Bezeichnung
Gerät mit einer Handgriffanordnung an einem schwenkbaren Gestänge.
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Gerät mit einer Handgriffanordnung an einem relativ zu einem Gerätegehäuse schwenkbaren Gestänge, insbesondere ein fahrbares Gerät, wie beispielsweise einen Rasenmäher.
Bei derartigen Geräten mit einem bodennahen Gehäuse und einem die Handgriffanordnung mit dem Gehäuse verbindenden Gestänge ist es an sich bekannt, das Gestänge relativ zum Gehäuse um eine horizontale Achse schwenkbar zu gestalten, so dass das Gestänge mit der Handgriffanordnung aus der Betriebsstellung in eine zur Aufbewahrung platzsparende Endstellung als Ruhestellung verschwenkt werden kann und umgekehrt. In der Ruhestellung liegt das Gestänge typischerweise nahe am Gehäuse, während es in der Betriebsstellung typischerweise vom Gehäuse schräg nach oben absteht und die Handgriffanordnung sich in angehobener ergonomisch günstiger Position befindet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vorteilhafte Ausbildung eines derartigen Geräts anzugeben.
Die Erfindung ist im unabhängigen Anspruch 1 beschrieben. Die abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
Durch die Vorrichtung zur Endlagendämpfung des Gestänges kann eine Beschädigung des Gehäuses, des Gestänges oder der Handgriffanordnung
beim Verschwenken des Gestänges in die erste Endstellung zuverlässig vermieden werden. Dabei kann vorteilhafterweise die Verschwenkung selbst leichtgängig, d. h. insbesondere ohne größere Reibung im Schwenkgelenk ausführbar sein. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es bei leichtgängig verschwenkbarem Gestänge passieren kann, dass das Gestänge bzw. die Handgriffanordnung beim Verschwenken in die Ruheposition dem Griff des Benutzers entgleiten kann und unter der Einwirkung des eigenen Gewichts, insbesondere bei komplexen und schwereren Handgriffanordnungen mit diversen Steuereinrichtungen beschleunigt nach unten fällt. Durch die erfindungsgemäße Endlagen-Dämpfungsvorrichtung wird eine schlagartige Abbremsung des Gestänges mit der Handgriffanordnung bei Erreichen der Endstellung vermeiden und stattdessen der Fall des Gestänges sanft abgebremst.
Die Endlagen-Dämpfungsvorrichtung enthält hierfür vorteilhafterweise ein elastisch verformbares Dämpfungselement, vorzugsweise ein Dämpfungselement aus einem elastisch komprimierbaren, insbesondere geschäumten Kunststoff-Elastomer.
Bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei welcher die Endlagen- Dämpfungsvorrichtung im Bereich des Schwenkgelenks des Gestänges angeordnet ist. Hierdurch ist insbesondere auch eine weitgehend uneingeschränkte Gestaltung des Gehäuses möglich.
Das Gestänge ist vorteilhafterweise bei der Verschwenkung in die erste Endstellung über diese hinaus entgegen einer durch ein elastisches DämpfungsElement der Endlagen-Dämpfungsvorrichtung um ein begrenztes Maß, welches klein ist gegen den gesamten Schwenkwinkel und insbesondere kleiner als 45°, beweglich. Das elastische Dämpfungselement ist vorteilhafterweise bei in der ersten Endstellung befindlichem Gestänge elastisch
vorgespannt. Die erste Endstellung ist vorteilhafterweise durch einen ersten mechanischen Anschlag für die Schwenkbewegung zwischen Gestänge und Gehäuse definiert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Schwenkung des Gestänges in Richtung der ersten Endstellung um die Schwenkachse im Schwenkgelenk bis zu einem ersten, die erste Endstellung definierenden Anschlag, und in Fortsetzung der Schwenkbewegung entgegen der Rückstellkraft eines elastischen Dämpfungselements um eine von der Schwenkachse beabstandete und zu dieser parallel horizontale Kippachse unter gleichzeitiger Verschiebung der Schwenkachse relativ zu Gestänge und/oder Gehäuse. Dabei wirkt vorzugsweise das elastische Dämpfungselement einer solchen relativen Verschiebung der Schwenkachse entgegen. Die Schwenkachse ist vorteilhafterweise in einer Kulisse im Gestänge und/oder im Gehäuse geführt. Das Dämpfungselement kann vorteilhaft in einer solchen Kulissenführung angeordnet sein.
Das Gestänge enthält vorteilhafterweise einen Gelenkkopf und wenigstens einen an diesem befestigten Holm, insbesondere nur einen einzigen Holm, welcher dann vorzugsweise im wesentlichen in der Mittellängsebene des Gerätes liegt.
Vorteilhafterweise ist das Gestänge in der ersten Endstellung gegen eine Rückschwenkung in Richtung einer Betriebsstellung lösbar mittels Arretiereinrichtungen arretierbar. Das Gestänge kann dann in der arretiertenersten Endstellung vorteilhafterweise als Tragegriff für das Gerät dienen. Zur Arretierung ist vorteilhafterweise wenigstens ein Verriegelungselement vorgesehen, welches vorzugsweise bei Erreichen der Endstellung bei der Schwenkbewegung des Gestänges selbsttätig in eine Gegenstruktur einrückt. Das Verriegelungselement kann vorteilhafterweise unter der Einwirkung eines
vorgespannten Federelements in die Gegenstruktur einrücken. Das Verriegelungselement kann vorteilhafterweise zugleich den ersten Anschlag für die Schwenkbewegung des Gestänges bilden. Das Verriegelungselement befindet sich vorzugsweise auf Seiten des Gehäuses und die Gegenstruktur auf Seiten des Gestänges. Vorteilhafterweise ist wenigstens eine weitere
Gegenstruktur zur lösbaren Arretierung des Gestänges in wenigstens einer Betriebsposition vorgesehen. Die wenigstens eine Betriebsposition ist vorzugsweise um einen Schwenkwinkelbereich von mehr als 90° und/oder eine Zwischenposition mit vertikal über der Schwenkachse liegendem Schwerpunkt von Gestänge und Handgriffanordnung von der ersten Endstellung entfernt.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines bevorzugten Beispiels noch eingehend veranschaulicht. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Geräteausschnitt mit einem in einer Betriebsstellung befindlichem Gestänge,
Fig. 2 • eine erste Endstellung des Gehäuses zu Fig. 1 ,
Fig. 3 eine Stellung des Gestänges nach gedämpfter Weiterbewegung über die Endstellung der Fig. 2 hinaus.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Gerät, beispielsweise einem handgeführten fahrbaren Rasenmäher mit einem angedeuteten bodennahen Gehäuse, welches allgemein mit GE bezeichnet ist. Eine Handgriffanordnung HA ist an dem gehäusefernen Ende eines Gestängeholms GH angeordnet. Der Gestängeholm GH ist an einem Gelenkkopf GK befestigt und mitsamt diesem um eine horizontale Schwenkachse SA schwenkbar. Die Schwenkachse SA sei im gegebenen Beispiel als ortsfest bezüglich des Gehäuses GE angesehen. Mit dem Gehäuse verbunden und bezüglich des Gehäuses nicht um eine
horizontale Achse schwenkbar sei ein feststehendes Gelenkteil GG angenommen, welches auch die Schwenkachse SA in definierter Position trägt. Der Gelenkkopf GK mit dem Holm GH ist bezüglich dieses feststehenden Gelenkteils GG um die Schwenkachse SA schwenkbar und kann durch weitere, nicht eingezeichnete Mittel geführt sein, insbesondere auch senkrecht zur Zeichenebene.
An dem feststehenden Teil ist als Verriegelungselement ein senkrecht zur Zeichenebene verlaufender länglicher Raststift vorgesehen, welcher durch eine in einem Federgehäuse gehaltene Feder RF in Richtung des Gelenkkopfes gedrückt ist und in der in Fig. 1 skizzierten Betriebsstellung in eine Gegenstruktur GSB des Gelenkkopfes eingreift und den Gelenkkopf, im gezeigten Beispiel mit geringem Schwenkwinkelspiel, in der Betriebsposition mit schräg nach oben weisendem Gestängeholm GH arretiert. Der Raststift RS kann entgegen der vorgespannten Feder RF vom Benutzer weg gedrückt werden, wodurch der Gelenkkopf zur Schwenkung um die Schwenkachse SA freigegeben wird. Gelenkkopf GK bzw. Bauteile zur Befestigung des Holms GH an diesem einerseits und das feststehende Gelenkteil GG andererseits seien so gestaltet, dass aus der skizzierten Betriebsstellung nur eine Verschwenkung des Holms nach oben, d. h. in der Zeichnung im Gegenuhrzeigersinn möglich ist. Im Gelenkkopf ist ein Dämpfungselement DE aus geschäumtem Elastomer eingesetzt, dessen Funktion nachfolgend noch weiter beschrieben wird.
Bei der in Fig. 1 skizzierten Betriebsstellung sei die Position der Handgriffanordnung als bezüglich der typischen Bewegungsrichtung des Geräts hinten liegend angenommen. Die Verschwenkung des Holms GH mit dem Gelenkkopf GK aus der in Fig. 1 skizzierten Betriebsstellung des Holms bzw. der Handgriffanordnung in Pfeilrichtung führt über eine nicht dargestellte Zwischenstellung mit aufrechtem Gelenkholm und oberhalb der Schwenkachse liegendem Schwerpunkt von Gelenkholm GH und Handgriffanordnung HG
weiter in Richtung der in Fig. 2 skizzierten ersten Endstellung des Gelenkholms. In dem Bewegungsabschnitt zwischen der aufrechten Stellung und der ersten Endstellung wirkt die Gewichtskraft von Gelenkholm und Handgriffanordnung weiterdrehend in Richtung der Endstellung. Dabei kann, wenn Gelenkholm oder Handgriffanordnung dem Griff des Benutzers entgleiten, der Gelenkholm mit der Handgriffanordnung beschleunigt nach unten fallen.
Während der Schwenkbewegung des Gelenkholms zwischen der Betriebsstellung in Fig. 1 und der ersten Endstellung in Fig. 2 gleitet der Raststift auf einer Mantelfläche des Gelenkkopfes und wird dabei durch die Feder RF auf die Mantelfläche gedrückt. Bei Erreichen der ersten Endstellung nach Fig. 2 drückt die Feder RF den Raststift in eine erste Gegenstruktur GSE im Gelenkkopf GK und blockiert auf diese Weise die Weiterdrehung des Gelenkkopfes um die Schwenkachse SA über die skizzierte Endstellung hinaus.
Wesentlicher Punkt des skizzierten Ausführungsbeispieles ist, dass die Schwenkachse SA bezüglich des Gelenkkopfes GK nicht unverrückbar in der in Fig. 1 und Fig. 2 gezeichneten Position ist, sondern dass der Gelenkkopf eine in Fig. 3 anschaulich ersichtliche Führungskulisse AK für die Schwenkachse SA aufweist. Die Führungskuiisse AK beschreibt einen Kreisbogenabschnitt um die erste Gegenstruktur GSE. Das Dämpfungselement DE ist vorzugsweise in die Führungskulisse AK des Gelenkkopfes eingesetzt, kann die Schwenkachse SA aber auch an anderer Stelle unterstützen.
Wirkt auf den Gelenkkopf GK bzw. den Gestängeholm GK bei Erreichen der in Fig. 2 skizzierten Endstellung eine weiterdrehende Kraft, insbesondere aufgrund der beim Niederfallen aufgenommenen kinetischen Energie, so setzt ab Erreichen der in Fig. 2 skizzierten Endstellung eine Verschwenkung des Gelenkkopfes mit dem Gelenkholm um den Raststift RS in der Gegenstruktur GSE ein. Dabei wird die Schwenkachse SA innerhalb der Kulissenführung AK
des Gelenkkopfes verschoben und presst das Dämpfungselement DE, welches vorzugsweise bereits in der in Fig. 1 und Fig. 2 gezeichneten Position elastisch vorgespannt ist, weiter zusammen. Das zusammengepresste Dämpfungselement wirkt der weiteren Verschwenkung von Gelenkkopf und Gelenkholm um den Raststift RS entgegen, wobei die rückstellende Kraft des Dämpfungselements DE mit zunehmender Verschiebung der Schwenkachse SA innerhalb der Kulisse AK zunimmt. Hierdurch wird die Bewegung des Gelenkholms GH bei Erreichen der in Fig. 2 skizzierten ersten Endstellung nicht abrupt abgebrochen, was grosse Belastungen von Gelenkkopf und feststehendem Gelenkteil zur Folge hätte, sondern die Bewegung schwingt gedämpft über die in Fig. 2 skizzierte Endstellung maximal bis zu einer zweiten Endstellung nach Fig. 3 aus. Die Rückstellkraft des komprimierten Dämpfungselements DE in Fig. 3 bewegt danach den Gestängeholm GH wieder zurück in die erste Endstellung nach Fig. 2. Ein Vorsprung VS des feststehenden Gelenkteils liegt in der Betriebsstellung nach Fig. 1 und in der ersten Endstellung nach Fig. 2 sowie während der Verschwenkung zwischen diesen beiden Stellungen nahe an dem im wesentlichen kreiszylindrischen Abschnitt der Mantelfläche des Gelenkkopfes an und verhindert weitgehend das Eindringen von Schmutz. Bei der Weiterverschwenkung über die erste Endstellung hinaus taucht der Vorsprung VS in eine Vertiefung VK des Gelenkkopfes ein.
In der in Fig. 2 skizzierten Endstellung, welche als Ruheposition angesehen werden kann, liegt der Gelenkholm dicht beim Gehäuse GE. Der Raststift RS in der Gegenstruktur GSE sichert den Gestängeholm GH gegen Rückschwenken in Richtung der in Fig. 1 skizzierten Betriebsstellung. Der Gestängeholm GH kann in dieser Stellung auch als Tragegriff für das Gerät dienen. Das Gehäuse des Geräts zeigt vorteilhafterweise unterhalb der Handgriffanordnung in deren erster Endstellung eine Aussparung, vorzugsweise, indem zwischen Vorderrädern ein Freiraum vorgesehen ist. Die Handgriffanordnung kann dann
bei einem Weiterschwenken über die erste Endstellung hinaus in eine solche Gehäuseaussparung eintauchen. Das Gestänge kann vorteilhafterweise längenveränderbar sein, vorzugsweise in Form eines teleskopierbaren Holms, und insbesondere in der ersten Endstellung eine geringere Länge aufweisen als in der Betriebsstellung und in letzterer nicht oder nur geringfügig über die vordere Begrenzung des Gerätegehäuses hinausragen.
Anstelle der bezüglich des feststehenden Gelenkteils GG ortsfesten Schwenkachse SA und der Führungskulisse AK im Gelenkkopf kann auch vorgesehen sein, dass die Schwenkachse SA definiert im Gelenkkopf gelagert ist und die Führungskulisse im feststehenden Gelenkteil ausgebildet ist.
Das skizzierte Ausführungsbeispiel stellt nur eine bevorzugte Möglichkeit der vorteilhaften Endlagendämpfung eines Gestänges für ein gattungsgemäßes Gerät dar. Die Dämpfung kann auch auf andere Arten erfolgen. Insbesondere kann auch der Endanschlag für die erste Endstellung des Gestänges entgegen einer Rückstellkraft eines elastischen Dämpfungselements verschiebbar sein.
Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.