Beschreibung
Gasturbinenbrenner und Verfahren zum Betreiben eines Gasturbinenbrenners
Die Erfindung geht aus von einem Gasturbinenbrenner mit einer Verbrennungszone zum Verbrennen eines Gemischs aus mit Brennstoffgas versetztem Verbrennungsabgas und mit einer Brennstoffeinmischanordnung mit einer Brennstoffdüse zum Eindüsen des Brennstoffgases in das Verbrennungsabgas. Außerdem geht die Erfindung aus von einem Verfahren zum Betreiben eines Gasturbinenbrenners mit einer Verbrennungszone, in welcher ein Gemisch aus mit Brennstoffgas versetztem Verbrennungsabgas verbrannt wird, wobei das Brennstoffgas mit einer Brennstoffdüse in das Verbrennungsabgas eingedüst wird.
Zum Erzielen einer ruhigen und stabilen Verbrennung in einer Gasturbine ist es bekannt, Brennstoffgas in heiße Verbrennungsabgase einzudüsen, so dass ein Gasgemisch mit einer Temperatur oberhalb einer Selbstentzündungstemperatur gebildet wird.
Aus der US 5,617,718 A ist ein Verbrennungssystem für einen Gasturbinenbrenner mit einer sekundären Verbrennungszone und ein Verfahren zum Betreiben eines Gasturbinenbrenners mit einer sekundären Verbrennungszone bekannt. In der sekundären Verbrennungszone wird ein Gemisch aus mit Brennstoffgas versetztem Verbrennungsabgas aus einer primären Verbrennungszone einer Gasturbine verbrannt.
Aus der US 2005/0229581 ist eine Brennstoffeinmischanordnung mit einer Brennstoffdüse zum Eindüsen des Brennstoffgases in das Verbrennungsabgas einer sekundären Verbrennungszone bekannt. Das Verbrennungsabgas wird durch einen akustischen Schirm in die sekundäre Verbrennungszone eingeleitet, um akustische Pulsationen in einem Mischrohr, in welchem die
Brennstoffdüse angeordnet ist, und in der Verbrennungskammer zu dämpfen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, ein Gasturbinenbrenner und ein Verfahren zum Betreiben eines Gasturbinenbrenners bereitzustellen, in welchen eine Schadstoffarme Verbrennung gewährleistet werden kann.
Die auf den Gasturbinenbrenner gerichtete Aufgabe wird durch einen Gasturbinenbrenner der Eingangs genannten Art gelöst, bei dem die Brennstoffeinmischanordnung erfindungsgemäß dazu ausgelegt ist, das Brennstoffgas mit zumindest 0,2-facher Schallgeschwindigkeit in das Verbrennungsabgas einzudüsen. Durch die Geschwindigkeit, die wenigstens der Mach-Zahl Ma = 0,2 entspricht, kann eine Härte des Strahls erreicht werden, durch die im Randbereich des Strahls ein hoher Schergradient - also eine über den Randbereich vom Strahlinneren zum Strahläußeren stark abnehmende Geschwindigkeit - erreicht wird. Der Schergradient kann beispielsweise durch die Ableitung der Komponente der Fluid¬ bzw. Gasgeschwindigkeit in der Längsrichtung des Strahls nach der bezogen auf eine Mittelachse des Strahls transversalen bzw. radialen Richtung quantifiziert werden. In Bereichen mit einem hohen Schergradienten kann eine Verbrennungsreaktion nicht stattfinden, so dass sich das Gemisch im Vergleich zu
Strahlen mit weniger hartem Rand erst später entzündet. Durch diesen Effekt wird die Verbrennung verzögert und es kann eine gute Mischung des Verbrennungsabgases mit dem Brennstoffgas gewährleistet werden.
In herkömmlichen Wiederaufheizverbrennungssystemen entzündet sich der Brennstoff bereits nach 0,3 ms oder weniger, so dass sich der Brennstoff wenig mit dem Verbrennungsabgas mischen kann. Dadurch entsteht eine unvorteilhafte Diffusionsflamme, die zu inakzeptablen NOx-Emissionen führt. Man spricht von einer Diffusionsflamme, wenn eine Flamme ohne Luftvormischung brennt. Der zur Verbrennung notwendige Sauerstoff wie auch alle anderen Luftanteile diffundieren über den Flammenrand in
die Flamme hinein, weshalb die Flamme zum Flammenkern hin immer schlechter mit Sauerstoff versorgt wird und der Brennstoff deshalb langsamer verbrennt.
Im Gegensatz dazu wird durch das erfindungsgemäße
Wiederaufheizverbrennungssystem anstelle einer sichtbaren Flammenfront eine nicht leuchtende Verbrennung ermöglicht, die auch als milde Verbrennung, farblose Verbrennung oder Volumenverbrennung bekannt und insbesondere Schadstoffarm ist. Das Gas wird in den Bereichen mit einem Schergradienten, der höher ist als ein kritischer Schergradient, für die Selbstentzündung mit dem Abgas gemischt und entzündet sich erst, wenn es konvektiv in einen Bereich transportiert wird, in dem der Wert des Schergradienten unterhalb des kritischen Werts liegt. Es wird eine großvolumige Flammenzone erreicht, in der die Verbrennung annähernd gleichmäßig erfolgt. Durch eine geeignete Wahl der Zusammensetzung des Brennstoffgases kann ferner eine sehr magere Verbrennung erreicht werden, was letztlich zu einer geringen Menge von Schadstoffkomponenten wie NOx oder CO im sekundären Verbrennungsabgas führt.
Ein wichtiger Parameter der erfindungsgemäßen Lösung ist die Geschwindigkeit des Strahls bezogen auf Bezugssystem. Das Bezugssystem kann die ruhende Brennkammer sein, insbesondere dann, wenn das Verbrennungsabgas, in das eingedüst wird, langsam strömt, so dass dessen Geschwindigkeit vernachlässigbar ist. Ist auch das Heißgas, in das eingedüst wird, in schneller Bewegung, so kann als Bezugssystem das sich mit dem den Strahl umgebenden Verbrennungsabgas bewegendes Bezugssystem gewählt werden. Dann ist die Geschwindigkeit, mit der das Brennstoffgas in das Verbrennungsabgas eingedüst wird, vorteilhafterweise bezogen auf das mit dem Verbrennungsabgas bewegte Bezugssystem. Die Schallgeschwindigkeit ist hierbei zweckmäßigerweise als die Schallgeschwindigkeit des aus der Düse austretenden, unverbrannten brennstoffhaltigen Brennstoffgemischs - im Folgenden auch einfach Brennstoffgas genannt - zu sehen, die abhängig ist von der Temperatur und dem Druck des
Brennstoffgases . Das Brennstoffgas kann somit mit einem Strahl mit einer Geschwindigkeit in das Verbrennungsabgas eingedüst werden, die zumindest so groß ist wie die 0,2-fache Schallgeschwindigkeit im Brennstoffgas .
Soweit dispersive Effekte eine Frequenzabhängigkeit der Schallgeschwindigkeit bedingen, kann deren Wert bei einigen Hundert Hertz herangezogen werden. Die Eindüsgeschwindigkeit kann beispielsweise in der Strahlmitte oder gemittelt über den ganzen oder einen Teil des Strahlquerschnitts gemessen werden .
Der Gasturbinenbrenner ist zweckmäßigerweise ein Nachbrennersystems bzw. Wiederaufheizverbrennungssystems oder Teil eines solchen. Das Brennstoffgas enthält zweckmäßigerweise einen Brennstoffanteil, der ausreichend ist, um das Verbrennungsabgas mit einer vorgegebenen Temperatur derart mit Brennstoff anzureichern, dass es sich selbst entzündet. Als Brennstoff können alle in Gasturbinen verwendbare Brennstoffe verwendet werden, beispielsweise
Heizöl, Synthesegas, Erdgas, Methanol oder reiner Wasserstoff sowie Gasgemische. Das durch die hohe Eindüsgeschwindigkeit erreichbare Prinzip der Verzögerung der Verbrennung durch einen hohen Schergradienten ist durch eine weitgehende Unabhängigkeit vom verwendeten Brennstoff gekennzeichnet.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Gasturbinenbrenner einen primären Verbrennungsraum, wobei die Verbrennungszone in einem Abgasstrom abwärts des primären Verbrennungsraums angeordnet ist und die
Brennstoffeinmischanordnung zur Eindüsung des Brennstoffgases in das Verbrennungsabgas aus dem primären Verbrennungsraum vorgesehen ist. Das Brennstoffgas kann in das Verbrennungsabgas eingedüst werden ohne dass ein Rezirkulieren des Verbrennungsabgases notwendig ist, wodurch ein stabiler Eindüsstrahl mit einem hohen Schergradienten erreichbar ist.
In einer Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Brennstoffeinmischanordnung dazu ausgelegt ist, das Brennstoffgas (4) mit zumindest 0,4-facher Schallgeschwindigkeit in das Verbrennungsabgas (6) einzudüsen. Generell wird der Bereich, in welchem der Wert des Schergradienten über dem kritischen Wert liegt, umso größer, je schneller und härter der Strahl ist. Durch das Eindüsen mit einer Mach-Zahl von 0,4, die technisch einfach und kostengünstig realisierbar ist, kann bereits eine deutliche Verzögerung der Selbstentzündung erreicht werden, die letztlich zu einer befriedigenden Reduktion der Schadstoffkonzentration im sekundären Verbrennungsabgas führt .
Wenn die Brennstoffeinmischanordnung dazu ausgelegt ist, das Brennstoffgas mit einer Geschwindigkeit in das Verbrennungsabgas einzudüsen, die kleiner ist als die 0,9- fache Schallgeschwindigkeit im Verbrennungsabgas, kann ein zufrieden stellender Ausgleich zwischen den Forderungen nach einer höheren Geschwindigkeit einerseits und nach kostengünstigen Brennstoffeinmischanordnungen andererseits erreicht werden.
Wenn die Brennstoffeinmischanordnung eine Vormischeinheit zum Vormischen des Brennstoffgases mit sauerstoffhaltigem Gas umfasst, kann eine magere, sanfte Verbrennung mit geringer Schadstoffkonzentration in den Verbrennungsprodukten erreicht werden. Das Mischprodukt aus der Vormischung ist das Brennstoffgas, das in das Abgas eingedüst wird.
Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die Vormischeinheit dazu ausgelegt ist, das Brennstoffgas so mit dem sauerstoffhaltigen Gas vorzumischen, dass ein Verhältnis zwischen der Anzahl der Brennstoffmoleküle zu der Anzahl der Sauerstoffmoleküle zwischen 0,2 und 10 liegt. Die magere Verbrennung kann bereits bei Strahlgeschwindigkeiten im unteren Teil des erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbereichs erreicht werden, wenn die Vormischeinheit dazu ausgelegt ist,
das Brennstoffgas so mit dem sauerstoffhaltigen Gas vorzumischen, dass ein Verhältnis zwischen der Anzahl der Brennstoffmoleküle zu der Anzahl der Sauerstoffmoleküle unter 1,0 liegt.
Alternativ oder zusätzlich kann dem Brennstoff Inertstoff zugemischt werden, wobei zweckmäßigerweise ebenfalls die oben angegebenen Verhältnisse, jedoch nun mit Inertstoff anstelle des sauerstoffhaltigen Gases, berücksichtigt werden. Als Inertstoff eignet sich besonders Wasserdampf, CO2 oder
Stickstoff. Die Anzahlteilchenmenge des Inertstoffs kann bis zur zehnfachen Menge des Brennstoffs betragen. Der Brennstoff kann auch ohne Beimischung von sauerstoffhaltigem Gas oder Inertstoff als Brennstoffgas eingedüst werden.
Die Verzögerung der Selbstentzündung kann gewährleistet werden, wenn ein Schergradient in einem Randbereich des Strahls in einem Bereich vor dem Düsenausgang - also stromabwärts des Düsenausgangs - oberhalb eines kritischen Schergradienten für die Selbstentzündung liegt.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn eine Länge des Bereichs vor dem Düsenausgang, in welchem der Schergradient oberhalb des kritischen Schergradienten für die Selbstentzündung liegt, wenigstens 10 cm lang ist. Die Länge des Bereichs hängt natürlich von den Geschwindigkeiten des Strahls und des Verbrennungsabgases ab und ist besonders vorteilhaft so gewählt, dass sich die Selbstentzündung um wenigstens lms verzögert .
Wenn die Brennstoffeinmischanordnung dazu ausgelegt ist, das Brennstoffgas mit einem Druck in das Verbrennungsabgas einzudüsen, der um wenigstens 20%, insbesondere wenigstens 50%, höher ist als ein mittlerer Druck in der sekundären Verbrennungszone, kann der Strahl in einer besonders einfachen Weise realisiert werden. Allgemein ist das Verhältnis der Druckdifferenz zwischen Strahldruck und Druck des Verbrennungsabgases zum Druck des Verbrennungsabgases
gleich dem Verhältnis aus Geschwindigkeit des Strahls und Schallgeschwindigkeit im Verbrennungsabgas.
Wenn der Eindüsestrahl aus Brennstoffgas zumindest einen Innenstrahl aus brennstoffhaltigem Gas und einen den
Innenstrahl umgebenden Außenstrahl aus Kühlgas umfasst, wobei das Kühlgas eine geringere Temperatur hat als das Verbrennungsabgas, kann eine besonders wirkungsvolle Vormischung erreicht werden, da die Selbstentzündung durch das Kühlgas weiter verzögert wird, indem das Erreichen der Selbstentzündungstemperatur verzögert wird. Ferner ist zu beachten, dass der kritische Wert des Schergradienten temperaturabhängig ist, so dass er durch das Hinzufügen von Kühlgas herabgesetzt wird. Dies kann schließlich zu einer Vergrößerung der Vormischzone führen, in welcher der Schergradient oberhalb des von der lokalen Temperatur abhängigen kritischen Werts liegt.
Eine effektive Kühlung kann erreicht werden, wenn die Temperatur des Kühlgases zwischen 2000C und 4000C liegt.
Wenn die Geschwindigkeit des Außenstrahls aus Kühlgas gleich der Geschwindigkeit des Innenstrahls ist, nimmt die Härte der Strahlkante durch den zusätzlichen Außenstrahl nicht ab, so dass ein großer Schergradient erreicht werden kann.
Der Vorteil der Verbrennungsverzögerung kann weiter erhöht werden, wenn die Geschwindigkeit des Außenstrahls aus Kühlgas größer als die Geschwindigkeit des Innenstrahls ist. Es kann ein noch höherer Schergradient zwischen dem Außenstrahl und der Umgebung als nur mit dem Innenstrahl und der Umgebung erreicht werden, wodurch die Verbrennung weiter verzögert werden kann.
Wenn andererseits die Geschwindigkeit des Außenstrahls aus
Kühlgas kleiner als die Geschwindigkeit des Innenstrahls ist, kann der Außenstrahl in einer kostengünstigen Weise ohne aufwändige Kompressoren und Düsen erzeugt werden.
Wenn das Kühlgas Brennstoff enthält, kann eine homogene Brennstoffkonzentration in der Flammenzone erreicht werden.
Eine kostengünstige Realisierung des Gasturbinenbrenners kann erreicht werden, indem das Kühlgas zumindest im Wesentlichen aus Luft besteht.
Die Vorteile der Erfindung kommen wegen der in diesem Temperaturbereich besonders schnellen Selbstentzündung insbesondere dann zum Tragen, wenn die Temperatur des Verbrennungsabgases zwischen 9000C und 16000C liegt.
Die auf das Verfahren gerichtete Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben einer Gasturbine der eingangs genannten Art gelöst, bei dem erfindungsgemäß das Brennstoffgas mit zumindest der 0,2-fachen Schallgeschwindigkeit in das Verbrennungsabgas eingedüst wird. Es kann aus den oben genannten Gründen eine Schadstoffarme Verbrennung erreicht werden.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt sind.
Es zeigen:
FIG 1 einen Gasturbinenbrenner mit einer sekundären Verbrennungszone nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
FIG 2 eine Brennstoffdüse eines
Wiederaufheizverbrennungssystems nach einer alternativen
Ausgestaltung der Erfindung und
FIG 3 eine als Lanze ausgestaltete Brennstoffdüse eines Wiederaufheizverbrennungssystems nach einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Erfindung.
Figur 1 zeigt ein Wiederaufheizverbrennungssystem 2 für eine Gasturbinenanlage mit einem Gasturbinenbrenner 4 mit einer sekundären Verbrennungszone 6, in welcher ein Gemisch aus mit Brennstoffgas 8 versetztem Verbrennungsabgas 10 verbrannt wird. Das Verbrennungsabgas 10 stammt aus einem hinsichtlich des Verbrennungsabgases 10 stromaufwärts der Verbrennungszone 6 gelegenen primären Verbrennungsraum 12 der Gasturbinenanlage, der von einer Turbinenstufe 14 der Gasturbine von der Verbrennungszone 6 getrennt ist, deren Laufschaufeln 16 von den Verbrennungsabgasen 10 aus dem Verbrennungsraum 12 angetrieben werden. Die sekundäre Verbrennungszone 2 ist im Wesentlichen ringförmig und rotationssymmetrisch zu einer nicht dargestellten Rotationsachse der Turbinenstufe 14. Das in die sekundäre Verbrennungszone 6 einströmende Verbrennungsabgas 10 hat eine Temperatur, die zwischen 9000C und 16000C liegt. Anstelle der Trennung der sekundären Verbrennungszone 2 von dem primären Verbrennungsraum 12 durch die Turbinenstufe 14 ist anstelle des primären Verbrennungsraums 12 eine Verbrennungsvorstufe stromaufwärts der sekundären Verbrennungszone 2 in einer gemeinsamen Brennkammer möglich.
Das Wiederaufheizverbrennungssystem 2 umfasst eine Brennstoffeinmischanordnung 18 mit einer Brennstoffdüse 20, durch welche das Brennstoffgas 8 in einer bezüglich der
Rotationsachse der Turbinenstufe 14 mit einer radial nach innen gerichteten Richtungskomponente in das axial in die sekundäre Verbrennungszone 2 einströmende Verbrennungsabgas 10 eingeleitet wird.
Die Brennstoffeinmischanordnung 18 ist durch starke Kompressoren und die Düsengeometrie dazu ausgelegt, das Brennstoffgas 8 in dem impulsreichen und schnellen Eindüsestrahl 22 in das Verbrennungsabgas 10 einzudüsen. Die Geschwindigkeit des Eindüsestrahls 22 kann abhängig von Sensorsignalen, welche Kenngrößen für einen Zustand des Wiederaufheizverbrennungssystems 2 enthalten, flexibel an den detektierten Zustand angepasst werden, indem eine hier nicht
dargestellte Steuereinheit des
Wiederaufheizverbrennungssystems 2 einen Kompressordruck der
Brennstoffeinmischanordnung 18 einstellt.
Die Geschwindigkeit liegt jedoch wenigstens in einem Betriebsmodus, in welchem eine Verbrennung mit hohem Schergradienten durchgeführt wird, im Bereich zwischen dem 0,4-fachen und 0,9-fachen der Schallgeschwindigkeit im Verbrennungsabgas 10. Die Steuereinheit kann dazu die Geschwindigkeit abhängig vom Druck und von der Temperatur des Verbrennungsabgases 10 bestimmen oder eine feste Geschwindigkeit des Eindüsestrahls 22 ansteuern, welche die der 0,4-fachen Schallgeschwindigkeit entsprechende Mindestgeschwindigkeit in jedem Fall bei allen auftretenden Temperaturen und Drücken übertrifft.
In einem durch eine besonders Schadstoffarme Verbrennung gekennzeichneten Betriebsmodus düst die
Brennstoffeinmischanordnung 8 das Brennstoffgas 4 mit einer Geschwindigkeit in das Verbrennungsabgas 6 ein, die zwischen dem 0,6-fachen und 0,8-fachen der Schallgeschwindigkeit im Verbrennungsabgas 10 liegt.
Die Brennstoffdüse 20 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Unterschalldüse ausgelegt, so dass die
Brennstoffeinmischanordnung 18 das Brennstoffgas 8 maximal mit einer Geschwindigkeit in das Verbrennungsabgas 10 eindüsen kann, die der 0,9-fachen Schallgeschwindigkeit im Verbrennungsabgas 10 entspricht.
Weiter umfasst Brennstoffeinmischanordnung 18 eine hier nur schematisch dargestellte Vormischeinheit 24 zum Vormischen des Brennstoffgases 8 mit sauerstoffhaltigem Gas oder einem Inertstoff. Die Vormischeinheit 24 kann das Brennstoffgas 8 in einem variabel einstellbaren Mischungsverhältnis mit dem entsprechenden Gas vormischen. Der Bereich der möglichen Mischungsverhältnisse, d.h. der möglichen Verhältnisse zwischen der Anzahl der Brennstoffmoleküle zu der Anzahl der
Sauerstoffmoleküle umfasst insbesondere den Bereich zwischen 0,2 und 2,0.
Zumindest im Verbrennungsmodus mit hohem Schergradienten betreibt die Steuereinheit die Vormischeinheit 24 derart, dass diese das Brennstoffgas 8 so mit dem sauerstoffhaltigen Gas in einem solchen Verhältnis vormischt, dass das Verhältnis zwischen der Anzahl der Brennstoffmoleküle und der Anzahl der Sauerstoffmoleküle unter 1,0 liegt.
Die Geschwindigkeit des Eindüsestrahls 22 ist so groß, dass ein Schergradient in einem Randbereich 26 des impulsreichen Strahls 12 in einem Bereich vor einem Düsenausgang 28 oberhalb eines kritischen Schergradienten für die Selbstentzündung liegt. Dabei beträgt eine Länge des Bereichs vor dem Düsenausgang 28, in welchem der Schergradient oberhalb des kritischen Schergradienten für die Selbstentzündung liegt, wenigstens 10 cm.
Zum Erzeugen der hohen Geschwindigkeiten umfasst die
Brennstoffeinmischanordnung 18 einen hier nicht dargestellten Kompressor, so dass sie das Brennstoffgas 8 mit einem Druck in das Verbrennungsabgas 10 eindüsen kann, der um wenigstens 20% höher ist als ein mittlerer Druck des Verbrennungsabgases 10 in der sekundären Verbrennungszone 6. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel beträgt der Druck des Verbrennungsabgases 6 aus der primären Verbrennungszone in der sekundären Verbrennungszone 2 etwa 20 bar, und der Druck des Brennstoffgases 4 beträgt 30 bar.
Dabei besteht der Eindüsestrahl 22 aus Brennstoffgas 8 aus einem Innenstrahl 30 aus brennstoffhaltigem Gas und einem den Innenstrahl 30 umgebenden Außenstrahl 32 aus Kühlgas. Die Temperatur des Kühlgases liegt zwischen 2000C und 6000C, so dass das Kühlgas eine geringere Temperatur hat als das
Verbrennungsabgas 10, das aus der primären Verbrennungszone in die sekundäre Verbrennungszone 6 einströmt.
Während des Betriebs des Wiederaufheizverbrennungssystems wird im primären Verbrennungsraum 12 Brennstoffgas verbrannt und die heißen Verbrennungsabgase 10 strömen durch die Turbinenstufe 14 in die sekundäre Verbrennungszone 6. In diesen Abgasstrom wird das Brennstoffgas 8 in einem Strahl 12 mit einer Geschwindigkeit in das Verbrennungsabgas 10 eingedüst, die zumindest so groß ist wie die 0,2-fache Schallgeschwindigkeit im Verbrennungsabgas 10. In einem ersten Ausführungsbeispiel ist hierbei die Geschwindigkeit des Außenstrahls 32 aus Kühlgas gleich der Geschwindigkeit des Innenstrahls 30, so dass zwischen dem Innenstrahl 30 und dem Außenstrahl 32 kein Schergradient entsteht. Der große Schergradient entsteht dann im Randbereich 26 am Übergang zwischen dem äußeren Rand des Außenstrahls 32 und dem den gesamten Eindüsestrahl 22 umgebenden Verbrennungsabgas 10.
In einer alternativen Ausgestaltung, die konstruktiv weniger aufwändig ist, ist die Geschwindigkeit des Außenstrahls 32 aus Kühlgas kleiner als die Geschwindigkeit des Innenstrahls 30.
Das Kühlgas besteht zumindest im Wesentlichen aus Inertstoff, wie Stickstoff, CO2 oder Wasserdampf, wobei die Brennstoffeinmischanordnung 18 dem Kühlgas in einem einstellbaren Verhältnis Brennstoff beimischen kann, um die Flamme zu homogenisieren. Alternativ ist auch Luft im oder als Kühlgas denkbar
Figur 2 zeigt eine Brennstoffdüse 34 eines alternativen Wiederaufheizverbrennungssystems . Die Brennstoffdüse 34 umfasst ein Innenrohr 36 und einen das Innenrohr 36 konzentrisch ungebendes Außenrohr 38, welches das Innenrohr 36 in der Strömungsrichtung nach vorne überragt und das in einem vorderen Mischbereich 40 einen sich konisch verjüngenden Querschnitt hat, der an einer runden Auslassöffnung 42 der Brennstoffdüse 34 endet.
Im Innenrohr 36 wird reiner Brennstoff oder zumindest ein stark brennstoffhaltiges Gas geführt, während im Zwischenraum zwischen dem Innenrohr 36 und dem Außenrohr 38 ein Sauerstoffreicher Mantelstrom geführt wird, der in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel Luft führt. Im Mischbereich 40 mischen sich das stark brennstoffhaltige Gas und der sauerstoffhaltige Mantelstrom zum vorgemischten Brennstoffgas
In dem sich konisch verjüngenden vorderen Mischbereich 40 der Brennstoffdüse 34 wird das Brennstoffgas 8 beschleunigt, da die über das Strahlprofil gemittelte Geschwindigkeit im Wesentlichen umgekehrt proportional zur Querschnittsfläche ist. Durch die Auslassöffnung 42 wird das vorgemischte Brennstoffgas 8 schließlich in einem Eindüsestrahl 22 in die sekundäre Verbrennungszone 6 eingeleitet.
Figur 3 zeigt ein alternatives Wiederaufheizverbrennungssystem 44, das sich von den in den Figuren 1 und 2 dargestellten
Wiederaufheizverbrennungssystemen insbesondere durch eine als Lanze 46 ausgebildete, in die Mitte des Stroms aus Verbrennungsabgas 10 hinein ragende Brennstoffdüse 48 unterscheidet. Das Brennstoffgas 8 wird durch einen radial bezüglich der Rotationsachse der Turbinenstufe 14 in die sekundäre Verbrennungszone 6 ragendes Rohr 50 der Brennstoffdüse 48 geführt. Am radial inneren Ende des Rohrs 50 schließt sich die in die Strömungsrichtung des in der sekundären Verbrennungszone 6 geführten Verbrennungsabgases 10 weisende Lanze 46 an, durch welche das Brennstoffgas 8 in einem Eindüsestrahl 22 mit einer Mach-Zahl in einem bevorzugten Bereich zwischen 0,4 und 0,9 im Wesentlichen in Strömungsrichtung des Verbrennungsabgases 10 in das Verbrennungsabgas 10 eingedüst wird.