Schachtoberteil
Die Erfindung betrifft ein Schachtoberteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Derartige Schachtoberteile sind aus dem Stand der Technik und der Praxis bekannt. Aufgrund der nach außen gewölbten Form haben derartige Schachtoberteile üblicherweise eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Druckkräfte, die auf das Schachtoberteil aus dem das Schachtbauwerk umgebenden Untergrund ausgeübt werden.
Nachteilig bei den bekannten Schachtoberteilen ist, dass sich der Bereich des Übergangs zwischen Schachtkonus und Zugangsteil leichter verformt als der Schachtkonus oder das Zugangsteil. Eine Druckbeanspruchung als Ergebnis von sich wechselseitig verstärkenden, radial einwärts gerichteten, auf den Übergangsbereich wirkenden Kraftkomponenten kann dazu führen, dass sich das Schachtoberteil an dieser Stelle nach innen verbiegt. Ein weiterer Nachteil bekannter Schachtoberteile besteht darin, dass deren Herstellungskosten beispielsweise im Rotationsverfahren sehr hoch sind, während bei Schachtoberteilen, die im Spritzgussverfahren hergestellt sind, vertikale Verstärkungen zur Abtragung von Vertikallasten fehlen.
Ein gattungsgemäßes Schachtoberteil ist aus der DE 69711377 T2 bekannt. Die Offenbarung bezieht sich auf ein Schachtoberteil mit einem Zugangsteil und einem Schachtkonus, der mit dem Zugangsteil verbunden ist und mit einer dem Zugangsteil gegenüberliegenden Umfangskante auf einen Schachtring aufsetzbar ist, wobei der Schachtkonus eine im Wesentlichen nach außen gewölbte Grundform hat. Dieses Schachtoberteil soll die Nachteile des bekannten Standes der Technik überwinden, insbesondere bei Druckbeanspruchungen sich nicht nach innen verbiegen. Dies soll dadurch realisiert sein, dass im Bereich des Übergangs vom Zugangsteil zum Schachtkonus eine im Wesentlichen parallel zu der Ebene, in der die Umfangskante gelegen ist, ausgerichtete Verstärkungsrippe auf dem Außenmantel des Schachtkonus vorgesehen ist, die sich über den gesamten Umfang des Schachtkonus erstreckt.
Nachteilig bei diesem Schachtoberteil ist, dass die Verstärkungen im Wesentlichen radial angeordnet sind und somit vertikal angreifende Verkehrslasten schlecht abtragen können. Die für eine Abtragung von Vertikallasten aus statischer Sicht erforderlichen Druckstreben sind an dem bekannten Schachtoberteil nicht angeordnet.
Ein weiterer Nachteil des bekannten Schachtoberteils besteht darin, dass keine Vorrichtungen zum sicheren Anheben und Transport der Bauteile von der Lagerstelle zur Einbaustelle vorgesehen sind, wodurch eine erhöhte Unfallgefahr besteht.
Weitere Schachtoberteile sind aus der DE 100 05 688 C1 bekannt. Diese weisen am Konus vertikal angeordnete Druckstreben zur Abtragung der Verkehrslasten auf und haben den Nachteil, dass diese im Bereich des Übergangs vom Schachtkonus zum Zugangsteil keine Verstärkung aufweisen und somit eine Druckbeanspruchung als Ergebnis von sich wechselseitig verstärkenden, radial einwärts gerichteten, auf den Übergangsbereich wirkenden Kraftkomponenten dazu führen kann, dass sich das Schachtoberteil an dieser Stelle nach innen verbiegt. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten mit Druckstreben ausgestatteten Schachtoberteile besteht darin, dass die Herstellungskosten aufgrund der vorgegebenen Geometrie sehr hoch sind.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des bekannten Standes der Technik zu überwinden und ein Schachtoberteil aufzuzeigen, welches wirtschaftlich und kostengünstig herstellbar ist, welches einfach und sicher transportierbar bzw. handhabbar ist und welches sich bei Druckbeanspruchungen nicht wesentlich verformt.
Erfindungsgemäß wird dies durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Das erfindungsgemäße Schachtoberteil zeichnet sich dadurch aus, dass der Schachtkonus wenigstens drei Abschnitte aufweist, in denen im Wesentlichen parallel zueinander angeordnete Versteifungselemente angeordnet sind. Somit vereint das erfindungsgemäße Schachtoberteil die Vorteile verschiedener bestehender Systeme und schaltet gleichzeitig deren bekannte Nachteile aus.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Abschnitte des Schachtoberteils durch wenigstens ein Verstärkungselement voneinander getrennt, so dass eine optimale Lastabtragung des erfindungsgemäßen Schachtoberteils möglich ist.
Das erfindungsgemäße Schachtoberteil weist an seiner dem Zugangsteil gegenüberliegenden Seite ein Verbindungselement auf, welches so ausgebildet ist, dass es auf andere Schachtmittelteile oder Schachtunterteile dichtend aufsetzbar ist. Die Verstärkungselemente verbinden dabei vorteilhafterweise das Verbindungselement mit dem Zugangsteil. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schachtoberteils sind die Versteifungselemente so ausgebildet, dass sie das Verbindungselement mit dem Zugangsteil verbinden.
Weiterhin vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Schachtoberteil so ausgebildet, dass vom Verbindungselement wenigstens ein Verstärkungselement beabstandet angeordnet ist, wobei dieses Verstärkungselement beispielsweise umlaufend am Schachtkonus angeordnet ist. Das Verstärkungselement kann dabei benachbarte Versteifungselemente miteinander verbinden, so dass die geforderte Ringsteifigkeit und Maßhaltigkeit des erfindungsgemäßen Schachtoberteils gewährleistet ist.
Die Versteifungselemente des erfindungsgemäßen Schachtoberteils sind dabei beispielsweise als Rippe und/oder Wulst ausgebildet, so dass entsprechend der Dimensionierung des erfindungsgemäßen Schachtoberteils die anfallenden Verkehrslasten sicher abtragbar sind. Durch das erfindungsgemäße Schachtoberteil werden vergleichsweise kostengünstig vertikale und horizontale Verstärkungs- und Versteifungselemente zur Abtragung von Verkehrsbeanspruchungen einstückig angeformt, so dass das erfindungsgemäße Schachtoberteil für alle anfallenden Beanspruchungen dimensionierbar ist. Die Versteifungselemente sind dabei als Wulst bzw. Sicke ausgebildet, so dass die Steifigkeit der gewölbten Grundform des Schachtkonusses noch verbessert bzw. optimiert wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind an den Verstärkungselementen Transportelemente angeordnet, die ein sicheres Anheben sowie einen sicheren Transport des erfindungsgemäßen Schachtoberteils schon bei der Herstellung, aber auch bei der Montage gestatten.
Weiterhin vorteilhaft wird gesehen, dass beispielsweise an den Verstärkungselementen zusätzliche Sicherungselemente angeordnet sind, die ebenfalls einen sicheren und unfallfreien Transport, sowie eine ebensolche Montage des erfindungsgemäßen Schachtoberteils ermöglichen. Vor allem aber haben die Sicherungselemente den Vorteil, dass mit Ihnen eine längskraftschlüssige Verbindung zwischen dem Schachtoberteil und einem Schachtmittelteil oder Schachtunterteil hergestellt werden kann.
Das erfindungsgemäße Schachtoberteil weist in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wenigstens ein Markierungselement zur Ausrichtung auf, welches eine schnelle und problemlose Montage des Schachtoberteils auf zu montierende Schachtbauwerke ermöglicht. Durch die Ausbildung der Versteifungselemente als Aufwölbungen und/oder Wulst ist die innere Oberfläche des Schachtoberteils kanalartig durch die Versteifungselemente aufgeteilt, was zu einer hohen Steifigkeit des erfindungsgemäßen Schachtoberteils führt.
Weiterhin vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Schachtoberteil wird gesehen, dass im Zugangsteil wenigstens ein Halteelement angeordnet ist, wobei dieses beispielsweise einstückig mit dem Zugangsteil verbunden ist. Hierdurch kann vorteilhafterweise eine Einstieghilfe in ein Schachtbauwerk, welches mit dem erfindungsgemäßen Schachtoberteil abgedeckt ist, eingebracht werden. Das Halteelement ist etwa U -form ig ausgebildet, so dass in zwei diametral angeordneten Halteelementen die Möglichkeit besteht, eine zusätzliche Stufe einzubringen und somit ein gefahrloses Betreten, beispielsweise bei der Inspektion eines Schachtbauwerkes, durch das erfindungsgemäße Schachtoberteil zu ermöglichen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schachtoberteils wird darin gesehen, dass durch die Verwendung eines thermoplastisch verarbeitbaren Werkstoffes, insbesondere Polypropylen, für das erfindungsgemäße Schachtoberteil eine kostengünstige Herstellung realisierbar ist bei gleichzeitig hoher Ringsteifigkeit bzw. Schlagzähigkeit. Vorteilhafterweise ist ein derartiges erfindungsgemäßes Schachtoberteil inspektionsfreundlich durch eine helle Farbgebung wie beispielsweise orangebraun und weist eine sehr hohe Chemikalienbeständigkeit durch die Verwendung eines Polypropylenwerkstoffes auf.
Die Erfindung soll nun an einem diese nicht einschränkenden Ausführungsbeispiel näher beschrieben werden.
Es zeigt:
Fig. 1 - erfindungsgemäßes Schachtoberteil
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Schachtoberteil 10 für einen nicht dargestellten Schacht mit einem Zugangsteil 11 und einem Schachtkonus 12, welcher mit dem Zugangsteil 11 verbunden ist und mit einem Verbindungselement 13 auf der dem Zugangsteil 11 gegenüberliegenden Seite des Schachtkonusses 12 auf ein weiteres Schachtelement, wie beispielsweise ein Mittelteil oder Unterteil, aufsetzbar ist. Der Schachtkonus 12 des Schachtoberteils 10 weist eine im Wesentlichen nach außen gewölbte Grundform auf. Das erfindungsgemäße Schachtoberteil 10 ist so ausgebildet, dass der Schachtkonus 12 wenigstens drei Abschnitte A, B, C aufweist, in denen im Wesentlichen parallel zueinander angeordnete Versteifungselemente 20 angeordnet sind. Die Abschnitte A, B, C des erfindungsgemäßen Schachtoberteils 10 können durch wenigstens ein Verstärkungselement 30 voneinander getrennt sein, was die Steifigkeit des erfindungsgemäßen Schachtoberteils 10 noch verbessert. Das Verstärkungselement 30 verbindet vorteilhafterweise das Verbindungselement 13 mit dem Zugangsteil 11. Durch das Verstärkungselement 30 werden zumindest teilweise aufeinander zulaufende Versteifungselemente 20 aus den Abschnitten A, B, C miteinander verbunden. Das erfindungsgemäße Schachtoberteil 10 weist ein Verstärkungselement 40 auf, welches vom Verbindungselement 13 beabstandet ist und welches in diesem Ausführungsbeispiel umlaufend am Schachtkonus 12 angeordnet ist. In diesem Ausführungsbeispiel sind zur Erzielung einer erforderlichen Ringsteifigkeit drei Verstärkungselemente 40 angeordnet. Die Verstärkungselemente 40 sind einstückig mit dem Schachtkonus 12 verbunden. Durch das Verstärkungselement 40 werden vorteilhafterweise benachbarte Versteifungselemente 20 miteinander verbunden, so dass hierdurch die Ringsteifigkeit und Längssteifigkeit für die Verkehrslastabtragung des erfindungsgemäßen Schachtoberteils 10 optimiert wird. Die Versteifungselemente 20 des erfindungsgemäßen Schachtoberteils 10 sind in diesem Ausführungsbeispiel als Wulst oder Sicke ausgebildet, die die innere Oberfläche des Schachtkonusses 12 unterbrechen, so dass die Versteifungselemente 20 etwa wellenförmig angeordnet sind. Das erfindungsgemäße Schachtoberteil 10 weist an den Verstärkungselementen 30 Transportelemente 31 auf, die sowohl bei der Herstellung des Schachtoberteils 10 als auch beim Transport bzw. Montage die Sicherheit gewährleisten und die Unfallgefahr reduzieren. Weiterhin sind am Verstärkungselement 30 Sicherungselemente 32 angeordnet, die insbesondere dazu geeignet sind, auf einfache und sichere Weise eine längskraftschlüssige Verbindung mit einem darunter befindlichen Schachtmittelteil oder Schachtunterteil herzustellen, ohne dass eine aufwendige Verschweißung der Schachtbauteile notwendig wird. Außerdem sorgen die Sicherungselemente 32 beim Transport des erfindungsgemäßen Schachtoberteils 10 für zusätzliche Sicherheit.
Im Bereich des Verbindungselementes 13 des Schachtoberteils 10 ist mindestens ein Markierungselement 14 angeordnet, welches insbesondere bei der Montage des Schachtoberteils 10 auf einem Schachtbauwerk für eine schnelle Ausrichtung und sichere Montage sorgt.
Das erfindungsgemäße Schachtoberteil 10 weist in seinem Zugangsteil 11 wenigstens ein Halteelement 15 auf, welches in diesem Ausführungsbeispiel einstückig mit diesem verbunden ist. Durch dieses Halteelement 15 im Zugangsteil 11 ist insbesondere bei hohen Schachtoberteilen bzw. Zugangsöffnungen ein problemloser und unfallfreier Zutritt in das Schachtbauwerk möglich. Hier kann ein zusätzliches, korrosionsbeständiges Steige- oder Halteelement eingebracht werden, insbesondere wenn zwei einander gegenüberliegend positionierte Halteelemente 15 im Zugangsteil 11 angeordnet sind. Durch die vorteilhafte Anordnung von wenigstens drei Abschnitten A, B, C mit den im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten Versteifungselementen sind Steifigkeitswerte sowie Verkehrslastabtragungswerte erreichbar, die für Schachtoberteile 10, welche aus thermoplastisch verarbeitbaren Werkstoffen herstellbar sind, bisher nicht möglich waren. Es ist durch das erfindungsgemäße Schachtoberteil, insbesondere durch die Geometrie und Gestaltung der Versteifungselemente also möglich, die Vorteile preiswerter und kostengünstiger Herstellung mit den Vorteilen vertikaler und/oder horizontaler Verstärkungsund Versteifungselemente zu verbinden.