Beschreibung
Verfahren zum Betreiben eines Hybridfahrzeugs
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Hybridfahrzeugs, insbesondere ein Verfahren zum Spülen eines Aktivkohlebehälters in einem Hybridfahrzeug. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Steuervorrichtung für ein Hybridfahrzeug, welche das Verfahren zum Betreiben des Hybridfahrzeugs verwendet.
Fahrzeuge, beispielsweise Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, können einen sogenannten Hybridantrieb zum Antreiben des Fahrzeugs verwenden. Der Hybridantrieb kann beispielsweise eine Verbrennungskraftmaschine, wie zum Beispiel einen Ottomotor oder Dieselmotor, und einen Elektromotor umfassen. Bei Fahrzeugen mit einem Hybridantrieb, sogenannten Hybrid-Fahrzeugen, ist die Laufzeit der Verbrennungskraftmaschine eingeschränkt. In den Phasen, in denen die Verbrennungskraftmaschine läuft, ist der Lastpunkt der Verbrennungskraftmaschine in der Regel verhältnismäßig hoch, sodass nur ein geringes Druckgefälle zwischen Umgebung und Saugrohr besteht. Ein derartiges Druckgefälle wird jedoch üblicherweise bei Verbrennungskraftmaschinen verwendet, um eine Filtereinrichtung, beispielsweise einen Aktivkohlebehälter, zu spülen, welcher Kraftstoffgase aus einem der Verbrennungskraftmaschine zugeordnetem Tank speichert. Infolgedessen sind zusätzliche Laufzeiten der Verbrennungskraftmaschine notwendig, um die notwendigen Spülraten für den Filter zu erreichen. Dies kann den Kraftstoffverbrauch oder die Emissionen des Fahrzeugs erhöhen.
In diesem Zusammenhang offenbart die DE 10 2007 002 188 A1 ein Hybridfahrzeug mit einem Verbrennungsmotor und einem Elektromotor. Das Hybridfahrzeug weist ein Tankentlüftungssystem auf, welches zumindest einen Kraftstofftank und eine von einer regenerierbaren Filtereinrichtung zu einem Ansaugtrakt des Verbrennungsmotors führenden Saugleitung umfasst. Darüber hinaus ist eine Steuervorrichtung vorgesehen, welche zum Spülen der Filtereinrichtung verschiedene Ventileinrichtungen betätigen kann, sodass Umgebungsluft durch die Filtereinrichtung und die Saugleitung dem Verbrennungsmotor zuführbar ist. Die Steuereinrichtung ist zudem so ausgebildet, dass sie bei einem reinen Elektrobetrieb des Hybridfahrzeuges den Verbrennungsmotor in Abhängigkeit eines Beladungszustandes der Filtereinrichtung oder einer Spülgaskonzentration zuschaltet.
Die DE 102 00 016 B4 betrifft ein Verfahren und System zur Spülung eines Behälters für ein Fahrzeug mit Hybridantrieb. Der Hybridantrieb umfasst einen Verbrennungsmotor und einen Elektromotor. Sobald bestimmt wird, dass ein Spülvorgang erforderlich ist, wird der Motor angeschaltet, wenn er nicht bereits angeschaltet ist, und angewiesen, bei niedrigen Stellungen der Drosselklappe zu arbeiten, sodass im Ansaugkrümmer mehr Unterdruck vorhanden ist, um den Kraftstoffdampf anzusaugen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein verbessertes Verfahren zum Spülen eines Kraftstoffdampffilters, insbesondere eines Aktivkohlefilters, für ein Hybridfahrzeug bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren zum Betreiben eines Hybridfahrzeugs nach Anspruch 1 und eine Steuervorrichtung für ein Hybridfahrzeug nach Anspruch 9 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Betreiben eines Hybridfahrzeugs bereitgestellt. Das Hybridfahrzeug umfasst einen Verbrennungsmotor, beispielsweise einen Ottomotor oder einen Dieselmotor. Das Hybridfahrzeug umfasst weiterhin einen dem Verbrennungsmotor zugeordneten Tank und einen Filter, beispielsweise einen Aktivkohlefilter in einem Aktivkohlebehälter. Der Filter ist ausgestaltet, in einer Filterbetriebsart Kraftstoff dämpfe aus dem Kraftstofftank aufzunehmen und in einer Spülbetriebsart die aufgenommenen Kraftstoffdämpfe an den Verbrennungsmotor abzugeben. Das Hybridfahrzeug umfasst weiterhin einen weiteren Motor, beispielsweise einen Elektromotor, zum Antreiben des Fahrzeugs. Bei dem Verfahren wird ein aktueller Betriebspunkt des Verbrennungsmotors erfasst und die Spülbetriebsart des Filters in Abhängigkeit von dem aktuellen Betriebspunkt und einer Betriebszeit des Fahrzeugs aktiviert. Die aktuellen Betriebspunkte des Verbrennungsmotors werden beispielsweise durch einen Vortriebswunsch, welcher von einem Fahrer des Fahrzeugs beispielsweise über ein Gaspedal eingestellt wird, und einen Ladezustand der Antriebsbatterie für den Elektromotor bestimmt. Somit können im normalen Betrieb des Hybridfahrzeugs Betriebspunkte auftreten, zu denen eine Spülung des Filters oder Aktivkohlebehälters durchgeführt werden kann, ohne den Betriebspunkt des Verbrennungsmotors speziell für die Spülung zu verändern. Durch kontinuierliches Erfassen des aktuellen Betriebspunkts können die für die Spülung geeigneten Betriebspunkte des Verbrennungsmotors unmittelbar genutzt werden. Dies können beispielsweise bestimmte Geschwindigkeiten oder Beschleunigungsphasen sein. Erreicht der Fahrer in einer bestimmten Zeit keinen für die
Spülbetriebsart des Filters geeigneten Betriebspunkt, so kann ein Betriebspunktbereich, ein sogenanntes Lastpunktband, definiert werden, in welchem die Spülbetriebsart des Filters aktiviert wird, obwohl dieser Bereich nur bedingt für die Spülbetriebsart geeignet ist und daher der Verbrennungsmotor während des Spülens gegebenenfalls mit geänderten Betriebsparametern betrieben werden muss, um das Spülen sicherzustellen. Mit fortlaufender Betriebszeit des Fahrzeugs kann dieser Betriebspunktbereich aufgeweitet werden, sodass mit fortlaufender Betriebszeit die Wahrscheinlichkeit immer weiter steigt, dass der Fahrer das Fahrzeug in einen Betriebspunkt innerhalb des Betriebspunktbereichs versetzt. Schließlich kann der Betriebspunktbereich soweit aufgeweitet werden, dass der Verbrennungsmotor sogar explizit eingeschaltet werden kann, um die Spülbetriebsart zu aktivieren. Diese zusätzlichen Laufzeiten des Verbrennungsmotors können jedoch im Wesentlichen vermieden werden, da im Allgemeinen bereits vorher für die Spülbetriebsart geeignete Betriebspunkte zumindest innerhalb des aufgeweiteten Betriebspunktsbereichs erreicht werden. Somit können zusätzliche Laufzeiten des Verbrennungsmotors im Wesentlichen vermieden werden und die Spülbetriebsart in Fahrzustände gelegt werden, in denen der Wirkungsgrad des Gesamtsystems des Hybridfahrzeugs im Wesentlichen nicht beeinträchtigt wird.
Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Betriebszeit eine Betriebszeit seit einem vorhergehenden Aktivieren der Spülbetriebsart. Alternativ oder zusätzlich kann die Betriebszeit eine Betriebszeit seit einem vorhergehenden Inbetriebsetzen des Fahrzeugs sein. Weiterhin kann die Betriebszeit alternativ oder zusätzlich eine Betriebszeit seit einem vorhergehenden Betanken des Kraftstofftanks des Fahrzeugs sein. Im Betrieb des Hybridfahrzeugs können beispielsweise durch Bewegungen des Kraftstoffes im Tank oder Temperaturänderungen Kraftstoff dämpfe entstehen, welche in dem Filter gesammelt werden. Durch Berücksichtigen der Betriebszeit seit einem vorhergehenden Aktivieren der Spülbetriebsart kann sichergestellt werden, dass der Filter gespült wird, bevor er voll ist und keine weiteren Kraftstoffdämpfe aufnehmen kann. Somit kann ein Entweichen von Kraftstoffdämpfen aus dem gesamten Kraftstoffsystem vermieden werden. Wenn das Fahrzeug abgestellt ist, können Kraftstoffdämpfe beispielsweise in Folge von Temperaturschwankungen in dem Kraftstofftank entstehen. Diese Kraftstoff dämpfe werden von dem Filter in dem Aktivkohlebehälter aufgenommen. Daher kann es nach einem Inbetriebsetzen des Fahrzeugs erforderlich sein, den Filter zu spülen um ein Entweichen von Kraftstoffdämpfen aus dem Kraftstoffsystem zuverlässig zu verhindern. Durch Berücksichtigen der Betriebszeit seit dem Inbetriebsetzen des Fahrzeugs, d.h., durch Berücksichtigen der Betriebszeit seit einem letzten Einschalten des Fahrzeugs, kann ein Spülvorgang rechtzeitig eingeleitet werden. Beim Betanken des Kraftstofftanks können durch die Volumenänderung Kraftstoff dämpfe entstehen, welche in dem Filter aufgenommen werden.
Daher kann es nach einem Betanken des Fahrzeugs erforderlich sein, den Filter baldmöglichst zu spülen, um ein Entweichen von Kraftstoffdämpfen in die Umwelt zu vermeiden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird bei dem Verfahren eine Änderung eines Betriebsparameters des Verbrennungsmotors, während die Spülbetriebsart aktiv ist oder während die Spülbetriebsart aktiviert wird, erfasst und ein Beladungszustand des Filters in Abhängigkeit von der Änderung des Betriebsparameters bestimmt. Der Betriebsparameter des Verbrennungsmotors kann beispielsweise eine Ausgabe einer Lambdasonde oder einer Lambdaregelung der Motorelektronik umfassen. In der Spülbetriebsart werden die in dem Filter gebundenen Kraftstoff dämpfe ausgelöst und dem Verbrennungsmotor zur Verbrennung zugeführt. Dadurch ändert sich die Gemischzusammensetzung für den Verbrennungsmotor. Diese Änderung der Gemischzusammensetzung kann beispielsweise mit Hilfe der Lambdasonde im Abgastrakt des Verbrennungsmotors erfasst werden. Da die Gemischzusammensetzung von der Motorelektronik des Verbrennungsmotors ausgeregelt wird, kann auch eine Ausgabe der Motorelektronik verwendet werden, um die Wirkung der Kraftstoff dämpfe aus dem Filter auf die Kraftstoffzusammensetzung zu bestimmen. Je voller der Filter ist, umso konzentrierter sind die Abgasdämpfe in der über den Filter angesaugten Luft. Somit kann über die Zusammensetzung des Kraftstoffgemischs oder eine Änderung der Zusammensetzung des Kraftstoffgemischs auf den Beladungzustand des Filters geschlossen werden.
In Abhängigkeit von dem Beladungszustand des Filters, welcher bei einem vorhergehenden Aktivieren der Spülbetriebsart bestimmt wurde, kann die Spülbetriebsart erneut aktiviert werden. Anders ausgedrückt, kann beim Spülen des Filters der Beladungszustand des Filters bestimmt werden und dann der Spülvorgang abgebrochen werden, weil beispielsweise das Fahrzeug in einem für die Spülbetriebsart ungeeigneten Betriebspunkt betrieben wird. In Abhängigkeit von dem somit bestimmten Beladungszustand und beispielsweise einer Betriebszeit seit dem Bestimmen des Beladungszustandes, kann die Spülbetriebsart zu einem folgenden späteren Zeitpunkt aktiviert werden, wenn das Fahrzeug beispielsweise in einem für die Spülbetriebsart geeigneteren Betriebspunkt befindet. Dies bedeutet, dass zunächst die Beladung des Filters beispielsweise durch einen kurzen Spülvorgang in einem weniger optimalen Betriebszustand des Fahrzeugs bestimmt wird und dann auf der Grundlage der Erkenntnis über die aktuelle Beladung des Filters, ein oder mehrere weitere Spülvorgänge bei günstigeren Betriebspunkten des Verbrennungsmotors durchgeführt werden. Bei jedem Spülvorgang kann wiederum die aktuelle Beladung des Filters bestimmt werden, um eine Sättigung des Filters zu vermeiden und
trotzdem den Filter möglichst nur in optimalen Betriebspunkten des Verbrennungsmotors, beispielsweise verbrauchsgünstigen Betriebspunkten des Verbrennungsmotors, zu spülen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird bei aktiver Spülbetriebsart eine Lastverteilung zwischen dem Verbrennungsmotor und dem weiteren Motor, beispielsweise einem Elektromotor, in Abhängigkeit von dem Beladungszustand des Filters eingestellt. Wenn beispielsweise aus Sicht des Gesamtantriebs des Fahrzeugs der Verbrennungsmotor in einem für die Spülbetriebsart weniger geeigneten Betriebspunkt betrieben wird und gleichzeitig der Bedarf für eine Spülung des Filters vorhanden ist, kann beispielsweise eine Lastverteilung zwischen dem Verbrennungsmotor und dem Elektromotor dahingehend verschoben werden, dass die Leistung des Verbrennungsmotors beispielsweise auf eine Leistung nahe der Saugvolllast eingestellt wird und eine nun überschüssige Leistung des Verbrennungsmotors vom Elektromotor zum Aufladen der Batterien des Fahrzeugs verwendet wird oder eine fehlende Leistung vom Elektromotor bereitgestellt wird. In der Nähe der Saugvolllast ist eine schnelle und wirksame Spülung des Filters möglich.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann bei aktiver Spülbetriebsart die Lastverteilung zwischen dem Verbrennungsmotor und dem weiteren Motor in Abhängigkeit von der Betriebszeit des Fahrzeugs und alternativ oder zusätzlich in Abhängigkeit von dem aktuellen Betriebspunkt des Verbrennungsmotors eingestellt werden. Dadurch kann, wenn die Spülbetriebsart eingestellt wird, eine schnelle und wirksame Spülung des Filters bereitgestellt werden. Bei einer Änderung der Lastverteilung zwischen dem Verbrennungsmotor und dem weiteren Motor kann beispielsweise die Leistung des Verbrennungsmotors vergrößert oder verringert werden und gleichzeitig die Leistung des weiteren Motors, beispielsweise eines Elektromotors, entsprechend verringert oder vergrößert werden. Dadurch kann die vom Fahrer angeforderte Fahrleistung bei günstigem Verbrauch bereitgestellt werden und gleichzeitig der Filter effektiv gespült werden.
Wie zuvor beschrieben, kann die Spülbetriebsart aktiviert werden, indem ein Betriebspunktbereich in Abhängigkeit von der Betriebszeit des Fahrzeugs bestimmt wird und die Spülbetriebsart aktiviert wird, wenn der aktuelle Betriebspunkt des Verbrennungsmotors in dem Betriebspunktbereich liegt. Der Betriebspunktbereich kann mit fortschreitender Betriebszeit aufgeweitet oder vergrößert werden, sodass mit fortschreitender Betriebszeit eine Aktivierung der Spülbetriebsart wahrscheinlicher wird. Zu Beginn der Betriebszeit, beispielsweise nach einer letzten Aktivierung der Spülbetriebsart, einem Inbetriebsetzen des Fahrzeugs oder einem Betanken des Fahrzeugs, kann ein schmaler Betriebspunktbereich verwendet werden, welcher
mit zunehmender Betriebszeit vergrößert wird. Somit kann eine Priorität der Spülbetriebsart über eine Aufweitung des Betriebspunktbereichs heraufgesetzt werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird eine Fahrleistungsanforderung eines Fahrers oder Benutzers des Fahrzeugs an das Hybridfahrzeug erfasst. Die Fahrleistungsanforderung kann beispielsweise über ein Gaspedal des Fahrzeugs oder eine gewünschte Geschwindigkeit des Fahrzeugs erfasst werden. Die Spülbetriebsart des Filters wird in Abhängigkeit von der Leistungsanforderung aktiviert. Beispielsweise kann die Spülbetriebsart des Filters aktiviert werden, wenn das Fahrzeug aufgrund der Fahrleistungsanforderung eine vorbestimmte Geschwindigkeit oder einen vorbestimmten Beschleunigungswert überschreitet. Bei einem Hybridfahrzeug mit einem Verbrennungsmotor und einem Elektromotor erwartet ein Fahrer üblicherweise, dass das Fahrzeug im unteren Geschwindigkeitsbereich und bei geringen Beschleunigungen hauptsächlich im Elektrobetrieb arbeitet. Bei höheren Geschwindigkeiten oder hohen Beschleunigungsanforderungen ist der Fahrer es hingegen gewohnt, dass der Verbrennungsmotor hinzugeschaltet wird. Dies wird bei dem Verfahren ausgenutzt, indem die Spülbetriebsart des Filters aktiviert wird, wenn derartige Fahrleistungsanforderungen auftreten, also beispielsweise das Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von mehr als 60 km/h betrieben wird oder eine starke Beschleunigung beispielsweise bei durchgetretenem Gaspedal angefordert wird.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiterhin eine Steuervorrichtung für ein Hybridfahrzeug bereitgestellt. Das Hybridfahrzeug umfasst zumindest einen Verbrennungsmotor mit einem Kraftstofftank und einem Filter sowie einen weiteren Motor zum Antreiben des Fahrzeugs. Der weitere Motor kann beispielsweise ein Elektromotor sein. Der Filter kann beispielsweise ein Aktivkohlefilter sein und in der Lage sein, in einer Filterbetriebsart Kraftstoffdämpfe aus dem Kraftstofftank aufzunehmen und in einer Spülbetriebsart die Kraftstoffdämpfe an den Verbrennungsmotor abzugeben. Die Steuervorrichtung ist in der Lage einen aktuellen Betriebspunkt des Verbrennungsmotors zu erfassen und die Spülbetriebsart des Filters in Abhängigkeit von dem aktuellen Betriebspunkt des Verbrennungsmotors und einer Betriebszeit des Fahrzeugs zu aktivieren. Die Steuervorrichtung ist somit zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens oder einer seiner Ausführungsformen geeignet und umfasst daher auch die zuvor beschriebenen Vorteile.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiterhin ein Hybridfahrzeug bereitgestellt, welches die zuvor beschriebene Steuervorrichtung umfasst. Die Steuervorrichtung kann beispielsweise mit einem Ventil gekoppelt sein, welches in einer Verbindung zwischen einem Behälter des Filters
und einem Ansaugtrakt des Verbrennungsmotors angeordnet ist. Zum Aktivieren der Spülbetriebsart des Filters kann die Steuervorrichtung beispielsweise das Ventil öffnen, um mittels eines in dem Ansaugtrakt befindlichen Unterdrucks Kraftstoffdämpfe aus dem Filter zu saugen.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Detail beschrieben werden.
Fig. 1 zeigt ein Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2 zeigt schematisch Komponenten eines Fahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3 zeigt Verfahrensschritte eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 4 zeigt Verfahrensschritte eines Verfahrens gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
In Fahrzeugen, insbesondere in Fahrzeugen mit Ottomotoren, werden entstehende Kraftstoffdämpfe aus dem Tank in Aktivkohlebehältern (AKB) aufgefangen, um ein Ausströmen in die Umwelt zu verhindern. Die Kraftstoffdämpfe werden durch eine Spülung des Aktivkohlebehälters ausgetragen und der Verbrennung durch den Motor zugeführt. Dies geschieht üblicherweise über eine sogenannte Tankentlüftung, wobei Luft durch den Aktivkohlebehälter gespült wird, welche über eine Leitung und ein Tankentlüftungsventil der Verbrennung zugeführt wird. Solange ein Unterdruck im Saugbereich des Motors anliegt, kann diese Spülung direkt mit Hilfe des Unterdrucks durchgeführt werden. Im aufgeladenen Bereich eines Turbo- oder Kompressormotors kann die Spülung beispielsweise mit Hilfe einer Venturidüse erfolgen. Die notwendigen Spülraten hängen dabei jeweils von den Umgebungsbedingungen, wie zum Beispiel Druck oder Temperatur, sowie den Eigenschaften des verwendeten Kraftstoffs ab. Die möglichen Spülraten, d.h., die Möglichkeiten, zu spülen, hängen in erster Linie vom Betriebspunkt des Verbrennungsmotor ab, da der Verbrennungsmotor zu diesem Betriebspunkt in der Lage sein muss, die aus der Tankentlüftung zugeführten Kraftstoffgase mit dem vorgegebenen Luftverhältnis zu verbrennen ohne an die Brenngrenzen zu gelangen. Insbesondere ist eine Überfettung des Gemischs zu vermeiden. Darüber hinaus ergibt sich die mögliche Spülrate auch aus den Druckverhältnissen
zwischen Umgebungsdruck und Saugrohrdruck bzw. Druck an der Venturidüse. Bei einem Betriebspunkt mit hoher Last kann der Druckunterschied zwischen Umgebungsdruck und Saugrohrdruck zu gering für eine effektive Spülung sein, insbesondere wenn ein Turbolader oder Kompressor den Druck im Ansaugtrakt erhöht. Bei Betriebspunkten im unteren Lastbereich besteht die Möglichkeit eine Überfettung des Gemischs, da die Einspritzsysteme zumeist eine minimale Einspritzmenge bereitstellen, welche in Verbindung mit den Kraftstoffdämpfen aus dem Aktivkohlebehälter zu einer Überfettung des Gemischs führen können. Ein geeigneter Bereich für eine Spülung des Aktivkohlebehälters ist daher eine relativ hohe Last mit dennoch vorhandenem Druckgefälle zum Saugrohr, z.B. nahe der Saugvolllast, beispielsweise 10-30 % unterhalb der Saugvolllast, wobei beispielsweise ein Druck von 800-900 mbar in dem Ansaugtrakt herrscht.
In Hybridfahrzeugen ist die Laufzeit des Verbrennungsmotors eingeschränkt. In Phasen, in denen der Verbrennungsmotor aktiv ist, ist der Lastpunkt in der Regel verhältnismäßig hoch und somit ungünstig für die Spülung des Aktivkohlebehälters. Dadurch können sich Probleme bei der Erreichung der geforderten gesetzlichen Emissionsgrenzewerte ergeben oder es ist eine Erhöhung der Laufzeit des Verbrennungsmotors notwendig. Dies kann zu einem Betriebsverhalten des Hybridfahrzeugs führen, welches für einen Fahrer des Hybridfahrzeugs unplausibel oder ungewünscht ist. Ferner kann die Erhöhung der Laufzeit des Verbrennungsmotors zu einer Erhöhung des Kraftstoffverbrauchs führen. Das nachfolgend beschriebene Verfahren für ein Hybridfahrzeug trägt dazu bei, diese Nachteile zu vermeiden.
Fig. 1 zeigt ein Hybridfahrzeug 10 mit einem Verbrennungsmotor 1 1 und einem Elektromotor 12. Kraftstoff für den Verbrennungsmotor 1 1 wird in einem Kraftstofftank 13 bevorratet und dem Verbrennungsmotor 1 1 über eine Kraftstoffleitung 16 zugeführt. Eine Entlüftungsleitung 17 ist mit einem Aktivkohlebehälter 14 gekoppelt, um in dem Kraftstofftank 13 entstehende Kraftstoffdämpfe in den Aktivkohlebehälter 14 zu leiten. Ein Filtermaterial in dem Aktivkohlebehälter 14, beispielsweise Aktivkohle, nimmt die Kraftstoffdämpfe auf, um ein Austreten der Kraftstoffdämpfe in die Umwelt zu vermeiden. Um zu vermeiden, dass Kraftstoffdämpfe bei gesättigter Aktivkohle in die Umwelt gelangen, kann der Aktivkohlebehälter 14 gespült werden. Beim Spülen des Aktivkohlebehälters wird Frischluft in den Aktivkohlebehälter 14 eingeleitet und über eine Verbindung 18 in einen Ansaugtrakt des Verbrennungsmotors gesaugt, um in dem Verbrennungsmotor 1 1 verbrannt zu werden. Das Hybridfahrzeug 10 umfasst weiterhin eine Steuervorrichtung 15, welche das Spülen des Aktivkohlebehälters 14 steuert.
Fig. 2 zeigt Komponenten des Hybridfahrzeugs 10 im Detail. Der Verbrennungsmotor 1 1 und der Elektromotor 12 wirken gemeinsam auf einen Antrieb 20 des Hybridfahrzeugs 10. Der Verbrennungsmotor 1 1 wird mit Kraftstoff 22 aus dem Kraftstofftank 13 versorgt. Der Elektromotor 12 wird mit elektrischer Energie aus einer Batterie 21 versorgt. Weiterhin kann der Elektromotor 12 auch als Generator arbeiten, und mechanische Energie von dem Antriebsmotor 1 1 oder dem Antrieb 20 in einem Generatorbetrieb in elektrische Energie umwandeln, welche zur Speicherung in die Batterie 21 geleitet werden kann. Der Verbrennungsmotor 1 1 umfasst einen Ansaugtrakt 23 mit einer Drosselklappe 27, einen Abgastrakt 24 mit einer Lambdasonde 28 und eine Kraftstoffzuführung 25 mit einem Einspritzventil 26. Die Kraftstoffzuführung 25 ist beispielsweise über eine Kraftstoffpumpe mit dem Kraftstofftank 13 gekoppelt.
Das Einspritzventil 26 bestimmt die über die Kraftstoffleitung 25 zugeführte Kraftstoffmenge. Der Kraftstofftank 13 ist über die Tankentlüftungsleitung 17 mit dem Aktivkohlebehälter 14 gekoppelt. Der Aktivkohlebehälter 14 weist eine Öffnung 19 auf, welche eine Verbindung zur Umgebungsluft bereitstellt. Wenn sich in dem Kraftstofftank 13 Kraftstoffdämpfe bilden, beispielsweise bei einer Temperaturerhöhung, werden diese Kraftstoffdämpfe über die Entlüftungsleitung 17 in den Aktivkohlebehälter 14 geleitet, um einen Überdruck in dem Kraftstofftank 13 zu vermeiden, bzw. diesen z.B. bei einem Drucktanksystem zu begrenzen. Die Kraftstoffdämpfe werden in Aktivkohle 29 in dem Aktivkohlebehälter 14 aufgenommen, sodass nur kraftstoff dampffreie Luft über die Öffnung 19 in die Umwelt entweichen kann. Die Kraftstoffdampfmenge, welche von der Aktivkohle 29 aufgenommen werden kann, ist begrenzt. Um zu vermeiden, dass Kraftstoffdämpfe über die Öffnung 19 in die Umwelt gelangen, ist es erforderlich, die Aktivkohle 29 mit Frischluft zu spülen und so von den Kraftstoffdämpfen zu befreien. Dazu ist der Aktivkohlebehälter 14 über die Leitung 18, in welcher ein Ventil 30 angeordnet ist, mit dem Ansaugtrakt 23 des Verbrennungsmotors 1 1 gekoppelt. Wenn in dem Ansaugtrakt 23 ein Unterdruck herrscht und das Ventil 30 geöffnet wird, wird Umgebungsluft durch die Öffnung 19 und durch die Aktivkohle 29 gesogen, wodurch die Kraftstoff dämpfe aus der Aktivkohle 29 entfernt werden und dem Ansaugtrakt 23 zugeführt werden. Von dort gelangen die Kraftstoffdämpfe in den Verbrennungsmotor 1 1 und werden dort verbrannt. Mit Hilfe der Lambdasonde 28 in dem Abgastrakt 24 kann die Gemischtzusammensetzung des dem Verbrennungsmotor 1 1 zugeführten Luft-Kraftstoffgemischs überprüft werden und gegebenenfalls wird das Luft-Kraftstoffgemisch von einer Motorelektronik entsprechend nachgeregelt, um vorgeschriebene Abgaswerte einzuhalten. Die Steuervorrichtung 15 ist mit der Lambdasonde 28 und dem Ventil 30 gekoppelt. Weiterhin kann die Steuervorrichtung 15 mit einer (nicht gezeigten) Motorelektronik des Verbrennungsmotors 1 1 gekoppelt sein, um beispielsweise einen aktuellen Betriebszustand des Verbrennungsmotors 1 1 zu erfassen oder
eine Leistungsanforderung an den Verbrennungsmotor 1 1 , welche beispielsweise von einem Fahrer des Fahrzeugs über das Gaspedal angefordert wird, zu erfassen. Die Arbeitsweise der Vorrichtung 15 wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Fig. 3 und 4 im Detail beschrieben werden. Insbesondere gliedert sich die Arbeitsweise der Steuervorrichtung 15 in zwei Teile, einen ersten Teil, in welchem eine Beladung des Aktivkohlebehälters 14 mit Kraftstoffdämpfen bestimmt wird (Fig. 3), und einen zweiten Teil, in welchem die eigentliche Spülung des Aktivkohlebehälters 14 durchgeführt wird (Fig. 4).
Zunächst wird die Beladung des Aktivkohlebehälters mit Kraftstoffdämpfen bestimmt oder erlernt. Dazu wird nach dem Herstellen der Betriebsbereitschaft des Fahrzeugs oder nach einem Tankstop des Fahrzeugs im Schritt 31 ein geeigneter Betriebspunkt für die Ermittlung der Beladung gesucht. Dieser liegt idealerweise in einem Bereich, in welchem der Fahrer den Motor durch seinen Vortriebswunsch bereits unter Bedingungen betreibt, welche für die Spülung und somit für das Erlernen der Beladung des Aktivkohlebehälters günstig sind. Dies könnte beispielsweise eine bestimmte Geschwindigkeit, beispielsweise eine Geschwindigkeit von mehr als 60 km/h, oder eine Beschleunigungsphase mit mindestens einer vorbestimmten Beschleunigung sein. Dazu wird ein Zeitgeber im Schritt 32 gestartet und ein zum Spülen geeigneter Betriebspunktbereich in Abhängigkeit von dem Zeitgeber im Schritt 33 eingestellt. Als Betriebspunktbereich wird zunächst ein verhältnismäßig enger Bereich gewählt, welcher für die Spülung und somit für das Erlernen der Beladung des Aktivkohlebehälters günstige Bedingungen darstellt. Im Schritt 34 wird überprüft, ob ein aktueller Betriebspunkt des Verbrennungsmotors in dem Betriebspunktbereich liegt. Erreicht der Fahrer innerhalb einer bestimmten Zeit keinen geeigneten Punkt zum Spülen und Lernen der Beladung, wird der Betriebspunktbereich im Schritt 33 aufgeweitet. Diese Schleife, bestehend aus den Schritten 33 und 34, wird mit fortschreitender Zeit solange durchlaufen, bis der Betriebspunktbereich so breit ist, dass nach einer definierten Zeit ein Lernen der Beladung erzwungen wird. Dies kann im Extremfall auch zu einem Zwangsstart des Verbrennungsmotors führen. Dadurch wird verhindert, dass der Aktivkohlebehälter überläuft und somit Kraftstoffdämpfe an die Umgebung abgeben kann. Wenn im Schritt 34 festgestellt wird, dass der aktuelle Betriebspunkt des Verbrennungsmotors in dem Zeitgeber-abhängigen Betriebspunktbereich liegt, wird im Schritt 35 die Spülbetriebsart für die Aktivkohle 29 in dem Aktivkohlebehälter 14 aktiviert, d.h., das Ventil 30 der Fig. 2 wird geöffnet. Sobald die Beladungserkennung, d.h., das Spülen des Aktivkohlebehälters begonnen hat, wird der Verbrennungsmotor durch eine aktive Lastpunktverteilung der Last zwischen dem Verbrennungsmotor 1 1 und dem Elektromotor 12 in einem für die Spülung günstigen Betriebsbereich gehalten (Schritt 36). Dieser Betriebsbereich liegt in der Regel etwas unterhalb der Saugvolllast des Verbrennungsmotors, da dort die größte
Spülrate eingestellt werden kann und somit schnell und effektiv die Beladung erlernt werden kann. Um die Größe der notwendigen Eingriffe in die Lastpunktverteilung gering zu halten, kann ein Lastpunktband definiert werden. Dabei wird die Möglichkeit genutzt, dass im Vergleich zum Vortriebswunsch des Fahrers zu niedrige oder zu hohe Momente des Verbrennungsmotors mit dem Elektromotor ausgeglichen werden. Beispielsweise kann die Leistung des Verbrennungsmotors verringert werden und der Elektromotor die fehlende Leistung beisteuern. Umgekehrt kann der Verbrennungsmotor in seiner Leistung gesteigert werden und die überschüssige Energie von dem Elektromotor 12 im Generatorbetrieb zum Aufladen der Batterie 21 verwendet werden. Die Beladung der Aktivkohle 29 in dem Aktivkohlebehälter 14 mit Kraftstoffdämpfen wird beispielsweise mit Hilfe der Lambdasonde 28 ermittelt (Schritt 37), da durch das Zuführen der Kraftstoffdämpfe die Zusammensetzung des Luft-Kraftstoffgemischs für den Verbrennungsmotor geändert wird. Die so bestimmte Beladung des Aktivkohlebehälters kann beispielsweise in einem Motorsteuergerät gespeichert werden. Der Lernvorgang kann beispielsweise solange aufrechterhalten werden, bis eine bestimmte Luftmasse über die Tankentlüftung dem Verbrennungsmotor zugeführt wurde und somit eine verlässliche Beladung des Aktivkohlebehälters 13 erkannt wurde. Dies kann zusätzlich mit einem Setzen eines Merkers, dass die Beladung erfolgreich gelernt wurde (Schritt 38) in dem Motorsteuergerät gespeichert werden. Die Spülbetriebsart zum Erlernen der Beladung des Aktivkohlebehälters kann dann im Schritt 39 beendet werden und die Lastverteilung wieder gemäß einer allgemeinen Betriebsstrategie des Hybridfahrzeugs 10 in Abhängigkeit von der Leistungsanforderung des Fahrers eingestellt werden.
Das eigentliche Spülen des Aktivkohlebehälters 14 kann nun, wie nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 4 beschrieben werden wird, durchgeführt werden. Nachdem die Beladung des Aktivkohlebehälters bekannt ist, wird im Schritt 41 ein Zeitgeber gestartet. Im Schritt 42 wird ein zum Spülen geeigneter Betriebspunktbereich in Abhängigkeit von dem Zeitgeber und dem Beladungszustand des Aktivkohlebehälters 14 eingestellt. Wenn ein Betriebspunkt des Verbrennungsmotors in dem Betriebspunktbereich liegt (Schritt 43) wird in dem Schritt 44 die Spülbetriebsart aktiviert. Anderenfalls wird im Schritt 42 gegebenenfalls in Abhängigkeit von dem Zeitgeber der Betriebspunktbereich aufgeweitet, sodass eine Priorität der Spülbetriebsart mit fortschreitender Zeit ansteigt. Bei aktivierter Spülbetriebsart (Schritt 44) kann im Vergleich zu einer konventionellen Spülstrategie, welche im Wesentlichen von dem Betriebspunkt des Verbrennungsmotors und der Beladung des Aktivkohlebehälters abhängt, im Schritt 45 gezielt eingegriffen werden, indem der Betriebspunkt des Verbrennungsmotors durch die Nutzung einer Lastpunktverschiebung gezielt so eingestellt wird, dass die Spülung des Aktivkohlebehälters optimiert wird. Hier kann ebenfalls ein Lastpunktband vorgegeben werden,
um die Eingriffe durch die Lastpunktverschiebung gering zu halten und um für den Gesamtwirkungsgrad des Antriebsstrangs günstige Bereiche einzustellen. Dabei kann jeweils abhängig von der Beladung des Aktivkohlebehälters und der Fahrzeuggeschwindigkeit und somit von dem vom Fahrer gewünschten Antriebsmoment entschieden werden, ob eine gezielte verstärkte Spülung des Aktivkohlebehälters notwendig ist. Beispielsweise kann auch ein Stoppverbot des Verbrennungsmotors eingestellt werden. Indem die Priorität der Aktivkohlebehälterspülung mit fortschreitender Zeit ohne Spülung in den Schritten 43, 42 erhöht wird, wird sichergestellt, dass der Beladungsgrad des Aktivkohlebehälters nicht so weit ansteigt, dass dieser überzulaufen droht. Während des Spülens wird kontinuierlich im Schritt 46 der Beladungsgrad des Aktivkohlebehälters beispielsweise unter Verwendung der Lambdasonde weiter beobachtet und nach Durchsatz einer bestimmten Spülmasse die Bedingung eines erfolgreichen Neulernens der Beladung des Aktivkohlebehälters erneut in der Motorelektronik eingestellt (Schritt 47). Dann kann im Schritt 48 die Spülbetriebsart beendet werden, die Lastverteilung gemäß einer Leistungsanforderung des Fahrers eingestellt werden und im Schritt 41 der Zeitgeber neu gestartet werden.
Somit kann eine bedarfsorientierte Spülung des Aktivkohlebehälters realisiert werden, wodurch auch ohne die Verwendung eines Drucktanks das Entweichen von Kraftstoffdämpfen in die Umwelt zuverlässig verhindert werden kann und der Hybridantrieb des Fahrzeugs im Wesentlichen nicht beeinträchtigt wird. Insbesondere durch die Lastpunktverschiebung kann eine optimale Spülung des Aktivkohlebehälters durchgeführt werden, ohne dass ein Fahrer des Hybridfahrzeugs Einbußen, z.B. bzgl. Verbrauch oder Komfort, erfährt. Zusätzlich können sich Verbrauchsvorteile ergeben, da zusätzliche Laufzeiten des Verbrennungsmotors vermieden werden können, da die Spülbetriebsart vorzugsweise in Betriebsbereiche gelegt wird, welche im Wesentlichen der Antriebsstrategie des Gesamtsystems bei einem vorgegebenen Vortriebswunsch entsprechen. Obwohl das zuvor beschriebene Verfahren ohne Drucktank auskommt, kann es gleichermaßen bei Konzepten mit Drucktank verwendet werden, da auch hier der Bedarf einer effektiven und bedarfsgerechten Spülung des Aktivkohlebehälters besteht.
Bezugszeichenliste Hybridfahrzeug
Verbrennungsmotor
Elektromotor
Kraftstofftank
Aktivkohlebehälter
Steuervorrichtung
Kraftstoffleitung
Entlüftungsleitung
Leitung
Öffnung
Antrieb
Batterie
Kraftstoff
Ansaugtrakt
Abgastrakt
Einspritzleitung
Einspritzventil
Drosselklappe
Lambdasonde
Aktivkohle
Ventil
-39 Schritt
-48 Schritt