Beschreibung
Verbesserte elektrische Energieauskopplung aus piezoelektrischen Energiewandlern mit der Möglichkeit der Nachpolung die- ser Energiewandler
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs und Verwendungen gemäß den Ne¬ benansprüchen .
Zur Bereitstellung von elektrischer Energie aus mechanischer Energie werden insbesondere Piezoelemente, beispielsweise in Form eines Multilayers als Energiewandler für ein sog. Energy Harvesting (EH) verwendet. Piezoelektrische Energiewandler können im Zeitverlauf, begünstigt durch äußere Einflüsse wie es beispielsweise Druck und Temperatur sind, depolarisieren bzw. teil-depolarisieren . Dies betrifft vor allem Piezoelemente aus sog. weichen Piezomaterialien, welche einen geringen Koerzitivdruck aufweisen. Diese Depolarisation bzw. Teil- Depolarisation verschlechtert die elektrische Ausgangsleis¬ tung der Energiewandlung. Harte Piezomaterialien zeigen, bedingt durch hohe Koerzitivdrücke, derartige Teil-Depolari- sationen in lediglich geringem Maße. Derartige harte Materia¬ lien weisen aber in der Regel eine geringere elektrische Aus- gangsleistung im Vergleich zu elektrischen Ausgangsleistungen von Materialien aus weichen Piezomaterialien auf.
Herkömmlicherweise werden piezoelektrische Energiewandler verwendet, bei denen eine elektrische Beschaltung aus einer Gleichrichterschaltung mit einer anschließenden Impedanzanpassung an einen Energiespeicher und einen Energieverbraucher besteht. Bei einer herkömmlichen Anordnung findet beispiels¬ weise keine Nachpolung des Piezoelements statt. Naheliegend wäre es, die im Energiespeicher gesammelte Energie mittels einer separaten Nachpolungsschaltung in bestimmten Zeitabständen nachzupolen. Dies hätte allerdings den Nachteil, dass dazu ein Teil der gespeicherten Energie benötigt wird und sich damit der Wandlungswirkungsgrad verringert. Eine derar-
tige Nachpolungsschaltung erfordert jedoch ebenso einen schaltungstechnischen Aufwand. Herkömmlicherweise werden Energiewandler verwendet, bei denen eine elektrische Schal¬ tung aus einer Gleichrichterschaltung mit anschließender Im- pedanzanpassung an einen Energiespeicher und einem Energieverbraucher besteht. Eine Anpassung der Impedanz wird beispielsweise mittels sog. Boost-Konverter, Step-Down-Konverter oder Ladungspumpen ausgeführt. Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung bei einem Piezoele- ment zur Erzeugung von elektrischer Energie aus, insbesondere schmalbandigen, mechanischen Vibrationen eine elektrische Ausgangsleistung zu erhöhen. Insbesondere sollen ein im Pie- zoelement gespeicherter kapazitiver Energieanteil nutzbar sein und eine elektrische Ausgangsspannung unter Last sowie eine elektrische Ausgangsleistung erhöht werden. Eine mecha¬ nische Resonanzfrequenz des piezoelektrischen Energiewandlers soll elektrisch an eine Frequenz der mechanischen Vibrationen anpassbar sein. Es soll eine elektrische Auskopplung insbe- sondere für den Fall einer Energieerzeugung aus mechanischen Vibrationen einer Frequenz f wirksam verbessert werden.
Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß dem Hauptanspruch und eine Verwendung gemäß dem Nebenanspruch gelöst. Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Vorrichtung zur Erzeugung elektrischer Energie aus mechanischen Vibrationen einer Frequenz f bereitgestellt, wobei die Vorrichtung folgende Ein¬ richtung aufweist: Ein mittels der mechanischen Vibrationen bewegtes Piezoelement zur Erzeugung einer elektrischen Wech- selspannung; eine Impedanzanpassungseinrichtung zur Anpassung der Impedanz des Piezoelements optionalen Gleichrichter, einen elektrisch angeschlossenen kapazitiven Energiespeicher Cs und einen zum Energiespeicher Cs elektrisch parallel geschal¬ teten Energieverbraucher R, an dem eine Ausgangsspannung U anliegt. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass an das Piezoelement ein induktives Element L derart elektrisch angeschlossen ist, dass mittels des induktiven Elements L und einer Kapazität C ein elektrischer Parallelschwingkreis aus-
gebildet wird. Gemäß einem zweiten Aspekt wird eine erfin¬ dungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung elektrischer Energie aus mechanischen Vibrationen zur Bereitstellung einer elektrischen Spannung und einer elektrischen Ausgangsleistung ver- wendet.
Mittels einer direkten Beschaltung eines Piezoelements mit zumindest einem induktiven Element L wird auf einfache und wirksame Weise eine elektrische Ausgangsleistung erhöht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden in Verbindung mit den Unteransprüchen beansprucht.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das in- duktive Element L zwischen beiden Polen der Ausgangsspannung U elektrisch in Serie zum Piezoelement angeschlossen sein und das kapazitives Element C elektrisch parallel zum induktiven Element L elektrisch angeschlossen sein. Eine elektrische Beschaltung eines Piezoelements gemäß dieser Ausgestaltung ver- wendet die aus der mechanischen Energie gewonnene elektrische Energie gleichzeitig zum Nachpolen des piezoelektrischen Elements für den Fall einer Energieerzeugung aus schmalbandigen mechanischen Vibrationen einer Frequenz f. Mittels einer direkten Beschaltung eines Piezoelements mit einem induktiven Element L und einem kapazitiven Element C kann die elektrische Ausgangsleistung erhöht werden. Hierbei wird durch eine elektrische Resonanz eine elektrische Ausgangsspannung vervielfacht. Die durch eine Resonanz erhöhte Ausgangsspannung U kann unmittelbar über die Induktivität L das Piezoelement nachpolen. Aufgrund dieser permanenten Nachpolung ist der
Energieaufwand hierzu sehr gering und kommt direkt dem Wir¬ kungsgrad der Energiewandlung zugute. Der erforderliche Be- schaltungsaufwand ist gering. Mit dieser elektrischen Be¬ schaltung wird ein langzeitstabiler Betrieb mit hohem Wir- kungsgrad des Energiewandlers bewirkt.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das induktive Element L elektrisch parallel zum Piezoelement ange-
schlössen sein und das kapazitive Element C als ein kapaziti¬ ver Teil Cei des Piezoelements bereitgestellt sein. Hierbei weist das induktive Element L eine passende Größe auf. Diese Induktivität wird derart bereitgestellt, dass diese einen ka- pazitiven Teil Ce]_ des Piezoelements möglichst gut kompen¬ siert. Hierbei bilden Ce]_ und L bei der Resonanzfrequenz f einen hochohmigen Parallelschwingkreis.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das in- duktive Element L elektrisch parallel zum Piezoelement und ein weiteres kapazitives Element Cw elektrisch parallel zu dem induktiven Element L elektrisch angeschlossen sein. Auf diese Weise kann das kapazitive Element C aus dem kapazitiven Teil Cei des Piezoelements und einer elektrisch parallel zum induktiven Element L und dem Piezoelement angeschlossenen weiteren Kapazität Cw erzeugt sein. Durch die Parallelschal¬ tung eines derartigen kapazitiven Elements C zum induktiven Element L lässt sich bei gleicher Resonanzfrequenz eine Größe der erforderlichen Induktivität wirksam verkleinern.
Gemäß den drei vorstehend genannten vorteilhaften Ausgestal¬ tungen kann ein in einem Piezoelement gespeicherter kapazitiver und sonst ungenutzter elektrischer Energieanteil einer Energiewandlung ausgekoppelt werden. Auf diese Weise können besonders vorteilhaft piezoelektrische Materialien mit nied¬ rigem Kopplungsfaktor für eine Energieerzeugung mittels Pie- zoelementen verwendet werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch eine elektrische Resonanz, eine elektrische Ausgangs¬ spannung unter Last wirksam je nach Kopplungsfaktor um 50 bis 100 % vergrößert werden kann. Dies bewirkt ebenso Leistungs¬ steigerungen um 100 bis 300 %. Zudem ist eine mechanische Re¬ sonanzfrequenz eines piezoelektrischen Energiewandlers mittels einer Dimensionierung der Induktivität L auf die vorge¬ gebene Frequenz f der mechanischen Vibration
F(t) = Fmax - sin^Ti- f - t) (1)
anpassbar. Dies ist besonders vorteilhaft, da diese Anpassung lediglich mechanisch ausführbar ist. Mechanische Anpassungen sind aufwändiger und nachträglich nahezu unmöglich. Es ist beispielsweise möglich, die Resonanzfrequenz durch einfaches Umschalten verschiedener Kapazitäten und Induktivitäten, bei unveränderter Mechanik eines Energiewandler-Moduls zu variie¬ ren .
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann eine Diode elektrisch parallel zum Piezoelement und in Sperrrich¬ tung zur Spannung des Piezoelements angeschlossen sein. Eine Gleichrichtung mittels einer zum Piezoelement parallel ge¬ schalteten Diode bewirkt folgende Vorteile: Es können elekt¬ rische Spannungen, die gegen die Polung gerichtet sind und zur zusätzlichen Depolarisation eines Piezoelements führen können, vermieden werden; im Vergleich zu einer herkömmlichen Brückengleichrichtung kann eine Spannungsverdoppelung bewirkt werden. Des Weiteren wird eine Impedanzverdopplung bereitgestellt, wobei dies vorteilhaft sein kann, wenn auf diese Wei- se eine Impedanzwandlung vermieden werden kann. Des Weiteren werden Spannungsverluste durch eine Flussspannung einer Diode im Vergleich zu einer Brückenschaltung halbiert. Des Weiteren sind im Vergleich zu einer herkömmlichen Brückengleichrichtung weniger Bauteile erforderlich, so dass sich daraus Kos- tenvorteile und Vorteile hinsichtlich eines benötigten Bau¬ raumes ergeben.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann anstelle oder in Ergänzung zu einer Diode ein aktiver Gleichrichter als steuerbarer elektronischer Schalter elektrisch angeschlossen sein, der bei einem Polaritätswechsel durch eine Ansteuerschaltung synchron zu einem Nulldurchgang öffnet oder schließt . Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann eine
Brückengleichrichterschaltung elektrisch parallel zum Piezoelement oder elektrisch parallel zu dem kapazitiven Energiespeicher Cs angeschlossen sein.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Kapazität des kapazitiven Energiespeichers Cs mindestens lOmal so groß als die Kapazität des kapazitiven Elements C sein.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann ein Material des Piezoelements ein weiches Piezomaterial oder har¬ tes Blei-Zirkonat-Titanat sein oder das Material einen klei¬ nen Kopplungsfaktor aufweisen.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der kapazitive Energiespeicher Cs ein Doppelschicht-Kondensator sein . Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann eine
Impedanzanpassungseinrichtung ein Boost-Konverter, ein Step- Down-Konverter oder eine Ladungspumpe sein.
Die vorliegende Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispie- len in Verbindung mit den Figuren näher beschrieben. Es zeigen :
Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsge¬ mäßen Vorrichtung;
Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsge¬ mäßen Vorrichtung.
Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfin¬ dungsgemäßen Vorrichtung. Figur 1 zeigt eine Vorrichtung zur Erzeugung elektrischer Energie aus mechanischen Vibrationen einer Frequenz f, wobei auf ein Piezoelement 1 eine zeitab¬ hängige Kraft F(t) wirkt. Das Piezoelement 1 erzeugt infolge der mechanischen Vibrationen durch Bewegung eine elektrische Wechselspannung. Das Piezoelement versorgt einen elektrischen Energieverbraucher R mit einer Ausgangsspannung U beziehungsweise einer dazugehörigen Ausgangsleistung. Zwischen dem Piezoelement 1 und dem Energieverbraucher R ist parallel zum Energieverbraucher R elektrisch ein Energiespeicher Cs elekt-
risch parallel geschaltet. An das Piezoelement 1 ist ein in¬ duktives Element L elektrisch angeschlossen. Das induktive Element L ist zwischen beiden Polen der Ausgangsspannung U elektrisch in Serie zu Element 1 angeschlossen, wobei ein ka- pazitives Element C elektrisch parallel zu dem Induktiven
Element L elektrisch angeschlossen ist. Mittels der direkten Beschaltung des Piezoelement 1 mit einem induktiven Element L und einem kapazitiven Element C kann eine elektrische Aus¬ gangsleistung erhöht werden. Durch eine Resonanz wird die Ausgangsspannung U vervielfacht. Diese Ausgangsspannung U wird derart gleichgerichtet, das am Piezoelement 1 keine ge¬ gen die Polung gerichteten elektrischen Spannungen anliegen und die am Kondensator Cs auftretende Spannung U über die als Speicherdrossel wirkende Induktivität L das Piezoelement 1 nachpolt beziehungsweise die Polung aufrechterhält. Für ein ordnungsgemäßes Funktionieren ist es vorteilhaft, wenn die Kapazität Cs groß gegen die Kapazität C ist. Eine weitere Be¬ schaltung umfassend eine Impedanzwandlung, Energiespeicherung und Energieverbraucher, bleibt im Vergleich zum Stand der Technik im Wesentlichen unverändert. Folgende Formeln 2 stellen die physikalischen Zusammenhänge dar:
Cel = (n . d33 )2 - k
(2 - 7r - f)2 - Cei
Beispielhaft können folgende Berechnungen hinsichtlich dieses ersten Ausführungsbeispieles ausgeführt werden. Dazu kann ein typischer Multilayerstapel folgende Daten aufweisen:
Kopplungsfaktor keff = 0,7
Schichtanzahl n = 350
Piezoelektrischer Koeffizient d33 = 950pm/V
Federsteifigkeit des Piezoelements k = 40N/ym.
Die Größe der verwendeten elektrischen Bauteile sind folgende :
Kondensator c = 25
Speicherdrossel L = 27 mH mit Rg, der der Serienwiderstand der Wicklung ist,
Speicherkondensator Cg = 1 mF und vieles größer als C,
Gleichrichterdiode D, wobei eine Kathode der Diode an einer +-Seite des Piezoelements angeschlossen sein muss. Modellie¬ rungsrechnungen ergeben folgende Werte der Ausführung:
Bei einer Vibrationsfrequenz von f = 166 Hz mit einer Kraftamplitude von Fp = 200 N ergibt sich im Resonanzfall eine ma¬ ximale Polungsspannung Up von 100 V am Piezowandler für Rg = 1Ω. Für geringere ohmsche Verluste Rg der Speicherdrossel von 0,5 und 0,3 Ω ergeben sich Polungsspannungen Up von entsprechend 200 V und 340 V.
Für Fp = 100 N ergibt sich im Resonanzfall folgendes: Mit Rg = 1 Ω ergibt sich eine maximale Polungsspannung von 50 V am Piezowandler;
mit Rg = 0,5 Ω ergibt sich eine maximale Polungsspannung von 100 V am Piezowandler;
mit Rg ist 0,3 Ω ergibt sich eine maximale Polungsspannung von 170 V am Piezowandler.
Die in diesem Beispiel angegebenen Werte wurden mit einem linearen Modell bestimmt. Durch das nichtlineare Realverhalten des Piezoelements kann es Abweichungen von den optimalen Bau- elementwerten geben. Diese optimalen Werte lassen sich am einfachsten durch experimentelles Variieren der Bauelementwerte ermitteln.
Die durch die Beschaltung gemäß Figur 1 erzeugten Spannungen sind für Multilayer-Stacks mit Einzelschichtdicken um 100 um ausreichend, um Feldstärken zu erzeugen, die oberhalb von Koerzitivfeidstärken von weichen Piezomaterialien liegen. Dadurch wird ein Nachpolungsprozess angeregt, der den für einen
guten Wandlerwirkungsgrad notwendigen Polungszustand stabil hält .
Anstelle einer Diode D ist es möglich, einen sog. aktiven Gleichrichter für eine Synchrongleichrichtung zu verwenden, welcher ein steuerbarer elektronischer Schalter, beispielsweise ein MOSFET ist, der bei einem Polaritätswechsel durch eine Ansteuerschaltung synchron zu einem Nulldurchgang öffnet bzw. schließt. Vorteilhaft ist ein niedriger Spannungsabfall von einigen 10 mV im durchgeschalteten Zustand, wodurch die
Energieeffizienz der Schaltung weiter erhöht wird. Dem gegenüber ergibt sich der Nachteil, dass eine notwendige Ansteue- rungsschaltung einen Teil der gespeicherten Energie verbraucht. Ob die Vorteile überwiegen, hängt von den gegebenen Strom- bzw. Spannungsbereichen bei der Gleichrichtung ab.
Weiterhin muss die Schaltung erst einmal Energie zur Verfü¬ gung haben, um eine Gleichrichtung zu verrichten. Dies kann dadurch bewerkstelligt werden, dass man die Diode D in der Schaltung belässt, so dass der Kondensator Cs bis zum Funkti- onieren der Synchrongleichrichtung aufgeladen wird. Gemäß einer Vorrichtung nach Figur 1 kann eine Nachpolung des Piezo- elements 1 erfolgen.
Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfin- dungsgemäßen Vorrichtung. Die Vorrichtung erzeugt elektrische Energie aus mechanischen Vibrationen F(t) einer Frequenz f. Die Vorrichtung weist einen mittels der mechanischen Vibrationen bewegtes Piezoelement 1 zur Erzeugung einer elektrischen Wechselspannung auf. Das Piezoelement 1 stellt für einen elektrisch parallel geschalteten Energieverbraucher eine elektrische Leistung bereit. An dem Energieverbraucher R ist ein Energiespeicher Cs elektrisch parallel geschaltet. Dieser Energiespeicher Cs ist ein kapazitiver Energiespeicher. Figur 2 zeigt zwischen dem Piezoelement 1 und dem kapazitiven Ener- giespeicher Cs eine Brückengleichrichterschaltung 3. Gemäß einer Ausgestaltung ist lediglich ein induktives Element elektrisch parallel zum Piezoelement 1 angeschlossen. Mittels dieser direkten Beschaltung des Piezoelements 1 mit diesem
induktiven Element L wird eine elektrische Ausgangsleistung erhöht. Hierbei wird eine Induktivität L passender Größe pa¬ rallel zum Piezoelement 1 geschaltet. Diese Induktivität wird so bemessen, dass diese den kapazitiven Teil Ce]_ des Piezo- elements 1 möglichst gut kompensiert. Hierbei bilden Ce]_ und L bei der Resonanzfrequenz f einen hochohmigen Parallelschwingkreis. Die weitere Beschaltung umfassend Gleichrich¬ tung, Impedanzanpassung, Energiespeicherung für den Energieverbraucher bleibt im Vergleich zum Stand der Technik im We- sentlichen unverändert. Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Piezoelement 1 als typischer Vielschichtstapel folgende Daten aufweisen:
Kopplungsfaktor keff = 0,7
Schichtanzahl n = 350
Piezoelektrischer Koeffizient d33 = 950 pm/V
Federsteifigkeit des Piezoelements k = 40 N/um.
Auf der Grundlage dieser Daten des Piezoelements 1 ergibt sich ein Wert Ce]_ für einen kapazitiven Teil des Piezoele¬ ments ein Wert von 4,5 . Für eine Resonanzfrequenz von beispielsweise f = 175 Hz müsste eine Induktivität von 184 mH für die Beschaltung des Piezoelements verwendet werden. Eine Speicherdrossel dieser Induktivität wäre nach dem Stand der Technik unhandlich und teuer.
Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem zum induktiven Element L ein zusätzliches kapazitives Element C elektrisch angeschlossen ist. Durch eine derartige Parallelschaltung ei- ner Kapazität C beispielsweise mit einem Wert von C = 25 zur Speicherdrossel lässt sich bei einer gleichen Resonanzfrequenz die Größe der erforderlichen Induktivität dieser Speicherdrossel wirksam verkleinern. Die Induktivität beträgt dann lediglich noch L = 27 mH. Dieser Wert lässt sich einfach realisieren. In der Auslegung der Speicherdrossel L ist zu beachten, dass je nach Anregung des Piezoelementes 1 und der Dämpfung des Schwingkreises durch den Stromverbraucher R hohe Ströme durch die Induktivität L fließen können, die zu ohm-
sehen Verlusten durch den Spulendraht und unter Umständen zur Sättigung des Magnetkerns der Speicherdrossel L und so zu weiteren unterwünschten elektrischen Verlusten führen. Diese Verluste würden die elektrische Resonanz des Schwingkreises zu stark bedämpfen und den Energiegewinn reduzieren. Ebenso können die Verluste im Piezomaterial zu einer Bedämpfung des Schwingkreises führen. Hier kann die Verwendung verlustärme¬ rer Piezomaterialien beispielsweise Hart-PZT vorteilhaft sein .
Ein weiterer Vorteil gemäß dem Ausführungsbeispiel gemäß Fi¬ gur 2 ist, dass bei einer reduzierten Energieentnahme durch einen Stromverbraucher R, beispielsweise in einem Bereitschaftsbetrieb der Energiespeicher Cs immer weiter aufgeladen wird, bis die Verluste der Schaltung, abhängig von der Güte des Schwingkreises, so groß werden, wie die durch das Piezo- element zugeführte Energie. Die erreichbare Ausgangsspannung kann dann ein Vielfaches der normalen Ausgangsspannung betragen. Dies ist besonders bei Verwendung von sog. Supercaps oder Doppelschicht-Kondensatoren als Energiespeicher wichtig, da deren Ladungsspannung mit steigender Ladeenergie ansteigt und der Ladestrom zum Erliegen kommen würde. Mit den vorstehend genannten Daten und einem ohmschen Widerstand, der
27-mH-Speicherdrossel, von 750 mQ ergibt sich aus Modellie- rungsrechnungen eine Steigerung der Ausgangsspannung U nach der Gleichrichtung um 60 % und eine Steigerung der elektrischen Ausgangsleistung um 147 % an einem leistungsangepassten Widerstand R von 300 Ω. Bei Piezomaterialien mit geringem Kopplungsfaktor keff sind noch größere Steigerungen möglich.