Haarformgerät
Die Erfindung betrifft ein Haarformgerät mit einem Griffteil, zumindest einem Heizteil zum Erwärmen der Haare und mit zwei metallischen, vorzugsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung bestehenden Formteilen zum Formen, insbesondere Glätten, Locken oder Wellen der Haare, wobei die Haare zwischen einander zugewandten Formteilen einlegbar und die Formteile von einem geöffneten in einen geschlossenen Zustand (und umgekehrt) überführbar sind.
Stand der Technik
Ein derartiges Haarformgerät ist beispielsweise aus der EP 1 030 571 B1 bekannt. Die metallischen Formteile diese Haarformgeräte sind mit einer dünnen Lackschicht überzogen oder im Falle von Formteilen aus Aluminium beziehungsweise einer Aluminiumlegierung mit dem Eloxalverfahren (zur Erzeugung einer Oxidschicht) behandelt. Diese Lackschichten beziehungsweise Oxidschichten werden auf die Formteile aufgebracht, um eine im Vergleich zu der unbehandelten Metalloberfläche der Formteile glattere Oberfläche zu erreichen, damit bei der Benutzung des Haarformgerätes die zu formenden Haare eine möglichst geringe mechanische Belastung erfahren. Diese Belastung der Haare entsteht dadurch, dass die zu formende Haarsträhne zwischen den Formteilen während der Behandlung eingeklemmt ist und auf die Haarsträhne eine Zuhaltekraft wirkt. Das Haarformgerät wird mit einer Zugkraft entlang einer Haarsträhne bewegt, wobei durch das Heizteil die Haare erwärmt werden. Je höher die auf die Haare ausgeübte Zugkraft ist, desto effektiver wird die Formung des Haares. Die Größe der Zugkraft ist jedoch nach oben begrenzt. Diese Grenze wird zum einen durch eine einsetzende Schädigung der Haare aufgrund der sich durch die Zugeinwirkung ergebenden mechanischen und der gleichzeitig einwirkenden Hitzebelastung bestimmt. Zum anderen erfährt der Benutzer bei zu hoher Zugkraft einen unangenehmen Zug am Haaransatz, erzeugt durch die Bewegung des Haarformgerätes relativ zum Haar. Deshalb müssen Maßnahmen getroffen werden, dass die Haare zum einen gut geformt werden, dabei aber weder eine Schädigung der Haare durch mechanische oder Hitzebelastung noch ein unangenehmer Zug am Haaransatz beim Benutzer auftritt.
Bei den bekannten Haarformgeräten mit eloxierten Kontaktoberflächen der aus Aluminium beziehungsweise einer Aluminiumlegierung bestehenden Formteile liegt die gemittelte Rauhtiefe bei etwa 4 μm. Diese Rauhtiefe schließt jedoch eine Beschädigung der Haare und einen unangenehmen Zug am Haaransatz nicht aus, da die Haaroberfläche selbst eine Struk-
BESTÄTIGUNGSKOP5E
tur von 3 μm bis 7,5 μm aufweist und deshalb das Haar schlecht zwischen den Kontakflächen der Formteile gleitet. In der Folge des unangenehmen Zuges am Haaransatz ist eine Hitzeschädigung des Haares zudem leichter möglich, weil die potentielle Verweilzeit des Haares zwischen den Kontaktflächen größer ist. Weiterhin hat sich gezeigt, dass bei galvanisierten Oberflächen der Kontaktflächen typischerweise ein zu rasches Durchgleiten des Haares gegeben ist, so dass kein befriedigendes Formergebnis erzielbar ist.
Problem
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Haarformgerät mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 bereitzustellen, daß sowohl eine Schädigung der Haare und auf das Haar wirkenden Stress als auch einen unangenehmen Zug am Haaransatz des Benutzers deutlich reduziert. Gleichzeitig soll dabei der Wärmeeintrag in das Haar zum Formen optimiert werden.
Erfindung und vorteilhafte Wirkungen
Diese Aufgabe wird bei einem Haarformgerät der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Kontaktflächen zumindest bereichsweise eine Emaillierung aufweisen. Durch die Emaillierungen ist eine für das Haar sehr schonende Kontaktoberfläche geschaffen. Schädigungen der zu formenden Haare durch mechanische Belastungen und e- benso ein unangenehmer Zug am Haaransatz beim Benutzer werden vermieden. Das Haar gleitet weder zu schnell noch zu langsam zwischen den Kontaktflächen.
Im Gegensatz zu den bekannten Oberflächenbeschichtungen ist die Emaillierung auch extrem kratz-, abrieb- und verschleißfest, so dass die Kontaktflächen auch einen hohen und langen Gebrauchswert aufweisen.
Aufgrund der glatten Oberfläche der Emailleschicht, die jedoch auch nicht für diese Anwed- nung zu glatt ist, sind die damit versehenen Kontaktoberflächen auch besonders gut zu reinigen und weisen auch bei hohen Temperaturen sehr gute Gleiteigenschaften für die Haare auf.
Weiterhin sind solche Emaillierungen im Vergleich zu den bekannten Oberflächenbeschichtungen bei Haarformgeräten auch lichtecht und farbbeständig und aufgrund der besonderen Kratz-, Abrieb- und Verschleißfestigkeit besonders korrosionsfest. Im Vergleich zu lackierten
oder eloxierten Oberflächen verändert sich die Emailleoberfläche während des Gebrauchs praktisch nicht, sondern behält über die Gebrauchsdauer des Gerätes eine gleich bleibend ansprechende Optik und hohen Gebrauchswert.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, dass die metallischen Formteile einer Aluminiumknetlegierung mit Zulegierungen von Magnesium und/oder Silizium mit einem Mg- Gehalt zwischen 0-1,5%, bevorzugt zwischen 0,3-0,9% und ggf. einem zweiten Zulegie- rungsbestandteil Si aufweisen. Eine solche Legierung ist z.B. AIMgSio,5.
Besonders vorteilhaft ist es, die einander zugewandten Kontaktflächen der Formteile vollständig zu emaillieren. Durch diese Maßnahme ist ein gleichmäßiger Wärmeeintrag von den Kontaktflächen auf die zu formenden Haare und durch die homogene glatte Oberfläche der Kontaktflächen eine besonders schonende und stressfreie Behandlung der Haare gewährleistet.
Um beim Emaillieren und dem darauf folgenden Abkühlen Spannungen in den die Emaillierung aufweisenden Formteilen zu vermeiden, die auftreten können, wenn nur deren Kontaktfläche emailliert ist, empfiehlt es sich, die Oberfläche der Formteile vollständig zu emaillieren. Wenn die Formteile als hohle Strangprofile ausgebildet sind, ist es insoweit ausreichend, die nach außen weisenden Oberflächen der Formteile zu emaillieren, da Spannungen, welche aufgrund der Sprödigkeit von Emaillierungen zu deren Beschädigung führen könnten, bei Hohlkörpern hauptsächlich an den nach außen gerichteten Oberflächen auftreten.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung beträgt die Schichtdicke der Emaillierung 10 μm bis 140 μm, vorzugsweise 40 μm bis 120 μm. Vorteilhafterweise beträgt die Schichtdicke jedoch mindestens 40 μm.
Nach einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die metallischen Formteile als Grundschicht eine Chromatierung oder Phosphatierung auf, auf welche die Emailleschicht aufgebracht ist. Solche Vorbehandlungen, insbesondere mit Cr3 - oder PO4 2- Komplexen dienen als Haftvermittler zwischen der metallischen Oberfläche der Formteile und der Emailleschicht. Dadurch ist eine besonders stabile Verbindung beziehungsweise Haftung zwischen metallischem Formteil und Emailleschicht gegeben.
Dieser Effekt kann auch dadurch erzielt werden, dass die metallische Oberfläche der Formteile vor der Emaillierung aufgerauht werden. Dies kann beispielsweise durch Bestrahlung mit feinen Korundpartikeln erfolgen. Diese Bestrahlung kann natürlich auch zusätzlich vor einer Chromatierung oder Phosphatierung der Oberflächen durchgeführt werden.
Nach einem eigenständigen Gedanken der Erfindung - unabhängig oder in Kombination mit den Merkmalen der übrigen Patentansprüche - weist wenigstens eines der Formteile eine abgerundete Einlauf- und/oder Auslaufkante auf, die sich entlang der in Längserstreckung laufenden Berandung des wenigstens einen Formteiles erstreckt. Hierdurch ist stets gewährleistet, dass beim Ein- und Auslaufen der Haarsträhne in beziehungsweise aus dem Haarformgerät die Haare schonend geformt werden. An den Ein- und Auslaufkanten sind dann nämlich keine scharfen Kanten vorhanden, die einzelne Haare beschädigen oder einen unangenehmen Zug auf den Haaransatz des Benutzers ausüben könnten.
Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Einlauf-und/oder Auslaufkante einen Radius von 0,5 mm bis 5 mm, vorzugsweise von 1 mm, aufweist. Dadurch ist ein besonders schonendes Formen der Haare gewährleistet, da scharfe Kanten der Formteile weder beim Einlaufen noch beim Auslaufen der Haare aus dem Gerät auf die Haare einwirken können. Einer Beschädigung der Haare ist auch insoweit vorgebeugt.
Nach einem weiteren, eigenständigen Gedanken der Erfindung, also auch unabhängig von den Merkmalen der übrigen Patentansprüche oder in Kombination mit diesen, ist wenigstens eines der Formteile auf seiner dem anderen Formteil zugewandten Kontaktfläche mit wenigstens zwei Distanzstücken versehen, durch welche ein Spalt zwischen den Kontaktflächen (5, 6) gebildet ist. Dadurch wird erreicht, dass alle Haare der Haarsträhne insbesondere bis zum letzten Haar durch das Haarformgerät leicht durchgleiten und nicht ausgerissen werden oder am Ende der Strähne unerwünscht hohe Zugkräfte wirken, wenn sich zwischen den beiden Formteilen immer weniger Haare befinden.
Besonders effektiv ist diese Ausführung, wenn die Distanzstücke als Kugelsegmentkalotten mit einem Radius von 1 bis 8 mm, insbesondere mit einem Radius von 6mm ausgebildet sind und sich von der Kontaktfläche um 0,1 bis 1 mm, vorzugsweise um 0,15 mm bis 0,25 mm, abheben. Dadurch ist ein an den Haardurchmesser und die Oberflächenstruktur des Haares in etwa angepasster Zwischenraum zwischen den Kontaktflächen im geschlossenen Zustand geschaffen, so dass einzelne Haare am Ende der Strähne nicht ausgerissen werden oder unerwünscht hohe Zugkräfte auf einzelne Haare wirken können. Wenn hierbei fla-
che oder ebene, dünne Formteile verwendet werden und zusätzlich eine Emaillierung stattfindet, sollte die gesamte Oberfläche der Formteile emailliert werden, so dass auch ggf. auftretende Druckspannungen symmetrisch verteilt sind. Dadurch werden Verbiegungen derartiger dünner Formteile vermieden, die bei einseitiger Emaillierung aufgrund der dabei auftretenden hohen Druckspannung auftreten können.
Auch hat es sich als vorteilhaft erwiesen, diese Erhebungen an einander entgegengesetzten Enden eines Formteils anzuordnen, damit ein möglichst stabiles Aneinanderliegen der beiden Formteile gewährleistet ist. Die Zuhaltekraft weist dadurch über die gesamten Kontaktflächen in etwa die gleiche Größe auf.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eines der Formteile lösbar an dem Halteteil gehalten. Damit ist es möglich, das wenigstens eine Formteil beispielsweise zum Zwecke der Reinigung abzunehmen oder ganz auszutauschen. E- benfalls ist es dadurch möglich, unterschiedliche bauliche Ausgestaltungen, insbesondere unterschiedliche Geometrien des Formteils, beispielsweise zum Glätten oder Wellen oder Locken der Haare zu verwenden. Diese Variante der Erfindung erweist sich auch in herstellungstechnischer Hinsicht als besonderes günstig.
Ausführungsbeispiel
Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Seitenansicht eines ersten gasbetriebenen Haarformgerätes mit einem festen und einem beweglichen Arm nach der Erfindung
Figur 2 eine schematische Seitenansicht eines ersten elektrisch betriebenen Haarformgerätes mit zwei zangenartig beweglichen Armen nach der Erfindung und
Figur 3 eine Schnittdarstellung entlang der Linie 1-1 in Figur 1.
Das Haarformgerät nach den Figuren 1 und 2 weist ein Griffteil 1 und ein Heizteil 2 auf. Das Heizteil 2 ist an dem Griffteil 1 in Verlängerung von diesem angeordnet und kann elektrisch (siehe Figur 2) oder gasbetrieben (siehe Figur 1 und 3) beheizt werden. Das Harrformgerät nach Figur 1 ist hierzu im Griff 1 eine auswechselbare Gaskartusche (nicht dargestellt) als Energiequelle auf, die einen Katalysator 16 (siehe Figur 3) im Heizteil 2 zur flammlosen Verbrennung mit Energie versorgt. Das Haarformgerät nach Figur 2 ist mittels eines Kabels 17 an das Stromnetz angeschlossen, dass eine elektrische Heizeinrichtung (nicht dargestellt) im Heizteil 2 mit Energie versorgt.
Bei dem Haarformgerät nach Fig. 1 weist nur der Heizteil 2 zwei gegeneinander federbelastet, andrückende zangenartige Arme 10, 11 auf. In diesem Fall ist einer der Arme 11 feststehend mit dem Griff 1 verbunden. Der zweite Arm 10 ist durch Drücken des Betätigungshebels 12 in der Pfeilrichtung 13 von dem ersten Arm 11 , um den Drehpunkt 14 weg verschwenkbar. Dadurch kann der zweite Arm 10 gegenüber dem ersten Arm 11 in der Pfeilrichtung 15 in eine Öffnungs- und Schließstellung bewegt werden. Die Normalstellung bei diesem Haarformgerät, bei der kein Hebel betätigt wird, ist in diesem Fall die Schließstellung, bei der beide Arme aneinander anliegen.
Bei dem Haarformgerät nach Figur 2 ist sowohl das Heizteil 2 als auch das Griffteil 1 in zwei gegeneinander federbelastet, andrückende zangenartige Arme 18, 19 aufgeteilt. Beide Arme sind über ein Drehgelenk mit Federverspannung 25 miteinander verbunden. Die Normalstellung, bei der keine Kraft auf die Arme 18, 19 ausgeübt wird, ist in diesem Fall die Öffnungsstellung, bei der beide Arme 18, 19 beabstandet zueinander einen spitzen Winkel bilden.
Es versteht sich, dass beliebige Kombinationen zwischen den beiden Ausführungsformen nach Figur 1 oder 2 bzw. mit anderen Haarformgeräten alternativ ausbildbar sind. Die vorliegenden Haarformgeräte nach Figur 1 und 2 sind Haarglätter, d.h. das zu glättende Haar wird zwischen die Arme 10, 11 , 18, 19 eingelegt und unter Einwirkung einer gewissen Anpresskraft auf die Arme und Wärme in den Armen durch diese durchgezogen und geglättet. Alternativ ist die zusätzliche Einwirkung von insbesondere heißem Dampf zwischen den Armen auf das Haar möglich.
Weiterhin weist das Haarformgerät nach Figur 1 bis 3 zwei metallische, im vorliegenden Falle aus Aluminium bestehende Formteile 3, 4 auf, wobei das Heizteil 2 als Formteil 3 ausgebildet ist. Es ist auch möglich, diese beiden Teile separat auszubilden. Weiterhin ist es auch möglich, dem Formteil 4 ein separates weiteres Heizteil zuzuordnen, so daß beide einander gegenüberliegenden Formteile beheizbar sind. Auch kann nur das andere Formteil 4, das - gemäß Figur 1 - nicht am Griffteil angeordnet ist, beheizbar sein.
Das Heizteil 2 ist als ein länglicher Heizstab mit einem im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt ausgebildet. Die Formteile 3, 4 weisen eine ebene Kontaktfläche, auf der das Haar geformt wird, auf. Es sind jedoch auch andere, z.B. kreisförmige oder mit einem Radius gekrümmte Querschnitte der Kontaktflächen denkbar. Durch das Heizteil 2 wird eine Längsachse des Haarformgerätes festgelegt.
Haarformgeräte der vorliegenden Art werden insbesondere mit zwei Formteilen mit im wesentlichen planen Flächen zwischen die die Haare einlegbar sind, vergleichbar einer Zange ausgebildet. Solche Haarformgeräte dienen insbesondere der Haarglättung.
Die Formteile 3, 4 weisen an ihren Kontaktflächen 5, 6 eine Emaillebeschichtung auf, um die optimale glätte bzw. Rauhigkeit der Kontaktflächen 5, 6 zu erreichen. Der Rauhigkeitswert Rz gemessen über eine Bezugstreckenlänge von 1 ,25mm beträgt 0,1 -1μm, bevorzugt 0,1 bis 0,3μm. Das Emaille enthält hierzu Glaskörper, welche bei ca. 500°C bis 5700C auf die Aluminiumlegierung, die Magnesium und ggf. Silizium enthält, aufgeschmolzen werden. Diese Temperatur liegt deutlich niedriger als bei einer vergleichbaren Stahlemaillierung und ist deshalb auch schonender, da in der Aluminiumlegierung keine hohen thermischen Spannungen auftreten. Die Emaillebeschichtung stellt die nötige Balance zwischen Andruckkraft und optimalem Durchgleiten der Haare her, wie sie durch andere Beschichtungen nur schlechter erzielbar ist.
Desweiteren sind in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel an dem Formteil 4 zwei (Figur 1) Erhebungen bzw. Distanzstücke 9, 20 angeordnet, die ein direktes Anliegen der Kontaktflächen 5, 6 der Formteile 3, 4 aneinander verhindern. Die Erhebungen weisen bevorzugt einen Radius von etwa 6 mm auf und bilden gegenüber der planen Kontaktfläche einen Vorsprung, der sich etwa 0,2mm abhebt. Dadurch wird zwischen den Kontaktflächen ein Spalt in der Höhe der Erhebungen, hier mit 0,2mm gebildet. Es sind vorzugsweise zwei Erhebungen an den Kontaktflächen an den Endbereichen auf der Längsachse mittig angeordnet. Es ist sind jedoch auch andere Ausbildungen mit z.B. 4 Erhebungen, die nicht aufeinander zum
anliegen kommen, siehe Fig. 2, möglich. Bei Haarglättern ohne solche Erhebungen besteht das Problem, dass die die ausgeübte Kraft der gegeneinander drückenden Kontaktflächen der Formteile 3, 4 auf Haare einen derart starken Zug bewirken, dass einzelne Haare zwischen den Kontaktflächen ausgerissen werden. Der Zug ist vor allem dann am Größten, kurz bevor die Haare aus dem Zwischenraum zwischen den Kontaktflächen herausgezogen wird, weil dann nur noch wenige Haare vorhanden sind. Wird jedoch die Andruckkraft verringert, so ist auch das Formergebnis an den Haaren verschlechtert. Die Erhebungen bewirken nun, dass die zwischen die Arme eingelegte Haarsträhne kurz bevor diese aus den Formteilen herausgleitet mit einer geringeren Andruckkraft belastet werden, weil die Erhebungen einen Spalt zwischen den Formteilen bilden. Die Erhebungen sind so wenig erhaben, dass dieser Vorteil gerade bei geringen Haarrestmengen zwischen den Formteilen zum Tragen kommt und andereseits die Haare vom gebildeten Spalt unbeeinträchtigt mit der erforderlichen Andruckkraft formbar sind.
Um eine Beschädigung beziehungsweise zu hohen Stress auf die zu formenden Haare beim Einlaufen beziehungsweise Auslaufen der Haarsträhne aus dem Haarformgerät zu vermeiden, ist das Formteil 4 mit einer abgerundeten Einlaufkante 7 sowie einer abgerundeten Auslaufkante 8 versehen (siehe Figur 3).
Die Formteile 3,4 sind aus Aluminiumstrangpreßprofile gebildet. Diese Profilwerkstoffe bewirken optimal plane Kontaktflächen bei gleichzeitig bester Wärmestabilität auch in der Aufheizphase mit einem Temperaturgradienten im Formteil.
Wird das Haarformgerät geschlossen, ohne dass Haare eingelegt sind, so liegt das Formteil 4 mit seinen Erhebungen 9, 10 an dem Formteil 3 beziehungsweise dem Heizteil 2 an. Dieser Zustand wird durch die auf einen Betätigungshebel 15 einwirkende Feder beibehalten. Dies ist der Zustand, in dem das Haarformgerät üblicherweise gelagert oder transportiert wird (Normalzustand für das Haarformgerät nach Figur 1).
Zur Benutzung wird das Haarformgerät geöffnet und der Benutzer legt die zu formenden Haare zwischen die Formteile 3 und 4 ein. Dann wird das Haarformgerät geschlossen und, wie erläutert, mit der Federkraft der dem Betätigungshebel 12 zugeordneten Feder gegen einen Anschlag gedrückt. Dabei werden die Haare von dem Heizteil 2 erwärmt und zwischen den Formteilen 3 und 4 zusammengedrückt. Auf die Haare wirkt eine Andruckkraft ein.
Der Benutzer kann die eingelegten Haare nunmehr mit dem Haarformgerät formen. Wesentlich ist, dass beim Durchziehen der Haare durch das Haarformgerät die Haare nur wenig belastet werden, da durch die Emaillierung der Kontaktflächen 5, 6 die Reibkraft zwischen den Kontaktflächen 5, 6 und den Haaren minimiert ist. Somit wirkt auf die Haare allenfalls sehr geringer Stress und es wird auch kein unangenehmer Zug am Haaransatz des Benutzers erzeugt. Dieser Effekt wird noch durch die abgerundeten Einlauf- und Auslaufkanten 7, 8 verbessert. Aufgrund der geringen Reibung gleiten die Haare besonders leicht zwischen den Kontaktflächen 5, 6, der Formteile 3, 4 entlang.
Auch die kalottenförmigen Erhebungen 9, 10 tragen dazu bei, dass die zu formenden Haare während der Benutzung des Haarformgerätes keinen Stress erleiden und auch für den Benutzer keine unangenehmen Zugbelastungen am Haaransatz auftreten. Durch die Erhebungen 9, 20, 21 , 22, 23, 24 liegen die Kontaktflächen 5, 6 der Formteile 3, 4 in ihrer Gesamtheit nie direkt aufeinander.