Verlegehilfe für einen Fußbodenbelag
Technisches Gebiet
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verlegehilfe für einen Fußbodenbelag mit wenigstens einem Abstandhalter zwischen einer von einem Unterboden aufragenden Wand und der der Wand zugekehrten Stirnseite des auf dem Unterboden zu verlegenden Fußbodenbelages zur Ausbildung einer Anschlußfuge.
Stand der Technik
Um bei Fußböden Wärmedehnungen des Bodenbelages zu berücksichtigen, werden zwischen dem vorzugsweise schwimmend auf einem Unterboden verlegten Bodenbelag und den die Bodenfläche begrenzenden, vom Unterboden aufragenden Wänden Anschlußfugen frei gelassen, die nach dem Verlegen des Fußbodenbelages beispielsweise durch Sockelleisten abgedeckt werden. Zur Einhaltung einer vorgegebenen Fugenbreite kommen Verlegehilfen zum Einsatz, die als gegebenenfalls hinsichtlich der Abstandsweite einstellbare Abstandhalter ausgebildet sind (DE 295 14 833 U1) und nach dem Verlegen des Fußbodenbelages wieder entfernt werden müssen, um im Bereich der Anschlußfuge Raum für einen Dehnungsausgleich zu schaffen.
Darüber hinaus sind Spanneinrichtungen bekannt, mit deren Hilfe das Fügen der Belagteile über Nut-Federverbindungen bei schwimmend verlegten Fußbodenbelägen erleichtert wird. Zu diesem Zweck wurde unter anderem vorgeschlagen (DE 199 40 307 A1), in die Anschlußfugen zwischen dem Fußbodenbelag und den Wänden Federkörper unter einer ausreichenden Vorspannung einzusetzen, so daß die von gegenüberliegenden Stirnseiten auf den Fußbodenbelag einwirkenden Federkräfte die einzelnen Belagteile gegeneinander drücken und den gesamten Fußbodenbelag unter Einhaltung gleichmäßiger
Anschlußfugen zentrieren. Wegen der notwendigen Vorspannung der Federkörper können diese allerdings nicht als Abstandhalter zur Ausbildung einer Anschlußfuge vorgegebener Breite insbesondere während des Verlegens der wandseitigen Belagteile verwendet werden.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Verlegehilfe für einen Fußbodenbelag der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, daß die wandseitigen Belagteile in einem vorgegebenen Abstand von der Wand einen die Verlegearbeiten vereinfachenden Anschlag finden, der jedoch nach dem Verlegen des Fußbodenbelages nicht entfernt zu werden braucht.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Abstandhalter aus einem nach einem Überwinden eines vorgegebenen Formänderungswiderstandes in Abstandsrichtung nachgiebigen, auf dem Unterboden aufliegenden Stützkörper besteht.
Da zufolge dieser Maßnahme ein in Abstandsrichtung nachgiebiger Stützkörper den die Breite der Anschlußfuge bestimmenden Verlegeanschlag für die wandseitigen Belagteile bildet, wird der nachträgliche Dehnungsausgleich im Bereich der Anschlußfuge durch diese Stützkörper nicht verhindert, so daß diese Abstandhalter nach dem Verlegen des Fußbodenbelages nicht mehr aus der Anschlußfuge entfernt werden müssen. Voraussetzung ist allerdings, daß diese Stützkörper einen Formänderungswiderstand aufweisen, der einerseits für die Funktion eines Abstandhalters ausreichend hoch, anderseits aber niedrig genug ist, um den Dehnungsausgleich des Fußbodenbelages nicht zu behindern. • Diese Forderung läßt sich ohne weiteres erfüllen, wobei ein günstiger Formänderungswiderstand beispielsweise in einer einfachen Versuchsreihe ermittelt werden kann.
Wegen des möglichen Verbleibens der Stützkörper in der Anschlußfuge zwischen Wand und Fußbodenbelag sollen die Stützkörper die Abdeckung der
Anschlußfuge beispielsweise mit Hilfe einer Sockelleiste nicht beeinträchtigen. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, die Stützkörper mit einer höchstens der Dicke des Bodenbelages entsprechenden Höhe zu versehen, so daß sich die auf dem Unterboden aufruhenden Stützkörper innerhalb der Querschnittsfläche der Anschlußfuge befinden.
Obwohl es bei den erfindungsgemäßen Abstandhaltern auf deren Nachgiebigkeit in Abstandsrichtung und nicht auf eine Federwirkung ankommt, ergeben sich vorteilhafte Konstruktionsbedingungen, wenn die Stützkörper federelastisch ausgebildet sind. Unter den möglichen, vielfältigen konstruktiven Ausführungsformen federelastischer Stützkörper ergeben sich besondere Vorteile für Stützkörper aus einer wellenförmig gekrümmten, hochkant auf dem Unterboden aufliegenden Blattfeder, deren in Abstandsrichtung gemessene, entspannte Stützlänge der Sollbreite der Anschlußfuge entspricht. Solche wellenförmig gekrümmte Blattfedern stellen eine Gleitbewegung ihrer Abstützstellen an der Stirnseite des Bodenbelages bzw. an der Wand und damit einen ausreichen niedrigen Formänderungswiderstand für den Dehnungsausgleich sicher, ohne den Ausgleichsbereich praktisch einzuschränken, weil ja diese Blattfedern zwischen Wand und Fußbodenbelag flachgedrückt werden können.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Verlegehilfe für einen Fußbodenbelag in einer vereinfachten Draufsicht und Fig. 2 diese Verlegehilfe in einem Schnitt nach der Linie II - II der Fig. 1.
Weg zur Ausführung der Erfindung
Zum Verlegen eines in den Fig. 1 und 2 strichpunktiert angedeuteten Fußbodenbelages 1 auf einem Unterboden 2 wird im allgemeinen von einer die Fußbodenfläche begrenzenden, vom Unterboden aufragenden Wand 3 ausgegan-
gen, entlang der zunächst eine Reihe von Belagteilen 4 unter Freihaltung einer Anschlußfuge 5 verlegt wird, bevor an diese Belagteilreihe weitere Belagteile reihenweise angesetzt werden. Um einen vorgegebenen Abstand zwischen der Wand 3 und dem Fußbodenbelag 1 und damit eine entsprechende Breite der Anschlußfuge 5 sicherzustellen, werden Abstandhalter in Form von Stützkörpern 6 eingesetzt, die vor dem Verlegen der wandseitigen Belagteile 4 im Anschluß an die Wand 3 auf den Unterboden 2 aufgelegt werden und einen Verlegeanschlag für die Belagteile 4 bilden. Zum Unterschied zu herkömmlichen Abstandhaltern sind die erfindungsgemäßen Stützkörper 6 nach Überwindung eines entsprechenden Formänderungswiderstandes in Abstandsrichtung nachgiebig ausgebildet, so daß nach dem Verlegen des Fußbodenbelages 1 die Stützkörper 6 in der Anschlußfuge 5 verbleiben können, ohne den durch die Anschlußfuge 5 ermöglichten Dehnungsausgleich zu gefährden. Voraussetzung für die Stützkörper 6 ist somit, daß deren unbelastete, in Abstandsrichtung gemessene Stützlänge 7 der Sollbreite der Anschlußfuge 5 gleich ist, damit durch die Stützkörper 6 ein einsprechender Verlegeanschlag für die Belagteile 4 sichergestellt werden kann. Wird nach dem Verlegen des Fußbodenbelages 1 ein Dehnungsausgleich erforderlich, so werden die Stützkörper 6 in Abstandsrichtung mit Druckkräften beaufschlagt, die den vorgegebenen Formänderungswiderstand übersteigen, so daß die Stützkörper 6 nachgeben und eine Verlagerung der Stirnseite des Fußbodenbelages 1 zulassen.
Die Stützkörper 6 können in unterschiedlicher konstruktiver Ausführung vorgesehen werden, weil es ja lediglich darum geht, nicht nur einen Verlegeanschlag zu bilden, sondern nach einer Überwindung des vorgegebenen Formänderungswiderstandes auch einen Dehnungsausgleich durch eine ausreichende Nachgiebigkeit in Abstandsrichtung zu ermöglichen. Diese Nachgiebigkeit kann beispielsweise durch Schaumwerkstoffe erreicht werden. Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich allerdings, wenn federelastische Stützkörper 6 vorgesehen werden, vorzugsweise in Form von gewellten Blattfedern 8, die hochkant auf dem Unterboden 2 aufgelegt werden und im Bereich der einander gegenüberliegenden, die Stützlänge 7 bestimmenden Wellenberge 9, 10 an der Wand 3 und an der Stirnseite der Belagteile
4 anliegen. In der entspannten Ausgangslage bilden die Blattfedern 8 den Verlegeanschlag für die Belagteile 4 und können im Bedarfsfall unter Überwindung der Federkraft zwischen der Wand 3 und der Stirnseite des Fußbodenbelages 1 zum Dehnungsausgleich flachgedrückt werden, so daß eine Entnahme der Stützkörper 6 aus der Anschlußfuge 5 nach dem Verlegen des Fußbodenbelages 1 nicht notwendig ist, obwohl eine solche Entnahme selbstverständlich möglich ist.