Titel : Schuh
Die Erfindung betrifft einen Schuh, der einen sich vom Fer- senbereich über den Mittelfußbereich zum vorderen Ballen- Zehenbereich erstreckenden Sohlenkorper und an diesem angebrachtes Obermaterial aufweist.
Stand der Technik In EP 999 764 ist ein Schuh beschrieben, der eine vom Fersenbereich bis zum Ballen-Zehenbereich sich erstreckende Sohle aufweist, die aus einem Sohlenkorper und einem an der Unterseite des Sohlenkorpers angeordneten Sohlenbelag gebildet ist. Ferner ist eine sich etwa vom Mittelfußbereich zum Fer- senbereich erstreckende Ausnehmung ausgebildet, die zwischen dem Sohlenkorper und dem Sohlenbelag vorgesehen ist. Hierbei bildet der der Ausnehmung zugeordnete Bereich des Sohlenbereichs ein Schwenkelement, das um eine Achse schwenkbar ausgebildet ist, die in dem dem Mittelfußbereich zugewandten Endbereich der Ausnehmung angeordnet ist. In der Ausnehmung ist mindestens ein etwa keilförmig oder kreisabschnittformig ausgebildetes Materialelement aus nachgiebigem, weichem Material angeordnet. Der klappbare Sohlenbelag ist im Bereich der Schwenkachse biegsam ausgebildet und/oder weist in diesem Be- reich eine Verjüngung auf.
Als nachteilig bei dem bekannten Schuh hat sich herausgestellt, dass durch die standige Schwenkbewegung eines Teils des Sohlenbelags um die Achse im Mittelfußbereich die Abnut- zung und der Verschleiß verhältnismäßig groß sind und dies somit eine Schwachstelle dieses Schuhs darstellt. Dies ist im übrigen auch nicht verwunderlich, da gerade dieser Bereich, in dem sich die Schwenkachse des Sohlenbelags befindet, bei
jedem Schritt besonders stark beansprucht wird. Bei jedem Schritt wird nämlich zuerst der Sohlenbelag im Fersenbereich aufgesetzt; dann wird der Schuh im und über den Mittelfußbereich abgerollt, was insbesondere im Bereich der Schwenkachse des biegsam ausgebildeten Sohlenbereichs stattfindet.
Bei einer Ausführungsform des bekannten Schuhs ist die etwa keilförmig, linsenförmig und/oder etwa kreisabschnittsförmig ausgebildete Ausnehmung mit nachgiebigem Schaumstoffmaterial gefüllt, durch das eine Entlastung des Fuß- und/oder Kniegelenks bewirkt wird. Das Schaumstoffmaterial wird im Lauf der Zeit aufgrund der starken ständigen Beanspruchung brüchig, ist empfindlich gegen mechanische Einflüsse und nimmt jede Art von Flüssigkeiten auf, mit der Folge, dass dieses Schaum- Stoffmaterial in zeitaufwendiger Arbeit herausgenommen und durch neues dämpfendes Material ersetzt werden muss.
Darstellung der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schuh so auszubil- den, dass beim Gehen/Laufen auftretende Stoßbelastungen nicht oder nur in sehr geringem Umfang auf Knie, Hüftgelenke und Wirbelsäule übertragen werden und gleichzeitig eine physiologisch korrekte Abrollbewegung erhalten wird.
Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1, 11 und 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung ist die Aufgabe bei einem Schuh nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass auf dem Sohlenkörper übereinander angeordnet eine erste dünne Einlegesohle mit einer im Mittelfußbereich ausgebildeten Laufwanne
mit Vertiefung, eine vom Fersenbereich bis in den vorderen Ballen-Zehenbereich durchgehende Schaumstoffaufläge mit einem der Große der Laufwanne entsprechenden Ausschnitt und eine zweite Einlegesohle in Form eines Fußbetts mit einem von de- ren Sohlenunterseite im Mittelfußbereich vorstehenden, der Laufwannen-Vertiefung angepassten kugelsegment- oder el- lipsoidsegementformigen Hohlkörper vorgesehen sind.
Bei einem erfindungsgemaß ausgeführten Schuh, bei welchem die beiden Einlegesohlen und dazwischen die Schaumstoffaufläge vorgesehen sind, findet somit eine physiologisch korrekte Abrollbewegung statt, indem beispielsweise beginnend beim Außenrist im hinteren Fersenbereich des jeweiligen Schuhs über den Mittelfußbereich zu dem Ballenbereich und dem großen Ze- hen eine Abrollbewegung in Form einer Walkbewegung stattfindet. Hierbei ist die empfindliche Schaumstoffaufläge zwischen den beiden Einlegesohlen nicht nur vor mechanischen Einflüssen, sondern auch vor Feuchtigkeit geschützt. Der Trager eines derart ausgeführten Schuhs nimmt von außen ein ihm be- kanntes Bild von einem Schuh wahr. Dies gibt dem Trager dieses Schuhs das Gefühl der Sicherheit. Niemand sieht dem Trager eines erfindungsgemaß ausgeführten Schuhs an, dass es sich um einen sogenannten "Balance"-Schuh handelt.
Aufgrund der vorstehend beschriebenen Funktionsweise ist die Stoßbelastung auf die empfindlichen Fuß- und Kniegelenke sowie auf die Wirbelsaule beim Gehen und Stehen ganz wesentlich gemindert. Ferner wird ein Trager eines erfindungsgemaß ausgeführten Schuhs insbesondere beim Stehen in eine physiologi- sehe Grundhaltung gebracht, in welcher die Knie leicht abge¬ winkelt sind. Hierdurch wird beim Stehen neben den Knien auch die Wirbelsaule entlastet; gleichzeitig wird die Korperhal¬ tung im Bereich des Oberkörpers des Tragers verbessert. Dies
ist durch die physiologisch richtige Haltung beim Gehen und Stehen erreicht, da hierdurch die Muskulatur wieder in natürlicher Weise aktiviert wird und somit als eine Art natürlicher Stoßdämpfer die Gelenke entlastet.
Um das Einsinken im Fersenbereich zu fördern, weist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Schaumstoffauflage im Fersenbereich unterseitig eine tiefe Ausnehmung auf. Zusätzlich ist gemäß der Erfindung auch im vorderen Ballen-Zehenbereich unterseitig eine flache Ausnehmung ausgebildet, so dass durch die beiden unterseitigen Ausnehmungen in der Schaumstoffaufläge der korrekte physiologische Abrollvorgang noch zusätzlich unterstützt wird.
Bewirkt wird dies dadurch, dass, im Unterschied zu normalen Schuhen, die Ferse beim Aufsetzen auf den Untergrund, häufig harten Asphalt, der Fersenbereich stark einsinkt; hierdurch wird das Knie leicht abgewinkelt, der Oberkörper aufgerichtet und die Muskulatur aktiviert, bevor eine stoßartige Belastung beim Auftreten auf den Körper wirkt. Die Muskulatur nimmt somit einen Großteil der Stoßbelastung auf, wodurch die Gelenke stark entlastet werden. Nach dem Einsinken im Fersenbereich rollt der Fuß anschließend über den Mittelfußbereich weich ab.
Hierbei sorgen die beiden Einlegesohlen aus verschleißresis- tentem, abriebfestem Material, wie beispielsweise mit Karbonfaser verstärktes Material, Hartplastik, Hartgummi, Metall oder ein ähnliches Material mit entsprechenden Eigenschaften sowie die dazwischen angeordnete Schaumstoffaufläge für eine über den gesamten Fußbereich verteilte Druckbelastung. Die Belastung auf den Fuß und auf die Gelenke tritt erst nach dem Einsinken im Fersenbereich während des Abrollvorgangs auf.
Weitere positive Auswirkungen durch den veränderten Gang und die veränderte Haltung beim Stehen und Gehen sind folgende: Bei Platt-, Knick- und Senkfüßen bzw. starker Pronation wird bei jedem Schritt ein „Reiz" ausgeübt, vor allem im Bereich der Plantaraponeurosen (Längsfaserzüge) . Das wiederum kann dazu führen, dass sich bei stärkerer Pronation oder Plattfüßen das Fußgewölbe wieder aufrichtet.
Zudem werden alle Muskeln um das Fußgelenk und die Fußflexo- ren dabei trainiert; dies hat wiederum zur Folge, dass auch die Durchblutung der Venenmuskulatur gewährleistet wird, was beispielsweise gerade bei Krampfadern wichtig ist. Auch der Lymphfluss wird durch das Wippen in dem Schuh angeregt, Schlackenstoffe werden besser ausgeschieden.
Damit im Bereich der Laufwanne und dem dort vorgesehenen ku- gelsegment- oder ellipsoidsegmentförmigen Hohlkörper auf den Mittelfuß kein Druck ausgeübt wird, ist in dem Hohlkörper ein dämpfendes Element, beispielsweise in Form von Schaumstoffmaterial vorgesehen. Um das dämpfende Schaumstoffmaterial in dem Hohlkörper zu sichern, ist auf der Oberseite der zweiten Einlegesohle eine dünne Auflage aus Leder oder einem lederartigen • Material aufgebracht.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zum Unterstützen und Fördern der physiologisch richtigen Abrollbewegung einerseits im Fersenbereich der zweiten Einlegesohle ausgehend von deren Außenkante nach vorne unter spitzem Win- kel zur Schuhlängsachse mindestens ein Schlitz eingebracht und andererseits sind im Ballen-Zehenbereich der zweiten Einlegesohle ausgehend von der Sohlenaußenkante nach vorne unter spitzem Winkel zur Schuhlängsachse mindestens ein Schlitz so-
wie ausgehend von der Sohleninnenkante nach hinten unter spitzem Winkel zur Schuhlängsachse mindestens zwei Schlitze eingebracht. Durch diese Schlitze wird zusammen mit der schalenförmigen Ausbildung der zweiten Einlegesohle eine Art Füh- rung erreicht, wodurch die physiologische Wirkung zusätzlich gefördert wird.
Die vorstehend geschilderten vorteilhaften Weiterbildungen des Schuhs im Hinblick auf eine physiologisch richtige Ab- rollbewegung in der Art einer Walkbewegung gelten insbesondere für Straßenschuhe. Um eine Anpassung bei im sportlichen Bereich eingesetzten Schuhen zu erreichen, kann die zweite Einlegesohle so ausgebildet sein, dass sie im Fersenbereich entsprechend einer Kugelferse hochgezogen ist.
Die vorstehend beschriebenen Maßnahmen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Schuhs können auch dann erreicht werden, wenn die erste dünne Einlegesohle und die zweite Einlegesohle in ihrer Ausführung vertauscht werden. In diesem Fall ist in die erste auf dem Sohlenkörper des Schuhs angeordnete dünne Einlegesohle ein im Mittelfußbereich von der Sohlenoberseite vorstehender kugelsegment- oder ellipsoidsegment- förmiger Hohlkörper integriert, während bei der zweiten in Form eines Fußbetts ausgelegten Einlegesohle die von deren Sohlenunterseite im Mittelfußbereich vorstehende Laufwanne integriert ist, die wiederum eine dem kugelsegment- oder el- lipsoidsegmentförmiger Hohlkörper entsprechende Vertiefung aufweist .
Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schuhs weist die erste dünne Einlegesohle eine im Mittelfußbereich integrierte Laufwanne mit einer kegelstumpfartigen Vertiefung auf. Dementsprechend weist die zweite in Form ei-
nes Fußbetts gestaltete Einlegesohle einen von deren Sohlenunterseite vorstehenden, der Vertiefung in der Laufwanne entsprechenden Hohlkörper aufweist, bei welchem ein kegelstumpf- förmiger Abschnitt in einen kugelsegmentförmigen Abschnitt übergeht .
Mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schuhs ergeben sich bei Kniearthrose und anderen Formen von Gelenkproblemen enorme Erleichterungen allein da- durch, dass sich die Statik verändert. Der Träger eines gemäß der Erfindung ausgeführten Schuhs steht aufrechter und geht und steht mehr in der „Mitte"; dies wiederum ist auch von großer Bedeutung für Fehlstellungen, wie O-Beinen (Genu va- rum) bzw. X-Beinen (Genu valgum) .
Hilfreich für diesen Effekt ist auch der Umstand, dass der erfindungsgemäße Schuh auch seitlich stabil ist. ("Balance"- Effekt) Dies führt dazu, dass der Träger/Benutzer des Schuhs zusätzlich auch die Fußmuskulatur trainiert (bzw. trainieren muss) und so die Tendenz zum Pronieren oder Subinieren unterbindet .
Durch das aktive Gehen und die dadurch erreichte physiologisch richtige Abrollbewegung werden Muskeln, wie muskulus glutaeus maximus, medius und minimus, wesentlich mehr aktiviert, was von besonderer Bedeutung für die Unterstützung der unteren Rückenmuskulatur und zur Stabilisierung des Beckens ist. Durch die Spiraldynamik, die vom Fuß aufwärts geht, wird der gesamte Rumpf wieder trainiert.
Die Rückenmuskulatur wird beim Gehen wieder genauso beteiligt wie die Bauchmuskulatur. Man wechselt gewissermaßen vom passiven ins aktive Gehen. Der Mensch lernt wieder das bewusste
Gehen, auch den natürlichen aktiven Armpendel, wodurch die Schulter und die obere Rückenmuskulatur aktiviert werden; Verspannungen werden gelöst.
Beschreibung der Zeichnungen Es zeigen:
Fig.l in schematisierter Darstellung einen Längsschnitt einer Ausführungsform eines Schuhs und dessen Soh- lenbereichs mit angedeutetem Obermaterial;
Fig.2 eine schematisierte Seitenansicht von zwei Einlegesohlen mit einer dazwischen vorgesehenen Auflage;
Fig.3 in Draufsicht eine schematische Darstellung einer ersten Einlegesohle;
Fig.4 ebenfalls in Draufsicht eine schematische Darstellung der Unterseite der dazwischen vorgesehenen Auflage, und
Fig.5 wiederum in Draufsicht eine schematische Darstellung einer zweiten Einlegesohle.
Beschreibung der Erfindung
In den Fig.l bis Fig.5 sind gleiche oder ähnliche Bestandteile eines Schuhs gemäß der Erfindung mit denselben Bezugszeichen bezeichnet. Der Schuh gemäß der vorliegenden Erfindung weist einen durchgehenden Sohlenkörper 1 und ein mit diesem verbundenes Obermaterial 11 auf, das einen - lediglich in Fig.l gestrichelt angedeuteten - Fuß 12 eines Trägers umschließt. Das Obermaterial 11 kann in üblicher Weise beispielsweise mittels Schnürsenkeln, Klettverschlüssen oder
dergl. verschlossen werden. Der Sohlenkörper 1 erstreckt sich von einem hinteren Fersenbereich Ia über einen daran anschließenden Mittelfußbereich Ib bis zu einem vorderen Ballen-Zehenbereich Ic; hierbei erstreckt sich jeder dieser drei Bereiche Ia bis Ic in etwa über ein Drittel der Schuhlänge.
Auf der Unterseite des Sohlenkörpers 1 ist ein in den Figuren nicht näher dargestellter Sohlenbelag vorgesehen, der aus einem abriebfesten Material, wie beispielsweise Hartgummi be- steht und auf seiner Unterseite profiliert ausgebildet sein kann .
Auf dem Sohlenkörper 1 ist eine erste dünne Einlegesohle 2 angeordnet, in welcher im Mittelfußbereich Ib eine Laufwanne 2a integriert ist, in welcher eine der Form eines - nachstehend im einzelnen beschriebenen - Hohlkörpers entsprechende Vertiefung 2b ausgebildet ist. (Siehe auch Fig.3)
Wie Fig.l und 2 zu entnehmen ist, ist auf der ersten dünnen Einlegesohle 2 eine vom Fersenbereich Ia über den Mittelfußbereich Ib bis in den Ballen-Zehenbereich Ic durchgehende Schaumstoffaufläge 3 angeordnet. Wie Fig.l und 4 zu entnehmen ist, ist ein der Größe der in die erste Einlegesohle 2 integrierten Laufwanne 2a entsprechender Ausschnitt 3a vorgesehen.
Die Schaumstoffaufläge 3 besteht aus nachgiebigem Material und weist, wie der Schnittansicht von Fig.l und der Darstellung in Fig.4 zu entnehmen ist, im Fersenbereich Ia unterseitig eine tiefe Ausnehmung 3b sowie im vorderen Ballen- Zehenbereich Ic eine weitere verhältnismäßig flache Ausnehmung 3c auf.
Wie ebenfalls Fig.l und 2 zu entnehmen ist, ist auf der Schaumstoffauflage 3 exne zweite Einlegesohle 4 vorgesehen, welche in ihrer Ausfuhrung der Form eines Fußbettes nachgebildet ist. In der zweiten Einlegesohle 4 ist ein von der Un- terseite der Einlegesohle 4 vorstehender und im Mittelfußbereich Ib ausgebildeter ellipsoidsegmentformiger Hohlkörper 4c integriert, an dessen Form die Vertiefung 2b der Laufwanne 2a angepasst ist. Der Hohlkörper 4c kann auch kugelsegmentfor- mig, beispielsweise halbkugelformig oder in einer ahnlichen Form ausgebildet sein.
Sowohl die dünne erste Einlegesohle 2 als auch die etwas dickere zweite Einlegesohle 4 bestehen aus einem verschleißre- sistenten abriebfesten Material, wie beispielsweise kohlefa- serverstarktem Material, einer bis zu einem gewissen Maß elastischen Hartplastik oder elastischem Hartgummi, einem elastisch verformbarem Metall oder einem ahnlichen Material mit entsprechenden Eigenschaften.
Die in Schnittansicht (Fig.l) sowie in Seitenansicht (Fig.2) wiedergegebene zweite Einlegesohle 4 ist insbesondere für Straßenschuhe vorgesehen. Im Unterschied hierzu ist die in Fig.l durch eine dicke gestrichelte Linie wiedergegebene Ausfuhrungsform der zweiten Einlegesohle 4 insbesondere für beim Sport verwendete Schuhe vorgesehen. Aus diesem Grund ist der hintere Teil der zweiten Einlegesohle 4 entsprechend der Kugelferse des menschlichen Fußes ausgebildet und entsprechend hochgezogen .
Wie der Seitenansicht in Fig.2 und insbesondere der Draufsicht in Fig.5 zu entnehmen ist, sind in der zweiten Einlegesohle 4 im Fersenbereich Ia mindestens ein Schlitz 7 und im Ballen-Zehenbereich Ic Schlitze 8 und 9 ausgebildet. Wie
Fig.5 zu entnehmen ist, verlauft der Schlitz 7 ausgehend von der Sohlenaußenkante im Fersenbereich Ia nach vorne, d.h. in Richtung zum Mittelfußbereich Ib unter spitzem Winkel bezogen auf die strichpunktiert eingetragene Schuhmittenachse 10. Der Schlitz 8 verlauft ausgehend von der Sohlenaußenkante im Ballenbereich Ic der zweiten Einlegesohle 4 nach vorne, zum Zehenbereich weisend, ebenfalls unter spitzem Winkel zur Schuhlangsachse 10, wahrend die beiden anderen Schlitze 9 im Ballen-Zehenbereich Ic ausgehend von der Sohleninnenkante im Ballenbereich Ic zum Mittelfußbereich Ib nach hinten, d.h. unter spitzem Winkel zur Schuhlangsachse 10 in Richtung zum Fersenbereich Ia verlaufen.
Wie eingangs bereits ausgeführt, kann, damit im Bereich der Laufwanne und dem dort vorgesehenen kugelsegment- oder el- lipsoidsegmentformigen Hohlkörper auf den Mittelfuß kein Druck ausgeübt wird, gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung in dem Hohlkörper 4c ein dampfendes Element, beispielsweise in Form von Schaumstoffmaterial vorgesehen sein. Um das dampfende Schaumstoffmaterial in dem Hohlkörper zu sichern, ist auf der Oberseite der zweiten Einlegesohle 4 eine dünne Auflage aus Leder oder einem lederartigen Material aufgebracht, was jedoch in den Zeichnungen im einzelnen nicht gesondert dargestellt ist.
Beim Laufen bzw. Gehen wird der Sohlenkorper 1 des Schuhs zuerst im Fersenbereich Ia auf den Untergrund aufgesetzt. Hierbei wird durch den Fuß 12 der rückwärtige Teil im Fersenbereich Ia der Schaumstoffaufläge 3, in welcher auf der Unter- seite die verhältnismäßig tiefe Ausnehmung 3b ausgebildet ist, zusammengedruckt. Anschließend wird der Fuß 12 über den im Mittelfußbereich Ib vorgesehenen Fuhrungskorper in Form des beispielsweise ellipsoidsegmentformigen Hohlkörpers 4c in
der Weise abgerollt, dass beim Auftreffen des Sohlenkorpers auf dem Untergrund durch den Fuß 12 im vorderen Ballen- Zehenbereich Ic die elastisch verformbar ausgeführte zweite Einlegesohle nach unten gedruckt wird. Hierdurch wird dann wiederum im Ballen-Zehenbereich Ic, in welchem auf der Unterseite der Schaumstoffaufläge 3 die flache Ausnehmung 3c ausgebildet ist, die Schaumstoffauflage 3 unterschiedlich stark zusammengedruckt, und zwar im Bereich des großen Zehs etwas mehr als im Bereich der übrigen vier Zehen.
Bei dem vorstehend beschriebenen Abrollvorgang vom Aufsetzen des Schuhs bzw. des Sohlenkorpers 1 im hinteren Fersenbereich Ia, dem Abrollen des Fußes 12 im Mittelfußbereich Ib über den physiologisch wichtigen Fuhrungskorper in Form des im be- schriebenen Beispiel ellipsoidsegmentformigen Hohlkörpers 4c bis zum Aufsetzen im vorderen Ballen-Zehenbereich Ic, insbesondere der großen Zehe, ist ein sehr weiches, Gelenk schonendes Laufen und damit eine physiologisch richtige Abrollbewegung realisiert.
Aufgrund der beispielsweise ellipsoidsegmentformig ausgebildeten Unterseite des in die zweite Einlegesohle 4 integrierten Hohlkörpers 4c ist auch eine physiologisch richtige Haltung beim Gehen und Stehen erreicht. Gleichzeitig wird die Muskulatur in naturlicher Weise aktiviert, wobei vor allem die Muskulatur eingebunden ist, die dafür sorgt, dass der Fuß senkrecht zu der Laufbewegung nicht nach rechts oder links umknickt. Auf diese Weise wird auch das Gleichgewichtsgefühl des Schuhtragers verbessert bzw. positiv beeinflusst.
Bezugszeichenliste
1 Sohlenkorper (Schuh) Ia Fersenbereich
Ib Mittelfußbereich
Ic Ballen-Zehenbereich
2 erste dünne Einlegesohle 2a Laufwanne von 2 2b Vertiefung in 2a
3 Schaumstoffaufläge 3a Ausschnitt in 3
3b tiefe Ausnehmung in 3
3c flache Ausnehmung in 3 4 zweite Einlegesohle
4c kugelsegment- oder ellipsoidsegmentformiger Hohlkörper
5 Auflage von 4
7 Schlitz im Fersenbereich von 4
8 Schlitz im Ballen-Zehenbereich von 4 9 Schlitz im Ballen-Zehenbereich von 4
10 Schuhlangsachse
11 Obermaterial (Schuh)
12 Fuß