EP1262714A1 - Brenner mit Abgasrückführung - Google Patents
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- EP1262714A1 EP1262714A1 EP02405345A EP02405345A EP1262714A1 EP 1262714 A1 EP1262714 A1 EP 1262714A1 EP 02405345 A EP02405345 A EP 02405345A EP 02405345 A EP02405345 A EP 02405345A EP 1262714 A1 EP1262714 A1 EP 1262714A1
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Abstract
Bei einem Vormischbrenner (1) für eine Gasturbine oder eine Heissgaserzeugung zur Verbrennung von flüssigem oder gasförmigen Brennstoff, bei welchem Brennstoff in einem Brennerinnenraum (14) mit Verbrennungsluft (9a,9b) vermischt, einer Brennkammer (3) zugeführt und in dieser Brennkammer (3) verbrannt wird, wird eine Stabilisierung im Teillastbetrieb in einfacher und effizienter Weise dadurch erreicht, dass Mittel (15) vorgesehen sind, welche es erlauben, heisses Abgas (17) aus der Brennkammer (3) in den Brennerinnenraum (14) zurückzuführen und die Flamme durch Selbstzündprozesse zu stabilisieren. Bevorzugt handelt es sich bei den Mitteln (15) um eine Rückführleitung, welche heisses Abgas (17) aus der äusseren Rückströmzone (10) abgreift und dem Brennerinnenraum (14) im Bereich einer der Brennkammer (3) abgewandten Brennerspitze (2) zuführt, wobei dem Abgas (17) in der Rückführleitung vor der Zufuhr zum Brennerinnenraum (14) zusätzlicher Brennstoff (Pilotbrennstoff 21) zugemischt wird. <IMAGE>
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Brenner für eine Gasturbine oder eine Heissgaserzeugung
zur Verbrennung von flüssigem oder gasförmigen Brennstoff, sowie ein Verfahren
zu dessen Betrieb.
Ein Hauptproblem, das im Rahmen der Entwicklung technischer Vormischbrenner zur Verwendung
in Gasturbinen oder zur Heißgaserzeugung gelöst werden muss, ist die Stabilisierung
der Flamme vor allem im Teillastbetrieb. Die meisten technischen Brenner dieses Typs
benutzen eine Drallströmung zur Erzeugung einer Rückströmzone auf der Brennerachse. Die
Flammenstabilisierung erfolgt bei diesen Brennern aerodynamisch, d. h. ohne speziellen
Flammenhalter. Dabei werden die Rückströmzonen, die beim Aufplatzen des Wirbels (vortex
break down) entstehen, beziehungsweise die äußeren Rezirkulationszonen genutzt. Heiße
Abgase aus diesen Zonen zünden dabei das frische Brennstoff-Luft-Gemisch.
Ein Brenner nach dem Stand der Technik, bei welchem sich beispielsweise eine derartige
Rückströmzone auf der Achse des Brenners ausbildet, ist in der EP 0 210 462 A1 beschrieben.
Beim dort angegebenen Dualbrenner für eine Gasturbine wird der Drallkörper aus mindestens
zwei mit tangentialem Lufteintritt beaufschlagten, doppelt gekrümmten Blechen gebildet,
wobei die Bleche in Abströmungsrichtung nach aussen erweitert gefalzt sind. Beim
Austritt in die Brennkammer bildet sich auf der Achse des Brenners infolge der zunehmenden
Drallzahl in Strömungsrichtung eine Rückströmzone am stromabgelegenen Ende des Innenkegels.
Die Geometrie des Brenners wird dabei so gewählt, dass die Wirbelströmung im
Zentrum drallarm ist und einen axialen Geschwindigkeitsüberschuss aufweist. Die Zunahme
der Drallzahl in axialer Richtung führt dann dazu, dass die Wirbelrückströmzone positionsstabil
bleibt.
Weitere sogenannte Doppelkegelbrenner finden sich beispielsweise im Stand der Technik in
der EP 0 321 809 B1 und in der EP 0 433 790 B1. Bei diesen Brennern mit in Strömungsrichtung
sich öffnender Kegelform, bei welchen zwei aufeinander positionierte Teilkegelkörper
vorhanden sind, deren Mittelachsen in Längsrichtung zueinander versetzt verlaufen, tritt Verbrennungsluft
durch die infolge der Versetzung gebildeten tangentialem Eintrittsschlitze in
den Innenraum des Brenners ein. Gleichzeitig wird beim Eintritt durch diese Schlitze der Verbrennungsluft
Brennstoff beigemischt, wodurch sich ein kegelförmiger Brennstoff-Verbrennungsluft-Kegel
ausbildet, und sich wiederum im Bereich der Brennermündung eine
positionsstabile Rückströmzone ausbildet.
Bei derartigen Brennern wird eine Leistungsreduktion hauptsächlich über eine Reduktion des
Brennstoffmassenstroms bei annähernd konstantem Luftmassenstrom realisiert. Das heisst
mit anderen Worten, dass das Brennstoff-Luft-Gemisch bei abnehmender Leistung immer
magerer geführt wird. Da nun aber moderne Vormischbrenner zur NOx-Minimierung bereits
nahe bei der mageren Löschgrenze betrieben werden, müssen für den Teillastbetrieb andere
Verbrennungskonzepte entwickelt werden, um ein Löschen oder instabiles Verhalten bei zunehmend
magererem Brennstoff-Luft-Gemisch zu verhindern.
Im Stand der Technik bekannt als Verbrennungskonzepte für Teillastbetrieb sind beispielsweise
sogenanntes Brenner-Staging, bei welchem einzelne Brenner gezielt abgeschaltet
werden, so dass die restlichen Brenner bei Volllast betrieben werden können. Insbesondere
bei Ringbrennkammern mit mehreren, zueinander versetzten Brennerringen von unterschiedlichem
Radius kann dieses Konzept ziemlich erfolgreich eingesetzt werden.
Auf der anderen Seite wird der Übergang von Vormischverbrennung zu diffusionsflammenähnlicher
Verbrennung vorgeschlagen, die bekanntermassen eine in Bezug auf die Temperatur
niedrigere Löschgrenze hat. Es wird folglich eine doppelte, je nach Last angewendete
Fahrweise von einzelnen Brennern, nämlich eine vormischartige und eine diffusionsartige
vorgeschlagen, um ein Löschen im Teillastbetrieb zu verhindern. Problematisch daran ist
aber die Tatsache, dass auf der einen Seite die Auslegung eines Brenners auf zwei verschiedene
Betriebsarten aufwendig ist, und dass auf der anderen Seite die diffusionsartige Verbrennung
meist in Bezug auf Emissionen nicht optimal geführt werden kann.
Aus EP 0 866 267 A1 ist die Mischung von Frischluft mit rückgeführtem Rauchgas in den
spiegelbildlich tangential angeordneten Zuführungskanälen eines Doppelkegelbrenners bei
atmosphärischer Verbrennung bekannt. Die mit dem rückgeführten Abgas angereicherte Verbrennungsluft
bewirkt z. B. eine bessere Verdampfung des über eine zentrale Brennstoffdüse
zugeführten flüssigen Brennstoffes innerhalb der durch die Länge des Vormischbrenners induzierten
Vormischstrecke. Es kann damit zwar vorteilhaft eine Senkung der Schadstoffemissionen
erreicht werden, für eine Stabilisierung des Brenners während der Startphase ist aber
nachteilig eine mit dem Luftplenum in Wirkverbindung stehende Abblaseeinrichtung notwendig,
durch deren Einsatz der Vordruck im Plenum abgesenkt, der Luftmassenstrom durch den
Brenner reduziert und damit die Luftzahl verringert wird.
Die objektive Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, einen Brenner für eine Gasturbine
oder eine Heißgaserzeugung zur Verbrennung von flüssigem oder gasförmigen Brennstoff,
bei welchem Brenner Brennstoff in einem Brennerinnenraum mit Verbrennungsluft vermischt,
einer Brennkammer zugeführt und in dieser Brennkammer verbrannt wird, sowie ein Verfahren
zum Betrieb eines derartigen Brenners, zur Verfügung zu stellen, welcher einen stabilen
Teillastbetrieb ermöglicht.
Wie bereits oben erwähnt, können Doppelkegelbrenner aus dem Stand der Technik die oben
genannte Aufgabe nicht lösen, da infolge der bereits im Volllastbetrieb mageren Fahrweise
die Flamme im Teillastbetrieb instabil wird oder sogar auslöscht.
Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, indem Mittel vorgesehen werden, die die Flamme
im Teillastbetrieb stabilisieren können.
Gegenstand der Erfindung ist folglich ein Brenner der obengenannten Art, bei welchem Mittel
vorgesehen sind, welche es erlauben, zur Stabilisierung im Teillastbetrieb heisses Abgas aus
der Brennkammer in den Brennerinnenraum zurückzuführen.
Der Kern der Erfindung besteht somit darin, dass die heissen Abgase aus der Brennkammer
dazu verwendet werden, das Strömungsverhalten im Brennerinnenraum und bei der Brennermündung
insbesondere im Teillastbetrieb, d. h. bei magerer, leistungsreduzierter Fahrweise
zur stabilisieren. Die dergestalte Rückführung von Abgasen erlaubt den Einsatz von derartigen
Brennern bei Maschinen (insbesondere Maschinen mit Variable inlet guide vane assemblies,
VIGV) in einem Lastbereich von 30-100%.
Gemäss einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei den
Mitteln um eine Rückführleitung, welche weiterhin bevorzugt heisses Abgas an einer axialen
Brennkammerwand bei neben der Brennermündung in die Brennkammer vorhandenen äußeren
Rückströmzonen abgreift und dem Brennerinnenraum im Bereich einer der Brennkammer
abgewandten Brennerspitze zuführt. Bei der derartigen Rückführung der heissen Abgase aus
einer Rückströmzone geschieht diese Rückführung meist passiv, das heisst der Fluss von
heissem Abgas in den Brennerinnenraum muss nicht getrieben werden.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Brenner
wenigstens eine innere Rückströmzone aufweist. Bei einem derartigen Brenner führt die
Rückführung der heissen Abgase dazu, dass eben diese innere, zentrale Rückströmzone auf
der Achse des Brenners durch diese heissen Abgase stabilisiert wird.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung handelt es sich beim Brenner um einen
Doppelkegelbrenner mit wenigstens zwei aufeinander positionierten Teilkegelkörpern mit einer
in Strömungsrichtung zur Brennkammer sich öffnenden Kegelform, wobei die Mittelachsen
dieser Teilkegelkörper in Längsrichtung zueinander versetzt verlaufen, dergestalt, dass
sich über die Länge des Brenners tangentiale Eintrittsschlitze zum Brennerinnenraum bilden,
durch welche Eintrittsschlitze Verbrennungsluft bei gleichzeitiger Eindüsung von Brennstoff in
den Brennerinnenraum unter Ausbildung einer kegelförmigen, drallbehafteten Brennstoffsäule
eintritt, und anschliessend das Gemisch unter Ausbildung einer inneren Rückströmzone in die
Brennkammer austritt und dort verbrennt. Insbesondere bei einem derartigen Doppelkegelbrenner
lässt sich die Stabilisierung der Rückströmzone auf der Brennerachse effizient einsetzen.
Dabei wird die innere, zentrale Rückströmzone besonders wirksam stabilisiert, wenn
das heisse Abgas dem Brennerinnenraum zentral im Wirbelkern, das heisst im wesentlichen
auf der Brennerachse, und ausserdem bevorzugt möglichst nahe bei der Brennerspitze, d. h.
an der Stelle des Doppelkegelbrenners mit geringstem Durchmesser zugeführt wird. Die
Rückführung der heissen Abgase kann dabei sogar aktiv so gestaltet werden, dass insbesondere
im Teillastbetrieb eine innere Rückströmzone ganz oder teilweise verhindert wird.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden ausserdem Mittel vorgesehen,
welche es erlauben, dem heissen, rückgeführten Abgas Brennstoff zuzumischen. In
Kombination mit der erhöhten Temperatur der heissen Abgase führt diese Beimischung von
Brennstoff dazu, dass ein selbstzündendes Gemisch dem Brennerinnenraum zugeführt wird.
Weiterhin bevorzugt werden Brennstoffeindüsung, Abgastemperatur und Strömungsgeschwindigkeit
derart aufeinander abgestimmt, dass in der Brennkammer eine Selbstzündung
des Brennstoffs stattfindet.
Gemäss einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der rückgeführten
heissen Abgasluft nicht nur Brennstoff, sondern zusätzlich auch noch Pilotluft beigemischt.
Die Beimischung der Pilotluft kann dabei nach dem Injektionsprinzip, das heisst in den Abgasluftstrom
treibender Weise erfolgen. Durch die zusätzliche Einführung von Pilotluft in den
Abgasluftkanal kann unter Einsatz von wenig zusätzlicher Luft der Brenner im Teillastbetrieb
optimal aktiv geregelt werden. Die meist kalte Pilotluft kann nämlich auf der einen Seite zur
Einstellung der Temperatur der rückgeführten Abgasluft verwendet werden, auf der anderen
Seite kann die Pilotluft aber auch dazu benützt werden, den Abgasluftstrom, d. h. die Strömungsgeschwindigkeit,
zu erhöhen oder zu erniedrigen. Damit lässt sich mit Hilfe der Pilotluft
die Selbstzündung, d. h. insbesondere der Selbstzündungsort des Gemisches aus heissem
Abgas und Brennstoff im bzw. vor dem Brennerinnenraum in der Brennkammer genau einstellen,
d. h. auf die Beeinflussung der Rückströmzonen optimieren.
Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines Brenners, wie
er oben beschrieben ist. Dabei wird insbesondere die Abgasrückführung in Abhängigkeit der
momentanen Leistungsstufe des Brenners zu- und abgeschaltet, und insbesondere bevorzugt
die Rückführung von heissem Abgas im Teillastbetrieb angewendet. Gemäss einer bevorzugten
Ausgestaltung des genannten Verfahrens wird dabei der Pilotluftstrom dazu verwendet,
die Ausbildung der inneren Rückströmzone zu steuern, oder aber auch um die
Rückführung der Abgasluft zu blockieren, sodass der Drall der Hauptluftströmung ausreicht,
um ein Aufplatzen des Wirbels zu verursachen.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen des Brenners sowie des Verfahrens sind in den abhängigen
Patentansprüchen beschrieben.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Doppelkegelbrenner in einem axialen Schnitt sowie die beim Betrieb auftretenden Rückströmzonen;
- Fig. 2
- einen Doppelkegelbrenner gem. Fig. 1 mit Abgasrückführung ;
- Fig. 3
- Selbstzündungszeit eines Brennstoff-Luft-Gemisches als Funktion der Temperatur;
- Fig. 4
- einen Doppelkegelbrenner gem. Fig. 2, bei welchem die zentrale Rückströmzone verhindert ist; und
- Fig. 5
- einen Doppelkegelbrenner gem. Fig. 4, bei welchem zusätzlich der heissen, rückgeführten Abgasluft Pilotluft zugeführt werden kann.
Fig. 1 zeigt einen Doppelkegelbrenner 1, gebildet aus zwei Teilkegelkörpern 6, deren Achsen
derart gegeneinander versetzt sind, dass sich ein Schlitz 7 zwischen den Teilkegelkörpern 6
bildet. Durch diesen Schlitz 7 tritt Verbrennungsluft 9b tangential in den Brennerinnenraum 14
ein. Ausserdem wird dem Brennerinnenraum 14 von der Seite der Brennerspitze 2, bei welcher
der Durchmesser des Brenners minimal ist, axiale Verbrennungsluft 9a zugeführt. Der
tangentialen Verbrennungsluft 9b wird Brennstoff 8 beigemischt, sodass sich im Brennerinnenraum
14 ein konischer, drallbehafteter Kegel aus einem Brennstoff-Luft-Gemisch bildet.
Ausser der Beimischung von Brennstoff beim Schlitz 7 zwischen den Teilkegelkörpern 6 kann
dem Brennerinnenraum 14 auch noch axial, d. h. bei der Brennerspitze 2 insbesondere flüssiger
Brennstoff über eine zentrale Düse zugeführt werden.
Beim Austritt dieses Kegels in die Brennkammer 3 bilden sich dabei verschiedene Rückströmzonen.
Auf der einen Seite bilden sich sogenannte äussere Rückströmzonen 10 seitlich
neben der Brennermündung, begrenzt einerseits durch die axiale Brennkammerwand 5 und
andererseits durch die radiale Brennkammerwand 4. Die radiale Brennkammerwand 4 muss
dabei aber nicht zwingend vorhanden sein, da auch mehrere Brenner 1 nebeneinander angeordnet
sein können. Auf der Brennerachse 12 bildet sich infolge der in Richtung zur Brennkammer
zunehmenden Drallzahl ausserdem eine innere Rückströmzone 11, welche beim
Aufplatzen des Wirbels entsteht.
Ebenfalls in Fig. 1 dargestellt ist eine Grafik, welche die axiale Geschwindigkeitsverteilung 13
als Funktion der x-Koordinate entlang der Brennerachse 12 im Bereich der inneren Rückströmzone
11 visualisiert. Dabei ist erkennbar, dass an einem bestimmten Punkt vor der
Brennermündung die axiale Geschwindigkeit des Gases den Nullpunkt durchschreitet und
negativ wird, d. h. dass eben genau die Rückströmzone 11 entsteht. Beim Brenner gem. Fig.
1 handelt es sich um Brenner wie sie beispielsweise in den europäischen Patentanmeldungen
EP 0 321 809 B1 und EP 0 433 790 B1 beschrieben werden.
Fig. 2 zeigt nun, wie erfindungsgemäss heisses Abgas 17 aus der Brennkammer 3, insbesondere
bevorzugt aus den äußeren Rückströmzonen 10 an der axialen Brennkammerwand
5, über eine Rückführleitung 15 dem Brennerinnenraum 14 zugeführt wird. Der zentrale Eindüsungsabschnitt
16 der Rückführleitung 15 ist dabei vorteilhafter Weise auf der Brennerachse
12 angeordnet, sodass das heisse Abgas 17 im Wirbelkern des konischen, sich im Brennerinnenraum
14 ausbildenden Brennstoff-Verbrennungsluft-Kegels eingedüst wird. Auf diese
Weise wird eine optimale Stabilisierung der inneren Rezirkulationszone 11 bewirkt. Der Fluss
von zurückgeführtem Abgas bewegt sich dabei typischerweise im Bereich von 2 - 10%.
Wird das rückgeführte Abgas 17 zusätzlich mit Brennstoff (Pilotbrennstoff 21) versetzt, kann
sich je nach Abgastemperatur T, Brennstoffkonzentration und Aufenthaltszeit ein selbstzündendes
Gemisch bilden. Fig. 3 zeigt in diesem Zusammenhang die Selbstzündungszeit in ms
eines Brennstoff-Luft-Gemisches bei einem Druck von 15 bar, bei λ= 2.7, und einem Sauerstoffgehalt
von 15 Prozent als Funktion der Temperatur in Grad Celsius.
Bei einem wie oben beschriebenen Doppelkegelbrenner 1 (z.B. einem Brenner des Typs EV
17 der Anmelderin) treten typischerweise Nenngeschwindigkeiten von 30 m/s auf, wobei sich
Aufenthaltszeiten von 2 bis 7 ms ergeben. Mit anderen Worten ergeben sich bei den typischen
Temperaturen des rückgeführten heissen Abgase 17 von 700 bis 800 Grad Celsius
derart kurze Selbstzündungszeiten, dass es zur Selbstzündung kommt, bevor das Gemisch
den Brenner verlässt.
Fig. 4 zeigt nun einen Schnitt durch einen Doppelkegelbrenner, bei welchen das zurückgeführte
heisse Abgas 17 den Wirbelkern derart stark beeinflusst, dass sich keine innere Rückströmzone
11 mehr ausbildet. Diese starke Beeinflussung kann dadurch stattfinden, dass
entweder ein großer Fluss von heissem Abgas 17 in den Wirbelkern eingedüst wird, oder
eben insbesondere indem dem heissen Abgas 17 zusätzlicher Brennstoff 21 beigemischt
wird. Es handelt sich dabei gewissermassen um einen Brenner mit aktiver Abgasrückführung.
Wiederum werden ca. 2 - 10% des Abgases zurückgeführt. Um den Selbstzündungsort des
Gemisches aus heissem Abgas 17 und Brennstoff im Wirbelkern an den richtigen Ort zu bringen,
d. h. um eine Rückströmzone insbesondere für den Teillastbetrieb zu verhindern, müssen
Strömungsgeschwindigkeit und Abgastemperatur genau aufeinander abgestimmt werden.
Wird die Rückströmzone im Bereich der Zone 18 verhindert, stellt sich eine axiale Geschwindigkeitsverteilung
19, wie sie im unteren Teil der Fig. 4 dargestellt ist, ein. Die Geschwindigkeit
des auf der Brennerachse 12 strömenden Luftstromes erfährt in der Zone 18
zwar immer noch eine Reduktion in der Geschwindigkeit v, es findet aber keine Nulldurchgang
mehr statt, es treten keine negativen Geschwindigkeiten auf, das heisst eine Rückströmzone
bleibt aus.
In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchem nicht nur zusätzlicher
Brennstoff 21 den heissen Abgasen 17 beigemischt wird, sondern bei welchem zusätzlich
Pilotluft 20 zur Steuerung des heissen Abgasstromes 17 eingesetzt wird. Die Pilotluft 20 kann
im Prinzip an einer beliebigen Stelle in der Rückführleitung 15 dem heissen Abgas 17 beigemischt
werden. Bevorzugt findet die Eindüsung aber zur genügenden Mischung von Pilotluft
und Abgasluft mindestens 10 Rohrdurchmesser stromauf der Eindüsungsstelle. Die Führung
der Pilotluft 20 kann dabei vorteilhafter Weise nach dem Injektorprinzip ausgestaltet werden,
d. h. so, dass mit der Pilotluft 20 die Strömungsgeschwindigkeit der heissen Abgase 17 getrieben
werden kann. Alternativ kann die Führung der Pilotluft 20 so ausgelegt werden, dass
der rückgeführte Abgasstrom 17 blockiert werden kann, und der Drall der Hauptluftströmung
ausreicht, um das Aufplatzen des Wirbels zu verursachen. Wird die Pilotluft 20 bei dieser
Anordnung abgeschaltet, erfolgt die Stabilisierung wieder über den Selbstzündungsprozess.
Der Pilotluftstrom 20 erlaubt es, unter Verwendung von vergleichsweise wenig zusätzlicher
Luft, zum einen die Temperatur des rückgeführten Abgases 17 und damit die Selbstzündzeit
einzustellen, als auch die Ausbildung der inneren Rezirkulationszone zur steuern. Typischweise
werden über die Rückführung (Pilot- und Abgasluft) weniger als 10% der Gesamtbrennerluft
zugeführt.
Die Rückführung von heißem Abgas in den Brennerinnenraum zur Stabilisierung im Teillastbetrieb
kann auch bei anderen Brennern angewendet werden, beispielsweise bei Brennern
des Typs AEV der Anmelderin, bei welchen stromab des Drallerzeugers in Form des Doppelkegels,
eine Mischstrecke in Form eines Rohres angeordnet ist (vgl. zum Beispiel die EP 0
780 629 A2). Diese Brenner bestehen allgemein gesagt aus einem Drallerzeuger für einen
Verbrennungsluftstrom, welcher Drallerzeuger in Form eines Doppelkegels oder aber auch in
Form eines axialen oder radialen Drallerzeugers vorliegen kann, und aus Mitteln zu Eindüsung
eines Brennstoffes in den Verbrennungsluftstrom. Außerdem sind sie dadurch gekennzeichnet,
dass stromab des Drallerzeugers eine Mischstrecke angeordnet ist, welche
innerhalb eines ersten Streckenteils in Strömungsrichtung verlaufende Übergangskanäle zur
Überführung einer im Drallerzeuger gebildeten Strömung in ein stromab der Übergangskanäle
nachgestaltetes Rohr aufweist, wobei die Austrittebene dieses Rohres zur Brennkammer
mit einer Abrisskante zur Stabilisierung und Vergrößerung einer sich stromab bildenden
Rückströmzone ausgebildet ist. Auch bei diesen Brennern bildet sich hinter der Abrisskante
eine stabile innere sowie äußere Rückströmzonen in der Brennkammer.
Die Rückführung der heißen Abgase zur Stabilisierung im Teillastbetrieb findet auch hier aus
der Brennkammer hinaus, insbesondere bevorzugt neben der Brennermündung abgegriffen,
über eine Rückführleitung statt, welche die heißen Abgase ggf. unter Beimischung von Pilotluft
und/oder Brennstoff vorzugsweise axial mittig in die Brennerspitze, das heißt in diesem
Falle ins Zentrum des der Brennkammer abgewandten Endes des Drallerzeugers eindüst.
Das neue Verfahren der Abgasrückführung kann auch bei einem Brenner, wie er beispielsweise
in der DE 19640198 A1 beschrieben ist, Anwendung finden. Der vor dem Mischrohr
angeordnete Drallerzeuger ist bei einem derartigen Brenner zylindrisch ausgestaltet, weist
aber in seinem Innenraum einen in Strömungsrichtung verlaufenden kegelförmigen Innenkörper
auf. Die äußere Ummantelung des Innenraumes ist durch tangential angeordnete
Lufteintrittskanäle durchbrochen, durch welche ein Verbrennungsluftstrom in den Innenraum
strömt. Der Brennstoff wird dabei über eine zentrale, an der Spitze des Innenkörpers angeordnete
Brennstoffdüse eingedüst. Auch bei einem derartigen Brenner bildet sich hinter der
Abrisskante eine stabile innere sowie äußere Rückströmzonen in der Brennkammer.
Zur Stabilisierung im Teillastbetrieb findet die Rückführung der heißen Abgase auch hier aus
der Brennkammer hinaus, wiederum bevorzugt neben der Brennermündung abgegriffen, über
eine Rückführleitung statt, welche die heißen Abgase ggf. unter Beimischung von Pilotluft
und/oder Brennstoff vorzugsweise axial mittig eindüst. Axial mittig heißt in diesem Fall, dass
die Eindüsung vorzugsweise bei der Spitze des in Strömungsrichtung zulaufenden Innenkörpers
ins Drallzentrum, das heißt in der Region der Brennstoffeindüsung, stattfindet.
- 1
- Doppelkegelbrenner
- 2
- Brennerspitze
- 3
- Brennkammer
- 4
- Brennkammerwand (radial)
- 5
- Brennkammerwand (axial)
- 6
- Teilkegelkörper
- 7
- Eintrittsschlitz zwischen Teilkegelkörpern
- 8
- am Spalt eingedüster Brennstoff
- 9a
- axial eintretender Verbrennungsluftstrom
- 9b
- tangential eintretender Verbrennungsluftstrom
- 10
- äussere Rezirkulationszone
- 11
- innere Rezirkulationszone
- 12
- Brennerachse
- 13
- Geschwindigkeitsverteilung in axialer Richtung
- 14
- Brennerinnenraum
- 15
- Rückführleitung
- 16
- zentraler Eindüsungsabschnitt
- 17
- rückgeführtes heisses Abgas
- 18
- Zone mit Abgasrezirkulation und Selbstzündung
- 19
- axiale Geschwindigkeitsverteilung
- 20
- Pilotluft
- 21
- zusätzlicher Brennstoff (Pilotbrennstoff)
- v
- axiale Geschwindigkeit
- x
- axiale Richtung
- t
- Selbstzündungszeit
- T
- Gastemperatur
Claims (17)
- Vormischbrenner (1) für eine Gasturbine oder eine Heissgaserzeugung zur Verbrennung von flüssigem oder gasförmigen Brennstoff, bei welchem Brennstoff in einem Brennerinnenraum (14) mit Verbrennungsluft (9a,9b) vermischt, einer Brennkammer (3) zugeführt und in dieser Brennkammer (3) verbrannt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel (15) vorgesehen sind, welche es erlauben, zur Stabilisierung im Teillastbetrieb heisses Abgas (17) aus der Brennkammer (3) in den Brennerinnenraum (14) zurückzuführen. - Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Mitteln (15) um eine Rückführleitung handelt, welche insbesondere bevorzugt heisses Abgas an einer axialen Brennkammerwand (5) bei neben der Brennermündung in die Brennkammer (3) vorhandenen äusseren Rückströmzonen (10) abgreift und dem Brennerinnenraum (14) im Bereich einer der Brennkammer (3) abgewandten Brennerspitze (2) zuführt.
- Brenner nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner (1) eine innere Rückströmzone (11) aufweist.
- Brenner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um einen Brenner ohne Vormischstrecke handelt.
- Brenner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich beim Brenner (1) um einen Doppelkegelbrenner mit wenigstens zwei aufeinander positionierten Teilkegelkörpern mit einer in Strömungsrichtung zur Brennkammer (3) sich öffnenden Kegelform handelt, wobei die Mittelachsen dieser Teilkegelkörper in Längsrichtung zueinander versetzt verlaufen, dergestalt, dass sich über die Länge des Brenners tangentiale Eintrittsschlitze (7) zum Brennerinnenraum (14) bilden, durch welche Eintrittsschlitze (7) Verbrennungsluft (9b) bei gleichzeitiger Eindüsung von Brennstoff (8) in den Brennerinnenraum (14) unter Ausbildung einer kegelförmigen, drallbehafteten Brennstoffsäule eintritt, und anschliessend das Gemisch unter Ausbildung einer inneren Rückströmzone (11) in die Brennkammer (3) austritt und dort verbrennt.
- Brenner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich Brennstoff auf der der Brennkammer (3) abgewandten, verjüngten Seite der Teilkegelkörper bei der Brennerspitze (2) zentral eingedüst wird.
- Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bestehend aus einem Drallerzeuger, insbesondere in Form eines Doppelkegels, für einen Verbrennungsluftstrom und aus Mitteln zur Eindüsung eines Brennstoffes in den Verbrennungsluftstrom, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass stromab des Drallerzeugers eine Mischstrecke angeordnet ist, welche innerhalb eines ersten Streckenteils in Strömungsrichtung verlaufende Übergangskanäle zur Überführung einer im Drallerzeuger gebildeten Strömung in ein stromab der Übergangskanäle nachgestaltetes Rohr aufweist, wobei die Austrittebene dieses Rohres zur Brennkammer mit einer Abrisskante zur Stabilisierung und Vergrößerung einer sich stromab bildenden Rückströmzone ausgebildet ist.
- Brenner nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Drallerzeuger zylindrisch ausgestaltet ist und in seinem Innenraum einen in Strömungsrichtung verlaufenden kegelförmigen Innenkörper aufweist, wobei die äußere Ummantelung des Innenraumes durch tangential angeordnete Lufteintrittskanäle durchbrochen ist, durch welche ein Verbrennungsluftstrom in den Innenraum strömt und Brennstoff über eine zentrale, an der Spitze des Innenkörpers angeordnete Brennstoffdüse eingedüst wird.
- Brenner nach einem der Ansprüche 2 und 5,6,7, oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das heisse Abgas (17) dem Brennerinnenraum (14) zentral im Wirbelkern, im wesentlichen auf der Brennerachse (12) zugeführt wird.
- Brenner nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückführung (15) insbesondere im Teillastbetrieb zu einer Stabilisierung der inneren Rückströmzone (11) führt.
- Brenner nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückführung (15) insbesondere im Teillastbetrieb zu einer Verhinderung der inneren Rückströmzone (11) führt.
- Brenner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zweite Mittel vorgesehen sind, welche es erlauben, dem heissen, rückgeführten Abgas (17) zusätzlichen Brennstoff (Pilotbrennstoff 21) zuzumischen.
- Brenner nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass Brennstoffeindüsung, Abgastemperatur (T) und Strömungsgeschwindigkeit (v) derart aufeinander abgestimmt werden können, dass Selbstzündung des Brennstoffs in der Brennkammer (3) eintritt.
- Brenner nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass dem heissen Abgas Pilotluft (19) beigemischt werden kann, und dass insbesondere diese Beimischung insbesondere bevorzugt nach dem Injektionsprinzip erfolgt.
- Brenner nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Beimischung von Pilotluft (20) zur Einstellung des Optimums in Bezug auf Brennstoffeindüsung, Abgastemperatur (T), Strömungsgeschwindigkeit (v), und damit des Selbstzündungsortes in der Brennkammer (3) hinzugezogen werden kann.
- Verfahren zum Betrieb eines Brenners nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasrückführung (15) je nach momentaner Leistungsstufe des Brenners zu- und abgeschaltet wird, und dass insbesondere bevorzugt die Rückführung von heissem Abgas (17) im Teillastbetrieb angewendet wird.
- Verfahren nach Anspruch 16 bei einem Brenner nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Pilotluftstrom (20) dazu verwendet wird, die Ausbildung der inneren Rückführungszone (11) zu steuern, und dass insbesondere die Pilotluft (20) zur Blockierung der Abgasluft (17) eingesetzt werden kann, sodass der Drall der Hauptluftströmung ausreicht, um ein Aufplatzen des Wirbels zu verursachen.
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