Hochstuhl
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hochstuhl mit einem unteren Fußteil und einem im oberen Bereich des Fußteils angebrachten etwa schalenförmigen Sitz. Die typischen Hochstühle dieser Art sind für Babys vorgesehen, die noch nicht in der Lage sind, selbständig in einem gewöhnlichen Stuhl zu sitzen. Der Hochstuhl bietet eine sichere Sitzgelegenheit, da das Baby in diesem in der Regel angeschnallt werden kann. Meist ist zudem ein Tisch vorhanden, auf dem Geschirr abgestellt werden kann, wenn das Baby eine Mahlzeit einnimmt, oder aber auf dem beispielsweise Spielzeug oder andere Gegenstände abgelegt werden können. In der Regel haben derartige Hochstühle auch eine Möglichkeit, die Neigungsstellung des Sitzes gegenüber dem Fußteil zu verstellen, so dass man aus einer Position heraus, in der das Baby eine sitzende Stellung einnimmt, die Neigung des Sitzes so verstellen kann, dass sich das Baby dann in einer weitgehend liegenden Stellung befindet und somit auch in dem Hochstuhl schlafen kann und dabei gegen herausfallen gesi- chert ist.
I n der US 7,905,549 B2 ist beispielsweise ein Hochstuhl beschrieben, bei dem die Neigungsverstellung des etwa schalenförmigen Sitzes derart erfolgt, dass der Sitz um eine horizontale in Querrichtung verlaufende Achse schwenkbar zwischen zwei Tragarmen gehalten ist, die in der Vorderansicht gesehen insgesamt etwa U-förmig ausgebildet sind. Die Neigungsverstellung des Sitzes erfolgt über beidseitig im Bereich der Schwenkachse angebrachte Gelenke mit Feststellmechanismen, wobei diese Feststellmechanismen über Zugelemente betätigt und so die Gelenke entarretiert werden, wobei das auf die Zugelemente einwirkende Betätigungselement sich etwa im oberen Endbereich der Sitzschale befindet. Durch das Neigen der Sitzschale kann bei einem solchen Hochstuhl das Kind aus einer etwa aufrecht sitzenden in eine liegende Position gebracht werden.
In der US 2010/0052387 A1 ist eine einer Liege ähnliche Einrichtung zur Aufnahme eines Kleinkindes beschrieben, bei der das Kleinkind auf einer Liegefläche aus einem textilen Material liegt, die an mehreren Streben über Reißverschlüsse oder Klettverschlüsse befestigt wird. In einem Unterbau ist ein komplexer Antriebsmechanismus untergebracht, der ver- schiedene Bewegungsmuster zulässt, um das Kind zu wiegen durch hin und her oder auf und ab bewegen. Es ist bei dieser bekannten Einrichtung auch eine Verstellung einer Strebe entlang einer Kreisbahn gegenüber dem Unterbau möglich, bei der die Strebe in einer Führung entlang der Kreisbahn verschoben wird. Diese bekannte Liege ist jedoch mit einem typischen Hochstuhl nicht vergleichbar, da sie keine sitzende Position des Kindes ermöglicht, in der dieses beispielsweise Nahrung zu sich nimmt, mit Gegenständen auf einer Ablage spielt, in einem Buch blättert oder dergleichen. Vielmehr dient diese bekannte Einrichtung ausschließlich dazu, das Kind durch wiegende Bewegungen zu beruhigen oder einzuschläfern oder durch schaukelnde Bewegungen zu amüsieren. Aufgrund des komplexen Antriebes ist diese Einrichtung konstruktiv sehr aufwändig und teuer.
Bei Verwendung einer starren formstabilen Sitzschale wie in dem Hochstuhl gemäß der eingangs genannten US 7,905,549 B2 besteht ein Nachteil der bekannten Hochstühle dieser Art darin, dass die Verwendungszeit begrenzt ist, da die steife Sitzschale aufgrund ihrer Größe nur ein Kind bis zu einer gewissen Größe aufnehmen kann. Wenn das Kind ein bestimmtes Alter erreicht hat, passt es dann nicht mehr in die Sitzschale, so dass die Verwendungszeit eins solchen Hochstuhls auf das Babyalter beschränkt ist. Zwar wird in der genannten US- Schrift in einer Explosionsansicht gezeigt, dass eine Sitzschale, die dort als Rückenstütze bezeichnet wird, ein separates Bauteil darstellt. Diese wird aber offensichtlich nur bei der Demontage des Hochstuhls oder eventuell zu Reinigungszwecken herausgenommen. Nach dem Herausnehmen dieser Rückenstütze liegt der Hochstuhl in einem nicht funktionsfähigen demontierten Zustand vor und eine Nutzung des Hochstuhls in diesem Rohzustand ohne Rückenstütze wird nicht beschrieben.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen alternativen Hochstuhl der eingangs genann- ten Gattung zur Verfügung zu stellen, welcher im Sitzbereich variabler ist, so dass nach einem Umbau auch ein größeres Kind in dem Hochstuhl sitzen kann und dieser damit eine längere Nutzungsdauer hat.
Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein Hochstuhl der eingangs genannten Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass der schalenförmige Sitz eine im Aufnahmevolumen etwas größere äußere Sitzschale umfasst sowie eine in diese einpassbare im Aufnahmevolumen etwas kleinere innere Sitzschale, die an der äußeren Sitzschale festlegbar ist. Diese Variante eröffnet die Möglichkeit, die innere Sitzschale aus der äußeren Sitzschale heraus zu nehmen und dadurch einen Sitz mit einem größeren Aufnahmevolumen zu schaffen, wodurch man ein größeres Kind in den Stuhl setzen kann. Damit ergibt sich eine Nutzung des Hochstuhls über eine längere Zeitdauer, da der Sitz quasi an die Größe des Kindes anpassbar ist. Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht zur Befestigung der inneren Sitzschale an der äußeren Sitzschale Rastelemente an der einen Schale vor, die in Aussparungen oder korrespondierende Rastelemente der jeweils anderen Schale einrastbar sind.
Um nach Herausnehmen der inneren Sitzschale ein größeres Aufnahmevolumen zu schaf- fen, hat bevorzugt die äußere Sitzschale eine größere innere Breite und/oder größere innere Höhe und/oder eine größere innere Tiefe, in etwa rechtwinkliger Ausdehnung zur inneren Höhe, und/oder eine niedrigere Höhe der Sitzfläche bezogen auf den Untergrund, auf dem das Fußteil aufsteht, im Vergleich zur inneren Sitzschale. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin eine neuartige konstruktive Lösungsvariante zur Neigungsverstellung eines Hochstuhls der eingangs genannten Art. Erfindungsgemäß ist dazu vorgesehen, dass rückseitig am Sitz mindestens eine Strebe oder ein Bügel angebracht ist, welcher eine Kreisbahn definiert, entlang derer der Sitz bei der Neigungsverstellung verschoben und dabei in oder an einer mit dem Fußteil verbundenen Führungsein- richtung geführt wird. Diese Art der Neigungsverstellung kann auch im Rahmen einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein und mit der austauschbaren inneren Sitzschale kombiniert werden. Insbesondere wenn man ein Baby einschläfern will, ist es vorteilhaft, wenn die Möglichkeit besteht, die Sitzschale in eine etwa horizontale Liegeposition zu bringen.
Durch die genannte erfindungsgemäße Lösung ergibt sich ein neuartiger Bewegungsablauf des Sitzes beim Verstellen der Neigungsposition. Während im Stand der Technik gemäß US 7,905,549 B2 der schalenförmige Sitz um eine festgelegte Achse schwenkt, die durch den Sitz geht, liegt bei der erfindungsgemäßen Lösung der Mittelpunkt der Kreisbahn außerhalb des Umrisses des Sitzes, das heißt, die Bewegung folgt einem größeren Schwenkradius und beim Verstellen in eine flachere Neigungsstellung schiebt sich der Fußbereich der Sitzschale quasi von der einen Fixpunkt bildenden Führungseinrichtung weiter weg.
Vorzugsweise ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Führungseinrichtung gegenüber dem Fußteil in der Höhe verstellbar ist. Unabhängig von der Nei- gungsverstellung ist in diesem Fall der gesamte Sitz auch in der Höhe verstellbar. Dies kann beispielsweise eine teleskopierende Höhenverstellung sein. Vorzugsweise ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Führungseinrichtung gegenüber dem Fußteil entlang einer zur Vertikalen geneigten Bahn linear in der Höhe verstellbar ist. Im Gegensatz zum Stand der Technik erfolgt somit die Höhenverstellung nicht in genau vertikaler Richtung, sondern entlang einer linearen Führung in einem Winkel von beispielsweise einigen Winkelgraden von der Vertikalen abweichend. Wenn der Sitz in eine flachere Lage geschwenkt wird, verschiebt sich bei dem erfindungsgemäßen Hochstuhl der Schwerpunkt nach vorn. Wenn die Neigung der Höhenverstellung zur Rückseite hin ist, dann wird beim höher stellen der Schwerpunkt wieder leicht nach hinten verschoben, so dass sich hier eine gewisse Kompensation ergibt.
Vorzugsweise ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Höhenverstellung teleskopartig ist, umfassend eine am Fußteil angebrachte zur Vertikalen geneigte äußere Säule, aus der wenigstens eine innere Stange teleskopartig ausfahrbar ist, an wel- eher die Führungseinrichtung angebracht ist oder eine am Fußteil angebrachte Stange, gegenüber der eine äußere Säule in der Höhe verfahrbar ist, an der die Führungseinrichtung angebracht ist.
Vorzugsweise ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, die Säule oder Stange der teleskopartigen Höhenverstellung außermittig am Fußteil angebracht ist, beispielsweise im hinteren Bereich des Fußteils, wenn der Sitz vor der Stange und der Führungseinrichtung angeordnet ist. Dadurch wird die Standsicherheit erhöht und ein Kippen nach vorn vermieden. Vorzugsweise ist ein Fußauflageelement für das im Sitz sitzende Kind vorgesehen, welches an dem Sitz abnehmbar anbringbar ist. Dieses Fußauflageelement ist als ein im Umriss etwa U-förmiger Bügel ausgebildet, wobei der Bügel im befestigten Zustand teilweise mit Abstand zur unteren Kante des Sitzes verläuft, so dass das Kind die Füße auf das Fußauflageelement unterhalb der Sitzschale aufstellen kann.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung ist weiterhin eine strebenartige Halterung an mindestens zwei, bevorzugt an drei Punkten an der Sitz-
schale lösbar anbringbar, wobei an dieser Halterung wiederum ein Ablagetisch für den Sitz lösbar befestigbar ist. Die Befestigung der Halterung erfolgt somit anders als im Stnad der Technik an der Sitzschale selbst. Ablagetisch und dessen Halterung können voneinander getrennt vom Sitz demontiert werden. Man kann den Ablagetisch bei Bedarf entfernen, ins- besondere, wenn man die innere Sitzschale aus dem Sitz herausnehmen will, um Platz für ein größeres Kind zu schaffen.
Vorzugsweise beschreibt die Strebe oder der Bügel in der Seitenansicht des Hochstuhls gesehen einen Teilkreis und die Führungseinrichtung umfasst eine rohrförmige und einen kur- zen Kreisbogenabschnitt beschreibende Aufnahme, durch die die Strebe oder der Bügel bei der Neigungsverstellung des Sitzes hindurchschiebbar ist. In der jeweiligen Neigungsstellung ist die Strebe/der Bügel in der Führungseinrichtung arretierbar.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung umgreift bevorzugt die Strebe oder der Bügel in der Seitenansicht des Hochstuhls gesehen die Kontur des schalenförmigen Sitzes mit gegebenenfalls variierendem Abstand und/oder der Sitz ist wenigstens an zwei in der Vorderansicht gesehen diametral gegenüberliegenden Punkten seines Randes in den jeweiligen Endbereichen der Strebe oder des Bügels befestigt. Die Sitzschale wird also in gegenüberliegende Randbereichen an der kreisbogenförmigen Strebe gehalten, so dass der Schwenk- weg der Sitzschale bei der Neigungsverstellung quasi maximiert wird und die Sitzschale soweit in beide Richtungen geschwenkt werden kann, bis jeweils der Randbereich an der Führungseinrichtung anschlägt.
Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
Dabei zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Vorderansicht eines beispielhaften erfindungsgemäßen Hochstuhls;
Figur 2 eine perspektivische Seitenansicht des Hochstuhls von Figur 1 ;
Figur 3 eine Seitenansicht eines Hochstuhls gemäß einer alternativen Variante der Erfindung;
Figur 4 eine Seitenansicht des Hochstuhls von Figur 3, bei dem der Sitz in eine flachere Nei- gungsstellung gebracht wurde;
Figur 5 eine perspektivische Explosionsansicht des Hochstuhls gemäß der Variante von Figur 3; Figur 6 eine weitere Ansicht des Hochstuhls von Figur 5, perspektivisch von vorn gesehen, nach dem Herausnehmen der inneren Sitzschale;
Figur 7 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Hochstuhls von der Rückseite her gesehen.
Nachfolgend wird zunächst auf die Figuren 1 und 2 Bezug genommen. Der erfindungsgemäße Hochstuhl 10 umfasst einen Fußteil 1 1 , mit dem der Hochstuhl auf dem Untergrund steht und einen schalenartigen Sitz 12. Von dem Fußteil 1 1 erstreckt sich eine in der Höhe verstellbare Säule 13 nach oben hin, wobei die Säule nicht vertikal, sondern in einem Winkel von einigen Grad zur Vertikalen vom Fußteil 1 1 nach oben hin verläuft und wobei am oberen Ende der Säule eine Führungseinrichtung 14 angeordnet ist. Diese Führungseinrichtung 14 ist innen hohl, rohrförmig und bogenförmig gekrümmt und nimmt einen teilkreisbogenförmig gebogenen Bügel 15 auf, der durch die Führungseinrichtung hindurch geschoben werden kann. Dieser Bügel 15 dient wiederum der Befestigung des schalenartigen Sitzes 12, wel- eher wie man aus Figur 2 erkennt in zwei Bereichen an dem Bügel befestigt ist, nämlich einmal am oberen Ende des Bügels und einmal am unteren Ende des Bügels. Der Bügel 15 beschreibt über seine Länge etwas weniger als einen Halbkreisbogen. Der Sitz 12 hat wie man in Figur 1 sieht einen ovalen Umriss und an der Rückseite der Sitzschale ist in zwei diametral gegenüber liegenden Bereichen der Sitzschale der Bügel 15 am Sitz angebracht. Wird der Sitz in seiner Neigung verstellt, dann wird der Bügel (oder die Strebe) 15 durch die Führungseinrichtung 14 hindurch geschoben, so dass sich verschiedene Neigungspositionen ergeben, wie man in den Figuren 3 und 4 erkennt, die einer mehr sitzenden oder mehr liegenden Stellung des im Sitz befindlichen Kindes entsprechen. Die Endpunkte des Schwenkwegs des Bügels 15 durch die Führungseinrichtung 14 werden durch die Befestigungsbe- reich des Bügels an der Sitzschale definiert.
Der FußteiH 1 ist so ausgeführt, dass sich eine erhöhte Standsicherheit des Hochstuhls ergibt. Der Fußteil kann dabei entweder eine äußere etwa U-förmige Strebe 1 1 a umfassen sowie einen etwa V-förmigen Bereich 1 1 b, von dem aus die Halterung für die Säule 13 nach oben hin ragt, oder aber wie in der Variante von Figur 3 umfasst der Fußteil einen äußeren Ring 1 1 c und ebenfalls einen etwa V-förmigen Bereich, von dem die Säule, auf der der Sitz ruht, nach oben hin ausgeht. Diese Säule kann dabei mehr oder weniger außermittig bezüglich des Mittelpunkts des Fußteils 1 1 angeordnet sein, wie dies insbesondere in Figur 3 erkennbar ist. Die Säule 13 hat eine leichte Neigung zur Vertikalen zur Rückseite des Sitzes hin, da sich der Sitz 12 vom Bügel 15 und von der Führungseinrichtung 14 aus nach vorn hin erstreckt, so dass der Schwerpunkt des Hochstuhls dadurch ausgeglichen wird und etwa über der Mitte des Fußteils 1 1 liegt.
Der Hochstuhl 10 umfasst weiterhin einen Ablagetisch 16 für das Kleinkind, der vom Hochstuhl abnehmbar ist und ein Fußauflageelement 17, welches ringförmig ist, einen etwa U- förmigen Umriss hat und wie aus Figur 1 erkennbar ist mit etwas Abstand unterhalb der ebenfalls bogenförmig verlaufenden Unterkante der Sitzschale 12 verläuft, so dass das Kleinkind bequem die Füße auf dem Fußauflageelement aufstellen kann. Bevorzugt ist auch das Fußauflageelement 17 vom Sitz abnehmbar wie später noch erläutert wird. Für die Höhenverstellung des Sitzes sind in den Figuren 2 und 4 zwei Varianten gezeigt. Bei der ersten Variante gemäß Figur 2 ist die Führungseinrichtung 14 an der Säule 13 angebracht und beispielsweise über einen Gasdruckfedermechanismus, der eine innere Stange umfasst (in Figur 1 nur andeutungsweise erkennbar) wird die äußere Säule 13 mit der Führungseinrichtung 14 nach oben hin ausgefahren. Bei der zweiten Variante nach den Figuren 3 und 4 ist eine äußere Säule 13 fest am Fußteil 1 1 angebracht und eine innere Stange 18 wird beim Hochfahren des Sitzes 12 teleskopartig aus der äußeren Säule 13 ausgefahren. In diesem Fall befindet sich die Führungseinrichtung 14 am oberen Ende der Stange 18 und fährt daher mit der Stange hoch. Führungseinrichtung 14 und äußere Säule 13 sind somit bei Figur 4 getrennt, während bei der Variante nach Figur 2 Führungseinrichtung 14 und äußere Säule miteinander verbunden sind und gemeinsam hochfahren. In Figur 3 ist eine niedrigere Höhenposition des Sitzes 12 gezeigt und in Figur 4 eine etwas hochgefahrene Position, wobei gleichzeitig der Bügel 15 durch die Führungseinrichtung 14 hindurchgefahren wurde und der Sitz 12 somit in eine flachere Position geschwenkt wurde, die weitgehend einer Liegeposition des Kindes entspricht.
Figur 4 zeigt im Vergleich mit Figur 3, dass durch das Schwenken des Sitzes aufgrund der Tatsache, dass der Mittelpunkt des Kreises, um den die Sitzschale schwenkt, etwas ober-
halb der Sitzschale 12 liegt, ausgehend von der steileren Stellung gemäß Figur 3 der vordere Fußbereich der Sitzschale 12 nach vorn heraus in die flachere Stellung gemäß Figur 4 geschoben wird. Der Schwenkradius, der durch einen Kreis definiert wird, welcher durch den Bügel 15 hindurch geht, ist also vergleichsweise groß, anders als in Fällen nach dem Stand der Technik, wo ein enger Schwenkradius dadurch entsteht, dass eine Gelenkachse mittig durch den Sitz selbst geht.
Die Darstellung von Figur 4 unterscheidet außer durch die Höhenposition und die Neigungsstellung des Sitzes 12 auch dadurch, dass bei Figur 4 der Ablagetisch 16 und das Fußaufla- geelement 17 vom Sitz demontiert wurden.
Weitere Einzelheiten des Aufbaus des Sitzes 12 des Hochstuhls 10 ergeben sich aus der Explosionszeichnung gemäß Figur 5. Man erkennt den abgenommenen Ablagetisch 16, der von der Sitzschale abgenommen ist. Weiterhin sieht man, dass eine aus einer äußeren Sitz- schale 20 des Sitzes 12 herausnehmbare innere Sitzschale 21 vorhanden ist, die ein etwas kleineres Aufnahmevolumen aufweist und die bis auf einen Randbereich 21 a vollständig in die äußere Sitzschale 20 einsetzbar ist, wobei der Randbereich 21 a den Rand der äußeren Sitzschale 20 übergreift wie man auch in Figur 3 erkennen kann. Zur Befestigung der inneren Sitzschale 21 an der äußeren Sitzschale 20 sind beispielsweise Rastelemente an der einen Schale vorgesehen, die in Aussparungen der anderen Schale einrastbar sind. Diese Befestigungselemente sind in Figur 5 nicht dargestellt. An der inneren Sitzschale 21 ist eine strebenartige Halterung 19 für die Befestigung des Ablagetischs 16 lösbar befestigt, an der wiederum der Ablagetisch 16 lösbar anbringbar ist. Die strebenartige Halterung 19 kann beispielsweise aus einer mittleren senkrecht aufragenden Strebe bestehen, die den Ablagetisch abstützt und einer etwa U-förmigen Strebe, die horizontal verläuft und die etwa mittig vorn mit der senkrecht aufragenden Strebe verbunden ist. Die horizontal verlaufende U-förmige Strebe ist mit ihren einwärts zur inneren Sitzschale 21 gerichteten Enden an dieser befestigt, während die vertikale Strebe mit ihrem unteren Ende an der Sitzschale befestigt ist. Der Ablagetisch 1 liegt mit seiner Unterseite auf der horizontalen U-förmigen Strebe auf.
Wie sich aus Figur 5 weiterhin ergibt, ist auch das U-förmige Fußauflageelement 17 (siehe auch Figur 3) von dem Sitz 12 des Hochstuhls abnehmbar. Dazu kann das Fußauflageelement 17 beispielsweise von unten her auf die äußere Sitzschale 20 so aufgesteckt sein, dass es mit seinen beiden U-Schenkeln den Rand der äußeren Sitzschale 20 im unteren Bereich klemmend umfasst, wobei aber ein Abstand zwischen dem U-Bogen des Fußauflageelements 17 und dem unteren Rand der Sitzschale verbleibt, der in einem ähnlichen U-
förmigen Bogen verläuft wie man in Figur 1 erkennen kann, so dass das Kind dort bequem die Füße aufstellen kann.
Das Herausnehmen der kleineren inneren Sitzschale 21 aus der größeren äußeren Sitzschale 20, welches in Figur 5 gezeigt ist, hat den Sinn, dass man das Aufnahmevolumen der Sitzschale damit vergrößern kann und so den mit innerer Sitzschale 21 für Babys geeigneten Hochstuhl mit vergleichsweise geringem Aufwand in einen solchen umwandeln kann, in dem auch größere Kinder sitzen können. In Figur 6 ist noch einmal eine perspektivische Ansicht des Hochstuhls von Figur 5 mit herausgenommener innerer Sitzschale in einer Ansicht schräg von vorn dargestellt, so dass man in Figur 6 im Vergleich mit Figur 1 erkennen kann, dass die äußere Sitzschale 20 nun mehr Platz bietet, da nun die Sitzebene tiefer liegt als bei montierter innerer Sitzschale und da das Aufnahmevolumen der äußeren Sitzschale 20 insgesamt größer ist als dasjenige der inneren Sitzschale, das heißt die äußere Sitzschale 20 hat bevorzugt eine größere innere Breite, größere innere Höhe, eine größere innere Tiefe, in etwa rechtwinkliger Ausdehnung zur inneren Höhe, und/oder eine niedrigere Höhe der Sitzfläche bezogen auf den Untergrund, auf dem das Fußteil aufsteht, im Vergleich zu der inneren Sitzschale 21.
Figur 7 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Hochstuhls ähnlich der Variante gemäß den Figuren 1 und 2 von der Rückseite her gesehen. Aus dieser Ansicht ist erkennbar, dass der Bügel 15, der durch die Führungseinrichtung 14 hindurch geführt ist, beispielsweise einen flachen ovalen Querschnitt haben kann und nicht unbedingt im Querschnitt kreisrund sein muss. Man kann in Figur 7 weiterhin erkennen, dass sich an der Rückseite der Führungseinrichtung ein an dieser gelenkig gelagerter Feststellhebel 22 befinde. Wird dieser Feststellhebel 22, der beispielsweise einen Exzenter zum Klemmen aufweist, nach oben geschwenkt, dann wird dadurch der Bügel 15 in der Führungseinrichtung gelöst und ist nun in dieser verschiebbar, während in der unteren Position des Feststellhebels 22 der Bügel 15 in der Führungseinrichtung 14 festgelegt und somit nicht verschiebbar ist, so dass der Sitz dann in der entsprechenden Neigungsstellung arretiert ist.
Bezugszeichenliste
10 Hochstuhl
1 1 Fußteil
1 1 a U-förmige Strebe 1 1 b V-förmiger Bereich
1 1 c äußerer Ring
12 Sitz
13 Säule
14 Führungseinrichtung
15 teilkreisförmiger Bügel
16 Ablagetisch
17 Fußauflageelement
18 Stange
19 strebenartige Halterung
20 äußere Sitzschale
21 innere Sitzschale
21 a Randbereich
22 Feststellhebel