BEFESTIGUNGSVORRICHTUNG MIT ABSTANDHALTER
Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zum Befestigen einer Frontblende an einer Schublade, insbesondere an einer Schubladenseitenwand, mit wenigstens einem an der Frontblende vormontierten Möbelbeschlag, wobei der Möbelbeschlag zumindest einen von der Frontblende abstehenden Steg aufweist und einen quer zum Steg verlaufenden Bolzen aufweist, und einer der Schublade zugeordneten Fangvorrichtung, wobei die Fangvorrichtung beim Einschieben des Möbelbeschlags diesen selbsttätig hält und die Fangvorrichtung ein bewegliches, federbelastetes Fangelement aufweist das durch den Bolzen auslösbar ist und den Bolzen hält, wobei das Fangelement entlang einer Führungsplatte bewegbar ist.
Weiters betrifft die Erfindung eine Schubladenseitenwand mit einer derartigen Befestigungsvorrichtung, eine Schublade mit einer solchen Schubladenseitenwand und ein Möbel mit wenigstens einer solchen Schublade.
Befestigungsvorrichtungen zum Befestigen einer Frontblende an einer Schublade sind in einer Vielzahl vom Stande der Technik her bekannt. Diese Befestigungsvorrichtungen dienen dem schnellen Zusammenbau der Schublade und sind weiters im Normalfall so ausgestaltet, dass sie auch wieder lösbar sind, um die Schublade wieder zu zerlegen. Nachteilig ist dabei oftmals, dass es zu Fehlauslösungen der Fangvorrichtungen kommen kann, bei denen sich der Bolzen des Möbelbeschlags noch nicht in dem Fangelement der Fangvorrichtung befindet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Befestigungsvorrichtung zum Befestigen einer Frontblende an einer Schublade anzugeben. Diese Aufgabe wird durch eine Befestigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch, dass an der Führungsplatte zumindest ein Abweiselement gegen den in der Frontblende vormontierten Möbelbeschlag vorgesehen ist, wobei das Abweiselement als seitlich abstehender Vorsprung - vorzugsweise als Noppe - ausgebildet ist, kann ein Fehlauslösen der Fangvorrichtung verhindert werden, da der vormontierte Möbelbeschlag von dem Abweiselement abgewiesen wird und somit der Möbelbeschlag - im Speziellen dessen Steg bzw. Stege - nicht das federbelastete Fangelement auslösen kann.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Es kann bevorzugt vorgesehen sein, dass der seitlich abstehende Vorsprung eine Höhe aufweist die mindestens so groß ist wie die Dicke des Fangelements. Besonders bevorzugt ist dabei, dass die Höhe des seitlich abstehenden Vorsprungs zusammen mit einer Breite der Führungsplatte mindestens so groß ist wie eine Innenraumbreite des Möbelbeschlags.
Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn das Abweiselement als Nase ausgebildet ist.
Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass wenigstens zwei - vorzugsweise drei und mehr - Abweiselemente an der Führungsplatte ausgebildet sind. Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass wenigstens zwei Abweiselemente als Nase ausgebildet sind und wenigstens zwei - vorzugsweise drei und mehr - Abweiselemente als seitlich abstehender Vorsprung - vorzugsweise Noppen - ausgebildet sind. Weiters kann bevorzugt vorgesehen sein, dass das Fangelement plattenförmig und parallel zur Führungsplatte ausgebildet ist und vorzugsweise an der Führungsplatte entlang gleitet.
Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn das Fangelement eine Fangöffnung an seinem freien Ende aufweist.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass das Fangelement um eine Drehachse verschwenkbar gelagert ist.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Befestigungsvorrichtung zwei Fangelemente aufweist die plattenförmig und parallel zur Führungsplatte ausgebildet sind und vorzugsweise beidseitig an der Führungsplatte entlang gleiten.
Dabei ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass die wenigstens zwei - vorzugsweise drei und mehr - Abweiselemente beidseitig an der Führungsplatte ausgebildet sind.
Besonders bevorzugt ist dabei, dass die gesamte Höhe von zwei beidseitig an der Führungsplatte abstehenden Vorsprünge zusammen mit der Breite der Führungsplatte mindestens so groß ist wie die Innenraumbreite des Möbelbeschlags.
Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei herausgestellt, wenn die Befestigungsvorrichtung eine Entriegelungsvorrichtung für die Fangvorrichtung aufweist, die ein beabsichtigtes Lösen des Möbelbeschlags aus der Fangvorrichtung ermöglicht, wobei die Entriegelungsvorrichtung das Fangelement und den Bolzen des Möbelbeschlags freigibt.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Entriegelungsvorrichtung eine von außen her zugängliche Werkzeugaufnahme für ein Werkzeug aufweist, über die die Entriegelungsvorrichtung betätigbar ist.
Als vorteilhaft hat es sich weiters herausgestellt, wenn die Befestigungsvorrichtung eine Höhenverstelleinrichtung und/oder eine Seitenverstelleinrichtung für den Möbelbeschlag an der Frontblende aufweist.
Als vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn ein Abstand einer freien Stirnseite des Stegs des Möbel beschlags von einer der Frontblende zugewandten Rückseite des
Möbelbeschlags größer ist als ein Abstand des Bolzens des Möbelbeschlags von der der Frontblende zugewandten Rückseite des Möbelbeschlags.
Schutz wird auch begehrt für eine Schubladenseitenwand mit wenigstens einer Befestigungsvorrichtung zum Befestigen einer Frontblende an einer Schublade durch wenigstens eine der beschriebenen Ausführungsformen.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn eine Rastposition, bei der der Bolzen des Möbelbeschlags in einer Rastaufnahme der Fangvorrichtung rastet, einen Abstand zu einer Vorderkante der Schubladenseitenwand aufweist, der kleiner als 15 mm - vorzugsweise kleiner als 0 mm - ist.
Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass ein Rastweg von der Vorderkante der Schubladenseitenwand bis zur Rastposition kleiner als 15 mm - vorzugsweise kleiner als 10 mm - ist.
Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei herausgestellt, wenn eine Einführposition, bei der sich der Bolzen des Möbelbeschlags in der Fangöffnung des Fangelements der Fangvorrichtung befindet, einen Abstand zu der Vorderkante der Schubladenseitenwand aufweist, der kleiner als 25 mm - vorzugsweise kleiner als 10 mm - ist.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass ein Einführweg von der Vorderkante (200) der Schubladenseitenwand (100) bis zur Einführposition (202) kleiner als 25 mm - vorzugsweise kleiner als 10 mm - ist.
Als vorteilhaft hat es sich weiters herausgestellt, wenn eine Auslöseposition, bei der der Bolzen des Möbelbeschlags das Fangelement der Fangvorrichtung auslöst, einen Abstand zu der Vorderkante der Schubladenseitenwand aufweist, der kleiner als 25 mm - vorzugsweise kleiner als 15 mm - ist.
Als vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn ein Auslöseweg von der Einführposition bis zur Auslöseposition größer als 1 ,5 mm - vorzugsweise größer als 2,5 mm - ist.
Weiters kann bevorzugt vorgesehen sein, dass eine Schließposition, bei der der Bolzen des Möbelbeschlags vom Fangelement der Fangvorrichtung in die Fangvorrichtung gezogen wurde, einen Abstand zu der Vorderkante der Schubladenseitenwand aufweist, der kleiner als 30 mm - vorzugsweise kleiner als 20 mm - ist.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn ein Schließweg von der Auslöseposition bis zur Schließposition größer als 6 mm - vorzugsweise größer als 7 mm - ist.
Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass eine Schließreserveposition, bei der der Bolzen des Möbelbeschlags vom Fangelement der Fangvorrichtung in die Fangvorrichtung über die Schließposition hinaus in die Fangvorrichtung gezogen wird, einen Abstand zu der Vorderkante der Schubladenseitenwand aufweist, der kleiner als 30 mm - vorzugsweise kleiner als 20 mm - ist.
Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei herausgestellt, wenn ein Schließreserveweg von der Schließposition bis zur Schließreserveposition kleiner als 2 mm - vorzugsweise kleiner als 1 mm - ist.
Weiters wird auch Schutz begehrt für eine Schublade mit wenigstens einer Schubladenseitenwand nach wenigstens einer der beschriebenen Ausführungsformen.
Konkret wird auch Schutz begehrt für ein Möbel mit wenigstens einer Schublade mit einer Befestigungsvorrichtung nach wenigstens einer der beschriebenen Ausführungsformen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher erläutert.
Darin zeigen:
Fig. 1a und 1b eine perspektivische Darstellung eines Möbels mit Schubladen, Fig. 2a und 2b eine perspektivische Darstellung einer Schubladenseitenwand, Fig. 3a eine perspektivische Darstellung einer Befestigungsvorrichtung,
Fig. 3b eine weitere perspektivische Ansicht der Befestigungsvorrichtung von Fig. 3a,
Fig. 4a eine perspektivische Darstellung einer Befestigungsvorrichtung, bei der der Möbelbeschlag an einem Abweiselement ansteht,
Fig. 4b eine Detaildarstellung der Fig. 4a,
Fig. 5a eine perspektivische Darstellung einer Befestigungsvorrichtung, bei der der Möbelbeschlag an einem weiteren Abweiselement ansteht,
Fig. 5b eine Detaildarstellung der Fig. 5a,
Fig. 6 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer
Befestigungsvorrichtung,
Fig. 7a bis 7f Draufsichten des Befestigungsvorganges an unterschiedlichen
Positionen des Möbelbeschlags relativ zur Fangvorrichtung nach dem Stand der Technik,
Fig. 8a bis 8g Draufsichten des Befestigungsvorganges an unterschiedlichen
Positionen des Möbelbeschlags relativ zur Fangvorrichtung. Figur 1a zeigt ein Möbel 110 in perspektivischer Darstellung. Das Möbel 10 weist dabei einen Möbelkorpus 103 und drei Schubladen 102 auf. Die Schubladen 102 weisen wiederum Schubladenseitenwände 100 und daran befestigte Frontblenden 101 auf. Die Frontblenden 101 wurden dabei über hier nicht dargestellte Befestigungsvorrichtungen 1 an den Schubladenseitenwänden 100 der Schublade 102 angebracht.
Figur 1b zeigt das Möbel 110 wie in der Figur 1a dargestellt, wobei dabei die oberste Frontblende 101 noch nicht an der Schublade 102 bzw. deren beiden Schubladenseitenwänden 100 befestigt wurde.
In diesem Ausführungsbeispiel sind an der Frontblende 101 vier vormontierte Möbelbeschläge 20 erkennbar, über die die Frontblende 101 an den Schubladenseitenwänden 100 befestigt wird.
Figur 2a und 2b zeigen die perspektivische Darstellung einer Schubladenseitenwand 100 mit darin angeordneter Befestigungsvorrichtung 1. In der Schubladenseitenwand 100 ist dabei die Fangvorrichtung 10 ausgebildet, welche den Möbelbeschlag 20 fängt und somit die hier nicht dargestellte Frontblende 101 , an der normalerweise der Möbelbeschlag 20 vormontiert ist, mit der Schubladenseitenwand 100 verbindet.
Figur 3a zeigt eine perspektivische Darstellung der Befestigungsvorrichtung 1 , bestehend aus der Fangvorrichtung 10, welche üblicherweise in einer hier nicht dargestellten Schubladenseitenwand 100 angebracht ist, und dem Möbelbeschlag 20, der üblicherweise vormoniert an einer hier nicht dargestellten Frontblende 01 befestigt ist.
Zum Ausrichten der Frontblende 101 weist die Fangvorrichtung 10 eine Höhenverstelleinrichtung 50 und eine Seitenverstelleinrichtung 60 auf.
Zum Entriegeln eines bereits befestigten Möbelbeschlags 20 in der Fangvorrichtung 10 weist die Fangvorrichtung 10 eine Entriegelungsvorrichtung 40 auf, die ein beabsichtigtes Lösen des Möbelbeschlags 20 aus der Fangvorrichtung 10 ermöglicht, wobei die Entriegelungsvorrichtung 40 das Fangelement 11 der Fangvorrichtung 10 und dadurch den Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 freigibt. In diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Entriegelungsvorrichtung 40 mit einer von außen her zugänglichen Werkzeugaufnahme 42 ausgerüstet, wodurch die Entriegelungsvorrichtung 40 mittels eines Werkzeuges betätigt werden kann.
Die Befestigungsvorrichtung 1 zum Befestigen einer Frontblende 101 an einer Schublade 102, insbesondere an einer Schubladenseitenwand 100, weist in diesem Ausführungsbeispiel wenigstens einen an der Frontblende 101 vormontierten Möbelbeschlag 20 auf, wobei der Möbelbeschlag 20 zumindest einen von der Frontblende 101 abstehenden Steg 21 bzw. 22 und einen quer zum Steg 21 bzw. 22 verlaufenden Bolzen 23 aufweist und eine der Schublade 102 (nicht dargestellt) zugeordnete Fangvorrichtung 10, wobei die Fangvorrichtung 10 beim Einschieben des Möbelbeschlags 20 diesen selbsttätig hält und die Fangvorrichtung 10 ein bewegliches,
federbelastetes Fangelement 11 aufweist, das durch den Bolzen 23 auslösbar ist und den Bolzen 23 hält, wobei das Fangelement 11 entlang einer Führungsplatte 12 bewegbar ist, wobei an einer der Frontblende 101 zugeordneten Seite 13 der Führungsplatte 12 zumindest ein Abweiselement 2 - in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel mehrere Abweiselemente 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 - gegen den in der Frontblende 101 vormonierten Möbelbeschlag 20 vorgesehen ist/sind.
In diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind zwei Abweiselemente 2 und 3 als Nase 32 und 33 ausgebildet und ermöglichen das leichtere Einführen des Möbelbeschlags 20 bzw. des Bolzens 23 des Möbelbeschlags 20 in die Fangvorrichtung 10.
Die weiteren Abweiselemente 4, 5, 6 (bzw. 7, 8 und 9, siehe Figur 3b) sind hierbei als seitlich abstehende Vorsprünge 44, 45, 46, 47, 48, 49 ausgebildet.
In diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die seitlich abstehenden Vorsprünge 44, 45, 46, 47, 48, 49 weiters als Noppen ausgebildet. Es wäre natürlich ebenso vorstellbar, dass diese als Stege oder Ähnliches ausgebildet sind. Wichtig dabei ist ausschließlich, dass sie seitlich von der Führungsplatte 12 abstehen und damit eine Fehlauslösung des Fangelementes 11 durch die Stege 21 und 22 des Möbelbeschlags 20 verhindern können - was erfolgen würde, wenn der Möbelbeschlag 20 nicht genau in die Fangvorrichtung 10 eingesetzt wird (siehe dazu Figur 4a und 4b bzw. 5a und 5b).
Um eine Fehlauslösung des Fangelementes 11 auszuschließen, weisen dabei die seitlich abstehenden Vorsprünge 44, 45, 46, 47, 48, 49 eine Höhe auf, die mindestens so groß ist wie die Dicke des flachen, plattenförmigen Fangelements 11.
In diesem Ausführungsbeispiel ist das plattenförmige Fangelement 11 parallel zur Führungsplatte 12 ausgebildet und gleitet an der Führungsplatte 12 entlang.
Im vorderen Bereich weist dabei das Fangelement 11 eine Fangöffnung 14 an seinem freien Ende auf, in welches der Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 eingebracht wird.
In diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind zwei Fangelemente 11 und 1 1 ' vorgesehen (Fangelement 1 1 ' siehe Figur 3b bzw. Figur 6), welche beidseitig an der Führungsplatte 12 entlang gleiten können. Um eine Fehlauslösung beidseitig zu verhindern, sind deshalb an der Führungsplatte 12 auch die seitlich abstehenden Vorsprünge 44, 45, 46, 47, 48, 49 beidseitig ausgebildet und können somit die Stege 21 und 22 des Möbelbeschlags 20 davon abhalten, die Fangelemente 1 1 und 1 1 ' zu berühren, was eine Fehlauslösung verhindert.
Figur 3b zeigt eine weitere perspektivische Ansicht der Befestigungsvorrichtung wie in Figur 3a dargestellt. An dieser Rückseite ist nun das zweite Fangelement 1 1 ' erkennbar. Damit es zu keiner Fehlauslösung des federbelasteten Fangelementes 1 1 ' durch die Stege 21 oder 22 des Möbelbeschlags 20 kommen kann, sind an der Führungsplatte 12 die drei Abweiselemente 7, 8 und 9 vorgesehen, welche in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel als seitlich abstehende Vorsprünge 47, 48 und 49 ausgebildet sind. Ansonsten gilt auch hier sinngemäß das bei der Figurenbeschreibung der Figur 3a Erwähnte.
Figur 4a und deren Detailansicht Figur 4b zeigen in perspektivischer Darstellung, wie das Abweiselement 4 eine Fehlauslösung des Fangelementes 1 1 durch den Steg 21 des Möbelbeschlags 20 verhindern kann, indem der Steg 21 an dem Abweiselement 4, welches in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel als seitlich abstehender Vorsprung 44 ausgebildet ist, ansteht und somit nicht hinter diesen gelangen kann und dadurch der Kontakt zu dem Fangelement 11 durch den Steg 21 verhindert werden kann. Somit ist eine Fehlauslösung durch den Möbelbeschlag 20 von unten her in Richtung Fangelement 11 nicht möglich.
Figur 5a und deren Detailansicht Figur 5b zeigen in perspektivischer Darstellung, wie das Abweiselement 6 eine Fehlauslösung durch den Möbelbeschlag 20 von oben her verhindert, da der Steg 21 des Möbelbeschlags 20 nicht an dem als seitlich abstehenden Vorsprung 46 ausgebildeten Abweiselement 6 vorbei kann und somit nicht das Fangelement 1 1 berühren kann.
Bei dieser Darstellung des Möbelbeschlags 20 ist gut erkennbar, dass der Abstand der freien Stirnseite 26 der Stege 21 und 22 von der der Frontblende zugewandten Rückseite 25 des Möbelbeschlags 20 größer ist als der Abstand des Bolzens 23 von der der Frontblende zugewandten Rückseite 25 des Möbelbeschlags 20. Dies bewirkt, dass die Stege 21 und 22 weiter in die Fangvorrichtung 10 eindringen als der Bolzen 23. Dies ist mit ein Grund, warum es zu Fehlauslösungen durch die Stege 21 und 22 kommen kann, da diese vor dem Bolzen 23 in die Fangvorrichtung 10 eindringen.
Ein weiterer Grund warum Fehlauslösungen vermieden werden können ist, dass die gesamte Höhe von zwei beidseitig an der Führungsplatte 12 abstehenden Vorsprünge 44, 45, 46, 47, 48, 49 zusammen mit der Breite der Führungsplatte 12 mindestens so groß ist wie die Innenraumbreite des Möbelbeschlags 20. Dadurch kann der Möbelbeschlag 20 nicht an den abstehenden Vorsprüngen 44, 45, 46, 47, 48, 49 vorbei. Die Innenraumbreite des Möbelbeschlags 20 entspricht in diesem Ausführungsbeispiel im Wesentlichen der Länge des Bolzen 23 und sie erstreckt sich von einem Steg 21 zum anderen Steg 22.
Es wäre in einem weiteren Ausführungsbeispiel natürlich auch vorstellbar, dass nur auf einer Seite der Führungsplatte 12 seitlich abstehende Vorsprünge ausgebildet wären, dann wäre eben die Höhe eines der seitlich abstehenden Vorsprünge zusammen mit der Breite der Führungsplatte 12 mindestens so groß ist wie die Innenraumbreite des Möbelbeschlags 20, um Fehlauslösungen zu vermeiden.
Das Abweiselement 5 - als seitlich abstehender Vorsprung 45 ausgebildet - ist dafür vorgesehen, eine Fehlauslösung durch einen gerade - also im Wesentlichen horizontal - eingebrachten Möbelbeschlag 20 zu verhindern (nicht dargestellt).
Figur 6 zeigt eine perspektivische Explosionsdarstellung der Fangvorrichtung 10 und eine perspektivische Darstellung des Möbelbeschlags 20. Hier sind nun gut die beiden - über die Feder 7 federbelastete - Fangelemente 1 1 und 1 1 ' mit ihren Fangöffnungen 14 erkennbar, die beidseitig an der Führungsplatte 12 angeordnet werden und somit zu einer stabilen Konstruktion beitragen.
Auf der Führungsplatte 12 sind die drei Abweiselemente 4, 5 und 6 dargestellt, die eine Fehlauslösung des Fangelements 11 verhindern, falls der Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 nicht ordnungsgemäß in die Führungsbahn 16 der Führungsplatte 12 eingeführt wird. Auf der Rückseite der Führungsplatte 12 sind die drei Abweiselemente 7, 8 und 9 ausgebildet, die eine Fehlauslösung des Fangelements 11 ' verhindern, falls der Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 nicht ordnungsgemäß in die Führungsbahn 16 der Führungsplatte 12 eingeführt wird.
Am Anfang der Führungsbahn 16 der Führungsplatte 12 ist dabei eine Rastausnehmung 15 ausgebildet, welche dazu vorgesehen ist, den Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 aufzunehmen, wenn keine Verriegelung der Befestigungsvorrichtung 1 gewünscht wird. Dieser Fall tritt speziell dann ein, wenn der Möbelbeschlag 20 aus der Fangvorrichtung 10 gelöst wird und sich somit in diese Warteposition begeben kann, woraufhin anschließend die Frontblende zusammen mit dem Möbelbeschlag 20 von der hier nicht dargestellten Schublade abgenommen werden kann (siehe dazu auch Figur 8c).
Anhand der Figur 7a bis 7f wird nun der Befestigungsvorgang eines Möbelbeschlags 20 in einer Fangvorrichtung 10 nach dem Stand der Technik beschrieben, um in weiterer Folge die Unterschiede und Vorteile der neuen Befestigungsvorrichtung 1 anhand der Figur 8a bis 8g auszuführen.
In Figur 7a ist ein Möbelbeschlag 20 gezeigt, der noch nicht in die Fangvorrichtung 10 eingeführt worden ist, sondern sich noch mit seinem Bolzen 23 vor der Vorderkante 300 der Seitenwand der Schublade befindet. Diese zum Stande der Technik gehörende Fangvorrichtung 10 weist ebenfalls ein über eine Feder 17 federbelastetes Fangelement auf (nicht dargestellt), welches den Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 fangen und verriegeln soll. In der Figur 7b befindet sich der Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 an der Position der Vorderkante 300 der Schubladenseitenwand und wird nun anschließend - wie in Figur 7c dargestellt - in einen Einführkanal der Fangvorrichtung 10 eingeführt - bis zum Erreichen seiner Einführposition 302. Diese Einführposition 302 weist bei der zum
Stand der Technik gehörenden Befestigungsvorrichtung 1 bereits einen Abstand C zur Vorderkante 300 der Schubladenseitenwand von mehr als 20 mm auf. In diesem konkreten Beispiel sind es 29,8 mm. Der Einführweg - von der Vorderkante 300 der Schubladenseitenwand bis zur Einführposition 302 - beträgt 29,8 mm.
Ein weiteres Vorschieben des Bolzens 23 des Möbelbeschlags 20 in den Einführkanal der Fangvorrichtung 10 bringt den Bolzen 23 zu seiner Auslöseposition 303 bei der die Totpunktlage des Fangelements 1 1 überwunden wird - wie in Figur 7d dargestellt. Diese Auslöseposition 303 weist bereits einen Abstand D zur Vorderkante 300 der Schubladenseitenwand von mehr als 25 mm auf. In diesem konkreten Ausführungsbeispiel sind dies 30,8 mm. Der Auslöseweg - von der Einführposition 302 bis zur Auslöseposition 303 - beträgt 1 mm.
In Figur 7e ist nun dargestellt, wie die Feder 17 das Fangelement der Fangvorrichtung 10 verschwenkt hat und dadurch den Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 in die Fangvorrichtung 10 hineingezogen hat - bis zu seiner Schließposition 304. Diese Schließposition 304 weist bereits einen Abstand E zur Vorderkante 300 der Schubladenseitenwand von mehr als 30 mm auf. In diesem speziellen Ausführungsbeispiel sind dies 35,8 mm. Der Schließweg - von der Auslöseposition 303 bis zur Schließposition 304 - beträgt 5 mm.
In der Figur 7f befindet sich der Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 in seiner Schließreserveposition 305, welcher bereits einen Abstand von mehr als 35 mm zur Vorderkante 300 der Schubladenseitenwand aufweist. In diesem speziellen Ausführungsbeispiel sind dies bereits 37,8 mm.
Der Schließreserveweg - von der Schließposition 304 bis zur Schließreserveposition 305 - beträgt 2 mm.
In den Figuren 8a bis 8g werden nun die erwähnten Positionen und Wege an der neuen Befestigungsvorrichtung 1 aufgezeigt.
Figur 8a zeigt die Befestigungsvorrichtung 1 , bei der ihr Möbelbeschlag 20 und dessen quer zur Einfügerichtung verlaufende Bolzen 23 noch nicht die Vorderkante 200 der Schubladenseitenwand erreicht hat.
In der Fangvorrichtung 10 ist die Feder 17 ausgebildet, welche über ein Hebelwerk das Fangelement 1 1 um dessen Drehachse A verschwenken kann, sobald sich der Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 in der Fangöffnung 14 des Fangelementes 1 1 befindet und die Verschwenkung des Fangelements 1 1 auslöst.
Die Fangvorrichtung 10 weist weiters die Führungsplatte 12 auf, welche einen Einführkanal aufweist, in den in seinem vorderen Bereich die Rastausnehmung 15 und in seinem hinteren Bereich die Führungsbahn 16 für den Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 ausgebildet ist.
Bei dieser Darstellung des Möbelbeschlags 20 ist erneut gut erkennbar, dass der Abstand der freien Stirnseite 26 der Stege 21 und 22 von der der Frontblende zugewandten Rückseite 25 des Möbelbeschlags 20 größer ist als der Abstand des Bolzens 23 von der der Frontblende zugewandten Rückseite 25 des Möbelbeschlags 20 (vergleiche dazu die Figurenbeschreibung der Figuren 5a und 5b).
In der Figur 8b befindet sich der Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 an der Position der Vorderkante 200 der Schubladenseitenwand und wird im nächsten Schritt - wie in Figur 8c dargestellt - in die Rastausnehmung 15 eingesetzt werden. Damit es bei diesem Vorgang zu keiner Fehlauslösung des Fangelementes 1 1 der Fangvorrichtung 10 kommt, sind an der Führungsplatte 12 die seitlich abstehenden Abweiselemente 4, 5 und 6 ausgebildet, die verhindern, dass der Steg 21 des Möbelbeschlags 20 mit dem
Fangelement 1 1 der Fangvorrichtung 10 in Berührung kommen kann - was eine Fehlauslösung bewirken würde.
Somit kann der Möbelbeschlag 20 nur richtig in die Fangvorrichtung 10 eingesetzt werden und in die Rastposition 201 in der Rastaufnahme 15 gelangen.
Diese Rastposition 201 weist einen Abstand B zur Vorderkante 200 der Schubladenseitenwand von weniger als 15 mm - vorzugsweise weniger als 10 mm - auf, in diesem speziellen Ausführungsbeispiel sind es 3,8 mm.
Der Rastweg - von der Vorderkante 200 der Schubladenseitenwand bis zur Rastposition 201 - beträgt 3,8 mm.
In Figur 8d ist nun dargestellt, wie der Möbelbeschlag 20 und dessen Bolzen 23 so weit in den Einführkanal der Fangvorrichtung 10 vorgeschoben worden ist, dass er seine Einführposition 202 erreicht hat, bei der der Bolzen 23 sich bereits in der Fangöffnung 14 des Fangelementes 1 1 der Fangvorrichtung 10 befindet, das Fangelement 1 1 jedoch noch nicht bewegt. Diese Einführposition 202 weist einen Abstand C zur Vorderkante 200 der Schubladenseitenwand von kleiner als 25 mm auf - vorzugsweise kleiner als 10 mm - in diesem speziellen Ausführungsbeispiel sind es 4,2 mm. Vergleicht man dazu die Einführposition bei der in Figur 7c beschriebenen zum Stand der Technik gehörenden Befestigungsvorrichtung, so erkennt man, dass dessen Einführposition einen Abstand C aufweist, der mehr als 7 mal so groß ist als bei der vorliegenden neuen Befestigungsvorrichtung, wie in der Figur 8d beschrieben.
Der Einführweg - von der Vorderkante 200 der Schubladenseitenwand bis zur Einführposition 202 - beträgt 4,2 mm. Beim Stande der Technik betrug der Einführweg 37,8 mm (siehe Figurenbeschreibung der Figur 7c).
In der Figur 8e ist dargestellt, wie sich der Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 in Auslöseposition 203 befindet, bei dem durch die Feder 17 der Fangvorrichtung 10
dessen Hebelwerk das Fangelement 1 um seine Drehachse A verschwenkt wird und daraufhin den Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 in die Fangvorrichtung 10 zieht - wie dies in der Figur 8f dargestellt ist. Die Auslöseposition 203 weist dabei einen Abstand D zur Vorderkante 200 der Schubladenseitenwand von kleiner als 25 mm - vorzugsweise kleiner als 10 mm - auf. In diesem speziellen Ausführungsbeispiel sind es sogar nur 7,4 mm. Im Vergleich dazu - wie in der Figur 7d beschrieben - ist die Auslöseposition bei der zum Stand der Technik gehörenden Befestigungsvorrichtung bereits mehr als 30 mm zu der Vorderkante 300 der Schubladenseitenwand beabstandet (Abstand D).
Der Auslöseweg - von der Einführposition 202 bis zur Auslöseposition 203 - beträgt 3,2 mm. Beim Stande der Technik betrug der Auslöseweg hingegen nur 1 mm (siehe Figurenbeschreibung der Figur 7d).
Nachdem die Feder 17 das Fangelement 11 um dessen Drehachse A verschwenkt hat und den Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 in die Fangvorrichtung 10 hineingezogen hat, befindet sich der Bolzen 23 in seiner Schließposition 204. In dieser Schließposition 204 weist dabei der Bolzen 23 einen Abstand E zur Vorderkante 200 der Schubladenseitenwand von weniger als 30 mm auf, vorzugsweise unter 20 mm. In diesem speziellen Ausführungsbeispiel handelt es sich sogar um nur 14,6 mm. Vergleicht man dazu die Schließposition 304 der zum Stand der Technik gehörenden Befestigungsvorrichtung, wie in der Figur 7e dargestellt, so erkennt man, dass dieser Abstand E um mehr als 20 mm größer ist als bei der vorliegenden Befestigungsvorrichtung 1.
Der Schließweg - von der Auslöseposition 203 bis zur Schließposition 204 - beträgt 7,2 mm. Beim Stande der Technik betrug der Schließweg hingegen 5 mm (siehe Figurenbeschreibung der Figur 7e).
In Figur 8g ist nun die Schließreserveposition 205 dargestellt, in der der Bolzen 23 des Möbelbeschlags 20 einen Abstand F zur Vorderkante 200 der Schubladenseitenwand aufweist und der ebenfalls unter 30 mm ist - vorzugsweise kleiner als 20 mm. In diesem
konkreten Ausführungsbeispiel sind es exakt 15 mm, was weniger als die Hälfte ist von dem, was die zum Stand der Technik gehörende Befestigungsvorrichtung benötigt (vgl. Beschreibung der Figur 7f, Abstand F: 37,8 mm). Die Schließreserve dient dazu, Maßtoleranzen ausgleichen zu können.
Der Schließreserveweg - von der Schließposition 204 bis zur Schließreserveposition 205 - beträgt 0,4 mm. Beim Stande der Technik betrug der Schließreserveweg hingegen 2 mm (siehe Figurenbeschreibung der Figur 7f). Dies bedeutet, dass die vorliegende Befestigungsvorrichtung 1 viel kompakter ausgebildet ist als die zum Stand der Technik gehörenden Befestigungsvorrichtungen.