Verfahren zum Scannen großformatiger Scan-Vorlagen mit automatischer dynamischer Maßstabskorrektur
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Scannen großformatiger Scan-Vorlagen mit einer automatischen, dynamischen Maßstabskorrektur während des Scan- Vorgangs, mittels eines Scanners der Bilderfassungselemente zur Abtastung der Scan-Vorlage aufweist, wobei die Bilderfassungselemente aus wenigstens zwei kaskadenförmig angeordneten, wenigstens einen Überlappungsbereich aufweisenden Sensorelementen gebildet sind, bei denen mittels eines Stitching- Verfahrens die Bildinformationen in dem wenigstens einen Überlappungsbereich der Sensorelemente zusammengesetzt werden, wobei der wenigstens eine Überlappungsbereich innerhalb eines Suchbereiches nach Bildinformationen durchsucht wird, und durch Vergleich kongruierender Bildinformationen Verschiebungswerte sowohl in x- als auch in y-Richtung ermittelt werden.
Derartige Scan-Verfahren dienen insbesondere der Abtastung sowohl in Breite als auch Länge großformatiger Scan-Vorlagen, bei denen der Anlagebereich des Scanner-Systems kürzer als die zu verwendenden Scan-Vorlagen ist.
Großformatige Scanner-Systeme transportieren die zu scannende Dokumentenvorlage mittels Transportwalzen an einem Bilderfassungselemente oder Bildsensor vorbei. Dabei können durchgehende Bilderfassungselemente, beispielsweise Contact Image Sensoren (CIS), Verwendung finden, welche die komplette Scan-Breite abdecken. Derartige großformatige Scanner-Systeme sind beispielsweise in der DE 10 2009 01 1 945 B4 beschrieben.
Allgemein bekannt ist in einem großformatigen Scanner-System auch der Einsatz mehrerer nebeneinander kaskadenförmig überlappend angeordneter Bildsensoren oder Sensorelemente, wie Zeilensensoren bspw. kleine CIS oder CCD. Die verwendeten CIS-Bildsensoren werden in hohen Stückzahlen für kleinformatige Scanner-Systeme (DIN A 3 oder DIN A 4) im Office Bereich eingesetzt und sind somit kostengünstig.
Für eine maßstabsgetreue Abbildung der Scan-Vorlage muss sichergestellt sein, dass die Zeilenfrequenz der Bildsensoren jederzeit synchron zur Transportgeschwindigkeit ist. Die Rotationsgeschwindigkeit der Transportwalzen ist beim Einsatz von Schrittmotoren oder Encodern hinreichend genau bekannt. In der Praxis kommt es jedoch durch mechanische Toleranzen (Walzendurchmesser etc.) und insbesondere durch Schlupf beim Dokumenttransport zu Abweichungen der Transportgeschwindigkeit vom Sollwert. Insbesondere bei schweren Dokumenten und/oder Dokumenten mit glatter Oberfläche kann es vermehrt zu Schlupf kommen, da die Transportmechanik gegen die Gewichtskraft des Dokuments arbeiten muss, zumal bei großformatigen Scan-Vorlagen, die größer als DIN A 3 sind, i.d.R. der Anlagebereich des Scanners deutlich kürzer ist als das Dokument, so dass dieses senkrecht nach unten hängt. Auch kleine Wellen oder Knicke in der Scan-Vorlage können zu Fehlern führen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Transportgeschwindigkeit, d.h. die Durchlaufgeschwindigkeit der Scan-Vorlage, hierdurch auch während eines Scan-Vorgangs geringfügigen Schwankungen unterlegen sein kann.
Das Problem der Abweichungen der Transportgeschwindigkeit vom Sollwert beispielsweise bedingt durch Schlupf beim Dokumententransport lässt sich bekannterweise durch die Verwendung von Korrekturfaktoren lösen. Dazu kann der Benutzer global einen festen Korrekturfaktor einstellen. Es ist aber auch möglich, für jeden Scan-Vorgang individuell einen Korrekturfaktor vorzugeben. Auch können verschiedenen Medientypen, die z.B. eine unterschiedlich glatte Oberfläche auf-
weisen, bestimmte Korrekturfaktoren zugewiesen werden, die dann manuell vor jedem Scan-Vorgang anzuwählen sind. Durch diese statischen Korrekturverfahren wird dann die Zeilenfrequenz oder die Motorgeschwindigkeit für das ganze zu scannende Dokument fest beeinflusst und korrigiert. Dies ist jedoch für den Benutzer sehr aufwendig und fehleranfällig, da er diese Korrekturfaktoren für die verschiedenen Dokumentarten ermitteln und bei jedem Scan-Vorgang auch anwenden muss. Außerdem lassen sich damit Schwankungen der Transportgeschwindigkeit während des Scan-Vorgangs nicht ausgleichen. So lassen sich Schwankungen in der Transportgeschwindigkeit der Vorlage, die z.B. beim Führen der Vorlage durch den Benutzer durch unbeabsichtigtes Bremsen der Vorlage entstehen, durch die bekannten statischen Korrekturverfahren nicht ausgleichen. Aber auch Schwankungen in der Transportgeschwindigkeit die durch schwere Dokumente entstehen, die zunächst vom Vorlagetisch nach unten hängen und den Vorlagenantrieb stark belasten, die während des weiteren Transportes den Antrieb normal belasten, und die am Ende des Scan-Vorgangs vom Vorlagentisch am Ausgang des Scanners herunter hängen und am Vorlagenantrieb ziehen, können durch die bekannten statischen Korrekturverfahren nicht ausgeglichen werden.
Bei kaskadenförmiger Anordnung der Bildsensoren ist es notwendig, um ein durchgehendes Scan-Bild über die komplette Scan-Breite zu erzielen, die Bilddaten der einzelnen Bildsensoren zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen. Der Versatz bzw. die Überlappung der einzelnen Bildsensoren in x- und y-Richtung wird über geeignete Softwareverfahren, beispielsweise sogenannte Stitching- Verfahren, korrigiert, um ein durchgehendes Scan-Bild zu erhalten.
Neben Scan-Verfahren, die mit statisch konfigurierten Überlappungsbereichen arbeiten, gibt es Verfahren, welche die Verschiebung zur Laufzeit dynamisch anhand der Bildinformationen ermitteln.
In der WO 2012/146358 A2 ist beispielsweise ein derartiges Scan-Verfahren für ein großformatiges Scanner-System beschrieben, das kaskadenförmig, mit Überlappungsbereichen angeordnete Bilderfassungselemente zur Abtastung einer großformatigen Scan-Vorlage aufweist, bei dem mittels eines Stitching-Verfahrens die Bildinformationen in den Überlappungsbereichen der Bilderfassungselemente zusammengesetzt werden, wobei die Überlappungsbereiche innerhalb eines Suchbereiches nach Bildinformationen durchsucht werden, mittels Texturerkennung innerhalb des festgelegten Suchbereiches der Scan-Vorlage, Wertung der Informationsdichte in der erkannten Textur zur Bestimmung eines Maßes für den Texturgehalt, Wichtung der Informationsdichte in Abhängigkeit von dem Maß für den Texturgehalt der erkannten Textur, Detektion von kongruierenden Bildelementen innerhalb des festgelegten Suchbereiches der Scan-Vorlage, Ermittlung einer gewichteten Abweichung für jeden Messpunkt aus der von der Textur abgeleiteten Wichtung und der ermittelten Abweichung jeder Messung, Bestimmung eines gewichteten Mittelwerts der Abweichungen aus diesen gewichteten Abweichungen und aus diesem gewichteten Mittelwert der Abweichung von Verschiebungswerten zur Korrektur der Lage der versetzten Bildelemente berechnet werden, so dass diese Bildelemente in Übereinstimmung gebracht werden. Dabei werden die in Scanrichtung von den jeweils zweiten Bilderfassungselementen aufgenommenen Bildelemente auf die von den jeweils ersten Bilderfassungselementen aufgenommenen kongruierenden Bildelemente gezogen. Dabei können durch die sich beim Scanvorgang einstellenden, nicht vorhersehbaren Verschiebungen zwischen den kongruierenden Bildelementen Verzerrungen im zusammengesetzten Bild entstehen. Eine maßstabsgetreue Abbildung ist nicht gewährleistet.
Aus der WO 20 2/041389A1 ist ein Verfahren zur 2-D-Kalibrierung der Ausrichtung von Bildsensoren für einen Scanner bekannt, die eine Scan-Vorlage bereichsweise überlappend abtasten, wobei jeder ein zweidimensionales Bild er- fasst. Zur Bestimmung der Verschiebung in zwei Richtungen oder Dimensionen werden beide Bilder miteinander korreliert.
Die DE 36 1 1 984 C2 offenbart ein Vorlagen lesegerät, bei dem in Übereinstimmung mit dem jeweiligen gewünschten Vorlageniesemaßstab die Phasendifferenz der Treiberimpulse, die den Zeilensensoren zugeführt werden, variiert werden kann. Damit lässt sich der Vorlagenlesemaßstab stufen los verändern. Diese stufenlose Veränderung erfolgt jedoch nach bestimmten Vorgaben. Eine Fehlererkennung während des Scanvorgangs und eine automatischer und dynamischer Ausgleich dieser Fehler um automatisch Maßstabskorrekturen vorzunehmen, werden hier nicht angeregt.
Auch die US 201 1/0292469 A1 offenbart ein dynamisches Stitching-Verfahren, mittels dessen von kaskadiert angeordneten Sensorelementen aufgenommene kongruierende Bildinhalte zusammengeführt werden. Hier wird weder eine statische noch eine dynamische Maßstabskorrektur angeregt.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, bei einem Scan-Verfahren der eingangs genannten Art auf einfache Weise eine Maßstabskorrektur durchzuführen, bei der Fehler durch Abweichungen der Transportgeschwindigkeit vom Sollwert, weil beispielsweise Transportgeschwindigkeit und Zeilenfrequenz wegen Schlupf nicht synchron sind, automatisch korrigiert und Schwankungen der Transportgeschwindigkeit während des Scan-Vorgangs beispielsweise durch Bewegung des Papiers und/oder Schlaufenbildung ausgeglichen werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß für ein Verfahren der eingangs genannten Art durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmaie gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch folgende Schritte gelöst:
51 Ableiten von Verschiebungswerten für jede Bildzeile des zusammengesetzten Bildes durch Interpolation der y-Richtungsanteile der n Verschiebungswerte,
52 Vergleich der Verschiebungswerte mit einem Sollwert zur Bestimmung einer relativen Abweichung für jede Bildzeile und Addierung der relativen Abweichungen bis deren Summe einen Wert, welcher der kleinst möglichen Fehlerkorrektur zur Skalierung der Bildinformationen entspricht, erreicht hat, und
53 Skalierung der Bildinformationen bzw. Bildsignale durch Übernahme des Wertes für die Fehlerkorrektur.
Dadurch kann man auf einfache Weise eine Maßstabskorrektur durchführen, bei der Fehler durch Abweichungen der Transportgeschwindigkeit vom Sollwert bedingt beispielsweise durch asynchrone Transportgeschwindigkeit und Zeilenfrequenz wegen Schlupf automatisch korrigiert und Schwankungen der Transportgeschwindigkeit während des Scan-Vorgangs beispielsweise durch Bewegung des Papiers und/oder Schlaufenbildung ausgeglichen werden. Diese Maßstabskorrektur ist auch dynamisch, da sie nicht statisch auf das ganze zusammengesetzte Bild, sondern nur auf kleine Bildbereiche entsprechend der kleinsten möglichen Fehlerkorrektur angewandt wird.
In vorteilhafter Weise kann zur Ermittlung von Verschiebungswerten gemäß Ver- fahrensschritt S1 ein Mittelwert aus allen Verschiebungswerten der Überlappungsbereiche gebildet werden.
Erfindungsgemäß kann der Sollwert aus dem physikalischen Abstand zwischen vorderem und hinterem Sensorelement, insbesondere durch Kalibrierung bestimmt oder fest vorgegeben werden.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Skalierung gemäß Verfahrensschritt S3 durch Weglassen von Bildzeilen gemäß Verfahrensschritt S3a oder Verdoppeln von Bildzeilen gemäß Verfahrensschritt S3b als Bildskalierung oder alternativ durch Korrektur der Zeilenfrequenz oder der Motorgeschwindigkeit erfolgt. Dabei ist als kleinst mögliche Fehlerkorrektur anzusehen, wenn die Summe der relativen Abweichungen z.B. die Größe einer hinzuzufügenden bzw. zu eliminierenden Zeile, oder aber das Hinzufügen bzw. Eliminieren eines Schrittes des Schrittmotors oder eines Taktimpulses der Taktung der Sensorelemente erreicht hat.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn zur Ermittlung von Verschiebungswerten gemäß Verfahrensschritt S1 eine Filterung, insbesondere gleitender Durchschnitt, der ermittelten Verschiebungswerte der Zeilen durchgeführt wird, oder der Abstand in Bildzeilen zwischen dem Passieren der Scan-Vorlage am jeweiligen vorderen und hinteren Sensorelement bestimmt wird.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein Scanner mit Bilderfassungselement und Reflektorwalze,
Figur 2 ein Scanner mit kaskadenförmig angeordneten Sensorelementen,
Figur 3 Verfahrensschritte eines Stitching-Verfahrens für den großformatige
Scanner,
Figur 4 die erfindungswesentlichen Verfahrensschritte zur automatischen Maßstabskorrektur für den großformatigen Scanner und
Figur 5 eine Verfeinerung der erfindungswesentlichen Verfahrensschritte zur automatischen Maßstabskorrektur gemäß Figur 4.
In der Figur 1 ist ein Scanner 1 mit einem Bilderfassungselement 2 dargestellt, vor dem eine Glasscheibe 3 angeordnet ist. Gegen diese Glasscheibe 3 wird eine Scan-Vorlage 4 durch eine Reflektorwalze 5 mittels Federn 6 gedrückt. Die Federn 6 greifen dabei kraftmäßig an Seitenbereichen 7 der Reflektorwalze 5 an und drücken damit die Reflektorwalze 5 gegen die Scan-Vorlage 4. Die Seitenbereiche 7 der Reflektorwalze 5 sind mit seitlichen Anschlägen versehen, die einen größeren Durchmesser aufweisen als der Mittenbereich 8 der Reflektorwalze 5. Dadurch bildet sich zwischen der Reflektorwalze 5 und der Glasscheibe 3 im Mittenbereich 8 ein Spalt 9, der eine definierte Größe aufweist, die eine optimale Anlage der Scan-Vorlage 4 an der Glasscheibe 3 sicherstellt. Zudem sorgt der Spalt 9 im Mittenbereich 8 der Reflektorwalze 5 für genügend Raum für die Scan-Vorlage 4.
In der Figur 2 ist das Bilderfassungselement 2 bestehend aus vier zum Scannen einer großformatigen Scan-Vorlage 4 kaskaden- oder zickzackförmig angeordneten Sensorelementen 1 1 bis 14 in Aufsicht dargestellt. Jedem Sensorelemente 11 bis 14 ist eine nicht angetriebene Reflektorwalze 5 mit im Mittenbereich 8 gegenüber den Seitenbereichen 7 reduziertem Durchmesser zugeordnet. Der Scan- Vorlage 4 ist ein Suchbereich 10 zugeordnet, in dem mittels eines Stitching- Verfahrens nach Bildinformationen durchsucht wird, um die durch Geschwindigkeitsschwankungen während des Transports der Scan-Vorlage 4 unter den kas- kadenförmig angeordneten Sensorelementen 11 bis 14 auftretenden, unkontrollierbaren, nicht linearen Informationsverschiebungen zu eliminieren.
Die Ausgangssignale der Bilderfassungselemente 2 werden bekannterweise einer Verarbeitungsschaltung zugeführt, die eine Zusammensetzung der Bildsignale bewirkt. Beim erfindungsgemäßen Scan-Verfahren wird dabei ein adaptives Stit- ching-Verfahren mit dynamischen Korrekturalgorithmen eingesetzt, das anhand der Figur 3 nachfolgend beschrieben wird.
Anhand der Figur 3 wird nun der Verfahrensablauf für den großformatigen Scanner 1 wie er in Figur 2 schematisch dargestellt ist näher erläutert. Dabei werden mittels eines Stitching-Verfahrens die Bildinformationen in einem Überlappungsbereich 15 der Sensorelemente 1 1 bis 14 zusammengesetzt, wobei der Überlappungsbereich 15 innerhalb eines Suchbereiches 10 nach Bildinformationen durchsucht wird, wie dies beispielsweise in der WO 2012/146358 A2 näher beschrieben ist.
In einem ersten Verfahrensschritt a) des Stitching-Verfahrens wird eine Texturerkennung innerhalb des festgelegten Suchbereiches 10 der Scan-Vorlage 4 durchgeführt. In der erkannten Textur erfolgt in einem zweiten Verfahrensschritt b) eine Wertung der Informationsdichte zur Bestimmung eines Maßes für den Texturgehalt. Daraus resultiert in einem dritten Verfahrensschritt c) eine Wichtung der Informationsdichte in Abhängigkeit von dem Maß für den Texturgehalt der erkannten Textur.
Gleichzeitig wird gemäß einem Verfahrensschritt d) eine Detektion von kongruierenden Bildelementen innerhalb des festgelegten Suchbereiches 10 der Scan- Vorlage 4 durchgeführt. Mit diesen Werten wird in einem Verfahrensschritt e) eine Ermittlung einer gewichteten Abweichung für jeden Messpunkt aus der von der Textur abgeleiteten Wichtung und der ermittelten Abweichung jeder Messung durchgeführt. Aus diesen gewichteten Abweichungen erfolgt in einem Verfahrensschritt f) eine Bestimmung eines gewichteten Mittelwerts der Abweichungen aus diesen gewichteten Abweichungen für jeden Bildpunkt.
Aus diesem gewichteten Mittelwert der Abweichungen resultiert gemäß einem Verfahrensschritt g) eine Berechnung von Verschiebungswerten zur Korrektur der Lage der versetzten Bildelemente, so dass diese Bildelemente in Übereinstimmung gebracht werden.
In der Figur 4 sind die erfindungswesentlichen Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Scan-Verfahrens mit automatischer Maßstabskorrektur für den großformatigen Scanner 1 dargestellt. In einem Verfahrensschritt S1 erfolgt eine Ermittlung von Verschiebungswerten durch Interpolation der y-Richtungsanteile der durch die Verfahrensschritte a) bis g) im Stitching-Verfahren ermittelten Verschiebungswerte.
Diese Verschiebungswerte V werden in einem Sollwertvergleich gemäß Verfahrensschritt S2 klassifiziert und anschließend addiert bis deren Summe einen Wert, welcher der kleinst möglichen Fehlerkorrektur zur Skalierung der Bildinformationen entspricht, erreicht hat.
Gemäß Verfahrensschritt S3 erfolgt eine Skalierung der Bildinformationen bzw. Bildsignale durch Übernahme des Wertes für die Fehlerkorrektur
Die für den Sollwertvergleich gemäß Verfahrensschritt S2 erforderlichen Vergleichsdaten, die Sollwerte S, werden in einem Verfahrensschritt S4 ermittelt, in dem der physikalische Abstand zwischen vorderem und hinterem Sensor; bspw. durch Kalibrierung ermittelt oder fest vorgegeben werden.
Die Figur 5 zeigt nun eine Verfeinerung der erfindungswesentlichen Verfahrensschritte zur automatischen Maßstabskorrektur für den großformatigen Scanner 1 gemäß Figur 4. In dem Verfahrensschritt S1 erfolgt die Ermittlung von Verschiebungswerten V.
Der in dem Verfahrensschritt S2 durchgeführte Sollwertvergleich führt ggf. zu Abweichungen, die addiert werden. Übersteigen die summierten Abweichungen F einen der kleinsten möglichen Fehlerkorrektur entsprechenden positive bzw. negative Schwellwert ±Fs, dann werden unterschiedliche Verfahrensschritte eingeleitet. Überschreiten die Abweichungen F den Schwellwert +Fs (F>+Fs) so wird nach
Verfahrensschritt S3a, das Weglassen oder Unterdrücken von Bildzeilen, durchgeführt. Sind die Abweichungen F kleiner als der Schwellwert -Fs (F<-Fs), dann wird mit Verfahrensschritt S3b eine Zeilenverdopplung veranlasst. Liegen die Abweichungen F zwischen -Fs und +Fs (-Fs>F<+Fs), dann werden die Bildinformationen bzw. Bildsignale unverändert belassen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur automatischen Maßstabskorrektur nutzt die von einem Stitching-Verfahren ermittelten Verschiebungswerte, um eine dynamische Maßstabskorrektur zur Laufzeit durchzuführen.
Die eingangs beschriebenen dynamischen Stitching-Verfahren ermitteln für jede Bildzeile des zusammengesetzten Bildes und jeden Überlappungsbereich 15 einen Verschiebungswert in Laufrichtung, der den Abstand in Bildzeilen zwischen dem Passieren des Dokuments, der Scan-Vorlage 4, am jeweiligen vorderen und hinteren Sensorelement 1 1 bis 14 angibt. Ermittelt das Stitching-Verfahren nur für jede n-te Bildzeile einen Verschiebungswert, kann durch Interpolation der Verschiebungswerte ein Verschiebungswert für jede Zeile abgeleitet werden. Bei mehreren Überlappungsbereichen 15 bildet das neue Verfahren zunächst einen Mittelwert aus allen Verschiebungswerten der Überlappungsbereiche 15. Durch den Sollwertvergleich S2 mit dem physikalischen Abstand zwischen vorderem und hinterem Sensorelement 1 1 bis 14 als Sollwert, der bspw. durch Kalibrierung ermittelt oder fest vorgegeben wurde, bestimmt das neue Verfahren für jede Bildzeile die relative Abweichung.
Eine Abweichung vom Sollwert kann dabei beispielsweise zwei Ursachen haben:
- Transportgeschwindigkeit und Zeilenfrequenz nicht synchron (Schlupf etc.)
- der Dokumentabschnitt (Bildzeile) hat den Weg zwischen vorderem und hinterem Sensor nicht auf kürzester Strecke zurückgelegt. Dies kann durch Bewegung des Papiers und/oder Schlaufenbildung erfolgen.
Wenn durch die Mechanik sichergestellt werden kann, dass das Dokument im Mittel zwischen vorderem und hinterem Sensorelement 1 1 bis 14 einen gleich langen Weg, bspw. die kürzeste Strecke, zurücklegt, kann das Verfahren mit einer geeignete Filterung, beispielsweise gleitender Durchschnitt oder gleitender gewichteter Mittelwertbildung, der ermittelten Abweichungen der Zeilen, die Maßstabsabweichung näherungsweise ermitteln und durch eine Skalierung des Bildes, beispielsweise durch Weglassen S3a bzw. Verdoppeln S3b von Bildzeilen, korrigieren.
Bezugszeichenliste
1 Scanner
2 Bilderfassungselement
3 Glasscheibe
4 Scan-Vorlage
5 Reflektorwalze
6 Federn
7 Seitenbereiche
8 Mittenbereich
9 Spalt
10 Suchbereich
1 1 erstes Sensorelement
12 zweites Sensorelement
13 drittes Sensorelement
14 viertes Sensorelement
15 Überlappungsbereich
S1 bis S4 und
a) bis g) Verfahrensschritte
S Sollwert
V Verschiebungswerte
F addierte Abweichungen (Fehler)
Fs Fehlerschwellwert