Beschreibung
Verfahren zur Herstellung einer Aktoreinheit sowie Hülse zur Aufnahme eines Piezoaktors
Es wird ein Verfahren zur Herstellung einer Aktoreinheit sowie eine Hülse zur Aufnahme eines Piezoaktors angegeben.
Piezoaktoren umfassen oftmals mehrere Schichten eines
piezoelektrischen Materials. Piezoaktoren können zum Beispiel zum Betätigen eines Einspritzventils in einem Kraftfahrzeug eingesetzt werden. Eine Hülse ist zum Schutz eines
Piezoaktors vor Umwelteinflüssen von Bedeutung, wenn die Lebensdauer des Piezoaktors möglichst lang gehalten werden soll.
Piezoaktoren sind beispielsweise aus der DE 10 2004 031 404 AI und der DE 10 2006 025 177 AI bekannt. Eine Aufgabe ist es, ein neues Verfahren zur Herstellung einer Aktoreinheit oder eine neue Hülse anzugeben, wodurch insbesondere die Zuverlässigkeit und die Lebensdauer eines Piezoaktors erhöht wird. Es wird ein Verfahren zur Herstellung einer Aktoreinheit angegeben. Die Aktoreinheit weist einen Piezoaktor auf. Die Aktoreinheit weist eine Hülse mit einer ersten Stirnfläche und einer zweiten Stirnfläche auf. Die Aktoreinheit weist eine Vergussmasse auf. In einem ersten Schritt erfolgt das Einbringen des Piezoaktors in die Hülse. Der Piezoaktor wird dabei von der Seite der Hülse mit der ersten Stirnfläche aus in die Hülse eingebracht. In einem zweiten Schritt wird eine Befüllöffnung eines Befüllelements , beispielsweise die
Öffnung einer Nadel, in einer axialen Position nahe oder im Bereich der axialen Position der zweiten Stirnfläche der Hülse angeordnet. Insbesondere ist die Befüllöffnung näher an der zweiten Stirnfläche der Hülse als an der ersten
Stirnfläche der Hülse angeordnet. Die axiale Position kann sich auf die Hauptachse der Hülse beziehen. Die Hauptachse bzw. Hauptlängsachse erstreckt sich zwischen der ersten
Stirnfläche und der zweiten Stirnfläche der Hülse. In einem dritten Schritt wird ein Hohlraum, der zwischen einer
Innenseite der Hülse und dem Piezoaktor gebildet ist, mit der Vergussmasse über die Befüllöffnung des Befüllelements befüllt. Der Hohlraum wird dabei derart befüllt, dass die Vergussmasse bis maximal an eine erste Stirnfläche des
Piezoaktors reicht. Die erste Stirnfläche des Piezoaktors ist näher an der ersten Stirnfläche der Hülse angeordnet als eine zweite Stirnfläche des Piezoaktors.
Am Piezoaktor sind beispielsweise zwei Anschlusselemente vorgesehen. Die Anschlusselemente dienen zur externen
Kontaktierung des Aktors. Die Anschlusselemente können beispielsweise an den Seitenflächen des Piezoaktors
angeordnet sein. Vorzugsweise ist an zwei Seitenflächen des Piezoaktors je ein Anschlusselement aufgebracht. Die
Anschlusselemente ragen zum Beispiel über die erste
Stirnfläche des Piezoaktors hinaus
Die axiale Position der Befüllöffnung nahe oder im Bereich der axialen Position der zweiten Stirnfläche der Hülse ist vorteilhafterweise derart gewählt, dass Turbulenzen in der Vergussmasse, die beispielsweise verstärkt zu unerwünschten Lufteinschlüssen in der Vergussmasse führen können, beim Befüllvorgang vermieden werden.
Die Vergussmasse wird derart in die Hülse eingebracht, dass die Vergussmasse den Piezoaktor möglichst vollständig umgibt. Die Vergussmasse wird vorzugsweise derart in die Hülse eingebracht, dass die Vergussmasse bündig mit der ersten Stirnfläche des Piezoaktors abschließt. Insbesondere wird die Befüllung spätestens dann gestoppt, wenn die Vergussmasse bündig mit der ersten Stirnfläche des Piezoaktors abschließt. Dadurch wird verhindert, dass Vergussmasse das Niveau der ersten Stirnfläche des Piezoaktors überschreitet. Eine
Bedeckung der ersten Stirnfläche des Piezoaktors und/oder der zur externen Kontaktierung des Piezoaktors aus der ersten Stirnfläche des Aktors herausragenden Anschlusselemente durch die Vergussmasse wird dadurch vermieden. Dies trägt zur
Erhöhung der Lebensdauer und Zuverlässigkeit der
Aktoreinheit, insbesondere des Piezoaktors, bei. Zudem wird eine Automatisierung der Herstellung der Aktoreinheit
erleichtert, da aufwändige, zum Teil nicht automatisch durchführbare Reinigungsprozesse der ersten Stirnfläche und/oder der Anschlusselemente entfallen.
In einer vorteilhaften Ausführung bildet die zweite
Stirnfläche der Hülse einen Boden der Hülse. Die zweite
Stirnfläche weist vorteilhafterweise eine Öffnung auf. Der Piezoaktor wird so in die Hülse eingebracht, dass der
Piezoaktor in die Öffnung eintritt.
Insbesondere wird die zweite Stirnfläche des Piezoaktors in die Öffnung ein bzw. durch diese hindurchgeführt. Die Öffnung ist beispielsweise ein Durchbruch. Der Durchbruch ist
insbesondere ein Vierkantdurchbruch. Der Durchbruch weist eine Abmessung auf, welche in etwa der Abmessung der zweiten Stirnfläche des Piezoaktors entspricht. Vorzugsweise ist die Abmessung der zweiten Stirnfläche des Piezoaktors kleiner
oder maximal gleich der Abmessung des Durchbruchs, so dass die zweite Stirnfläche des Piezoaktors leicht in den
Durchbruch eingeführt werden kann. Auf Grund von
Fertigungstoleranzen kann es zu einem Spalt zwischen der Öffnung an der zweiten Stirnseite der Hülse und dem
Piezoaktor kommen. Durch diesen Spalt könnte Vergussmasse beim Vergießen der Aktoreinheit aus der Hülse über die
Öffnung im Boden der Hülse austreten.
In einer vorteilhaften Ausführung umfasst das Verfahren weiterhin den Schritt, dass ein Dichtelement an der zweiten Stirnfläche der Hülse vorzugsweise lösbar angeordnet wird. Das Dichtelement dient zum Abdichten der Hülse auf der Seite der zweiten Stirnfläche. Das Anbringen des Dichtelements erfolgt vor dem Befüllen des Hohlraums.
Das Dichtelement ist vorzugsweise derart an der zweiten Stirnfläche der Hülse angeordnet, dass ein Austreten der Vergussmasse aus der Hülse über die Seite der zweiten
Stirnfläche der Hülse beim Befüllen des Hohlraums verhindert wird. Das Anbringen des Dichtelements kann beispielsweise nach dem Einbringen des Piezoaktors in die Hülse und vor dem Anordnen der Befüllöffnung in dem Hohlraum erfolgen.
In einer vorteilhaften Ausführung umfasst das Verfahren weiterhin den Schritt des Aushärtens der Vergussmasse. In einem weiteren Schritt wird das Dichtelement von der zweiten Stirnfläche der Hülse nach dem Aushärtevorgang entfernt.
Da das Dichtelement zweckmäßigerweise lösbar angebracht ist, kann dieses auf einfache Weise in einem automatischen
Herstellungsschritt entfernt werden.
In einer vorteilhaften Ausführung wird das Befüllelement von der ersten Stirnfläche der Hülse aus in die Hülse eingeführt.
Das Befüllelement wird dabei bevorzugt von der Seite der ersten Stirnfläche der Hülse am Piezoaktors entlang in
Richtung der zweiten Stirnfläche der Hülse geführt.
In einer vorteilhaften Ausführung wird das Befüllelement während des Befüllens des Hohlraums mit der Vergussmasse von der zweiten Stirnfläche der Hülse weg in Richtung der ersten Stirnfläche der Hülse und somit von der zweiten Stirnfläche der Hülse weg bewegt.
Insbesondere wird die Befüllöffnung des Befüllelements vorteilhafterweise während des Befüllens des Hohlraums oberhalb oder knapp unterhalb des Vergussmassenniveaus im Hohlraum gehalten. Dabei bedeutet „oberhalb oder knapp unterhalb des Vergussmassenniveaus" vorteilhafterweise 1 bis 2 mm oberhalb oder unterhalb des Vergussmassenniveaus. Durch eine derartige Führung des Befüllelements können Turbulenzen in der Vergussmasse, die beispielsweise verstärkt zu
unerwünschten Lufteinschlüssen in der Vergussmasse führen können, vermieden werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung wird das
Befüllelement von der zweiten Stirnfläche der Hülse aus in die Hülse eingebracht.
Zu diesem Zweck weist die zweite Stirnfläche der Hülse vorteilhafterweise wenigstens eine Einfüllöffnung,
beispielsweise eine Bohrung, auf. Das Befüllelement ,
insbesondere die Befüllöffnung des Befüllelements , wird zum Befüllen des Hohlraums mit der Vergussmasse über die
Einfüllöffnung m der zweiten Stirnfläche m den Hohlraum eingeführt. Insbesondere wird die Befüllöffnung des
Befüllelements in eine erste Seite des Dichtelements
eingeführt und tritt an einer zweiten Seite des Dichtelements wieder aus. Die zweite Seite des Dichtelements entspricht vorteilhafterweise der Seite des Dichtelements, welche an den Hohlraum der Hülse grenzt.
Die Einfüllöffnung ist verschieden von der bereits vorher beschriebenen Öffnung, durch die der Piezoaktor geführt ist. Die Einfüllöffnung weist eine Abmessung auf, die von der Abmessung der vorher beschriebenen Öffnung verschieden ist. Insbesondere weist die Einfüllöffnung eine kleinere Abmessung auf, als die vorher beschriebene Öffnung, durch die der
Piezoaktor geführt ist. Die wenigstens eine Einfüllöffnung ist bezüglich der Hauptachse der Aktoreinheit bzw. der Hülse radial zu der vorher beschriebenen Öffnung in der zweiten Stirnfläche der Hülse versetzt. Dadurch kann das Befüll- element beim Einbringen in den Hohlraum am Piezoaktor entlang geführt werden. Nachdem das Befüllelement in den Hohlraum eingebracht worden ist, wird die Vergussmasse von der Seite der zweiten Stirnfläche aus in Richtung der ersten Stirnfläche der Hülse gedrückt. Das Befüllelement bleibt hierbei zum Beispiel stationär. Dadurch können Turbulenzen und somit Lufteinschlüsse in der Vergussmasse weitgehend vermieden werden. Dies trägt zur Erhöhung der Lebensdauer der
Aktoreinheit bei.
In einer vorteilhaften Ausführung wird der Piezoaktor derart in die Hülse eingebracht, dass die erste Stirnfläche des Piezoaktors und die erste Stirnfläche der Hülse die gleiche axiale Position in Bezug auf die Hauptachse aufweisen.
Vorteilhafterweise entspricht die Höhe bzw. Länge der Hülse in etwa der Höhe des Piezoaktors. Dadurch kann erreicht werden, dass die Vergussmasse mit der ersten Stirnfläche des Piezoaktors und gleichzeitig mit der ersten Stirnfläche der Hülse bündig abschließt. Dadurch wird die Stabilität und Lebensdauer der Aktoreinheit erhöht. Eine automatische
Fertigung der Aktoreinheit kann erleichtert werden, da die Vergussmasse immer auf ein bestimmtes Niveau, also bis maximal zu der ersten Stirnfläche des Piezoaktors und somit der Hülse, aufgefüllt wird und aufwändige Reinigungsarbeiten der ersten Stirnfläche des Piezoaktors sowie der Anschluss¬ elemente von der Vergussmasse, die in zusätzlichen Schritten erfolgen müssten, somit überflüssig sind. Fertigungskosten können auf diese Weise reduziert werden.
Es wird weiterhin eine Hülse angegeben zur Aufnahme eines Piezoaktors. Die Hülse weist eine erste Stirnfläche und eine zweite Stirnfläche auf. In der zweiten Stirnfläche ist eine erste Öffnung vorgesehen. Radial bezüglich einer Hauptachse der Hülse zu der ersten Öffnung versetzt ist wenigstens eine weitere oder zweite Öffnung vorgesehen.
Die erste Öffnung ist verschieden bzw. getrennt von der zweiten Öffnung. Die erste Öffnung hat einen Durchmesser, der verschieden von dem Durchmesser der zweiten Öffnung ist.
Insbesondere weist die erste Öffnung einen größeren Durchmesser auf, als die zweite Öffnung. Die Hülse ist dazu ausgelegt, den Piezoaktor vor Umwelteinflüssen, wie
beispielsweise hohen Temperaturen, die etwa im Motorraum eines Kraftfahrzeugs auftreten, zu schützen. Die Hülse kann somit die Lebensdauer des Piezoaktors erhöhen. Vorzugsweise enthält die Hülse ein Material das hydrophobe Eigenschaften aufweist. Gleichzeitig sollte das Material eine zur Formsta-
bilisierung der Vergussmasse ausreichende mechanische
Festigkeit bzw. Stabilität aufweisen. Weiterhin sollte besagtes Material gegenüber Temperaturen beständig sein.
Vorzugsweise enthält die Hülse ein Material umfassend ein thermoplastisches Polyester, beispielsweise
Polybutylenterephthalat (PBT) . PBT hat weiterhin den Vorteil, dass das Material auf Grund seiner chemischen Stabilität nicht zum Piezoaktor absondert und diesen chemisch
verunreinigt .
In einer vorteilhaften Ausführung ist die erste Öffnung zur Aufnahme einer Stirnfläche eines Piezoaktors vorgesehen. Die wenigstens eine weitere Öffnung ist zum Einbringen eines Befüllelements in einen Innenraum der Hülse zum Befüllen der Hülse mit einer Vergussmasse vorgesehen.
Der radiale Versatz zwischen der ersten und der zweiten
Öffnung ermöglicht, dass die Befüllöffnung des Befüllelements an dem Piezoaktor entlang in den Innenraum der Hülse
eingebracht werden kann. Die zweite oder weitere Öffnung ist beispielsweise eine Bohrung.
In einer Aus führungs form ist die Hülse einstückig
ausgebildet .
Es wird weiterhin eine Aktoreinheit angegeben. Die
Aktoreinheit umfasst einen Piezoaktor. Die Aktoreinheit umfasst weiterhin die vorher beschriebene Hülse. Der
Piezoaktor ist zumindest teilweise in der ersten Öffnung der Hülse angeordnet.
In einer Aus führungs form weist die Aktoreinheit eine den Piezoaktor umgebende Vergussmasse auf. Der Piezoaktor weist
eine erste Stirnfläche und eine zweite Stirnfläche auf. Die Vergussmasse reicht bis maximal an die erste Stirnfläche des Piezoaktors reicht.
In einer Aus führungs form ist der Piezoaktor zumindest
teilweise in der ersten Öffnung angeordnet. Insbesondere kann die zweite Stirnfläche des Piezoaktors aus der ersten Öffnung der Hülse herausragen.
Durch die einstückig ausgebildete Hülse kann ein Austreten der Vergussmasse an Verbindungsstellen verschiedener
Hülsenteile vermieden werden. Des Weiteren kann durch die einstückige Ausführung der Hülse ein Verkanten des
Piezoaktors an Verbindungsstellen von mehreren Hülsenteilen beim Einbringen des Piezoaktors vermieden werden.
In einer vorteilhaften Ausführung der Aktoreinheit verläuft die Hauptachse der Hülse durch die erste Öffnung. Oberhalb der ersten Öffnung ist der Piezoaktor angeordnet. Oberhalb der weiteren Öffnung ist lediglich die Vergussmasse
angeordnet. Insbesondere ist über dem Bereich, den der
Piezoaktor abdeckt, insbesondere über dem Bereich der ersten Öffnung, keine Vergussmasse vorhanden.
Die beschriebenen Gegenstände werden anhand der folgenden Ausführungsbeispiele und Figuren näher erläutert. Dabei zeigt :
Figur 1 eine schematische Darstellung eines Piezoaktors,
Figur 2 eine schematische Darstellung einer Aktoreinheit,
Figur 3 eine schematische Darstellung der Aktoreinheit aus Figur 2 während des Vergießens,
Figur 4 eine schematische Darstellung der Aktoreinheit aus
Figur 2 während des Vergießens in einer weiteren
Aus führungs form.
In den Ausführungsbeispielen und Figuren können gleiche oder gleich wirkende Bestandteile jeweils mit den gleichen
Bezugszeichen versehen sein. Die dargestellten Elemente und deren Größenverhältnisse untereinander sind grundsätzlich nicht als maßstabsgerecht anzusehen, vielmehr können einzelne Elemente, wie zum Beispiel Schichten, Bauteile, Bauelemente und Bereiche, zur besseren Darstellbarkeit bzw. zum besseren Verständnis übertrieben dick oder groß dimensioniert
dargestellt sein.
Figur 1 zeigt einen vielschichtigen Piezoaktor 1. Der
Piezoaktor 1 weist einen Stapel 2 aus mehreren übereinander angeordneten piezoelektrischen Schichten 3 auf. Der
Piezoaktor 1 weist eine erste Stirnfläche 14' und eine zweite Stirnfläche 13' auf.
Entlang der Stapelrichtung ist der Stapel 2 in einen aktiven Bereich 6 und zwei inaktive Bereiche 7 unterteilt. Die inaktiven Bereiche 7 grenzen in Stapelrichtung an den aktiven Bereich 6 an und bilden die Endstücke des Stapels 2. Der aktive Bereich 6 des Stapels 2 weist zwischen den piezoelektrischen Schichten 3 angeordnete Elektrodenschichten 4 auf. Um die Elektrodenschichten 4 im aktiven Bereich 6 einfach kontaktieren zu können, ist der Piezoaktor 1 so ausgebildet, dass sich nur jeweils der gleichen elektrischen Polarität zugeordnete Elektrodenschichten 4 bis zu einem Randbereich
- Il des Piezoaktors 1 erstrecken. Die der anderen elektrischen Polarität zugeordneten Elektrodenschichten 4 erstrecken sich an dieser Stelle nicht bis ganz zum Rand des Piezoaktors 1. Die Elektrodenschichten 4 sind demnach jeweils in Form von ineinander geschobenen Kämmen ausgebildet. Über Kontaktflächen in Form von Metallisierungen 5 an der Außenseite des Stapels 2 kann an die Elektrodenschichten 4 eine elektrische Spannung angelegt werden. Beim Anlegen einer Spannung an die Elektrodenschichten 4 tritt eine Verformung des piezoelek- frischen Materials im aktiven Bereich 6 auf.
An den Metallisierungen 5 ist jeweils ein als Draht oder Pin ausgeführtes Anschlusselement 8 (siehe Figuren 2 bis 4) angebracht, welches eine elektrische Kontaktierung des
Piezoaktors 1 nach außen ermöglicht.
Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer
Aktoreinheit. Insbesondere zeigt Figur 2 die Aktoreinheit kurz vor dem Beenden von deren Herstellung, welche in den Figuren 3 und 4 im Detail beschrieben ist.
Die Aktoreinheit weist eine Hülse 9 auf. Die Hülse 9 ist zylinderförmig ausgebildet. Die Hülse 9 besteht beispiels¬ weise aus Polybutylenterephthalat (PBT) . Die Hülse 9 ist einstückig ausgeführt. Die Hülse 9 weist eine erste Stirn¬ fläche 14 und eine zweite Stirnfläche 13 auf. Der Piezoaktor 1 aus Figur 1 ist in der Hülse 9 angeordnet. Der Piezoaktor 1 ist insbesondere derart in der Hülse 9 angeordnet, dass die erste Stirnfläche 14' des Piezoaktors 1 näher an der ersten Stirnfläche 14 der Hülse 9 angeordnet ist als die zweite Stirnfläche 13' des Piezoaktors 1.
Die erste Stirnfläche 14 der Hülse 9 weist eine Öffnung 18 auf. Die Öffnung 18 ist zur Aufnahme des Piezoaktors 1 in den Innenraum der Hülse 9 ausgelegt. Die Höhe bzw. Länge der Hülse 9 entspricht in etwa der Höhe des Piezoaktors 1.
Insbesondere schließt in diesem Ausführungsbeispiel die erste Stirnfläche 14' des Piezoaktors 1 bündig mit der ersten
Stirnfläche 14 der Hülse ab. Die erste Stirnfläche 14' des Piezoaktors 1 und die erste Stirnfläche 14 der Hülse weisen folglich die gleiche axiale Position in Bezug auf die
Hauptachse 16 der Aktoreinheit oder der Hülse 9 auf, wobei sich die Hauptachse 16 zwischen der ersten Stirnfläche 14 und der zweiten Stirnfläche 13 der Hülse 9 erstreckt. Die
Anschlusselemente 8 des Piezoaktors 1 ragen aus der ersten Stirnfläche 14' des Piezoaktors 1 und, folglich, auch aus der ersten Stirnfläche 14 der Hülse 9 heraus.
Die zweite Stirnfläche 13 der Hülse 9 bildet den Boden der Hülse 9. Die zweite Stirnfläche 13 weist eine Öffnung 17, insbesondere einen Durchbruch, auf. Der Durchbruch ist vorzugsweise ein Vierkantdurchbruck. Die Hauptachse 16 verläuft durch die Öffnung 17. Die zweite Stirnfläche 13' des Piezoaktors 1 ist in die Öffnung 17 eingeführt bzw. durch diese hindurchgeführt. Insbesondere ragt die zweite
Stirnfläche 13' des Piezoaktors 1 aus der Öffnung 17 und somit über die zweite Stirnfläche 13 der Hülse 9 hinaus.
Zwischen der Öffnung 17 und dem Piezoaktor 1 kann es auf Grund von Fertigungstoleranzen zu einer Lücke bzw. einem Spalt (nicht explizit dargestellt) kommen. Durch diese Lücke kann Vergussmaterial 11 beim Vergießen der Aktoreinheit austreten. Um ein Austreten der Vergussmasse 11 aus der
Öffnung 17 und, folglich, aus der Seite der zweiten
Stirnfläche 13 der Hülse 9 zu verhindern, ist ein
Dichtelement 10 an der zweiten Stirnfläche 13 der Hülse 9 angebracht. Das Dichtelement 10 verschließt die Seite der zweiten Stirnfläche 13 der Hülse 9. Das Dichtelement 10 ist auf die Stirnfläche 13 der Hülse maschinell aufgepresst. Das Dichtelement 10 ist lösbar angebracht. Vorzugsweise ist das Dichtelement 10 lediglich während des Vergießens der Aktoreinheit sowie während eines anschließenden Aushärtevorgangs der Vergussmasse 11
angebracht, wie in Zusammenhang mit den Figuren 3 und 4 näher erläutert wird.
Das Dichtelement 10 ist eine Dichtscheibe. Das Dichtelement 10 ist verformbar. Das Dichtelement 10 besteht aus einem Schaumstoff. Beim Anbringen des Dichtelements 10 an die zweite Stirnfläche 13 der Hülse 9 passt sich das Dichtelement 10 an die aus der Seite der zweiten Stirnfläche 13 der Hülse 9 herausragende zweiten Stirnfläche 13' des Piezoaktors 1 an. Die zweite Stirnfläche 13 weist gemäß diesem Ausführungs¬ beispiel eine weitere Öffnung 19 auf. Die Stirnfläche 13 kann eine Mehrzahl von weiteren Öffnungen 19 aufweisen. Die weitere Öffnung 19 ist bezüglich der Hauptachse 16 radial zur Öffnung 17 versetzt. Die weitere Öffnung 19 ist beispiels- weise eine Bohrung. Die weitere Öffnung 19 dient beispiels¬ weise zum Einbringen eines Befüllelements 15 (siehe
insbesondere Figur 4) in den Innenraum der Hülse zum Befüllen der Hülse 9 mit der Vergussmasse 11. Oberhalb der weiteren Öffnung 19 ist Vergussmasse 11 angeordnet, wie aus Figur 2 ersichtlich ist.
Die Vergussmasse 11 umhüllt den Piezoaktor 1. Die
Vergussmasse 11 enthält vorzugsweise ein Silikon-Elastomer.
Zusätzlich zu dem Silikon-Elastomer kann die Vergussmasse 11 ein Quarzsand sowie haftvermittelnde Materialien aufweisen. Die Vergussmasse 11 steht mit der Außenseite des Piezoaktors 1 in Verbindung, d.h. sowohl mit Außenflächen der
piezokeramischen Schichten 3 als auch mit den Außenflächen der Metallisierungen 5 sowie den Anschlusselementen 8. Nach außen wird die Vergussmasse 11 von der Hülse 9 begrenzt. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Vergussmasse 11 auf Niveau aufgefüllt. Insbesondere schließt die Vergussmasse 1 bündig mit der ersten Stirnfläche 14' des Piezoaktors 1 und, folglich, mit der ersten Stirnfläche 14 der Hülse 9 ab. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Vergussmasse 11 auch bis knapp unterhalb der ersten Stirnfläche 14' des Piezoaktors 1 reichen. In jedem Fall überschreitet die
Vergussmasse 11 das Niveau der ersten Stirnfläche 14' des Piezoaktors 1 nicht. Insbesondere ist der Bereich der
Anschlusselemente 8, welcher aus der ersten Stirnfläche 14' des Piezoaktors 1 herausragt, frei von Vergussmasse 11.
Aufwändige Reinigungsarbeiten der Anschlusselemente 8 nach dem Vergießen der Aktoreinheit entfallen dadurch. Ein
automatischer Herstellungsprozess der Aktoreinheit wird somit erleichtert .
Die Figuren 3 und 4 zeigen die beschrieben Aktoreinheit aus während deren Herstellung, insbesondere während des
Vergießens .
In einem ersten Schritt wird der Piezoaktor 1 über die
Öffnung 18 in die Hülse 9 eingebracht. Die Piezoaktor 1 wird derart eingebracht, dass die zweite Stirnfläche 13' des
Piezoaktors 1 in den Durchbruch 17 eingeführt wird, so dass die zweite Stirnfläche 13' des Piezoaktors 1 aus der zweiten Stirnfläche 13 der Hülse 9 hinausragt (siehe Figur 2) . Die
erste Stirnfläche 14' des Piezoaktors 1 schließt bündig mit der ersten Stirnfläche 14 der Hülse 9 ab, wie in Zusammenhang mit Figur 2 beschrieben wurde. In einem zweiten Schritt wird das oben beschriebene
Dichtelement 10 lösbar an der zweiten Stirnfläche 13 der Hülse 9 angebracht, vorzugsweise maschinell angepresst. Das Dichtelement 10 wird derart angebracht, dass die zweite
Stirnfläche 13 gegen ein Austreten der Vergussmasse 11 beim Vergießen abgedichtet ist, wie in Zusammenhang mit Figur 2 beschrieben ist. Insbesondere wird durch das Dichtelement 10 der Spalt zwischen der umlaufenden Wand der Öffnung 17 und dem Piezoaktor 1 abgedichtet. In einem dritten Schritt wird das Befüllelement 15,
insbesondere eine Befüllöffnung des Befüllelements 15, in die Hülse 9, insbesondere in den Hohlraum zwischen der Innenwand der Hülse 9 und dem Piezoaktor 1, eingebracht. Die Befüll- öffnung wird derart eingebracht, dass die Befüllöffnung vor Beginn des Einbringens der Vergussmasse 11 in einer axialen Position angeordnet ist, die nahe der axialen Position der zweiten Stirnfläche 13 der Hülse 9 in Bezug auf eine
Hauptachse 16 liegt. Insbesondere wird die Befüllöffnung unmittelbar über der zweiten Stirnfläche 13 der Hülse
angeordnet (nicht explizit dargestellt in den Figuren 3 und 4) .
Das Befüllelement 15 kann von der Seite der ersten
Stirnfläche 14 der Hülse 9 aus in den Hohlraum eingeführt werden, wie der Figur 4 entnommen werden kann. Insbesondere wird in diesem Fall das Befüllelement 15 über die Öffnung 18 in den Hohlraum eingebracht und bis zu der ersten Stirnfläche 13 der Hülse 9 am Piezoaktor 1 entlang vorgeschoben (nicht
explizit dargestellt) . In diesem Fall weist die Aktoreinheit keine weitere Öffnung 19 auf der Seite der zweiten Stirn- fläche 13 der Hülse 9 zum Einbringen des Befüllelements 15 auf .
Alternativ dazu kann das Befüllelement 15 auch von der Seite der zweiten Stirnfläche 13 der Hülse 9 aus in den Hohlraum eingeführt werden, wie aus Figur 3 ersichtlich ist. Dafür weist die Hülse 9, insbesondere die zweite Stirnfläche 13 der Hülse 9, die wenigstens eine weitere Öffnung 19 (siehe Figur 2) auf, über die das Befüllelement 15 von der Seite der zweiten Stirnfläche 13 aus in den Hohlraum eingebracht wird. Beim Einbringen des Befüllelements 15, insbesondere der
Befüllöffnung, in den Hohlraum über die Öffnung 19, wird das Dichtelement 10 durchstochen. Da das Dichtelement 10 aus einem flexiblen Material, beispielsweise Schaumstoff, besteht, schmiegt sich das Dichtelement 10 derart an das Befüllelement 15 an, dass es nicht zu einem Austreten der Vergussmasse 11 durch die Durchstechöffnung während des Vergießens kommt. Zudem verschließt sich die Durchstech¬ öffnung nach dem Entfernen des Befüllelements 15 wieder automatisch, wodurch es beispielsweise während eines
anschließenden Aushärtevorgangs zu keinem Austreten der
Vergussmasse 11 durch die Durchstechöffnung kommt. Nachdem das Befüllelement 15 das Dichtelement 10 durchstochen hat, ist die Befüllöffnung des Befüllelement 15 unmittelbar über dem Boden, der durch die zweite Stirnfläche 13 der Hülse 9 gebildet ist, angeordnet. In einem nächsten Schritt wird der Hohlraum zwischen der Innenseite der Hülse 9 und dem Piezoaktor 1 über die der Befüllöffnung des Befüllelements 15 mit der Vergussmasse 11 befüllt .
Wird das Befüllelement 15 über die Seite der ersten
Stirnfläche 14 aus eingeführt (Figur 4), so wird beim
Befüllen des Hohlraums das Befüllelement 15 in Richtung der ersten Stirnfläche 14 bewegt (nicht explizit dargestellt) , so dass das Befüllelement 15, insbesondere die Befüllöffnung des Befüllelements 15, immer dicht über dem Vergussmassenniveau gehalten wird. Alternativ kann die Befüllöffnung des
Befüllelements 15 auch knapp unterhalb des Vergussmassen¬ niveaus gehalten werden. Durch das jeweilige Anordnen der Befüllöffnung in unmittelbarer Nähe des Vergussmassenniveaus wird ein gleichmäßiges Befüllen des Hohlraums ermöglicht. Turbulenzen in der Vergussmasse 11, die zu Lufteinschlüssen in der ausgehärteten Vergussmasse 11 führen können, werden vermieden .
Wird das Befüllelement 15 über die Seite der zweiten
Stirnfläche 13 aus eingeführt (Figur 3), so verbleibt das Befüllelement 15 während des Befüllens des Hohlraums immer in der gleichen Position. Insbesondere wird die Vergussmasse 11 von der Seite der zweiten Stirnfläche 13 der Hülse 9 aus durch den Befülldruck in Richtung der Seite der ersten
Stirnfläche 14 der Hülse 9 gedrückt. Somit wird ein
gleichmäßiges Befüllen des Hohlraums sichergestellt und
Turbulenzen, die zu Lufteinschlüssen in der ausgehärteten Vergussmasse 11 führen können, werden vermieden.
Der Hohlraum wird so lange befüllt, bis die Vergussmasse 11 bis an die erste Stirnfläche 14' des Piezoaktors 1 reicht. Sobald die Vergussmasse 11 das Niveau der ersten Stirnfläche 14' des Piezoaktors 1 erreicht hat, wird der Befüllvorgang gestoppt .
Nach dem Befüllen des Hohlraums wird das Befüllelement 15 entfernt. Insbesondere bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Befüllelement 15 zurück in Richtung der zweiten Stirnfläche 13 der Hülse 9 bewegt. Die Befüllöffnung wird dann aus der Öffnung 19 herausgeführt und anschließend aus dem Dichtelement 10 herausgezogen. Bei dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich das Befüllelement 15 nach Beenden des Befüllvorgangs bereits in unmittelbarer Nähe der ersten Stirnfläche 14 der Hülse 9 und wird in Richtung der ersten Stirnfläche 14 gezogen und somit aus der Aktoreinheit entfernt.
In einem nächsten Schritt wird die Vergussmasse 11
ausgehärtet. Dies kann über mehrere Stunden hinweg in einem Ofen bei hohen Temperaturen durchgeführt werden.
Nach dem Aushärten der Vergussmasse 11 wird in einem letzten Schritt das Dichtelement 10, vorzugsweise automatisch, von der zweiten Stirnfläche 13 der Hülse 9 entfernt.
Bezugs zeichenliste
1 Piezoaktor
2 Stapel
3 Piezoelektrische Schicht
4 Elektrodenschicht
5 Metallisierung
6 Aktiver Bereich
7 Inaktiver Bereich
8 Anschlusselement
9 Hülse
10 Dichtelement
11 Vergussmasse
13 Stirnfläche
14 Stirnfläche
13' Stirnfläche
14' Stirnfläche
15 Befüllelement
16 Hauptachse
17 Öffnung
18 Öffnung
19 Öffnung