Verfahren zur Herstellung einer Legierung auf Aluminiumbasis Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Legierung auf Aluminiumbasis, die bestimmte Mengen Silicium und Magnesium ent hält, sowie die gemäss diesem Verfahren erhaltene Le gierung. Insbesondere ermöglicht die vorliegende Er findung die Herstellung einer stranggepressten Legie rung auf Aluminiumbasis der oben definierten Art, wo bei die dadurch erhaltene Legierung durch verbesserte Festigkeitseigenschaften gekennzeichnet ist, während sie die ausgezeichneten Eigenschaften beibehält, die bei Le gierungen dieses Typs erwünscht sind.
Verschiedene Legierungen auf Aluminiumbasis, die Magnesium und Silicium enthalten, sind wohlbekannt, wie z. B. die Aluminiumlegierung 6063, die 0,20 bis 0,60 % Silicium, 0,45 bis 0,90 % Magnesium und als Rest praktisch Aluminium enthält, und die Aluminium legierung 6061, die 0,40 bis 0,80 % Silicium, 0,80 bis 1,2 % Magnesium,<B>0,15</B> bis 0,40 % Kupfer, 0,15 bis 0,35 % Chrom und als Rest praktisch Aluminium ent hält. Diese Legierungen finden in grossem Umfang Ver wendung, beispielsweise bei der Herstellung strang- gepresster Produkte, d. h. von Produkten, bei denen die Legierung geformt wird, indem man die durch Wärme erweichte Legierung unter Druck durch Matrizen treibt.
Diese Legierungen sind im allgemeinen durch einen Bereich von mässigen Festigkeitseigenschaften gekenn zeichnet, die von ziemlich guter bis guter Korrosions beständigkeit, Eloxierbarkeit, Verformbarkeit und Schweissbarkeit begleitet sind. Um die Festigkeitseigen schaften dieser Legierungen bis zum maximalen Aus mass zu entwickeln, ist es im allgemeinen erforderlich, nach der Strangpressung teure getrennte Wärmebehand lungen auszuführen.
Um die vollen Festigkeitseigen schaften der Legierung 6061, die die festere der beiden Legierungen ist, zu entwickeln, ist beispielsweise eine Lösungswärmebehandlung bei 521 C während etwa 1 Stunde mit anschliessendem Abschrecken in Wasser und darauf künstlichem Altern bei 160 C während 18 Stunden erforderlich (T6-Härtung). Die Legierung 6061 hat nach dem Eloxieren kein gutes Aussehen und ist nicht so korrosionsbeständig wie die Legierung 6063.
Die maximalen Festigkeitseigenschaften der Legie rung 6063 werden durch Gebläseluftkühlung nach dem Strangpressen ( press quenching ) und anschliessende künstliche Alterung bei l77 C während 8 Stunden (T6-Härtung) entwickelt. Als Alternative wird zur Er zielung einer etwas geringeren Festigkeit bei geringeren Kosten die Legierung 6063 bei 185 C 5 Stunden lang künstlich gealtert (T5-Härtung). Die maximale Festig keit der Legierung 6063 ist beträchtlich geringer als diejenige der Legierung<B>6061.</B>
Bei Legierungen dieses Typs ist eine Legierung und ein Herstellungsverfahren erwünscht, das 1. mindestens die minimalen erforderlichen Eigenschaften für die Le gierung 6063-T5 durch natürliche Alterung, aber ohne irgendeine künstliche Alterungswärmebehandlung ent wickelt und 2. die hohen Festigkeitseigenschaften der Legierung 6061-T6 einfach durch press quenching und künstliche Alterung ohne die Notwendigkeit einer getrennten Lösungswärmebehandlung entwickelt.
Diese beiden Ziele sollten erreicht werden, während die aus gezeichnete Strangpressbarkeit, gute Eloxierbarkeit und gute Korrosionsbeständigkeit der Legierung 6063 erhal ten bleibt.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens und einer Legierung der vorstehend genannten Art, welche Legierung verbesserte Festigkeitseigenschaften aufweist, während sie die äusserst erwünschten Eigenschaften dieses Legierungs typs, nämlich insbesondere gute Korrosionsbeständig keit, Eloxierbarkeit, Aussehen, Verformbarkeit, gleich mässig feine Kornstruktur und Schweissbarkeit, behält.
Ferner ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung die Schaffung eines einfachen und beschleunigten Verfah rens, das die vorstehend genannten Ziele zweckmässig und bei wirtschaftlich konkurrenzfähigem Preis erzielt.
Es wurde nun gefunden, dass die vorstehenden Ziele und Vorteile sowie andere mittels des Verfahrens ge mäss der Erfindung leicht erreicht werden können: Die- ses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man a) eine Legierung auf Aluminiumbasis herstellt, die 0,60 bis 0,90 % Silicium und 0,40 bis 0,60 % Magnesium ent hält, wobei der Rest mindestens zum grössten Teil aus Aluminium besteht, und in welcher das Silicium und Ma gnesium durch die ganze Legierung hindurch, vorzugs weise durch eine Homogenisierungsbehandlung bei er höhter Temperatur, gleichmässig verteilt vorliegen,
vor zugsweise die Legierung auf eine Temperatur von min destens<B>5211</B> C erhitzt und mindestens 2 Minuten lang auf der Temperatur von mindestens<B>521'</B> C hält, b) die Legierung bei einer Temperatur von über 510 C strangpresst und c) die stranggepresste Legierung schnell in höchstens 4 Minuten auf eine Temperatur von 177 C oder weniger abkühlt.
Es wurde gefunden, dass die gemäss dem vorstehend beschriebenen Verfahren behandelte Legierung entschei dend verbesserte Eigenschaften entwickelt. Bei natür licher Alterung nach der Strangpressung entwickelt sie Eigenschaften, die das Minimum, das für die Legierung 6063-T5 garantiert wird, übersteigen. Ausserdem wurde jedoch gefunden, dass eine noch grössere Verbesserung erhalten wird, wenn die Legierung anschliessend an den schnellen Abkühlungsschritt thermisch künstlich gealtert wird.
Demgemäss ist die erfindungsgemässe Legierung eine hochfeste, stranggepresste Legierung auf Aluminium basis, die 0,60 bis 0,90 % Silicium und 0,40 bis 0,60 Magnesium enthält, wobei der Rest mindestens zum grössten Teil aus Aluminium besteht und in welcher das Silicium und Magnesium durch die ganze Legierung hindurch gleichmässig verteilt und in fester Lösung ge halten sind.
Im allgemeinen sind die Mindestfestigkeits- eigenschaften der erfindungsgemäss hergestellten strang- gepressten Legierung: Zugfestigkeit 1828 kg/cm2 und Streckgrenze 1125 kg/cm .
Die Legierung, auf die sich die vorliegende Erfin dung bezieht, ist, wie gesagt, eine Legierung auf Alu miniumbasis, die 0,60 bis 0,90 % Silicium und 0,40 bis 0,60 % Magnesium enthält, wobei der Rest mindestens zum grössten Teil aus Aluminium besteht. Wenn die Le gierung im Zustand der T-42-Härtung (natürlich ge altert) vorliegt, enthält sie vorzugsweise 0,75 bis 0,85 Silicium und 0,50 bis 0,60 % Magnesium. Wenn die Le gierung im Zustand der T-5-Härtung (künstlich gealtert) vorliegt, enthält sie vorzugsweise 0,70 bis 0,85 % Sili cium und 0,45 bis 0,60 % Magnesium.
Vorzugsweise liegt der gesamte Gehalt an Magnesium plus Silicium im Bereich von 1,3 bis 1,5 %, und das bevorzugte Ver hältnis von Silicium zu Magnesium in der Aluminium legierung beträgt 1,30 : 1 bis 1,5 : 1, wobei ein optima ler Gesamtgehalt an Magnesium plus Silicium etwa 1,4 % in Verbindung mit einem optimalen Verhältnis von Silicium zu Magnesium von 1,4: 1 ist. Es wurde gefunden, dass die vorstehende Zusammensetzung be vorzugt wird und die optimalen Festigkeits-, Eloxier- barkeits-, Korrosionsbeständigkeits-, Verformbarkeits- und Strangpressbarkeitseigenschaften ergibt.
Natürlich kommen bei der vorliegenden Erfindung übliche Verunreinigungen in Betracht, die bei Legie rungen dieses Typs üblich sind. Dies ist wichtig, da es anzeigt, dass die verbesserten Eigenschaften der Legie rungen in der vorliegenden Erfindung mit normalen Materialien mit handelsüblichen Verunreinigungen er hältlich sind. Zum Beispiel sind normale Verunreini gungen: maximal 0,35 % Eisen, maximal 0,10 % Kupfer, maximal 0,10 % Mangan, maximal 0,10 % Chrom, ma- ximal 0,10 % Zink, maximal 0,10 % Titan und maximal 0,05 % jedes anderen Elementes, wobei die Gesamt menge der anderen Elemente maximal 0,15 % beträgt.
Die Art des Schmelzens und Giessens der Legierung ist nicht besonders kritisch, und es können zweckmässig übliche Verfahren zum Schmelzen und Giessen angewen det werden. Ehe die Stufen b) und c) des erfindungsge- mässen Verfahrens ausgeführt werden, ist es jedoch wichtig, das Silicium und Magnesium durch die ganze Grundmasse der Legierung hindurch gleichmässig zu ver teilen.
Dies kann in jeder gewünschten Weise geschehen, beispielsweise kann es vorzugsweise durch eine Homo- genisierungswärmebehandlung anschliessend an die Giess operation ausgeführt werden. In der Tat besteht das be vorzugte Verfahren zur gleichmässigen Verteilung des Siliciums und Magnesiums durch die ganze Legierung hindurch darin, dass man die Legierung bei einer Tem peratur von 521 bis 593 C 4 bis 20 Stunden lang homo genisiert.
Bei der bevorzugten Ausführungsform folgt der Homogenisierungsbehandlung ein Abkühlen auf Zimmertemperatur in jeder gewünschten Art.
Die Abkühlung der gegossenen Blöcke anschliessend an die Homogenisierungsbehandlung erfolgt normaler weise wegen der grossen Masse des Materials ziemlich langsam. Demzufolge wird ein grosser Teil des löslichen Legierungsbestandteils notwendigerweise während der langsamen Abkühlung, die der Homogenisierungsbe- handlung folgt, aus der Lösung ausgefällt.
Gemäss der vorliegenden Erfindung muss dieses ausgefällte Material vor der Strangpressung wieder vollständig gelöst werden, um die volle Festigkeit und Härte der erfindungsgemä ssen Legierung zu entwickeln. Wenn das Silicium und das Magnesium gelöst sowie durch die ganze Grund masse der Legierung gleichmässig verteilt sind, ist es natürlich nicht erforderlich, diese Materialien wieder zu lösen. Jedoch ist es sinnvoll, den Wiederauflösungs- schritt vorzunehmen, um die Auflösung der Gesamt menge dieser Materialien sicherzustellen.
Vorzugsweise sollte daher die Legierung auf eine Temperatur von mindestens <B>521'</B> C erhitzt und min destens 2 Minuten lang auf dieser Temperatur gehalten werden. Die Temperatur<B>521'</B> C ist die Lösungstempe ratur für die löslichen Magnesium- und Siliciumkom- ponenten, und die Zeit bei dieser Temperatur muss aus reichen, um die gesamten löslichen Magnesium- und Siliciumkomponenten zu lösen. Die Zeitdauer von min destens 2 Minuten ist normalerweise das Mindesterfor dernis.
Die obere Temperatur ist dadurch gegeben, dass man ein teilweises Schmelzen und übermässige Oxyda tion verhindert; jedoch wird im allgemeinen eine Tem peratur von 593 C nicht überschritten. Die Mindest dauer der Behandlung ist nicht besonders kritisch. Es wird in dieser Hinsicht bemerkt, dass optimale Eigen schaften nur entwickelt werden, wenn die gesamte Le gierung mindestens 2 Minuten lang auf mindestens <B>521'</B> C gehalten wird, mit anderen Worten: optimale Ergebnisse werden nur erhalten, wenn die Temperatur in der Mitte des Pressbolzens <B>521'</B> C oder höher erreicht und vor der Strangpressung 2 Minuten daran gehindert wird, unter 521 C zu fallen.
Anschliessend an die Aufheizungs- und Erhitzungs- stufe wird der Pressbolzen aus der gewünschten Legie rung in die Strangpresse eingesetzt, ehe die Oberflä chentemperatur unter 510 C gefallen ist, und die Strangpressung wird dann unverzüglich vorgenommen. Natürlich sollte im Hinblick auf die vorstehenden Aus.
führungen die Legierung vor der Strangpressung nicht unter 5l0 C abgekühlt werden, sondern sollte unmittel bar nach den Aufheizungs- und Erhitzungsoperationen stranggepresst werden. Die obere Temperatur hängt vom Aussehen der Oberfläche und den Temperaturwirkun gen auf die Strangpresswerkzeuge ab; im allgemeinen wird jedoch eine Temperatur von weniger als 566 C angewendet.
Anschliessend an die Strangpressung ist es von ent scheidender Bedeutung, dass die stranggepresste Legie rung schnell abgekühlt wird, um schliesslich die maxima len Festigkeitseigenschaften zu erzielen. Die Wirkung der schnellen Abkühlung besteht darin, die löslichen Magnesium- und Siliciumbestandteile in fester Lösung zu halten. Es wurde gefunden, dass die entscheidende Abkühlungsoperation darin besteht, die stranggepresste Legierung in 4 Minuten oder weniger auf eine Tempera tur von 177 C oder weniger abzukühlen.
Natürlich wird es bevorzugt, dass die Legierung schneller abge kühlt wird als mit der vorstehenden Mindestkühlge- schwindigkeit. Eine schnellere Abkühlung ergibt eine bessere Kaltverformbarkeit, verbunden mit hoher Fe stigkeit.
Diese grosse Abkühlungsgeschwindigkeit kann bei stranggepressten Teilen von bis zu etwa 6,350 mm Dicke durch Luftkühlung unter Anwendung entspre chend angeordneter Ventilatoren zur Erzielung eines gewissen kontinuierlichen Ersatzes der Luft erreicht werden. Bei stranggepressten Teilen von mehr als 6,350 mm Dicke ist es im allgemeinen erwünscht, eine geeignete Abkühlungsgeschwindigkeit zu erhalten, in dem man den stranggepressten Teil durch eine Wasser sprühabschreckung führt, wenn dies ohne übermässige Deformation der stranggepressten Form geschehen kann.
Die resultierende frisch stranggepresste Legierung ist demgemäss eine stranggepresste Legierung auf Alumi niumbasis mit mässiger Festigkeit, und es wurde gefun den, dass sie ausgezeichnete physikalische Eigenschaften, wie z. B. Verformbarkeit, Schweissbarkeit, Korrosions beständigkeit und Eloxierbarkeit, aufweist. Es wird fer ner bemerkt, dass die resultierenden Legierungen ohne Minderung der vorstehend erwähnten erwünschten Ei genschaften von Legierungen dieses Typs verbesserte Festigkeitswerte erhalten.
Eine weitere und in der Tat überraschende Ent deckung der vorliegenden Erfindung ist das Ausmass der zusätzlichen Verbesserung, das anschliessend an die schnelle Abkühlungsstufe durch thermische künstliche Alterung des stranggepressten Teils erhalten werden kann. Die bevorzugte Art dieser künstlichen Alterung besteht darin, den stranggepressten Teil 15 Minuten bis 9 Stunden lang auf einer Temperatur von 93 bis 210 C zu halten, vorzugsweise 4 bis 8 Stunden lang auf etwa 177 C.
Durch die vorstehende künstliche Alterungs- behandlung erhält die erfindungsgemässe Legierung Fe stigkeitseigenschaften, die denjenigen der teureren Le gierung 6061 gleichwertig sind und in der Tat die Festig keitseigenschaften der Legierung 6063 in dem T5- oder künstlich gealterten Zustand bei weitem überschreiten. Diese Vorteile werden erhalten, ohne dass man auf andere erwünschte Eigenschaften dieses Legierungstyps, wie z. B. Strangpressbarkeit, Eloxierbarkeit, Oberflächen eigenschaften, Korrosionsbeständigkeit oder Schweiss- barkeit, verzichten muss.
Darüber hinaus wurden die Vorteile der vorliegenden Erfindung ohne getrennte Lösungswärmebehandlungsstufe erhalten, wie sie für die Legierung 6061-T6 erforderlich ist. Es ist auch mög lich, die erfindungsgemässe Legierung bis zur typischen Festigkeit der Legierung 6063 im T5- oder künstlich gealterten Zustand künstlich zu altern und eine be trächtlich höhere Zugdehnung und daher Kaltverform- barkeit zu erhalten. Demgemäss hat die erfindungsge mässe Legierung ausserordentlich vielseitige Eigenschaf ten, die bisher bei einer billigen Legierung nicht erreicht wurden.
Wenn die erfindungsgemässe Legierung bei 154 C 2 Stunden lang künstlich gealtert wird, hat sie beispiels weise eine etwas höhere Streckgrenze und eine etwas höhere Zugfestigkeit als die Legierung 6063 im T5- oder künstlich gealterten Zustand, während ihre Deh nung 18 % beträgt anstelle der 12 %, die für Legierung 6063 im T5- oder künstlich gealterten Zustand typisch sind. Diese Eigenschaft gestattet es, die erfindungsge mässe Legierung eingreifender zu verformen als die Le gierung 6063-T5, während man einen besseren als durchschnittlichen Festigkeitswert aufrechterhält.
Ausserdem hat die erfindungsgemässe Legierung an dere äusserst günstige und sie auszeichnende Eigen schaften. Die erfindungsgemässe Legierung zeigt wäh rend der Ausführung des Strangpressens eine minimale Deformation, und daher ist anschliessend nur ziemlich wenig Ausrichtung erforderlich, wogegen die Legierung 6061 merklich deformiert wird und eine ziemlich aus gedehnte anschliessende Ausrichtung erfordert. Dieser Vorteil der erfindungsgemässen Legierung verbilligt die Strangpressoperation und gestattet auch ein besseres Einhalten der Abmessungen komplizierter Profile.
Dar über hinaus hat die erfindungsgemässe Legierung gute Eigenschaften beim Emaillieren von Porzellan, die den jenigen der üblicherweise verwendeten Legierung 6063 überlegen sind. Ausserdem sind die elektrischen Eigen schaften der erfindungsgemässen Legierung gut, d. h. die erfindungsgemässe Legierung ist eine hochfeste Legie rung mit mässiger Leitfähigkeit. Beispielsweise hat die erfindungsgemässe Legierung eine elektrische Leitfähig keit von 50 % IACS ( International Annealed Copper Standard ) bei einer maximalen Härte, die derjenigen der Legierung 6061-T6 gleichwertig ist, die eine Leit fähigkeit von 43 % IACS hat.
Die Legierung 6063 hat eine beträchtlich geringere Härte.
Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert: <I>Beispiel 1</I> Blöcke wurden in üblicher Weise hergestellt, die fol gendermassen zusammengefasst werden können: das Schmelzen und Legieren wurde in einem gasbeheizten Siemens-Martin-Ofen ausgeführt. Nach dem Legieren wurde die Schmelze durch Behandlung mit gasförmigem Chlor während 20 Minuten entgast. Die durchschnitt liche Giesstemperatur betrug 738 C. Die durchschnitt liche Giessgeschwindigkeit war 127 mm pro Minute, und der Metalldruck wurde zwischen 63,5 und 76,2 mm ge halten.
Die Zusammensetzung der hergestellten Legierung war folgendermassen: 0,55 % Magnesium, 0,82 % Sili cium, 0,16 % Eisen, 0,02 % Zink und Spuren Kupfer, Mangan und Chrom.
<I>Beispiel 2</I> In den gegossenen Blöcken wurden das Silicium und Magnesium durch das folgende Homogenisierungs- verfahren gleichmässig durch die ganze Grundmasse hindurch verteilt. Die Blöcke wurden so erhitzt, dass die gesamte Ofenbeschickung innerhalb der ersten 8 Stunden eine 521 C übersteigende Temperatur erreichte. Sie wurden dann weitere 6,5 Stunden lang in dem Ofen ge halten, während welcher Zeit kein Teil der Ofenbe schickung höher als<B>591'</B> C erhitzt wurde. Schliesslich wurde die gesamte Beschickung aus dem Ofen entfernt und mit Luft abgekühlt, wozu etwa 6 Stunden erforder lich waren.
<I>Beispiel 3</I> Die gemäss den Beispielen 1 und 2 hergestellten Blöcke wurden drei verschiedenen Typen von Behand lungen unterworfen, die unten als Behandlung A, Be handlung B und Behandlung C bezeichnet werden. <I>Behandlung</I> Die Blöcke wurden in einen mit Gas beheizten, auf <B>5381</B> C gehaltenen Durchlaufofen gebracht und 20 Mi nuten lang darin gehalten. Beim Austritt aus dem Ofen liess man die Oberfläche der Legierung auf<B>5161</B> C ab kühlen. Die Blöcke wurden dann stranggepresst, wobei die Oberflächentemperatur beim Austritt aus der Strang presse 499 bis<B>532'</B> C betrug, worauf man schnell auf Zimmertemperatur abkühlte, wobei in 4 Minuten oder weniger eine Temperatur von<B>177'</B> C erreicht wurde.
<I>Behandlung B</I> Die Blöcke wurden in einen elektrischen Induktions ofen gebracht, der so eingestellt war, dass er eine Auf- heizzeit von einer halben Minute auf 532 bis<B>5381</B> C ergab.
Beim Austritt aus dem Ofen liess man die Ober flächentemperatur der Pressbolzen folgendermassen auf drei verschiedene Werte abkühlen: <I>Behandlung B-1:</I> auf 493' C abgekühlt <I>Behandlung B-2:</I> auf 510 C abgekühlt <I>Behandlung B-3:</I> auf 527 C abgekühlt Die Pressbolzen wurden dann stranggepresst, wobei die folgenden entsprechenden Oberflächentemperaturen beim Austritt aus der Strangpresse erhalten wurden: <I>B-1:</I> Oberflächentemperatur 482 bis 521 C B-2:
Oberflächentemperatur 504 bis 538 C und <I>B-3:</I> Oberflächentemperatur 510 bis 549 C Nach der Strang pressung wurden alle Legierungen schnell auf Zimmertemperatur abgekühlt, wobei in 4 Minuten oder weniger 177 C erreicht wurde. <I>Behandlung C</I> Pressbolzen wurden gemäss Behandlung B behandelt mit der Ausnahme, dass der elektrische Induktionsofen so eingestellt war, dass er eine Aufheizzeit von 2 Minu ten lieferte, und nach dem Austritt aus, dem Ofen liess man die Oberflächentemperatur des Pressbolzens auf eine Temperatur nicht unter 510c C sinken.
<I>Beispiel 4</I> Die Eigenschaften der in Beispiel 3 erhaltenen stranggepressten Teile wurden folgendermassen bestimmt: es wurde die Zugfestigkeit, die 0,2-Dehngrenze und die Dehnung bei Probestücken von 50,8 mm bestimmt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben. Diese werden mit den Mindesteigenschaften der ver gleichbaren Legierung 6063-T5 verglichen.
EMI0004.0020
<I>Tabelle <SEP> I</I>
<tb> Zugfestigkeit <SEP> Streckgrenze
<tb> Stranggepresste <SEP> Legierung <SEP> in <SEP> kg/cm2 <SEP> (0,2-Dehngrenze) <SEP> Dehnung <SEP> in <SEP> /"
<tb> in <SEP> kg/cm2
<tb> Beispiel <SEP> 3, <SEP> Behandlung <SEP> A <SEP> <B>2130</B> <SEP> 1287 <SEP> 18,3
<tb> Beispiel <SEP> 3, <SEP> Behandlung <SEP> B-1 <SEP> 2102 <SEP> 1062 <SEP> 21,7
<tb> Beispiel <SEP> 3, <SEP> Behandlung <SEP> B-2 <SEP> 2151 <SEP> 1111 <SEP> 22,3
<tb> Beispiel <SEP> <B>3,</B> <SEP> Behandlung <SEP> B-3 <SEP> 2165 <SEP> 1125 <SEP> 22,1
<tb> Beispiel <SEP> 3, <SEP> Behandlung <SEP> C <SEP> 2320 <SEP> 1266 <SEP> 21,5
<tb> Legierung <SEP> 6063T5 <SEP> 1547 <SEP> 1125 <SEP> 8 Die vorstehenden Angaben zeigen, dass unter den Behandlungsbedingungen von Beispiel 3,
Behandlung A die Erhitzungsdauer von 20 Minuten genügend lang war, um zu garantieren, dass das gesamte Magnesium und Silicium wieder in Lösung gebracht wurden, so dass die Mindestfestigkeitseigenschaften der Legierung 6063-T5 leicht überschritten werden. Jedoch waren die Behand lungsbedingungen von Beispiel 3, Behandlung B-1, B-2 und B-3, nämlich eine Erhitzungszeit von einer halben Minute, nicht genügend lang, um zu garantieren, dass der Mindestwert überschritten wird. Aber die Behand lungsbedingungen von Beispiel 3, Behandlung C reich ten aus, nämlich 2 Minuten.
Ausser der Überschreitung der Mindestfestigkeits- eigenschaften der Legierung 6063-T5 haben die er findungsgemässen Legierungen eine ausgezeichnete Deh nung, die es ermöglichen, dass sie leichter verformt wer den als die Legierung 6063-T5. Eine weitere und in der Tat ziemlich überraschende Eigenschaft ist, dass gefunden wurde, dass die erfin dungsgemässen Legierungen bessere Stanzeigenschaften haben als die Legierung 6063-T5. Dies ist im Hinblick auf die höhere Kaltverformbarkeit der erfindungsge mässen Legierung ziemlich überraschend.
<I>Beispiel 5</I> Die gemäss den Beispielen 1, 2 und 3 behandelten Legierungen- wurden unter verschiedenen Bedingungen künstlich gealtert, und die Zugfestigkeit, die Streck grenze und die Dehnung wurden bestimmt. Die Ergeb nisse werden mit den Mindest- und typischen Eigen schaften der Legierungen 6061-T6 und 6063-T5 ver glichen. Die Ergebnisse bestätigen, dass die erfindungs gemässe Legierung hinsichtlich der Festigkeitseigen schaften mit der teuren Legierung 6061-T6 vergleichbar ist und der Legierung 6063-T5 weit überlegen ist. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
EMI0005.0001
<I>Tabelle <SEP> 11</I>
<tb> Zugfestigkeit <SEP> Streckgrenze
<tb> Legierung <SEP> Dauer <SEP> und <SEP> Temperatur <SEP> des <SEP> Alterns <SEP> in <SEP> kg/cm2 <SEP> in <SEP> kg/cm= <SEP> Dehnung <SEP> in
<tb> Beispiel <SEP> 3, <SEP> Behandlung <SEP> A <SEP> 177 <SEP> C <SEP> während <SEP> 4 <SEP> Stunden <SEP> 3094 <SEP> 2777 <SEP> <B>10'</B>
<tb> Beispiel <SEP> 3, <SEP> Behandlung <SEP> A <SEP> 177 <SEP> C <SEP> während <SEP> 4 <SEP> Stunden <SEP> 3058 <SEP> <B>2812</B> <SEP> 9
<tb> 6061-T6, <SEP> Minimum <SEP> - <SEP> 2672 <SEP> 2461 <SEP> 10
<tb> 6061-T6, <SEP> Typisch <SEP> - <SEP> 3164 <SEP> 2812 <SEP> 12
<tb> 6063-T5, <SEP> Minimum <SEP> - <SEP> 1617 <SEP> 1125 <SEP> 8
<tb> 6063-T5, <SEP> Typisch <SEP> - <SEP> 1898 <SEP> 1476 <SEP> 12 Ausserdem wurden die erfindungsgemässen Legie rungen so gebildet,
dass sie eine vergleichbare oder etwas bessere Strangpressbarkeit als die Legierung 6063 und eine weit bessere Strangpressbarkeit als die Legierung 6061 haben, wodurch komplizierte Profile mit einem Mindestmass an Deformation und gutem Einhalten der Abmessungen stranggepresst werden konnten. <I>Beispiel 6</I> Die folgenden zusätzlichen Eigenschaften der er findungsgemässen Legierungen wurden bewertet: <I>1. Korrosionsbeständigkeit:</I> Es wurde gefunden, dass entweder die natürlich oder die künstlich gealterte er findungsgemässe Legierung der Legierung 6063 oder 6061 überlegen war, was durch Eintauchen in eine kor rodierende Umgebung, z. B. Seewasser, bestimmt wurde.
<I>2.</I> Eloxierbarkeit: Es wurde gefunden, dass entweder die natürlich oder die künstlich gealterte erfindungsge mässe Legierung nach dem Ätzen und Eloxieren mittels üblicher Eloxierverfahren ein angenehmes und gleich mässiges Aussehen hat.
<I>3.</I> Schweissbarkeit: Es wurde gefunden, dass entwe der die natürlich oder die künstlich gealterte erfindungs gemässe Legierung in einer der Legierung 6061 oder 6063 vergleichbaren Weise leicht schweissbar war.
Die Erfindung kann in anderer Weise ausgeführt werden, ohne vom Rahmen der Erfindung abzuweichen.