Hydrostatische Kolbenmaschine und Druckring für eine Bremseinrichtung derselben
Die Erfindung betrifft einen Druckring für eine Bremseinrichtung einer hydrostatischen Kolbenmaschine und eine hydrostatische Kolbenmaschine.
Es ist bekannt bei hydrostatischen Kolbenmaschinen, welche eine Zylindertrommel aufweisen, die drehbar in einem Gehäuse gelagert ist, die Zylindertrommel relativ zu dem Gehäuse abbremsen zu können. Zwischen der Zylindertrommel und dem Gehäuse ist hierzu eine Bremseinrichtung in Form einer Lamellenbremse angeordnet. Die Lamellenbremse ist meist so ausgebildet, dass mit Hilfe von Druckfedern Bremslamellen aufeinander gepresst werden. Zur Sicherheit ist somit die Zylindertrommel nur dann drehbar, wenn durch Erzeugen eines Drucks die Presskraft der Bremslamellen reduziert wird. Zur Übertragung der Presskraft ist ein Druckring vorgesehen, welcher durch Federn belastet ist und in entgegengesetzter Richtung durch eine hydraulische Kraft beaufschlagbar ist.
Ein solcher Druckring und eine solche hydrostatische Kolbenmaschine sind aus der DE, 42 14 397 Al bekannt. Üblicherweise wird der Druckring aus einem einfachen Stahl gefertigt. Zum Abdichten des Druckrings gegenüber dem Gehäuse sind am Außenumfang des Druckrings Nuten vorgesehen, in denen O-Ringe angeordnet sind. Diese O- Ringe sind in axialer Richtung beidseitig einer an dem Umfang des Druckrings ausgebildeten Stufe vorgesehen. Die Stufe bildet an dem Druckring eine in axialer Richtung weisende, druckbeaufschlagbare Fläche aus. An dieser Fläche wird die hydraulische Kraft erzeugt, welche zum Lösen der Bremseinrichtung dient.
Nachteilig an dem bekannten Druckring und der bekannten hydrostatischen Kolbenmaschine ist es, dass für den Druckring Stahl als Werkstoff verwendet wird. Dies erfordert teure spanende Bearbeitungsverfahren, um die
erforderlichen Geometrien mit der notwendigen Genauigkeit zu erzeugen. Insbesondere sind die Fertigungstoleranzen bzgl. des Umfangs der beiden die Stufe bildenden Durchmesser nötig, um eine zuverlässige Abdichtung zu beiden Seiten der druckbeaüfschlagbaren Fläche zu erreichen. Eine solche Dichtheit ist erforderlich, um einen Druckabfall an der Druckfläche zu verhindern, was zu einer unerwünschten Bremswirkung führen würde.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Druckring sowie eine hydrostatische Kolbenmaschine mit einer Bremseinrichtung zu schaffen, bei dem bzw. der in einfacher Weise eine gute und zuverlässige Dichtwirkung erreichbar ist und die bzw. der kostengünstig herstellbar ist.
Die Aufgabe wird durch den erfindungsgemäßen Druckring nach Anspruch 1 sowie die erfindungsgemäße hydrostatische Kolbenmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst.
Der erfindungsgemäße Druckring für eine Bremseinrichtung einer hydrostatischen Kolbenmaschine weist eine druckbeaüfschlagbare Fläche auf. Der Druckring selbst ist aus Kunststoff gefertigt und weist zumindest einen in radialer Richtung elastischen Bereich auf, wobei an dem elastischen Bereich ein Dichtelement vorgesehen ist. Im Gegensatz zu den teuer und aufwendigen spanenden Bearbeitungsverfahren eines Stahlrings ermöglicht es der erfindungsgemäß als Kunststoffring ausgebildete Druckring, die erforderlichen Geometrien in einfacher Weise auszubilden. Insbesondere kann so auch zumindest ein elastischer Bereich ausgebildet werden, der das Dichtelement in dem elastischen Bereich gegen das Gehäuse der erfindungsgemäßen hydrostatischen Kolbenmaschine drückt. Durch das Vorsehen dieses elastischen Bereichs, welcher die Dichtelemente zuverlässig in Anlage an dem Gehäuse hält, kann der eigentliche Außendurchmesser des Druckrings beidseits der druckbeaüfschlagbaren Fläche mit einer größeren Toleranz hergestellt werden. Dies
erleichtert die Herstellung der Fertigungswerkzeuge zum Erzeugen des Druckrings und reduziert somit erheblich die Fertigungskosten ohne zu Lasten der Dauerhaltbarkeit zu gehen.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Druckrings ausgeführt.
Insbesondere ist es vorteilhaft, an einer entgegengesetzt zu der druckbeaufschlagbaren Fläche orientierten
Stirnfläche des Druckrings zumindest eine Ausnehmung vorzusehen, in der zumindest ein elastisches Druckelement angeordnet ist. Das elastische Druckelement dient der Beaufschlagung der Bremseinrichtung mit einer axialen Kraft, so dass bei Ausfall des hydraulischen Systems und damit einem Nachlassen des Öffnungsdrucks die Bremseinrichtung greift und die hydrostatische Kolbenmaschine abbremst. Dabei ist der Druckring im Bereich der Ausnehmungen zur Aufnahme der elastischen Druckelemente in axialer Richtung über seine Stirnfläche hinaus verlängert. Dies gewährleistet eine verbesserte Führung der elastischen Druckelemente, so dass ein Kippen beispielsweise als Spiralfedern ausgebildeter Druckelemente verhindert wird.
Der zumindest eine elastische Bereich, in dem das Dichtelement angeordnet ist, ist vorzugsweise in axialer Richtung in eine erste Stirnfläche und/oder eine zweite Stirnfläche des Druckrings eingebracht. Wird beispielsweise zum Herstellen des Druckrings eine zweiteilige Spritzgussform verwendet, so kann diese Ausnehmung jeweils in Form einer umlaufenden Nut in einfacher Weise bereits während des Spritzgießens eingebracht werden.
Gemäß einer bevorzugten ersten Ausführungsform ist jeweils im Bereich dieser umlaufenden Nuten ein Dichtring an dem äußeren Umfang des Druckrings angeordnet. In dem Druckring ist hierzu in axialer Richtung korrespondierend zu den
umlaufenden Nuten zur Erzeugung der Elastizität jeweils eine Aufnahmenut zur Aufnahme beispielsweise eines O-Rings ausgebildet.
Besonders bevorzugt ist es, den Druckring mit einem ersten Ringelement und einem zweiten Ringelement auszubilden. Eine solche zweiteilige Ausbildung erleichtert einerseits die Herstellung, da die einzelnen Spritzgussformen gegenüber einer einteiligen Ausführung noch weiter vereinfacht sind. Dabei weist vorzugsweise ein Ringelement sowohl die Ausnehmungen zur Aufnahme der elastischen Druckelemente als auch die druckbeaufschlagbare Fläche auf. Die druckbeaufschlagbare Fläche wird durch einen radial äußeren Bereich einer entgegengesetzt zur ersten Stirnfläche orientierten Stirnseite des ersten
Ringelements gebildet. An dieser Stirnseite liegt in einem radial inneren Bereich das zweite Ringelement mit seiner Stirnseite an.
Das erste Ringelement und das zweite Ringelement sind vorzugsweise zu dem Dichtring miteinander verbindbar. Die Verbindung kann dabei entweder durch Formschluss oder durch Materialschluss erfolgen. Wird die Verbindung als Formschluss ausgebildet, so ist beispielsweise durch eine Rastverbindung das erste Ringelement mit dem zweiten
Ringelement verbunden. Als materialschlüssige Verbindung bietet es sich an, die beiden Ringelemente zunächst in Anlage zueinander zu bringen und anschließend beispielsweise durch Ultraschallschweißen miteinander zu verbinden. Der so ausgebildete Druckring kann dann in einfacher Weise bei der Montage der hydrostatischen Kolbenmaschine eingesetzt werden.
Bei der zweiteiligen Ausführung des Druckrings ist es insbesondere vorteilhaft, dass in dem zumindest einen elastischen Bereich, der an dem ersten Ringelement bzw. an dem zweiten Ringelement ausgebildet ist, eine Kunststofflippe als radial wirkender Dichtabschnitt angeordnet ist. Zum Ausbilden des elastischen Bereichs,
der eine geringfügige Änderung des äußeren Umfangs des Druckrings und damit dessen radialer Ausdehnung ermöglicht, ist es insbesondere vorteilhaft, sowohl in dem ersten Ringelement als auch in dem zweiten Ringelement jeweils eine umlaufende Nut in axialer Richtung von den Stirnseiten der Ringelemente her einzubringen. Die umlaufende Nut wird dabei von den aufeinander zugewandten Stirnseiten des ersten Ringelements und des zweiten Ringelements eingebracht. Dies hat den Vorteil, dass sich aufgrund der dazwischen liegenden zum Öffnen der
Bremseinrichtung druckbeaufschlagbaren Fläche der Druck in den ausgebildeten umlaufenden Nuten erhöht und somit die Kraft, mit der die Dichtlippen an das Gehäuse gedrückt werden, erhöht wird. Ist der Bereich dagegen druckfrei, wie es bei Nichtbetrieb der hydrostatischen Kolbenmaschine der Fall ist, so werden die Dichtlippen nicht in radialer Richtung mit einer Kraft belastet.
Um bei der Montage des ersten Ringelements und des zweiten Ringelements zu einem Druckring in einfacher Weise eine Zentrierung zu ermöglichen, ist vorzugsweise das erste Ringelement und das zweite Ringelement jeweils in einer Stufengeometrie ausgebildet. Die zueinander gewandten Stufengeometrien korrespondieren dabei so miteinander, dass sich beispielsweise das erste Ringelement auf der an dem zweiten Ringelement ausgebildeten Stufe zentriert.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Druckrings und der erfindungsgemäßen hydrostatischen Kolbenmaschine sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer hydrostatischen Kolbenmaschine;
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel einer Bremseinrichtung mit einem erstes erfindungsgemäßen Druckring;
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel einer Bremseinrichtung mit einem zweiten erfindungsgemäßen Druckring;
Fig. 4 eine weitere Ansicht des ersten erfindungsgemäßen Druckrings aus Fig. 2; und
Fig. 5 eine weitere Ansicht des zweiten erfindungsgemäßen Druckrings gemäß Fig. 3.
Bevor auf die konstruktive Gestaltung des erfindungsgemäßen Druckrings im Einzelnen eingegangen wird, soll zunächst eine erfindungsgemäße hydrostatische Kolbenmaschine in ihren wesentlichen Bauteilen erläutert werden. In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße hydrostatische Kolbenmaschine 1 gezeigt. Die hydrostatische Kolbenmaschine 1 weist eine drehbar gelagerte Zylindertrommel 3 auf. Das Gehäuse 2 wird durch eine Anschlussplatte 4 verschlossen, in der in üblicher Weise Anschlüsse zum Anschließen der hydrostatischen Kolbenmaschine 1 an einen hydraulischen Kreislauf ausgebildet sind.
In dem Gehäuse 2 und der Anschlussplatte 4 sind ein erstes Lager 5 und ein zweites Lager 6 angeordnet, in denen eine Triebwelle 7 drehbar gelagert ist. Die Zylindertrommel 3 ist mit der Triebwelle 7 drehfest verbunden. Zum Erzeugen eines Fördervolumens, wenn die hydrostatische Kolbenmaschine 1 als Pumpe verwendet wird, sind in der Zylindertrommel 3 eine Mehrzahl von Zylinderbohrungen 9 ausgebildet. Die Zylinderbohrungen 9 erstrecken sich in axialer Richtung. In jeder Zylinderbohrung 9 ist ein Kolben 10 längsverschieblich angeordnet. Der Kolben 10 stützt sich über einen Gleitschuh 11 auf einer Schrägscheibe 12 ab.
Die Schrägscheibe 12 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel einstellbar ausgeführt, wofür eine Verstellvorrichtung 13 auf die Schrägscheibe 12 wirkt. Zum Betätigen der Verstellvorrichtung 13 ist ein Stellkolben
14 in einem Hohlraum des Gehäuses 7 angeordnet. Einseitig ist der Stellkolben 14 in dem Hohlraum mit einem hydraulischen Druck beaufschlagbar, wozu über eine Stelldruckleitung 15 Druckmittel zugeführt wird. In Abhängigkeit von der Position des Stellkolbens 14 ändert sich die Neigung der Schrägscheibe 12 zu der Drehachse der Zylindertrommel 3, so dass sich der während einer Umdrehung der Zylindertrommel 3 ausgeführte Hub der Kolben 10 einstellen lässt.
Um eine Drehung der Zylindertrommel 3 abbremsen zu können, ist eine Bremseinrichtung 16 zwischen der Zylindertrommel 3 und dem Gehäuse 2 vorgesehen. Am äußeren Umfang der Zylindertrommel 3 sind hierzu eine Mehrzahl von sich in axialer Richtung erstreckenden Nuten 17 ausgebildet.
Entsprechend ist auch in dem Gehäuse 2 in einer mit den Nuten 17 in axialer Richtung korrespondierenden Position eine Mehrzahl von Nuten 18 ausgebildet. Die Bremseinrichtung 16 umfasst weiterhin erste Bremslamellen 19 und zweite Bremslamellen 20. Die Anzahl der
Bremslamellen 19, 20 ist dabei in Abhängigkeit von der zu erwartenden Bremsleistung zu wählen. Die Bremslamellen 19, 20 sind im Wesentlichen ringförmig ausgebildet. Dabei ist der äußere Durchmesser der ersten Bremslamellen 19 größer als der innere Durchmesser der zweiten Bremslamellen 20.
An dem inneren Umfang der ersten Bremslamellen 19 ist eine Verzahnung ausgebildet, durch die eine drehfeste Verbindung zwischen den ersten Bremslamellen 19 und der Zylindertrommel 3 erzeugt wird. Die Verzahnung der ersten Bremslamellen 19 greift hierzu in die Nuten 17 der Zylindertrommel 3 ein.
In entsprechender Weise ist am äußeren Umfang der zweiten Bremslamellen 20 ebenfalls eine Verzahnung ausgebildet, die mit den Nuten 18 in dem Gehäuse 2 zusammenwirkt. Auf diese Weise sind die ersten Bremslamellen 19 drehfest mit der Zylindertrommel 3, die zweiten Bremslamellen 20 dagegen drehfest mit dem Gehäuse 2 verbunden. In axialer Richtung sind die Bremslamellen in den Nuten 17, 18
verschieblich. Die Bremslamellen 19 und 20 sind jeweils abwechselnd angeordnet, wobei eine zweite Bremslamelle 20 mehr vorgesehen ist als erste Bremslamellen 19. Das Lamellenpaket bestehend abwechselnd aus den ersten und zweiten Bremslamellen 19, 20 wird somit zu beiden Seiten durch eine zweite Bremslamelle 20 abgeschlossen, welche relativ zu dem Gehäuse 2 drehfest angeordnet ist.
Solange in axialer Richtung keine Kraft auf das Lamellenpaket ausgeübt wird, können sich die ersten
Bremslamellen 19 zwischen den zweiten Bremslamellen 20 nahezu kraftfrei drehen, so dass eine Rotation der Zylindertrommel 3 in dem Gehäuse 2 möglich ist. Um die Flächenpressung zwischen den ersten Bremslamellen 19 und den zweiten Bremslamellen 20 zu erhöhen und so eine
Bremswirkung zu erzeugen, ist ein Druckring 21 vorgesehen. Der Druckring 21 kann eine axiale Kraft auf das Lamellenpaket ausüben. Um die ersten Bremslamellen 19 und die zweiten Bremslamellen 20 aufeinander zu pressen, ist auf der dem Druckring 21 gegenüberliegenden Seite des Lamellenpakets beispielsweise eine Druckplatte 22 zum Abstützen der Kraft des Druckrings 21 ausgebildet. Anstelle der Druckplatte 22 kann auch lediglich eine radiale Stufe in dem Gehäuse 2 vorgesehen sein.
Der besseren Übersichtlichkeit wegen ist der Druckring 21 in der Fig. 1 in einer vereinfachten Ausführung dargestellt. Die genaue konstruktive Ausführung des Druckrings 21 wird nachfolgend noch unter Bezugnahme auf die Fig. 2 - 5 erläutert.
An dem Druckring 21 ist eine druckbeaufschlagbare Fläche 23 durch eine radiale Stufe am äußeren Umfang ausgebildet. Korrespondierend zu der druckbeaufschlagbaren Fläche 23 ist in dem Gehäuse 2 eine radiale Stufe vorgesehen, so dass zwischen dem Druckring 21 und dem Gehäuse 2 ein Stelldruckraum 24 ausgebildet wird. Wird der Stelldruckraum 24 mit Druckmittel bedrückt, so wirkt auf die druckbeaufschlagbare Fläche 23 des Druckrings 21 eine
axiale Kraft, die den Druckring 21 in der Fig. 1 nach links beaufschlagt. Bei Bedrücken des Stelldruckraums 24 wird somit auf den Druckraum 21 eine Kraft ausgeübt, die das Lamellenpaket entlastet. In diesem Fall ist eine freie Rotation der Zylindertrommel 3 im Gehäuse 2 möglich.
Um eine Bremswirkung durch die Bremseinrichtung 16 erzeugen zu können, sind vorzugsweise mehrere elastische Druckelemente vorgesehen. In dem dargstellten Ausführungsbeispiel sind die elastischen Druckelemente als Spiralfedern 25 ausgebildet.
Entgegengesetzt zu der druckbeaufschlagbaren Fläche 23 ist an dem Druckring 21 eine erste Stirnfläche 27 ausgebildet. Von Seiten der ersten Stirnfläche 27 sind in dem Druckring 21 über den Umfang verteilt mehrere Ausnehmungen 26 ausgebildet. Die Spiralfedern 25 sind in diese Ausnehmungen 26 eingesetzt und stützen sich in entgegengesetzter Richtung beispielsweise an der Anschlussplatte 4 ab. Durch die Spiralfedern 25 wird somit eine axiale Federkraft auf den Druckring 21 ausgeübt, die sich an dem Lamellenpaket, bestehend aus den ersten Bremslamellen 19 und den zweiten Bremslamellen 20, abstützt. Sofern der Stelldruckraum 24 nicht mit einem Stelldruck beaufschlagt ist, wird somit durch die
Spiralfedern 25 eine Bremskraft erzeugt, in dem die ersten und zweiten Bremslamellen 19, 20 aufeinander gepresst werden. Zur Erzeugung der Bremskraft kann auch eine zweite druckbeaufschlagbare Fläche in einem zweiten Stelldruckraum vorgesehen sein.
Um einen unnötigen Druckverlust aus dem Stelldruckraum 24 zu verhindern, sind an dem Druckring 21 ein erstes Dichtelement 28 und ein zweites Dichtelement 29 vorgesehen. In einer weiteren Ausnehmung des Druckrings 21 ist eine Hülse 30 angeordnet, welche gemeinsam mit einem Passstift 31 ein unerwünschtes Mitdrehen des Druckrings 21 in dem Gehäuse 2 verhindert. Der Passstift 31 ist hierzu in einer Bohrung 32 der Anschlussplatte 4 fixiert.
In der Fig. 2 ist eine vergrößerte Darstellung eines Druckrings 21 gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform dargestellt. Der Druckring 21 ist an seinem äußeren Umfang abgestuft ausgeführt, wobei beim Übergang zwischen den beiden unterschiedlichen Durchmessern die druckbeaufschlagbare Fläche 23 ausgebildet ist. Entgegengesetzt orientiert zu der druckbeaufschlagbaren Fläche 23 ist eine erste Stirnfläche 21 ausgebildet. Am axial gegenüberliegenden Ende des
Druckrings 21 ist eine zweite Stirnfläche 34 ausgebildet. An der zweiten Stirnfläche 34 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Vorsprung 34' ausgebildet, der auf die vorderste der zweiten Bremslamellen 20 eine axiale Kraft zum Erzeugen der Bremswirkung ausübt.
Wie es bereits beschrieben wurde, ist von Seiten der ersten Stirnfläche 27 aus vorzugsweise eine Mehrzahl von Ausnehmungen 26 in den Druckring 21 eingebracht. Um die Führung der dort angeordneten Spiralfedern 25 zu verbessern, ist über die erste Stirnfläche 27 hinaus eine Verlängerung 33 an dem Druckring 21 ausgebildet. Diese Verlängerung 33 ist entweder individuell für jede Ausnehmung 26 ausgebildet oder aber gemeinsam als Hals an dem Druckring 21 umlaufend.
Axial zu beiden Seiten der druckbeaufschlagbaren Fläche 23 sind dichtende Bereiche an dem Druckring 21 ausgebildet. Zum Verbessern der Dichtwirkung ist von der druckbeaufschlagbaren Fläche 23 in Richtung zu der ersten Stirnfläche 27 hin ein erster elastischer Bereich 35 angeordnet. Von der druckbeaufschlagbaren Fläche 23 zu der zweiten Stirnfläche 34 hin ist ein zweiter elastischer Bereich 36 ausgebildet. In dem ersten elastischen Bereich 35 ist das erste Dichtelement 28 angeordnet. Entsprechend ist in dem zweiten elastischen Bereich 36 das zweite Dichtelement 29 ausgebildet.
Um in dem aus Kunststoff gefertigten Druckring 21 einen ersten elastischen Bereich 35 auszubilden, ist von der ersten Stirnfläche 27 aus eine umlaufende Nut 27 axial in den Druckring 21 eingebracht. In Abhängigkeit von der Tiefe der umlaufenden Nut 37 kann die Elastizität zusammen mit einer geeigneten Materialauswahl in dem ersten elastischen Bereich 35 eingestellt werden. Zur Aufnahme des Dichtelements 28 in dem ersten elastischen Bereich 35 ist vom äußeren Umfang des Druckrings 21 her eine radiale Aufnahmenut in den Druckring 21 eingebracht. Eine weitere radiale Aufnahmenut ist in dem zweiten elastischen Bereich 36 in den Druckring 21 eingebracht, wobei in dieser zweiten Aufnahmenut das zweite Dichtelement 29 angeordnet ist. Das erste Dichtelement 28 und das zweite Dichtelement 29 sind beispielsweise als O-Ringe ausgeführt, wobei in der jeweiligen Aufnahmenut zusätzlich ein stützendes Element, beispielsweise in Form eines stabilisierenden Rings angeordnet sein kann.
Der zweite elastische Bereich 36 ist entsprechend dem ersten elastischen Bereich 36 durch Einbringen einer zweiten umlaufenden Nut 38 in dem Druckring 21 ausgebildet. Die zweite umlaufende Nut 38 wird in diesem Fall von der zweiten Stirnfläche 34 her in den Druckring 21 eingebracht. Dabei ist wieder durch Auswahl des
Materials des Druckrings 21 sowie durch die Tiefe und die radiale Anordnung und der zweiten Ausdehnung umlaufenden Nut 38 die Elastizität des zweiten elastischen Bereichs 36 einstellbar. Zusätzlich zu dem Druckring 21 ist auf der Seite der ersten Stirnfläche 27 ein Montagering 40 vorgesehen.
In der Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Druckrings 21 dargestellt. In diesem Fall umfasst der Druckring 21' ein erstes Ringelement 41 und ein zweites Ringelement 42. Die mit dem Druckring 21 der Fig. 2 übereinstimmenden Merkmale sind mit identischen Bezugszeichen versehen. Auf eine vollständige erneute
Beschreibung wird zur Vermeidung von Wiederholungen verzichtet.
In dem ersten Ringelement 41 sind die Ausnehmungen 26 zur Aufnahme der Spiralfedern 25 angeordnet. Entgegengesetzt orientiert zu der ersten Stirnfläche 27 ist eine Stirnseite 46 an dem ersten Ringelement 41 ausgebildet. Der radial äußere Bereich der ersten Stirnseite 46 bildet dabei die druckbeaufschlagbare Fläche 23 aus. Das zweite Ringelement 42 ist hinsichtlich seiner äußeren radialen
Abmessung kleiner als das erste Ringelement 41. Das zweite Ringelement 42 befindet sich mit seiner entgegengesetzt zu der zweiten Stirnfläche 34 des Druckrings 21' orientierten Stirnseite 47 in Anlage mit einem radial inneren Bereich der Stirnseite 46 des ersten Ringelements 41. Der Innendurchmesser der beiden Ringelemente 41, 42 korrespondiert zueinander. Die Stirnseite 46 des ersten Ringelements 41 und die Stirnseite 47 des zweiten Ringelements 42 weisen jeweils eine Stufe auf. Die Position der Stufe in dem ersten Ringelement 41 und in dem zweiten Ringelement 42 korrespondiert miteinander, so dass eine Zentrierung 45 der Ringelemente 41, 42 durch die Stufe ausgebildet wird.
Wie schon bei dem ersten Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist auch an dem Druckring 21' ein erster elastischer Bereich 35' und ein zweiter elastischer Bereich 36' ausgebildet. Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel ist der erste elastische Bereich 35' in dem ersten Ringelement 41 und der zweite elastische Bereich 36' in dem zweiten
Ringelement 42 angeordnet. Zum Erzeugen der elastischen Bereiche 35' und 36' ist wiederum jeweils eine erste und zweite umlaufende Nut 37' bzw. 38' vorgesehen. Die erste umlaufende Nut 37' ist in das erste Ringelement 41 von seiner Stirnseite 46 her eingebracht. Durch die erste umlaufende Nut 37', die von der Stirnseite 46 her in das erste Ringelement 41 eingebracht ist, wird am äußeren Umfangsrand eine erste Kunststofflippe 43 als Dichtelement ausgebildet. Die erste Kunststofflippe 43 ist mit dem
ersten Ringelement 41 in elastischer Weise verbunden. Die Dichtwirkung wird bei dem Druckring 21' gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel durch diese erste Kunststofflippe 43 erzeugt, die sich in Anlage mit dem Gehäuse 2 befindet, wenn der Druckring 21' montiert ist. In entsprechender Weise ist von der Stirnseite 47 her in das zweite Ringelement 42 die zweite umlaufende Nut 38' eingebracht. Dadurch wird der zweite elastische Bereich 36' am äußeren Umfangsrand des zweiten Ringelements 42 und eine zweite Kunststofflippe 44 als Dichtelement ausgebildet.
Entsprechend zu der ersten Kunststofflippe 43 wird die Dichtwirkung zwischen dem zweiten Ringelement 42 und dem Gehäuse 2 ebenfalls durch die zweite Kunststofflippe 44 bewirkt. Die zweite Kunststofflippe 44 befindet sich hierzu in montiertem Zustand des Dichtrings 21' in Anlage an dem Gehäuse 2 der hydrostatischen Kolbenmaschine 1.
Da die offenen Seiten der ersten Nut 37 ' und der zweiten Nut 38' zu der druckbeaufschlagbaren Fläche 23 weisen, wird bei Bedrücken des Stelldruckraums 24 die erste umlaufende Nut 37 ' und die zweite umlaufende Nut 38 ' mit Druckmittel bedrückt. Dies führt zu einem Aufweiten des Außendurchmessers der ersten Kunststofflippe 43 und der zweiten Kunststofflippe 44, wodurch sich die Dichtwirkung der beiden Kunststofflippen 43, 44 und somit das Abdichten des Stelldruckraums 24 verbessert.
In den Fig. 4 und 5 sind noch einmal Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Druckrings 21 und 21' dargestellt. Insbesondere ist es in der Fig. 5 gezeigt, dass das erste Ringelement 41 mit dem zweiten Ringelement 42 über eine Rastverbindung verbindbar ist. Eine solche formschlüssige Verbindung hat den Vorteil, dass ohne weiteren Prozessschritt die beiden Ringelemente 41, 42 in einfacher Weise durch Aufeinanderstecken miteinander verbunden werden können. Die Rastverbindung ist im dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine schräg verlaufende Flanke am äußeren Umfang im Bereich der Zentrierung 45 sowie eine entsprechende Ausnehmung an dem anderen Ringelement
ausgebildet. Zudem ist es in der Fig. 5 zu erkennen, dass die zweite Kunststofflippe 44 im Bereich ihrer Anlage an der druckbeaufschlagbaren Fläche 23 einen Überströmkanal 48 aufweist, so dass ein inneres Volumen der zweiten umlaufenden Nut 38' in Fluidkontakt mit dem Stelldruckraum 24 steht. Dies führt zu der schon beschriebenen Erhöhung der Dichtwirkung sofern der Stelldruckraum 24 mit einem Stelldruck beaufschlagt ist.
Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 3 und 5 ist die zweite Stirnfläche 34 eben ausgeführt.
Zusätzlich zu der formschlüssigen Verbindung oder als Alternative hierzu kann das erste Ringelement 41 mit dem zweiten Ringelement 42 auch materialschlüssig verbunden sein. Beispielsweise können die aneinander anliegenden Bereiche der Stirnseiten 46, 47 des ersten Ringelements 41 und des zweiten Ringelements 42 im Bereich ihres inneren Umfangs durch Ultraschallschweißen materialschlüssig miteinander verbunden werden.
In den beschriebenen Ausführungsbeispielen wird die Bremskraft durch die Spiralfedern 25 erzeugt. Ein Lösen der Bremseinrichtung 16 erfolgt durch Erzeugen eines Stelldrucks in dem Stelldruckraum 24. Umgekehrt kann auch die Bremseinrichtung durch die Spiralfedern in der gelösten Position sein und die Bremskraft durch Beaufschlagen des Stelldruckraums 24 erfolgen. Die Anordnung der druckbeaufschlagbaren Fläche und der elastischen Elemente in der Kolbenmaschine ist dann entsprechend umzukehren.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere ist es möglich, einzelne Merkmale der Ausführungsbeispiele in beliebiger Weise miteinander zu kombinieren.