Drehschwinαungsdämpfer
Die Erfindung betrifft einen Drehschwingungsdämpfer mit zwei um eine Drehachse drehbaren und entgegen der Wirkung zumindest eines Energiespeichers in Umfangsrichtung relativ zueinander verdrehbaren Bauteilen, wobei ein Bauteil mittels eines axialen Ansatzes den zumindest einen Energiespeicher gegen Fliehkraft abstützt und eine Gleitschale radial zwischen dem zumindest einen Energiespeicher dem axialen Ansatz angeordnet ist.
Drehschwingungsdämpfer dieser Gattung sind zum Beispiel aus der DE 103 10 831 A1 bekannt. In dem dort als Zweimassenschwungrad ausgebildeten Drehschwingungsdämpfer sind eine oder mehrere über den Umfang verteilte Gleitschalen fest in den ihnen zugeordneten Bauteilen angeordnet, an denen sich Energiespeicher radial unter Fliehkraft abstützen.
Für die vorliegende Erfindung ergibt sich daher die Aufgabe, den Stand der Technik in vorteilhafter Weise weiter zu bilden. Insbesondere sollen die Reibungsverhältnisse und Hysterese der Energiespeicheranordnung verbessert werden.
Die Aufgabe wird durch einen Drehschwingungsdämpfer mit zwei um eine Drehachse drehbaren und entgegen der Wirkung zumindest eines Energiespeichers in Umfangsrichtung relativ zueinander verdrehbaren Bauteilen, wobei ein Bauteil mittels eines axialen Ansatzes den zumindest einen Energiespeicher gegen Fliehkraft abstützt und zumindest eine Gleitschale radial zwischen dem zumindest einen Energiespeicher und dem axialen Ansatz angeordnet ist, gelöst, wobei die Gleitschale gegenüber dem axialen Ansatz in Umfangsrichtung verdrehbar angeordnet ist und mit dem zumindest einen Energiespeicher formschlüssig verbunden ist.
Ein Drehschwingungsdämpfer im Sinne der Erfindung kann ein Dämpfer zur Dämpfung von Torsionsschwingungen sein, die beispielsweise von Brennkraftmaschinen hervorgerufen werden. Die beschriebenen Drehschwingungsdämpfer eignen sich daher insbesondere für Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren und werden an einem Eingangs- oder Primärteil des Drehschwingungsdämpfers mit der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine und an einem Ausgangsteil mit dem Getriebe verbunden. Auf dem Ausgangs- oder Sekundärteil kann eine Reibungskupplung vorgesehen sein, deren Kupplungsscheibe mit einer Getriebeeingangswelle verbunden sein kann. Alternativ kann die Sekundärseite oder das Sekundärteil mit einem
Drehmomentwandler verbunden sein. Werden dem Primär- und Sekundärteil Massen mit einem vorgegebenen Trägheitsmoment zugeordnet, erfüllt der Drehschwingungsdämpfer die Funktion eines Zweimassenschwungrades.
Zur Dämpfung der Drehschwingungen sind die beiden als Ein- und Ausgangsteile, beziehungsweise als Primär- und Sekundärteile entgegen der Wirkung des zumindest einen Energiespeichers verdrehbar, wobei parallel oder seriell zu dem zumindest einen Energiespeicher über den vollen oder einen Teilweg der Verdrehung mit oder ohne Verschleppung zumindest eine Reibeinrichtung geschaltet werden kann. Der zumindest eine Energiespeicher kann aus mehreren über den Umfang verteilten Federelementen, die vorzugsweise auf Druck belastbar sind, bestehen. Dabei können mehrere Federgruppen auf einem oder mehreren Durchmessern angeordnet sein und unterschiedliche Dämpferstufen bilden. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von so genannten Bogenfedern, die auf den Einsatzdurchmesser vorgebogen sein können und daher leichter zu montieren sind. Die Energiespeicher werden bei Verdrehung der beiden Bauteile jeweils von einer Anschlagfläche des einen und einer Anschlagfläche des anderen Bauteils beaufschlagt, das heißt, komprimiert.
Bei einer Verdrehung des Drehschwingungsdämpfers um die Drehachse entstehen an den Energiespeichern Fliehkräfte, durch die die Energiespeicher nach außen beschleunigt und mit einer entsprechenden Kraft gegen den Außenumfang gedrückt werden. Bei gleichzeitiger Verdrehung der Bauteile gegeneinander entsteht eine erhöhte Reibung der Kontaktflächen der Energiespeicher und den diesen radial abstützenden Teilen. Entsprechend ist zumindest eine Gleitschale vorgesehen, an den sich der zumindest eine Energiespeicher abstützen kann. Wegen der hohen Reibung ist insbesondere bei Lastwechseln eine hohe Hysterese zu beobachten, die dadurch behoben wird, dass die zumindest eine Gleitschale in dem sie aufnehmenden Bauteil in Umfangsrichtung verdrehbar aufgenommen werden kann. Auf diese Weise wird die Hysterese vermindert, indem nicht die Reibung des Energiespeichers selbst gegenüber der Gleitschale vermindert wird. Vielmehr verdreht sich die Gleitschale mitsamt dem sich auf diesem reibungsbehaftet abstützenden Energiespeicher. Dabei kann die Gleitschale aus mehreren, sich über den Umfang verteilenden Gleitschalensegmenten gebildet sein. Auf diese Weise entsteht quasi für jeden Energiespeicher ein Segment einer Gleitschale, auf der sich dieser abstützt. Auch können die Gleitschalen mit Spiel in Umfangsrichtung versehen sein, so dass sich die Gleitschalen unabhängig voneinander und ohne gegenseitig anzustoßen in Umfangsrichtung verlagern können. In besonders vorteilhafter Weise sind dabei die Gleitschalensegmente in Umfangsrichtung kürzer als der zugehörige Energiespeicher bei auf Block gehenden Federwindungen.
Die Gleitschale ist an einem axialen Ansatz eines Bauteils, das das Primär- oder Sekundärteil sein kann, aufgenommen. Dieser axiale Ansatz kann beispielsweise mittels Metallumformungsverfahren, beispielsweise Tiefziehen, Fließpressen oder ähnlicher Verfahren, aus dem Bauteil gebildet oder als separates Teil, beispielsweise als Ringteil, angebracht sein. In vorteilhafter Weise kann das Bauteil so geformt sein, dass der axiale Ansatz Teil eines Aufnahmekäfigs für die Aufnahme der Energiespeicher ist, wobei an den axialen Ansatz ein weiteres Teil zur Begrenzung des Aufnahmekäfigs auf der gegenüberliegenden Seite vorgesehen sein kann.
Die verdrehbare Lagerung der Gleitschale gegenüber dem axialen Ansatz erfolgt in vorteilhafter Weise reibungsoptimiert mittels einer entsprechenden Lagerung von Gleitschale und Aufnahmefläche aufeinander. In vorteilhafter Weise kann die Gleitschale gegenüber dem axialen Ansatz gleitgelagert sein. Zur Ausbildung eines Gleitlagers ist die im axialen Ansatz vorgesehene Anlagefläche für die Gleitschale und die Gleitschale selbst zur Ausbildung einer geringen Reibung für den Gleitlagereinsatz vorbereitet. Zum einen kann zwischen den beiden Teilen ein Gleitmittel, beispielsweise Öl, Fett oder eine Gleitpaste, wirksam sein. Dem Gleitmittel können feste Zusätze wie Graphit, Molybdänsulfid, Teflonpartikel oder andere eine dauerhafte Reibminderung bewirkende Stoffe beigemengt sein. Auch können diese Stoffe zur Ausbildung einer Trockenreibung ohne flüssige Schmierstoffe verwendet werden. Zum anderen kann die Anlagefläche des axialen Ansatzes und/oder die ihr zugewandte Oberfläche der Gleitschale mit Material beschichtet sein, die Gleiteigenschaften aufweisen, beispielsweise können zur Ausbildung eines Gleitlagers gemäß dem bekannten Permaglide®-Prinzip entsprechende Be- schichtungen vorgesehen werden. Es versteht sich, dass zur Verbesserung der Reibeigenschaften für die Kontaktflächen Gleitschiene/Energiespeicher entsprechende Vorkehrungen getroffen werden können, beispielsweise kann die Gleitschale auf beiden Oberflächen beschichtet sein. In gleicher Weise kann die Anlagefläche des axialen Ansatzes beschichtet werden. Im Falle einer Befettung der Gleitschale kann es besonders vorteilhaft sein, die Oberfläche der Gleitschale zu strukturieren, um beispielsweise Taschen für die Bevorratung von Fett vorzuhalten. Eine Strukturierung kann auch sehr kleine Kavitäten vorsehen, die beispielsweise durch Schleifen oder anderen Oberflächenbearbeitungsverfahren resultieren und in der Regel eine sehr geringe Rauhtiefe mit einer mittleren Rauhtiefe bis zu 10 - 100μm aufweisen. Diese Kavitäten eigenen sich in der Regel ebenfalls als Fettdepots, insbesondere wenn als Material für die Gleitschalen Kunststoff verwendet wird und die Gleitschalen mittels Spritzgussverfahren hergestellt werden. In diesem Falle kann eine besonders reproduzierbare Oberfläche durch Erodieren des für die Teile verwendeten Spritzgusswerkzeuges erzielt werden.
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Alternativ zu einer Gleitlagerung kann zwischen der Gleitschale und einer Anlagefläche eines axialen Ansatzes eines der beiden gegeneinander verdrehbaren Bauteile eine Wälzlagerung vorgesehen werden.
In besonders vorteilhafter Weise ist radial zwischen dem axialen Ansatz und der Gleitschale ein bevorzugt ringförmiges Reibelement angeordnet, das mit der Gleitschale einen Reibkontakt ausbildet. Bei einer Ausbildung eines Formschlusses zwischen dem zumindest einen Energiespeicher und der Gleitschale wird dabei die Relativbewegung zwischen den beiden entgegen der Wirkung des zumindest einen Energiespeichers verdrehbaren Bauteile aufgeteilt in eine reibbehaftete Bewegung zwischen dem Reibelement und der Gleitschale einerseits und dem Energiespeicher und der Gleitschale andererseits, wobei die Fixierung des Energiespeichers an einem oder mehreren Punkten auf der Gleitschale dort eine Relativbewegung ausschließt und lediglich Relativbewegungen des Energiespeichers im Hinblick auf seine Längenänderung in Umfangsrichtung zu einer reibbehafteten Bewegung zwischen Gleitschale und Energiespeicher führen. Es hat sich gezeigt, dass die Reibpaarung zwischen der Gleitschale und dem Reibelement bezüglich seines Reibkoeffizienten vorteilhaft vermindert werden kann, wenn als Material für das Reibelement Kunststoff verwendet wird. Die Art des Kunststoffs wird an die Verschleißanforderungen angepasst, eine Verstärkung des verwendeten Materials beispielsweise mit Glasfaser oder -kugeln, Graphit oder dergleichen ist vorteilhaft. Zur Verminderung des Reibkoeffizienten hat sich eine Befettung der Reibkontakte als vorteilhaft erwiesen. Weitere Maßnahmen zur Verminderung der Reibung und Verbesserung der Lagerung der Gleitschale auf dem Reibelement können die bereits oben beschriebenen Maßnahmen für eine Gleit- oder Wälzlagerung ebenfalls in vorteilhafter Weise verwendet werden. Durch diese Maßnahmen kann eine Verbesserung der Isolation des Drehschwingungsdämpfers erzielt werden.
Um ein Verhaken von Federenden der Bogenfedern zu vermeiden, können Gleitschalenelemente in Umfangsrichtung die die Bogenfederenden beaufschlagenden Anschläge eines Primär- oder Sekundärteils übergreifen, so dass ein Überlappen der Bogenfederenden und der Enden der Gleitschalen oder Gleitschalensegmente vermieden wird.
Weiterhin kann die zumindest eine Gleitschale in Form von mehreren Gleitschalensegmenten ausgestaltet sein, die in Umfangsrichtung des Energiespeichers und damit praktisch axial zur Drehachse des Drehschwingungsdämpfers versetzt angeordnet sind, so dass sie während einer Komprimierung des Energiespeichers einander in Umfangsrichtung übergreifen. Bei-
spielsweise kann mittig ein Gleitschalensegment mit einer ersten Windung einer Bogenfeder einen Formschluss bilden, während zwei weitere, mit einer anderen Windung einen Form- schluss bildende Gleitschalensegmente diese in Umfangsrichtung der Windungen der Bogenfeder rechts und links umgeben. Bei einer Komprimierung der Bogenfeder verlagern sich die beiden Gleitschalensegmente gegen das einzelne. Durch die Länge der Gleitsegmente in Umfangsrichtung wird das Maß der Überlappung in komprimiertem Zustand definiert.
Der Formschiuss zwischen dem Energiespeicher und der Gleitschale kann durch ein aus einem der beiden Bauteile radial erhabenen Profil in eine Einbuchtung des anderen Bauteils gebildet werden. Beispielsweise kann aus dem Gleitschalenelement eine Lasche ausgestellt sein, die eine Windung einer Bogenfeder vorzugsweise an beiden Seiten radial umgreift. Es können jedoch auch zwei Laschen ausgestellt sein, die in verschiedene Windungen jeweils radial in Schub- und Zugrichtung auf die Windungen eingreifen und so den Formschluss zwischen Bogenfeder und der Gleitschale oder einem Gleitschalensegment bilden. Weiterhin kann in der Gleitschale eine radiale Einbuchtung vorgesehen sein, in die eine radiale Erhebung der Bogenfeder, beispielsweise eine entsprechend radial nach außen erhaben gewickelte Windung der Bogenfeder formschlüssig eingreift. Weiterhin können an der Bogenfeder oder an der Gleitschale zusätzlich Bauteile vorgesehen sein, die mit einer oder mehreren Wicklungen oder der Gleitschale fest verbunden sind und in das jeweils andere Bauteil formschlüssig eingreifen. Beispielsweise kann zur Materialverstärkung der Gleitschale ein Blechteil befestigt wie vernietet oder verschweißt sein, das laschenförmig ausgebildet mit einer Windung einer Bogenfeder einen Formschluss bildet.
Die Erfindung wird anhand der Figuren 1 bis 5 näher erläutert. Dabei zeigen:
Figur 1 ein als Zweimassenschwungrad ausgestaltetes Ausführungsbeispiel eines
Drehschwingungsdämpfers in angeschnittener Ansicht,
Figur 2 ein Detail X1 aus dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 ,
Figur 3 einen Teilschnitt B-B durch das Ausführungsbeispiel der Figur 1 ,
Figur 4 einen Teilschnitt A-A durch das Ausführungsbeispiel der Figur 1 ,
Figur 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Zweimassenschwungrads im Schnitt,
Figur 6 ein Detail Y1 aus dem Ausführungsbeispiel der Figur 2,
Figur 7 einen Teilschnitt Y-Y durch das Ausführungsbeispiel der Figur 5,
Figur 8 einen Teilschnitt W-W durch das Ausführungsbeispiel der Figur 5 und
Figur 9 einen Teilschnitt X-X durch das Ausführungsbeispiel der Figur 5.
Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Drehschwingungsdämpfers als Zweimassenschwungrad 1 mit zwei entgegen der Wirkung zweier Energiespeicher 2 als Primärteil 3 und als Sekundärteil 4 ausgebildeten, gegeneinander verdrehbaren Bauteile im Schnitt. Das Zweimassenschwungrad 1 wird von einer nicht dargestellten Antriebseinheit wie Verbrennungsmotor oder Brennkraftmaschine angetrieben, das Primärteil 3 ist hierzu mittels die Öffnungen 5 durchgreifender - nicht dargestellter - Schrauben auf der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine aufgenommen. Das Sekundärteil 4 ist auf dem Primärteil 3 mittels einer Wälzlagerung oder - wie dargestellt - mittels einer Gleitlagerung 6 verdrehbar gelagert. Entsprechende Anschläge oder auf Blockgehende Energiespeicher begrenzen die Verdrehbarkeit von Primär- und Sekundärteil gegeneinander. Die beiden Energiespeicher 2 sind jeweils durch Bogenfedern 7 gebildet, in deren freien Innendurchmessern jeweils eine weitere Bogenfeder 8 kleineren Außendurchmessers eingebracht ist. Die Bogenfedern 7, 8 werden jeweils an ihren Ende in Schub- und Zugrichtung wechselweise von dem Primärteil 3 und dem Sekundärteil 4 gegeneinander verspannt, so dass bei auftretenden Drehmomentspitzen der Brennkraftmaschine die Energiespeicher 2 unter Energieaufnahme komprimiert werden, die sie bei nachlassendem Drehmoment unter Entspannung wieder abgeben. Zur Einstellung einer Reibungshysterese können den Energiespeichern 2 eine oder mehrere parallele und/oder über den Wirkbereich nur über Teilwege zugeschaltete Reibeinrichtungen sein. Zur Verspannung der Bogenfedern 7, 8 dienen primärseitig in Richtung Bogenfedern 7, 8 als Anschläge dienende eingezogene Gehäuseeinzüge 9, die zusätzlich mit in dieselbe Richtung auftretenden Verstärkungsklötzen 10 verbunden sein können, und sekundärseitig als korrespondierende Anschläge dienende, aus dem flanschförmig ausgebildeten Sekundärteil 4 radial nach außen kragende Arme 11. Die Bogenfedern 7, 8 können gegenüber den Anschlägen ein Verdrehspiel aufweisen, so dass in Verbindung mit den auf kleinerem Durchmesser angeordneten und zwischen dem Primär- und Sekundärteil verspannten Druckfedern 12 eine zweistufige Kennlinie der Verdrehkraft gegen den Verdrehwinkel entsteht, so dass bei kleinen Verdrehwinkeln unter Wirkung der Druckfedern 12 kleine Verdrehkräfte wirksam sind und nach Überschreiten
des Verdrehspiels die Bogenfedern 7, 8 mit ihren erheblich größeren Federraten komprimiert werden.
Unter Fliehkrafteinwirkung des sich mit Motordrehzahl drehenden Zweimassenschwungrads 1 stützen sich die Bogenfedern mit zunehmender Drehzahl stärker an dem axialen Ansatz 13 ab. Zur Verminderung der Reibung zwischen axialem Ansatz 13 und den Windungen der Bogenfedern 7 wird daher ein Reibelement 14 radial innerhalb in den axialen Ansatz 13 eingebracht, das ringförmig oder - wie gezeigt - aus zwei oder mehreren über den Umfang verteilten Reibsegmenten 15 gebildet sein kann und bevorzugt aus Kunststoff gebildet ist und beispielsweise mit einem Glasfaseranteil verstärkt sein kann. Das Reibelement 14 kann beispielsweise mittels entsprechender Profilierungen und/oder einer Verklebung gegen Verdrehen gegenüber dem axialen Ansatz 13 geschützt sein. Zum Schutz des Reibelements 14 vor Verschleiß ist zwischen dem Reibelement 14 und den Bogenfedern 7 eine Gleitschale 16 vorgesehen, die aus zwei Gleitschalenelementen 17 gebildet ist, von denen jeweils eine einer Bogenfeder 7 zugeordnet ist und bezüglich ihrer Erstreckung in Umfangsrichtung die Bogen- federenden jeweils übergreift, so dass die Bogenfeder 7 beispielsweise mit ihren planen und damit teilweise mit angespitzten Windungen ausgestatteten Enden nicht mit den Gleitschalensegmenten verhaken kann. Weiterhin wird zwischen der Bogenfeder 7 und dem jeweiligen Gleitschalensegment 17 ein Formschluss gebildet, so dass diese bei einer Bewegung der Bogenfeder 7 zumindest im Bereich des Formschlusses mitgenommen wird und damit eine Relativbewegung zwischen dem Reibelement 14 und den Gleitsegmenten erzwungen wird. Der Reibkoeffizient zwischen der Reibpaarung Reibelement 14 zu Gleitschale 16 ist dabei im Fall einer Verwendung von Kunststoff als Material für das Reibelement 14 geringer, insbesondere wenn der Reibkontakt gefettet ist.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Formschluss mittels jeweils einer aus den Gleitschalensegmenten 17 ausgestellten Lasche 18, die nach radial innen eine Windung 19 um- fasst, gebildet, so dass bei einer Bewegung der Windungen 19 das Gleitschalensegment 17 mitgenommen wird. Dies bedeutet nicht, dass alle übrigen Windungen der Bogenfedern 7 in gleicher Weise gegenüber den Gleitschalensegmenten 17 fixiert sind. Vielmehr können sich diese relativ zu den Gleitschalenelementen 17 je nach Komprimierung der Bogenfedern 7 unterschiedlich verlagern. Gehen die einzelnen Windungen einer Bogenfeder 7 infolge eines großen Verdrehwinkels zwischen Primärteil 3 und Sekundärteil 4 allerdings auf Block zueinander, verschieben die zwischen dem kraftbeaufschlagten Anschlag in Form des Arms 11 o- der der Gehäuseeinzüge 9 und der mit dem Formschluss behafteten Windung 19 angeordneten Windungen das Gleitschalensegment 17 relativ zum Reibelement 14, wodurch insbeson-
dere bei infolge hoher Drehzahlen stark an die Gleitschale 16 angepressten Bogenfedern 7 und insbesondere bei einem gegebenenfalls erfolgenden Lastwechsel ein so genannter Im- pact, also ein Lastwechselschlag, verhindert beziehungsweise zumindest vermindert werden kann. Auch kann einer so genannten Abschaltung von Windungen mit einem damit verbundenen negativen Dämpfungsverhalten infolge hoher Anpressung zumindest von Teilen der Bogenfedern 7 vorgebeugt werden, da eine Verlagerung der abgeschalteten Windungen gegenüber dem Reibelement 14 dennoch möglich ist.
Figur 2 zeigt ein in der Figur 1 mit X1 bezeichneten Ausschnitt, in dem die Ausgestaltung der Lasche 18 deutlicher wird. Die Lasche 18 ist aus dem Gleitschalensegment 17 ausgestellt und beidseitig nach radial innen abgekantet, so dass die Lasche 18 die Windung 19 der Bogenfe- der 7 beidseitig umgreift und damit zwischen der Bogenfeder 7 und dem Gleitschalensegment 17 einen partiellen Formschluss herstellt. Es versteht sich, dass der Formschluss in anderer Weise erfolgen kann, indem beispielsweise mehrere vorzugsweise in einem Bereich der Bogenfeder 7 liegende Windungen mittels Laschen formschlüssig mit dem Gleitschalensegment verbunden werden, die aus diesem ausgestellt oder durch mit dieser weitere verbundene Bauteile gebildet sind. Alternativ oder zusätzlich kann zumindest im Bereich des Formschlusses die Bogenfeder 7 entsprechend ausgebildet sein, beispielsweise indem eine oder mehrere Windungen nach radial außen erweitert sind und in entsprechende, im Gleitschalensegment vorhandene Ausnehmungen oder Einbuchtungen formschlüssig eingreifen. Weiterhin können zumindest die den Formschluss bildenden Windungen an den den Formschluss mit dem Gleitschalensegment bildenden Flächen plan ausgebildet werden, damit die Anlagefläche vergrößert wird.
Figur 3 zeigt einen in der Figur 1 unter B-B eingezeichneten Teilschnitt im Bereich der Mitte der Bogenfedern 7, 8. Radial außen stützen sich die Windungen der Bogenfeder 7 auf dem Gleitschalensegment 17 ab, das gegenüber dem Reibelement 14 verlagerbar ist und mittels des in der Figur 2 dargestellten Formschlusses mit der Bogenfeder 7 zumindest partiell im Bereich des Formschlusses in Umfangsrichtung fixiert ist. Im Reibelement 14 kann eine Führung 20 für das Gleitschalensegment 17 vorgesehen sein, damit dieses in Richtung der Drehachse des Zweimassenschwungrads 1 (Figur 1) geführt ist. Der Kontakt zwischen Reibelement 14 und Gleitschalensegment 17 ist in Umfangsrichtung als gleitgelagert ausgeführt. Dementsprechend können die beiden die Lagerung gestaltenden Teile entsprechend beschichtet sein. In manchen Fällen kann eine Befettung des Lagerkontakts ausreichend sein, so dass eine übliche Befettung des Ringraums 21, in dem die Bogenfedern 7, 8 untergebracht werden, vorgesehen werden kann. In besonderen Fällen kann zwischen dem Reibelement 14 und dem
Gleitschalensegment 17 eine Wälzlagerung vorgesehen werden, wobei die über den Umfang verteilten Gleitschalensegmente 17 auf einem Lagerring eines Wälzlagers oder auf einzelnen kreissegmentförmigen Wälzlagerelementen untergebracht sein können.
Das Reibelement 14 ist an seiner Außenseite direkt in den axialen Ansatz 13 des Primärteils 3 eingebracht und hierzu vorzugsweise an dessen Gestalt angepasst.
Figur 4 zeigt einen Teilschnitt des Zweimassenschwungrads 1 der Figur 1 längs des Schnitts A-A, wobei zu beachten ist, dass das Zweimassenschwungrad in Figur 1 leicht verspannt dargestellt ist und die Arme 11 gegenüber den Gehäuseeinzügen 9 und den Verstärkungsblöcken leicht verdreht sind. In Figur 4 ist der nicht verspannte Zustand dargestellt und der dargestellte Arm 11 liegt in - der Papierebene entsprechenden - Umfangsrichtung auf gleicher Höhe mit dem Gehäuseeinzug 9 und den Verstärkungsblöcken 10. Das in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Reibelement 14 ist in Form zweier Reibsegemente ausgebildet, die mittels eines Verspannblocks 22 im Bereich des Gehäuseeinzugs 9 verspannt sind.
Figur 5 zeigt ein gegenüber dem Drehschwingungsdämpfer der Figur 1 bezüglich seiner Ausgestaltung der Gleitschalen modifiziertes Ausführungsbeispiel als Zweimassenschwungrad 101. Dabei sind jeweils für eine Bogenfeder 7 zwei Gleitschalensegmente 124, 125 vorgesehen, die jeweils an einem Bogenfederende mit dem Reibelement 114 einen Formschluss bilden, der entsprechend den unter Figur 1 beschriebenen Mitteln, beispielsweise als Lasche 118 ausgebildet sein kann. Die Ausdehnung der beiden Gleitschalensegmente 124, 125 in Umfangsrichtung ist dabei so abgestimmt, dass sie bei auf Block gehenden Bogenfedem 7 nicht aneinander stoßen. In vorteilhafterweise können die Gleitschalensegmente 124, 125 auf der gleichen Laufbahn in Umfangsrichtung geführt werden. Soll die Ausdehnung der Gleitschalensegmente länger ausgestaltet werden, können diese in unterschiedlichen Laufbahnen geführt werden, so dass sich die Gleitschalensegmente bei einer Komprimierung der Bogen- federn in Umfangsrichtung übergreifen können.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind jeweils bezogen auf den Umfang der Bogenfederquer- schnitte benachbart zu der gemeinsamen Laufbahn der Gleitschalensegmente 124, 125 weitere, in einem mittigen Bereich des Bogenfederumfangs fest im Reibelement 114 aufgenommene Gleitschalensegmente 123 angeordnet, die die Gleitschalensegmente 124, 125 selbst bei entspannten Bogenfedem 7 in Umfangsrichtung übergreifen. Auf diese Weise übergeben die Gleitschalensegmente 124, 125 die Linienführung am äußeren Umfang der Bogenfedem
in Bereichen, in denen keines der beiden Gleitschalensegmente die Bogenfeder 7 radial abstützt, an die benachbarten Gleitschalensegmente 123, so dass selbst bei im entspannten Zustand der Bogenfedern 7 und damit maximal beabstandeten Gleitschalensegmenten 124, 125 eine radiale Abstützung durch die Gleitschalensegmente 123, die durch deren Beabstandung in Umfangsrichtung des Bogenfederquerschnitts eine doppelte, jedoch nicht am Außenumfang der Bogenfedern 7 tragende Linienberührung ist.
Figur 6 zeigt das Detail Y1 der Figur 5, in dem der Formschluss der sich gegenüber liegenden Federenden 126, 127 der beiden Bogenfedern 7 näher dargestellt ist. Das jeweils zugehörige Gleitschalenelement 124, 125 ist mittels jeweils einer aus diesen ausgestellten Lasche 118 mit den Federenden 126, 127 über die Windungen 128, 129 formschlüssig verbunden. Dabei ist die Windung 128 mit einer größeren Steigung ausgestattet und weist einen weicheren Anschlag gegenüber den Anschlägen in Form des Arms 11 und des Gehäuseeinzugs auf.
Entsprechend der Figur 4 zeigt die Figur 7 einen in Figur mit Y-Y bezeichneten Teilschnitt im Bereich der Anschläge für die Bogenfedern, nämlich den Gehäuseeinzug 9 mit dem Verstärkungsklotz 10 und den Arm 11. Entsprechend der Figur 4 ist in Figur 8 ein in der Figur 5 mit W-W bezeichneter Teilschnitt dargestellt, der das im Reibelement 114 verdrehbar geführte Gleitschalensegment 124 zeigt. Demgegenüber zeigt die Figur 9 einen in der Figur 5 mit X-X bezeichneten Teilschnitt, der bezogen auf den Bogenfederumfang eher mittig geschnitten ist. In diesen Bereich erstrecken sich sowohl das verlagerbare Gleitschalensegment 124 als auch die fest im Reibelement 114 und jeweils benachbart zum Gleitschalensegment 124 angeordneten Gleitschalensegmente 123. Im weiteren Verlauf der Bogenfeder 7 zu deren Mitte hin, wird diese im entspannten Zustand nur noch von den Gleitschalensegmenten 123 geführt, bevor im weiteren Verlauf sich die Gleitschalensegmente 123 und das am anderen Ende der Bogenfeder angeordnete Gleitschalensegment 125 (Figur 5) zusätzlich die Abstützung übernimmt, wobei am anderen Ende der Bogenfeder 7 die Abstützung nur noch durch das Gleitschalensegment 125 erfolgt.
Es versteht sich, dass weitere Kombinationen von fest in das Reibelement eingebundenen und verlagerbaren Gleitschalensegmenten, die einen Formschluss mit der Bogenfeder bilden, sowie mehrere, auf unterschiedlichen Laufbahnen geführte und sich in Umfangsrichtung überlappende, mit der oder den Bogenfedern einen Formschluss bildende Gleitschalensegmente von der Erfindung umfasst sind.
Bezugszeichenliste
Zweimassenschwi 17 Gleitschalensegment
Energiespeicher 18 Lasche
Primärteil 19 Windung
Sekundärteil 20 Führung
Öffnung 21 Ringraum
Gleitlagerung 22 Verspannblock
Bogenfedern 101 Zweimassenschwungrad
Bogenfeder 114 Reibelement
Gehäuseeinzug 118 Lasche
Verstärkungsklotz 123 Gleitschalensegment
Arm 124 Gleitschalensegment
Druckfeder 125 Gleitschalenelement
Axialer Ansatz 126 Federende
Reibelement 127 Federende
Reibsegment 128 Windung
Gleitschale 129 Windung