Isolierglasverbund mit schräg angeordneten Photovoltaik Zellen und Verfahren zur Herstellung und Anwendung
Solarzellen werden einzeln oder zu Gruppen verschaltet in Photovoltaikanlagen, kleinen stromnetzunabhängigen Verbrauchern oder zur Stromversorgung von Raumfahrzeugen verwendet.
Ein Solarmodul wird durch seine elektrischen Anschlusswerte (z. B. Leerlaufspannung und Kurzschlussstrom) charakterisiert. Diese hängen von den Eigenschaften der einzelnen Solarzellen und der Verschaltung der Solarzellen innerhalb des Moduls ab.
Um den Anforderungen einer Anlage für solar erzeugten Strom gerecht zu werden, fasst man Solarzellen mittels mehrerer verschiedener Materialien zu einem Solarmodul zusammen. Dieser Verbund erfüllt folgende Zwecke:
• transparente, strahlungs- und witterungsbeständige Abdeckung
• robuste elektrische Anschlüsse
• Schutz der spröden Solarzelle vor mechanischen Einflüssen • Schutz der Solarzellen und elektrischen Verbindungen vor Feuchtigkeit
• Ausreichende Kühlung der Solarzellen
• Berührungsschutz der elektrisch leitenden Bauteile
• Handhabungs- und Befestigungsmöglichkeit
Es gibt verschiedene Bauformen von Solarmodulen mit verschiedenen Arten von Solarzellen. Im Folgenden wird anhand des weltweit am häufigsten eingesetzten Modultyps der Aufbau erklärt:
• Eine Glasscheibe (meist sogenanntes Einscheiben-Sicherheits-Glas, kurz ESG) auf der zur Sonne gewandten Seite.
• Eine transparente Kunststoff seh icht (Ethylenvinylacetat (EVA) oder Polyvinylbutyral (PVB) oder modifizierte EVA-Folien, zum Beispiel EVM-
Kautschuk Levamelt von Lanxess (Lanxess EP1417097B1), in der die Solarzellen eingebettet sind,
• mono- oder polykristalline Solarzellen oder flexible Solarzellenmodule, die durch Lötbändchen elektrisch miteinander verschaltet sind, • Rückseitenkaschierung mit einer witterungsfesten Kunststoffverbundfolie
. z. B. aus Polyvinylfluorid (Tedlar) und Polyester, zum Beispiel Icosolar von Isovolta (EP00655976B1 ) oder aber einer Glasscheibe,
• Anschlussdose mit Freilaufdiode bzw. Bypassdiode und Anschlussterminal » ein Aluminiumprofil-Rahmen zum Schutz der Glasscheibe bei Transport,
Handhabung und Montage, für die Befestigung und für die Versteifung des Verbundes oder auch rahmenlos.
In der DE202008003967U1 wird eine Baugruppe von Solar- Photovoltaikzellen beschrieben, die in einem Isolierglasverbund angeordnet sind. Die Baugruppe ist zwischen zwei Scheiben angeordnet, die mit einem umlaufenden Dichtstreifen zu einem abgeschlossenen Hohlraum abgedichtet sind.
Die Dünnfilmphotovoltaikzellen sind mit einem Haftkleber auf der Innenseite des Isolierglasverbundes fixiert. Damit bestehen allerdings die Nachteile der unerwünschten Ausgasung des Klebers im Innenraum und eine aufwendige Montage.
Generell werden Dünnfilm-PV-Zellen, so wie in diesem Gebrauchsmuster genannt, einzellig ausgeführt - da die entsprechenden Serien/Parallel- Schaltungen bereits im Dünnfilm-Layout gemacht werden können. Wenn 2 oder mehr Dünnfilmzellen in einem Isolierglasverbund angeordnet werden, dann ist dabei meist die Durchsicht maßgeblich, sodass in einem z.B. mittigen Bereich keine Dünnfilmzellen angeordnet werden können, damit der Isolierglasverbund auch als Fenster verwendet werden kann.
In der EP00499075B1 wird ein Solarzellenstring vorgeschlagen, bei dem zueinander beabstandete Solarzellen über Kontaktelemente in Reihe geschaltet werden, die eine Refativbewegung zwischen den Zellen ermöglichen.
In einer üblichen Ausführungsform, beispielsweise in der EP01018166B1 genannt, werden derartig kontaktierte und in Serie beziehungsweise Parallel geschaltete Solarzellen beidseitig mit einem Einkapselungsmaterial, beispielsweise und üblicherweise EVA (Ethylenvinylacetat) in einer Laminieranlage versehen.
Beim vorher genannten Stand der Technik besteht der Nachteil einer aufwändigen Montage und Halterung der Solarzellen mittels Lamination auf entsprechenden Trägerplatten.
Außerdem war bei den bekannten Solarmodulen nicht an eine Integration in eine vertikale oder annähernd vertikalen Gebäudefassade gedacht worden. Bei mit Fenstern und anderen Öffnungen versehenen Gebäudefassaden ist es jedoch wichtig, in der Fassade derartige Module zur Stromgewinnung zu integrieren, ohne das Aussehen der Fassade zu beeinträchtigen und überdies noch die Möglichkeit zu schaffen, aus dem Innenraum des Gebäudes durch die fassadenseitig integrierten Solarmodule nach außen blicken zu können.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Mehrzahl von Solarzellen gemäß dem DE202008003967U1 so zu haltern, dass eine Integration in eine vertikale oder annähernd vertikalen Gebäudefassade möglich ist.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass die Solarzellen im Innenraum eines etwa vertikal (aufrecht) stehenden Isolierglaskörpers schräg zur Vertikalen angeordnet sind, welcher Isolierglaskörper in oder auf einer annähernd vertikalen Gebäudefassade befestigt ist.
Der Isolierglaskörper besteht aus einem Isolierglasmodul, das seinerseits mindestens aus einer Frontscheibe und mindestens einer davon beabstandet angeordneten Rückscheibe und einem Innenraum besteht, in dem die Solarzellen angeordnet sind.
Der Innenraum ist bevorzugt mit einem inerten Gas gefüllt und die Solarzellen sind durch Verlöten auf der Innenseite mindestens einer der Scheiben festgelegt.
Durch die schräg zur Vertikalen angeordneten Solarzellen wird ein günstiger Sonneneinstrahlwinkel bei vertikaler Anordnung des Isolierglasverbundes in einer Gebäudefassade erreicht.
Die Erfindung verwendet mono- oder multi-kristalline Module, also c-Si
Zellen oder andere Photovoltaikzellen, insbesondere kleine stückweise Zellen. Diese Solarzellen können auch flexibel ausgebildet sein und es können organische Solarzellen (z.B. Konarka) oder partikuläre Solarzellen (Nanosolar, SSP Spheral Solar ATS, Taiyo Yuden, Kyocera, usw.) beziehungsweise auch stückweise bzw. zellenartige Dünnfilmsolarzellen auf Basis a-Si, a-Si-Tandem, CIS, CIGS (Copper Indium Gallium Diselenide), usw. verwendet werden.
c-Si Zellen weisen Abmessungen von z. B. von 157 x 157 mm bis etwa 120 x 120 mm auf und können je nach den vorgesehenen Lötstützpunkten am Glas nahezu beliebig angeordnet werden, wobei die Schräglage durch die Zellengröße und den Abstand der beiden Glasscheiben des Isolierglasverbundes gegeben ist. Übliche Abstände im Innenraum zwischen den Glasscheiben liegen im Bereich von wenigen 5 mm bis über 30 mm.
Bedingt durch den geringen Scheibenabstand von maximal 35 mm im
Vergleich zu einer Kantenlänge von 15, 7 cm der Solarzellen ist deren Schrägstellung im Innenraum des Isolierglasmoduls notwendig, um eine geringe Einbautiefe des Isolierglasmoduls in die Gebäudefassade zu erreichen.
Durch die Art der Anordnung der vertikalen Abstände der einzelnen, schuppenartig übereinander angeordneten Solarzellen und deren Positionierung kann eine Durchsicht von den Innenräumen des Gebäudes nach außen durch das Isolierglasmodul hindurch in gewissen Bereichen erreicht werden. Es wird dadurch auch umgekehrt eine Lichtdurchlässigkeit von z.B. 20% erreicht.
Die schuppenartige Anordnung der einzelnen schräg gestellten Solarzellen soll möglichst so getroffen werden, dass sich die Solarzellen nicht gegenseitig im Beeich der horizontalen Ränder abschatten.
Es wird jedoch bevorzugt, wenn der gegenseitige vertikale Abstand der schuppenartig übereinander angeordneten Solarzellen so gewählt ist, dass sich in der Art eines Jalousie-Effektes Durchsichtbereiche ergeben. Die geschuppten Solarzellen überlappen sich demnach nicht, sondern lassen zwischen sich zeilenförmige Durchsichtbereiche.
Zusätzlich kann die Serien- und Parallelschaltung ebenso frei gewählt werden, wie es für die jeweilige Anwendung optimal ist. Damit können die erfindungsgemäßen Solarmodule auch als (Gebäude-)Fenster mit einer guten optischen Durchsicht erstellt werden.
Die Anschlüsse können natürlich sehr einfach direkt aufgebracht und thermisch fixiert auf der Innenseite des Glases durch das Hohlprofil mit deren primären und sekundären Isolierungen nach Außen geführt werden. Eventuelle
Dioden oder Widerstände können dabei natürlich ebenso sehr einfach integriert werden.
Damit besteht der wesentliche Vorteil, dass mit der schrägen Anordnung der Solarzellen im Innenraum eines derartigen Isolierglasmoduls eine gute Halterung mit optimiertem Winkel zur Sonne gegeben ist, denn nun können die Solarzellen einfach auf die Innenseite der Rückscheibe schräg aufgelegt werden, wobei die Halterung am erhöhten Ende gleichzeitig die elektrische Kontaktierung ist. Es genügt eine einfache Lagensicherung oder
Lagenfixierung, wie sie z. B. durch Klebstofftropfen oder eine Verlötung erfolgen kann, welche beispielsweise am unteren Ende der Solarzellen angeordnet sind und einen Haftverbund mit der Innenseite der Rückscheibe erbringen.
In der vorliegenden Erfindung werden kleinformatige Solarzellenmodule von zum Beispiel 15,7 cm im Quadrat verwendet, die mit lötfähigen und elektrisch gut leitenden Randelementen beziehungsweise Bändern versehen sind, die die Unterseite einer Zelle mit der oberseitigen Struktur einer in Serie geschalteten Zelle verbinden und in der Folge die Anschlüsse eines Moduls ergeben. Die Art der Serien- und Parallelschaltung kann dabei nach dem Stand der Technik gewählt werden und die Anzahl dieser Verbindungsbänder (Strings) kann ebenfalls nach dem Stand der Technik gewählt werden, wobei zwei Strings eine übliche Anzahl ist.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die die Zellen verbindenden Strings zur Lagensicherung der Solarzellen auf der Innenseite der Rückscheibe angelötet sind.
Damit ergibt sich eine besonders einfache Halterung und damit auch eine einfache Montage derartiger Isolierglasmodule mit darin lediglich der Lagensicherung dienenden, befestigten Solarzellen.
Es ist also deshalb keine Lamination mehr erforderlich und die Solarzellen können sozusagen in einen „Schneewittchensarg" schräg hineingelegt und dort lagengesichert gehalten werden.
Erfindungsgemäß ist der Innenraum als Hohlraum ausgebildet und ist mit einem inerten Gas, bevorzugt Argon, gefüllt. Dies ist ein Unterschied zum Stand der Technik, denn beim Stand der Technik ist aus elektrischen Gründen vorgesehen, dass die Oberfläche von Solarzellen vollkommen mit einer Kunststoffschicht abgedeckt ist, die optisch durchlässig ist, d. h. also transparent oder transluzent ausgebildet ist und der Halterung der Solarzellen dient und die Reflektion der einfallenden Sonne reduziert.
Dies entfällt nach der vorliegenden Erfindung, und es werden dadurch wesentliche Kosten gespart. Es handelt sich beim Stand der Technik um eine sogenannte EVA-Beschichtung (Ethylenvinylacetat).
Diese entfällt erfindungsgemäß, und damit werden die Herstellungskosten eines derartigen Fotovoltaik-Elementes wesentlich herabgesetzt. Gleichzeitig wird durch die Schräglage der Wirkungsgradverlust durch allfällige Reflektionen an der sonnenseitigen Glasinnenscheibe beziehungsweise der Oberfläche der Solarzellen ausgeglichen beziehungsweise liegt der Gesamtwirkungsgrad höher als vergleichbare vertikal in Gebäudefassaden integrierte Solarzellen.
Durch den Wegfall der beschichtenden Kunststoffüberdeckung der Solarzellen besteht im Innenraum des Isolierglasmoduls die Gefahr der Reflexion und damit eines Wirkungsgradverlustes. Um dies zu vermindern, ist vorgesehen, dass an der Oberseite der Frontscheibe eine Antireflexbeschichtung angebracht wird. Ebenso kann eine Prägestruktur an der Oberfläche der Frontscheibe verwendet werden. Übergeordnet soll jedoch die Schrägstellung der Solarzellen eine Erhöhung des gesamten Wirkungsgrades ermöglichen.
Weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass aufgrund der Aufnahme der Solarzellen in einem Isolierglasmodul vorausgesetzt ist, dass das Isolierglasmodul allseitig abgedichtet ist und mit dem vorher genannten inerten Gas, insbesondere Argon befüllt ist oder evakuiert ist. Hierzu ist vorgesehen, dass randseitig ein umlaufendes Hohlprofil angeordnet ist, welches einerseits mit einem ersten Haftmittel an den Innenseiten der Front- und der Rückscheibe befestigt ist und welches stirnseitig ein Dichtmittel trägt, welches dieses Abstandsprofil abdichtend vollumfänglich in dem Zwischenraum zwischen der Frontscheibe und der Rückscheibe hält und trägt.
In einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die Solarzellen lediglich mit einem haftvermittelnden Kleber auf der Innenseite der Rückscheibe schräg positioniert.
In einer zweiten Ausführungsform werden die Solarzellen im Bereich ihrer Strings an zugeordneten Leitschichten angelötet, die auf der Oberfläche der Rückscheibe angeordnet sind, wobei an einer Seite die Strings erhöht ausgebildet sind oder aber ein Abstandshalteelement mit der elektrischen Kontaktierungsfunktion eingebaut wird.
Die Erfindung sieht auch eine Kombination der beiden oben genannten Lagensicherungen vor.
Von besonderem Vorteil ist, dass diese Leitschichten auch noch randseitig angebracht werden können und der Zu- und Ableitung der Stromleiter nach außen dienen.
Ein zur Herstellung eines derartigen Fotovoltaik-Moduls bevorzugtes Verfahren besteht aus folgenden Verfahrensschritten:
1. Herstellung von handelsüblichen Solarzellen mit elektrischem Anschluss der zugeordneten Strings, sodass dieses Fotovoltaik- Modul elektrisch leitfähig und funktionsfähig vorliegt. 2. Einlegen dieses so vorbereiteten, voll funktionsfähigen Fotovoltaik-
Moduls in einen geöffneten Isolierglasverbund in Schräglage, wobei die Frontscheibe noch entfernt ist und zumindest der einseitige Abstand der einzelnen Photovoltaikzelle gegeben sein muss.
3. Die auf der Rückscheibe schräg aufgelegten Solarzellen werden mit einem geeigneten lagensichernden Kleber auf der Rückscheibe fixiert und die Zu- und Ableitungen werden löttechnisch auf lötbaren Leitschichten auf der Innenseite der Rückscheibe hergestellt.
4. Anbringen des randseitig umlaufenden Hohlprofils mit mindestens einem Haftmittel zur Befestigung des Hohlprofils an der Innenseite der Rückscheibe.
5. Anbringen der Frontscheibe auf das vorbereitete Hohlprofil mit Anheften der Innenseite der Frontscheibe an das hohlprofilseitige Haftmittel
6. Stirnseitiges umlaufendes Anbringen eines Dichtmittels zum Abdichten des Hohlprofils in dem Isolierglasverbund zwischen der Frontscheibe und der Rückscheibe.
7. Der Innenraum im Isolierglasmodul wird mit inertem Gas, insbesondere Argon, befüllt oder evakuiert.
In einer zweiten Verfahrensvariante werden alle Verfahrensschritte, wie oben stehend ausgeführt, mit Ausnahme des Verfahrensschrittes, dass die Solarzellen mit einem haftvermittelnden Kleber auf der Innenseite der Rückscheibe festgelegt werden.
Stattdessen werden die Strings, die zur elektrischen Verbindung der Solarzellen dienen, mithilfe einer Löt- oder Reibschweißverbindung auf zugeordneten, lötbaren Leitschichten auf der Innenseite der Rückscheibe festgelegt.
Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
Es zeigen:
Figur 1 : den schematischen Schnitt durch ein Isolierglasmodul mit schräg angeordneten Solarzellen (1 , 2),
Figur 2: den schematischen Schnitt durch ein Isolierglasmodul mit schräg angeordneten Solarzellen (1 , 2) mit Winkelelementen (24).
Figur 3: schematisiert ein Schnitt durch ein Gebäude mit in der Fassade integriertem Isolierglasmodul
Figur 4: die Vorderansicht auf die Gebäudefassade nach Figur 3
In Figur 1 ist ein schematischer Schnitt durch ein Isolierglasmodul mit schräg angeordneten Solarzellen 1 , 2 dargestellt, das aus zwei miteinander verschalteten Solarzellen 1 , 2 besteht, die in nicht näher dargestellter Weise über Strings 18 elektrisch leitfähig miteinander verbunden sind. Jede Solarzelle
1 , 2 besteht aus einer Vielzahl von elektrisch miteinander verbundenen
Einzelzellen 3. Es wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht auf die verschiedenen Verschaltungsarten dieser Solarzellen eingegangen.
Wichtig ist nun, dass die Solarzellen 1 , 2 in ein Isolierglasmodul 4 lagengesichert befestigt eingebracht werden, wobei nach der vorher genannten ersten Verfahrensvariante auf eine aus Glas bestehende Rückscheibe 11 die Solarzellen 1 , 2 aufgelegt werden und mithilfe eines nicht näher dargestellten Haftklebers auf der Oberfläche dieser Rückscheibe 11 festgelegt werden. Die Strings 18 sind hierbei elektrisch leitfähig miteinander verbunden und werden stirnseitig unter dem Hohlprofil 12 herausgeführt. Somit sind die Anschlüsse 15, 16 elektrisch kontaktierbar.
Nach der Festlegung der Solarzellen 1 , 2 auf der Innenseite der Rückscheibe 11 wird nun das Hohlprofil 12 eingesetzt und mit einem geeigneten Haftmittel 13 auf der Innenseite der Rückscheibe 11 angeklebt. Danach wird die Frontscheibe 7 aufgelegt, die ebenfalls mit einem geeigneten Haftmittel 13 mit dem Hohlprofil 12 verbunden wird. Das Haftmittel 13 ist so ausgebildet, dass es thermisch elastisch ist und ein gewisses Bewegungsspiel der beiden Scheiben 7, 11 zueinander zulässt.
Es wird dann ein Dichtmittel 14 stirnseitig umlaufend aufgetragen, welches das Hohlprofil 12 abdichtend mit den Scheiben 7, 11 verbindet und so einen absolut dichten, d. h. luftdichten, Abschluss erbringt, sodass der Innenraum 9 des Isolierglasmoduls 4 von der Atmosphäre abdichtend abgeschlossen ist. Es wird deshalb kein Wasserdampf im Innenraum 9 vorhanden sein, insbesondere weil auch ein geeignetes Trocknungsmittel 17 im Hohlprofil 12 angeordnet ist und durch entsprechende luftführende Kanäle Zugang zum Innenraum 9 des Isolierglasmoduls 4 hat.
Auf der Innenseite der Frontscheibe 7 kann eine Beschichtung 8 vorgesehen werden, die als Antireflex-Beschichtung ausgebildet ist.
Beim Aufbringen der Frontscheibe 7 auf dem Haftmittel 13 und der Abdichtung mit dem Dichtmittel 14 kann gleichzeitig auch ein Luftaustausch der im Innenraum 9 vorhandenen atmosphärischen Luft gegen ein inertes Gas vorgenommen werden, es kann jedoch auch grundsätzlich Luft im Innenraum 9 verbleiben oder der Innenraum kann evakuiert werden.
Eine entsprechende Bestrahlung der Sonne 5 in Pfeilrichtung 6 auf die Frontscheibe 7 des Isolierglasmoduls 4 führt daher zu einer geeigneten Einstrahlung in den Innenraum 9, wobei die außenseitige Beschichtung 10 auf der Außenseite der Frontscheibe 7 eine Reflexion nach außen verhindert. Hierdurch kommt es zu einer ausgezeichneten Belichtung im Innenraum 9 durch die transparente oder transluszente Frontscheibe 7 auf die Solarzellen 1 , 2, die daher mit hohem Wirkungsgrad arbeiten. Es besteht nicht die Gefahr der Verschmutzung und nicht die Gefahr der Wasserdampfbildung.
Alterungserscheinungen werden aufgrund der Umhüllung der Solarzellen durch trockene Luft beziehungsweise ein inertes trockenes Gas minimiert. Damit ist eine hohe Lebensdauer für die Solarzellen bei hohem Wirkungsgrad gegeben. Die Solarzellen liegen sozusagen frei in einem „Schneewittchensarg", ohne dass sie von einer wesentliche Lichtstärke wegnehmenden diffusen Abdeckschicht überdeckt wären, wodurch diese gesamte Anordnung mit einem wesentlich höheren Wirkungsgrad arbeitet.
Die Solarzellen (1 , 2) können dabei entsprechend dem zur Verfügung stehenden Abstand (25) der beiden Glasscheiben (7, 11 ) und der Abmessung (26) der Solarzellen (1 , 2) schräg (23) gestellt werden.
In einer einfachen Ausführung kann die Schräglage (23) durch die String- Elemente (18) erreicht werden. Der zellenunterseitige String (18) kann dabei auf einer Leitschicht (19) mittels Löten oder Ultraschall beziehungsweise Reibschweißen befestigt werden und das zellenoberseitige String-Element (18) kann mit einem entsprechenden Winkel und Abstand auf ein weiteres Element der Leitschicht (19) geführt und kontaktiert werden.
In diesem Fall werden die elektrische Verdrahtung und die mechanische Befestigung inklusive der Einstellung der Schräglage (23) durch String- Elemente (18) realisiert.
Grundsätzlich kann jedoch auch die Befestigung der Solarzellen (1 , 2) mittels Klebeelementen getrennt von der String-Kontaktierung (18, 19) realisiert werden. Dabei werden zuerst die Zellen mittel Klebe-Elementen in der
Schräglage fixiert und anschließend werden die String-Elemente (18) mit den Leitschichten (19) elektrisch kontaktiert.
Die String-Elemente (18) müssen nicht jeweils über die gesamte Länge (26) der Solarzellen (1 , 2) geführt werden, sondern es können auch nur stückweise String-Elemente (18) mit einem entsprechend großen Querschnitt und damit einer entsprechenden mechanischen Stabilität verwendet werden.
Die Anordnung der Solarzellen (1 , 2), also der Abstand der Solarzellen (1 , 2) voneinander und deren Schräglage, wird derart gewählt, dass ein Maximum an Konversion der Sonnenbestrahlung (Pfeilrichtung 6) in elektrische Energie gegeben ist. Durch die Schräglage (23) und den vertikalen Abstand der zeilenförmig angeordneten Solarzellen (1 , 2) zueinander ist eine Art Jalousie- Effekt gegeben und es wird eine Durchsicht 29 nach unten beziehungsweise auch in einem waagrechten Winkel erreicht, wie dies insbesondere auch aus Figur 4 zu entnehmen ist.
Grundsätzlich kann die Schräglage (23) auch variabel ausgeführt werden und es kann der Winkel (23) manuell oder automatisch geregelt werden.
In Figur 2 ist ein schematischer Schnitt durch ein Isolierglasmodul mit schräg angeordneten Solarzellen (1 , 2) mit Winkelelementen (Schräglagenelementen 24) dargestellt.
In dieser Ausfϋhrungsform werden die Solarzellen (1 , 2) mit den String- Elementen (18) mittels einzelner Schräglageelemente (24) auf der Glasscheibe (11 ) positioniert und anschließend werden die elektrischen Kontakte (18, 19) hergestellt.
Die Schräglageelemente (24) können aus thermoplastischem oder duroplastischem Kunststoff oder auch aus Metall oder Keramik oder einer
Kombination dieser Materialien ausgeführt sein und es können Einzelelemente oder Mehrfachelemente beziehungsweise Mehrfachgebilde verwendet werden.
Dadurch kann die Montage vereinfacht und beschleunigt werden.
Übliche Solarzellen (1 , 2) haben einen kleinen inaktiven Rand dieser kann deshalb ohne Wirkungsgradverlust für eine randseitige Befestigung verwendet werden.
Weiters können Solarzellen (1 , 2) mit bereits kontaktierten Strings (18) - und derart in Reihe geschaltet verwendet werden und diese können auf die Glasscheibe (11 ) mit den Schräglageelementen {24) gelegt und anschließend fixiert werden.
Die Schräglagenelemente (24) können beispielsweise auf der Glasoberfläche (11 ) mittels Kleben oder Löten auf einer darunter angeordneten Leitschicht (19) befestigt werden und die Schräglageelemente (24) können auch so ausgebildet sein, dass das andere Ende der Solarzelle (1 , 2) positioniert beziehungsweise leicht eingeschnappt werden kann und derart die Solarzellen (1 , 2) bereits fest in ihrer Schräglage (23) fixiert sind.
In Figur 3 wird eine schematischer Querschnitt durch ein Gebäude mit Isolierglasmodulen (4) mit integrierten Solarzellen (1 , 2) aufgezeigt. Die maximale Schrägstellung der einzelnen Solarzellen (1 , 2) im Innenraum (9) ist durch die Größe der Solarzellen (1 , 2) und den Abstand der beiden Glasscheiben (7, 11 ) bestimmt. Der Abstand der Solarzellen (1 , 2) wird bevorzugt derart gewählt, dass bei einer bestimmten Sonnenlage (5) die Sonnenstrahlen (30) auf die einzelnen Solarzellen (1 , 2) ganz oder weitgehend ohne Abschattung einer anderen Solarzelle (1 , 2) erfolgt.
Durch eine derartige schuppenförmige Beabstandung der Solarzellen übereinander ist eine gewisse Durchsicht (29) für eine Person (28) im Innenbereich des Gebäudes gegeben, wobei die Durchsicht (29) bevorzugt nach unten und nicht nach oben in Blickrichtung Sonne (5) gegeben sein wird. Derart wird ein Jalousie-ähnlicher Effekt bei halb geschlossenen beziehungsweise halb geöffneten Lamellen erzielt. Der Durchblick 29 kann weiters durch den lateralen Abstand der einzelnen Solarzellen 1 , 2 erreicht werden, wobei dieser im Bereich zwischen wenigen mm betragen kann bis zu mehreren Zentimeter gewählt werden kann. Je nach gewähltem Abstand wird dann ein geringerer Konversionswirkungsgrad pro Fläche von Sonnenenergie in elektrische Energie erzielt werden.
In Figur 4 wird eine schematische Draufsicht auf eine Gebäudefassade (27) dargestellt. Dabei werden einzelne Isolierglaselemente (4) mit diversen Solarzellen (1 , 2) in Frontalsicht dargestellt.
Die Breite (31 ) der Solarzellen (1 , 2) ist weitgehend vom gewählten Solarzellentyp abhängig und der Abstand (32) kann architektonisch gewünscht ausgebildet werden und es kann derart der Durchblick kleiner oder größer gewählt werden.
Die Höhe (33) der schräggestellten Solarzellen (1 , 2) wird durch die tatsächliche Höhe bzw. Länge (26) der Solarzelle (1 , 2) und dem Abstand der beiden Glasscheiben (7, 11 ) beziehungsweise durch die Schrägstellung (23) der
Solarzellen (1 , 2) bestimmt. Der Abstand (34) der übereinander angeordneten Solarzellen (1 , 2) wird im Allgemeinen positiv sein und einige mm betragen und wird derart gewählt, dass keine Abschattung der Solarzellen untereinander stattfindet.
Zeichnungslegende
1 Solarzelle 21 Lötverbindung
2 Solarzelle 25 22 Anschlussfläche
3 Einzelzelle 23 Winkel (Schräglage)
4 Isolierglasmodul 24 Schräglageelement
5 Sonne 25 Abstand Glas (7, 11 )
6 Pfeilrichtung 26 Länge Solarzelle (2)
7 Frontscheibe 30 27 Gebäudefassade
8 Beschichtung (innen) 28 Person
9 Innenraum 29 Durchsicht
10 Beschichtung (außen) 30 Sonnenstrahlen bezüglich
11 Rückscheibe PV-Zellen-Abschattung
12 Hohlprofil 35 31 Breite der einzelnen
13 Haftmittel Solarzelle
14 Dichtmittel 32 Waagrechter Abstand der
15 Anschluss Solarzellen
16 Anschluss 33 Höhe der schräggestellten
17 Trocknungsmittel 40 Solarzelle
18 String 34 Abstand der übereinander
19 Leitschicht (lötbar) angeordneten Solarzellen
20 Thermische Fixierung