Kanallager
Die Erfindung betrifft ein Kanallager mit mindestens einer Regalgasse und senkrecht zur Regalgasse angeordneten Lagerkanälen mit je mindestens zwei senkrecht zur Regalgasse hintereinander angeordneten Lagerplätzen, wobei in der Regalgasse ein verfahrbarer Horizontalförderer zum Transport von
Lasten von und zu den Lagerkanälen vorgesehen ist.
Ein Kanallager ist in der EP 1 045 806 B1 beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kanallager der eingangs genannten Art zu schaffen, in dem Lasten besonders schnell und effektiv ein- und ausgelagert werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Kanallager mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Bei einem Kanallager mit mindestens einer Regalgasse und senkrecht zur Regalgasse angeordneten Lagerkanälen mit je mindestens zwei senkrecht zur Regalgasse hintereinander angeordneten Lagerplätzen, wobei in der
Regalgasse ein verfahrbarer Horizontalförderer zum Transport von Lasten von und zu den Lagerkanälen vorgesehen ist, ist es erfindungswesentlich, daß der Horizontalförderer mindestens zwei unabhängig voneinander betreibbare Lastplätze aufweist. Dadurch kann das Kanallager besonders schnell und
effektiv beladen und entladen werden, da das Einlagern in zwei Lagerkanälen gleichzeitig möglich ist bzw. eine am Anfang des Lagerkanals stehende Last auf dem Horizontalförderer zwischengelagert werden kann, so daß eine dahinterstehende und tatsächlich angeforderte Last sehr schnell entnommen werden kann. Derartige Kanallager werden insbesondere als Kühllager betrieben.
Bevorzugt ist der Abstand der Lastplätze auf dem Horizontalförderer entsprechend dem Abstand von zwei benachbarten Lagerkanälen ausgebildet, so daß ein paralleler Ein- oder Auslagerungsprozeß in zwei benachbarten
Lagerkanälen erfolgen kann. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Horizontalförderer aus zwei miteinander koppelbaren Horizontalförderern mit je einem Lastplatz ausgebildet. Auf diese Weise können auch Horizontalförderer mit einer Mehrzahl von Lastplätzen zusammengekoppelt werden. In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist der Horizontalförderer als ein durchgängig ausgebildetes Fördergerät ausgebildet, bei dem die Seitenelemente einstückig ausgebildet sind und auf diese Weise ein besonders stabiles und auch preisgünstig herzustellendes Gerät als Horizontalförderer einsetzbar ist. Der Horizontalförderer weist bevorzugt ein Antrieb zum Transport einer Last senkrecht zum Horizontalförderer von oder zu einem Lagerkanal auf. Mit diesem Antrieb wird die Last vom Horizontalförderer senkrecht zum Laufweg des Horizontalförderers geschoben. Bevorzugt ist ein zweiter Antrieb vorgesehen, der für den Antrieb des Horizontalförderers selbst ausgelegt ist. Bevorzugt ist der Antrieb des Horizontalförderers mit dem Lagerkanal derart koppelbar, daß eine Bewegung der Lasten im Kanallager durch den Antrieb des Horizontalförderers erfolgt. Dazu ist bevorzugt am Horizontalförderer eine Kupplung vorgesehen, die in einer alternativen Ausgestaltung auch an jedem Lagerkanal vorgesehen sein kann, und mit der ein Antriebsmittel, insbesondere eine Förderkette, im Kanallager angetrieben wird. Auf diese Weise wird die Anbringung von
Motoren in jedem einzelnen Lagerkanal vermieden. Das Kanallager kann dadurch besonders einfach und preisgünstig hergestellt werden. Dieses Merkmal kann auch als eigenständiger Erfindungsgedanke bei einem Kanallager der eingangs genannten Art betrachtet werden.
In einer anderen bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung weist der Horizontalförderer eine Prüf- und Spanneinrichtung auf, mit der die Antriebsmittel, insbesondere die Ketten der Lagerkanäle geprüft und gegebenenfalls nachgespannt werden können. Dies erfolgt bevorzugt durch eine
Verschiebung der Laufräder, auf denen die Ketten der Lagerkanäle laufen. In einer anderen bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung weist der Horizontalförderer eine Reinigungseinrichtung zur Reinigung von Antriebsmitteln, insbesondere einer Kette, der Lagerkanäle auf. Mit einem derartig ausgebildetem Kanallager, kann der Konstruktions- und Wartungsaufwand der einzelnen Lagerkanäle minimiert werden und die wesentlichen Schritte auf den Horizontalförderer verlagert werden. Insgesamt ist dadurch ein besonders einfacher und günstiger Betrieb möglich.
In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das
Kanallager mehrere Ebenen auf. Bevorzugt ist nicht nur eine Ebene, sondern sind mindestens zwei Ebenen und bevorzugt alle Ebenen derart ausgebildet, daß in jeder Ebene Horizontalförderer vorgesehen sind, die zwei unabhängig von einander betreibbare Lastpiätze aufweisen. Dadurch wird die Arbeitsgeschwindigkeit des Lagers weiter erhöht. Bevorzugt sind die mehreren
Ebenen des Kanallagers mit Hilfe von Vertikalförderern miteinander verbunden. Die Vertikalförderer weisen dabei bevorzugt ebenfalls zwei nebeneinander angeordnete Aufnahmeplätze auf. Diese sind bevorzugt vom Horizontalförderer aus bedienbar. In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Kanallager bzw. sind die wesentlichen Elemente und
Bauelemente des Kanallagers aus Holzleimbindern aufgebaut. Diese sind gegenüber Stahl gewichtssparend und insbesondere auch in Kühlanlagen wesentlich besser begehbar als Stahlträger, auf denen sich leicht rutschige Eisschichten bilden. Ein weiterer Aspekt die Erfindung besteht in dem oben beschriebenen Verfahren zum Betrieb des Kanallagers.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Im einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen in:
Figur 1 : Ein Kanallager im Bereich eines Vertikalförderers in Seitenansicht in einer Position I; Figur 2: das Kanallager im Bereich des Vertikalförderers gemäß Figur 1 in einer Draufsicht; Figur 3: das Kanallager im Bereich des Vertikalförderers in einer Seitenansicht bei der Auslagerung; Figur 4: eine Draufsicht auf das Kanallager gemäß Figur 3; Figur 5: das Kanallager im Bereich des Verikalförderers in einer Seitenansicht in einer zweiten Position; Figur 6: eine Draufsicht auf das Kanallager gemäß Figur 5; Figur 7: eine Draufsicht auf einen größeren Bereich des Regallagers bei der Auslagerung; Figuren 8 - - 10 Draufsichten auf ein erfindungsgemäßes Kanallager bei unterschiedlichen Verfahrensstätten.
In Figur 1 ist ein Kanallager 1 dargestellt, daß eine Außenwand 4 aufweist, die im unteren Bereich einen Durchbruch zum Einführen von Lasten 2 aufweist. Die Lasten 2 werden auf einer Zuführbahn 3 durch den Durchbruch in das Kanallager 1 und dort insbesondere zu einem Vertikalförderer 10 geführt. Der
Vertikalförderer 10 ist fahrstuhlartig ausgebildet und führt die Lasten 2 zu einer der gewünschten Ebenen 8 des Kanallagers. Die einzelnen Ebenen 8 zeigen in der Seitenansicht der Figur 1 den Beginn der einzelnen Lagerkanäle 9. Diese sind parallel zum Vertikalförderer 10 angeordnet. Aus der Draufsicht der Figur 2, in der nur eine Ebene 8 des Kanallagers zu erkennen ist, zeigt sich, daß der Vertikalförderer 10 parallel zu Beginn der einzelnen Lagerkanäle 9 angeordnet ist, so daß der Vertikalförderer 10 seitlich neben einer Lagergasse angeordnet ist. Der Horizontalförderer 20 weist Rollen auf, mit den er auf Schienen der Lagergasse 5 entlang läuft. Der Horizontalförderer 20 weist zwei Lastplätze 22 und 23 auf, die jeweils Antriebe zum Verschieben von auf den
Lastplätzen 22 und 23 gelagerten Lasten in Richtung der Pfeile 24 und 25 aufweisen, so daß die Lasten senkrecht zur Laufrichtung des Horizontalförderers 20 gemäß Pfeil 21 in die Lagerkanäle 9 eintransportiert werden können. Die Last 2 wird also zunächst gemäß des Pfeils 11 in den
Vertikalförderer eingeschoben und dann vom Vertikalförderer 10 in die gewünschte Ebene transportiert. Entsprechend des Doppelpfeils 11 kann die Last 2 dann aus dem Vertikalförderer 10 in den ersten Lagerkanal 9 weitergeschoben werden und entweder mit den dort vorgesehenen Antriebs- mittein 29, insbesondere eines Kettenantrieb in den Lagerkanal 9 gehalten oder auf den Vertikalförderer 20 verschoben werden, wobei der Vertikalförderer 20 dann entlang der Lagergasse 5 verfährt und die Last in einem beliebigen anderen Lagerkanal 5 ablädt. Entsprechend der Darstellung der Doppelpfeile 24, 25 greift dabei ein auf dem Horizontalförderer 20 vorgesehener Antrieb mit einer Kupplung in ein entsprechendes Gegenstück der Lagerkanäle 9 ein, so daß die Antriebsmittel 29 des Lagerkanals 9 vom Horizontalförderer 20 aus angetrieben werden. Die beiden Lastplätze 22 und 23 des Horizontalförderers 20 sind derart auf dem Horizontalförderer 20 angeordnet bzw. ausgerichtet, daß sie genau nebeneinander vor zwei nebeneinander liegenden Lagerkanälen 9 positioniert sind.
In den Figuren 3 und 4 ist eine Auslagerungssituation vergleichbar zu den Figuren 1 und 2 dargestellt. Im Unterschied zu den Figuren 1 und 2 ist hier insbesondere zu beiden Seiten der Lagergasse 5 je ein Vertikalförderer 10 angeordnet, wobei hier auch eine Be- oder Entladungssituation dargestellt ist, bei der der Horizontalförderer 20 bis seitlich neben den Vertikalförderer 10 verfährt und die Last bei dieser Ausführungsform auch von dem Vertikalförderer 10 in die Lagergasse 5 auf den Horizontalförderer 20 übergeben wird.
In den Figuren 5 und 6 ist wieder eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf das Kanallager gemäß der Figuren 1 und 2 dargestellt. In Figur 7 ist eine Gesamtdraufsicht auf das Kanallager bei der eine Auslagerung dargestellt wird. An die Regalgasse 5 schließen sich hier zu beiden Seiten Lagerkanäle 9 mit jeweils darin angeordneten Antriebsmitteln 29, insbesondere Ketten an.
Diese werden vom Horizontalförderer 20 mit seinen Lastplätzen 22 und 23 angetrieben. Der erste neben den Vertikalförderern 10 angeordnete Lagerkanal 9 ist insofern besonders ausgestaltet, als mehrere Vertikalförderer 10 auf diesen Lagerkanal 9 Zugriff haben und dieser Lagerkanal 9 als Puffer
verwendet werden kann, aus dem Ware besonders schnell entnommen werden kann.
In Figur 8 ist eine Draufsicht auf einen größeren Abschnitt eines erfindungs- gemäßen Kanallagers dargestellt. Dieser weist zwei Lagergassen 5 auf, an die sich jeweils Lagerkanäle 9 zu beiden Seiten erstrecken. Die Lagerkanäle 9 sind auch hier jeweils senkrecht zu den Lagergassen 5 ausgebildet und können hintereinander mehrere Lasten 2 aufnehmen, die jeweils in einen Lagerkanal gelagert sind. Derartige Kanallager sind bevorzugte Kühllager. Im Gegensatz zu den vorher beschriebenen Lagern ist hier der Vertikalförderer 10 mit einem Hebeschacht 12 und einem Lagerschacht 13 ausgebildet, d. h., daß der Vertikalförderer 10 die Last zunächst fahrstuhlartig im Hebeschacht 12 nach Zuführung über die Zuführbahn 3 anhebt und dann entsprechend dem Pfeil 11 in den Lagerschacht 13 absetzt, so daß die Last im Lagerschacht 13 verbleibt und dort auf den Abtransport durch den Horizontalförderer 20 wartet, während der Vertikalförderer 10 im Hebeschacht 12 wieder nach unten verfahren kann und die nächste Last in die entsprechend gewünschte Ebene anheben und dort im Lagerschacht 13 ablegen kann. Die einzelnen Plätze in den Ablageschächten 13 weisen ebenso wie die Lagerkanäle 9 integrierte Antriebsmittel 29, insbesondere Kettenantriebe auf, die vom Horizontalförderer
20 aus angetrieben werden. In Figur 8, linken Lagergasse 5, ist der Horizontalförderer 20 mit seinen Lastplätzen 22 und 23 gekoppelt, während in der Figur 8, rechten Lagergasse 5, zwei einzelne bzw. ein entkoppelter Horizontalförderer 20 betrieben wird, wobei eine in Bereitschaft zur Entgegenahme des nächsten Lastauftrags ist, während der zweite
Horizontalförderer mit einer Last sich auf dem Rückweg befindet. In den Figuren 9 und 10 sind zur Figur 8 vergleichbare Situationen dargestellt.