Spannvorrichtung für zusammenzuziehende Seile oder Bänder
[0001] Diese Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für Seile oder Bänder, die zum Zwecke des Zusammenhaltens von Teilen, sei dies im Rahmen einer Ver¬ schnürung, einer Festklemmung oder dergleichen, zusammengezogen werden müssen. Solche Spannvorrichtungen sind als Drehverschlüsse benannt in verschiedenen Konstruktionen bekanntgeworden. Sie sind für mancherlei An¬ wendungen gut. An allen denkbaren Schuhtypen, namentlich an Sportschuhen, die mit Schuhnesteln geschnürt werden, lassen sich die Schuhnesteln durch den Einsatz solcher Drehverschlüsse mühelos mittels einer simplen Drehbewegung zusammenziehen. Ein Einsatz solcher Drehverschlüsse ist insbesondere an Jog- ging-Schuhen, Skischuhen, Bergschuhen, Inline-Skates, Eislauf-Stiefeln usw. usf. vorteilhaft. Aber auch andere Utensilien, die irgendwie zusammengezogen werden müssen, können mit solchen Drehverschlüssen ausgerüstet werden, zum Beispiel vielerlei Kleidungsstücke, Handschuhe, Helmbänder, Taschen, Koffer, um nur einige Anwendungsbeispiele zu nennen.
[0002] Ein solcher Drehverschluss kann zum Beispiel so konstruiert sein, dass er eine Grundplatte aufweist, auf welcher zwei zueinander hin weisende und aufeinanderliegend angeordnete Bänder längsverschiebbar zur Grundplatte und zueinander geführt sind. Sie weisen je eine längliche Ausnehmung auf, deren eine Seite eine Zahnstange bildet, sodass bei übereinanderliegenden Bändern die beiden Zahnstangen einander gegenüberliegen. Auf die Grundplatte kann ein Drehknopf mit einem zentralen Ritzel auf seiner Unterseite aufgesteckt werden,
sodass das Ritzel zwischen die beiden Zahnstangen zu liegen kommt. Eine Rätscheneinrichtung sorgt dafür, dass der Drehknopf, wenn er in Zugrichtung gedreht wird, etwa im Uhrzeigersinn, nicht mehr zurückdreht, wenn eine Zugkraft auf die beiden Bänder wirkt. Hingegen kann der Drehknopf aktiv in die Löserichtung, also im Gegenuhrzeigerseinn gedreht werden. Ein derartiger Drehverschluss geht etwa aus der Deutschen Offenlegungsschrift DE 198 60 148 A1 hervor und ist dort an der Rückseite eines Fahrradhelmes montiert, um die dort zusammenlaufenden Spannbänder zu spannen.
[0003] Der Nachteil dieses Drehverschlusses liegt darin, dass die Zahnstangen der Bänder offenliegen. Wenn der Helmträger längeres Haar trägt, so kann sich beim Spannen des Drehverschlusses leicht sein Haar im Drehverschluss verfangen, indem es von einer Zahnstange mitgenommen wird und dann beim Spannen zwischen Zahnstange und Ritzel eingeklemmt wird. Das ist sehr unangenehm. Zudem kann der Antriebsmechanismus verschmutzen, was seine Funktion beeinträchtigen kann. Ausserdem wirkt der Drehverschluss wegen dieser sich offen präsentierenden Zahnstangen an den Zugbändern ästhetisch nicht überzeugend. In der Deutschen Offenlegungsschrift DE 100 57 814 A1 wird denn auch ein sehr ähnlicher Drehverschluss gezeigt, welcher aber komplett in einem Gehäuse eingeschlossen ist. Damit sind die Spannbänder und ihre Zahnstangen wohl kaschiert, es wird aber der Nachteil eingehandelt, dass das umschliessende Gehäuse klobig wirkt und völlig unelastisch ist. Es kann sich dem Nackenbereich eines Helmträgers nicht anpassen und verursacht unweigerlich Druckstellen.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Nachteile zu beseitigen und einen Drehverschluss zum Spannen von Spannbändern zu schaffen, dessen Zahnstangen an den Spannbändern nicht sichtbar und zugänglich sind und der mit seinen Spannbändern trotzdem biegbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst von einem Drehverschluss mit zwei auf gegenüberliegenden Seiten radial zum Drehverschluss spannbaren Spannbändern mit einem Sockel und zwei diametral daran angeformten Laschen und einem auf dem Sockel drehbaren Drehknopf mit zentralem Ritzel auf seiner
Unterseite, wobei die Spannbänder längliche Ausnehmungen aufweisen, deren einer Längsrand je eine Zahnstange bildet, in welche das Ritzel eingreift, und der sich dadurch auszeichnet, dass der Sockel ein Formteil enthält oder bildet, welches zwei an gegenüberliegenden Seiten radial von ihm abstehende Laschen aufweist, welche auf je einem Spannband aufliegen und die längliche Ausnehmung in demselben überdecken.
[0006] In den Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel dieses Verschlusses dargestellt. Seine Einzelteile werden nachfolgend anhand dieser Zeichnungen beschrieben und ihre Funktion wird erläutert.
Es zeigt:
Figur 1 : Einen fertig montierten Drehverschluss;
Figur 2 : Den Sockelteil des Drehverschlusses;
Figur 3 : Die beiden Spannbänder des Drehverschlusses;
Figur 4 : das dosenförmige Lager mit den Abdecklaschen;
Figur 5 : das Antriebselement mit dem Ritzel von unten gesehen;
Figur 6 : Den Drehknopf von unten gesehen.
[0007] In Figur 1 sieht man den fertig montierten Drehverschluss. Er besteht aus einem Sockelteil 1 mit zwei diametral zueinander angeordneten Auflagelaschen 2,3. Im Zentrum ist der Drehknopf 4 angeordnet und unter demselben befinden sich die Teile für den mechanischen Antrieb der beiden Spannbänder 5,6. Die Spannbänder 5,6 weisen je eine längliche Ausnehmung auf, deren einer Rand eine Zahnstange bildet. Allerdings sind diese länglichen Ausnehmungen hier nicht sichtbar, weil sie von je einer Abdecklasche 7,8 abgedeckt sind, welche auf den Spannbändem 5,6 aufliegen. Wird der Drehknopf 4 im Uhrzeigersinn gedreht,
wozu er einen Griffring 9 aus Gummi aufweist, so werden die beiden Spannbänder 5,6 dank der inliegenden Antriebs-Mechanik zusammengezogen. Umgekehrt, wenn der Drehknopf 4 im Gegenuhrzeigersinn gedreht wird, so werden die Spannbänder 5,6 voneinander weg geschoben.
[0008] Der Aufbau der Antriebs-Mechanik ergibt sich aus den Figur 2 bis 6. Hier sind alle einzelnen Teile in auseinandergenommenem Zustand des Verschlusses dargestellt. Ganz oben in Figur 2 sieht man den Sockelteil 1 mit seinen beiden Auflagelaschen 2,3. Dieser Sockelteil 1 weist zwei bogenförmige Ränder 10,11 auf, die zur Aufnahme und zum Festhalten weiterer Bauteile dienen, sowie zur Führung der Spannbänder 5,6.
[0009] Diese Spannbänder 5,6, sind in der Figur 3 dargestellt und weisen je eine längliche Ausnehmung 12,13 auf. Je ein Längsrand jeder Ausnehmung 12,13 ist gezahnt, sodass dort eine Zahnstange 14,15 gebildet wird. Endseitig weisen die Spannbänder je ein Loch auf, über welches das Spannband an einem Bolzen eines weiteren Zugbandes befestigbar ist oder an welchem ein Zugseil befestigt sein kann.
[0010] Die Figur 4 unterhalb der beiden Spannbänder 5,6 zeigt das Formteil 18 mit den beiden Abdecklaschen 7,8. Dieses bildet im Zentrum ein dosenförmiges Lager für die Antriebs-Mechanik und den Drehknopf 4. Auf den beiden Seiten der Laschen 7,8 und unterhalb derselben ist die Dosenwand unterbrochen und ein Teil des Dosenbodens fehlt, ebenfalls über die Breite der Laschen, welche etwa die Breite der abzudeckenden Spannbänder aufweisen. Somit können die Spannbänder 5,6 unterhalb der Abdecklaschen 7,8 durch das Innere dieses dosenförmigen Lagers geschoben werden. Auf der Innenseite der ringförmigen Wand des dosenförmigen Lagers ist eine Zahnung 19 angebracht, die mit einem Antriebselement in Eingriff steht. Im Zentrum des Bodens des dosenförmigen Lagers ist ein Loch 33 sichtbar, das zur Aufnahme eines Bolzens am Antriebselement dient, wie das noch klar wird. Aussen an der ringförmigen Wand sind zwei einander gegenüberliegende stegförmige Nocken 20,21 angeformt. Das Formteil 18 kann zwischen die beiden bogenförmigen Ränder 10,11 am Sockelteil
1 eingelegt werden, wobei diese beiden Nocken 20,21 in die dort vorgesehenen Schlitze 22,23 einklicken. Die beiden Spannbänder 5,6 werden hernach übereinanderliegend zwischen den beiden bogenförmigen Rändern 10,11 durch das dosenförmige Lager geschoben, wobei sie zwischen den jeweiligen einander gegenüberliegenden Enden 16,17 der beiden bogenförmigen Ränder 10,11 längsverschiebbar geführt sind. Die beiden Abdecklaschen 7,8 liegen dann satt auf den Spannbändern 5,6 auf und verdecken die Ausnehmungen 12,13 in diesen Spannbändern. Trotzdem bleiben die Spannbänder 5,6 elastisch biegbar, das heisst sie sind nach unten und oben biegbar, sodass sie sich einer Rundung anpassen können, auf welche der Verschluss aufgelegt wird. Die Abdecklaschen 7,8 sind in gleicher weise elastisch biegbar und decken dennoch die Zahnstangen und Ausnehmungen zuverlässig ab und verhindern ein Eindringen von Schmutz.
[0011] Als Nächstes wird das Antriebselement 24 eingelegt. Dieses ist in Figur 5 dargestellt, und zwar in einer Ansicht von unten. Das zentrale Ritzel 25 greift beim Einsetzen des Antriebselementes 24 in das dosenförmige Lager in die beiden Zahnstangen 14,15 ein und sein zentraler, an der Stirne des Ritzels 25 vorstehender Bolzen 32 passt in das Aufnahmeloch 33 am Formteil 18. Beim Drehen dieses Antriebselementes 24 im Formstück 18 werden die Spannbänder 5,6 zueinander hin gezogen, wobei sie sich weiter übereinanderschieben, oder bei umgekehrtem Drehsinn werden sie auseinander geschoben. Das Antriebselement 24 weist einen Klinkenarm 26 mit Klinke 27 auf. Beim Drehen im Uhrzeigersinn, wenn das Antriebselement von oben gesehen wird, rutscht diese Klinke 27 unter elastischem Nachgeben des Klinkenarms 26 über die Zahnung 19 an der Innenseite des dosenförmigen Lagers und verhindert ein Zurückdrehen.
[0012] Für die Drehung des Antriebselementes dienen zwei senkrecht an der Unterseite des Drehknopfes 4 angeformte Bolzen 28,29, die in der Figur 6 sichtbar sind, in welcher der Drehknopf 4 von unten gezeigt ist. Die beiden Bolzen 28,29 greifen in die beiden Ausnehmungen 30,31 am Antriebselement 24 ein. Wird der Drehknopf 4 im Gegenuhrzeigersinn gedreht, also in Richtung des Lösens der Spannbänder, so zieht der Bolzen, welcher in die Ausnehmung 31 ragt, den Klinkenarm 26, was zu einer geringfügigen Streckung desselben führt.
Demzufolge bewegt sich die Klinke 27 etwas gegen das Zentrum des Antriebselementes hin und klinkt aus der Verzahnung 19 aus.
[0013] Der Verschluss besteht aus insgesamt aus bloss sechs Spritzgussteilen. Dennoch überzeugt er durch seine Funktionalität und der mechanische Antrieb der Spannbänder 5,6 ist abgedeckt und vor Verschmutzung geschützt. Ausserdem lassen sich die Spannbänder 5,6 dennoch nach oben oder unten biegen, wie es gerade erforderlich ist.