Verfahren zum thermischen Kontaktieren einander gegenüberliegender elektrischer Anschlüsse einer Halbleiterbauelement-Anordnung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Halbleitermoduls, beispielsweise eines Dioden- laserbauelementes, bei dem die elektrischen Anschlüsse einer Halbleiterbauelement-Anordnung, beispielsweise eines Laserdiodenbarrens, thermisch Kontaktiert werden.
Aus der Publikation der Proceedings of SPIE 6104-04 (2006)„Comparative Performance studies of indium and gold-tin packaged diode laser bars" von Dirk Lorenzen et. al. ist ein Verfahren zur beidseitigen ther- mischen und elektrischen Kontaktierung eine Laserdiodenbarrens bekannt, bei dem jeweils ein als Kühlkörper ausgebildeter elektrisch leitfähiger Wärmeleitkörper aus Kupfer mittels eines Indium-Lotes an einander gegenüberliegende elektrische Kontaktflächen des Laserdiodenbarrens gelötet sind.
Vorteilhaft an diesem Verfahren ist die geringe Anzahl der Komponenten die zur Herstellung des Dioden- laserbauelementes nötig sind. Vorteilhaft ist außerdem die Verwendung eines kostengünstigen und hoch wärmeleitfähigen Wärmeleitkörpermaterials. Nachteilig an diesem Verfahren ist die mechanische Spannung, die durch das thermisch vorteilhafte Kupfer durch Abkühlung von der Verfestigungstemperatur des Lotes (157°C) auf Raumtemperatur in den Laserdiodenbarren eingebracht wird und dessen optische Eigenschaften negativ beeinflusst. Aus der Offenlegungsschrift EP 1 341 275 A2 ist ein weiteres Verfahren zur thermischen Kontaktierung von elektrischen Anschlüssen eines Laserdiodenbarrens bekannt, dass die Aufgabe einer mechanisch spannungsarmen Kontaktierung des Laserdiodenbarrens dadurch löst, dass der Laserdiodenbarren unter Verzicht auf Lotschichten beidseitig kraftschlüssig durch jeweils einen elektrisch leitfähigen Wärmeleitkörper sowohl elektrisch als auch thermisch kontaktiert werden.
Vorteilhaft an diesem Verfahren und der mit diesem Verfahren herstellten Anordnung ist die gegenüber einer Lötverbindung mit thermisch gegenüber dem Laserdiodenbarren ausdehnungsfehlangepassten Wärmeleitkörpern niedrige mechanische Spannung, die einen hohen Leistungshomogenität der optischen Strahlung von Emittern eines Laserdiodenbarrens sichert.
Nachteilig an diesem Verfahren ist die unzureichende thermische Kontaktierung des Laserdiodenbarrens, die sich in einer zu geringen elektro-optischen Konversionseffizienz und einer zu niedrigen optischen Maximalleistung manifestiert.
Nachteilig an diesem Verfahren ist überdies das Erfordernis von Befestigungsmitteln, die zur Gewährleistung der kraftschlüssigen Verbindung nicht nur zur Verbindungsbildung, sondern auch zur Aufrechterhai-
tung der kraftschlüssigen Verbindung vorgesehen sind und im Diodenlaserbauelement verbleiben müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur thermischen Kontaktierung der elektrischen Anschlüsse eines Laserdiodenbarrens zu beschreiben, das die vorgenannten Nachteile nicht aufweist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen eines Halbleitermoduls nach Anspruch 1. Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß werden in einem ersten Verfahrensschritt die für erfindungsgemäße Herstellung des Halbleitermoduls essentiellen Komponenten mit den erfindungsspezifischen Merkmalen bereitgestellt. Zu diesen zählen (i) eine Halbleiterbauelement-Anordnung, die auf einer ersten Seite wenigstens einen ersten elektrischen Anschluss mit einer ersten Kontaktfläche aufweist und auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite wenigstens einen zweiten elektrischen Anschluss mit einer zweiten Kontaktfläche aufweist, (ii) ein erster Wärmeleitkörper, (iii) wenigstens ein zweiter Wärmeleitkörper, (iv) eine erste metallische Schicht, (v) wenigstens eine zweite metallische Schicht und (vi) wenigstens ein Fügemittel.
Bei der Halbleiterbauelement-Anordnung kann es sich im einfachsten Fall um einzelnes Halbleiterbauelement, beispielsweise ein Laserdiodenelement, handeln, wobei die elektrischen Anschlüsse durch wenigstens eine erste elektrisch leitfähige Kontaktschicht - beispielsweise eine erste Metallisierung - auf der ersten Seite des Halbleiterbauelementes und wenigstens eine zweite elektrisch leitfähige Kontaktschicht - beispielsweise eine erste Metallisierung - auf der zweiten Seite des Halbleiterbauelementes gebildet sind und die erste Kontaktfläche auf der von dem Halbleiterbauelement abgewandten Seite der ersten elektrische leitfähigen Kontaktschicht angeordnet ist und die zweite Kontaktfläche auf der von Halbleiterbauelement abgewandten Seite der zweiten elektrisch leitfähigen Kontaktschicht angeordnet ist. Zu erfindungsgemäßen Laserdiodenelementen zählen Laserdioden mit einem einzigen Emitter, Laserdioden mit mehreren nebeneinander und/ oder übereinander angeordneten Emittern und Laserdiodenbarren mit einer Vielzahl in Reihe nebeneinander angeordneter Emitter.
Alternativ kann die Halbleiterbauelement-Anordnung als Unterbaugruppe eines Halbleitermoduls - beispielsweise als Diodenlaser-Unterbaugruppe - ausgebildet sein, indem sie wenigstens ein Halbleiterbau- element, beispielsweise ein oder mehrere Laserdiodenelemente, aufweist sowie einen ersten elektrisch leitfähiger Kontaktkörper, der den ersten elektrische Anschluss bereitstellt und einen zweiten elektrisch leitfähiger Kontaktkörper, der den zweiten elektrischen Anschluss bereitstellt. Dabei ist der erste elektrisch leitfähige Kontaktkörper eines ersten elektrisch leitfähigen Fügemittels stoffschlüssig an einer ersten Seite
des Halbleiterbauelementes befestigt ist und der zweite elektrisch leitfähiger Kontaktkörper mittels eines zweiten elektrisch leitfähigen Fügemittels stoffschlüssig an einer der ersten Seite des Halbleiterbauelementes gegenüberliegenden zweiten Seite des Halbleiterbauelementes befestigt, wobei die erste Kontaktfläche auf der von dem Halbleiterbauelement abgewandten Seite der ersten elektrische leitfähigen Kon- taktkörpers angeordnet ist und die zweite Kontaktfläche auf der von Halbleiterbauelement abgewandten Seite der zweiten elektrisch leitfähigen Kontaktkörpers angeordnet ist.
Selbstverständlich sind erfindungsgemäß auch Unterbaugruppen mit nur einem Kontaktkörper denkbar und für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nutzbar.
Die elektrische Leitfähigkeit der Kontaktkörper kann durch ein elektrisch leitfähige Material eines Kernkör- pers des Kontaktkörpers bereitgestellt werden oder durch eine elektrische leitfähige Schicht auf einem elektrisch isolierenden Kernkörper, beispielsweise einem Kern körper aus elektrisch isolierendem Material.
Während im Falle der Ausbildung der Halbleiterbauelement-Anordnung als Halbleiterbauelement die erste Kontaktfläche als erste elektrische Kontaktfläche zur ersten elektrischen und thermischen Kontaktierung des Halbleiterbauelementes vorgesehen ist und die zweite Kontaktfläche als zweite elektrische Kontaktfläche zur zweiten elektrischen und thermischen Kontaktierung des Halbleiterbauelementes, ist im Falle der Ausbildung der Halbleiterbauelement-Anordnung als Unterbaugruppe eines Halbeitermoduls die erste Kontaktfläche des ersten Kontaktkörpers prinzipiell zunächst als erste thermische Kontaktfläche zur ersten thermischen Kontaktierung der Unterbaugruppe - verbunden jedoch mit der möglichen Option zur elektrischen Kontaktierung derselben - vorgesehen und die zweite Kontaktfläche des zweiten Kontaktkörpers prinzipiell zunächst als zweite thermische Kontaktfläche zur zweiten thermischen Kontaktierung der Unterbaugruppe - verbunden jedoch mit der möglichen Option zur elektrischen Kontaktierung derselben.
Vorzugsweise besitzen die elektrisch leitfähigen Kontaktkörper einen thermischen Ausdehnungskoeffi- zienten, der um nicht mehr als 2 ppm/ K von dem des Halbleiterbauelementes abweicht. Dies wird für Halbleiterbauelemente, die hinsichtlich Gewichts- Atom- und/ oder Volumenanteilen überwiegend aus Galliumarsenid, Indiumphosphid, Galliumnitrid, Zinkoxid oder Silizium bestehen, möglich, wenn die elektrisch leitfähigen Kontaktkörper Wolfram, Molybdän, Kohlenstoff, Bornitrid und/ oder Siliziumkarbid enthalten, gegebenenfalls in Verbindung mit einem Metall eines höheren Ausdehnungsdehnungskoeffizienten, beispielsweise Kupfer, Silber oder Aluminium. In dieser Weise bezüglich des Halbleiterbauelementes ausdehnungsangepasste elektrisch leitfähige Kontaktkörper gestatten die stoffschlüssige spannungsarme Kontaktierung des Halbleiterbauelementes durch die elektrisch leitfähigen Kontaktkörper unter Verwendung eines zuverlässigen Hartlotes, beispielsweise eines Gold-Zinn-Lotes.
Aus Kostengründen nehmen die elektrisch leitfähigen Kontaktkörper jedoch keinen für die nötige Wärmespreizung ausreichende Größe in einem Halbleitermodul ein. Hersteller beziehungsweise Anwender werden daher vorzugsweise, hinsichtlich ihres Volumens größere, Wärmeleitkörper an die elektrisch leitfähigen Kontaktkörper im Speziellen beziehungsweise die Halbleiterbauelement-Anordnung im Allge- meinen anzubringen.
Vorzugsweise ist dabei der erste Wärmeleitkörper in wenigstens einer seiner Erstreckungsrichtungen größer als die Halbleiterbauelement-Anordnung in einer ihrer Erstreckungsrichtungen parallel zur ersten und/ oder zweiten Kontaktfläche; ebenso ist vorzugsweise der zweite Wärmeleitkörper in wenigstens einer seiner Erstreckungsrichtungen größer ist als die Halbleiterbauelement-Anordnung in einer ihrer Erstreckungsrichtungen parallel zur ersten und/ oder zweiten Kontaktfläche.
Zur Vorbereitung der thermischen Kontaktierung der Halbleiterbauelement-Anordnung mit den Wärmeleitkörpern wird im zweiten erfindungsgemäßen Verfahrensschritt die Halbleiterbauelement-Anordnung in der Weise zwischen dem ersten und dem zweiten Wärmeleitkörper angeordnet, dass eine erster Kontaktabschnitt des ersten Wärmeleitkörpers der ersten Kontaktfläche gegenüberliegt, ein zweiter Kontaktab- schnitt des zweiten Wärmeleitkörpers der zweiten Kontaktfläche gegenüberliegt. Vorzugsweise weisen der erste Wärmeleitkörper einen ersten Verbindungsabschnitt und der zweite Wärmeleitkörper einen zweiten Verbindungsabschnitt auf, wobei der erste Verbindungsabschnitt des ersten Wärmeleitkörpers dem zweiten Verbindungsabschnitt des zweiten Wärmeleitkörpers abseits der Halbleiterbauelement- Anordnung gegenüberliegt. Erfindungsgemäß ist die erste metallische Schicht zumindest abschnittsweise zwischen dem ersten Kontaktabschnitt und der ersten Kontaktfläche angeordnet und die zweite metallische Schicht zumindest abschnittsweise zwischen dem zweiten Kontaktabschnitt und der zweiten Kontaktfläche.
Abseits der Halbleiterbauelement-Anordnung ist so zu verstehen, dass damit der Bereich außerhalb der zu den Kontaktflächen senkrechten Projektion der Halbleiterbauelement-Anordnung gemeint ist. Insofern liegen die Kontaktabschnitte der Wärmeleitkörper nicht abseits der Halbleiterbauelement-Anordnung. Dabei kann im ersten oder zweiten Verfahrensschritt die erste metallische Schicht auf die erste Kontaktfläche oder eine der Halbleiterbauelement-Anordnung zugewandten erste Wärmeeintrittsfläche des ersten Kontaktabschnitts aufgebracht werden und/ oder die zweite metallische Schicht auf die zweite Kontaktfläche oder eine der Halbleiterbauelement-Anordnung zugewandten zweite Wärmeeintrittsfläche des zwei- ten Kontaktabschnitts aufgebracht werden. Dieses Aufbringen kann durch Abscheiden aus der Gasphase (Bedampfen, Aufsputtern, CVD), durch galvanische Abscheidung aus einem Elektrolyten usw. erreicht werden.
Überdies ist es möglich, jeweils beide Flächen, das heißt sowohl jeweils die Kontaktfläche als auch die Wärmeeintrittsfläche, mit einer oder mehreren metallischen Schichten zu versehen.
Alternativ oder optional können die erste und die zweite metallische Schicht auch körperlich individuell als Folien oder Platten, beispielsweise als so genannte preforms, vorliegen.
Im dritten erfindungsgemäßen Verfahrensschritt wird wenigstens einer Kraft erzeugt, die zumindest komponentenweise effektiv von einem der beiden Wärmeleitkörper in Richtung des anderen Wärmeleitkörpers orientiert ist.
Vorzugsweise wird eine solche Kraft als äußere Kraft von außen auf wenigstens einen der beiden Wärmeleitkörper aufgebracht, so dass sie zumindest komponentenweise in Richtung des anderen Wärmeleit- körpers orientiert ist. Möglich ist jedoch auch die Erzeugung einer inneren Kraft, die beispielsweise durch Schrumpfen eines zwischen die Wärmeleitkörper eingebrachten Fügemittelvolumens hervorgerufen wird. Die erfindungsgemäße Kraft übt damit einen Druck auf die Halbleiterbauelement-Anordnung, die erste metallische Schicht und die zweite metallische Schicht aus. Sie kann als äußere Kraft zum Beispiel einseitig in zu der ersten Kontaktfläche senkrechter Richtung auf die der Halbleiterbauelement-Anordnung abgewandten Seite des ersten Wärmeleitkörper aufgebracht werden, während der zweite Wärmeleitkörper mit seiner der Halbleiterbauelement-Anordnung abgewandten Seite auf einer Stützfläche aufliegt. Umgekehrt kann eine äußere Kraft auch einseitig in zu der zweiten Kontaktfläche senkrechter Richtung auf die der Halbleiterbauelement-Anordnung abgewandten Seite des zweiten Wärmeleitkörper aufgebracht werden, während der erste Wärmeleitkörper mit seiner der Halbleiterbauelement-Anordnung abgewandten Seite auf einer Stützfläche aufliegt. Ferner können zwei gleich große einander entgegengerichtete äußere Kräfte auf die der Halbleiterbauelement-Anordnung abgewandten Außenseiten des ersten und zweiten Wärmeleitkörpers aufgebracht werden, die sich zum Ausübung eines Druckes auf die Halbleiterbauelement-Anordnung, die erste metallische Schicht und die zweite metallische Schicht addieren. Typische erfindungsgemäße Kräfte liegen im Bereich von 0,1 N bis 1 kN und können während des Verfah- rens variieren.
Überdies wird im dritten erfindungsgemäßen Verfahrensschritt wird ein stoffschlüssiges Verbinden der beiden Wärmeleitkörper durch eine Verfestigung des Fügemittels erreicht. Erfindungsgemäß ist das Fügemittel explizit an der Verbindungsbildung beteiligt - sprich: für die Einrichtung der stoffschlüssigen Verbindung der beiden Wärmeleitkörper unerlässlich. Für den Fall der Existenz der vorgenannten Verbin- dungsabschnitte ist das Fügemittel vorzugsweise zumindest abschnittsweise zwischen dem ersten und dem zweiten Verbindungsabschnitt angeordnet.
Dabei kann das Fügemittel bereits im zweiten Verfahrensschritt zwischen den ersten und zweiten Verbindungsabschnitt eingebracht sein, dass heißt: bevor der erfindungsgemäße Druck auf einen oder beide
Wärmeleitkörper aufgebracht wurde. Es kann aber auch erst im dritten Verfahrensschritt zwischen zwischen den ersten und zweiten Verbindungsabschnitt eingebracht werden, wobei der erfindungsgemäße Druck bereits vor dem Einbringen vorliegt und während des Einbringens zumindest qualitativ erhalten bleibt.
Das Fügemittel kann vor der Verfestigung in flüssiger, pastöser oder fester Form vorliegen. Liegt es in fester Form vor, so wird es zur Erzielung einer Benetzung des ersten und/ oder zweiten Verbindungsabschnittes vorzugsweise durch Einwirken von Kraft oder Wärme aufgrund physikalischer und/ oder chemischer Effekte in einen flüssigen oder pastösen Zustand versetzt, aus dem es sich unter Beibehaltung oder nach Aufheben der besagten Kraft oder Wärme wieder verfestigt.
Das Fügemittel zeichnet sich vorzugsweise im verfestigten Zustand dadurch aus, dass es von geringer Flexibilität und hoher Biegesteifigkeit ist, so dass es inneren Scher- und Schälkräften gegenüber rissfest bleibt und entsprechend hohe Scher- und Schälspannungen aufnehmen kann.
Zu derartigen Fügemitteln zählen beispielsweise duroplastische - beispielsweise epoxidhaltige - Klebstoffe, metallische Lote, Glaslote und Zemente.
Insbesondere eines der genannten Fügemittel ist im verfestigten Zustand somit in der Lage einen Kraft- schluss zwischen dem zweiten Kontaktabschnitt und der zweiten Kontaktfläche aufrechtzuerhalten, so dass auch nach Aufheben der äußeren Kraft in einem weiteren, optionalen Verfahrensschritt ein ausreichender thermischer Kontakt zwischen dem zweiten Kontaktabschnitt und der zweiten Kontaktfläche verbleibt.
Erfindungswesentlich an dem dritten Verfahrensschritt ist das Merkmal, dass keines der metallischen Materialien der zweiten metallischen Schicht während des Aufbringens und/ oder Aufrechterhaltens der äußeren Kraft und/ oder der Verfestigung des Fügemittels aufschmilzt. Das bedeutet, dass die Temperatur in der zweiten metallischen Schicht im dritten Verfahrensschritt nicht den Schmelztemperatur desjeni- gen metallischen Materials der zweiten metallischen Schicht mit der niedrigsten Schmelztemperatur überschreitet.
Für den Fall der Ausbildung einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem zweiten Kontaktabschnitt und der Halbleiterbauelement-Anordnung bedeutet dies, dass sie durch Festkörper-Diffusion wenigstens eines metallischen Materials der zweiten metallischen Schicht in einen metallischen Oberflächenbereich des zweiten Kontaktabschnittes und/ oder des zweiten elektrischen Anschlusses und/ oder durch Festkörper-Diffusion von wenigstens einem metallischen Material des Oberflächenbereiches des zweiten Kontaktabschnittes und/ oder des zweiten elektrischen Anschlusses in die zweite metallische Schicht erfolgt, ohne dass eines der metallischen Materialien der zweiten metallischen Schicht, des Oberflächen-
bereiches des zweiten Kontaktabschnittes oder des zweiten elektrischen Anschlusses, eine seiner gebildeten Verbindungen oder eine ihrer gebildeten Mischungen untereinander oder mit einer oder mehrerer seiner gebildeten Verbindungen in einen flüssigen Zustand übergeht. Als Beispiele solcher Verbindungen sind intermetallische Phasen zu nennen, als Beispiele solcher Mischungen Eutektika aus den Metallen und/ oder ihrer intermetallischen Phasen.
Das erfindungsgemäße Kontaktierungsverfahren stellt somit im Prinzip eine „durch abseitigen Stoff- schluss aufrechterhaltene metallschichtunterstützte Klemmung" dar, auf die im folgenden unter dem Kurzbegriff„Klemmung" Bezug genommen wird und die sich von einer Lötung nach dem Stand der Technik dadurch unterschiedet, dass die an der Verbindungsbildung beteiligte Metallschicht im Falle der Lötung aufschmilzt, im Falle der erfindungsgemäßen Klemmung jedoch nicht.
Vorteilhaft an der Erfindung ist der Umstand, dass die Temperatur in der zweiten metallischen Schicht und damit auch die Temperatur der zu verbindenden Komponenten bei Bildung der kraft- oder stoffschlüssigen Verbindung unter Beteiligung der zweiten metallischen Schicht niedriger als im Falle eines Lötverfahrens ist, bei dem das Lotgut in den flüssigen Zustand wechselt und bei einer Verfestigungstem- peratur, die höher ist als die erfindungsgemäß zulässige Temperatur erstarrt. Dadurch ist die Temperaturdifferenz, die für einen Spannungseintrag bei Abkühlung durch die unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten nach Ausbildung der Verbindung wirksam wird, erfindungsgemäß geringer als bei einer Lötung nach dem Stand der Technik. Bei Verwendung von Wärmeleitkörpern eines höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten als dem der Halbleiterbauelement-Anordnung ist die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eingebrachte Druckspannung in lateraler Richtung, das heißt in der größten Erstreckungsrichtung der Halbleiterbauelement-Anordnung parallel zu der ersten und/ oder zweiten Kontaktfläche, vorteilhaft wesentlich geringer als im Falle einer Lötung.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf einen Laserdiodenbarren haben die Erfinder überraschenderweise festgestellt, dass bei Auswahl der entsprechenden Materialien und Prozessparame- ter nur eine vergleichbare elektro-optische Konversionseffizienz gegenüber dem hausüblichen Lötverfahren erziel bar waren (siehe erstes Ausführungsbeispiel).
Obwohl die zur thermischen Kontaktierung verwendete zweite Metallschicht nicht aufschmolz ließ sich eine thermische Kontaktierung des Laserbarrens erreichen, die prinzipiell derjenigen des Falles gleichkommt, in dem die zweite Metallschicht in einem Lötprozess aufschmolz.
Darüber hinaus wurde überraschenderweise festgestellt, dass die durch Klemmung eingebrachte Druckspannung in transversaler, das heißt in zu der ersten und/ oder zweiten Kontaktfläche senkrechter, Richtung kaum einen negativen Einfluss auf die optische Eigenschaft der emittierten Strahlung des Laserdiodenbarrens hat. Im Gegenteil ist der Leistungshomogenität im Falle der Klemmung deutlich homogener
als im Falle der Lötung über die Emitter des Laserdiodenbarrens verteilt (siehe erstes Ausführungsbeispiel).
Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Klemmung wirkt sich außerdem aus, dass der durch das Fügemittel - beispielsweise zwischen den beiden Verbindungsabschnitten - vermittelte Stoffschluss eine nicht wieder aufhebbare stützende Wirkung auf die thermische Verbindung zwischen dem zweiten Wärmeleitkörper und der Halbleiterbauelement-Anordnung ausübt, was einerseits für den kraftschlüssige Klemmung unerlässlich ist und andererseits den schwach ausgebildeten Stoffschluss der stoffschlüssigen Klemmung vor schädlicher Schälbelastung schont.
Des weiteren macht der besagte Stoffschluss die Verwendung von kraftschlüssigen Verbindungs- und/ oder Befestigungsmitteln obsolet, was sich einer reduzierten Baugröße und reduzierten Kosten des Halbleitermoduls niederschlägt.
Insgesamt besteht der wesentliche Vorteil der Erfindung darin, insbesondere mit kostengünstigen, hoch wärmeleitfähigen Wärmeleitkörpern aus Kupfer und/ oder Aluminium, trotz ihres gegenüber der Halbleiterbauelement-Anordnung stark abweichenden thermischen Ausdehnungskoeffizienten eine gute und zuverlässige thermische Kontaktierung der Halbleiterbauelement-Anordnung zu erzielen, die außerdem im Falle von Laserdiodenelementen sehr homogene optische Eigenschaften der Strahlung einzelner Emitter eines Laserdiodenbarrens gewährleisten.
Dabei kann sehr wohl im erfindungswesentlichen dritten Verfahrensschritt eine Erhöhung der Temperatur des Fügemittels vorgesehen sein, die sich auch auf die Temperatur der zweiten metallischen Schicht auswirkt, beispielsweise um eine Verflüssigung und/ oder eine Verfestigung des Fügemittels zu erreichen. Dennoch bleibt die Temperatur in der zweiten Schicht während der Prozessierung des Fügemittels erfindungsgemäß unterhalb des Schmelzpunktes jedes ihrer Konstituenten. Selbst wenn die Temperatur im Fügemittel über längere Zeit, beispielsweise 1 Sekunde bis 10 Minuten, höher ist als die niedrigste Schmelztemperatur eines Materials der zweiten Schicht, lässt sich durch eine Kühlung der zweiten Schicht ein stationärer Temperaturgradient zwischen dem Fügemittel und der zweiten Schicht etablieren, der in der zweiten Schicht unterhalb des niedrigsten Schmelzpunktes eines ihrer Materialien liegt. Ohne eine solche Kühlung lässt sich die Temperatur im Fügemittel über eine kürzere Zeit, beispielsweise 1 Millisekunde bis 1 Sekunde, höher als die niedrigste Schmelztemperatur eines Materials der zweiten Schicht aufrechterhalten, wenn der durch die zeitlich verzögerte Wärmediffusion ausgebildete instationäre Temperaturgradient zu keiner Zeit in keinem Bereich der zweiten Schicht eine Temperatur aufweist, die höher ist als der Schmelzpunkt des betreffenden Bereiches.
Im Übrigen kann es vorteilhaft sein, wenn die Temperatur der zweiten Schicht im dritten Verfahrensschritt zumindest zeitweise über Raumtemperatur liegt. Da sich die Festigkeitseigenschaften der meisten Mate-
rialien mit Erhöhung der Temperatur erniedrigen, kann im Falle der Ausbildung einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen dem zweiten Kontaktabschnitt und der zweiten Kontaktfläche der thermische Kontakt zwischen ihnen durch erhöhte plastische Deformation der zweiten Schicht verbessert werden. Ähnlich verhält es sich im Falle der Ausbildung einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem zweiten Kontakt- abschnitt und der Halbleiterbauelement-Anordnung durch Festkörper-Diffusion. Der das Diffusionsverhalten der Diffusion eines ersten Stoffes in einen zweiten Stoff bestimmende Diffusionskoeffzient weist eine dem Arrhenius'schen Gesetz ähnliches Verhalten auf, gemäß dessen sich die Diffusion bei erhöhter Temperatur erhöht und/ oder beschleunigt. Damit wird ein thermischer Kontakt auch bei der Ausbildung einer stoffschlüssigen Verbindung bei Temperaturerhöhung verbessert.
Zur Verbesserung der Benetzung von Materialien der zweiten metallischen Schicht auf der zweiten Kontaktfläche der Halbleiterbauelement-Anordnung oder auf der der zweiten Kontaktfläche gegenüberliegenden Wärmeeintrittsfläche des zweiten Kontaktabschitts sollte wenigstens der dritte Verfahrensschritt vorzugsweise im Vakuum oder in einer bezüglich des metallischen Materials der ersten und/ oder zweiten metallischen Schicht chemisch inerten oder reduzierenden Atmosphäre erfolgen. Wird eine Beschichtung der Halbleiterbauelement-Anordnung oder der Wärmeleitkörper mit der metallischen Schicht in Vakuum vorgenommen, so ist vorzugsweise auch die Anordnung der Komponenten zueinander im zweiten Verfahrensabschnitt unter diesem Vakuum durchzuführen, ohne nach der Beschichtung einen Kontakt der Beschichtung mit der Umgebungsatmosphäre zuzulassen.
Für die Ausbildung eines Stoffschlusses zwischen der zweiten metallischen Schicht und der Halbleiter- bauelement-Anordnung und/ oder zwischen der zweiten metallischen Schicht und dem zweiten Kontaktabschnitt, ist es zu bevorzugen, dass die zweite Kontaktfläche und/ oder die Wärmeeintrittsfläche eine diffusionsfreudige metallische Oberflächenbeschichtung, beispielsweise die eines Edelmetalls aufweisen. Vorzugsweise ist diese Diffusionsschicht eine Goldschicht, deren Dicke vorzugsweise im Bereich von 50nm bis 1 μιη liegt. Eine darunter liegende Diffusionsbarriere, beispielsweise eine Schicht Nickel, Palla- dium, Platin oder Refraktärmetall ist erfindungsgemäß nicht nötig, kann aber vorgesehen werden, beispielsweise um die Haftfestigkeit der Diffusionsschicht auf der Halbleiterbauelement-Anordnung beziehungsweise dem zweiten Kontaktabschnitt zu verbessern.
Erfindungsgemäß unterliegt wenigstens die thermische Kontaktierung der zweiten Seite der Halbleiter- bauelement-Anordnung der durch abseitigen Stoffschluss aufrechterhaltenen metallschichtunterstützten Klemmung.
Die erste Seite der Halbleiterbauelement-Anordnung kann durch eine herkömmliche Lötung kontaktiert sein, insbesondere wenn es sich um die Seite der Halbleiterbauelement-Anordnung handelt, auf der im
Betrieb des Halbleitermoduls der überwiegende Wärmeanteil produziert wird. Im Falle eines Laserdiodenelementes ist dies die Epitaxieseite der Halbleiterbauelement-Anordnung, wobei die zweite Seite der Substratseite entspricht. Epitaxieseitig wird zumeist eine höhere Anforderung an die thermische, elektrische und mechanische Zuverlässigkeit an die thermische und vorzugsweise damit einhergehende elektri- sehe Kontaktierung gestellt, die beispielsweise durch ein Gold-Zinn-Hartlot erfüllt werden kann unter der Voraussetzung, dass der thermische Ausdehnungskoeffizient des ersten Wärmeleitkörpers um nicht mehr als vorzugsweise 2 ppm/K von dem der Halbleiterbauelement-Anordnung abweicht. Vorzugsweise besteht ein solcher erster Wärmeleitkörper hinsichtlich Gewichts-/ Atom- und/ oder Volumenanteilen überwiegend aus einem metallhaltigen Verbundwerkstoff, beispielsweise einem Diamant-Silber- Verbundwerkstoff.
Andererseits kann auch die erste Seite der Halbleiterbauelement-Anordnung analog und zusätzlich zur zweiten Seite durch eine durch abseitigen Stoffschluss aufrechterhaltenen metallschichtunterstützten Klemmung thermisch kontaktiert sein, wobei im dritten Verfahrensschritt die Temperatur in der ersten und der zweiten metallischen Schicht vorzugsweise nicht die Schmelztemperaturen derjenigen Materialien in den jeweiligen Schichten mit den jeweils niedrigsten Schmelztemperaturen überschreitet.
Dabei kann im dritten Verfahrensschritt die Ausbildung einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen dem zweiten Kontaktabschnitt und der zweiten Kontaktfläche und die Ausbildung einer Ausbildung einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen dem ersten Kontaktabschnitt und der ersten Kontaktfläche erfolgen, die durch das verfestigte Fügemittel zwischen dem ersten und dem zweiten Verbindungsabschnitt aufrechterhalten werden.
Andererseits kann im dritten Verfahrensschritt die Ausbildung einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem zweiten Kontaktabschnitt und der Halbleiterbauelement-Anordnung durch Festkörper-Diffusion wenigstens eines metallischen Materials der zweiten metallischen Schicht in einen metallischen Oberflä- chenbereich des zweiten Kontaktabschnittes und/ oder des zweiten elektrischen Anschlusses und/ oder durch Festkörper-Diffusion von wenigstens einem metallischen Material des Oberflächenbereiches des zweiten Kontaktabschnittes und/ oder des zweiten elektrischen Anschlusses in die zweite metallische Schicht erfolgen, ohne dass eines der metallischen Materialien der zweiten metallischen Schicht, des Oberflächenbereiches des zweiten Kontaktabschnittes oder des zweiten elektrischen Anschlusses, eine seiner gebildeten Verbindungen oder eine ihrer gebildeten Mischungen untereinander oder mit einer oder mehrerer seiner gebildeten Verbindungen in einen flüssigen Zustand übergeht und
die Ausbildung einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem ersten Kontaktabschnitt und der Halbleiterbauelement-Anordnung durch Festkörper-Diffusion wenigstens eines metallischen Materials der ersten
metallischen Schicht in einen metallischen Oberflächenbereich des ersten Kontaktabschnittes und/ oder des ersten elektrischen Anschlusses und/ oder durch Festkörper-Diffusion von wenigstens einem metallischen Material des Oberflächenbereiches des ersten Kontaktabschnittes und/ oder des ersten elektrischen Anschlusses in die erste metallische Schicht erfolgen, ohne dass eines der metallischen Materiali- en der ersten metallischen Schicht, des Oberflächen bereiches des ersten Kontaktabschnittes oder des ersten elektrischen Anschlusses, eine seiner gebildeten Verbindungen oder eine ihrer gebildeten Mischungen untereinander oder mit einer oder mehrerer seiner gebildeten Verbindungen in einen flüssigen Zustand übergeht.
Zur Ausbildung der stoffschlüssigen Verbindung ist die Benetzung der Fügepartner durch ein oder vor- zugsweise das Material der ersten beziehungsweise zweiten Schicht eine Bedingung. Die Diffusionsfreudigkeit der Materialien der benetzenden Oberfläche unterstützt den Prozess der Ausbildung der stoffschlüssigen Verbindung zusätzlich. Hervorragende Benetzungspartner sind Edelmetalle und relativ weiche, niederschmelzende Metalle. Vorzugsweise enthalten daher die erste und/ oder zweite Schicht wenigstens ein Material mit einem chemisches Element aus der Gruppe Indium, Zinn, Blei und Cadmium. Dieses Material kann einerseits allein aus einem der besagten chemischen Elemente bestehen, insbesondere kann die erste und/ oder zweite metallische Schicht hinsichtlich Gewichts- Atom- und/ oder Volumenanteilen überwiegend oder vollständig aus Zinn, Blei, Cadmium oder - besonders bevorzugt - Indium bestehen. Andererseits kann das Material aus eutektische Mischungen der besagten chemischen Elemente mit anderen chemischen Elementen oder den genannten chemischen Elementen bestehen, insbesondere kann die erste und/ oder zweite metallische Schicht hinsichtlich Gewichts- Atom- und/ oder Volumenanteilen überwiegend oder vollständig aus eutektischem Blei-Zinn, Cadmium-Zinn oder - besonders bevorzugt - Indium-Zinn bestehen.
Zur Verbesserung der Benetzung und/ oder Diffusion im Falle der stoffschlüssigen Verbindung oder der ist die Temperatur während des dritten Verfahrensschrittes in der ersten und/ oder zweiten Schicht we- nigstens zeitweise größer als Raumtemperatur. Vorzugsweise ist die ist die Temperatur während des dritten Verfahrensschrittes in der ersten und/ oder zweiten Schicht wenigstens zeitweise größer als 30°C. Beispielsweise liegt sie zeitweise zwischen 50° und 100°C. In diesem Temperaturbereich kann auch die Verfestigung des Fügemittels begünstigt sein, in der Hinsicht, dass die Verfestigung zeitlich beschleunigt wird und/ oder die Festigkeit des verfestigten Fügemittels erhöht wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von fünf Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dazu zeigen schematisch und nicht notwendigerweise maßstabstreu
Fig. 1a eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Anordnung der Komponenten im zweiten Verfahrensschritt eines ersten Ausführungsbeispiels zur erfindungsgemäßen Herstellung eines Dio- denlaserbauelementes,
Fig. 1 b eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Anordnung der Komponenten im dritten Verfahrensschritt des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 1c eine Strom-Licht/-Spannungs-Kurve eines gelöteten Diodenlaserbauelement.es,
Fig. 1d eine Strom-Licht/-Spannungs-Kurve des gemäß des ersten Ausführungsbeispiels herstellten Diodenlaserbauelement.es,
Fig. 1e ein Nahfeldprofil der optischen Leistungsverteilung von Emittern eines gelöteten Diodenlaser- bauelementes,
Fig. 1f ein Nahfeldprofil der optischen Leistungsverteilung von Emittern eines gemäß des ersten Ausführungsbeispiels herstellten Diodenlaserbauelement.es,
Fig. 2a eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Anordnung der Komponenten für die Durchführung eines ersten Abschnittes des zweiten Verfahrensschrittes eines zweiten Ausführungsbeispiels zur erfindungsgemäßen Herstellung eines Diodenlaserbauelement.es,
Fig. 2b eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Anordnung der Komponenten für die Durchführung eines, dem ersten Abschnitt zeitlich nachgelagerten, zweiten Abschnittes des zweiten Verfahrensschrittes des zweiten Ausführungsbeispiels,
Fig. 2c eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Anordnung der Komponenten im dritten Verfahrensschritt des zweiten Ausführungsbeispiels,
Fig. 3a eine Frontansicht auf eine erfindungsgemäße Anordnung der Komponenten im zweiten Verfahrensschritt eines dritten Ausführungsbeispiels zur erfindungsgemäßen Herstellung eines Dio- denlaserbauelementes,
Fig. 3b eine Frontansicht auf eine erfindungsgemäße Anordnung der Komponenten in einem ersten Abschnitt des dritten Verfahrensschrittes des dritten Ausführungsbeispiels,
Fig. 3c eine Frontansicht auf eine erfindungsgemäße Anordnung der Komponenten in einem, dem ersten Abschnitt zeitlich nachgelagerten, zweiten Abschnitte des dritten Verfahrensschrittes des dritten Ausführungsbeispiels,
Fig. 4a eine Seitenansicht auf die Komponenten einer Diodenlaser-Unterbaugruppe zur Verwendung bei der Herstellung eines Diodenlaserbauelement.es gemäß eines vierten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 4b eine Seitenansicht auf die Diodenlaser-Unterbaugruppe von Fig. 4a,
Fig. 4c eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Anordnung der Komponenten im zweiten Verfahrensschrittes des vierten Ausführungsbeispiels zur erfindungsgemäßen Herstellung eines Dio- denlaserbauelementes,
Fig. 4d eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Anordnung der Komponenten im dritten Verfahrensschritt des vierten Ausführungsbeispiels.
Fig. 5a eine Frontansicht auf die Komponenten einer Diodenlaser-Unterbaugruppe zur Verwendung bei der Herstellung eines Diodenlaserbauelement.es gemäß eines fünften Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 5b eine Frontansicht auf die Diodenlaser-Unterbaugruppe von Fig. 5a,
Fig. 5c eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Anordnung der Komponenten im zweiten Verfahrensschrittes des fünften Ausführungsbeispiels zur erfindungsgemäßen Herstellung eines Dio- denlaserbauelementes,
Fig. 5d eine Frontansicht auf eine erfindungsgemäße Anordnung der Komponenten im dritten Verfahrensschritt des fünften Ausführungsbeispiels.
Die verwendeten Schraffuren kennzeichnen dabei das Fügemittel und sind nicht als Querschnittsansicht zu interpretieren.
Als Metallisierungen 17 und 18 ausgebildete Kontaktschichten auf einander gegenüberliegenden Seiten eines Laserdiodenelementes 10 sind nur in den Fig. 1a und 1 b des ersten Ausführungsbeispiels darge- stellt und werden allen übrigen Figuren als gegeben vorausgesetzt, der Übersichtlichkeit halber jedoch weggelassen.
Gleich Bezugszeichen bezeichnen gleich oder gleichwertige Objekte. Bezüglich in der Beschreibung nicht erläuterter Bezugszeichen wird auf die Bezugszeichenliste verwiesen.
ERSTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
Für die Herstellung eines Diodenlaserbauelement.es gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im ersten Verfahrensschritt ein erster Wärmeleitkörper 20 aus Kupfer
und ein zweiter Wärmeleitkörper 30 aus Kupfer bereitgestellt. Beide Wärmeleitkörper 20 und 30 sind äußerlich mit einer Nickel- und einer Goldschicht überzogen. Der erste Wärmeleitkörper 20 weist einen ersten Verbindungsabschnitt 26 und einen ersten Kontaktabschnitt 25 mit einer ersten Anschlussfläche 21 auf. Der zweite Wärmeleitkörper 30 weist einen zweiten Verbindungsabschnitt 36 und einen zweiten Kontaktabschnitt 35 mit einer zweiten Anschlussfläche 31 auf. Auf die erste Anschlussfläche 21 ist eine erste Indiumschicht 51 aufgebracht und auf die zweite Anschlussfläche 31 ist eine zweite Indiumschicht 52 aufgebracht.
Der erste Wärmeleitkörper 20 wird gegenüber dem zweiten Wärmeleitkörper 30 im zweiten Verfahrensschritt derart orientiert, dass die erste Anschlussfläche 21 und die zweite Anschlussfläche 31 einander gegenüberliegen (Fig. 1a).
Ferner wird im ersten Verfahrensschritt als Halbleiterbauelement-Anordnung ein Laserdiodenbarren 10 bereitgestellt, der auf einer ersten Seite eine erste Metallisierung 17 mit einer vergoldeten äußeren elektrischen Kontaktfläche 11 aufweist und auf einer zweiten Seite eine zweite Metallisierung 18 mit einer vergoldeten äußeren Kontaktfläche 12 aufweist. Dabei ist der Laserdiodenbarren 10 im zweiten Verfah- rensschritt so zwischen dem ersten Kontaktabschnitt 25 und dem zweiten Kontaktabschnitt 35 gebracht, dass seine erste elektrische Kontaktfläche 11 der ersten Anschlussfläche 21 gegenüberliegt und seine, der ersten elektrischen Kontaktfläche 11 gegenüberliegende, zweite elektrische Kontaktfläche 12 der zweiten Anschlussfläche 31 gegenüberliegt. Zwischen dem ersten Verbindungsabschnitt 26 und dem zweiten Verbindungsabschnitt 36 ist ein Fügemittel 55 eingebracht, das zum Zeitpunkt des Einbringens nicht notwendiger Weise als Schicht vorliegen muss, sondern auch als Tropfen oder Tropfenfeld auf die Oberfläche des ersten Verbindungsabschnittes 26 und/ oder des zweiten Verbindungsabschnittes 36 appliziert werden kann, die dem jeweils anderen Verbindungsabschnitt gegenüberliegt. In diesem Fall wird ein mit Keramikpartikeln gefüllter Epoxidharz-Klebstoff (kurz: Epoxy) als elektrisch isolierendes Fügemittel 55 verwendet. Auf der dem Fügemittel abgewandten Seite weist der Laserdiodenbarren 10 eine Strahlungsemissionsfläche 13 auf, die senkrecht zu den beiden elektrischen Kontaktflächen 11 und 12 liegt.
Im dritten Verfahrensschritt wird eine Druckkraft 53 auf die dem Laserdiodenbarren abgewandte Seite des zweiten Kontaktabschnittes 35 aufgebracht. Der erste Wärmeleitkörper 20 liegt mit seiner dem Laserdiodenbarren abgewandten Seite 22 auf einem unbeweglichen oder unbewegten Gegenstück auf, welches in Fig. 1 b nicht dargestellt ist und als Anschlag dient. Mit diesem Anschlag baut sich eine der Druckkraft 53 entgegengesetzte Gegenkraft auf, die gemeinsam mit der Druckkraft 53 für eine Druckbelastung der Indiumschichten 51 und 52 sorgt. Die Temperatur der Anordnung wird von Raumtemperatur auf 70°C erhöht, um die Aushärtung und die damit einhergehende Verfestigung der Fügemittelschicht 55 herbeizu-
führen, zu unterstützen oder zu beschleunigen und die Neigung des Indiums der metallischen Schichten 51 und 52 zur Diffusion in das Gold der Metallisierungen 17 und 18 zu erhöhen. Die Temperatur in den Indiumschichten überschreitet nicht 70°C während des dritten Verfahrensschrittes bis zur Fertigstellung des Diodenlaserbauelement.es 80 als Halbleitermodul. Dennoch wird durch die Diffusion des festen Indiums in das feste Gold eine stoffschlüssige Verbindung des Laserdiodenbarrens 10 mit beiden Wärmeleitkörpern 20 und 30 erreicht. Die Herstellung des Diodenlaserbauelement.es 80 ist mit der Verfestigung des Fügemittels 55, die eine stabile stoffschlüssige Verbindung zwischen den beiden Wärmeleitkörpern 20 und 30 abseits des Laserdiodenelementes 10 bildet, und der Abkühlung der Anordnung zurück auf Raumtemperatur abgeschlossen. Dabei hält der vom Fügemittel 55 gebildete Stoffschluss die Druckbela- stung der Wärmeleitkörper 20 und 30 auf die Indiumschichten 51 und 52 zumindest teilweise aufrecht, so dass die Indiumschichten 51 und 52 vor einer Zug-, Scher- und Schälbelastung geschützt sind und eine ausreichende elektrische und thermische Kontaktierung des Laserdiodenelementes 10 auch während des Betriebes des Diodenlaserbauelement.es 80 gewährleistet werden kann. Zur Kühlung des Diodenlaser- bauelementes im Betrieb wird ein Kühlkörper (nicht dargestellt) an die Anbindungsfläche 22 auf der dem Laserdiodenbarren 10 abgewandten Seite des ersten Wärmeleitkörpers angeschlossen. Die Emissionsrichtung der im Betrieb emittierten Diodenlaserstrahlung ist durch den Pfeil 15 in Fig. 1 b angedeutet. Bedingt durch die Tatsache, dass die Indiumschichten 51 und 52 auch Lotschichten sein können, im vorliegenden Fall jedoch nicht als solche verwendet werden, weil nämlich während der Herstellung des Diodenlasermoduls zu keinem Zeitpunkt die Schmelztemperatur von Indium - nämlich 157 °C - in keiner der beiden Indiumschichten 51 und 52 überschritten wird, lässt sich dieses Herstellungsverfahren als Klemmung des Laserdiodenbarrens 10 bezeichnet.
Dem gegenüber wird ein Herstellungsverfahren, bei dem die Schmelztemperatur einer oder beider Indiumschichten 51 und 52 überschritten wird, als Lötung des Laserdiodenbarrens 10 bezeichnet. In der Regel sollte eine Lötung bessere thermische Eigenschaften - ausgedrückt im thermischen Widerstand - des Diodenlaserbauelement.es aufweisen als eine Klemmung. Nachteilig an der Lötung ist der bei Schmelztemperatur (besser: Verfestigungstemperatur) des Lotes erzeugte Stoffschluss, der insbesondere bei beidseitiger Lötung beider Indiumschichten 51 und 52 hohe mechanische Spannungen, insbesondere mit inhomogenem Verlauf über die Breite des Laserdiodenbarrens 10 von Emitter zu Emitter in den Laserdiodenbarren 10 einbringt. Da die optischen Eigenschaften der Strahlung der Emitter stark abhängig vom Spannungszustand im jeweiligen Emitter sind, ist mit entsprechenden inhomogenen Abstrahlungsei- genschaften verschiedener Bereiche des Laserdiodenbarrens 10 zu rechnen.
Für einen Vergleich von beidseitig mit Indiumlot gelöteten Laserdiodenbarren 10 und beidseitig mit Indiumschichten 51 und 52 gelöteten Laserdiodenbarren 10 einer Emissionswellenlänge in der Nähe von 940
nm wurden mehrere Diodenlaserbauelemente 80 beider Varianten hergestellt und miteinander verglichen. Die Fig. 1 c bis 1f geben die Eigenschaften des jeweiligen Vertreters mit der höchsten elektro-optischen Effizienz bei einer optischen Nennleistung von 120 W jeder Variante wieder. Fig. 1 c zeigt die Strom-Licht/- Spannungs-Kurve des betreffenden beidseitig gelöteten Diodenlaserbauelementes 80 und Fig. 1 d zeigt die Strom-Lichf-Spannungs-Kurve des betreffenden beidseitig geklemmten erfindungsgemäß hergestellten Diodenlaserbauelementes 80. Die elektro-optischen, mechanischen und thermischen Eigenschaften beider Varianten sind in Tab. 1 einander gegenübergestellt:
Tab. 1 : Vergleich beidseitig gelöteter und beidseitig geklemmter Laserdiodenbarren.
Dabei zeigt sich, dass die geklemmte Variante eine mit der gelöteten Variante vergleichbare elektro- optische Effizienz aufweist. Auch die thermischen Eigenschaften sind einander sehr ähnlich. Hinsichtlich des thermischen Widerstand ist darauf hinzuweisen, dass seine Ermittlung von thermomechanischen Mechanismen beeinflusst ist, so dass von einem systematischen Fehler von +/- 0,03 K/W auszugehen ist. Der smile bezeichnet die Verkrümmung des Laserdiodenbarrens 10 entlang seiner Breitenachse ausgedrückt als Summe der beiden maximalen positiven und negativen Abweichungen von einer aus den Messwerten interpolierten Geraden. Hier ist der geklemmten Variante eindeutig der Vorzug gegenüber der gelöteten zu geben, was sich besonders positiv hinsichtlich der Effizienz bei der Einkopplung der Strahlung mehrerer Emitter in eine Lichtleitfaser auswirkt.
Fig. 1 e zeigt das Nahfeldprofil der optischen Leistungsverteilung von Emittern des gelöteten Diodenlaserbauelementes 80 und Fig. 1f zeigt das Nahfeldprofil der optischen Leistungsverteilung von Emittern des beidseitig geklemmten Diodenlaserbauelementes 80. Wie bereits weiter oben in der Erfindungsbeschreibung hervorgehoben, zeigt sich bei den optischen Leistungen der Emitter des geklemmten Laserdioden- barrens 10 eine deutlich bessere Leistungshomogenität als bei den Emittern des gelöteten Laserdiodenbarrens 10.
ZWEITES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel wird zur Herstellung des Diodenlaserbauelement.es des zweiten Ausführungsbeispiels keine doppelseitige Klemmung, sondern nur eine einseitige (substratseiti- ge) Klemmung des Laserdiodenbarrens 10 vorgenommen, nachdem die Epitaxieseite 11 des Laserdiodenbarrens 10 mittels an den ersten Wärmeleitkörper 20 angelötet wurde.
Der erste Wärmeleitkörper 20 besteht aus einem Silber-Diamant-Komposit-Werkstoff-Kern der äußerlich zumindest auf der dem Laserdiodenbarren 10 und auf der dem Laserdiodenbarren 10 abgewandten Seite eine Kupferschicht aufweist, die sich in einfacher Weise mechanisch bearbeiten lässt, um ebene Anbin- dungsflächen herzustellen. Silber und Diamant des ersten Wärmeleitkörpers stehen dabei in einem Mischungsverhältnis, das dem ersten Wärmeleitkörper 20 einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten verleiht, der nur 0,5 bis 1 ,5 ppm/ K größer ist als der thermische Ausdehnungskoeffizient des Laserdiodenbarrens 10. Damit wird eine spannungsarme epitaxieseitige Hartlötung des Laserdiodenbarrens 10 auf dem Wärmeleitkörper 20 möglich. Dazu wird im ersten Verfahrensschritt eine Gold-Zinn-Lotschicht 51 auf die dem Laserdiodenbarren 10 zugewandte Seite des Kontaktabschnittes 25 ersten Wärmeleitkörpers 20 aufgebracht, die eutektisches Gold-Zinn im Gewichtsverhältnis Gold zu Zinn von 80:20 aufweist (Fig. 2a). In einem ersten Abschnitt des zweiten Verfahrensschritts wird der Laserdiodenbarren 10 damit über seine epitaxieseitige Kontaktfläche 11 an den ersten Wärmeleitkörper 20 angelötet. In einem sich daran anschließenden zweiten Abschnitt des zweiten Verfahrensschrittes wird eine Indiumfolie 52 von 5 μιη bis 100 μιη Dicke zwischen die den Laserdiodenbarren 10 und den zweiten Kontaktabschnitt 35 eines zweiten Wärmeleitkörpers 30 aus Kupfer gebracht sowie ein elektrisch isolierende Fügemittel 55 zwischen die einander gegenüberliegenden Verbindungsabschnitte 26 und 36 des ersten und zweiten Wärmeleitkörpers 20 und 30 (Fig 2b). Im dritten Verfahrensschritt wird unter Anwendung einer Druckkraft 53 und der Beaufschlagung von Wärme, wobei die Temperatur in der Indiumschicht 52 100 °C nicht überschreitet. Dabei diffundiert das Indium teilweise in die substratseitige Goldschicht der zweiten Kontaktfläche 12 des Laserdiodenbarrens und teilweise in das Kupfer des zweiten Wärmeleitkörpers 30, dessen Oberfläche zumindest im Diffusionsbereich zuvor ausreichend von Sauerstoff befreit wurde.
Mit der Aushärtung des Fügemittels 55 ist der Herstellungsprozess des Diodenlaserbauelement.es 80 abgeschlossen.
DRITTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
Im dritten Ausführungsbeispiel wird als Laserdiodenelement eine Laserdiode 10 mit einem Emitter 13a verwendet. Da die Resonatorlänge in Tiefenrichtung der Fig. 3a größer ist als die Breite der Laserdiode 10, ist eine Wärmespreizung zu beiden Seiten links und rechts parallel zu den Kontaktflächen 11 und 12
der Laserdiode 10 und senkrecht zur Resonatorrichtung beziehungsweise Lichtemissionsrichtung 15 vorteilhaft. In diesem Sinne weisen der erste und der zweite Wärmeleitkörper 20 und 30 jeweils zwei einander gegenüberliegende Verbindungsabschnitte 26 und 36 - einen linken und einen rechten - auf, zwischen denen jeweils der Kontaktabschnitt 25 beziehungsweise 35 liegt.
Im Vakuum werden die Anschlussflächen 21 und 31 der Kontaktabschnitte 25 und 35 von der nativen Aluminiumoxidschicht der aus Aluminium bestehenden Wärmeleitkörper 20 und 30 mit einem geeigneten Verfahren befreit. Ohne anschließend einer oxidierenden Umgebungsatmosphäre ausgesetzt zu, sein werden die Anschlussflächen 21 und 31 der Kontaktabschnitte 25 und 36 im Vakuum mit jeweils einer Indiumschicht 51 beziehungsweise 52 bedampft (Fig. 3a). Durch die Indiumschicht 51/ 52 ist die jeweilige Anschlussfläche 21/ 31 vor Oxidation geschützt, so dass auch in einer oxidierenden Umgebungsatmosphäre ein widerstandsarmer elektrischer Übergang zwischen der Indiumschicht 51/ 52 und dem jeweiligen Wärmeleitkörper 20/ 30 etabliert und aufrecht erhalten werden kann.
In einem ersten Abschnitt des dritten erfindungsgemäßen Verfahrensschrittes wird zunächst die Anordnung von erstem Wärmeleitkörper 20, Laserdiode 10 und zweitem Wärmeleitkörper 30 mit Druck 53 beaufschlagt, um eine kraftschlüssige Verbindung der Komponenten zu erzielen, ohne dass zwischen den Verbindungsabschnitten 26 und 36 der Wärmeleitkörper 20 und 30 ein Fügemittel 55 vorliegt (Fig. 3b). Dieses Fügemittel 55 wird erst im Verlauf des dritten erfindungsgemäßen Verfahrensschrittes unter Aufrechterhaltung des Druckes 53 zwischen die Verbindungsabschnitte 26 und 36 eingebracht. Damit liegt es erst in einem zweiten Abschnitt des dritten erfindungsgemäßen Verfahrensschrittes zwischen den Verbindungsabschnitten 26 und 36 vor, während dem es sich unter Aufrechterhaltung des Druckes 53 verfestigt und zu einem Stoffschluss zwischen den Wärmeleitkörpern 20 und 30 beiträgt. Dabei muss das Fügemittel nicht notwendigerweise elektrisch isolierend sein, weil bereits die oberflächlichen nativen Aluminiumoxidschichten der Wärmeleitkörper 20 und 30 für eine elektrische Isolierung und damit der nötigen Potentialtrennung der Wärmeleitkörper 20 und 30 voneinander sorgen.
In einer ersten alternativen Herstellungsvariante werden die Anschlussflächen 21/ 31 , nach dem sie im Vakuum von der nativen Aluminiumoxidschicht befreit wurden, im Vakuum mit einer Titan-Platin-Gold- Metallisierung versehen, die als Schutz vor Oxidation dient. Die Indiumschicht wird anstelle durch Aufdampfen durch Einfügen jeweils einer Indiumfolie 51/ 52 zwischen die Anschlussflächen 21/ 31 und die elektrischen Kontaktflächen 11/ 12 in die Anordnung eingebracht.
In einer zweiten alternativen Herstellungsvariante werden nach der Reinigung der Anschlussflächen 21/ 31 der Aluminiumoberfläche im Vakuum in demselben Vakuum sowohl Laserdiode 10 zwischen die Kontaktabschnitte 25/ 35 als auch Indiumfolien 51/ 52 beidseitig der Laserdiode 10 zwischen die jeweiligen Kontaktabschnitte 25/35 und die Laserdiode gebracht. Das Aufbringen der Kraft 53 erfolgt ebenfalls
im Vakuum. Während der Belüftung des Prozessraumes bleibt die Kraft 53 erhalten bis schließlich das Fügemittel zwischen die Verbindungsabschnitte 26 und 36 eingebracht wird und ausgehärtet ist.
VIERTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
Im vierten Ausführungsbeispiel wird die Halbleiterbauelement-Anordnung nicht wie in den drei vorhergehenden Ausführungsbeispielen durch ein Laserdiodenelement bereitgestellt, sondern durch eine Diodenlaser-Unterbaugruppe 40 mit einem Laserdiodenbarren 10, an dessen epitaxieseitiger Kontaktfläche 11 ein erster elektrisch leitfähiger Kontaktkörper 41 stoffschlüssig befestigt ist und an dessen substratseitiger Kontaktfläche 12 ein zweiter elektrisch leitfähiger Kontaktkörper 42 stoffschlüssig befestigt ist. (Fig. 4a, Fig. 4b). Beide elektrisch leitfähige Kontaktkörper 41 und 42 sind durch Gold-metallisierte, 300μιη dicke Kupfer-Wolfram-Substrate (CuW-Substrate) bereitgestellt, die einen Kupfer-Wolfram-Verbundwerkstoff aufweisen, in dem Verhältnis der Anteile Kupfer und Anteile Wolfram derart vorliegt, dass sich für die Kupfer-Wolfram-Substrate ein thermischer Ausdehnungskoeffizient ergibt, der von dem des Laserdioden- barrens 10 um nicht mehr als 2 ppm/ K abweicht. Für einen GaAs-Laserdiodenbarren 10 ist das Verhältnis der Gewichtsanteile Kupfer zu Wolfram vorzugsweise 10 zu 90.
Die CuW-Substrate 41 und 42 sind mittels Gold-Zinn-Lot, welches Gold und Zinn im Gewichtsverhältnis von 80 zu 20 enthält, an den Laserdiodenbarren 10 angelötet. Das Gold-Zinn-Lot ist im Gegensatz zu Indium stabil unter vergleichsweise hohen thermomechanischen und elektromechanischen Wechsella- sten, so dass die unmittelbare elektrische Kontaktierung des Laserdiodenbarrens durch die Verwendung der Kontaktkörper 41 und 42 vor Degradation auch bei hohen Leistungsanforderungen geschützt ist. Die Diodenlaser-Unterbaugruppe 40 weist an ihrem ersten Kontaktkörper 41 eine erste, vom Laserdiodenbarren 10 abgewandte, thermische Kontaktfläche 45 auf und an ihrem zweiten Kontaktkörper 42 eine zweite, vom Laserdiodenbarren 10 abgewandte thermische Kontaktfläche 46, die der ersten thermischen Kontaktfläche 45 gegenüberliegt.
Die erste thermische Kontaktfläche 45 steht bereit zur elektrischen und thermischen Kontaktierung durch einen ersten Wärmeleitkörper 20 aus Kupfer (Fig. 4c). Die zweite thermische Kontaktfläche 46 steht bereit zur elektrischen und thermischen Kontaktierung durch einen zweiten Wärmeleitkörper 30 aus Kupfer. Beide Wärmeleitkörper 20 und 30 weisen jeweils erfindungsgemäße Kontaktabschnitte 25 und 35 in Senkrechtprojektion des Diodenlaser-Unterbaugruppe 40 in Richtung der pn-Übergänge seines Laserdiodenbarrens 10 auf mit jeweils der Diodenlaser-Unterbaugruppe 40 zugewandten Anschlussflächen 21 beziehungsweise 31. Beide Wärmeleitkörper 20 und 30 weisen jeweils erfindungsgemäße Verbindungs-
abschnitte 26 und 36 die sich außerhalb der besagten Senkrechtprojektion einander gegenüberliegend erstrecken.
Zwischen die erste Anschlussfläche 21 und die erste thermische Kontaktfläche 45 wird eine erste Indiumfolie 51 von 50 μιη Dicke gebracht. Zwischen die zweite Anschlussfläche 31 und die zweite thermische Kontaktfläche 46 wird eine zweite Indiumfolie 52 von 50 μιη Dicke gebracht. Zwischen den ersten Verbindungsabschnitt 26 und den zweiten Verbindungsabschnitt wird eine beidseitig mit Epoxidharz-Klebstoff- Schichten 55 und 56 versehene 750 μιη dicke Aluminiumoxid-Keramikplatte eingebracht.
Im Verbindungsschritt des Herstellverfahrens wird äußerlich eine Kraft 53 auf die der Diodenlaser- Unterbaugruppe 40 abgewandte Seite des zweiten Wärmeleitkörpers 30 aufgebracht, während die der Diodenlaser-Unterbaugruppe 40 abgewandte Seite des ersten Wärmeleitkörpers 20 fest auf der Heizplatte eines Ofens aufliegt. Die Prozesstemperatur überschreitet 70°C. Sie überschreitet 100°C jedoch nicht. Durch Festkörperdiffusion des Indiums der Indiumfolien 51 und 52 sowohl in das oberflächennahe Kupfer der Wärmeleitkörper 20 und 30 als auch in die Gold-Metallisierung der CuW-Substrate wird eine stoffschlüssige Diodenlaserbauelement-Einheit erzielt, die zusätzlich durch den von den Klebstoffschichten 55 und 56 bedingten Stoffschluss zwischen den beiden Verbindungsabschnitten stabilisiert wird.
FÜNFTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
Gegenüber dem vierten Ausführungsbeispiel unterscheidet sich das fünfte Ausführungsbeispiel dadurch dass anstatt des Laserdiodenbarrens mit zahlreichen Emittern ein sogenannter Minibarren 10 von 120 μιη Dicke mit einem 2x3-Feld von Emittern verwendet wird, welche in zwei Reihen zu je drei Emittern übereinander angeordnet sind, wobei der Abstand der beiden Reihen voneinander von 2 bis 5 μιη beträgt. Eine solche Struktur übereinander angeordneter Emitter kann epitaktisch mittels MOCVD (metal organic chemical vapor deposition der MBE (molecular beam epitaxy) erzeugt werden.
Als Kontaktkörper 41 und 42 dienen beidseitig kupferbeschichtete Molybdän-Bänder von jeweils 50 μιη Gesamtdicke, die derart unter Verwendung eines Gold-Zinn-Lotes an einander gegenüberliegenden Kontaktflächen 11 und 12 des Minibarrens befestigt sind, dass ihre freien Endabschnitte zu einander gegenüberliegenden Seiten des Minibarrens parallel zu den Kontaktflächen und senkrecht zur Abstrahlrichtung 15 über den Minibarren 10 hervorstehen (Fig. 5b).
Die Wärmeleitkörper 20 und 30 sind Aluminiumquader, die eine oberflächliche, native oder künstlich verstärkte, Oxidschicht mit elektrisch isolierender Eigenschaft aufweisen. Auf diese Oxidschicht sind auf jeden Kontaktabschnitt 25 und 35 der Wärmeleitkörper 20 und 30 jeweils eine 10 μιη dünne Indiumschicht 51 und 52 aufgebracht (Fig.5c). Zwischen die Verbindungsabschnitte 26 und 36 der Wärmeleit-
körper 20 und 30 ist eine 250 μιη dicke Schicht 55 elektrisch leitfähigen silbergefüllten Epoxydharz- Klebstoffes eingebracht. Durch die oberflächlichen Oxidschichten der Aluminium-Wärmeleitkörper 20 und 30 wird ein Kurzschluss zwischen den Kontaktflächen 11 und 12 des Minibarrens 10 vermieden. Auf der der Diodenlaser-Unterbaugruppe 40 abgewandten Seite befindet sich ein Distanzstück 58 von 230 μιη Dicke, welches einer Verkippung der Wärmeleitkörper 20 und 30 zueinander im Verbindungsprozess vorbeugen soll. Die Beaufschlagung mit Kraft und Wärme erfolgt wie im vorhergehenden Ausführungsbeispiel mit dem ihm gegenüber abweichenden Ergebnis, dass die Aluminium-Wärmeleitkörper 20 und 30 die Diodenlaser-Unterbaugruppe 40 nur kraftschlüssig kontaktieren, weil das Indium der Indiumschichten 51 und 52 die (Aluminium-)oxidschichten der Wärmeleitkörper nicht benetzt. Stabilisiert wird dieser Kraft- schluss durch den Stoffschluss zwischen den Verbindungsabschnitten 26 und 36 der Wärmeleitkörper 20 und 30, der durch den verfestigten Klebstoff 55 vermittelt wird.
Die freien Endabschnitte der Molybdän-Bänder 41 und 42 ragen zu einander gegenüberliegenden Seiten seitlich über die Wärmeleitkörper 20 und 30 hervor und stehen zur elektrischen Kontaktierung zur Verfügung, während die Wärmeleitkörper 20 und 30 allein der thermischen Kontaktierung bedürfen.
Es versteht sich, dass einzelne oder mehrere Merkmale der Ausführungsbeispiele untereinander ausgetauscht und miteinander kombiniert werden können, ohne inhaltlich über den Umfang der Erfindung hinauszugehen.
Bezugszeichenliste
10 Laserdiodenelement
11 erste elektrische Kontaktfläche
12 zweite elektrische Kontaktfläche
13 Strahlungsemissionsfläche
13a Strahlungsemissionsabschnitt, Emitter
15 Strahlungsemissionsrichtungssymbol
16 erste Kontaktschicht
17 zweite Kontaktschicht
20 erster Wärmeleitkörper
21 erste Anschlussfläche/ Wärmeeintrittsfläche
22 Anbindungsfläche des ersten Wärmeleitkörpers 20
25 Kontaktabschnitt des ersten Wärmeleitkörpers 20
26 Verbindungsabschnitt des ersten Wärmeleitkörpers 20
30 zweiter Wärmeleitkörper
31 zweite Anschlussfläche/ Wärmeeintrittsfläche
32 Anbindungsfläche des zweiten Wärmeleitkörpers 30
35 Kontaktabschnitt des zweiten Wärmeleitkörpers 30
36 Verbindungsabschnitt des zweiten Wärmeleitkörpers 30
40 Diodenlaser-Unterbaugruppe
41 erster Kontaktkörper
42 zweiter Kontaktkörper
45 erste thermische Kontaktfläche
46 zweite thermische Kontaktfläche
50 Zwischenstück
51 erste metallische Schicht
52 zweite metallische Schicht
53 Kraftrichtungssymbol
55 erste Fügemittelschicht
56 zweite Fügemittelschicht
58 Distanzstück
80 Diodenlaserbauelement