb der nächsten 24 h abfliegt. Weiter kann beispielsweise das Ziel- flughafenkürzel 34 des Informationssatzes 22 mit im Flugplan eingetragenen Lande-Flughäfen abfliegender Flugzeuge vergleichen werden und bei einer Übereinstimmung z.B. auf mögliche Flugnummern 30 zum Zielflughafen zurückgeschlossen werden. Weiter wird mithilfe des in FIG 1 dargestellten Gepäcksortiersystems 2 bei einer Prüfung geprüft, welcher Datensatz der Datenbank 10 die größte Übereinstimmung mit dem erfassten Teil des Informationssatzes 22 aufweist. Dabei wird bei der Prüfung geprüft, ob die mehreren erkannten Informationen bzw. Informationsteile des Informationssatzes 22 mit zumindest ei¬ nem Datensatz der Datenbank 10 übereinstimmen. Auf diese Weise kann dem Gepäckstück 16 einem Bestimmungsort und/oder einer anderen Information zugeordnet werden, d. h. das Gepäckstück 16 kann sortiert werden.
Anhand der Prüfung, insbesondere unter Verwendung des erkannten Teils des Informationssatzes 22, wird automatisch ermit¬ telt, zu welchem Bestimmungsort das Gepäckstück 16 transportiert werden soll. Vorzugsweise wird eine Sortierung des Ge- päckstücks 16 automatisch entsprechend der Ermittlung durchgeführt .
Prinzipiell können auch andere als die hier genannten Informationen des Identifikationselementes (beispielsweise das Ausgabedatum 36 und die Flugdatum 38) erfasst und erkannt werden und bei dem Vergleich mit den Datensätzen der Daten- bank mit herangezogen werden.
Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele ein- geschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen .
Bezugs zeichenliste
2 GepäcksortierSystem
4 Informationserfassungs orrichtung
6 Prüfeinheit
7 Kabel
8 Texterkennung (ssoftware)
10 Datenbank
12 Gepäckband
14 Rolle
16 Gepäckstück
18 Identifikationselernent
20 Barcode
22 Informationssatz
24 Gepäcknummer
26 Bording-Nummer
28 Passagiernamen
30 Flugnummer
32 Zwischenflughafenkürzel
34 Zielflughafenkürzel
36 Ausgabedatum
38 Flugdatum