Bauelement
Die Erfindung betrifft ein Bauelement für eine Gebäudewand oder ein Gebäude¬ dach, bestehend aus zumindest einer Deckschicht und einem Dämmstoffelement aus Mineralfasern, vorzugsweise aus Steinwolle, in Form einer Platte oder einer Bahn, das zwei große Oberflächen aufweist, die im Abstand zueinander verlau¬ fend angeordnet sind, wobei die Deckschicht auf einer großen Oberfläche ange¬ ordnet ist und wobei das aus einer mäandrierend abgelegten Mineralfaserbahn ausgebildete Dämmstoffelement Stege ausbildet, die im wesentlichen rechtwinklig zu den großen Oberfläche ausgerichtet und im Bereich einer großen Oberfläche über Umlenkungsbereiche miteinander verbunden sind, wobei die Mineralfasern in den Stegen rechtwinklig und in den Umlenkungsbereichen schräg bis parallel zu den großen Oberflächen des Dämmstoffelementes verlaufen.
Gattungsgemäße Bauelemente sind aus dem Stand der Technik bekannt und be¬ stehen aus einem Dämmstoffelement und zumindest einer Deckschicht, die auf einer großen Oberfläche des Dämmstoffelementes angeordnet ist. Diese Dämm¬ stoffelemente werden beispielsweise aus Mineralfasern hergestellt. Die künstlich hergestellten glasig erstarrten Mineralfasern weisen einen mittleren Durchmesser von ca. 6 bis 8 μm auf und werden in einem sehr lockeren dreidimensionalen Haufwerk angeordnet und mit überwiegend organischen Bindemitteln partiell ge¬ bunden.
Als organische Bindemittel werden vielfach duroplastisch aushärtende Phenol-, Formaldehyd- und/oder Harnstoffharze verwendet. Gelegentlich wird ein Teil die¬ ser Harze auch durch Polysaccharide substituiert. Die Harze enthalten in geringen Mengen haftvermittelnde Stoffe, wie beispielsweise Silane. Filmbildende thermo¬ plastische Bindemittel werden darüber hinaus vereinzelt für die Bindung von flexib¬ len Dämmstoffelementen verwendet.
Die Anteile an organischen Bindemitteln in den Dämmstoffelementen sind gering und reichen bei weitem nicht aus, um alle Mineralfasern im Idealfall punktweise miteinander zu verbinden. Um die Eigenschaft der Nichtbrennbarkeit der Dämm-
Stoffelemente und ihren elastisch-federnden Charakter zu erhalten und gleichzeitig auch die Herstellungskosten zu begrenzen, werden im Allgemeinen nicht mehr als ca. 12 Masse-% Trockensubstanz des Bindemittels eingesetzt. Bei Dämmstoff¬ elementen aus Steinwolle, die beispielsweise mit Hilfe von Kaskaden- Spinnmaschinen hergestellt werden, enthalten die Dämmstoffelemente in der Re¬ gel nicht mehr als ca. 2 bis ca. 4,5 Masse-% Trockensubstanz des Bindemittels.
In der Regel ist es bei Dämmstoffelementen aus Mineralfasern erforderlich, dass diese primär wasserabweisend ausgebildet sind. Diese Eigenschaft wird ebenso wie die verbesserte Bindung von feinsten Mineralfasern, dass heißt eine Staub¬ bindung dadurch erreicht, dass beispielsweise Substanzen, wie hochsiedende Mineralöle, ÖI-in-Wasser-Emulsionen, Wachse, Silikonöle und -harze den Binde¬ mitteln zugefügt werden. Diese Substanzen werden insgesamt als Zusatz- oder als Schmälzmittel bezeichnet. Beispielsweise wird bei der Herstellung von Dämm- stoffelementen aus Mineralfasern, insbesondere aus Steinwolle, ein Anteil von 0,1 bis ca. 0,4 Masse-% Mineralöl im Bindemittel verwendet. Diese Mineralöle bzw. Zusatz- oder Schmälzmittel verteilen sich wesentlich gleichmäßiger in den Dämm¬ stoffelementen, als das Bindemittel, wobei sich auf den Mineralfasern Filme bil¬ den, die eine Materialdicke von wenigen Nanometern aufweisen.
Dämmstoffelemente aus Mineralfasern werden mit ihren großen Oberflächen mit profilierten Blechen als Deckschichten verklebt und bilden Sandwich-Elemente. Die Profilierung der Bleche kann unterschiedlich ausgebildet sein, wobei ein Sandwich-Element aus einer mittleren Lage aus Dämmstoffelementen aus Mine- ralfasern und zwei außenliegenden profilierten Blechen besteht. Aus derartigen Sandwich-Elementen werden sowohl Gebäudewände als auch Gebäudedächer hergestellt. Die im Gebäude außenliegenden Bleche sind bei diesen Sandwich- Elementen üblicherweise mit einer stärkeren Profilierung bzw. mit ausgeprägten Sicken ausgebildet. Beispielsweise sind derartige Sandwich-Elemente bekannt, deren im Gebäude außenliegendes Blech gewellt ausgebildet ist. Die im Gebäude innenliegenden Bleche weisen üblicherweise lediglich Prägungen und/oder flache Sicken auf, die diesen Blechen eine paneelartige Struktur geben.
Als zwischen den Blechen angeordnete Dämmstoffelemente werden solche aus einer nicht brennbaren Mineralwolle mit einem Schmelzpunkt > 1.000° C nach DIN 4101 , Teil 17 verwendet, die in der Regel Rohdichten von zumeist über 100 kg/m3 aufweisen und bei denen die Fasern überwiegend in einer steilen Lagerung und/oder rechtwinklig zu den großen Oberflächen des Dämmstoffelementes ange¬ ordnet sind. Die Herstellung derartiger Dämmstoffelemente ist beispielsweise in der US-A-5 981 024 beschrieben. Die aus dieser Druckschrift vorbekannten Dämmstoffelemente weisen eine stegartige Anordnung auf. Die voranstehend be¬ schriebene Orientierung der Mineralfasern rechtwinklig zu den großen Oberflä- chen bzw. in einer steilen Lagerung hierzu dient in erster Linie der Erhöhung der Querzugfestigkeit der Dämmstoffelemente rechtwinklig zu den großen Oberflä¬ chen. Durch die stegartige Anordnung wird die Steifigkeit parallel zur Ausrichtung der stegartigen Anordnung erhöht.
In dem genannten Temperaturbereich kommt es zu Rekristallisation der Dämm¬ stofffasern, verbunden mit Schwindungsprozessen. Die Größe der Schwindungen ist unter anderem abhängig von der Form und Anordnung der Mineralfasern, der Packungs- und/oder der Rohdichte. Bei flach übereinander liegenden Mineralfa¬ sern sind die horizontalen Schwindungen, also in Richtung der Mineralfasern deut- lieh geringer als in einer hierzu rechtwinklig verlaufenden Richtung.
Für die Herstellung von Sandwich-Elementen werden vielfach sogenannte Mine¬ ralwolle-Lamellenplatten oder Mineralwolle-Lamellen eingesetzt. Diese wiederum werden scheibenweise in der gewünschten Dicke von Dämmplatten abgetrennt, die zuvor aus einer vielfach miteinander verfalteten Mineralfaserbahn gewonnen worden sind.
Bei der weitaus am häufigsten angewendeten Verfahrenstechnik wird zur Herstel¬ lung dieser Mineralwolle-Lamellenplatten eine dünne, mit noch nicht verfestigten Binde- und Zusatzmitteln imprägnierten, handfeuchten primären Mineralfaserbahn mit Hilfe einer pendelnd bewegten Fördereinrichtung quer auf eine zweite langsam laufende Fördereinrichtung abgelegt. Die einzelnen Lagen der Mineralfaserbahn werden dabei leicht versetzt bis zum Erreichen einer gewünschten Höhe einer se-
kundären Mineralfaserbahn übereinander gestapelt. Die primäre Mineralfaserbahn zeichnet sich dabei durch flockenartige Agglomerationen aus, in denen die Mine¬ ralfasern bevorzugt parallel zu der Strömungsrichtung der Transportluft in den Sammelkammern ausgerichtet werden und in denen die Mineralfasern offensicht- lieh stärker mit Bindemitteln und Wasser imprägniert sind. Auf dieser primären Mi¬ neralfaserbahn liegen die weniger oder nicht gebundenen Mineralfasern bzw. Flo¬ cken, die eine abweichende Flugbahn aufweisen. Bei der direkten Aufsammlung von Mineralfasern werden diese ohne weitere Zwischenschritte auf einer, auf die Leistung der Zerfaserungsmaschine abgestimmten Fördereinrichtung in der ge- wünschten Höhe abgelegt. Die Mineralfasern lagern hier locker über- und neben¬ einander. Eine ausgeprägte Ausrichtung in den Horizontalebenen erfolgt gewöhn¬ lich nicht. Auch hier finden sich unterschiedlich mit Bindemitteln imprägnierte Mi¬ neralfasern bzw. -flocken.
Die zu maximalen Höhen aufgesammelten Mineralfaserbahnen werden anschlie¬ ßend durch schräg zueinander angeordnete Fördereinrichtungen vertikal verdich¬ tet, um von außen her Schubkräfte übertragen und durch eine Verzögerung der Fördergeschwindigkeit eine horizontal gerichtete Stauchung induzieren zu können. Durch die sich überlagernden Stauchungsbewegungen kommt es zu intensiven Verfaltungen der Mineralfasern. Dabei lassen sich die Kernbereiche der ursprüng¬ lichen primären Mineralfaserbahn als schmale stegartige Strukturen erkennen, zwischen denen sich Mineralfasern in gerollter, zumindest aber geringerer Ver¬ dichtung befinden. Diese stegartigen Verdichtungen ziehen sich in scheinbar hori¬ zontaler Lage quer durch die verfaltete Mineralfaserbahn. Nach der Verfestigung der zumeist verwendeten duroplastisch aushärtenden Harzgemische mit Hilfe von Heißluft ist die aufgefaltete Struktur fixiert. Bei dem hier in Frage kommenden Rohdichtebereich von ca. 90 bis ca. 160 kg/m3 beträgt zur Zeit die maximale Dicke von Dämmplatten, die auf diese Weise herstellbar sind, etwa 200 mm.
Im Längsschnitt sind die stegartigen Strukturen rechtwinklig zu Trennflächen be¬ nachbarter Lagen der Mineralfaserbahn angeordnet, während die Mineralfasern in diesen Strukturen flach oder in flachen Winkeln dazu orientiert sind. Zwischen den stegartigen Strukturen befinden sich Mineralfasern in einem lockeren Verband,
was die Schubfestigkeit in horizontaler Richtung verringert. Als Bestandteil von Sandwich-Elementen werden die Mineralwolle-Lamellen entweder zu großen Mi¬ neralwolle-Lamellenplatten zusammengefügt oder nacheinander auf eine Träger¬ schicht aufgeklebt.
Die Dämmstoffelemente werden mit glatten Oberflächen oder mit weitgehend ent¬ sprechend einer Profilierung der Bleche ausgebildeten Oberflächenkonturen her¬ gestellt. Zwischen den Dämmstoffelementen und den Blechen ist eine Kleber¬ schicht, vorzugsweise aus einem Polyurethankleber angeordnet, mit der die Dämmstoffelemente als auch die mit Korrosionsschutzschichten ausgerüsteten Bleche ausreichend beschichtet sind, so dass die Kleberschicht unter anderem auch durch Abmessungstoleranzen bedingte Hohlräume zwischen den Dämm¬ stoffelementen und den Blechen nahezu vollständig ausfüllen. Letztendlich führt die Verklebung der Dämmstoffelemente mit den Blechen zu festen zähplastischen Verbindungen. Um die beiden voranstehend genannten Aufgaben der Kleber¬ schicht zu erfüllen, werden diese Kleberschichten mit einer Materialstärke zwi¬ schen 0,5 und 5 mm auf die Dämmstoffelemente bzw. die Bleche aufgetragen, wobei im Bereich der Scheitelpunkte von Krümmungen der Bleche größere Mate¬ rialstärken der Kleberschicht aufgetragen werden.
Die Bleche bilden metallische Deckschichten aus, die zur Erhöhung ihrer Wider¬ standsmomente in Längsrichtung durch Profilierungen und zumeist ergänzend durch flachere Sicken verstärkt oder gewellt sind. Die im Gebäude außenliegen¬ den Deckschichten sind unter anderem wegen des Witterungsschutzes, der Was- serableitung wie auch aus architektonischen Gründen stärker profiliert als die im Gebäude innen liegenden Deckschichten, die meistens flache Konturierungen und entsprechende Sicken erhalten und damit eine paneelartige Anmutung ergeben.
Die Deckschichten weisen Kanten auf, die so geformt sind, dass benachbart an- geordnete Sandwich-Elemente formschlüssig ineinandergreifen und nach der Be¬ festigung der Sandwich-Elemente mit den tragenden Konstruktionselementen oder -schichten einen ausreichenden Kraftschluss bewirken. Die Verbindungen liegen
zum Beispiel bei Dachelementen gewöhnlich außerhalb der wasserführenden E- benen oder werden zusätzlich durch Dichtstreifen gesichert.
Auch die Seitenflächen der Dämmstoffelemente sind gewöhnlich auf beiden Sei- ten profiliert. Bekannt sind Nut- und Feder-Verbindungen, die durch mehrere sym¬ metrisch oder asymmetrisch über die Mittelebene angeordnete Falze ergänzt sind und damit den Verbindungen zusätzlich die Charakteristik einer Labyrinthdichtung geben. Die Profilierungen weisen enge Abmessungstoleranzen auf, damit nur ganz enge Fugen zwischen den Dämmstoffelementen gebildet werden. Damit sollen Konvektionsströmungen über die Fugen und das Eintragen von Feuchte in den Dämmstoff verhindert oder zumindest deutlich vermindert werden. Im gleichen Sinn wird die Wärmebrückenwirkung der Fugen gemindert. Die Herstellung der Profilierungen der Dämmstoffelemente ist ein aufwendiger Vorgang.
Durch dampfbremsende Beschichtungen oder Imprägnierungen können die diesbezüglichen negativen Auswirkungen der Fugenausbildungen gemindert oder ausgeschlossen werden. Die Profilierungen lassen sich wegen der überwiegenden Anordnung der Mineralfasern rechtwinklig zu den großen Oberflächen der Dämm¬ stoffelemente und der Schichtung der einzelnen Mineralfaserlagen parallel dazu leicht zusammendrücken. Nachteilig ist, dass regelmäßig vorhandene bindemittel¬ freie oder -arme Bereiche der Dämmstoffelemente die Festigkeit der Profilierun¬ gen schwächen und leicht deformieren, so dass diese bereits bei der Herstellung, insbesondere aber bei der Lagerung, dem Transport oder dem Zusammenfügen der Sandwich-Elemente beschädigt oder gar ganz abgeschert werden. Wechseln- de Außentemperaturen bzw. Solareinstrahlungen führen ferner zu starken Aus¬ dehnungen der äußeren Deckschichten. Die Dämmstoffelemente aus Mineralfa¬ sern unterliegen in diesem Temperaturbereich keinen thermisch bedingten Form¬ veränderungen. Bei einem Brandangriff klaffen die Deckschichten sehr schnell auf, so dass die Dämmstoffelemente der direkten Einwirkung von heißen Brand- gasen und der damit verbundenen Strahlung direkt ausgesetzt sind. Bei Dachele¬ menten und im oberen Teil von Wandelementen von Gebäuden kommt noch ein thermisch bedingter Auftrieb hinzu, der die Brandgase in die Dämmstoffelemente drückt. Insbesondere bei filigranen Profilierungen können auch in tieferen Fugen-
bereichen Schwindungen auftreten, die bevorzugt rechtwinklig zu der Orientierung der Mineralfasern auftreten und dadurch die Fugen aufweiten können. Mit jeder Aufweitung der Fugenbereiche verstärkt sich die Einwirkung des Brandangriffs bis die Dichtung der Fugenbereiche versagt.
Der Vorteil dieser Sandwich-Elemente im Vergleich zu Bauelementen aus zuein¬ ander im Abstand angeordneten Blechschalen und einem zwischen den Blech¬ schalen angeordneten Ortschaum aus Polyurethan oder Polyisocyanurat liegt dennoch insbesondere darin, dass die Brandlast der Sandwich-Elemente mit den zwischen den Blechschalen angeordneten Dämmstoffelementen aus Mineralfa¬ sern deutlich verringert und die Feuerwiderstandsdauer derartiger Bauteile be¬ trächtlich erhöht ist. Somit können derartige Sandwich-Elemente nicht nur als Ge¬ bäudebauteile für Wände und Dächer, sondern auch als Brandschutzpaneele ein¬ gesetzt werden.
Die voranstehend beschriebenen Sandwich-Elemente werden nach ihrer Verle¬ gung im Wand- oder Deckenbereich mit einer Tragkonstruktion verbunden. Hierzu werden Befestigungsmittel, wie beispielsweise Schrauben verwendet, mit denen die Sandwich-Elemente an der Tragkonstruktion verankert und die Bleche kraft- schlüssig miteinander verbunden werden.
Durch die Ausgestaltung der Randbereiche der Bleche werden Längsfugen derart abgedeckt, dass sie keinen Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Die Seitenflä¬ chen der Sandwich-Elemente bleiben jedoch offen, wobei es im Bereich der Aus- gestaltung eines Daches aus derartigen Sandwich-Elementen üblich ist, diese Sei¬ tenflächen durch obere und untere Firstbleche nach außen und zum Innenraum hin abzudecken. Entlang von Traufen werden die Seitenflächen durch ein abge¬ kantetes Blech abgedeckt, das zwischen der Tragkonstruktion bzw. der Dachun- terkonstruktion, einem Rinneneinlaufblech und dem unteren Blech des Sandwich- Elementes eingeschoben und zusammen mit den beiden Blechen des Sandwich- Elementes befestigt wird.
Die unterschiedlichen Ausgestaltungen derartiger Sandwich-Elemente macht es aber erforderlich, dass entsprechende Bleche auf die Sandwich-Elemente exakt abgestimmt sind, so dass die erforderlichen Deckbleche entsprechend den zu verwendenden Sandwich-Elementen vorgehalten und verarbeitet werden müssen. Ergänzend wird ein Windleitblech im Dachbereich vorgesehen, das einen Teil des Witterungsschutzes übernimmt und auf dem im Gebäude außenliegenden Blech des Sandwich-Elementes befestigt wird.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die A u f g a b e zugrunde, ein Bauelement derart weiterzubilden, dass seine Herstellung ohne ei¬ nen übermäßigen Verschnitt wirtschaftlich möglich ist, wobei eine hohe Druckfes¬ tigkeit im Bereich des Dämmstoffelementes in einfacher Weise erzielt wird.
Zur L ö s u n g dieser Aufgabenstellung ist seitens eines Bauelementes gemäß einer ersten Ausführungsform vorgesehen, dass die Oberfläche des Dämmstoff¬ elements mit dem überwiegend rechtwinkligen Verlauf der Mineralfasern an die Deckschicht angrenzt.
Das erfindungsgemäße Bauelement besteht somit aus einer Deckschicht und ei- nem Dämmstoffelement, wobei das Dämmstoffelement aus einer mäandrierend abgelegten Mineralfaserbahn ausgebildet ist. Die Mineralfaserbahn hat somit pa¬ rallel zueinander ausgerichtete Stege mit einem Faserverlauf parallel zu den gro¬ ßen Oberflächen der Stege bzw. rechtwinklig zu den großen Oberflächen des Dämmstoffelementes. Jeweils zwei benachbart angeordnete Stege sind durch ei- nen Umlenkungsbereich miteinander verbunden, indem die Mineralfasern schräg oder parallel zu einer in diesem Bereich angeordneten großen Oberflächen des Dämmstoffelementes verlaufend ausgerichtet sind. Zwei nebeneinander angeord¬ nete und über einen Umlenkungsbereich miteinander verbundenen Stege bilden somit ein im Wesentlichen U-förmiges Element aus. Die einzelnen Stege der mä- andrierend abgelegten Mineralfaserbahn sind miteinander verbunden, wobei die Verbindung insbesondere durch Bindemittel ausgebildet wird, welches in einem Härteofen aushärtet.
Die Umlenkungsbereiche benachbart angeordneter Stege liegen insgesamt im Bereich einer großen Oberfläche des Dämmstoffelementes, während die freien Enden der Stege, bei denen die zuvor bestehenden Umlenkungsbereiche entfernt wurden, mit den Mineralfasern im Wesentlichen rechtwinklig in die Deckschicht einlaufen. Hierbei ist zu erkennen, dass das Dämmstoffelement insbesondere in einem Bereich unterhalb der Deckschicht ausreichend drucksteif ausgebildet ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Bauelement wird somit ein Dämmstoffelement ver¬ wendet, welches eine stegförmige oder bänderartige Struktur aufweist, wobei die einzelnen Stege parallel zueinander verlaufen. Jeweils zwei benachbarte Stege sind über Umlenkungsbereiche miteinander verbunden, wobei diese Umlenkungs¬ bereiche entfernt von der Deckschicht angeordnet sind und somit der Bereich des Dämmstoffelementes, welcher hohe Querzugkräfte aufzunehmen hat, entfernt von der Deckschicht liegt.
Eine alternative L ö s u n g der Aufgabenstellung sieht vor, dass die Deckschicht Wellentäler und Wellenberge aufweist, wobei die Umlenkungsbereiche mit schräg bis parallel zu der großen Oberfläche verlaufenden Mineralfasern an die Deck¬ schicht im Bereich der Wellenberge anschließt, während das Dämmstoffelement im Bereich der Wellentäler frei von Umlenkungsbereichen und somit schräg bis parallel zu der großen Oberfläche verlaufenden Mineralfasern ausgebildet ist.
Bei der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauelementes ist somit vorgesehen, dass die Deckschicht Wellentäler und Wellenberge aufweist und so- mit wellenförmig ausgebildet ist. Selbstverständlich kann diese Profilierung auch durch eine trapezförmige Querschnittsgestaltung ersetzt werden. Wesentlich ist hierbei, dass die Umlenkungsbereiche mit schräg bis parallel zu der großen Ober¬ fläche verlaufende Mineralfasern an die Deckschicht im Bereich der Wellenberge anschließt, während das Dämmstoffelement im Bereich der Wellentäler frei von Umlenkungsbereichen und somit schräg bis parallel zu der großen Oberfläche verlaufenden Mineralfasern ausgebildet ist. In diesem Fall liegen die Umlenkungs¬ bereiche somit unmittelbar unterhalb der Deckschicht im Bereich ihrer Wellenber¬ ge, während unterhalb der Deckschicht im Bereich der Wellentäler die Mineralfa-
sern im Wesentlichen rechtwinklig zur Deckschicht verlaufen. Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bauelementes eignet sich insbesondere für kleinformati¬ ge oder in Längsrichtung gut ausgesteifte Bauelemente, deren Dämmstoffelemen¬ te durch einen mittigen Horizontalschnitt einer Dämmstoffbahn hergestellt werden.
Eine Ausgestaltung der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauele¬ mentes sieht vor, dass die Deckschicht profiliert, insbesondere wellenförmig aus¬ gebildet ist. Alternativ kann die Deckschicht natürlich auch als Trapezblech mit Ober- und Untergurten ausgebildet sein.
Eine weitere Ausgestaltung der ersten Ausführungsform sieht vor, dass die große Oberfläche des Dämmstoffelementes unterhalb der Deckschicht zumindest in Teilbereichen gewalkt ausgebildet ist. Durch ein Walken der Oberfläche wird die Verbindung der Mineralfasern untereinander aufgelöst und eine elastifizierte Ober- flächenschicht ausgebildet, wodurch die Verbindung der Deckschicht mit dem Dämmstoffelement auf der Basis einer Kleberschicht verbessert wird.
Bei der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauelementes ist er¬ gänzend vorgesehen, dass die Wellenberge eine Höhe von 1 bis 3 cm gegenüber den Wellentälern aufweisen. Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Wellen mit einer Wellenlänge zwischen 10 und 25 cm, insbesondere zwischen 12 und 20 cm auszubilden. Durch die Amplituden der sinusförmigen Wellen und die voran¬ stehend genannten Wellenlängen kann die wellenförmige Oberfläche des Dämm¬ stoffelementes derart angeordnet werden, dass ihre negativen Halbwellen die Be- reiche mit den rechtwinklig zu den großen Oberflächen ausgerichteten Mineralfa¬ sern erreicht, während ein wesentlicher Teil der positiven Halbwellen durch die Umlenkungsbereiche geführt wird. Hierdurch wird eine Reduzierung des abzu¬ trennenden Volumens der ursprünglichen mäandrierend abgelegten Mineralfaser¬ bahn erzielt, ohne dass die erforderliche Druckfestigkeit negativ beeinflusst wird.
Bei beiden Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Bauelementes ist es nach einem weiteren Merkmal vorgesehen, dass das Dämmstoffelement im Wesentli¬ chen vollflächig an dem Dämmstoffelement anliegt. Durch eine übereinstimmende
Formgebung des Dämmstoffelementes und der Deckschicht wird beispielsweise die Menge an Klebern reduziert, die für eine Kleberverbindung zwischen der Deckschicht und dem Dämmstoffelement erforderlich ist.
Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Mineralfasern in den Umlenkungsberei- chen überwiegend schräg zu den großen Oberflächen des Dämmstoffelementes ausgerichtet sind. Hierzu werden die parallel zu den großen Oberflächen verlau¬ fenden Fasern in den Umlenkungsbereichen entfernt. Die schräg zu den großen Oberflächen verlaufenden Mineralfasen verbleiben, so dass insgesamt die zu ent- fernende Menge Mineralfasern um 25 bis 60 % reduziert werden kann.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der bevorzugte Ausführungsformen eines Bauelementes dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 ein erste Ausführungsform eines Bauelementes im Längsschnitt und
Figur 2 ein zweite Ausführungsform eines Bauelementes im Längsschnitt.
In der Figur 1 ist ein Bauelement 1 für eine Gebäudewand oder ein Gebäudedach dargestellt. Das Bauelement 1 besteht aus einer Deckschicht 4 und einem Dämm¬ stoffelement 5. Das Dämmstoffelement 5 weist zwei große Oberflächen auf, die im Abstand zueinander angeordnet sind, wobei eine große Oberfläche 3 wellenförmig ausgebildet und der Deckschicht 4 zugewandt ist, die als profiliertes Blech eben- falls wellenförmig ausgebildet ist.
Das Dämmstoffelement 5 besteht aus einer mäandrierend abgelegten Mineralfa¬ serbahn, die Stege 6 ausbildet, wobei zwei benachbart angeordnete Stege 6 über einen Umlenkungsbereich 7 miteinander verbunden sind. Die einzelnen Stege 6 sind über Bindemittel miteinander verbunden.
Das Dämmstoffelement 5 besteht aus Mineralfasern 2, die in den Stegen 6 recht¬ winklig zu den großen Oberflächen 3 verlaufend ausgerichtet sind. In den Umlen-
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12 kungsbereichen 7 verlaufen die Mineralfasern 2 schräg und/oder parallel zu den großen Oberflächen 3.
Die den Umlenkungsbereichen 7 gegenüberliegenden freien Enden der Stege 6 grenzen unmittelbar an die Deckschicht 4 an. In diesem Bereich ist die aus den Stegen 6 gebildete große Oberfläche 3 des Dämmstoffelements 5 gewalkt ausge¬ bildet, so dass durch einen gelockerten Faserverbund die Aufnahme eines Klebers für die Verbindung des Dämmstoffelementes 5 mit der Deckschicht 4 verbessert ist.
Im Bereich der gegenüberliegend ausgebildeten großen Oberfläche 3, nämlich im Bereich der Umlenkungsbereiche 7, sind die parallel zu der großen Oberfläche 3 verlaufenden Mineralfasern 2 im Wesentlichen durch Abschleifen oder Abschnei¬ den entfernt. Demzufolge sind die Mineralfasern 2 in den Umlenkungsbereichen 7 unmittelbar im Bereich der Oberfläche 3 schräg zu der großen Oberfläche 3 ver¬ laufend ausgerichtet.
Die Deckschicht 4 liegt vollflächig auf der Oberfläche 3 des Dämmstoffelementes 5 auf.
In Figur 2 ist eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauelements 1 dargestellt. Im Unterschied zur Ausführungsform gemäß Figur 1 sind die Umlen¬ kungsbereiche 7 benachbarter Stege 6 unterhalb der Deckschicht 4 im Bereich eines Wellenbergs 8 angeordnet, so dass die Stege 6 mit ihren freien Enden in die gegenüberliegende große Oberfläche 3 münden.
Zwischen zwei Wellenbergen 8 ist ein Wellental 9 angeordnet. Im Bereich des Wellentals 9 sind die Umlenkungsbereiche 7 benachbarter Stege 6 derart entfernt, dass die Mineralfasern 2 der Stege 6 im Bereich des Wellentals 9 im Wesentlichen rechtwinklig zu beiden großen Oberflächen 3 des Dämmstoffelements 5 ausge¬ richtet sind.
Die aus einem Wellenberg 8 und einem Wellental 9 gebildete Welle 10 hat eine Wellenlänge von 15 cm, während die Höhe der Wellenberge 2 cm gegenüber den Wellentälern beträgt.
BESTATIGUNGSKOPIE