Auszugsführung eines Schubkastens
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auszugsführung eines beweglichen Elements eines Möbels oder Haushaltsgerätes, insbesondere eines Kühlgerätes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs !.
Gattungsgemäße Auszugsführungen für bewegliche Elemente, insbesondere Schubkästen sind in zahlreichen Ausführungsvarianten bekannt. Die
WÖ2010/01 1822 offenbart eine Steuervorrichtung für eine Auszugsführung, bei der eine Schiene über Rollen verfahrbar an einer Führungsschiene gehalten ist, wobei zum Abbremsen einer Schließbewegung eine Dämpfungseinrichtung vorgesehen ist.
Wie in der DE 202008008121 U1 wird bei einer herkömmlichen Auszugsführung üblicherweise eine Führungsschiene der Auszugsführung an einem oder zwei am Korpus des Haushaltsgerätes vorgesehenen, tragenden Formteil(e) festgelegt. Häufig werden zur Bedienungserleichterung auch eine Auszugs- und/oder Einzugsbewegung des Schubkastens unterstützende Bauteile, wie beispielsweise ein Selbsteinzug oder eine Ausstoßvorrichtung, an der Auszugsführung montiert.
Der Einsatz dieser herkömmlichen Auszugsführungen ist in vielen Einsatzfällen problemlos möglich. Bei besonderem Einsatzzwecken, wie zum Beispiel in Gefrier- oder Kühlschränken, sind diese Auszugsführungen aus platz- und/oder hygienischen Gründen jedoch weniger gut geeignet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Auszugsführung eines beweglichen Elements eines Möbels oder Haushaltsgerätes bereitzustellen, die besonders platzsparend und in hygienisch unbedenklicher Weise im Korpus eines Möbels oder Haushaltsgerätes montierbar ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Auszugsführung eines beweglichen Elements eines Möbels oder Haushaltsgerätes mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist das die Auszugs- und/oder Einzugsbewegung des bewegli- chen Elements unterstützende Bauteil senkrecht zur Auszugsrichtung oberhalb der Laufschiene an dem Formteil befestigt.
Durch die Platzierung dieses Bauteils oberhalb der Laufschiene ist zum Einen die horizontale Ausdehnung der Auszugsführung wesentlich reduziert, so dass dadurch die Breite des Möbels oder Haushaltsgerätes für die beweglichen Eiemente optimal ausgenutzt werden kann. Zum Zweiten kann durch die Platzierung des die Auszugs- und/oder Einzugsbewegung des beweglichen Elements unterstützenden Bauteils oberhalb der Laufschiene der Auszugsführung nahezu kein Schmutz in das Bauteil eindringen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung greift ein in der Laufschiene angeordneter Aktivator zur Steuerung des die Auszugs- und/oder Einzugsbewegung des beweglichen Elements unterstützenden Bauteils von unten in das Bauteil ein. Ein Eindringen von Schmutz in dieses Bauteil ist so zusätzlich wirksam verhindert.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das die Auszugs- und/oder Einzugsbewegung des beweglichen Elements unterstützende Bauteil zumindest von oben mit einer Schutzabdeckung abgedeckt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante ist der Aktivator einstückig mit einem die vordere Stirnseite der Laufschiene verschließenden Abschlussstopfen herge- stellt. Dadurch ist ein Anschweißen des Aktivators an der Laufschiene nicht mehr erforderlich, was beispielsweise bei geplanten Einsätzen der Auszugsführung für Gefrier- oder Kühlschränke schwierig wäre, da diese Auszugsführungen eine erhöhte Zinkauflage zur Verbesserung des Korrosionsschutzes benötigen. Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante sind an dem die Auszugs- und/oder Einzugsbewegung des beweglichen Elements unterstützenden Bauteil zwei einander zugewandte Federelemente angeformt, die ein oberes Ende des Formteils hintergreifen. Das bewegliche Element kann beispielsweise als Tablarauszug, Apothekerauszug, Hochschrankauszug oder Schubkasten ausgeführt sein. Diese Aufzählung soll die Erfindung nicht auf diese Anwendungsfälle beschränken.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 eine perspektivische Darstellung eines Korpus eines als
Gefriergerät ausgebildeten Haushaltsgerätes ohne Darstellung der Außenwände,
Figur 2 eine perspektivische Darstellung des Korpus aus Figur 1 mit ausgezogenen Schubkasten,
Figur 3 eine perspektivische Darstellung eines in den Gefriergerätekorpus eingebauten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Auszugsführung,
Figur 4 eine Ansicht von vorn auf die Auszugsführung aus Figur 3,
Figur 5 eine perspektivische Ansicht der in den Korpus eingebau- ten Auszugsführung aus Figur 4 mit aufgesetzter Schutzabdeckung
Figur 6 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Ausführungsvariante der Auszugsführung,
Figuren 7 und 8 perspektivische Ansichten einer Ausführungsvariante der
Auszugsführung mit und ohne Schutzabdeckung,
Figur 9 eine weitere perspektivische Darstellung einer Ausführungsvariante der Auszugsführung aus einer rückwärtigen Perspektive,
Figuren 10 und 11 perspektivische Darstellungen der Auszugsführung im aus- gezogenen Zustand.
In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Auszugsführung und an- derer Teile. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, das heißt, durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
In den Figuren 1 und 2 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt ein Haushaitsge- rät 1 , insbesondere ein Kühlgerät wie beispielsweise ein Gefrierschrank, bezeichnet. Die äußeren Isolationswände des Gefriersch rankes sind hierbei nicht gezeigt. Das Gefriergerät weist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel drei Schubkäs-
ten 2 auf. An den Seitenwänden 4 des Gefriergerätes sind nach außen hervorstehende Aufnahmen 3 zur Aufnahme der Auszugsführungen 5 der Schubkästen 2 angeformt. Wie in den Figuren 3-11 zu erkennen ist, bestehen die Auszugsführungen 5 bevorzugt aus einer über zwei Formteile 9,10 am Korpus 4 des Haushaltsgerätes lösbar festgelegten Führungsschiene 6, in der in bekannter Weise eine Mittelschiene 7 angeordnet ist, auf welche eine mit dem Schubkasten 2 verbundene Laufschiene 8 verfahrbar angeordnet ist. Eine Befestigung der Führungsschienen 6 an einem einzigen, gegebenenfalls breiter ausgelegten Formteil ist ebenfalls denkbar.
Das vordere Formteil 10 ist hier C-förmig ausgebildet, wobei ein unterer waagerechter kurzer Schenkel des Formteils 10 die Führungsschiene 6 von unten stützt und der obere kurze Schenkel des Formteils 10 zur Befestigung eines die Auszugs- und/oder Einzugsbewegung des Schubkastens 2 unterstützenden Bauteils 11 senkrecht zur Auszugsrichtung x oberhalb der Laufschiene 8 dient. Dazu sind an dem Gehäuse des Bauteils 11 zwei einander zugewandte Federelemente 17,18 angeformt, die das obere Ende 20 des Formteils 10 hintergreifen, so dass das obere Ende 20 des Formteils 10 zwischen den Gehäusehauptkörper und den Federelementen 17,18 eingeklemmt ist und so das Bauteil 11 hält. Zur positionsfesten Ausrichtung des Bauteils 11 ist am Gehäuse des Bauteils 1 bevorzugt eine Erhebung 22 angeformt, die im montierten Zustand des Bauteils 1 in eine Nut 21 in dem oberen Ende 20 des Formteiis 10 hineinragt.
Das die Auszugs- und/oder Einzugsbewegung des Schubkastens unterstützende Bauteil ist beispielsweise als Selbsteinzug ausgebildet. Denkbar ist auch eine Ausbildung als Ausstoßvorrichtung oder als Kombination einer Ausstoßvorrichtung mit einem Selbsteinzug. Gemäß einer besonderen Ausführungsvariante kann das die Auszugs- und/oder Einzugsbewegung des Schubkastens 2 unterstützende Bauteil 11 auch mit einer Dämpfungseinrichtung zur Abdämpfung der Ausstoßbewegung oder der Einzugsbewegung des Schubkastens 2 ausgebildet sein. Zur Steuerung des Bauteils 1 ist am vorderen, stirnseitigen Ende der Laufschienen 8 ein Abschlussstopfen 2 vorgesehen, der mit einem einstückig
angeformten Aktivator 13 zur Steuerung des Bauteils 11 ausgestattet ist. Dieser
Aktivator 13 greift beim Spannen eines beliebigen Kraftspeichers des Bauteils 11 in einen Hebel des Bauteils 11 ein, wobei dieser Hebel ab einem bestimmten Verschiebeweg in eine Position kippen kann, in welcher der Aktivator 13 den Hebel verlassen kann. Dabei ist dieser Hebel in seiner Position gesichert und kann erst dann wieder in seine Ausgangsposition zurückbewegt werden, wenn der Aktivator 13 beim Einschieben der Laufschiene 8 wieder mit dem Hebel in Kontakt kommt und diesen aus seiner Blockierstellung herausbewegt. Im Falle eines als Selbsteinzug ausgebildeten Bauteils 1 wird die im Kraftspeicher des Selbsteinzugs gespeicherte Kraft genutzt, um die Laufschiene 8 und somit den damit ver- bundenen Schubkasten in seine endgültige Einschubposition zurückzuziehen.
Wichtig ist hier, dass der Aktivator 13 von unten in das Bauteil 11 eingreift, so dass die Funktionsweise des Bauteils 11 nicht durch hineinfallenden Schmutz beeinträgtigt werden kann. Um auch weitere an dem Gehäuse des Bauteils 11 vorhandene Öffnungen vor dem eindringen von Schmutz zu bewahren, ist das
Bauteil 11 zumindest von oben, bevorzugt aber von oben, links und rechts mit einer Schutzabdeckung 19 abgedeckt, wie beispielsweise in Figur 5 gezeigt ist.
Zur Arretierung des Schubkastens 2 an der Laufschiene 8 ist am hinteren Ende der Laufschiene 8 bevorzugt ein Aufsatz mit einem Federelement 14 vorgesehen, mit dem ein unterer Außenrand des Schubkastens 2 festklemmbar ist. Zur Arretierung dieses Schubkasten randes im vorderen Bereich der Laufschiene 8 ist auf der Oberseite der Laufschiene 8 eine Nase 16 ausgestellt, die zusammen mit einer am Gehäuse des Bauteils 11 in Richtung des Schubkastens ausgestellten Steg 15 den Außenrand des Schubkastens 2 klemmt.
Bezugszeichenliste:
Haushaltsgerät 1
Schubkästen 2
Aufnahmen 3
Seitenwänden 4
Auszugsführungen 5
Führungsschiene 6
Mittelschiene 7
Laufschiene 8
Formteile 9
Formteile 10
Bauteils 11
Abschlussstopfen 12
Aktivator 13
Federelement 14
Steg 15
Nase 16
Federelement 17
Federelement 18
Schutzabdeckung 19 obere Ende 20
Nut 21
Erhebung 22
Auszugsrichtung X