Äquidistante ISOFIX-Anordnung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rückhaltesystem für mindestens einen in einem Kraftfahrzeug mitgeführten, auf einem Sitz des Kraftfahrzeugs abgestellten Kindersitz, bei dem jeder Kindersitz starr oder flexibel mit einem Paar von Haltemitteln verbindbar ist.
Derartige Rückhaltesysteme sind aus dem Stand der Technik als sogenannten ISOFIX-Systeme bekannt und unter ISO 13216-1 (internationale Standardisierungsorganisation; genormtes starres Fixierungssystem für Kinderschutzsysteme) standardisiert.
ISOFIX-Anbindungen werden gemäß der zur Verfügung stehenden Platzverhältnisse auf Rücksitzbänken (2. bis n-te Reihe) positioniert. Dabei werden jedem Kindersitz ein Paar (zwei) von ISOFIX-Halterungen zugeordnet. Bei breiten Sitzbänken werden drei Paare von ISOFIX-Halterungen angebracht, an denen der Kindersitz in drei unterschiedlichen Positionen oder mehrere, maximal drei, Kindersitze gleichzeitig angeordnet werden können.
Bei schmaleren Fahrzeugen werden aus Platzgründen in der Regel nur zwei ISOFIX- Positionen angeboten, die sich jeweils in der Nähe der Außenwandung der Karosserie, hinter dem Fahrer- bzw. Beifahrersitz, befinden. Der für einen Kindersitz sicherste Platz in der Mitte des Sitzes, bei dem ein Seitenaufprall am vergleichsweise ungefährlichsten ist, steht bei diesen Fahrzeugen aus Platzgründen nicht zur Verfügung und/oder der Abstand der ISOFX-Anbindungen zueinander ist bei diesem Sitz anders als bei den beiden äußeren ISOFIX-Positionen, so dass ein Kindersitz nur mit einem vergleichsweise hohen Aufwand von einer Position in die andere versetzt werden kann. Des weiteren wird versucht das Problem missbräuchlich dadurch zu umgehen, dass der Kindersitz, beispielweise mit Adaptergurten an der ISOFIX-Halterung angebracht wird. Diese Nutzung ist jedoch nicht bestimmungsgemäß, entspricht nicht der genormten Nutzung und kann auch nicht entsprechend geprüft werden.
Es war deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Rückhaltesystem zur Verfügung zu stellen, dass die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist.
Gelöst wird die Aufgabe mit einem Rückhaltesystem für mindestens einen in einem Kraftfahrzeug mitgeführten, auf einem Sitz des Kraftfahrzeugs abgestellten Kindersitz, bei dem jeder Kindersitz starr oder flexibel mit einem Paar von Haltemitteln verbindbar ist, das mindestens drei Haltemittel aufweist und diese äquidistal angeordnet sind.
Es war für den Fachmann überaus erstaunlich, dass es mit dem erfindungsgemäßen Rückhaltesystem gelingt, bei nur drei Haltemitteln zwei Positionen für einen Kindersitz zur Verfügung stellen zu können. Bei vier Haltemitteln können auch bei schmaleren Fahrzeugen drei Sitzpositionen auf einem Sitz für einen Kindersitz zur Verfügung gestellt werden, wobei der jeweilige Kindersitz ohne jeglichen Umbau in jeder Positionen befestigbar ist. Bei zwei Kindersitzes werden diese vorzugsweise in den äußeren Positionen befestigt. Ein Kindersitz hingegen wird vorzugsweise in der sichersten, mittleren Position befestigt. Das erfindungsgemäß Rückhaltesystem ist ausgesprochen platzsparend und kommt mit weniger Teilen als Rückhaltesysteme gemäß dem Stand der Technik aus, was zu einem reduzierten Gewicht und geringeren Kosten bei gleicher Sicherheit führt.
Als Haltemittel eignet sich jedes Haltemittel, an dem ein Kindersitz starr oder flexibel befestigbar ist, wobei jeweils ein Kindersitz mit zweien dieser Haltemittel, einem Paar, zusammenwirkt. Vorzugsweise handelt es sich bei den Haltemitteln jedoch um Bügel, die aus der ISOFIX-Anbindung gemäß der oben zitierten ISO-Norm bekannt sind.
Erfindungsgemäß weist das Rückhaltesystem mindesten drei, vorzugsweise vier, Haltemittel auf, die äquidistal zueinander angeordnet sind; d. h. benachbarte Haltemittel weisen jeweils denselben Abstand zueinander auf.
In einer bevorzugten Ausführungsform oder als weitere Lösung der oben gestellten Aufgabe sind an dem Rückhaltesystem Kindersitze in n Positionen befestigbar, obwohl nur n+1 Haltemittel vorhanden sind. Der Fachmann versteht, dass n eine
Zahl D 2 ist, d. h. dass Kindersitze in mindestens zwei Positionen auf dem jeweiligen Sitz befestigbar sind und dass n eine ganze Zahl ist.
Auch dieses Rückhaltesystem hat den Vorteil, dass es sehr platzsparend ist und dass mit vergleichsweise wenigen Haltemitteln mehrere Kindersitze und/oder einen Kindersitz in mehreren Positionen befestigbar ist.
Vorzugsweise beträgt der Abstand zwischen den Haltemitteln jeweils 280 mm.
Weiterhin bevorzugt ist das Rückhaltesystem so gestaltet, dass ein Kindersitz in drei verschiedenen nebeneinander liegenden Positionen befestigbar ist. Für die Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Rückhaltesystems werden vier Haltemittel benötigt. Der Kindersitz kann in zwei äußeren, d. h. in der Nähe der Karosserie angeordneten Positionen und in einer mittleren Position angeordnet werden.
Für den Fall, dass zwei Kindersitze gleichzeitig auf dem Sitz angeordnet werden sollen, sind diese in der linken und in der rechten äußeren Position, hinter dem Fahrer bzw. Beifahrersitz, befestigbar. Für den Fall, dass nur ein Kindersitz auf dem Sitz befestigt werden soll, wird dieser vorzugsweise in der mittleren Position befestigt, weil diese Position bei einem Seitenaufprall dem Kind in dem Kindersitz den größtmöglichen Schutz bietet.
Alle in der Beschreibung gemachten Offenbarungen beziehen sich auf beide erfindungsgemäße Rückhaltesysteme.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren 1 und 2 erläutert.
Figur 1 zeigt einen Sitz mit einem daran starr oder flexibel befestigbaren Kindersitz und
Figur 2 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rückhaltesystems.
Figur 1 zeigt eine Rückbank hinter den Frontsitzen, die aus einem Sitzteil 5 und einer Lehne 4 besteht. Zwischen der Lehne 4 und dem Sitzteil 5 ist ein Haltemittel 1 , in dem vorliegenden Fall eine ISOFIX-Halterung angeordnet. Diese Halterung 1 wirkt mit einer Aufnahme 2, die an dem Kindersitz angeordnet ist zusammen und befestigt den Kindersitz starr an der Karosserie des Fahrzeugs. Die Befestigung des Kindersitzes an der Halterung ist durch den Pfeil 6 angedeutet. Die Halterung ist reversibel. Der Fachmann weiß, dass ein Kindersitz mit jeweils einem Paar (zwei) von Aufnahmen 2 ausgestattet ist, die dem entsprechend mit einem Paar (zwei) von Haltemitteln, die in der Papierebene hintereinander angeordnet sind (nur eins dargestellt), zusammenwirken.
Figur 2 zeigt eine Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Rückhaltesystems. Dargestellt ist der Rücksitz gemäß Figur 1 mit einem Sitzteil 5 und einer Rückenlehne 4. Zwischen dem Sitzteil und der Rückenlehne sind vier Haltemittel 1.1 - 1.4, in dem vorliegenden Fall ISO-Bügel, angeordnet. Die jeweils benachbarten Haltemittel haben jeweils denselben Abstand A, in dem vorliegenden Fall 280 mm, zueinander. Dem entsprechend kann ein Kindersitz ohne irgendeine Verstellung in jeder Stellung 8.1 bis 8.3 fixiert werden. Für den Fall, dass zwei Kindersitze auf der Rückbank befestigt werden müssen, werden diese in den Positionen 8.1 und 8.3 starr mit dem Rückhaltesystem verbunden. Für den Fall, dass nur ein Kindersitz benötigt wird, wird dieser vorzugsweise in Position 8.2 starr mit dem Rückhaltesystem verbunden, weil diese Position den größtmöglichen Schutz für das Kind bietet. Der Fachmann erkennt, dass demnach auf der Rückbank mit lediglich vier Haltemitteln drei unterschiedliche Positionen für den Kindersitz realisierbar sind. Des weiteren erkennt der Fachmann, dass diese Anordnung der Haltemittel ausgesprochen platzsparend ist, so dass auch in einem vergleichsweise schmalen Fahrzeug ein Kindersitz in drei unterschiedlichen Positionen starr oder flexibel mit der Karosserie des Fahrzeugs verbindbar ist. Das erfindungsgemäße Rückhaltesystem ist sehr kosten- und gewichtssparend.
Bezugszeichenliste
1 , 1.1 - 1.4 Haltemittel, ISOFIX-Halterung
2 Kindersitz
3 Haltemittelaufnahme, ISOFIX-Halterungsaufnahme
4 Rücklehne eines Sitzes oder einer Sitzbank
5 Sitzteil eines Sitzes oder einer Sitzbank
6 Pfeil
7 Paar von Haltemitteln
8.1 - 8.3 Positionen des Kindersitzes auf dem Sitz des Kraftfahrzeugs A Abstand