Laststufenschalter mit einer Verbindung zum Ölvolumen eines Transformators
Die Erfindung betrifft einen Laststufenschalter mit einer Verbindung zum Ölvolumen eines Transformators.
Aus der deutschen Patentschrift DE 10 2008 027 274 B3 ist ein Leistungstransformator mit Stufenschalter offenbart. Der Leistungstransformator und der Stufenschalter sind ölgefüilt. Der Stufenschalter ist im Transformatorkessel des Leistungstransformators angeordnet. Der Stufenschalter besitzt einen Anschlussflansch, der über eine
Rohrleitung in das Innere des Tra n sfo rm ato rkesse Is des Leistungstransformators führt, so dass die Ölvolumen von Stufenschalter und Leistungstransformator miteinander in Verbindung stehen. In der Rohrleitung ist ein ölströmungsrelais angeordnet. Lediglich der Anschlussflansch des Transformatorkessels führt zu einem einzigen und
gemeinsamen Ölausdehnungsgefäß.
Die deutsche Patenschrift DE 619 635 offenbart, dass der Ölraum des Transformators und der Ölraum des Schalters durch eine Trennwand geschieden sind, die filterartige Durchlässe aufweist. Es ist somit möglich, dass ein Ausgleich des Öldrucks zwischen den beiden Räumen hergestellt wird.
Die deutsche Gebrauchsmusterschrift DE 20 2010 01 1 524 U1 zeigt einen
Stufenschalter zur unterbrechungslosen Umschaltung zwischen Wicklungsanzapfungen eines Stufentransformators. Der Stufentransformator ist in einem mit Isolieröl gefüllten Transformatorkessel angeordnet. Der Stufenschalter hat kein eigenes oder kein ihn vollständig umschließendes Gehäuse, so dass der Stufenschalter innerhalb des
Transformatorkessels oder direkt außen am Transformatorkessel und jeweils mit dessen Ölfüllung in Verbindung stehend angeordnet ist.
Ein Laststufenschalter dient zur unterbrechungslosen Umschaltung zwischen
verschiedenen Wicklungsanzapfungen einer Regelwicklung eines Stufentransformators. Hierzu sind, wie in der deutschen Gebrauchsmusterschrift DE 20 2010 01 1 521 U1 offenbart, wenigstens einen Wähler zur leistungslosen An wähl der jeweiligen
Wicklungsanzapfung des Stufentransformators, auf die umgeschaltet werden soll, und
einen Lastumschalter zur eigentlichen Umschaltung von der beschalteten auf die neue, vorgewählte Wicklungsanzapfung vorgesehen. Der wenigstens eine Wähler und der Lastumschalter sind im Transformatorkessel räumlich getrennt voneinander angeordnet Das chinesische Gebrauchsmuster CN 201063285 Y offenbart eine käfigartige
Konstruktion für einen Einsatz eines Laststufenschalters. Die Stabkonstruktion wird in ein Ölgefäß eingetaucht, in dem die Transformatorwicklungen befestigt sind.
Verschiedene Ausführungsformen eines Stufenschalters sind in den internationalen Patentanmeldungen WO2007/003537 A1 , WO2007/003539 A1 , WO 2007/009960 A1 und WO 2007/009961 A1 offenbart. Die Stufenschalter haben jeweils ein
Ausgleichsvolumen
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Laststufenschalter derart zu gestalten, dass ein kostengünstiger und einfacherer Aufbau eines Systems aus
Laststufenschalter und Transformator möglich ist, wobei auch eine kostengünstige und einfache Nachrüstbarkeit von bestehenden Systemen möglich sein soll.
Die obige Aufgabe wird mit einem Laststufenschalter gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Laststufenschalter hat eine Verbindung zu einer
Isolierflüssigkeit eines Transformators. Der Transformator und die Isolierflüssigkeit sind von einem Transformatorkessel umgeben, wobei der Laststufenschalter in einem
Gehäuse aus einem Gehäusedeckel, einem Gehäuseboden und einem Gehäusemantel montiert ist. Das Gehäuse selbst ist mit Isolierflüssigkeit gefüllt und ragt in den
Transformatorkessel. Die Isolierflüssigkeit umgibt den Laststufenschalter. Gemäß der Erfindung ist im Gehäuseboden und/oder Gehäusemantel mindestens eine Öffnung ausgebildet, die eine fluide Verbindung zwischen der Isolierflüssigkeit im
Transformatorkessel und der Isolierflüssigkeit im Gehäuse bereitstellt.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist mindestens eine Öffnung im
Gehäuseboden ausgebildet. Die Öffnung kann dadurch gebildet werden, dass eine Ablassschraube aus dem Gehäuseboden entfernt wird.
Eine andere Möglichkeit wäre es, die mindestens eine Öffnung im Gehäusemantel oder im Gehäuseboden so gestaltet ist, dass sie von außen zugänglich geöffnet oder geschlossen werden kann. Dies hat den Vorteil, dass man zur Wartung einfach den Gehäusedeckel des Laststutenschalters öffnen kann ohne dass Isolierflüssigkeit ausläuft. Mittels eines Betätigungselements, das durch den Gehäusedeckel des
Laststufenschalters wirkt, kann ein bewegbares Schließelement die mindestens eine Öffnung 10 im Gehäuseboden 9B und/oder Gehäusemantel 9M verschließen oder öffnen.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Figuren sowie deren Beschreibungsteile.
Es zeigen im Einzelnen:
Figur 1 eine schematische Ansicht eines Systems aus Laststufenschalter und
Transformator gemäß den Stand der Technik;
Figur 2a eine schematische Darstellung des Gehäuses für den Laststufenschalter im Schnitt entlang der Längsachse;
Figur 2b eine Bodenansicht des Gehäuses für den Laststufenschalter;
Figur 3 eine Seitenansicht des Gehäuses des erfindungsgemäßen
Laststufenschalters gemäß einer weiteren Ausführungsform
Figur 4 eine Seitenansicht des Gehäuses des erfindungsgemäßen
Laststufenschalters gemäß einer weiteren Ausführungsform;
Figur 5 eine vergrößerte Darstellung des in Fig. 4 mit X gekennzeichneten
Bereichs; und
Figur 6 eine schematische Ansicht des Systems aus erfindungsgemäßem
Laststufenschalter und Transformator.
Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Das dargestellte Ausführungsbeispiel stellt lediglich eine Möglichkeit dar, wie ein Laststufenschalter mit einer Verbindung zur Isolierflüssigkeit eines Transformators ausgestaltet sein kann.
Wie aus der Darstellung eines Systems 100 des Standes der Technik gemäß Fig. 1 zu erkennen ist, ist der Laststufenschalter 1 in den Transformatorkessel 7 des
Transformators 5 eingesetzt. Der Transformatorkessel 7 nimmt eine Isolierflüssigkeit 6 auf, die bevorzugt ein Isolieröl ist. Der Transformator 5 ist vollständig von der
Isolierflüssigkeit 6 umgeben. Der Laststufenschalter 5 selbst ist von einem
zylinderförmigen Gehäuse 9 umgeben. Im Gehäuse 9 ist ebenfalls eine Isolierflüssigkeit 6, so dass die Bauteile (elektrische und mechanische) von der Isolierflüssigkeit 6 umgeben sind. Durch das Gehäuse 9 des Laststufenschalters 1 sind die
Isolierflüssigkeit 6 des Laststufenschalters 1 und die Isolierflüssigkeit 6 des
Transformators 5 räumlich voneinander getrennt. Eine Durchmischung findet nicht statt.
Der Transformatorkessel 7 ist über eine Leitung 3 mit einem Ausgleichsgefäß 4 verbunden. Ebenso ist das Gehäuse 9 des Laststufenschalters 1 über eine Leitung 13 mit dem Ausgleichsgefäß 4 verbunden. Bei der Erwärmung der Isolierflüssigkeit 6 kommt es zu einer thermischen Ausdehnung und damit zu einer Vergrößerung des Volumens, das von dem Ausgleichsgefäß 4 aufgenommen wird. Im Ausgleichsgefäß 4 ist eine Trennwand 8 vorgesehen, die Isolierflüssigkeit 6 im Gehäuse 9 des
Laststufenschalters 1 von der Isolierflüssigkeit 6 im Transformatorkessel 7 hermetisch voneinander trennt. Das Ausgleichsgefäß 4 ist jeweils auf beiden Seiten der Trennwand 8 über eine Trockenvorlage 1 1 mit der Umgebungsluft verbunden, so dass bei
Volumenänderungen im Transformatorkessel 7 keine Druckschwankungen entstehen.
Fig. 2a und Fig. 2b zeigen verschiedene Ansichten des Gehäuses 9 des
Laststufenschalters 1 , wobei der Laststufenschalter 1 der Übersicht halber nicht im Gehäuse 9 angeordnet ist. In Fig. 2a ist eine schematische Darstellung des Gehäuses 9 für den Laststufenschalter 1 im Schnitt entlang der Längsachse 14 des Gehäuses 9 zu sehen. Das Gehäuse 9 besteht aus einem Gehäusedeckel 9D, einem Gehäuseboden 9B und einem Gehäusemantel 9M. Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, ragt das Gehäuse 9
in den Transformatorkessel 7. Bei der in Fig. 2a und 2b dargestellten Ausführungsform ist im Gehäuseboden 9B und im Gehäusemantel 9M mindestens eine Öffnung 10 ausgebildet. Die Anzahl und Form der dargestellten Öffnungen 10 soll nicht als
Beschränkung der Erfindung aufgefasst werden. Über die Öffnungen 10 ist eine fluide Verbindung zwischen der Isolierflüssigkeit 6 im Transformatorkessel 7 und der
Isolierflüssigkeit 6 im Gehäuse 9 bereitstellt. Somit befindet sich die Isolierflüssigkeit 6 im Transformatorkessel 7 und die Isolierflüssigkeit 6 im Gehäuse 9 auf dem gleichen Druckniveau. Die in Fig. 2b dargestellte Bodenansicht des Gehäuses 9 für den
Laststufenschalter 1 zeigt die Ausführungsform, bei der eine Öffnung in Gehäuseboden 9B des Gehäuses 9 ausgebildet ist. Falls sich im Innern des Gehäuses 9 für den
Laststufenschalter 1 Gase bilden, können diese über Filter 20, die als Sinterbronzefilter ausgebildet sein können in den Transformatorkessel 7 geleitet werden. Die Filter 20 sind im Gehäuse 9 des Laststufenschalters 1 derart angebracht, dass sie sich über dem Niveau 22 der Isolierflüssigkeit 6 befinden.
In Fig. 3 ist die Situation dargestellt, dass mittels eines Betätigungselements 24, das durch den Gehäusedeckel 9D des Laststufenschalters 1 geführt ist, mit je einem bewegbaren Schließelement 26 pro Öffnung 10, diese verschlossen oder geöffnet werden kann. Wie bereits erwähnt, kann die mindestens eine Öffnung 10 im
Gehäuseboden 9B und/oder Gehäusemantel 9M vorgesehen sein. Die Schließelemente 26 sind in der hier dargestellten Ausführungsform auf einem einer Tragkonstruktion 28 angebracht. Das Betätigungselement 24 dreht die Tragkonstruktion 28 in geeigneter Weise, so dass die mindestens eine Öffnung 10 verschlossen oder geöffnet ist. Der in der gegenwärtigen Beschreibung dargestellte Mechanismus zum Verschließen oder öffnen der mindestens einen Öffnung 10 soll nicht als Beschränkung der Erfindung aufgefasst werden. Für einen Fachmann sind unterschiedliche Möglichkeiten denkbar, mit denen die Öffnungen 10 im Gehäuse 9 eines Laststufenschalters 1 verschlossen werden. Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht des Gehäuses 9 des erfindungsgemäßen
Laststufenschalters 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Im
Gehäuseboden 9B ist eine lösbare Ablassschraube 16 vorgesehen. Im Gehäusemantel
9M sind Durchführungen 18 eingebaut, über die elektrische Leitungen (nicht dargestellt) an Laststufenschalter 1 geführt werden.
In Fig. 5 ist eine vergrößerte Darstellung des in Fig. 4 mit X gekennzeichneten Bereichs dargestellt, wobei die Ablassschraube 16 aus dem Gehäuseboden 9B des Gehäuse 9 entfernt ist, so dass die Öffnung 10 ausgebildet wird. Über die Öffnung 10 ist die fluide Verbindung zwischen der Isolierflüssigkeit 6 im Transformatorkessel 7 und der
Isolierflüssigkeit 6 im Gehäuse 9 bereitstellt. Eine schematische Ansicht des Systems 100 aus erfindungsgemäßem
Laststufenschalter 1 und Transformator 1 ist in Fig. 6 dargestellt. Dadurch, dass die Öffnung 10 die fluide Verbindung zwischen der Isolierflüssigkeit 6 im
Transformatorkessel 7 und der Isolierflüssigkeit 6 im Gehäuse 9 des
Laststufenschalters 1 bereitstellt, kann ein einziges und gemeinsames Ausgleichsgefäß 4 benutzt werden. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Gehäuses 9 des
Laststufenschalters 1 ermöglicht somit einen einfacheren und kostengünstigeren Aufbau des Systems 100, da zumindest die Leitung 13 vom Leistungstransformator 1 zum Ausgleichsgefäß 4 wegelassen werden kann. Auch hier ist das einzige Ausgleichsgefäß 4 mit einer Trockenvorlage 1 1 versehen, die mit der Umgebungsluft verbunden ist, so dass bei Volumenänderungen im Transformatorkessel 7 keine Druckschwankungen entstehen.
Bezugszeichenliste:
1 Laststufenschaiter
3 Leitung
4 Ausgleichsgefäß
5 Transformator
6 Isolierflüssigkeit
7 Transformatorkessel
8 Trennwand
9 Gehäuse
9B Gehäuseboden
9D Gehäusedeckel
9M Gehäusemantel
10 Öffnung
1 1 Trockenvorlage
13 Leitung
14 Längsachse
16 Ablassschraube
18 Durchführungen
20 Filter
22 Niveau der Isolierflüssigkeit
24 Betätigungselement
26 bewegbares Schließelement
28 Tragkonstruktion
100 System