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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einlegesohle nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Schuh mit einer derartigen Einlegesohle.
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Bei der Entwicklung von Einlegesohlen und Schuhen ist es ein Ziel, dass beim Gehen/Laufen mit diesem Schuh auftretende Stoßbelastungen nicht oder nur in sehr geringem Umfang auf Knie- und Hüftgelenke und die Wirbelsäule übertragen werden und gleichzeitig eine physiologisch korrekte Abrollbewegung erhalten wird.
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Eine physiologisch korrekte Abrollbewegung wird idealerweise dadurch erreicht, indem der Schuh beim Auftreten ein Einsinken der Ferse ermöglicht und der Fuß anschließend über den Außenrist des Mittelfußbereiches zum Vorfußbereich in Form einer Walkbewegung abrollt. Eine derartige Bewegung wird auch als Spiralbewegung bezeichnet. Bei einem Schuh, der diese Bewegung unterstützt, wird die Stoßbelastung auf die empfindlichen Fuß- und Kniegelenke sowie die Belastung der Wirbelsäule beim Gehen und Stehen wesentlich gemindert.
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Ein derartiger Schuh ist beispielsweise in
WO 2008/071443 beschrieben. Dieser Schuh besitzt eine erste Einlegesohle, die sich über die gesamte Länge des Schuhs erstreckt und die im Mittelfußbereich eine Laufwanne aufweist. Auf der Einlegesohle ist eine ebenfalls sich über die gesamte Schuhlänge erstreckende Schaumstoffauflage gelegt, die einen der Größe der Laufwanne entsprechenden Ausschnitt besitzt. Auf die Schaumstoffauflage ist eine zweite Einlegesohle gelegt, die die gesamte Schaumstoffauflage überdeckt und die im Mittelfußbereich an der Unterseite einen vorstehenden, der Laufwannenvertiefung entsprechenden kugel- oder ellipsoidsegmentförmigen Hohlkörper besitzt. Mit einem solchen Schuh ist eine physiologisch korrekte Abrollbewegung möglich, indem die zweite Einlegesohle über den kugel- oder ellipsoidsegmentförmigen Körper auf der ersten Einlegesohle abrollt, um die Spiralbewegung des Fußes zuzulassen und zu unterstützen. Die zweite Einlegesohle liegt dabei lose auf der Schaumstoffauflage und der ersten Einlegesohle auf und kann neben der Abrollbewegung auch eine bezüglich der Einlegesohle gewollte translatorische Relativbewegung im geringen Maße ausführen.
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Es hat sich herausgestellt, dass bei derartigen Schuhen es aufgrund der Relativbewegungen der zweiten Einlegesohle im Bezug auf die erste Einlegesohle und den die Sohlen umgebenen Schuh es zu einer Geräuschentwicklung durch Reibung der verschiedenen Komponenten zueinander kommen kann. Darüber hinaus kann die Bewegung der zweiten Einlegesohle in dem Schuh das Schuhinnenfutter durch Druck oder Reibung beschädigen.
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Die Einlegesohlen des vorbekannten Schuhs sind aus einem harten, abriebfesten Material gefertigt, das nicht oder nur im geringen Maße durch Stanzen anpassbar ist. Dadurch ist für jede Schuhgröße und Schuhform eine eigene Werkzeugform zur Herstellung der Einlegesohlen notwendig, sodass die Herstellung derartiger Einlegesohlen relativ kostenintensiv ist.
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Die vorbekannte dreiteilige Lösung aus erster Einlegesohle, Schaumstoffauflage und zweiter Einlegesohle ist auch bei der Produktion eines Schuhs unvorteilhaft, da mehrere Arbeitsschritte notwendig sind, um die einzelnen Komponenten in den Schuh einzulegen.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einlegesohle zu schaffen, die eine physiologisch korrekte Abrollbewegung des Fußes ermöglicht, wobei gleichzeitig die Einlegesohle flexibel einsetzbar und kostengünstig herstellbar sein soll. Ferner soll ein Schuh mit einer derartigen Einlegesohle bereitgestellt werden.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 12 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine Einlegesohle für einen Schuh mit einem Fersenbereich, einem Mittelfußbereich und einem Vorfußbereich einen Schaumstoffkörper mit einer Oberseite und einer Unterseite aufweist, wobei sich der Schaumstoffkörper über den Fersenbereich, den Mittelfußbereich in den Vorfußbereich erstreckt. Mit anderen Worten: Der Schaumstoffkörper erstreckt sich über die gesamte Länge und Breite der Einlegesohle. Auf der Oberseite des Schaumstoffkörpers ist eine Deckschicht angeordnet. Der Schaumstoffkörper weist eine an der Oberseite des Schaumstoffkörpers in den Schaumstoffkörper eingelassene erste Platte auf, die sich über den Mittelfußbereich in den Fersenbereich erstreckt. Im Mittelfußbereich weist die erste Platte eine in Richtung der Unterseite konvex ausgebildete Verdickung auf. In dem Schaumstoffkörper ist ferner eine zweite Platte an der Unterseite des Schaumstoffkörpers eingelassen, die der konvex ausgebildeten Verdickung der ersten Platte gegenüberliegt. Die zweite Platte weist eine Abrollfläche für die konvexe Verdickung der ersten Platte auf, wobei die konvexe Verdickung der ersten Platte zum Bilden eines Drehpunktes für die erste Platte an der Abrollfläche der zweiten Platte anliegt.
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Dabei bildet die konvex ausgebildete Verdickung im Rahmen der Erfindung eine konvex gewölbte Fläche, indem die Verdickung der ersten Platte nach allen Seiten hin abnimmt.
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Durch das Vorsehen der konvex ausgebildeten Verdickung und einer der konvex ausgebildeten Verdickung gegenüberliegenden Abrollfläche ist es möglich, dass die erste Platte auf der zweiten Platte eine Dreh- bzw. Kippbewegung ausführt, die eine korrekte Abrollbewegung des Fußes bewirkt. Dadurch, dass die erste Platte in den Schaumstoffkörper eingelassen ist, steuert der Schaumstoffkörper die Bewegung der ersten Platte auf der zweiten Platte. Dadurch kann beispielsweise die Reibung der ersten Platte auf der zweiten Platte und die Reibung der ersten Platte an dem Schuhinnenfutter reduziert werden, sodass die daraus resultierende Geräuschentwicklung und Beschädigungen verringert werden können. Dadurch, dass die erste Platte in dem Schaumstoffkörper eingelassen ist, befindet sich teilweise Schaumstoffmaterial zwischen der konvex ausgebildeten Verdickung der ersten Platte und der Abrollfläche der zweiten Platte, sodass bei der Ausführung einer Schwenkbewegung der ersten Platte die daraus resultierende Abrollbewegung der konvexen Verdickung teilweise auf dem Schaumstoffmaterial ausgeführt wird. Dadurch ist die Abrollbewegung gedämpft und die Reibung zwischen der konvexen Verdickung und der Abrollfläche wird verringert, sodass nur ein geringer Verschleiß in diesen Komponenten auftritt.
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Dadurch dass sich die erste Platte ausschließlich über den Fersenbereich in den Mittelfußbereich erstreckt, besteht der Vorfußbereich der Einlegesohle im Wesentlichen nur aus dem Schaumstoffkörper und der darauf angeordneten Deckschicht. Dadurch ist ein Anpassen der Einlegesohle an einen Schuh auf einfache Art und Weise möglich, indem der Vorfußbereich der Einlegesohle entsprechend der Form des Schuhs ausgestanzt wird. Für unterschiedliche Schuhdesigns und teilweise sogar für unterschiedliche Schuhgrößen kann dabei die gleiche Einlegesohle verwendet werden, die durch Stanzen entsprechend angepasst wird. Dadurch kann mit der gleichen Werkzeugform für eine Vielzahl von Schuhen eine Einlegesohle hergestellt werden, wodurch die Produktionskosten deutlich verringert werden.
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Der Schaumstoffkörper ermöglicht im Fersenbereich ein elastisches Einsinken der ersten Platte, indem die erste Platte über den Drehpunkt entsprechend verschwenkt wird. Bei der Abrollbewegung über den Außenrist wird dann die Platte nach außen gekippt, bevor die Abrollbewegung durch das Aufsetzen der Fußballen im Vorfußbereich abgeschlossen wird. Dadurch, dass sich die erste Platte nur über den Fersen- und den Mittelfußbereich erstreckt, ist die Einlegesohle im Vorfußbereich besonders flexibel und weich gepolstert, wodurch eine besonders aktive Abrollbewegung des Fußes im Vorfußbereich bewirkt wird.
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Die erfindungsgemäße Einlegesohle ermöglicht ferner, dass der Träger eines Schuhs mit einer derartigen Einlegesohle beim Stehen in eine physiologische Grundhaltung gebracht wird, in welcher die Knie leicht angewinkelt sind, wodurch beim Stehen die Wirbelsäule entlastet wird. Ferner ist bedingt durch den Aufbau dieser Einlegesohle eine physiologisch richtige Haltung beim Gehen und Stehen erreichbar, sodass hierdurch die Muskulatur in natürlicher Weise aktiviert wird und somit die Gelenke entlastet werden. Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem der Schaumstoffkörper im Fersenbereich deutlich dicker ausgeführt ist als im Vorfußbereich.
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Dadurch dass die Einlegesohle als eine Einheit bildende Kassette ausgeführt ist, besteht darüber hinaus die Möglichkeit, die erfindungsgemäße Einlegesohle mit einem Arbeitsschritt in einen Schuh einzuführen, sodass die Handhabung der erfindungsgemäßen Einlegesohle bei der Produktion eines Schuhs besonders vorteilhaft ist. Die erfindungsgemäße Einlegesohle kann auch als Nachrüstung für bereits vorhandene Schuhe eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die erste und die zweite Platte aus einem verschleißresistenten und abriebfesten Material bestehen, wobei das Material härter ist als das Schaumstoffmaterial des Schaumstoffkörpers.
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Auf diese Weise wird gewährleistet, dass ein Abrollen der ersten Platte auf der zweiten Platte in vorteilhafter Weise ermöglicht ist und der Fuß beim Tragen der Einlegesohle für die physiologisch korrekte Abrollbewegung, insbesondere in dem Fersenbereich ausreichend in das Schaumstoffmaterial einsinken kann.
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Eine Materialhärte des Materials der ersten und zweiten Platte zwischen shore A 60 und shore A 100 und eine Materialhärte des Schaumstoffmaterials zwischen shore A 35 und shore A 60 hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen. Über die unterschiedliche Materialhärte können auch Einlegesohlen bereitgestellt werden, die an unterschiedlichen Anforderungen angepasst sind, wie beispielsweise unterschiedliches Gewicht der Träger.
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Das Schaumstoffmaterial kann ein elastisch nachgiebiger geschäumter Kunststoff sein, vorzugsweise geschäumtes Polyurethan und/oder das Material der ersten und der zweiten Platte kann ein Kunststoff sein, vorzugsweise Polyurethan.
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Die Abrollfläche der zweiten Platte kann eine konkav ausgebildete Fläche sein, wobei vorzugsweise ein in Richtung der Oberseite vorstehender Rand die Abrollfläche umgibt. Auf diese Weise ist es möglich, die Abrollfläche in vorteilhafter Weise an die konvexe Verdickung der ersten Platte anzupassen, sodass eine Abrollbewegung in besonders vorteilhafter Weise ermöglicht wird.
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Alternativ kann die Abrollfläche auch eine konvex ausgebildete Fläche sein. Auch ist es möglich, dass die Abrollfläche als ebene Fläche ausgebildet ist. Über die unterschiedliche Ausgestaltung der Abrollflächen können unterschiedliche Sohlen bereit gestellt werden, die für unterschiedliche Belastungsarten der Sohle geeignet sind. Je nach Ausgestaltung der Abrollfläche ist der zwischen der konvexen Verdickung und der Abrollfläche befindliche Zwischenraum, der mit Schaumstoffmaterial ausgefüllt ist unterschiedlich gestaltet, sodass beispielsweise die Dämpfung der Abrollbewegung unterschiedlich gestaltet werden kann.
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Die zweite Platte kann kleiner als die erste Platte ausgebildet sein, wobei vorzugsweise die zweite Platte ausschließlich im Mittelfußbereich angeordnet ist und/oder schmaler als die erste Platte ausgebildet ist. Da die zweite Platte lediglich eine Abrollfläche für die konvexe Verdickung der ersten Platte aufweisen muss, kann die zweite Platte wesentlich kleiner als die erste Platte ausgebildet werden, sodass der die zweite Platte umgebene Bereich mit Schaumstoffmaterial ausgefüllt werden kann und der Tragekomfort der erfindungsgemäßen Einlegesohle besonders hoch ist.
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In einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einlegesohle ist vorgesehen, dass sich die Deckschicht über den Fersenbereich, den Mittelfußbereich und den Vorfußbereich erstreckt und vorzugsweise aus einem polsterndem Material besteht, wobei die Deckschicht vorzugsweise eine Auflageschicht aufweist. Durch das Vorsehen einer derartigen Deckschicht kann die gesamte Einlegesohle auf dem dem Fuß zugewandten Bereich in vorteilhafter Weise abgepolstert werden, sodass ein hoher Tragekomfort besteht. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die Deckschicht aus einem Material mit hoher Rückstellkraft besteht, sodass die Polsterfunktion auch bei häufigem Tragen der erfindungsgemäßen Einlegesohle gegeben ist. Über die Auflageschicht ist es möglich, die erfindungsgemäße Einlegesohle an die Anforderungen eines direkten Kontakts mit dem Fuß anzupassen, indem beispielsweise eine hohe Abriebfestigkeit, eine antibakterielle Eigenschaft, eine antiallergische Eigenschaft und/oder eine hautfreundliche Eigenschaft verwirklicht wird.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die erste Platte und die zweite Platte fest mit dem Schaumstoffkörper verbunden sind, vorzugsweise in dem Schaumstoffkörper eingegossen bzw. eingeschäumt sind. Auf diese Weise wird ermöglicht, dass die Einlegesohle eine besonders stabile Einheit bildet.
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Es kann vorgesehen sein, dass sich die erste Platte über die gesamte Breite des Schaumstoffkörpers erstreckt.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass die erste Platte schmaler als der Schaumstoffkörper ausgebildet ist, wobei ein schmaler Rand aus Schaumstoffmaterial die erste Platte seitlich und den Fersenbereich umfasst. Die Breite des schmalen Rands aus Schaumstoffmaterial kann beispielsweise etwa 1 mm betragen. Auf diese Weise wird im in den Schuh eingesetzten Zustand der erfindungsgemäßen Einlegesohle eine Reibung zwischen der ersten Platte und dem Schuhinnenfutter auf besonders vorteilhafte Weise vermieden, da das Schaumstoffmaterial des Schaumstoffkörpers zwischen der Platte und dem Schuhinnenfutter angeordnet ist.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Schuh mit einer erfindungsgemäßen Einlegesohle.
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Zeichnungen die Erfindung näher erläutert:
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Es zeigen:
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1–3 schematische Schnittdarstellungen von drei unterschiedlichen Ausführungsbeispielen einer erfindungsgemäßen Einlegesohle sowie
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4 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Einlegesohle.
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1–3 sind drei Ausführungsbeispiele von der erfindungsgemäßen Einlegesohle 1 schematisch im Schnitt dargestellt. Die Einlegesohlen der unterschiedlichen Ausführungsbeispiele der 1–3 sind im Wesentlichen identisch aufgebaut, wobei auf die Unterschiede nachfolgend im Einzelnen eingegangen wird.
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Die Einlegesohle 1 erstreckt sich von einem Vorfußbereich 2 über einen Mittelfußbereich 3 zu einem Fersenbereich 4. Die einzelnen Bereiche sind in den Zeichnungen jeweils durch eine gestrichelte Linie voneinander getrennt.
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Die Einlegesohle 1 besteht aus einem Schaumstoffkörper 5, der eine Unterseite 6 und eine Oberseite 7 aufweist. Auf der Oberseite 7 des Schaumstoffkörpers 5 ist eine Deckschicht 9 angeordnet.
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Auf der Oberseite 7 des Schaumstoffkörpers 5 ist eine erste Platte 11 eingelassen, die sich vom Fersenbereich 4 in den Mittelfußbereich 3 erstreckt.
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Im Mittelfußbereich weist die erste Platte 11 eine konvex ausgebildete Verdickung auf, die sich in Richtung der Unterseite 6 des Schaumstoffkörpers 5 erstreckt. Die Verdickung 13 ist dabei so ausgestaltet, dass sie zu allen Seiten hin verjüngt, sodass eine konvex gewölbte Fläche entsteht.
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Der konvex ausgebildeten Verdickung 13 gegenüberliegend ist eine zweite Platte 15 angeordnet, die in die Unterseite 6 des Schaumstoffköpers 5 im Mittelfußbereich eingelassen ist. Die zweite Platte 15 weist eine Abrollfläche 17 auf, auf der die konvexe Verdickung 13 der ersten Platte 11 abrollen kann.
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Die erste Platte 11 und die zweite Platte 15 sind dabei in vorteilhafter Weise aus einem verschleißresistenten und abriebfesten Material hergestellt, das härter ist als das Schaumstoffmaterial des Schaumstoffkörpers 5.
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Die konvexe Verdickung 13 der ersten Platte 11 liegt an der Abrollfläche 17 der zweiten Platte 15 an, wobei ein Drehpunkt für die erste Platte 11 gebildet wird.
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Bei der Benutzung der erfindungsgemäßen Einlegesohle 1 sinkt der Fuß eines Benutzers beim Auftreten zunächst im Fersenbereich 4 elastisch in den Schaumstoffkörper 5 ein, wobei anschließend eine über den Außenrist erfolgte Abrollbewegung des Fußes über den Mittelfußbereich 3 zum Vorfußbereich 2 stattfindet, bevor im Vorfußbereich 2 die Fußballen auslaufend abrollen. Die erste Platte 11 unterstützt diese Bewegung, indem sie zunächst beim Absinken in dem Fersenbereich 4 in den Schaumstoffkörper 5 nach hinten gekippt wird, bevor bei der Abrollbewegung über den Außenrist ein seitliches Kippen der Platte 11 nach außen erfolgt. Dabei muss die Platte 11 auch im geringen Maße verformt werden, sodass es von Vorteil ist, wenn die erste Platte 11 im gewissen Maße elastisch ist. Dadurch wird die Eigenaktivität des Fußes bei Seitwärts- und Vorwärtsbewegungen unterstützt und nicht verhindert. Die auf der Oberseite 7 des Schaumstoffkörpers 5 angeordnete Deckschicht 9 ist aus einem polsternden Material hergestellt und polstert insbesondere die erste Platte 11, die aus einem relativ harten Material gefertigt ist, ab. Dadurch bietet die erfindungsgemäße Einlegesohle 1 einen hohen Tragekomfort.
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Die Deckschicht 9 weist eine Auflageschicht 19 auf, die die Einlegesohle 1 für einen direkten Kontakt mit dem Fuß anpasst. Die Auflageschicht 19 kann beispielsweise eine hohe Abriebfestigkeit, antibakterielle Eigenschaften, antiallergische Eigenschaften und/oder hautfreundliche Eigenschaften aufweisen.
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Im Vorfußbereich 2 besteht die erfindungsgemäße Einlegesohle 1 lediglich aus dem Schaumstoffkörper 5 und der Deckschicht 9 mit der Auflageschicht 19, sodass in diesem Bereich der Fuß besonders weich abgepolstert wird, sodass die Abrollbewegung im Vorfußbereich 2 besonders vorteilhaft ausgeführt werden kann.
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Bei der erfindungsgemäßen Einlegesohle 1 wird die Bewegung der ersten Platte 11 durch den Schaumstoffkörper 5 gedämpft und somit gesteuert. Der Schaumstoffkörper 5 lässt neben den Kippbewegungen der ersten Platte 11 um den Drehpunkt auch eine translatorische Bewegung im geringen Maße zu. Diese translatorische Bewegung ist gewollt, um die spiralförmige Bewegung während des Abrollens des Fußes in besonders vorteilhafter Weise zu unterstützen.
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Die unterschiedlichen erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele der Einlegesohle 1 der 1–3 unterscheiden sich lediglich in der Form der Abrollfläche 17 der ersten Platte 15. Während in 1 die Abrollfläche 17 konkav ausgebildet ist und von einem in Richtung der Oberseite 7 vorstehenden Rand 21 umgeben ist, ist die Abrollfläche 17 gemäß dem Ausführungsbeispiel der 2 als konvexe Fläche ausgebildet. In dem Ausführungsbeispiel der 3 ist die Abrollfläche 17 als ebene Fläche ausgebildet. Durch die unterschiedliche Ausgestaltung der Abrollfläche 17 ist die in dem Zwischenraum zwischen der Abrollfläche 17 und der konvexen Verdickung 13 angeordnete Menge von Schaumstoffmaterial unterschiedlich, sodass Einlegesohlen 1 mit unterschiedlichen Eigenschaften bereitgestellt werden können, indem die Dämpfung der ersten Platte 11 bei den Kippbewegungen unterschiedlich ausfällt.
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Die erste Platte 11 und die zweite Platte 15 können aus einem Kunststoff, beispielsweise Polyurethan hergestellt sein. Die Deckschicht 9 kann beispielsweise aus einem Latexschaum, einem Polyurethan-Schaum oder einem EVA-Schaum bestehen. Die Auflageschicht 19 kann beispielsweise ein Mikrofaserfleece oder ein Leder sein. Das Schaumstoffmaterial des Schaumstoffkörpers 5 kann beispielsweise ein geschäumter Kunststoff, beispielsweise ein geschäumtes Polyurethan sein.
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In 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Einlegesohle 1 schematisch in der Draufsicht ohne Deckschicht gezeigt. Die erste Platte 11 ist in dem Schaumstoffkörper 5 eingelassen, wobei im Fersenbereich 4 und seitlich der ersten Platte 11 ein schmaler Rand 23 aus Schaumstoffmaterial gebildet ist, der die erste Platte 11 umgibt. Auf diese Weise wird eine Reibung der ersten Platte 11 mit dem die Einlegesohle 1 umgebenen Schuhinnenfutter fast vollständig vermieden, da der schmale Rand 23 zwischen der ersten Platte 11 und dem Schuhinnenfutter angeordnet ist und die Reibung somit deutlich verringert. Der schmale Rand 23 kann beispielsweise eine Breite von 1 mm aufweisen.
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Wie aus 4 hervorgeht, in der die zweite Platte 15 und die Auflagefläche 17 schematisch und verdeckt dargestellt sind, ist die zweite Platte 15 wesentlich kleiner als die erste Platte 11 ausgebildet. Die zweite Platte 15, dient lediglich als Lager für die erste Platte 11, sodass die zweite Platte 15 nur wenig größer sein muss als die Abrollfläche 17. Dadurch kann Material für die zweite Platte 15 eingespart werden und die Einlegesohle 1 besitzt einen höheren Tragekomfort, da ein größerer Bereich mit Schaumstoffmaterial des Schaumstoffkörpers 5 ausgefüllt ist.
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Die konvexe Verdickung 13 und die zweite Platte 15 sind im Wesentlichen im Mittelfußbereich 3 angeordnet, wobei es besonders vorteilhaft ist, wenn die konvexe Verdickung 13 und die Abrollfläche 17 sich genau unterhalb des Schwerpunktes des Körpers des Trägers der Einlegesohle 1 befinden.
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Alle Komponenten der erfindungsgemäßen Einlegesohle 1 sind fest miteinander verbunden, sodass die erfindungsgemäße Einlegesohle 1 eine Einheit in Form einer Kassette bildet. Dadurch kann die erfindungsgemäße Einlegesohle 1 auf besonders einfache Art und Weise in einen Schuh eingelegt werden, was die Produktion eines Schuhs erleichtert. Auch kann die erfindungsgemäße Einlegesohle 1 als Nachrüstteil für vorhandene Schuhe eingesetzt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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