Beschreibung
Verfahren zum Abschalten und zum Aktivieren eines Zylinders einer Brennkraftmaschine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abschalten eines Zylinders einer Brennkraftmaschine gemäß Patentanspruch 1, ein Verfahren zum Aktivieren eines abgeschalteten Zylinders einer Brennkraftmaschine gemäß Patentanspruch 7 und ein Steuergerät zur Ausführung der Verfahren gemäß Patentanspruch 12.
Im Stand der Technik sind aus DE 103 06 794 B4 ein Verfahren sowie ein Steuersystem zum Steuern eines Mehrzylinder-Ver- brennungsmotors mit Zylinderabschaltung bekannt. Der Verbren- nungsmotor arbeitet nach einem Viertaktzyklus und ist mit einer Zündzeitpunktsteuerung und einer Kraftstoffeinspritzung ausgebildet, wobei wenigstens ein abschaltbarer Zylinder und ein aktiv bleibender Zylinder vorgesehen sind, wobei jeder Zylinder einen Kolben, ein Auslassventil und wenigstens ein Einlassventil, und jeweils ein nockenwellenbetriebenes Stellglied für die Ein- und Auslassventile aufweist, sowie ein drosselklappengesteuertes Luftansaugsystem für die Zylinder vorgesehen ist. Bei einem Übergang von einer ersten Betriebsart, in der beide Zylinder aktiv sind, in eine zweite Betriebsart, in der der abschaltbare Zylinder abgeschaltet ist, werden folgende Schritte ausgeführt: das
Schließen und das Öffnen des Einlassventils für den abschaltbaren Zylinder werden nach spät verstellt, so dass während des Übergangs das Öffnen und Schließen ungefähr gleich weit entfernt von einer oberen Totpunktlage des Kolbens sind, um Reibungs- und Pump- Verluste zu minimieren; die Drosselklappenöffnung wird vergrößert, um das Drehmoment des aktiv bleibenden Zylinders zu erhöhen; der Nockenwellenantrieb für den aktiv bleibenden Zylinder wird nach früh verstellt, um das Drehmoment für den aktiv bleibenden Zylinder während des Übergangs zu erhöhen, während gleichzeitig der Nockenwellenantrieb und der Zündzeitpunkt für den abschaltbaren Zylinder nach spät verstellt werden, um das Drehmoment für den abschaltbaren Zylinder zu verringern, und das
Auslassventil, die Kraftstoffeinspritzdüse und der Zündfunke für den abschaltbaren Zylinder sodann abzuschalten.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein verbessertes Verfahren zum Abschalten eines Zylinders einer Brennkraftmaschine und ein verbessertes Verfahren zum Aktivieren eines abgeschalteten Zylinders einer Brennkraftmaschine bereitzustellen . Die Aufgabe der Erfindung wird durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1, durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 7 und durch das Steuergerät gemäß Patentanspruch 12 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Ein Vorteil der beschriebenen Verfahren besteht darin, dass die Verfahren verbrauchsoptimiert und Schadstoffoptimiert sind. Dies wird durch die Vermeidung einer Spätverstellung der Zündung und durch eine geschickte Anpassung der Öffnungszeiten der Einlassventile erreicht.
In einer weiteren Ausführungsform werden die Öffnungszeiten der Einlassventile über eine Verstellung einer Nockenwelle erreicht, die die Einlassventile betätigt. Dadurch wird eine einfache und sichere Technik zur Erreichung präziser Öffnungszeiten der Einlassventile eingesetzt.
In einer weiteren Ausführungsform werden zur Anpassung der angesaugten und verdichteten Luftmenge die Schließzeiten der Einlassventile variiert. Damit wird ein einfaches Verfahren gewählt, um die verdichtete Luftmenge präzise festzulegen.
In einer weiteren Ausführungsform wird die Nockenwelle während einer fiktiven Ansaugphase des abgeschalteten Zylinders von einer Spätposition in Richtung früh in eine Normalposition verstellt. Da die Verstellung der Nockenwelle während der fiktiven Ansaugphase des abgeschalteten Zylinders erfolgt, sind die Auswirkungen auf die Verbrennungen der aktiven Zylinder
gering, so dass weder eine ungewünschte Drehmomentschwankung noch eine Verschlechterung der Abgase verursacht wird.
Vorzugsweise wird die Abschaltung des Zylinders erst nach einem weiteren Motorzyklus des abzuschaltenden Zylinders durchgeführt. Auf diese Weise steht ausreichend Zeit für die Anpassung des Drucks im Ansaugbereich und die entsprechende Einstellung der Öffnungszeiten der Einlassventile der aktiven Zylinder zur Verfügung. Zudem kann die Rückstellung der Nockenwelle in Richtung auf eine Normalposition während der ersten nicht aktiven Ansaugphase des abgeschalteten Zylinders durchgeführt werden.
Das Verfahren zum Aktivieren des abgeschalteten Zylinders weist den Vorteil auf, dass die Aktivierung kraftstoffsparend und ohne erhöhte Abgase erreicht wird. Dies wird dadurch erreicht, dass der Druck im Ansaugbereich der Zylinder an einen niedrigeren Zieldruck angepasst wird, wobei die Öffnungszeiten der
Einlassventile der aktiven Zylinder in der Weise angepasst werden, dass der Einfluss der Änderung des Drucks im
Ansaugbereich in Bezug auf die verdichtete Luftmasse ausgeglichen wird, bevor der zu aktivierende Zylinder wieder aktiviert wird. Vor dem Aktivieren des Zylinders wird der gewünschte Zieldruck erreicht. In einer Ausführungsform werden die Einlassventile über eine Nockenwelle betätigt, wobei die Öffnungszeiten der Einlassventile über eine Verstellung der Nockenwelle eingestellt werden. Vor dem Aktivieren des abgeschalteten Zylinders wird die Nockenwelle in der Weise verstellt, dass der Einfluss des sich ändernden Drucks im Ansaugbereich auf die verdichtete Luftmenge des jeweiligen Zylinders ausgeglichen wird.
Vorzugsweise werden die Schließzeiten der Einlassventile zur Anpassung der verdichteten Luftmenge variiert.
In einer weiteren Ausführungsform wird die Verstellung der Nockenwelle während einer fiktiven Ansaugphase des abgeschalteten Zylinders gestartet. Zum Ausgleich der Druckänderung im
Ansaugbereich wird vorzugsweise die Nockenwelle ausgehend von einer Normalposition in Richtung ein spätes Schließen der Einlassventile und wieder zurück in Richtung der Normalposition verstellt, um die von den einzelnen Zylindern verdichtete Luftmasse entsprechend dem gewünschten Drehmoment anzupassen.
Vorzugsweise wird die Anpassung des Drucks im Ansaugbereich bei einem Abschalten oder Aktivieren eines Zylinders innerhalb eines Motorzyklus erreicht.
Die Erfindung wird in Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer
Brennkraftmaschine,
Figur 2 ein Diagramm über das Drehmoment, den Saugrohrdruck, die Nockenwellenverstellung und die im Zylinder angesaugte Luftmasse während einer Zylinder- abschaltung, und
Figur 3 ein Diagramm über das Drehmoment, den Saugrohrdruck, die Nockenwellenverstellung, die angesaugte Luftmasse im Zylinder für eine Zylinderaktivierung.
Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung einen Teilausschnitt einer Brennkraftmaschine 25 mit einem Zylinder 1, mit einem im Zylinder 1 beweglichen Kolben 2, der über eine Pleuelstange 3 mit einer Kurbelwelle 4 verbunden ist. Oberhalb des Kolbens 2 ist ein Brennraum 5 im Zylinder 1 ausgebildet, der über ein Einlassventil 6 mit einem Ansaugbereich 7 in Verbindung steht. Weiterhin ist im Ansaugbereich 7 eine Drosselklappe 8 vorgesehen, die mit einem Stellmotor 9 in Verbindung steht. Der Stellmotor 9 steht über eine Steuerleitung 10 mit einem Steuergerät 11 in Verbindung. Abhängig von der Ansteuerung durch das Steuergerät 11 stellt der Stellmotor 9 eine entsprechende Position der Drosselklappe 8 ein und steuert damit den Zustrom von Luft in den Ansaugbereich 7. Zudem kann durch die
entsprechende Einstellung der Drosselklappe 8 der Druck im Ansaugbereich 7 variiert werden. Zudem ist ein Einspritzventil 12 vorgesehen, das entweder, wie dargestellt, in den
Ansaugbereich 7 Kraftstoff einspritzt oder direkt in den Brennraum 5 Kraftstoff einspritzt.
Weiterhin ist eine Zündkerze 13 vorgesehen, die in den Brennraum 5 ragt. Das Einlassventil 6 wird über eine Nockenwelle 14 als Ventilantrieb angesteuert. Die Nockenwelle 14 ist in der Weise ausgebildet, dass die Phase der Nockenwelle, d. h. die
Drehposition der Nockenwelle variiert werden kann, um
Öffnungszeiten des Einlassventils 6 unabhängig von der Form der Nockenwelle 14 zu variieren. Dazu ist eine entsprechende Phasensteuerung 15 vorgesehen, die mit der Nockenwelle 14 in Verbindung steht. Die Phasensteuerung 15 ist über eine weitere Steuerleitung 16 mit dem Steuergerät 11 verbunden. Zudem verfügt das Steuergerät 11 über weitere Steuerleitungen, mit denen die Einspritzung durch das Einspritzventil 12 und die Zündung durch die Zündkerze 13 gesteuert werden.
Zur Deaktivierung eines Zylinders ist beispielsweise zwischen der phasenverstellbaren Nockenwelle 14 und dem Einlassventil 6 des ersten Zylinders 1 ein Übertragungselement vorgesehen, das deaktiviert werden kann. Dies kann beispielsweise ein
Übertragungshebel und/oder eine Druckkammer mit bewegbarem
Kolben sein, wobei die Position des Hebels in der Weise verändert werden kann, dass keine Krafteinwirkung zwischen der Nockenwelle und dem Einlassventil bzw. keine Krafteinwirkung zwischen der Nockenwelle und der Druckkammer erfolgen kann. Dazu wird der Druck in der Druckkammer über ein Pumpen-/ Ventilsystem variiert .
Im Zylinderkopf des Zylinders 1 ist weiterhin ein Auslassventil 18 vorgesehen, über das der Brennraum 5 mit einem Abgastrakt 19 verbunden werden kann. Zur Betätigung des Auslassventils 18 ist eine zweite Nockenwelle 20 vorgesehen, die vorzugsweise mit Hilfe der Phasensteuerung 15 auch in der Phase variabel ausgebildet ist. Abhängig von der gewählten Ausführungsform kann die zweite
Nockenwelle 20 auch ohne variable Phasensteuerung ausgebildet sein .
In der Figur 1 sind schematisch in Form von Blöcken ein zweiter, ein dritter und ein vierter Zylinder 22, 23, 24 dargestellt, die analog zum ersten Zylinder 1 ausgebildet sind und mit
Einlassventilen mit dem Ansaugbereich 7 und Auslassventilen mit dem Abgastrakt 19 in Verbindung stehen. Die Einlassventile der weiteren Zylinder 22, 23, 24 sind ebenfalls durch die Nockenwelle 14 ansteuerbar. Die Auslassventile der weiteren Zylinder 22, 23, 24 sind über die zweite Nockenwelle 20 ansteuerbar. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Drosselklappe 8 vor den Ansaugbereichen der Zylinder 1, 22, 23, 24 angeordnet und kann zur Einstellung des Drucks im Ansaugbereich der Zylinder 1, 22, 23, 24 angeordnet werden.
Anstelle der Ansteuerung der Einlassventile mit Hilfe einer phasenverstellbaren Nockenwelle kann auch jede Art von Ventilantrieb verwendet werden, mit dem die Öffnungszeiten der Einlassventile, insbesondere die Schließzeiten der Einlassventile, variiert werden können. Beispielsweise kann ein elektromagnetischer Ventilantrieb oder ein hydraulischer, insbesondere von einer Nockenwelle betätigter hydraulischer Ventilantrieb für die Einlassventile verwendet werden. Die Steuerung der Öffnungszeiten der Einlassventile wird vom Steuergerät 11 abhängig von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine 25 und einem Fahrerwunsch berechnet und eingestellt . Die Brennkraftmaschine 25 kann in einer ersten Betriebsart betrieben werden, in der alle Zylinder 1, 22, 23, 24 aktiv sind, Kraftstoff verbrennen und Drehmoment abgeben. Weiterhin kann die Brennkraftmaschine 25 in einer zweiten Betriebsart betrieben werden, bei der wenigstens einer der Zylinder abgeschaltet ist und keine Verbrennung von Kraftstoff durchführt. Die Abschaltung eines Zylinders hat den Vorteil, dass weniger Kraftstoff verbraucht wird. Die zweite Betriebsart kann eingesetzt werden, wenn die Brennkraftmaschine 25 auch ohne den abgeschalteten
Zylinder in der Lage ist, das vom Fahrer gewünschte Drehmoment bereitzustellen. Zudem steigt der Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine 25, wenn Drosselverluste der angesaugten Luft im Ansaugbereich der Brennkraftmaschine gering sind, d. h. wenn der Motor mit einer hohen Last arbeitet. Nach einem Abschalten eines Zylinders wird bei gleichen Bedingungen der Druck im
Ansaugbereich erhöht, so dass die Drosselverluste am Lufteinlass geringer sind. Im Folgenden wird ein Verfahren beschrieben, bei dem der Übergang von der ersten Betriebsart in die zweite Betriebsart und zurück verbrauchsoptimiert und abgasoptimiert durchgeführt wird. Zudem wird mit Hilfe des beschriebenen Verfahrens eine drehmomentneutrale Änderung der Betriebsarten ermöglicht.
Figur 2 zeigt in einem schematischen Diagramm die Ansaugtakte der vier Zylinder, 1, 22, 23, 24 aufgetragen über den Kurbelwellenwinkel KW. Der Kurbelwellenwinkel ist für einen Motorzyklus von 0° bis 720° Kurbelwellenwinkel eingeteilt. Innerhalb der 720° Kurbelwellenwinkel durchläuft ein Zylinder alle vier Takte des Viertaktmotors. Zudem ist das Drehmoment 31, der Ansaugdruck 32, die Position der Nockenwelle 33 und die im jeweiligen Zylinder verdichtete Luftmasse 34 über den Kurbelwellenwinkel KW aufgetragen. In Figur 2 ist in dem Bereich vor 0° Kurbelwellenwinkel der Ansaugtakt des ersten Zylinders dargestellt. Nach 0° Kurbelwellenwinkel beginnt der Ansaugtakt des dritten Zylinders, der bis 180° Kurbelwellenwinkel reicht. Zwischen 180° Kurbelwellenwinkel und 360° Kurbelwellenwinkel ist der Ansaugtakt des zweiten Zylinders. Zwischen 360° Kurbel- wellenwinkel und 540° Kurbelwellenwinkel ist der Ansaugtakt des vierten Zylinders. Zwischen 540° Kurbelwellenwinkel und 720° Kurbelwellenwinkel ist der fiktive Ansaugtakt des deaktivierten ersten Zylinders. Ab dem Kurbelwellenwinkel von 720° beginnt wieder ein neuer Motorzyklus mit dem Ansaugtakt des dritten Zylinders, der wieder bis 180° Kurbelwellenwinkel reicht. Das Diagramm gibt vor dem Zeitpunkt vor 0° KW die Situation wieder, bei der sich die Brennkraftmaschine 25 in der ersten Betriebsart befindet, bei der alle Zylinder aktiv sind. Erfolgt nun abhängig
von vorgegebenen Grenzwerten eine Entscheidung des Steuergeräts 11, die Brennkraftmaschine 25 mit einer reduzierten Anzahl von Zylindern zu betreiben, d. h. den ersten Zylinder 1 abzuschalten, so wird vorzugsweise ein folgender weiterer Ansaugtakt des abzuschaltenden ersten Zylinders, in diesem Fall des ersten Zylinders 1, ohne Änderungen durchgeführt. Dieser weitere Ansaugtakt entspricht dem Bereich von 180° KW vor 0° KW.
Nach dem Schließen des Einlassventils des ersten Zylinders 1 beginnt die Übergangsphase. In dem beschriebenen Beispiel dauert die Übergangsphase 720° KW, d. h. einen Motorzyklus. In dem dargestellten Diagramm entspricht der Beginn der Übergangsphase dem Kurbelwellenwinkel 0°. Ab 0° KW wird der Druck 32 im Ansaugbereich 7 durch eine Veränderung der Stellung der Drosselklappe 8 in Richtung auf einen Zieldruck verändert. Der Zieldruck entspricht einem Druck im Ansaugbereich, mit dem bei unveränderten Bedingungen das gleiche Drehmoment von drei Zylindern der Brennkraftmaschine bereitgestellt wird. Dazu wird der Druck 32 in Richtung auf den Zieldruck erhöht. Die Erhöhung auf den Zieldruck sollte spätestens dann abgeschlossen sein, wenn ein auf den abgeschalteten ersten Zylinder folgender Zylinder mit der Ansaugphase beginnt. In unserem Beispiel ist dies zum Zeitpunkt von 720° Kurbelwellenwinkel. Vorzugsweise ist zumindest die Anpassung des Drucks 32 bereits abgeschlossen bevor wieder der abgeschaltete erste Zylinder einen fiktiven
Ansaugtakt durchläuft. In unserem Ausführungsbeispiel ist dies bei ungefähr 540° Kurbelwellenwinkel. Die Übergangsphase startet bei 0° Kurbelwellenwinkel, wobei vom Steuergerät 11 sowohl der Ansaugdruck 32 angehoben wird als auch die Position der Nockenwelle 33 von einer Normalposition in Richtung auf ein spätes Schließen der Einlassventile verschoben wird. Ziel dieser Anpassung ist es zum einen, den Druck 32 im Ansaugbereich anzuheben und zum anderen, die von den einzelnen Zylindern verdichtete Luftmasse 34 konstant zu halten.
In dem beschriebenen Beispiel wird beim Kurbelwellenwinkel 418° der Zieldruck erreicht. Zudem wird vorzugsweise nach Erreichen des Zieldrucks keine weitere Spätverstellung der Nockenwelle
mehr vorgenommen. Dies ist möglich, da die Verstellung der Nockenwelle schneller erfolgen kann als die Anpassung des Drucks 32. Bei 418° Kurbelwellenwinkel befindet sich der vierte Zylinder 24 im Ansaugtakt . Der erste Zylinder 1 ist über eine entsprechende Ansteuerung deaktiviert, so dass spätestens ab einem
Kurbelwellenwinkel von 540°, bei dem der nächste Ansaugtakt des ersten Zylinders 1 wäre, der erste Zylinder 1 keine Ansaugung mehr durchführt. Vorzugsweise ist auch das Auslassventil des ersten Zylinders 1 deaktiviert.
Während des fiktiven Ansaugtaktes des ersten Zylinders 1, der im Bereich von 540° Kurbelwellenwinkel (KW) und 720° Kurbelwellenwinkel liegt, wird die Nockenwelle in Richtung auf eine Normalposition zurückgestellt. In diesem Zeitraum ist kein anderes Einlassventil der Brennkraftmaschine geöffnet. Somit kann die Zurückstellung der Nockenwelle ohne Einfluss auf eine Ansaugphase eines Zylinders erfolgen. Anschließend entsprechen sowohl der Ansaugdruck 32 als auch die komprimierte Luftmasse 34 den Werten, die für das gewünschte Drehmoment erforderlich sind. Somit ist die Übergangsphase spätestens bei dem Kurbelwellenwinkel 720° beendet, bei dem ein Ansaugtakt des auf den abgeschalteten ersten Zylinder folgenden dritten Zylinder beginnt. Damit nur drei Zylinder das gleiche Drehmoment wie vier Zylinder erzeugen, wird durch einen höheren Druck 32 im
Ansaugbereich von jedem der aktiven Zylinder eine größere
Luftmasse verdichtet. Zudem wird in entsprechender Weise die eingespritzte Kraftstoffmenge vom Steuergerät über eine entsprechende Ansteuerung der Einspritzventile angepasst. Damit beginnt ab dem Kurbelwellenwinkel 720° die zweite Betriebsart der Brennkraftmaschine 25, bei der nur drei Zylinder an der
Verbrennung und Erzeugung von Drehmoment teilnehmen. Abhängig von der gewählten Ausführungsform können mit dem beschriebenen Verfahren auch mehr als ein Zylinder abgeschaltet werden. Zudem kann das Verfahren auch auf Brennkraftmaschinen mit mehr oder weniger als vier Zylindern angewendet werden. Das anhand von Figur 2 beschriebene Verfahren entspricht der Situation, dass sich das vom Fahrer gewünschte Drehmoment nicht ändert und sich auch keine
weiteren Betriebsparameter der Brennkraftmaschine ändern, die zu einer Änderung des Drehmoments führen könnten.
Abhängig von der gewählten Ausführungsform kann der Zeitpunkt, zu dem im Ansaugbereich der Zieldruck anliegt und die Nockenwelle die Normalposition wieder erreicht, vorzugsweise vor dem Ansaugtakt des Zylinders erreicht werden, der auf den
abgeschalteten Zylinder folgt. Figur 3 zeigt anhand eines weiteren Diagramms ein Verfahren zur Aktivierung eines abgeschalteten ersten Zylinders 1. In dem Diagramm sind über den Kurbelwellenwinkel KW das Drehmoment 31 der Brennkraftmaschine, der Ansaugdruck 32 im Ansaugbereich 7, die Position 33 der Nockenwelle und die pro Zylinder verdichtete Luftmasse 34 dargestellt. In Figur 3 ist vor 0° Kurbelwellenwinkel die Ansaugphase des vierten Zylinders dargestellt.
Zwischen 0° und 180° Kurbelwellenwinkel ist der Ansaugtakt des ersten Zylinders, zwischen 180° Kurbelwellenwinkel und 360° Kurbelwellenwinkel ist der Ansaugtakt des dritten Zylinders, zwischen 360° Kurbelwellenwinkel und 540° Kurbelwellenwinkel ist der Ansaugtakt des zweiten Zylinders, und zwischen 540°
Kurbelwellenwinkel und 720° Kurbelwellenwinkel ist der
Ansaugtakt des vierten Zylinders dargestellt. Ab dem
Kurbelwellenwinkel 720° beginnt ein neuer Motorzyklus. Die Brennkraftmaschine 25 befindet sich bei 0°KW in der zweiten
Betriebsart, in der der erste Zylinder 1 abgeschaltet ist und nicht an der Verbrennung teilnimmt. Zudem sind die Ansaugtakte der Zylinder unter Nennung der Zylinder angegeben. Entscheidet nun das Steuergerät abhängig von vorgegebenen Parametern beispielsweise während eines Ansaugtaktes des vierten Zylinders 24, dass der erste Zylinder 1 wieder aktiviert werden soll, so wird der Druck 32 im Ansaugbereich 7, d. h. der Ansaugdruck, durch eine entsprechende Veränderung der Position der Drosselklappe 8 in Richtung auf einen neuen Zieldruck gesenkt. Die Änderung der Drosselklappenstellung erfolgt vorzugsweise sofort nach der Entscheidung, den ersten Zylinder wieder zu aktivieren, beispielsweise bei 0° Kurbelwellenwinkel.
Damit beginnt die Übergangsphase bei 0° Kurbelwellenwinkel. Da jedoch der folgende Ansaugtakt dem ersten, deaktivierten Zylinder 1 zugeordnet ist, ändert sich dadurch nicht sofort der Ansaugdruck. Erst mit Beginn des Ansaugtakts des dritten Zylinders 23 ab dem Kurbelwellenwinkel 180° sinkt durch das Ansaugen des dritten Zylinders 23 der Saugrohrdruck 32.
Zudem wird vorzugsweise ab dem fiktiven Ansaugtakt des abgeschalteten ersten Zylinders, d. h. zum Zeitpunkt 0° Kurbel- wellenwinkel eine Spätverstellung der Nockenwelle 14 vorgenommen. Dies ist vorteilhaft, um die von den Zylindern angesaugte und verdichtete Luftmasse 34 an den Zieldruck anzupassen. Abhängig von der Änderung des Ansaugdrucks 32 kann es erforderlich sein, während der Übergangsphase die Position 33 der Nockenwelle 14 der Einlassventile 6 wieder in die Normalposition zurück zu führen. Dies ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwischen dem Kurbelwellenwinkel 360° und 560° der Fall. Wichtig ist, dass der Übergangsbereich, d. h. die Anpassung des Drucks 32 (Saugrohrdruck) im Ansaugbereich an den Zieldruck vor dem ersten aktiven Ansaugtakt des wieder aktivierten ersten Zylinders 1 erreicht wird. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Übergangsphase bei Kurbelwellenwinkel 680° abgeschlossen. Ab 720° KW beginnt die erste Betriebsart. Ab dem Kurbelwellenwinkel 720° bzw. 0° beginnt der erste Ansaugtakt des neu eingeschalteten ersten Zylinders 1.