Vorrichtung zum Verteilen von Klebstoff
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verteilen von Klebstoff aus einem im fließfähigen Zustand applizierbaren und da- nach aushärtenden Kunststoffmaterial, insbesondere Polyurethanklebstoff .
Die Erfindung betrifft weiters die Verwendung einer Klebstoffverteilungsvorrichtung zum Auftragen von Klebstoff auf einen Untergrund.
Zum Erstellen von Wänden oder Mauern mit Mauersteinen, die planparallele Lager- oder Setzflächen haben, wurde bisher fast ausschließlich mit mineralischem Bindemittel hergestellter Mör- tel verwendet. In jüngster Zeit wird aber vermehrt auch der Einsatz von alternativen Verbindungsmaterialien in Erwägung gezogen, beispielsweise von Klebstoffen auf organischer Basis.
Das österreichische Patent AT 414333 B beschreibt ein Verfahren zum Verbinden von planen Bausteinen zur Bildung eines Bausteinverbundes, wie beispielsweise von Ziegeln zum Aufbau einer Wand mit Hilfe eines Verbindungsmaterials, wobei als Verbindungsmaterial ein expandierbares Kunststoffmaterial, insbesondere PUR- Schaum verwendet wird. Das expandierbare Kunststoffmaterial wird dabei entweder punktuell, entlang zumindest einer Linie oder flächig aufgebracht.
Bei einem flächigen Aufbringen des expandierbaren Kunststoffma- terials ist als Nachteil der hohe Verbrauch des Materials zu erwähnen. Expandierbares Kunststoffmaterial , und insbesondere Polyurethanschaumkleber, ist im Vergleich zur Verwendung eines herkömmlichen Mörtels zum Verbinden von Mauersteinen mit wesentlich höheren Kosten verbunden, sodass man grundsätzlich bestrebt ist, die Menge des Polyurethanschaumklebers so gering
wie möglich zu halten. Bei einem flächigen Auftrag des Polyurethanklebstoffes ist daher darauf zu achten, dass die Schichtdicke möglichst gering ist. Die Schichtdicke kann allerdings nicht beliebig verringert werden, da die Verbindungsflä- chen der Mauersteine in der Regel nicht vollkommen eben sind. Es ist daher je nach Oberflächenbeschaffenheit der Mauersteine eine gewisse Mindestschichtdicke zum Ausgleich der Oberflächenunebenheiten erforderlich. Ein punktuelles Aufbringen des Polyurethanklebstoffes oder ein Aufbringen entlang zumindest einer Linie führt zwar zu einem geringeren Kleberverbrauch, hat aber den Nachteil, dass nur ein geringer Anteil der zur Verfügung stehenden Verbindungsflache für die Klebeverbindung ausgenützt wird, sodass die Stabilität der Klebeverbindung nicht in jedem Fall optimal ist. Weiters besteht der Nachteil, dass die Bausteine oftmals als Mauersteine mit Hohlkammern ausgeführt sind, sodass in der Regel ohnehin bereits 30 bis 60 % der Gesamtoberfläche des Mauersteins nicht für die Klebeverbindung genutzt werden kann. Darüber hinaus ist das durch die im Mauerstein ausgebildeten Hohlräume definierte Profil von Hersteller zu Hersteller sehr unterschiedlich, wodurch ein standardisiertes Aufbringen des Klebers in einem vorgegebenen Linien- oder Punktmuster dazu führen würde, dass ein nicht unerheblicher Anteil des aufgebrachten Klebers ledig- lieh in oder über die Hohlräume des Mauersteins gelangt.
Das Applizieren von Polyurethanklebstoff erfolgt zumeist aus Vorratsdosen, in denen der Klebstoff unter Druck gehalten ist und aus welchen der Klebstoff bei Betätigung des Dosenventils austreten kann. Um das Applizieren des Klebstoffes zu vereinfachen, ist es üblich an das meist als Kippventil ausgebildete Dosenventil als Rohr oder dgl. ausgebildete Adapter anzubringen oder die Dose mit einem Pistolenapplikator zu verbinden. Mit den bekannten Applikatoren oder Adaptern kann zwar die Handhab-
barkeit verbessert werden, die Applikationsgeschwindigkeit jedoch nicht in einem solchen Ausmaß gesteigert werden, dass ein Einsatz etwa beim Aneinanderfügen von Bausteinen wirtschaftlich vertretbar wäre. Insbesondere ist eine Verteilung des Klebstof- fes über die Breite des Mauersteins nicht in einem einzigen Arbeitsgang möglich.
Die Verteilung von Klebstoff auf einen breiteren Bereich ist nicht nur bei Mauersteinen, wie beispielsweise Ziegelsteinen, Kalksandsteinen, Porenbetonsteinen, Leichtbetonsteinen oder dgl., sondern auch bei anderen Anwendungen von Bedeutung, z.B. beim Kleben von Innen- oder Außenarchitekturelementen, insbesondere von Teppichen, Parkett, Fassadenelementen oder Ther- moisolationselementen, auf einen Untergrund.
Die Erfindung zielt daher darauf ab, die Aufbringung eines Klebstoffes auf einen Untergrund zu vereinfachen und den Klebstoffverbrauch bei möglichst großer Applikationsfläche möglichst gering zu halten, ohne dass die Stabilität der Klebever- bindung beeinträchtigt wird. Weiters zielt die Erfindung darauf ab, den Zeitaufwand für das Auftragen des Klebers zu verringern, um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einer Kleb- Stoffverteilungsvorrichtung der eingangs genannten Art vor, dass die KlebstoffVerteilungsvorrichtung eine Mehrzahl von jeweils eine Austrittsöffnung aufweisenden Transportkanälen aufweist, wobei der Klebstoff von einem Zuführkanal auf die Mehrzahl der Austrittsöffnung verteilt wird.
Dadurch, dass der Klebstoff von einem Zuführkanal auf eine Mehrzahl von Transportkanälen verteilt wird, kann der Klebstoff über eine entsprechende Mehrzahl von Austrittsöffnungen gleichzeitig appliziert werden, sodass der Klebstoff jeweils mit ei-
ner minimal notwenigen Strangdicke appliziert werden kann und zwar so, dass der Klebstoff bevorzugt in einem einzigen Arbeitsgang über die gesamte Applizierbreite , z.B. die gesamte Breite eines Mauersteins, aufgebracht werden kann. Dadurch kann die je Zeiteinheit applizierte Menge an Klebstoff besser kontrolliert und gleichzeitig minimal gehalten werden, ohne dass die resultierenden Klebkräfte negativ beeinflusst werden. Unter einer Mehrzahl von Austrittsöffnungen im Sinne der Erfindung sind wenigstens drei, bevorzugt wenigstens fünf Austrittsöff- nungen zu verstehen.
Im Rahmen der Erfindung können die einzelnen Transportkanäle strömungsmäßig parallel oder seriell angeordnet sein, wobei auch eine Kombination von parallel und seriell durchströmten Kanälen möglich ist. Im Falle der parallelen Durchströmung ist bevorzugt vorgesehen, dass die KlebstoffVerteilungsvorrichtung einen Verteilerabschnitt aufweist, der den Klebstoff von dem Zuführkanal auf die Mehrzahl der Transportkanäle verteilt. Dabei sind unterschiedliche Kanalanordnungen denkbar, beispiels- weise sternförmig vom Zuführkanal weglaufende oder an einen T- förmigen Verteilerabschnitt anschließende, im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Transportkanäle. Im Falle der seriellen Anordnung sind die Transportkanäle hintereinander angeordnet, sodass sie seriell von Klebstoff durchströmt wer- den.
Die Austrittsöffnungen sind bevorzugt entlang einer Geraden und voneinander beabstandet angeordnet, sodass gleichzeitig eine Mehrzahl von Linien des Klebstoffes aufgebracht werden kann. Der Abstand der Austrittsöffnungen voneinander und der Austrittsquerschnitt können dabei so ausgewählt sein, dass der Klebstoff auf dem Untergrund, beispielsweise auf der Oberfläche eines Mauersteins, möglichst gleichmäßig verteilt wird, wobei
dadurch, dass lokale Materialanhäufungen vermieden werden, der Klebstoffverbrauch insgesamt reduziert wird.
Sofern es an den vom Zuführkanal weiter entfernt gelegenen Aus- trittsöffnungen zu strömungsbedingten Benachteiligungen kommt, kann der hierdurch ggf. bewirkte geringere Klebstoffaustrag bevorzugt dadurch kompensiert werden, dass der Durchflussquerschnitt von Transportkanälen mit größerem Abstand der jeweiligen Austrittsöffnung vom Zuführkanal größer ausgebildet ist als der Durchflussquerschnitt von Transportkanälen mit geringerem Abstand der jeweiligen Austrittsöffnung vom Zuführkanal. Im Falle der parallelen Durchströmung der Transportkanäle bedeutet dies beispielsweise, dass äußere Transportkanäle einen größeren Durchflussquerschnitt aufweisen als innere Transportkanäle. Im Falle der seriellen Durchströmung der Transportkanäle kann alternativ oder zusätzlich zur obigen Maßnahme vorgesehen sein, dass der Austrittsquerschnitt von Austrittsöffnungen mit größerem Abstand vom Zuführkanal größer ausgebildet ist als der Austrittsquerschnitt von Austrittsöffnungen mit geringerem Abstand vom Zuführkanal.
Arbeitspausen können beim Applizieren von Klebstoffen aus einem im fließfähigen Zustand applizierbaren und danach aushärtenden Kunststoffmaterial dazu führen, dass der Klebstoff in den Transportkanälen hart wird, sodass die weitere Verwendung erschwert oder bei längeren Pausen meist sogar unmöglich gemacht wird. Dadurch, dass die KlebstoffVerteilungsvorrichtung bevorzugt als Einwegartikel ausgebildet ist, werden derartige Probleme vermieden. Der Einwegartikel soll dabei ein billig zu pro- duzierendes Massenprodukt sein, sodass er im Bedarfsfall einfach aus einem Applikator entnommen und gegen einen neuen ausgetauscht werden kann. Bevorzugt ist hierbei vorgesehen, dass die Klebstoffverteilungsvorrichtung aus einem Kunststoffmaterial besteht.
Eine besonders kostengünstige Ausbildung des Einwegartikels gelingt gemäß einer bevorzugten Weiterbildung, wenn der Einwegartikel aus zwei bevorzugt deckungsgleichen Kunststofffolien hergestellt ist, die zur Ausbildung des Verteilerabschnitts und der Transportkanäle miteinander verschweißt sind. Für die Herstellung eines solchen Einwegartikels reicht es, zwei Folien im wesentlichen deckungsgleich zuzuschneiden und in der Folge beispielsweise mit Hilfe eines Schweißstempeis miteinander zu ver- binden, wobei die Kontur der Verschweißung die Kontur des Verteilerabschnitts und der Transportkanäle bestimmt. Alternativ können die Folien zuerst verschweißt werden und danach wird der Einwegartikel z.B. ausgestanzt. Neben der billigen Herstellung hat ein solcher Einwegartikel den Vorteil des geringen Platzbe- darfs für die Lagerung und den Transport. Außerdem lassen sich ohne Aufwand unterschiedliche Kanalanordnungen herstellen, beispielsweise sternförmig vom Zuführkanal weglaufende oder an einen T-förmigen Verteilerabschnitt anschließende, im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Transportkanäle.
Eine bevorzugte Weiterbildung sieht vor, dass die Austrittsöffnungen der Transportkanäle durch die Verschweißung verschlossen und durch Aufschneiden offenbar sind. Dadurch können die Einwegartikel vom Hersteller in Standardbreiten bereitgestellt wer- den, wobei die Anpassung an die jeweils gewünschte Applikationsbreite anwenderseitig dadurch erfolgt, dass die für die gewünschte Breite erforderlichen Kanäle geöffnet und die übrigen Kanäle verschlossen gelassen werden. Die Herstellung der Klebstoffverteilungsvorrichtung aus miteinander verschweißten Kunststofffolien bringt mit sich, dass die Vorrichtung bei einer geringen Foliendicke nicht selbsttragend ist, sondern von einer Halterung gestützt werden muss. Eine alternative Ausbildung sieht daher bevorzugt vor, dass die
Transportkanäle aus einem Unterteil und einem Oberteil zusammengesetzt sind, wobei das Unterteil und/oder das Oberteil als selbsttragendes Element ausgebildet ist. Bevorzugt kann das Untereil oder das Oberteil als selbsttragendes Element und das jeweils andere Teil als nicht selbsttragendes Element ausgebildet sein. Insbesondere kann das als selbsttragendes Element ausgebildete Unter- bzw. Oberteil aus einer tiefgezogenen Kunststofffolie bestehen oder durch Spritzgießen hergestellt sein. Mit Vorteil besteht das als nicht selbsttragendes Element ausgebildete Unter- bzw. Oberteil aus einer flexiblen Kunststofffolie .
Soferne die KlebstoffVerteilungsvorrichtung oder die Transportkanäle der Klebstoffverteilungsvorrichtung gehalten werden müs- sen, ist mit Vorteil eine gesonderte Halteeinrichtung vorgesehen. Diese kann beispielsweise von einem Klebstoffapplikator gebildet sein, in dem die Klebstoffverteilungsvorrichtung aufgenommen ist. Bevorzugt ist ein Halteelement den Transportkanälen und ggf. dem Verteilerabschnitt zugeordnet. Bevorzugt weist das Halteelement eine Mehrzahl von Haltebereichen mit jeweils kanalförmigem Querschnitt zur Aufnahme der Transportkanäle auf. Die kanalartigen Aufnahmequerschnitte sind bevorzugt den sich vom Verteilerabschnitt bevorzugt fingerartig weg erstreckenden Transportkanäle zugeordnet. Solche kanalartigen Aufnahmequer- schnitte erleichtern das Positionieren der Transportkanäle und insbesondere der Austrittsöffnungen. Die Halterung kann in diesem Zusammenhang Haltelemente für das die Austrittsöffnung aufweisende Ende der Transportkanäle aufweisen, damit eine definierte Position der Austrittsöffnung sichergestellt ist. Die Haltelemente können zum Beispiel von zwei Backen ausgebildet sein, zwischen denen die Enden der Transportkanäle gehalten werden.
Eine derartige Halterung für die Klebstoffverteilungsvorrich- tung ist vor allem dann von Vorteil, wenn, wie dies einer bevorzugten Weiterbildung entspricht, die Klebstoffverteilungsvorrichtung zumindest im Bereich der Transportkanäle aus einem flexiblen Material besteht. Die in der KlebstoffVerteilungsvorrichtung ausgebildeten Transportkanäle sind dann entsprechend biegsam, wobei die Biegsamkeit entweder lediglich an einer definierten Stelle oder über die gesamte Länge gegeben ist, sodass jedenfalls eine Verlagerung der einzelnen Kanäle erfolgen kann, wodurch die Austrittsöffnungen der einzelnen Transportkanäle in Anpassung an die jeweiligen Erfordernisse positioniert werden können, z.B. in Anpassung an das jeweilige Profil des Hohlkammern aufweisenden Mauersteins dort positioniert werden können, wo das Profil einen Steg oder dgl. aufweist, sodass das Einbringen von Klebstoff in die zwischen den Stegen ausgebildeten Hohlräume minimiert bzw. vollständig vermieden wird. Die Halterung kann Mittel zum Fixieren der Transportkanäle in der jeweils gewählten Position aufweisen. Die Fixiermittel können dabei auch derart ausgebildet sein, dass die eingestellten Po- sitionen der Transportkanäle bzw. von deren Austrittsöffnungen nach Entnahme der KlebstoffVerteilungsvorrichtung auch für eine neu eingesetzte Klebstoffverteilungsvorrichtung erhalten bleibt, beispielsweise dadurch, dass die Transportkanäle in kanalartigen Führungen der Halterung aufgenommen sind, die ver- schoben, verbogen oder seitlich verschwenkt und in der jeweiligen Position fixiert werden können. Insbesondere können Mittel zum Einstellen des Abstandes zwischen den Austrittsöffnungen benachbarter Transportkanäle vorgesehen sein. Generell können ohne weiteres verschiedene Querschnittsformen des Austrittsquerschnittes der Kanäle ausgebildet werden, sodass die den jeweiligen Erfordernissen am besten entsprechende Ausbildung gewählt werden kann. Insbesondere können die Aus-
trittsquerschnitte und ggf. die Transportkanäle bevorzugt einen kreisrunden oder ovalen Querschnitt aufweisen.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung die Verwen- dung der erfindungsgemäßen Klebstoffverteilungsvorrichtung zum Auftragen von Klebstoff auf einen Untergrund und nachfolgendem Kleben eines Innen- oder Außenarchitekturelements , insbesondere eines Mauersteins, eines Teppichs, eines Parketts, eines Fassadenelements oder eines Thermoisolationselements .
Eine besonders stabile Klebeverbindung kann erzielt werden, wenn, wie dies einer bevorzugten Weiterbildung entspricht, der Klebstoff aus einem im fließfähigen Zustand applizierbaren und danach aushärtenden Kunststoffmaterial, insbesondere Po- lyurethanklebstoff , besteht. Polyurethanklebstoffe (PUR) sind als Ein- oder Zweikomponentenklebstoffe erhältlich, welche durch Polykondensation oder Polyaddition aushärten können. Ein- komponenten-PUR-Klebstoffe härten unter Zugabe von Luftfeuchtigkeit aus. PUR-Kleber umfassen bekannter Weise Diphenylmet- handiisocyanat , Toluoldiisocyanat , Hexamethylendiisocyanat oder dgl. Des Weiteren sind Isomere, Homologe oder Ähnliches enthalten. Die Vorteile des PUR-Klebers bestehen nicht nur in seiner einfachen Verarbeitbarkeit , sondern auch in seiner ausgezeichneten Haftbarkeit auf diversen Materialflächen. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Klebermaterial bei der Aufbringung auf eine Oberfläche eines Bausteins in die Poren oder Ausnehmungen (damit sind nicht die produktionsspezifischen Hohlkammern gemeint) des Bausteins, insbesondere Hohlziegels, eindringen oder diese zumindest teilweise abdecken kann, wodurch die Wärmelei- tung verringert werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In dieser zeigen Fig.l eine Applikationsvorrichtung von der
Seite, Fig.2 die Applikations orrichtung mit eingesetzter Klebstoffdose und eingelegter Klebstoffverteilungsvorrichtung von der Seite, Fig.3 und Fig.4 die Applikationsvorrichtung gemäß den Fig.l und 2 von vorne, Fig.5 eine erste Ausbildung einer KlebstoffVerteilungsvorrichtung, Fig.6 eine zweite Ausbildung einer KlebstoffVerteilungsvorrichtung und Fig.7a, 7b und 7c verschiedene Ausbildungen der Kanäle der KlebstoffVerteilungsvorrichtung im Querschnitt. In Fig.l ist eine Applikationsvorrichtung 1 dargestellt, die eine Halteeinrichtung 2 für eine Vorratsdose 3 aufweist. Die Halteeinrichtung 2 ist am Grundkörper 4 der Applikationsvorrichtung 1 angebracht, wobei der Grundkörper 4 weiters einen Haltegriff 5 und eine plattenartige Halterung 6 für den weiter unten näher beschriebenen Einwegartikel 7 aufweist. Am Grundkörper 4 ist weiters ein Abzug 8 um eine Achse 11 schwenkbar gelagert, wobei ein am Abzug 8 befestigter Betätigungshaken 9 das Dosenventil, das z.B. als Kippventil ausgebildet ist, betätigt.
Die Applikationsvorrichtung 1 dient dem Aufbringen von Klebstoff aus der Vorratsdose 3 auf die mit 12 angedeutete Oberfläche, die im vorliegenden Beispiel die Oberfläche eines Hohlziegels ist. Die plattenartige Halterung 6 trägt an ihrem der Oberfläche 12 zugewandten Endbereich wenigstens zwei Rollen oder Räder 13, mit deren Hilfe die Applikationsvorrichtung auf der Oberfläche 12 verfahren werden kann. Alternativ sind Gleitelemente, z.B. Kufen, denkbar. Weiters sind über die Oberfläche 12 nach unten vorragende Führungselemente 14 ersichtlich, die beim Verfahren der Applikationsvorrichtung 1 an den Seitenwänden des Ziegels entlang geführt werden sollen, damit die Applikationsvorrichtung seitlich geführt ist. An ihrem der Oberfläche 12 zugewandten Endbereich trägt die plattenartige Halterung 6 weiters eine schematisch angedeutete Sensorvorrich-
tung, die ein Vielzahl von Federzungen 15 aufweist, die bei Auftreffen auf einen Steg eines Hohlziegelprofils ausgelenkt werden, wobei die Auslenkung von einem Wandler, beispielsweise von einem Dehnungsmessstreifen, detektiert wird und das ent- sprechende elektrische Signal an eine nicht dargestellte Steuereinheit geleitet wird. Die Steuereinheit steuert Aktoren 16 an, die beim vorliegenden Ausführungsbeispiel elektrisch betätigbare, ausfahrbare Stempel 17 umfassen, mit welchen die Transportkanäle des Einwegartikels 7 gequetscht werden können, um den Durchfluss von Klebstoff zu unterbrechen.
In Fig.2 ist die Applikationsvorrichtung 1 mit eingelegter Vorratsdose 3 und mit eingelegter als Einwegartikel 7 ausgebildeter KlebstoffVerteilungsvorrichtung dargestellt und es ist er- sichtlich, dass ein Zuführkanal 18 des Einwegartikels 7 an das Dosenventil 10 angeschlossen ist. Die Austrittsöffnungen der Transportkanäle sind mit 19 bezeichnet. Zum Applizieren von Klebstoff wird die Applikationsvorrichtung in Richtung des Pfeils 20 über die Ziegeloberfläche 12 gerollt oder gezogen und der Abzug 8 gezogen. Der Klebstoff gelangt über das Dosenventil 10 in den Zuführkanal 18 , wird in einem Verteilerabschnitt 21 in der Folge auf eine Mehrzahl von Transportkanälen 22 verteilt und tritt über die jeweiligen Austrittsöffnungen 19 der Transportkanäle 22 aus (siehe Fig.4 ) . Wesentlich ist, dass die Rol- len 13 und die Federzungen 15 beim Verfahren der Applikationsvorrichtung in Richtung des Pfeils 20 den Austrittsöffnungen 19 vorauseilen, damit eine Verschmutzung dieser Teile mit Klebstoff minimiert oder vermieden wird. In Fig.4 ist die Gestalt des Einwegartikels 7 nun besser erkennbar. Der Einwegartikel 7 weist einen mit dem Zuführkanal 18 in Verbindung stehenden Verteilerabschnitt 2 1 auf, von dem die Transportkanäle sternförmig weggerichtet sind. Weiters ist ersichtlich, dass jeder Austrittsöffnung 19 sowohl mindestens
eine Federzunge 15 als auch ein Aktor 16 zugeordnet ist, sodass der Durchfluss durch die Transportkanäle 22 einzeln gesteuert werden kann. Fig.5 zeigt die in den Fig. 2 und 4 dargestellte Klebstoffver- teilungsvorrichtung im Detail. Die KlebstoffVerteilungsvorrichtung ist beispielsweise aus zwei deckungsgleichen Folien hergestellt, die in den Randbereichen 24 und in den Bereichen 25 zwischen den einzelnen Transportkanälen 22 miteinander ver- schweißt oder verklebt sind. Hierbei bestimmen die Randbereiche 24 und die Zwischenbereiche 25 den Verlauf der einzelnen Transportkanäle .
Fig.6 zeigt eine alternative Ausbildung der Klebstoffvertei- lungsvorrichtung 7 . Der Zuführkanal 18 bildet mit dem Verteilerabschnitt 21 eine T-Form, wobei die einzelnen Transportkanäle 22 parallel vom Verteilerabschnitt 2 1 wegführen. In Fig.6 ist ersichtlich, dass der Einwegartikel 7 aus zwei Folien hergestellt ist, die zur Ausbildung des Zuführkanals 18 , des Ver- teilerabschnitts 21 und der Transportkanäle 22 entlang der Kontur 23 miteinander verschweißt sind. Dabei können mit der Verschweißung herstellerseitig die Austrittsöffnungen 19 und/oder die Einführöffnung des Zuführkanals 18 verschlossen werden, sodass die Öffnungen anwenderseitig beispielsweise mit einer Schere oder einem Messer geöffnet werden müssen. Ein solches Messer kann auch in die Applikationsvorrichtung 1 integriert werden, sodass die Öffnungen nach dem Einsetzen des Einwegartikels 7 beim Schließen beispielsweise einer Abdeckung oder dgl. geöffnet werden. Die Einführöffnung ist bevorzugt mit einem Verbindungsteil mit z.B. einem Gewinde versehen, mit welchem der Einwegartikel am Dosenventil befestigt wird.
Fig.7 zeigt verschiedene Ausführungen der Transportkanäle 22 der KlebstoffVerteilungsvorrichtung im Querschnitt (Schnitt
entlang der Linie VII—VII der Fig.6) Die in Fig.7 dargestellten verschiedenen Ausführungen der Transportkanäle 22 können dabei sowohl bei einer KlebstoffVerteilungsvorrichtung gemäß Fig.6 oder gemäß Fig.7 oder einer beliebigen anderen Ausführung realisiert werden. Fig.7a zeigt eine Variante, bei der die obere Folie 26 als flache, ebene Folie und die untere Folie 27 als tiefgezogene Folie ausgebildet ist. Die tiefgezogene Folie 27 weist eine U-Form auf, sodass ein Transportkanal 22 ausgebildet wird. Die Schweiß- oder Klebestelle ist mit 23 bezeichnet.
Bei der Variante gemäß Fig.7b ist sowohl die untere Folie 27 als auch die obere Folie 26 als tiefgezogene Folie, jeweils mit einer U-Form, ausgebildet. Bei der Variante gemäß Fig.7c sind zwei flache Folie 26 und 27 so miteinander verschweißt, dass eine profilierte Schweißnaht 23 entsteht, welche die Klebstoffverteilungsvorrichtung mechanische stabilisieren kann.