Neue internationale Patentanmeldung
Anmelder: PREDINAL GmbH
Titel: Mittel zur Bekämpfung von schädlichen Arthropoden
Unser Zeichen: 91686 WO (BE/AA)
Datum: 20. November 2006
Mittel zur Bekämpfung von schädlichen Arthropoden
Die vorliegende Erfindung betrifft ökologisch günstige Mittel zur Bekämpfung von verschiedenen Arthropodenarten (Gliederfüßlern) - insbesondere von Milben, Mücken, Fliegen oder Ameisen. Der Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung liegt daher insbesondere im Bereich der Massentierhaltung, nicht aber in der Haushaltsreinigung oder medizinischen Anwendung, wie dies beispielsweise in DE 199 27 936 Al beschrieben wird.
Gemäß DE 199 27 936 Al werden nämlich Gemische aus Tensiden, Zitrusfruchtsäften und
Alkoholen als Desinfektionsmittel eingesetzt. Deshalb berührt der vorliegende Anmeldungsgegenstand keine bakterizide Wirksamkeit; die ebenfalls vorhandene bakterizide
Wirksamkeit der Wirkstoffkombination ist ein unvermeidlicher Nebeneffekt.
Das erfindungsgemäße Mittel basiert auf synergistisch wirksamen Gemischen von Tensiden, Zitrusfruchtsäften oder Zitrusfruchtsaftkonzentraten der Familie der Rutaceae (Familie der Zitrusfrüchte, wie z.B. der Zitrone, Orange, Bitterorange, Grapefruit, Limette, Mandarine, Yuzu, Kabosu, Sudachi, Shiikuwasha, Tangerine, Pumelle, Mexican lime, Kumquat oder aus Saft von anderen Unterarten dieser Familie).
Der Befall durch Parasiten stellt in den Intensivtierhaltungen mitunter eine große Gefahr für den Züchterbetrieb dar. Trotz der Vielfalt der systemischen Behandlungsmöglichkeiten bleibt der Einsatz von Medikamenten ohne nachhaltige Wirkung, wenn die Hygiene im Stall (Reinigung) nicht durch spezielle Desinfektionsmittelmethoden ergänzt wird.
Haltung und Zuchterfolge bei Geflügel werden dadurch beeinträchtigt, dass diese Tierarten von z.B. Milben befallen werden und den wirtschaftlichen Erfolg der Züchter dadurch drastisch vermindern können. Bislang wurden durch Anwendung von Insektiziden bzw.
Akariziden diese Milben bekämpft; gelegentlich auch durch humantoxische Mittel, wie Nikotin. Mittel, wie z.B. Amitraz® (l,5-Di-(2,4-dimethylphenyl)-3-methyl-l,3,5-triazapenta- 1,4-dien) oder Propoxur® ((2-Isopropoxyphenyl-N-methylcarbamat) wurden in der Vergangenheit verwendet. Amitraz® erfahrt ab 2007 ein de facto Verbot, da die tolerablen Rückstandsmengen von bisher 1 mg/kg auf 0,05 mg/kg im Geflügelfleisch und in Eiern auf 0,01 mg/kg abgesenkt wurden. Bei Anwendung von 100 mL einer 0,2 %igen Amitraz®- Lösung / m2 Fläche (200 mg) zur Milbenbekämpfung können die neuen Grenzwerte nicht eingehalten werden (vgl. Amitraz-Rückstands-VO vom 14. November 2005). Propoxur® ist extrem umweltgefährdend und persistent. Das Präparat darf daher EG-weit ab dem 1. Januar 2007 nicht mehr verwendet werden.
Insbesondere kommt bei einer starken Verbreitung der roten Vogelmilbe (Räubermilbe) eine große Bedeutung zu. Diese Milben verbreiten sich bei keiner oder schlechter Bekämpfung sehr schnell, sodass es innerhalb von ein paar Wochen zu einer starken Vermehrung kommt, sodass z.B. Hühner blutleer gesaugt werden, oder es zumindest zu einer starken Beeinträchtigung der Legeleistung kommt. Ein weiteres Problem besteht in der Krankheitsübertragung durch Milbenbisse bei den Tieren, da die Milben wandern und so bei einer Krankheit oder Seuche diese in der ganzen Halle verbreiten.
Weiterhin sind viele der in Europa zugelassenen Insektizide und Akarizide infolge zunehmender Resistenzentwicklung z.B. gegenüber der roten Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae) vermindert wirksam oder praktisch unwirksam geworden.
Dies betrifft sowohl die Insektizide der ersten, zweiten und dritten Generation. Diese Klassifizierung unterscheidet die Wirkprinzipien der Insektizide. Die erste Generation bezeichnet Kontaktgifte wie Pyrethroide, Carbamate, Phosphorsäureester oder Gemische daraus. Zur zweiten Generation gehören Verbindungen wie Ryanodin, Quassinoide und Avermectine mit geringerer Giftigkeit und selektiverer Wirkung, die als Fraß- und Kontaktgifte eingesetzt werden. Die Insektizide der dritten Generation beeinflussen insektenspezifische Prozesse wie Fortpflanzung, Entwicklung und Häutung.
Hersteller und Züchter sind bestrebt, der unbefriedigenden Situation dadurch zu entgehen, indem sie versuchen durch Mischen verschiedener Insektizide deren Wirksamkeit gegen Milben wieder zu erlangen. Dies führt meist zu mäßigen Ergebnissen, da sich die Resistenz nach kurzer Zeit wieder eingestellt hat.
Der Ausweg aus dem Dilemma scheint die Entwicklung neuer Präparate zu sein, jedoch ist die Suche nach neuen Insektiziden durch die Industrie stark zurückgegangen. Einerseits ist dies auf die enormen Kosten und die lange Zeit zurückzuführen, welche für die Entdeckung, Entwicklung und Zulassung eines Insektiziden anfallen, andererseits hat dies mit der raschen Entstehung resistenter Arten zu tun.
Weitere auftretende Probleme bei der Entwicklung neuer Mittel sind neben der Resistenzentwicklung, die mangelnde Spezifität, die Persistenz sowie die mögliche Gesundheitsgefährdung des Menschen.
Diese Risiken und der Zeitbedarf durch langwierige Zulassungsverfahren führen dazu, dass nur noch sehr wenige neue Insektizide entwickelt werden, was mit schwerwiegenden Folgen für die Betreiber von Geflügelfarmen verbunden ist. Einbrüche im Produktionsergebnis - abhängig von der Jahreszeit - bis zu 45% sind inzwischen keine Seltenheit mehr.
Im Bereich der Bienenzucht stellt die Varroamilbe ein ähnliches Problem dar. Dieser Schädling wird meist durch Verdampfen von Ameisensäure im Bienenstock bekämpft. Der Verlust von Teilen einer Bienenpopulation ist dabei als Kollateralschaden zu akzeptieren.
Eine Lösung dieser Probleme war bislang nicht in Sicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein ökologisch günstiges Mittel zur
Bekämpfung von Arthropodenarten, insbesondere von Milben, Mücken, Fliegen und
Ameisen bereitzustellen, das insbesondere sehr effektiv im Bereich der Massentierhaltung eingesetzt werden kann, und zudem geeignet ist, bedenkliche Insektizide wie Amitraz® (1,5-
Di-(2,4-dimethylphenyl)-3-methyl-l ,3,5-triazapenta-l ,4-dien) oder Propoxur® ((2-Propan-2- yloxyphenyl)methylaminoformiat), in ihren typischen Anwendungsbereichen zu ersetzen.
Diese Aufgabe wird durch das Mittel gemäß Anspruch 1 gelöst.
Überraschend wurde nun erfindungsgemäß festgestellt, dass Zubereitungen aus Zitrusfruchtsäften, Tensiden, insbesondere anionischen Tensiden und ein- oder zweiwertigen Alkoholen eine ebenso schnelle wie nachhaltige Wirkung gegen die verschiedensten Arthropodenarten - insbesondere aber gegen Milben - zeigen. Durch die Verwendung von Säften, die für den menschlichen Genuss vorgesehen sind, werden die günstigen ökologischen und toxikologischen Eigenschaften besonders hervorgehoben.
Zur Anwendung werden die Mittel in eine versprühbare Form gebracht und auf die von Milben besiedelten Bereiche aufgesprüht. Unmittelbar nach dem Versprühen sind die ersten Milben bewegungslos. Der Tod tritt danach im Zeitraum von Sekunden bis wenige Minuten ein.
Die Wirkungsweise der Formulierungen ist mit hoher Wahrscheinlichkeit physikalischer Natur, die außerordentliche Geschwindigkeit der Abtötung weist darauf hin. Es wird offenkundig keine Zeit für Diffusionsprozesse benötigt, wie es für die systemisch wirkenden Insektizide notwendig ist. Deshalb ist auch keine Resistenzbildung der Milben gegen die erfindungsgemäßen Formulierungen zu erwarten.
Erfindungsgemäß kommen somit in dem erfindungsgemäßen Mittel zur Bekämpfung von schädlichen Arthropoden Zitrusfruchtsäfte oder Zitrusfruchtsaftkonzentrate zum Einsatz. Insbesondere werden diese Zitrussäfte ausgewählt aus der Gruppe von Zitronensaft, Orangensaft, Grapefruitsaft, Mandarinensaft, Limettensaft, Yuzusaft, Kabosusaft, Sudachisaft, Shiikuwashasaft oder Gemischen daraus. Insbesondere sind die Zitronensäfte von Pulpe befreit, d.h. sie enthalten weniger als zwei Gew.%, insbesondere weniger als ein Gew.% Pulpe. Dies kann z.B. durch Filtration durchgeführt werden.
Die erfmdungsgemäß eingesetzten Zitrusfruchtsäfte, enthalten in der Regel 3 bis 8 Gew.% Citronensäure und weisen einen mittleren pH-Wert von 2,8 auf. Wesentlich ist bei den Zitrusfruchtsäften, dass hier Säfte eingesetzt werden, die aus frischen Früchten gewonnen wurden und gegebenenfalls mit einem Enzym, z.B. Pekinase, behandelt wurden, um den Fruchtsaft aufzuklären. Neben der Citronensäure enthalten die Zitrusfrüchte Terpene, wobei die Hauptkomponente (70 bis 90 % der Zitrusöle) das R(+)Limonen ist. Zu den weiteren typischen Aromastoffen der Zitrusfrüchte gehören die Aldehyde Octanal, Nonanal sowie α-Pinen, Valencen, α- und ß-Sinensal und auch Neral und Geranial.
Wesentlich ist daher, dass der gesamte Zitrusfruchtsaft, der unter anderem auch für den menschlichen Genuss geeignet ist, erfindungsgemäß eingesetzt wird.
Erfindungsgemäße Zitrussaftkonzentrate haben bevorzugt einen Gesamtsäuregehalt von 500 g Gesamtsäuremasse pro Liter (D = 1, 3, 6 Vi fach Konzentrat)
Anionische Tenside vom Typus der n-Alkyl-(C10-Ci3)-arylsulfonate und/oder Alkylsulfonate bzw. -sulfate als Natrium- oder Kaliumsalze mit primären oder sekundären Ketten der Länge C8-C]8 oder ein Gemisch daraus, dienen in den erfindungsgemäßen Mitteln als Emulgatoren für die Wirkstoffkombination sowie zur Verbreitung der Wirkstoffe auf den zu behandelnden Flächen. Beispiele für n-Alkyl-(Ci0-C13)-arylsulfonate sind insbesondere Gemische aus n- Alkyl-(Cio-C13)-benzolsulfonaten, deren Alkylrest 10 bis 13 Kohlenstoffatome aufweist. Beispielhafte Alkylreste mit 10 bis 13 Kohlenstoffatomen sind die n-Decyl-, die n-Undecyl- und die n-Dodecylgruppe. Primäre oder sekundäre Ketten der Länge (C8-C ,8) werden durch folgende Gruppen veranschaulicht: n-Octyl-, 2-Octyl-, n-Nonyl-, 2-Nonyl-, n-Decyl-, 2- Decyl-, n-Undecyl-, 2-Undecyl-, n-Dodecyl-, 2-Docecyl-, n-Tridecyl-, 2-Tridecyl, n- Tetradecyl-, 2-Tetradecyl-, n-Pentadecyl-, 2-Pentadecyl-, n-Hexadecyl-, 2-Hexadecyl-, n- Heptadecyl-, 2-Heptadecyl-, n-Octadecyl- und 2-Octadecyl-gruppe. Erfindungsgemäß werden für die Herstellung der Mittel Ethylenglykoldialkylether der allgemeinen Formel H3CO(CH2-CH2-O)nCH3 (n=l-8), Glykole und Alkohole der Kettenlänge 2-4 sowie deren isomere Formen als Lösungsmittel einzeln oder im Gemisch verwendet. Dabei ist es nicht Aufgabe der Lösungsmittel, unmittelbar zur parasitiziden Wirkung - vergleichbar dem
Perchlorethylen oder Schwefelkohlenstoff - beizutragen, sondern als notwendige Hilfsstoffe zur Herstellung einer Wirkstofflösung oder eines Wirkstoffkonzentrates zu dienen. Das erfindungsgemäße Wirkstoffgemisch kann zur Verbesserung des Spreitungsverhaltens auf Flächen Nonylphenolpolyglykolether (2-18 EO) enthalten, außerdem können bis zu 30% Wasser enthalten sein.
In einer Ausführungsform werden die Alkylsulfonate mit n-Alkyl-(Ci0-Ci3)-arylsulfonaten und deren Kalium- oder Natriumsalze im Gemisch eingesetzt und der Gesamtteil des anionischen Tensids beträgt einzeln oder im Gemisch 1 bis 30 Gew.%, bezogen auf das Gesamt-Gew.% des Mittels, bzw. des Konzentrats.
In einer besonderen Ausführungsform kann auch Glykol, insbesondere Ethylenglykol oder Diethylenglykol, bevorzugt in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.% enthalten sein.
Die Wirkung des erfindungsgemäßen Mittels kann folgendermaßen erklärt werden:
Das erfindungsgemäße Mittel tötet auf physikalischem Wege die Imagines (vermehrungsfähige, adulte Vogelmilben) sicher und außerordentlich schnell ab. Dies gilt auch für die gleichzeitig im Stall vorhandenen Nymphen, die sich von den adulten Milben im Wesentlichen dadurch unterscheiden, dass bei ihnen eine verringerte Zahl an Gliedmaßen vorhanden ist und die Tiere nicht geschlechtsreif sind.
Die Atmung der Nymphen erfolgt - wie bei den erwachsenen Milben - über die Stigmen und Tracheen, daher können die Tiere in diesem Entwicklungsstadium gleichfalls durch das erfindungsgemäße Mittel abgetötet werden.
Milbeneier verfügen über keine Tracheen und können daher nicht oder nur unvollständig vom erfindungsgemäßen Mittel erfasst werden. Dennoch lässt sich auf indirekte Weise die Bekämpfung mit dem erfindungsgemäßen Mittel sehr erfolgreich durchführen.
Eine erprobte Methode zur Beseitigung der Eier resultiert aus den zeitlich genau bekannten Entwicklungsstadien der roten Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae).
Nach der Eiablage (Oviposition) beginnt nach dem 3. bis 4. Tag die Larvalentwicklung zur Nymphe die 4 bis 5 Tage andauert und nach weiteren 6 bis 8 Tagen zur adulten, geschlechtsreifen Imago fuhrt.
Aus der Folge der Entwicklungsstadien ergibt sich, dass nach einer Erstbehandlung mit dem erfindungsgemäßen Mittel eine Zweitbehandlung innerhalb von 7 bis 8 Tagen erforderlich ist.
Dies ist dadurch begründet, dass bei der Erstbehandlung alle Vogelmilben und Nymphen abgetötet wurden, so dass für eine erneute Wiederbesiedlung nur noch die aus den verbliebenen Milbeneiern schlüpfenden Larven verantwortlich sein können.
Innerhalb dieses Zeitfensters kann es zu keiner erneuten Eiablage kommen, da Larven und Nymphen nicht vermehrungsfähig sind.
Wie adulte Milben werden Nymphen durch Tracheen mit Sauerstoff versorgt und können deshalb mit dem erfindungsgemäßen Mittel sicher beseitigt werden.
Die Anwendung dieser Methode führt zu einer nachhaltigen Minimierung des Besiedlungsdrucks im Geflügelstall.
Es ist selbstverständlich bekannt, dass durch eine Erstbehandlung nicht alle - in den Ecken und Winkeln des Stalls - verborgenen Larven und Milben abgetötet werden können.
Dennoch wird dieses Verfahren von Parasitologen dringend zur Anwendung empfohlen, dies gilt nicht nur für das erfindungsgemäße Mittel, sondern auch für die Verwendung handelsüblicher Kontaktinsektizide. Erfahrungsgemäß wird dadurch eine deutliche
Ergebnisverbesserung erzielt, vorausgesetzt, die zu beseitigende Milbenpopulation ist nicht resistent gegen das gewählte Insektizid.
Eine Resistenzentwicklung der Imagines gegen das erfindungsgemäße Mittel ist hingegen ausgeschlossen, da seine Wirkung ausschließlich auf den physikalischen Eigenschaften des Produktes basiert. Die gleichen Eigenschaften sind verantwortlich für den ungewöhnlich schnellen Wirkungseintritt des erfindungsgemäßen Mittels bei der Abtötung von Milben.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie einzuschränken.
Die in den Beispielen vorkommenden Zahlen hinter den genannten Komponenten bezeichnen die eingesetzten Gewichtsteile der Komponenten.
Beispiele
Nachfolgende Beispiele und Erläuterungen zur Zusammensetzung sollen den Patentgegenstand verdeutlichen, nicht aber begrenzen.
Der synergistische Effekt zwischen Zitrussäften und den anionaktiven Tensiden lässt sich besonders anschaulich am Beispiel von Orangen- Pampelmusen- und Zitronensaft darstellen.
Frisch gepresster Saft reifer Zitronen, Orangen und Pampelmusen (Citrus grandis) wurde vom Fruchtfleisch (Pulpe) durch Filtration befreit. Der Gesamtsäuregehalt der Säfte, deren saure Komponenten sich überwiegend aus Citronensäure und nur in sehr geringem Maße aus Isocitronensäure, Ascorbinsäure und weiteren sauren Bestandteilen zusammensetzen, wurde durch Titration aus dem Filtrat bestimmt.
Die Titrationsergebnisse wurden in Citronensäure umgerechnet, wodurch sich in dem filtrierten Saft eine mittlere theoretische Konzentration von 4,8 Gew.%, bezogen auf 3 - 8 Gew.% Citronensäure, ergab. Der pH- Wert des Zitronensaftes wurde zu pH 2,34 ermittelt, der Pampelmusensaft zu 2,68 und der des Orangensaftes zu pH 3,05.
Die analytische Klassifizierung der Säfte, diente der Standardisierung zur Wiederholbarkeit der Untersuchungen.
Das Serum der Säfte bestand aus klaren, leicht bis intensiv gelben, geruchsarmen Flüssigkeiten, die zur Herstellung des erfindungsgemäßen Mittels mit Tensiden und Alkoholen vermischt wurden und als gebrauchsfertige Lösungen in die von Milben besetzten Nester der Geflügelfarmen sowie auf von Milben besiedelte Gegenstände gesprüht wurden.
Die Beispiele 1 bis 2 beschreiben die Zusammensetzung gebrauchsfertiger Mittel gemäß vorliegender Erfindung
Beispiel 1
Gew. -Teile
Alky 1(C ,2-C 18)sulfonat-Na 0 ,20 Nonylphenolpolyglykol( 1 -3E0)ether 0 ,10 Zitronensaftserum 10 ,00 Ethanol ,00 Wasser (destilliert) 84_ JO
100 Gew. -Teile
Beispiel 2
Gew. -Teile
Alkyl(C , 2-C , 8)sulfonat-Na ,20 Nonylphenolpolyglykol( 1 -3EO)ether o; ,10 Orangensaftserum 10, 00 2-Propanol 5, 00
Wasser (destilliert) 84, 70
Die Beispiele 3 bis 4 zeigen die Zusammensetzung eines erfindungsgemäßen Konzentrats
Beispiel 3
Gew.-Teile
Alkylarylsulfonat-Na 7,50 Nonylphenolpolyglykol(l-3EO)ether 2,00
Saftkonzentrat C. grandis (filtriert) 40,00
2-Propanol 15,00
Toluolsulfonat-Na-Salz 5,00
Wasser (destilliert) 30,50
Beispiel 4
Gew.-Teile Alkyl(C12-C18)sulfonat-Na 7,50 Fettalkoholethersulfat-Na 5,00
Nonylphenolpolyglykol(l-3EO)ether 5,00
Zitronensaftkonzentrat 37,00
2-Propanol 25,00 Cumolsulfonat-K-Salz 5,50 Wasser (destilliert) 40,00
Versuche mit den skizzierten Zusammensetzungen wurden u. a. auch in Großstallanlagen der Geflügelwirtschaft unter tierärztlicher Aufsicht durchgeführt.
Zum Aufbringen der Flüssigkeiten wurden mit Druckluft betriebene Sprühgeräte verwendet.
Die gebrauchsfertigen Mischungen 1-2 zeigten den bereits beschrieben "knock-down" - Effekt bei den Milben.
Die Konzentrate wurden auf Konzentrationen zwischen 2 bis 5 Gew.% mit Wasser verdünnt und dann in gleicher Weise versprüht.
Als Ergebnis zeigte sich eine konzentrationsabhängige Wirkung gegen die Milben. Die Lösung mit der geringsten Konzentration benötigte die längste Zeit zur Abtötung der Milben.
Alle Praxisversuche, sowohl in den Stallanlagen der Geflügelfarmer als auch in den Bienenstöcken der Imker, bestätigten die ungewöhnlich schnelle und nachhaltige Wirkung der erfindungsgemäßen Mittel gegen Milben. Für den Anwender besteht - anders als beim Einsatz von Insektiziden - nur ein sehr geringes Gefahrenpotential.
Beispiel 5
Praxisbeispiel
Gemäß Praxisbeispiel sollte mit in vitro Testsystemen mit Dermanyssus gallinae die Wirkung des erfindungsgemäßen Mittels überprüft werden. Die Details der Testsubstanz waren wie folgt: Erfindungsgemäßes Mittel, enthaltend Wasser, 12 Gew.% 1-Propanol, 3 Gew.% Ethylalkohol, 0,5 Gew.% anionische Tenside, 12 Gew.% Limonensaft (filtriert).
Kontrolle 1 : H2O
Kontrolle 2: H2O mit 12 Gew.% 1-Proρanol und 3 Gew.% Ethylalkohol
Erfindungsgemäß wurden rote Vogelmilben (Dermanyssus gallinae) in Petrischalen mit 20 cm Durchmesser gegeben (30 Larven) und der Lebensreaktionsnachweis nach Kontakt mit dem zu prüfenden Mittel gegeben. Gruppe 1 wurde mit dem erfindungsgemäßen Mittel besprüht. Gruppe 2 wurde mit Wasser besprüht und Gruppe 3 mit Wasser, enthaltend 12 Gew.% Propanol- 1 und 3 Gew.% Ethylalkohol, überprüft. Alle Substanzen wurden mit einer Distanz von 20 cm auf die Milben aufgesprüht. Nach 1 , 5, 10 und 30 Minuten wurden die
Milben auf ihre Lebensfähigkeit hin getestet. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle enthalten.
Die Wirksamkeit von dem erfindungsgemäßen Mittel gegenüber Erwachsenen und Nymphen von Dermanyssus gallinae war wie folgt:
Die Effektivität war zwei Minuten nach der Behandlung 62,8 %, nach fünf Minuten 78,6 %, nach 10 Minuten 93,6 %, nach 30 Minuten 100 %.
Beispiel 6 Vergleichsbeispiel
Prüfung wässeriger Citronensäurelösungen (0,625 Gew.%) versus Dermanyssus gallinae Lebensreaktionsnachweis nach Kontakt mit dem zu prüfenden Mittel
Zählung der überlebenden Tiere
Beispiel 7 Vergleichsbeispiel
Prüfung einer Formulierung versus Musca domestica (Stubenfliege) Die Details der Testsubstanz waren wie folgt: Erfindungsgemäßes Mittel, enthaltend 72,5 Gew.% Wasser, 12 Gew.% 1-Propanol, 3 Gew.% Ethylalkohol, 0,5 Gew.% Alkylarylsulfonat-Na, 12 Gew.% Zitronenensaft (filtriert). Lebensreaktionsnachweis nach Kontakt mit dem zu prüfenden Mittel
Zählung der überlebenden Tiere
Beispiel 8 Vergleichsbeispiel
Prüfung von Formulierung aus Beispiel 7 versus Tetramorium caespitum (Rasenameise) Lebensreaktionsnachweis nach Kontakt mit dem zu prüfenden Mittel
Zählung der überlebenden Tiere