Vorrichtung zum Ausrichten von Stückgütern, insbesondere von Vorformlingen
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausrichten von Stückgütern, insbesondere von Vorformlingen gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Stand der Technik
Üblicherweise werden Vorformlinge von PET-Flaschen, auch Preforms genannt, ungeordnet in grossen Kartons angeliefert und von diesen in einen bodennahen
Einfüllbehälter gefüllt. Aus diesem Einfüllbehälter werden sie mittels eines Steigförderers nach oben gehoben und bei der Übergabe an einen Zufuhrförderer vereinzelt und ausgerichtet. Dieser fördert nun die Vorformlinge in einer Einzelreihe zu einer schräg nach unten gerichteten Rutsche, auch Ablaufschiene genannt, auf welcher die Vorformlinge durch Hangabtrieb zu einer Streckblasmaschine gelangen. In dieser Streckblasmaschine werden sie einzeln an ihrem Gewindekopf ergriffen und ihr zylindrischer Körper wird in die gewünschte Flaschenform und -grosse aufgeblasen.
Der Zufuhrförderer ist ein Rollenförderer mit zwei beabstandet zueinander angeordneten Rollen, welche um ihre Längsachsen rotieren. Die Vorformlinge werden in einer
Einzelreihe hintereinander geführt durch diesen Rollenförderer transportiert. Hierzu liegen sie mit ihren Gewindeköpfen auf den Rollen auf, wobei ihre Körper im Spalt zwischen den
Rollen frei hinunterhängen. Vorformlinge, welche bei der Übergabe an den Zufuhrförderer nicht sofort die korrekte Position einnehmen, werden mittels eines rotierenden Kickerrads aus der Förderbahn weggekickt und gelangen wieder in den Einfüllbehälter. Der Ausschuss
ist entsprechend gross. Die Förderstrecke entlang dieses Zufuhrförderers ist üblicherweise horizontal oder mit einem geringen Gefalle ausgebildet. Sie ist deshalb relativ lang und benötigt entsprechend viel Platz.
Darstellung der Erfindung
Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Ausrichten von Stückgütern, insbesondere von Vorformlingen, 2x1 schaffen, welche die Anlage verkürzt und gleichzeitig die Leistung erhöht.
Diese Aufgabe löst eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die erfϊndungsgemässe Vorrichtung zum Ausrichten von Stückgütern, welche einen Tragring aufweisen, insbesondere von Vorformlingen, umfasst einen mit Hangabtrieb versehenen Aufrichtekanal mit zwei schrägen Flanken und einem von diesen flankierten und sich in Transportrichtung der Stückgüter erstreckenden Spalt, welcher die Tragringe der Stückgüter während ihres Durchgangs durch den Aufrichtekanal hält. Diese Vorrichtung eignet sich insbesondere zum Zuführen von Vorformlingen für Kunststoffflaschen zu einer Blasmaschine. Die Vorrichtung eignet sich aber auch für den Transport von anderen Stückgütern mit einem Tragring, beispielsweise für Produkte aus der Süsswarenindustrie wie Lollipops, für Produkte aus der Auto- oder Maschinenindustrie oder Medizinaltechnik wie Schrauben, Zündkerzen oder Ventile, für Produkte aus der Spielwarenindustrie wie Kopfteile von Spielzeugtrompeten, für Produkte aus der chemischen Industrie oder Pharmaindustrie wie Reagenzgläser, Ampullen oder Spritzen und für Produkte aus der Lebensmittelindustrie wie Getränkepackungen, Kaffeebecher, Babyflaschen.
Der Aufrichtekanal ersetzt den vorbekannten Rollenförderer. Die Stückgüter, welche ungeordnet und in beliebiger Ausrichtung in diesen Kanal gelangen, rutschen dank dem
Hangabtrieb in FÖrdeπϊchtung weiter, wobei sie dank der zwei schrägen Flanken in den Spalt fallen und dank diesem geführt und in korrekter Ausrichtung weiterwandern.
Dieser Aufrichtekanal kann relativ kurz gestaltet werden, was die gesamte Anlage verkürzt. Da er keine Antriebe benötigt und sich aus einem einfachen Blech herstellen lässt, werden die Herstellungskosten gegenüber der Verwendung von Rollenfδrderern massiv minimiert.
Praktisch alle Stückgüter lassen sich auf diese Weise ausrichten, so dass sich ein Kickerrad erübrigt. Der Aufwand zur Entfernung nicht eingereihter Stückgüter wird dadurch wesentlich vereinfacht. Auch dies senkt die Herstellungskosten und erhöht gleichzeitig die Leistung bzw. den Durchsatz der Anlage.
In einer einfachsten Ausfuhrungsform hängen die Stückgüter frei im Spalt des Aufrichtekanals. Vorzugsweise weist der Aufrichtekanal jedoch eine Wanne auf, welche unterhalb des Spalts angeordnet ist und welche einen sich in der Transportrichtung vergrössernden Abstand zum Spalt aufweist. Diese Wanne führt den Körper der im Spalt gehaltenen Stückgüter und verhindert ein Baumeln bzw. Schwingen des Stückguts im Spalt. Das Stückgut wird dank der Wanne langsam in die gewünschte aufrechte Position gelenkt. Vorzugsweise ist die Wanne relativ zum Aufrichtekanal schwenkbar, so dass der Weg zum Aufrichten der Stückgüter beeinflusst werden.
In einer ersten Ausfuhrungsform ist die Wanne durchgehend. In einer zweiten Ausfuhrungsform ist die Wanne entlang des Spalts unterbrochen. Diese Unterbrechungen fuhren dazu, dass alle Stückgüter in dieselbe Richtung ausgerichtet werden und sich im Falle von Vorformlingen alle am Ende des Spalts mit nach vorne gerichteten Gewindeköpfen aufrichten.
In einer einfachen Ausfülirungsform ist der Aufrichtekanal aus einem einfachen gebogenen Blech gebildet und zusätzlich mit einer ebenfalls aus Blech gefertigten Wanne versehen.
Vorzugsweise ist die Wanne jedoch schwenkbar bezüglich dem Spalt angeordnet und/oder der Spalt ist in seiner Breite verstellbar. Dadurch lässt sich der Aufrichtekanal optimal an die verschiedenen Grossen und Formen der Stückgüter anpassen.
Vorzugsweise ist der Aufrichtekanal an seinem unteren Ende ferner mit einer Schikane zur Ausrichtung der Stückgüter versehen. Als Schikanen eignen sich Rampen, vorzugsweise Rampen mit einem erhöhten Gleitreibungskoeffizienten. In einer bevorzugten Ausführungsform sind diese Rampen Kunststoffmatten. Anstelle von Rampen können auch Pyramiden oder andere Formen verwendet werden.
Weitere vorteilhafte Ausfuhrungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Im folgenden wird der Erfmdungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen, welche in der beiliegenden Zeichnung dargestellt sind, erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer ZufühiΥorrichtung gemäss der Erfindung in einer ersten Ausführungsform;
Figur 2 einen Ausschnitt gemäss Figur 1, welcher einen Übergang von einem Beschleunigungsband zu einer Rutsche zeigt;
Figur 3 die Rutsche gemäss Figur 1;
Figur 4 einen erfϊndungsgemässen Aufrichtekanal gemäss Figur 1 ;
Figur 5 eine vergrösserte Darstellung eines Ausschnitts gemäss Figur 4 und einen Übergang zu einer Ablaufschiene;
Figur 6 Figur 5 mit eingezeichneten Schnittlinien;
Figur 7 einen Schnitt entlang B-B gemäss Figur 6;
Figur 8 einen Querschnitt durch den Aufrichtekanal gemäss Figur 4;
Figur 9 einen Schnitt entlang A-A gemäss Figur 6;
Figur 10 einen Übergang vom Aufrichtekanal zur Ablaufschiene;
Figur 11 einen Längsschnitt durch Figur 10;
Figur 12 eine perspektivische Darstellung eines erfmdungsgemässen Aufrichtekanals in einer zweiten Ausführungsform;
Figur 13 einen vergrösserten Ausschnitt des Aufrichtekanals gemäss Figur 12;
Figur 14 einen Längsschnitt durch den Aufrichtekanal gemäss Figur 12;
Figur 15 einen Lollipop;
Figur 16 eine Schraube;
Figur 17 einen Kopfteil einer Spielzeugtrompete;
Figur 18 ein Ventil;
Figur 19 eine Zündkerze;
Figur 20 ein Reagenzglas;
Figur 21 eine Spritze;
Figur 22 eine Ampulle;
Figur 23 eine Getränkepackung;
Figur 24 einen Kaffeebecher;
Figur 25 eine schematische Darstellung einer Zuführvorrichtung gemäss der Erfindung in einer dritten Ausführungsform;
Figur 26 einen Ausschnitt gemäss Figur 25 mit dem Aufrichtekanal und einer zusätzlichen Stabilisierungsstrecke und
Figur 27 einen Ausschnitt gemäss Figur 25 mit der Stabilisierungsstrecke und einer Ablaufschiene.
Wege zur Ausführung der Erfindung
In Figur 1 ist eine erfindungsgemässe Zuführvorrichtung dargestellt, welche Vorformlinge von Kunststoffflaschen zu einer Blasmaschine transportiert. Die Vorformlinge werden ungeordnet in einen Einfüllbehälter 1 gefüllt. Dort werden sie einzeln von einem Steigförderer 2 entnommen und in einer höheren Ebene einzeln, aber noch immer ungeordnet einem Beschleunigungsband 3 übergeben. Das Beschleunigungsband 3 bringt die Vorformlinge auf eine vorbestimmte Geschwindigkeit und übergibt sie dann einer mit
Hangabtrieb versehene Rutsche 4, wo sie nochmals beschleunigt werden. Sie werden jedoch vor allem vereinzelt und beruhigt. Von der Rutsche 4 gelangen sie in den ebenfalls schräg angeordneten erfϊndungsgemässen Ausrichte- bzw. Aufrichtekanal 5, wo sie in Längsrichtung sortiert und kontrolliert aus- bzw. aufgerichtet werden, ohne durchzuschwingen. Anschliessend werden sie an eine Ablaufschiene 6 bekannter Art übergeben. Die aufgerichteten Vorformlinge werden auch hier dank Hangabtrieb befördert und gelangen einzeln und in vorbestimmter Lage in die nicht mehr dargestellte Blasmaschine, wo sie einzeln von einem Stern übernommen werden.
Dies ist nur eine Ausfuhrungsform von vielen. Das Beschleunigungsband 3 kann beispielsweise auch weggelassen werden und die Rutsche 4 kann direkt an den Steigförderer 2 anschliessend. Anstelle der Ablaufschiene 6 lassen sich auch andere geeignete Mittel einsetzen, um die ausgerichteten Vorformlinge zur Blas- bzw. Weiterverarbeitungsmaschine zu transportieren. Es können auch mehrere Rutschen 4 hintereinander angeordnet sein, wobei sie beispielsweise unterschiedliche Gefalle aufweisen können. In diesem Fall nimmt das Gefälle vorzugsweise zum Aufrichtekanal hin zu. Es ist auch möglich, zwischen Rutsche und Aufrichtekanal einen Zwischenförderer, beispielsweise ebenfalls ein Beschleunigungsband, einzusetzen. Dieses wie auch das oben erwähnte eingangsseitige Beschleunigungsband können horizontal oder mit einem leichten Gefalle angeordnet sein. Rutschen, Aufrichtekanal und Ablaufschiene können, müssen jedoch nicht, dasselbe Gefälle aufweisen. Nach dem Aufrichtekanal folgt in der Regel eine kurze Ausscheidestrecke, wo nicht eingeordnete Vorformlinge ausgeschieden werden.
Die Breite des Steigförderers 2 ist vorzugsweise den nachfolgenden Förderern und Rutschen angepasst.
hi den folgenden Figuren werden die einzelnen Bereiche des Zuführförderers detaillierter dargestellt. Figur 2 zeigt den Übergang des Beschleunigungsbandes 3 zur Rutsche 4. Das
Beschleunigungsband 3 weist vorzugsweise eine Förderfläche 30 auf, welche durch ein oberes Trum eines endlos umlaufenden Förderbandes gebildet ist. Die Förderfläche ist
seitlich durch zwei Seitenrαhrungen 31 in Form von senkrecht zur Förderfläche 30 stehenden Schienen begrenzt. Wie erkennbar ist, werden die Vorformlinge P durch diese Seitenführungen 31 bereits etwas ausgerichtet, sie haben jedoch immer noch recht viel Spielraum. Insbesondere ist offen gelassen, ob sie mit dem Gewindekopf oder mit dem geschlossenen Körperende zuerst gefördert werden.
Der Übergang zur Rutsche 4 ist einfach dadurch gebildet, dass die Rutsche 4 an die untere Umlenkrolle des Bandförderers 3 angrenzt. Die Rutsche 4 ist in Figur 3 am besten erkennbar. Sie ist vorzugsweise aus einem gebogenen Blech gebildet und kann in zwei Bereiche unterteilt werden. Im oberen ersten Bereich weist sie einen reinen v-förmigen Querschnitt auf. Im unteren zweiten Bereich ist der V-Kanal 41 mit Seitenführungen 42 in Form von senkrecht hochgebogenen Seitenwänden versehen. Im oberen Bereich, vorzugsweise am oberen Ende der Rutsche 4, ist eine Beruhigungsmatte 40 in den V-Kanal 41 gelegt. Diese dämpft die Bewegung der Vorformlinge P, so dass diese nicht beim Übergang hochhüpfen und sich ineinander verkeilen können. Vorzugsweise ist diese Beruhigungsmatte 40 aus einem Kunststoff gefertigt, beispielsweise aus UHMW-PE. Die V-Form mit dem sich dank den Seitenführungen nach unten verengenden Bereich dient dazu, Vorformlinge, welche noch nebeneinander anstatt hintereinander gefördert werden, zu vereinzeln und nacheinander weiterzutransportieren. Die Länge der Rutsche korreliert mit ihrem Gefälle. Je steiler die Rutsche, umso kürzer ist sie. Es ist eine Vielzahl von anderen Rutschen denkbar, etwa mehrere kurze Rutschen, die beispielsweise in Schlangenlinie angeordnet sind. Dies führt auch dazu, dass die Vorformlinge vereinzelt werden.
Der Übergang zum erfϊndungsgemässen Aufrichtekanal 5 ist wiederum dadurch gebildet, dass dieser Kanal 5 einfach an die Rutsche 4 angrenzt. Den Aufrichtekanal 5 sieht man detaillierter in den Figuren 4 bis 9. Auch er ist im wesentlichen aus einem gebogenen Blech gebildet und weist grundsätzlich einen V-förmigen Querschnitt auf. Dadurch ist ein V- Kanal 50 mit zwei seitlichen Flanken 57 vorhanden. Mindestens über einen Teil seiner Länge, hier in der unteren Hälfte, ist ein Spalt 58 vorhanden, welcher im Schnittbereich der
zwei Flanken 57 sich symmetrisch auf beide Seiten erstreckt. Der Spalt 58 ist beidseits durch je einen Spaltbegrenzer 51 in Form von zwei Seitenplatten begrenzt. Diese Seitenplatten sind in ihrer Lage veränderbar, so dass die Breite des Spalts 58 frei veränderbar und einstellbar ist. Dies ist am besten in Figur 9 erkennbar. Wichtig ist die horizontale Lage dieser Spaltbegrenzer, weil dadurch der Vorformling an seinem Stützoder Tragring 7 des Gewindekopfes ideal aufliegt und dadurch sauber abrutscht.
Unterhalb des Spalts 58 ist ferner eine Wanne 52 angeordnet. Auch sie ist vorzugsweise aus einem Blech gefertigt, indem dieses in eine V-Form gebogen ist (siehe Figur 7). Die Wanne 52 ist, wie ebenfalls in Figur 7 erkennbar ist, schwenkbar an einer Schürze 54 des V-Kanals 50 angeordnet. Der Befestigungspunkt liegt dabei am in Transportrichtung oberen Ende des Spalts 58, so dass sich der Abstand X zwischen Spalt 58 und Wanne 52 in Transportrichtung nach unten vergrössert.
Die Länge und das Gefälle des Aufrichtekanals sowie die Länge des Spalts korrelieren miteinander.
Die Wirkung dieses Aufrichtekanals ist wie folgt: Die Vorformlinge P gelangen einzeln, jedoch ungeordnet zum Spalt 58. Der vorgeschaltete V-Kanal 50 vereinzelt die allenfalls in Gruppen ankommende Vorformlinge bzw. erhöht den Abstand zwischen bereits nacheinander in Reichen transportierten Vorformlingen P. Wie in Figur 4 erkennbar ist, können die Vorformlinge mit dem Gewindekopf voraus oder mit dem geschlossenen Körperende nach vorne gerichtet transportiert werden. Beim Spalt rutscht der Körper des Vorformlings in den Spalt 58, sein Gewindekopf liegt jedoch beidseitig an den Flanken oder an den Spaltbegrenzern 51 auf. Das untere geschlossene Ende des Körpers liegt dabei auf der Wanne 52 auf, wie dies in den Figuren 7, 8 und 9 erkennbar ist. Dabei können die Vorformlinge immer noch zwei verschiedene Positionen einnehmen, es kann nämlich der Gewindekopf in Transportrichtung voraus sein oder das geschlossene Ende des Körpers. Dies ist in den Figuren 5, 7 und 8 erkennbar.
Die im Spalt 58 und von der Wanne 52 geführten Vorformlinge P gleiten dank dem Hangabtrieb dem Spalt 58 entlang nach unten. Da sich der Abstand zwischen Wanne 52 und Spalt 58 vergrössert, richten sich die Vorformlinge geführt auf, ohne dass sie in die entgegengesetzte Position pendeln können. Dank der Schwenkbarkeit der Wanne 52 lässt sich der Abstand X so einstellen, dass die Vorformlinge am Ende des Spalts 58 aufrecht stehen und den Wannenboden nicht mehr oder nur noch mit ihrem untersten Bereich berühren. Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, die Vorformlinge auch am Ende noch in einer geneigten Stellung zu behalten, wie dies in den Figuren 10 und 11 dargestellt ist. Die Vorformlinge bleiben ruhig und können so kontrolliert in die Ausscheidestrecke bzw. Ablaufschiene transportiert werden.
Die so ausgerichteten Vorformlinge lassen sich nun, wie in den zwei letztgenannten Figuren dargestellt ist, an einen weiteren Förderer, hier an die Ablaufschiene 6 übergeben. Zwischen Aufrichtkanal und Ablaufschiene ist eine Ausscheidestrecke vorgesehen. Nicht eingeordnete Vorformlinge werden hier ausgeschieden. Des weiteren werden zusammenhängende Stückgüter voneinander gelöst, so dass sie sich nachfolgend wieder einreihen können.
Diese Ablaufschiene besteht in seiner einfachsten Ausführung aus zwei Blechen oder Platten, welche ein Gefälle aufweisen. Ueblicherweise ist der Vorformling in der Ablaufschiene in allen Richtungen geführt und kann nicht mehr weichen. Dies ist eine bevorzugte Lösung, weil in der Ablaufschiene die Vorformlinge häufig gestaut werden. Auch hier erfolgt der Übergang einfach dadurch, dass die Ablaufschiene 6 angrenzend an den Aufrichtekanal 5 angeordnet ist.
In den Figuren 12 bis 14 ist eine zweite Ausführungsform des Aufrichtekanals 5 dargestellt. In diesem Fall erstreckt sich der Spalt 58 über die gesamte Länge des Kanals, so dass die Vorformlinge direkt von der Rutsche 4 in den Spalt 58 fallen. Im in Transportrichtung unteren Bereich des Spalts 58 sind entlang beider Flanken 57 Schikanen 55, 56 angeordnet. Die auf einer ersten Flanke 57 angeordneten ersten Schikanen 55 liegen dabei in
Transportrichtung versetzt zu zweiten Schikanen 56, welche auf der gegenüberliegenden zweiten Flanke 57 angeordnet sind.
Diese Schikanen sind wiederum Dämpfungselemente, welche ein Hüpfen der Preforms verhindern sollen. Es handelt sich wiederum um relativ weiche Kunststoffmatten, vorzugsweise um UHMW-PE. Sie liegen jedoch nicht wie bei der Rutsche 4 flach an den
Flanken an, sondern sind vorzugsweise Rampen mit einem ansteigenden und einem anschliessenden wieder absinkenden Bereich. Die Rampen gegenüberliegender Flanken sind dabei versetzt zueinander angeordnet. Diese Schikanen reihen nicht korrekt hängende Preforms ein.
Diese Schikanen können beliebig angeordnet sein und sich auch über die gesamte Länge des Aufrichtekanals erstrecken. Ebenfalls kann auch die Rutsche anstelle der flachen Beruhigungsmatten mit derartigen Schikanen versehen werden. Des weiteren können anstelle oder zusätzlich zu den Schikanen auch flach aufliegende Beruhigungsmatten im Aufrichtekanal angeordnet werden. Zudem können alle diese erwähnten Matten und Schikanen auch im erst genannten Ausführungsbeispiel mit dem kürzeren Spalt verwendet werden. Derartige Matten und Schikanen lassen sich auch auf den anderen Bereichen des Zuführförderers anordnen.
hi einer weiteren hier nicht dargestellten Ausfuhrungsform verläuft die Wanne 52 nicht durchgehend unter dem Spalt 58 sondern weist Unterbrechungen auf. In diesen Unterbrechungen hängen die Preforms jeweils frei. Sie werden durch das anschliessende Wannenstück wieder geführt. Dabei werden sie so ausgerichtet, dass alle in die gleiche Richtung schauen.
Die oben beschriebenen Vorrichtungen eignen sich nicht nur für den Transport von
Vorformlingen sondern von allen Stückgütern, welche einen Stütz- oder Tragring oder eine
Auflagefläche aufweisen. Der Tragring muss dabei nicht als flache Scheibe ausgebildet sein sondern kann auch Teil einer Kugel oder einer anderen Form sein. In den Figuren 15 bis 24
sind verschiedene Beispiele von derartigen Stückgütern dargestellt, welche ebenfalls mit der erfindungsgemässen Vorrichtung transportiert werden können. Diese Liste von Beispielen ist jedoch nicht abschliessend. So zeigt Figur 15 einen Lollipop, Figur 16 eine Schraube, Figur 17 einen Kopfteil einer Spielzeugtrompete, Figur 18 ein Ventil, Figur 19 eine Zündkerze, Figur 20 ein Reagenzglas, Figur 21 eine Spritze, Figur 22 eine Ampulle, Figur 23 eine Getränkepackung und Figur 24 einen Kaffeebecher.
Li den Figuren 25 bis 27 ist ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt. Auch diese Vorrichtung lässt sich nicht nur für Preforms sondern auch für andere, insbesondere die oben aufgeführten Stückgüter verwenden. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in den oben beschriebenen Beispielen. Auch hier werden die Stückgüter ungeordnet in den Einfüllbehälter 1 gefüllt, wo sie einzeln von dem Steigförderer 2 entnommen und in einer höheren Ebene einzeln, aber noch immer ungeordnet weitergegeben werden. Die Weitergabe erfolgt nun aber direkt oder nach einer kurzen Übergangsstrecke an den Ausrichte- oder Aufrichtekanal 5, wo sie in Längsrichtung sortiert und kontrolliert aus- bzw. aufgerichtet werden, ohne durchzuschwingen. Anschliessend gelangen sie einzeln in eine Ausscheide- oder Stabilisierungsstrecke 8, bevor sie wiederum einzeln an die Ablaufschiene übergeben werden.
Wie in Figur 26 gut erkennbar ist, weist der Aufrichtekanal 5 wiederum Schikanen 56' auf, welche ein Hüpfen der Stückgüter verhindern sollen. In diesem Fall hier sind die Schikanen 56' erhöhte Pyramiden. Diese Schikanenform lässt sich auch in den zwei oben beschriebenen Ausführungsbeispielen verwenden bzw. die oben beschriebenen Formen lassen sich auch in diesem Beispiel verwenden.
Mit den Bezugsziffern 59 und 59' sind horizontale und vertikale Einstellelemente bezeichnet. Diese dienen dazu, den Aufrichtekanal 5 und damit den Spalt 58 in seiner Breite auf die Form bzw. Breite der Stückgüter einzustellen sowie den Abstand bzw. den Winkel der Wanne 52 zum Spalt 58 einzustellen. Dies ist nur eine von mehreren Möglichkeiten, um diese Einstellbarkeit zu ermöglichen und die Anlage möglichst flexibel
zu gestalten. Vorteilhaft an dieser Variante ist, dass sie kostengünstig ist und einfach bedient werden kann.
Die nachfolgende Ausscheide- bzw. Stabilisierungsstrecke 8 weist ebenfalls einen Spalt 82 auf, welcher von zwei Seitenwänden 80 begrenzt ist. Dies ist in den Figuren 26 und 27 erkennbar. Vorzugsweise sind die zwei Seitenwände 80 asymmetrisch zueinander ausgebildet. Dies ist vorteilhaft, weil dadurch querliegende Stückgüter herausgekippt werden können.
Am unteren Ende der Strecke 8 ist Bügel angeordnet, welcher den Spalt 82 überdeckt und welcher eine in Ablaufrichtung aufsteigende Rampe 81 aufweist. Stückgüter, welche vom Aufrichtekanal 5 herkommend noch nicht lagekonform angeordnet sind, beispielsweise welche oben auf anderen Stückgütern aufliegen, werden nun über diese Rampe 81 ausgeschieden. Die Stabilisierungsstrecke 8 weist ferner eine einseitige Verzögerungsstrecke 83 auf. Dies wird in diesem Beispiel dadurch erreicht, dass auf einer Seite des Spaltes 82 oberhalb diesem eine Bahn 83 mit einem grosseren Gleitreibungskoeffizienten angeordnet ist als auf der anderen Seite. Dadurch werden die Stückgüter gedreht bzw. in Rotation versetzt und durch das entstehende Drehmoment in ihrer Lage stabilisiert. Die Verzögerungsstrecke 83 steht vorzugsweise seitlich, d.h. zum Spalt hin, vor, so dass die Stückgüter seitlich leicht gekippt werden.
Diese Rampe 81 und/oder diese Verzögerungsstrecke 83 lassen sich auch bei anderen als der erfmdungsgemässen Anlage einsetzen. Insbesondere können sie die bekannten Kickerräder ersetzen, welche bei bekannten Anlagen üblicherweise vor und/oder nach einer Ablaufschiene angeordnet werden. Auch diese Stabilisierungsstrecke 8 lässt sich in den oben beschriebenen weiteren erfindungsgemässen Anlagen einsetzen.
Die so stabilisieren und von nicht eingeordneten Stückgütern befreiten Stückgüter gelangen nun zur Ablaufschiene 6, wie dies in Figur 27 dargestellt ist. Die Ablaufschiene 6 entspricht im wesentlichen der bereits beschriebenen Ablaufschiene 6 bzw. sie lässt sich
mit ihr austauschen. Sie verfugt vorzugsweise über einen auf einer ihrer Seiten entlang geführten Elektronikbalken 60, in welchem die Sensoren, Zähler und sonstigen benötigten ElektiOnikmittel angeordnet sind. Der Spalt der Ablaufschiene 6 ist vorzugsweise von einer Niederhalterschiene 61 überdacht, so dass die Stückgüter nicht mehr hüpfen und aus der Ablaufschiene 6 herausspringen können. Dieses dritte Ausführungsbeispiel weist den Vorteil auf, dass es im Vergleich zu den zwei oben genannten Beispielen noch kürzer ausgebildet sein kann und trotzdem eine geringe Ausschussquote aufweist. Die erfindungsgemässe Vorrichtung mit dem geschlitzten Aufrichtekanal verkürzt die Gesamtlänge der Anlage, ist kostengünstig und weist trotzdem einen hohen Durchsatz auf.
Bezugszeichenliste
1 Einfüllbehälter 2 Steigförderer
3 Beschleunigungsband
30 Förderfläche
31 Seitenführung
4 Rutsche 40 Beruhigungsmatte
41 V-Kanal
42 Seitenführung
5 Aufrichtekanal
50 Seitenflanken
51 Spaltbegrenzer
52 Wanne
53 Drehpunkt
54 Schürze 55 Erste Schikane
56 Zweite Schikane
57 V-Kanal
58 Spalt
59 Horizontales Einstellelement 59' Vertikales Einstellelement
6 Ablaufschiene
60 Elektronikbalken
61 Niederhalter
7 Tragring 8 Stabilisierungsstrecke
80 Seitenwand
81 Rampe
82 Spalt
83 Verzögerungsstrecke
P Vorformling