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Die
Erfindung geht von einem Verfahren und von einer Vorrichtung zum
Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung
nach der Gattung der unabhängigen
Ansprüche
aus.
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Es
sind bereits Brennkraftmaschinen mit Abgasnachbehandlungsvorrichtungen
in Form von Katalysatoren bekannt. Solche Brennkraftmaschinen werden
auch unbefeuert, beispielsweise in Schubabschaltung (sämtliche
Einspritzventile sind geschlossen) betrieben.
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Vorteile der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einer Abgasnachbehandlungsvorrichtung
mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche
haben demgegenüber
den Vorteil, dass bei einer Anforderung zur Veränderung des Temperaturgradienten
der Abgasnachbehandlungsvorrichtung ein Ladungswechselzustand mindestens eines
Zylinders der Brennkraftmaschine verändert wird. Auf diese Weise
lässt sich
die Veränderung
des Ladungswechselzustandes mindestens eines Zylinders der Brennkraftmaschine
dazu verwenden, eine Anforderung zur Veränderung des Temperaturgradienten
der Abgasnachbehandlungsvorrichtung umzusetzen oder zumindest zu
unterstützen,
sodass sich eine gewünschte
Temperatur bzw. ein gewünschter Temperaturgradient
bzw. eine gewünschte
Veränderung
des Temperaturgradienten der Abgasnachbehandlungsvorrichtung schneller
einstellen lässt.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Verfahrens möglich.
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Eine
gewünschte
Erhöhung
des Temperaturgradienten der Abgasnachbehandlungsvorrichtung lässt sich
besonders einfach dadurch umsetzen oder zumindest unterstützen, in
dem ein aktivierter Ladungswechsel über mindestens einen Zylinder
der Brennkraftmaschine ausgesetzt wird. Eine gewünschte Senkung des Temperaturgradienten
der Abgasnachbehandlungsvorrichtung lässt sich besonders einfach
dadurch umsetzen oder unterstützen,
in dem ein ausgesetzter Ladungswechsel über mindestens einen Zylinder
der Brennkraftmaschine aktiviert wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Ladungswechselzustand bei der Hälfte der
Zylinder, insbesondere bei jedem zweiten Zylinder der Zündreihenfolge,
verändert
wird. Auf diese Weise lässt sich
die Veränderung
des Ladungswechselzustandes im Falle einer Brennkraftmaschine mit
einer geradzahligen Anzahl von Zylinderbänken besonders einfach durch
entsprechende Veränderung
des Ladungswechselzustandes bei sämtlichen Zylinder der Hälfte der
Zylinderbänke
realisieren, insbesondere lässt
sich besonders einfach der Ladungswechselzustand bei der Hälfte der
Zylinderbänke
komplett aussetzen.
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Wird
der Ladungswechselzustand bei jedem zweiten Zylinder der Zündreihenfolge
verändert,
insbesondere ausgesetzt, so ist auf diese Weise ein ruhiger Motorlauf
gewährleistet.
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Besonders
einfach lässt
sich der Ladungswechselzustand mindestens eines Zylinders dadurch verändern, dass
der Ladungswechsel über
den mindestens einen Zylinder durch Deaktivierung dessen Ventiltriebs
auf Einlass- und/oder Auslassseite ausgesetzt oder durch Aktivierung
dessen Ventiltriebs auf Einlass- und/oder Auslassseite aktiviert
wird.
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Wird
mit der Veränderung
des Ladungswechselzustands des mindestens einen Zylinders die Stellung
eines Stellgliedes zur Beeinflussung der der Brennkraftmaschine
zugeführten
Luftmenge verändert,
so lässt
sich in vorteilhafter Weise zudem die Veränderung des Ladungswechselzustandes
des mindestens einen Zylinders mit geringerem Ruck der Brennkraftmaschine
und somit komfortabler realisieren, vorausgesetzt die Stellung des
Stellgliedes wird geeignet verändert.
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Dies
ist z. B. dann gegeben, wenn mit Aussetzung eines zuvor aktivierten
Ladungswechsels über
mindestens einen Zylinder die Stellung des Stellgliedes in der Luftzufuhr
im Sinne einer Reduzierung der der Brennkraftmaschine zugeführten Luftmenge
verändert
wird.
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Umgekehrt
ist dieser erhöhte
Komfort bei der Veränderung
des Ladungswechselzustandes des mindestens einen Zylinders auch
dann gegeben, wenn mit Aktivierung eines zuvor ausgesetzten Ladungswechsels über mindestens
einen Zylinder die Stellung des Stellgliedes in der Luftzufuhr im
Sinne einer Erhöhung
der der Brennkraftmaschine zugeführten
Luftmenge verändert
wird.
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Eine
einfache und definierte Komforterhöhung ergibt sich dabei dadurch,
dass die Stellung des Stellgliedes in der Luftzufuhr um einen vorgegebenen
Wert verändert
wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es dabei, wenn der vorgegebene Wert derart ermittelt
wird, dass nach der Veränderung
des Ladungswechselzustandes des mindestens einen Zylinders und der
gleichzeitig dazu erfolgenden Veränderung der Stellung des Stellglieds
auch das Kupplungsmoment konstant bleibt. Auf diese Weise kann die
Veränderung
des Ladungswechselzustandes des mindestens einen Zylinders nahezu
ruckfrei und damit maximal komfortabel umgesetzt werden. Treibt
die Brennkraftmaschine ein Fahrzeug an, so führt die beschriebene Konstanz
des Kupplungsmomentes vor und nach der Veränderung des Ladungswechselzustandes
des mindestens einen Zylinders dazu, dass der Fahrer des Fahrzeugs diese
Veränderung
des Ladungswechselzustandes nicht oder nur unwesentlich wahrnimmt.
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Zeichnung
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es
zeigen
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1 ein
Blockschaltbild einer Brennkraftmaschine mit zwei Zylinderbänken,
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2 ein
Funktionsdiagramm zur Veränderung
des Ladungswechselzustandes mindestens eines Zylinders der Brennkraftmaschine
abhängig
von einer Anforderung,
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3 ein
Funktionsdiagramm zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
für die
Veränderung der
Stellung eines Stellgliedes in einer Luftzufuhr der Brennkraftmaschine
abhängig
von der Veränderung des
Ladungswechselzustandes des mindestens einen Zylinders und
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4a) bis 4i)
den zeitlichen Verlauf verschiedener Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine vor
und nach Veränderung
des Ladungswechselzustandes mindestens eines Zylinders der Brennkraftmaschine.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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In 1 kennzeichnet 1 eine
Brennkraftmaschine, die beispielsweise ein Fahrzeug antreibt. Die Brennkraftmaschine 1 kann
beispielsweise als Ottomotor oder als Dieselmotor ausgebildet sein.
Die Brennkraftmaschine 1 umfasst in diesem Beispiel eine
geradzahlige Anzahl n an Zylinderbänken, wobei im Beispiel nach 1 n
gleich 2 ist. Alternativ lässt
sich die Erfindung aber auch mit einer ungeradzahligen Anzahl an
Zylinderbänken
realisieren, beispielsweise auch nur mit einer einzigen. Jede Zylinderbank
im vorliegenden Beispiel umfasst die gleiche Anzahl an Zylindern.
So umfasst die Brennkraftmaschine 1 gemäß dem Beispiel nach 1 eine
erste Zylinderbank 55 mit einem ersten Zylinder 11,
einem zweiten Zylinder 12, einem dritten Zylinder 13 und
einem vierten Zylinder 14. Ferner umfasst die Brennkraftmaschine 1 gemäß 1 eine
zweite Zylinderbank 60 mit einem fünften Zylinder 15,
einem sechsten Zylinder 16, einem siebten Zylinder 17 und
einem achten Zylinder 18. Den Zylindern 11, ..., 18 der
beiden Zylinderbänke 55, 60 wird über eine
Luftzufuhr 10 Frischluft zugeführt. In der Luftzufuhr 10 ist
ein Stellglied 5 zur Beeinflussung der den Zylindern 11, ..., 18 zugeführten Luftmenge
angeordnet. Diese Luftmenge variiert dabei abhängig von der Stellung oder
Position oder dem Öffnungswinkel
oder Öffnungsgrad
des Stellgliedes 5. Im Folgenden wird beispielhaft angenommen,
dass das Stellglied 5 als Drosselklappe ausgebildet ist.
Die Strömungsrichtung
der Luft in der Luftzufuhr 10 ist in 1 durch Pfeile
gekennzeichnet. Die Position der Drosselklappe bzw. der am Öffnungswinkel
wird von einer Steuerung 25 in dem Fachmann bekannter Weise
beispielsweise abhängig
von der Betätigung
eines in 1 nicht dargestellten Fahrpedals
oder abhängig von
der Anforderung eines anderen in 1 nicht dargestellten
Fahrzeugsystems, wie beispielsweise eines Antiblockiersystems, ei ner
Antriebschlupfregelung, einer Fahrdynamikregelung, einem Fahrgeschwindigkeitsregler
oder dergleichen angesteuert. Stromab der Drosselklappe 5 wird über ein
Einspritzventil 50 Kraftstoff in die Luftzufuhr 10 eingespritzt, wobei
die Ansteuerung des Einspritzventils 50 und damit die Kraftstoffzumessung
ebenfalls von der Steuerung 25 in dem Fachmann bekannter
Weise beispielsweise zur Einstellung eines vorgegebenen Luft-/Kraftstoffgemischverhältnisses
eingestellt wird. Alternativ kann die Kraftstoffeinspritzung auch
stromauf der Drosselklappe 5 in die Luftzufuhr 10 oder
direkt in die Brennräume
der Zylinder 11, ..., 18 erfolgen. Ferner ist
es gemäß 1 vorgesehen,
den Ventiltrieb der Zylinder 11, ..., 18 und damit
deren Einlass- und Auslassventile seitens der Motorsteuerung 25 in
dem Fachmann bekannter Weise mittels einer vollvariablen Ventilsteuerung
anzusteuern. Alternativ kann dieser Ventiltrieb auch unter Verwendung
von Nockenwellen in dem Fachmann bekannter Weise eingestellt werden.
Das bei der Verbrennung des Luft-/Kraftstoffgemisches in den Brennräumen der
Zylindern 11, ..., 18 gebildete Abgas wird über die Auslassventile
der Zylinder 11, ..., 18 in einen Abgasstrang 65 ausgestoßen. Die
Strömungsrichtung
des Abgases im Abgasstrang 65 ist in 1 ebenfalls durch
Pfeile gekennzeichnet. Dabei ist im Abgasstrang 65 eine
Abgasnachbehandlungsvorrichtung 45 angeordnet, beispielsweise
in Form eines Katalysators, um die Emission unerwünschter
Schadstoffe durch Konversion möglichst
zu vermeiden.
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In 2 ist
ein Funktionsdiagramm dargestellt und mit dem Bezugszeichen 70 gekennzeichnet,
mit dessen Hilfe der Ladungswechselzustand mindestens eines der
Zylinder 11, 12, ..., 18 der Brennkraftmaschine
in Abhängigkeit
von einer empfangenen Anforderung verändert wird. Das Funktionsdiagramm 70 kann
dabei beispielsweise software- und/oder hardwaremäßig in der
Motorsteuerung 25 implementiert sein. Das Funktionsdiagramms 70 umfasst
eine Empfangseinheit 40 zum Empfang einer Anforderung von
einer außerhalb
des Funktionsdiagramm 70 gelegenen Anforderungserzeugungseinheit 80.
Eine solche Anforderung kann beispielsweise eine Anforderung zur
Veränderung
des Temperaturgradienten der Abgasnachbehandlungsvorrichtung 45 sein.
Eine solche Anforderung kann dabei von der Motorsteuerung 25 erzeugt
werden. Zu diesem Zweck vergleicht die Motorsteuerung 25 beispielsweise
eine Isttemperatur des Katalysators 45 mit einer Solltemperatur
des Katalysators 45 und leitet aus dieser Abweichung eine
Anforderung zur Veränderung
des zeitlichen Temperaturgradienten des Katalysators 45 ab.
So kann beispielsweise bei einer Unterschreitung der Solltemperatur
des Katalysators um mehr als einen vorgegebenen Wert durch die Isttemperatur
des Katalysators von der Motorsteuerung 25 eine Erhöhung des
Temperaturgradienten angefordert werden. Bei Überschreiten der Isttemperatur des
Katalysators um mehr als einen vorgegebenen Wert über der
Solltemperatur des Katalysators kann die Motorsteuerung 25 umgekehrt
eine Verringerung des Temperaturgradienten des Katalysators 45 anfordern.
Die Anforderung an die Veränderung
des Temperaturgradienten wird dabei von der Anforderungserzeugungseinheit 80 vorgegeben,
die ebenfalls in der Motorsteuerung 25 software- und/oder hardwaremäßig implementiert
sein kann. Ein anderes Beispiel für eine Anforderung ist eine
Verzögerungsanforderung
zur Verzögerung
des von der Brennkraftmaschine 1 angetriebenen Fahrzeugs. Eine
solche Verzögerungsanforderung
empfängt
die Steuerung 25 beispielsweise aufgrund einer Betätigung eines
Bremspedals durch den Fahrer oder als Verzögerungsanforderung eines Fahrzeugsystems, wie
beispielsweise eines Antiblockiersystems, einer Antriebschlupfregelung,
einer Fahrdynamikregelung, usw. In diesem Fall stellt die Anforderungserzeugungseinheit 80 das
entsprechende Fahrzeugsystem oder das Bremspedalmodul dar.
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Die
Empfangseinheit 40 empfängt
von der Anforderungserzeugungseinheit 80 die beschriebene Anforderung
und leitet sie an eine Umsetzeinheit 85 im Funktionsdiagramm
weiter. Die Umsetzeinheit 85 setzt die empfangene Anforderung
in eine Anforderung an den Ladungswechselzustand der Zylinder 11, 12,
..., 18 um und leitet diese Anforderung an Mittel 30 zur
Veränderung
des Ladungswechselzustandes der Zylinder 11, 12,
..., 18 weiter. Die Mittel 30 umfassen dabei eine
Aktuatorik, die den Ventiltrieb der Einlass- und/oder Auslassventile jedes Zylinders 11, 12,
..., 18 gemäß der von
der Umsetzeinheit 85 gelieferten Anforderung einstellen.
Dabei können
die Einlass- und/oder Auslassventile jedes Zylinders 11, 12,
..., 18 durch die Mittel 30 individuell eingestellt,
d. h. geöffnet
oder geschlossen werden. Dabei umfasst jeder Zylinder 11,
..., 18 ein oder mehrere Einlassventile und ein oder mehrere
Auslassventile. Durch die Mittel 30 können sämtliche Einlassventile und/oder sämtliche
Auslassventile eines jeden Zylinders 11, 12, ..., 18 dauerhaft
geschlossen werden, sodass der Ladungswechsel über den entsprechenden Zylinder für diese
Dauer ausgesetzt bzw. deaktiviert ist. Da jeder Zylinder 11,
..., 18 individuell in der beschriebenen Weise angesteuert
werden kann, zeigt die 2 acht Ausgänge der Mittel 30.
Eine Veränderung
des Ladungswechselzustandes mindestens eines der Zylinder 11,
..., 18 ergibt sich somit dadurch, dass der Ladungswechsel über den
mindestens einen Zylinder 11, ..., 18 ausgehend
von einem aktivierten Zustand durch dauerhaftes Schließen sämtlicher
seiner Einlassventile und/oder sämtlicher
seiner Auslassventile ausgesetzt wird. Umgekehrt lässt sich
der Ladungswechselzustand des mindestens einen Zylinders 11,
..., 18 dadurch verändern,
dass der Ladungswechsel über
den mindestens einen Zylinder 11, ..., 18 ausgehend
vom ausgesetzten Zustand wieder aktiviert wird, indem die Einlass-
und/oder Auslassventile des mindestens einen Zylinders 11,
..., 18 zur Durchführung
des Ladungswechsels in herkömmlicher
Weise abwechselnd je nach Zylindertakt geöffnet und geschlossen werden.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
werden hinsichtlich des Ladungswechselzustandes der Zylinder 11,
..., 18 zwei Betriebszustände der Brennkraftmaschine 1 unterschieden.
In einem ersten Betriebszustand wird der Ladungswechsel über die Hälfte der
Zylinder 11, ..., 18 durch dauerhaftes Schließen ihrer
Einlass- und/oder Auslassventile ausgesetzt. Dabei kann entweder
der Ladungswechsel über
sämtliche
Zylinder einer der beiden Zylinderbänke 55, 60a ausgesetzt
werden, wohingegen der Ladungswechsel über sämtliche Zylinder der anderen
beiden Zylinderbänke 55, 60 aktiviert
ist. Alternativ kann auch die Hälfte
der Zylinder der ersten Zylinderbank 55 und die Hälfte der
Zylinder der zweiten Zylinderbank 60 oder generell die
Hälfte
der Zylinder unabhängig
davon, auf welcher Zylinderbank sie sich befinden hinsichtlich des
Ladungswechsel deaktiviert sein, wohingegen der Ladungswechsel über die übrigen Zylinder
aktiviert ist. Generell und auch im Falle einer ungeraden Anzahl
an Zylinderbänken
kommt es lediglich darauf an, dass ein Teil, beispielsweise die
Hälfte,
aller Zylinder der Brennkraftmaschine 1 hinsichtlich des
Ladungswechsels deaktiviert wird und der andere Teil aller Zylinder
der Brennkraftmaschine 1 hinsichtlich des Ladungswechsels
aktiviert ist. Ist die Zündreihenfolge
der Zylinder 11, ..., 18 beispielsweise wie folgt:
Erster
Zylinder 11, fünfter
Zylinder 16, zweiter Zylinder 12, sechster Zylinder 16,
dritter Zylinder 13, siebter Zylinder 17, vierter
Zylinder 14, achter Zylinder 18.
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Dabei
kann es auch vorgesehen sein, jeden zweiten Zylinder der Zündreihenfolge
vom Ladungswechsel auszuschließen,
unabhängig
davon, auf welcher Zylinderbank er sich befindet, und den Ladungswechsel über die übrigen Zylinder
zu aktivieren. Im beschriebenen Beispiel würde beispielsweise für den Fall,
dass sämtliche
Zylinder 11, 12, 13, 14 der
ersten Zylinderbank 55 vom Ladungswechsel ausgeschlossen
werden und der Ladungswechsel über
sämtliche
Zylinder 15, 16, 17, 18 der
zweiten Zylinderbank 60 aktiviert ist genau dazu führen, dass
jeder zweite Zylinder in der Zündreihenfolge
vom Ladungswechsel ausgeschlossen ist, wohingegen die übrigen Zylinder
in der Zündreihenfolge
einen Ladungswechsel aufweisen. Auf diese Weise wird ein möglichst
ruhiger Motorbetrieb trotz des bei der Hälfte der Zylinder ausgesetzten
Ladungswechsels bewirkt.
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In
einem zweiten Betriebszustand sollen alle Zylinder 11,
..., 18 hinsichtlich des Ladungswechsels aktiviert sein.
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Die
Veränderung
des Ladungswechselzustandes der Zylinder 11, ..., 18 erfolgt
nun einfach durch Umschaltung zwischen dem ersten Betriebszustand
und dem zweiten Betriebszustand. Der erste Betriebszustand wird
dabei auch als Halbmotorbetrieb und der zweite Betriebszustand auch
als Vollmotorbetrieb bezeichnet. Diese Umschaltung zwischen den
beiden Betriebszuständen
kann sowohl im befeuerten wie auch im unbefeuerten Betrieb der Brennkraftmaschine 1 erfolgen.
Im unbefeuerten Betrieb ist dabei die Kraftstoffeinspritzung über das
Einspritzventil 50 dauerhaft ausgeblendet im Gegensatz zum
befeuerten Betrieb, während
dem regelmäßig Kraftstoff
eingespritzt wird. Der befeuerte Betrieb der Brennkraftmaschine 1 kennzeichnet
beispielsweise einen Zugbetrieb und der unbefeuerte Betrieb liegt beispielsweise
in einem Schubbetrieb der Brennkraftmaschine 1 vor. Der
unbefeuerte Schubbetrieb der Brennkraftmaschine 1 wird
auch als Schubabschaltung bezeichnet, d. h. die betroffenen Einspritzventile
aller Zylinder sind geschlossen.
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Im
Folgenden soll beispielhaft davon ausgegangen werden, dass die Umschaltung
zwischen dem ersten Betriebszustand und dem zweiten Betriebszustand
im unbefeuerten Betrieb der Brennkraftmaschine 1, also
beispielsweise während
Schubabschaltung erfolgt.
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Es
ist nun optional vorgesehen, mit der Veränderung des Ladungswechselzustandes
des mindestens einen Zylinders 11, ..., 18 die
Stellung der Drosselklappe 5 zu verändern, wobei wie beschrieben
in diesem Ausführungsbeispiel
die Veränderung des
Ladungswechselzustandes des mindestens einen Zylinders 11,
..., 18 durch die Umschaltung zwischen dem ersten Betriebszustand
und dem zweiten Betriebszustand repräsentiert ist. Diese Maßnahme hat
zum Ziel, einen Ruck der Brennkraftmaschine 1 bzw. des
von ihr angetriebenen Fahrzeugs bei der Umschaltung zwischen dem
ersten Betriebszustand und dem zweiten Betriebszustand möglichst
weitgehend zu vermeiden und damit den Betrieb der Brennkraftmaschine
komfortabler zu machen. Zu diesem Zweck ist es vorgesehen, mit Aussetzung
eines zuvor aktivierten Ladungswechsels über mindestens einen Zylinder 11,
..., 18 die Stellung der Drosselklappe 5 im Sinne
einer Reduzierung der der Brennkraftmaschine 1 zugeführten Luftmenge
zu verändern.
Das bedeutet, dass bei Umschaltung vom zweiten Betriebszustand in
den ersten Betriebszustand die Drosselklappe in Schließrichtung
betätigt
wird.
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Entsprechend
wird mit Aktivierung eines zuvor ausgesetzten Ladungswechsels über mindestens einen
Zylinder 11, ..., 18 die Stellung der Drosselklappe 5 im
Sinne einer Erhöhung
der der Brennkraftmaschine 1 zugeführten Luftmenge verändert. Dies
bedeutet, dass beim Umschalten vom ersten Betriebszustand in den
zweiten Betriebszustand die Drosselklappe 5 in Öffnungsrichtung
betätigt
wird.
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Als
vorteilhaft hat sich dabei herausgestellt, die Stellung der Drosselklappe 5 um
einen vorgegeben Wert zu verändern.
Dabei wird der vorgegebene Wert derart ermittelt, dass nach der
Veränderung
des Ladungswechselzustandes des mindestens einen Zylinders 11, 12,
..., 18 und der gleichzeitig zur Veränderung des Ladungswechselzustandes
erfolgenden Veränderung
der Stellung der Drosselklappe 5 das Kupplungsmoment der
Brennkraftmaschine 1 im Vergleich vor der Veränderung
des Ladungswechselzustandes des mindestens einen Zylinders 11,
..., 18 konstant bleibt. Auf diese Weise wird nämlich der Ruck
der Brennkraftmaschine 1 bzw. des Fahrzeugs bei der Veränderung
des Ladungswechselzustandes des mindestens einen Zylinders 11,
..., 18 idealer Weise vollständig vermieden. Der vorgegebene
Wert für
die Änderung
der Stellung der Drosselklappe 5 kann durch Applikation
beispielsweise auf einem Prüfstand
abhängig
vom aktuellen Betriebszustand der Brennkraftmaschine 1,
insbesondere abhängig von
der Motordrehzahl und der Motorlast der Brennkraftmaschine 1 ermittelt
werden. Der vorgegebene Wert kann alternativ durch Modellierung
ermittelt werden. Ein Beispiel für
eine solche Modellierung des vorgegebenen Wertes für die Änderung
der Stellung der Drosselklappe 5 ist anhand des Funktionsdiagramms 75 in 3 erläutert.
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Am
Ausgang der Brennkraftmaschine
1 bildet sich ein Verlustmoment
aufgrund der Motorreibung und der Ladungswechselverluste. Das Verlustmoment
entspricht daher der Summe aus dem Reibmoment und dem Ladungswechselverlustmoment.
In einer ersten Momentenermittlungseinheit
90 des zweiten
Funktionsdiagramms
75 wird in dem Fachmann bekannter Weise
der aktuelle Ladungswechselverlustmomentenwert ermittelt. Im Ziel
muss der aktuelle Ladungswechselverlustmomentenwert im ersten Betriebszustand
demjenigen im zweiten Betriebszustand entsprechen. Da das Ladungswechselverlustmoment
im ersten Betriebszustand nur halb so groß wie im zweiten Betriebszustand
ist, muss der aktuelle Ladungswechselverlustmomentenwert in einem
Multiplikationsglied
95 mit dem Faktor Zwei multipliziert
werden. Von dem auf diese Weise gebildeten Produkt wird in einem
Subtraktionsglied
105 des Funktionsdiagramms
75 der
Ladungswechselverlustmomentenwert subtrahiert, der sich für die Zylinder ergibt,
bei denen der Ladungswechsel ausgesetzt ist. Dieser Wert wird in
einer zweiten Momentenermittlungseinheit
92 ermittelt und
ist im ersten Betriebszustand der Brennkraftmaschine
1 gleich
Null, weil bei den Zylindern, bei denen der Ladungswechsel ausgesetzt
ist, auch keine Ladungswechselverluste und damit auch kein Ladungswechselverlustmoment
auftreten können.
Die Differenz am Ausgang des Subtraktionsgliedes
105 entspricht
somit dem Ladungswechselverlustmomentenwert derjenigen Zylinder, deren
Ladungswechsel aktiviert ist. Dieser Ladungswechselverlustmomentenwert
der Zylinder mit aktiviertem Ladungswechsel wird beispielsweise
einer inversen Integralfunktion
des pV-Diagramms der Brennkraftmaschine
1 als Eingangsgröße zugeführt, wobei
p
s der Saugrohrdruck stromab der Drosselklappe
5 und
p
u der Umgebungsdruck ist. Am Ausgang der
inversen Integralfunktion ergibt sich dann der dem Ladungswechselverlustmomentenwert
der Zylinder mit aktiviertem Ladungswechsel zugeordnete Saugrohrdruck
p
s Der Umgebungsdruck p
u kann
beispielsweise mittels eines in
1 nicht
dargestellten Drucksensors in dem Fachmann bekannter Weise ermittelt
werden. Anstelle der inversen Integralfunktion kann auch ein Kennfeld
oder eine Kennlinie verwendet werden, die beispielsweise auf einem
Prüfstand
appliziert wurde. Die inverse Integralfunktion ist in
3 mit
dem Bezugszeichen
110 gekennzeichnet. Der Saugrohrdruck
p
s am Ausgang der inversen Integralfunktion
110 wird
einer Kennlinie
115 zugeführt, die den Saugrohrdruck
p
s in den zugeordneten Wert für die Zylinderfüllung rl
umrechnet. Im einfachsten Fall kann statt der Kennlinie
115 ein
Multiplikationsglied verwendet werden, dass den Saugrohrdruck p
s mit einem Umrechnungsfaktor fupsrl multipliziert,
um den Wert für
die Füllung
rl zu erhalten. Der Umrechnungsfaktor bzw. die Kennlinie
115 können ebenfalls
beispielsweise auf einem Prüfstand
abhängig
vom Betriebzustand der Brennkraftmaschine
1, also insbesondere
von Motordrehzahl und Motorlast appliziert werden. Die aus der Kennlinie
115 bzw.
mittels der Umrechnung ermittelte Füllung rl wird einer Betätigungseinheit
35 des
Funktionsdiagramms
75 zugeführt, die dem der Füllung rl
zugeordneten Öffnungswinkel
der Drosselklappe
5 ermittelt. Die Betätigungseinheit
35 veranlasst
dann eine Einstellung des Öffnungswinkels
der Drosselklappe
5 auf den ermittelten Öffnungswinkel
und damit eine Änderung
des Öffnungswinkels
der Drosselklappe
5 um einen durch den von der Betätigungseinheit
35 ermittelten Öffnungswinkel
und den vor der Umschaltung zwischen dem ersten und dem zweiten
Betriebszustand vorliegenden Öff nungswinkel
vorgegebenen Wert. Dabei veranlasst die Betätigungseinheit
35 eine
Betätigung der
Drosselklappe
5 in Schließrichtung auf den ermittelten Öffnungswinkel,
wenn eine Umschaltung vom zweiten Betriebszustand in den ersten
Betriebszustand detektiert wurde. Wurde jedoch vom ersten Betriebszustand
in den zweiten Betriebszustand umgeschaltet, so veranlasst die Betätigungseinheit
35 ein Betätigen der
Drosselklappe
5 in Öffnungsrichtung auf
den ermittelten Öffnungswinkel.
Die Detektion der Betätigungseinheit
35,
ob vom ersten Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand oder
vom zweiten Betriebszustand in den ersten Betriebszustand umgeschaltet
wurde erfolgt durch Zuführung
eines entsprechenden Signals B_hmb, das in
4h)
dargestellt ist. Dieses Signal ist im ersten Betriebszustand gesetzt
und im zweiten Betriebszustand zurückgesetzt und wird von den
Mitteln
30 je nach Anforderung an den Ladungswechselzustand
der Zylinder erzeugt und abgegeben. Dieses Signal wird dann der
Betätigungseinheit
35 zugeführt.
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Durch
die Veränderung
der Position der Drosselklappe 5 durch die Betätigungseinheit 35 wird eine
Veränderung
des Kupplungsmomentes der Brennkraftmaschine 1 aufgrund
der Umschaltung zwischen dem ersten Betriebszustand und dem zweiten
Betriebszustand idealer Weise vollständig kompensiert. Der Ladungswechselverlustmomentenwert am
Ausgang der ersten Momentenermittlungseinheit 90 ist mit
MdLW gekennzeichnet. Der Ausgang der zweiten Momentenermittlungseinheit 92 als
Ladungsverlustmomentenwert der hinsichtlich des Ladungswechsels
nicht aktivierten Zylinder mit MdLWHMB, der Ausgang des Subtraktionsgliedes 105 als
Ladungswechselverlustmomentenwert der hinsichtlich des Ladungswechsels
aktivierten Zylinder mit MdLWVMB, der Ausgang der inversen Integralfunktion 110 als
Saugrohrdruck ps, der Ausgang der Kennlinie 115 als
Füllung
mit rl und der Wert am Ausgang der Betätigungseinheit 35 mit
wdk. Bei der Umschaltung vom zweiten Betriebszustand in den ersten Betriebszustand
ist wie beschrieben der von der zweiten Momentenermittlungseinheit 92 ermittelte Ladungswechselverlustmomentenwert
MdLWHMB gleich Null und somit MdLWVMB gleich 2·MdLW. Bei der Umschaltung
vom ersten Betriebszustand in den zweiten Betriebszustand ist der
von der zweiten Momentenermittlungseinheit 92 ermittelte
Ladungswechselverlustmomentenwert MdLWHMB der Ladungswechselverlustmomentenwert
derjenigen Zylinder die zuvor hinsichtlich des Ladungswechsel abgeschaltet
und nun aktiviert sind. Insofern ist MdLWHMB = 0,5·MdLW =
MdLWVMB.
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Die
Funktionsweise des Funktionsdiagramms 75 nach 3 wird
nun anhand der Zeitdiagramme verschiedener Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 1 gemäß den 4a)
bis 4i) an einem Beispiel der Umschaltung
vom zweiten Betriebszustand in den ersten Betriebszustand erläutert.
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Gemäß 4i) ist ein Signal B_SU über den betrachteten
Zeitraum ständig
gesetzt und zeigt somit an, dass Schubabschaltung vorliegt. Ist
das Signal B_SU zuruckgesetzt, so liegt keine Schubabschaltung vor.
Das Signal B_SU wird von der Motorsteuerung 25 erzeugt.
Ferner zeigt 4h) den Verlauf des Signals
B_hmb, dass wie beschrieben von den Mitteln 30 erzeugt
wird. Dieses Signal B_hmb ist bis zu einem ersten Zeitpunkt t1 zurückgesetzt
und wird zum Zeitpunkt t1 gesetzt, um anschließend im gesetzten
Zustand zu verbleiben. Das bedeutet, dass die Brennkraftmaschine 1 sich
bis zum ersten Zeitpunkt t1 im zweiten Betriebszustand
und anschließend
im ersten Betriebszustand befindet. Zum ersten Zeitpunkt t1 wird also vom Vollmotorbetrieb in den Halbmotorbetrieb
umgeschaltet. Gemäß 4a) beträgt der Öffnungsgrad der Drosselklappe 5 bis
zum ersten Zeitpunkt tl den Wert wdk1. Ohne die beschriebene Funktion
des zweiten Funktionsdiagramms 75 würde auch nach dem ersten Zeitpunkt
tl der Öffnungsgrad
der Drosselklappe 5 den Wert wdk1 einnehmen, also unverändert konstant
bleiben, vorausgesetzt, es liegen konstante Randbedingungen insbesondere
in Form eines konstanten Fahrerwunsches oder konstanter Anforderungen
von anderen Fahrzeugsystemen, wie beispielsweise Antiblockiersystem,
Antriebschlupfregelung, Fahrdynamikregelung, Fahrgeschwindigkeitsregler
oder dergleichen vor. Aufgrund der nach dem ersten Zeitpunkt t1 abgeschalteten Zylinder im Halbmotorbetrieb
und der dort fehlenden Ladungswechsel ändert sich der Abfluss im Saugrohr,
das den Teil der Luftzufuhr stromab der Drosselklappe 5 kennzeichnet,
im Sinne einer Verringerung dieses Abflusses. Somit steigt der Saugrohrdruck
ps vom ersten Zeitpunkt t1 ausgehend von
einem ersten Wert ps1 asymptotisch bis auf
einen zweiten Wert ps2 gemäß 4c) an, weil der Öffnungsgrad der Drosselklappe 5 konstant
bleibt. Der Verlauf des Saugrohrdruckes ps ist
deshalb nicht sprunghaft sondern stetig, weil sich der Saugrohrdruck
ps stromab der Drosselklappe 5 erst
mit der Zeit aufbauen muss. Die Ladungswechselverluste sind bedingt
durch das Druckverhältnis
des Saugrohrdruckes ps zum Umgebungsdruck
pu gemäß dem p-V-Diagramm
der Brennkraftmaschine 1. Mit steigendem Saugrohrdruck
ps fällt
dabei das Ladungswechselverlustmoment. Zusätzlich werden die Ladungswechselverluste über die
Einlass- und Auslassventile der Zylinder 11, ..., 18 kleiner,
da nur noch die Hälfte
der Zylinder 11, ..., 18 hinsichtlich des Ladungswechsels aktiv
sind. Bis zum ersten Zeitpunkt t1 beträgt dabei das
gesamte Ladungswechselverlustmoment MdLWg gemäß 4b)
einen Wert Md1. Dabei entspricht das gesamte Ladungswechselverlustmoment MdLWg
bis zum ersten Zeitpunkt t1 dem Ladungswechselverlustmoment
sowohl der ersten Zylinderbank 55 als auch der zweiten
Zylinderbank 60. Das gesamte Ladungswechselverlustmoment
MdLWg ist immer der Mittelwert der Ladungswechselverlustmomente
der beiden Zylinderbänke 55, 60.
Zum ersten Zeitpunkt t1 springt das Ladungswechselverlustmoment
MdLWHMB der zum ersten Zeitpunkt t1 hinsichtlich
des Ladungswechsels deaktivierten Zylinderbank auf den Wert Null.
Aufgrund des steigenden Saugrohrdruckes ps vom
ersten Zeitpunkt t1 an fällt auch das Ladungswechselverlustmoment
MdLWVMB der Zylinderbank, deren Zylinder auch nach dem ersten Zeitpunkt
t1 hinsichtlich des Ladungswechsels noch
aktiviert sind asymptotisch bis auf einen Wert Md3. Somit ergibt
sich der Verlauf des gesamten Ladungswechselverlustmomentes MdLWg als
Mittelwert zwischen den Ladungswechselverlustmomenten MdLWHMB, MdLWVMB
der beiden Zylinderbänke
wie in 4b) dargestellt. Das gesamte Ladungswechselverlustmoment
MdLWg springt deshalb zum ersten Zeitpunkt t1 auf
einen Wert Md2 = ½ Md1
und sinkt von dort asymptotisch gegen einen Wert Md3/2, wobei im
Beispiel nach 4b) Md3 kleiner Md2
ist. Mit dem Ladedruck ps steigt auch die Füllung rl
gemäß 4d) vom ersten Zeitpunkt t1 ausgehend
von einem ersten Wert rl1 asymptotisch auf einen zweiten Wert rl2
an. Der Luftmassenstrom msdk über
die Drosselklappe 5 bleibt gemäß 4e) über die
ganze betrachtete Zeitdauer konstant unter der Voraussetzung, dass
die Brennkraftmaschine 1 im überkritischen Betriebsbereich
betrieben wird, in dem sich die Luft in der Luftzufuhr 10 mit
Schallgeschwindigkeit bewegt.
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Auch
das Reibmoment MdR gemäß 4f) wird als über der gesamten Zeitdauer
konstant angenommen. Das Kupplungsmoment MdK als Differenz zwischen
dem inneren Moment Mi und dem gesamten Verlustmoment Mv der Brennkraftmaschine 1 springt
zum ersten Zeitpunkt t1 von einem Wert Md6 auf
einen Wert Md7 > Md6
und steigt vom Wert Md7 für
Zeiten t > t1 auf einen Wert Md4 gemäß der gestrichelten Linie in 4g) an. Dabei ist das Verlustmoment Mv
der Brennkraftmaschine 1 gleich der Summe aus dem Reibmoment
MdR und dem gesamten Ladungswechselverlustmoment MdLWg. Insofern
ist bei angenommenem konstanten inneren Moment Mi = O der Brennkraftmaschine 1 der
Verlauf des Kupplungsmomentes MdK invers zum Verlauf des gesamten
Ladungswechselverlustmomentes MdLWg.
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Mittels
des erfindungsgemäßen Funktionsdiagramms 75 nach 3 wird
insbesondere beginnend mit dem ersten Zeitpunkt t1 das
Ladungswechselverlustmoment MdLWVMB in der beschriebenen Weise erfasst
und daraus mit Hilfe des pV-Diagramms der zugehörige Saugrohrdruck ps und daraus die zugehörige Füllung rl und daraus die erforderliche
Stellung der Drosselklappe 5 zur Kompensation der genannten Änderungen
der Füllung
rl, des Saugrohrruckes ps und des Ladungswechselverlustmomentes
MdLWVMB ermittelt. Diese Stellung der Drosselklappe wird zum ersten
Zeitpunkt t1 durch die Betätigungsmittel 35 eingestellt,
was sich in einer Änderung
vom Öffnungsgrad
wdk1 zum Öffnungsgrad wdk2 < wdk1 zum ersten
Zeitpunkt t1 gemäß dem durchgezogenen Verlauf
des Öffnungsgrades
wdk nach 4a) äußert. Dies führt letztlich
dazu, dass die Füllung
rl gemäß dem gestrichelten
Verlauf in 4d) nach dem ersten Zeitpunkt
t1 im Vergleich zu vor dem ersten Zeitpunkt
t1 konstant verläuft genauso wie der Saugrohrdruck
ps. Für
den Verlauf des gesamten Ladungswechselverlustmomentes MdLWg gemäß der durchgezogenen
Linie in 4b) bedeutet dies, dass das
gesamte Ladungswechselverlustmoment MdLWg nach dem Sprung auf den
Wert Md2 = 0,5·Md1
zum ersten Zeitpunkt t1 anschließend asymptotisch
wieder gegen den Wert Md1 ansteigt. In entsprechender Weise springt
das Kupplungsmoment MdK zum ersten Zeitpunkt t1 vom
Wert Md6 auf den Wert Md7 > Md6
an, um anschließend
asymptotisch gegen den Wert Md6 zurückzugehen. Insoweit kann das
Kupplungsmoment MdK beim erfindungsgemäßen Verfahren im Vergleich
zum gestrichelten Verlauf bis auf den genannten Sprung weitgehend konstant
am Wert Md6 gehalten werden. Dies führt dazu, dass der Fahrer des
von der Brennkraftmaschine 1 angetriebenen Kraftfahrzeugs
die Umschaltung vom zweiten Betriebszustand in den ersten Betriebszustand
zum ersten Zeitpunkt t1 möglichst
wenig (verursacht durch den genannten Sprung) oder gar nicht wahrnimmt.
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Somit
wird also durch die beschriebene erfindungsgemäße Maßnahme der Saugrohrdruckanstieg
vom ersten Zeitpunkt t1 an annähernd vollständig kompensiert.
Folglich bleibt der Saugrohrdruck ps wie
beschrieben annähernd
konstant. Bleibt der Saugrohrdruck ps annähernd konstant,
so wird auch das Druckverhältnis
Saugrohrdruck ps zum Umgebungsdruck pu konstant bleiben. Dies führt wie
beschrieben dazu, dass das gesamte Ladungswechselverlustmoment MdLWg
nach dem Sprung zum Zeitpunkt t1 wieder
auf den ursprünglichen
Wert Md1 asymptotisch zurückkehrt
wie infolge dazu das Kupplungsmoment MdK nach dem Sprung zum ersten Zeitpunkt
t1 asymptotisch auf den Ursprungswert Md6
zurückkehrt.
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Wird
vom Halbmotorbetrieb in den Vollmotorbetrieb umgeschaltet, so kann
in entsprechender Weise ein Ruck der Brennkraftmaschine 1 durch
diese Umschaltung weitgehend dadurch vermieden werden, dass analog
z. B. nach 4 der Öffnungsgrad der Drosselklappe 5 mit
der Umschaltung in den Vollmotorbetrieb geeignet erhöht wird,
um das gesamte Ladungswechselverlustmoment MdLWg und damit das Kupplungsmoment
MdK nach dem durch das Umschalten bedingten Sprung asymptotisch
auf den Wert zurückzuführen, der
unmittelbar vor dem Sprung und damit vor der Umschaltung in den
Vollmotorbetrieb vorlag. In entsprechender Weise verhalten sich
auch der Saugrohrdruck ps und die Füllung rl bei
der Umschaltung vom Halbmotorbetrieb in den Vollmotorbetrieb annähernd konstant.
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Hauptsächlich im
unbefeuerten Zustand der Brennkraftmaschine 1 und aktiviertem
Ladungswechsel bei sämtlichen
Zylindern 11, ..., 18 wird Luft durch diese Zylinder 11,
..., 18 gefördert
und der Katalysator 45 mit Frischluft gespült. Dabei ändert der Katalysator 45 seine
Temperatur. Durch Aussetzung des Ladungswechsels bei mindestens
einem der Zylinder 11, ..., 18 wird der Massenstrom
der geförderten
Luft und damit die Temperatur des Katalysators 45 beeinflusst.
Wird dabei der Ladungswechsel sämtlicher
Zylinder einer Zylinderbank ausgesetzt, so wird der zugeordnete
Abgastrakt dieser Zylinderbank ohne Massenstrom betrieben. Der Katalysator 45 wird
durch die hinsichtlich des Ladungswechsels vollständig deaktivierte
Zylinderbank von dieser Zylinderbank nicht mit Frischluft gespült. Sind
sämtliche Zylinderbänke hinsichtlich
des Ladungswechsels vollständig
deaktiviert, so wird lediglich Luft durch das Endrohr des Abgasstranges 65 stromab
des Katalysators 45 in den Katalysator 45 gelangen
und eine Temperaturverringerung des Katalysators 45 mit sich
bringen. Wird nur die Hälfte
der Zylinder der beiden Zylinderbänke hinsichtlich des Ladungswechsels deaktiviert
oder wird nur eine der beiden Zylinderbänke hinsichtlich des Ladungswechsels
vollständig
und die andere Zylinderbank gar nicht deaktiviert, so halbiert oder
zumindest verringert sich der Massenstrom durch den Katalysator 45.
Der Katalysator wird somit mit weniger Frischluft als im Vollmotorbetrieb
gespült und ändert ebenfalls
seine Temperatur. Für
den Fall, dass mehreren Zylinderbänken jeweils ein Katalysator
zugeordnet ist, kann bei Abschaltung einer kompletten Zylinderbank
der Massenstrom durch den zugeordneten Katalysator zu Null werden.
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Hauptaspekt
der vorliegenden Erfindung ist es, durch Verändern des Ladungswechselzustandes mindestens
eines der Zylinder 11, 12, ..., 18 der Brennkraftmaschine 1 eine
An forderung zur Veränderung
des Temperaturgradienten des Katalysators 45 bzw. allgemein
der Abgasnachbehandlungsvorrichtung umzusetzen. Zu diesem Zweck
empfängt die
Empfangseinheit 40 des Funktionsdiagramms 70 von
der Anforderungserzeugungseinheit 80 wie beschrieben eine
Anforderung zur Erhöhung
des Temperaturgradienten des Katalysators 45 oder zur Senkung
des Temperaturgradienten des Katalysators 45. Abhängig von
der empfangenen Anforderung erzeugt die Umsetzeinheit 85 eine
Anforderung zur Einstellung des ersten Betriebszustandes oder des zweiten
Betriebszustandes der Brennkraftmaschine 1. Im Falle einer
Anforderung zur Erhöhung
des Temperaturgradienten des Katalysators 45 erzeugt die Umsetzeinheit 85 eine
Anforderung des ersten Betriebszustandes, also des Halbmotorbetriebes.
Im Falle einer Anforderung zur Senkung des Temperaturgradienten
des Katalysators 45 erzeugt die Umsetzeinheit 85 eine
Anforderung des zweiten Betriebszustandes, also des Vollmotorbetriebes.
Ganz allgemein erzeugt die Umsetzeinheit 85 im Falle der Anforderung
zur Erhöhung
des Temperaturgradienten des Katalysators 45 eine Anforderung
zur Aussetzung eines aktivierten Ladungswechsels über mindestens
einen der Zylinder 11, 12, ..., 18 der
Brennkraftmaschine 1. Im Falle einer Anforderung zur Senkung
des Temperaturgradienten des Katalysators 45 veranlasst
die Umsetzeinheit 85 allgemein eine Anforderung zur Aktivierung
eines ausgesetzten Ladungswechsels über mindestens einen der Zylinder 11, 12,
..., 18 der Brennkraftmaschine 1. Die Anforderung
an den Ladungswechselzustand des mindestens einen Zylinders 11, 12,
..., 18 der Brennkraftmaschine, insbesondere die Anforderung
zur Einstellung des Halbmotorbetriebes oder des Vollmotorbetriebes
wird dann von den Mitteln 30 in der beschriebenen Weise
umgesetzt durch entsprechende Ansteuerung der Einlass- und/oder Auslassventile
des oder derjenigen Zylinder, deren Ladungswechselzustand verändert werden
soll. Schalten die Mittel 30 vom Vollmotorbetrieb in den
Halbmotorbetrieb um, so wird der Katalysator 45 mit weniger
Frischluft gespült als
zuvor, sodass der Temperaturgradient des Katalysators 45 erhöht wird.
Schalten die Mittel 30 vom Halbmotorbetrieb in den Vollmotorbetrieb
um, so wird der Katalysator 45 mit mehr Frischluft gespült als zuvor,
sodass eine Senkung des Temperaturgradienten des Katalysators 45 die
Folge ist.
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Um
einen möglichst
geringen Einfluss der beschriebenen Katalysatorspülung auf
die Fahrbarkeit des Fahrzeugs auszuüben, wird das beschriebene
Verfahren der Umschaltung zwischen Halbmotorbetrieb und Vollmotorbetrieb
zum Spülen
des Katalysators 45 vorzugsweise während des Schubabschaltens,
also im unbefeuerten Betrieb der Brennkraftmaschine verwendet, wobei
mit Hilfe des durch das Funktionsdiagramm 75 beschriebe nen
und anhand von 4a) bis 4i)
erläuterten
Verfahrens die beschriebene Katalysatorspülung durch Umschaltung zwischen
Vollmotorbetrieb und Halbmotorbetrieb so durchgeführt werden
kann, dass sie möglichst
ruckfrei erfolgt und der Fahrer möglichst nichts davon bemerkt.
Das durch das Funktionsdiagramm 75 beschriebene und anhand
der 4a) bis 4i)
erläuterte Verfahren
ist für
die Realisierung der erfindungsgemäßen Katalysatorspülung nicht
unbedingt erforderlich.
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Die
Aussetzung des Ladungswechsels über den
mindestens einen Zylinder 11, 12, ..., 18 erfolgt durch
dauerhaftes Schließen
seiner Einlass- und/oder Auslassventile oder mit anderen Worten durch
Deaktivierung seines Ventiltriebs auf Einlass- und/oder Auslassseite.
Die Aktivierung des Ladungswechsels über den mindestens einen Zylinder 11, 12, ..., 18 erfolgt
durch Betrieb der Einlass- und/oder Auslassventile dieses mindestens
einen Zylinders 11, 12, ..., 18 in herkömmlicher
und oben beschriebener Weise, die mit anderen Worten auch als Aktivierung
des Ventiltriebs dieses mindestens einen Zylinders auf Einlass-
und/oder Auslassseite bezeichnet wird.