Beschreibung Vorrichtung zum Herstellen eines Brühgetränkes
[001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen eines Brüh- getränkes der im Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten Art.
[002] Eine solche Vorrichtung ist z.B. eine übliche Haushaltskaffeemaschine, die einen Sockel, der die Elektrik und die Heizung aufnimmt und mit einer Warmhalteplatte zum Aufstellen einer angepassten Kaffeekanne oder einer Karaffe versehen ist, einen Träger, der vom Sockel nach oben vorsteht und üblicherweise den Wassertank und die Steigleitung für das heiße Wasser aufnimmt, und einen Überlauf, der vom Träger seitwärts vorsteht, sich über die auf der Warmhalteplatte stehende Kaffeekanne erstreckt und die Heißwasserverteileinrichtung aufnimmt, umfasst. Bei manchen Kaffeemaschinen ist die Kaffeekanne eine Thermoskanne, so dass die Warmhalteplatte auch entfallen kann. Unterhalb des Überlaufs ist der Filter angeordnet. Im Überlauf entspannt sich der Wasserdampf, bevor er als heißes Wasser in den Filter tropft. Dadurch ist der Überlauf beim Brühvorgang ständig mit heißem Wasserdampf in Berührung, und sollte demzufolge möglichst aus einem Material bestehen, das auch auf Dauer gegen Heißwasser beständig ist. Dagegen werden an das Material des Trägers weniger Anforderungen im Hinblick auf eine Wärmestabilität, sondern eher Anforderungen im Hinblick auf eine ausreichende Festigkeit gestellt. Gegenwärtig . werden jedoch der Träger und der Überlauf in ihren wesentlichen Teilen einstückig aus einem einzigen Material, bevorzugt einem einzigen Kunststoff, gefertigt. Man muss deshalb notgedrungen Kompromisse eingehen, was die Materialauswahl betrifft. Gegenwärtig wird demzufolge auch der Träger aus dem warmfesten, lebensmittelechten Material des Überlaufs gefertigt. Dies erfordert jedoch einen relativ komplizierten Aufbau des Spritzwerkzeuges, wobei durch Schrumpfungsprozesse des Kunststoffes niemals auszuschließen ist, dass sich das Teil verzieht, so dass beispielsweise der Überlauf nicht mehr genau im rechten Winkel zum Träger steht.
[003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Herstellen eines Brühgetränkes, insbesondere eine Kaffeemaschine bereitzustellen, die auf konstruktiv einfache Weise exakter und preisgünstiger herzustellen ist.
[004] Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[005] Die erfmdungsgemäß zweigeteilte Ausbildung von Überlauf und Träger bietet bei herstellungstechnisch und konstruktiv einfachster Ausgestaltung eine Reihe von Vorteilen. So ist beispielsweise das Werkzeug zum Spritzgießen der Teile wesentlich einfacher aufzubauen.
[006] Nach einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Herstellen eines Brühgetränkes, die insbesondere eine Kaffeemaschine sein kann, umfassen der
Überlauf und der Träger unterschiedliche Materialien. Dadurch kann die Materialauswahl für die beiden Teile möglichst genau auf die zu -erwartenden Belastungen im Betrieb abgestimmt werden, ohne dass ein Kompromiss gessucht werden muss, da zumindest die relevanten Teile des Überlaufs und des Trägers aus unterschiedlichen Materialien bestehen können.
[007] Zusätzlich oder alternativ können durch die getrennte /Ausbildung von Überlauf und Träger Maßabweichungen zwischen den Teilen ausgeglichien werden. Dies betrifft insbesondere eine gemäß einer bevorzugten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen Winkeleinstellung, mit der der Überlauf mögli-chst rechtwinklig zum Träger bzw. möglichst waagerecht eingestellt werden kann, wobei z.B. auch eine durch das Eigengewicht und die Hebelwirkung bedingte Absenkung des Überlaufs ausgeglichen werden kann.
[008] Wenn die Winkeleinstellung insbesondere eine Anlagefläche und eine Schwenkkante umfasst, dann ist die Winkeleinstelleinrichtung konstruktiv einfach auszuführen, wobei eine Arretiereinrichtung für den eingestellten Winkel vorhanden ist.
[009] Noch einfacher wird die Konstruktion, wenn als Arretiereinrichtung für die Winkeleinstellung die Befestigungseinrichtung vom Überlauf am_ Träger verwendet wird, wie dies nach einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen ist.
[010] Wenn nach einer weiteren Variante an der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Befestigungseinrichtung zwischen dem Träger und einer Abdeckung des Überlaufs angeordnet ist, so erhöht sich die Stabilität.
[011] Die Anordnung der Befestigungseinrichtung an einem oberen Teil eines Verbindungsbereichs zwischen Überlauf und Träger trägt zusätzlich zur Stabilität bei.
[012] Die Schwenkkante wird bevorzugt in einem unteren Teil eines Verbindungsbereichs zwischen Überlauf und Träger vorgesehen, da auf diese Weise die Winkeleinstellung besonders zweckmäßig vorgenommen werden kann.
[013] Eine Schraubverbindung als Befestigungseinrichtung zwischen dem Überlauf und dem Träger stellt eine besonders bevorzugte und einfach zu montierende Möglichkeit dar.
[014] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Herstellen eines Brühgetränkes in Form einer Kaffeemaschine wird nachfolgend exemplarisch anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es- zeigen:
[015] Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgebildete Kaffeemaschine in schematischer, perspektivischer Darstellung,
[016] Fig. 2 eine perspektivische Draufsicht auf den Überlauf der Kaffeemaschine nach Fig. 1 in Teildarstellung, und
[017] Fig. 3 den Schnitt ÜI-III aus Fig. 1.
[018] Die Fig. 1 zeigt in perspektivischer, stark schematisierter Darstellung eine Kaffeemaschine 1, die im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispieles in der Art einer üblichen Haushaltskaffeemaschine ausgebildet ist. Die Kaffeemaschine 1 enthält im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Gehäuse 2, das im gewünschten Design geformt ist und ein Sockelgehäuse 2a, ein Trägergehäuse 2b und ein Überlaufgehäuse 2c umfasst. Im Sockelgehäuse 2a ist die übliche Elektrik und die Heizung untergebracht, die über einen Betätigungsknopf 3 ein- und ausgeschaltet werden kann. Die Oberseite des Sockelgehäuses 2a ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispieles mit einer Warmhalteplatte 4 versehen. An einer Seite des Sockelgehäuses 2a erstreckt sich das Trägergehäuse 2b rechtwinklig nach oben und endet am Überlaufgehäuse 2c, wobei das Überlaufgehäuse 2c vom Träger 2b in einen rechten Winkel vorsteht und sich über die Warmhalteplatte 4 erstreckt. An der Unterseite des Überlaufgehäuses 2c befindet sich der übliche Filtertopf 5.
[019] Soll Kaffee gebrüht werden, so wird in den sich im Trägergehäuse 2b befindenden Wassertank Wasser und in den Filtertopf 5 Kaffeemehl eingefüllt. Dann wird über den Betätigungsknopf 3 die Heizung angeschaltet, das Wasser erwärmt und in den Überlauf im Überlaufgehäuse 2c gedrückt, wo das heiße Wasser verteilt austritt und in den Filter 5 tropft, dort das Kaffeemehl extrahiert und anschließend in eine nicht gezeigte, unterhalb des Filters 5 angeordnete nicht dargestellte Kaffeekanne oder Karaffe läuft. Umfasst die Kaffeemaschine 1 keine Warmhalteplatte 4, so kann als Kaffeekanne bevorzugt eine Thermoskanne verwendet werden.
[020] In den Fig. 2 und 3 ist ein Überlauf 6 dargestellt, der im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispieles innerhalb des Überlaufgehäuse 2c untergebracht ist. Als Überlaufό sollen insbesondere alle diejenigen Teile im Überlaufgehäuse 2c angesehen werden, die mit dem überhitzten Wasser aus der Heizung in Kontakt stehen und demzufolge aus einem wärmebeständigen, lebensmittelechten Material bestehen sollten. Dies sind im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Funktionsteil in Form eines Verteilers 7, der mit einem Anschlussstutzen 8 zum Anschluss an die Steigleitung von der Heizung versehen ist, und eine Abdeckung 9. Der Verteiler 7 ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels über eine Schnapp- oder Rastverbindung mit der Abdeckung 9 fest und kraftübertragend verbunden. Die Konstruktion des Überlaufs 6 mit dem Verteiler 7, dem Anschlussstutzen 8 und der Abdeckung 9 ist dem Fachmann bekannt, und wird demzufolge nicht näher erläutert.
[021] Der Überlauf 6 ist als gesondertes Teil hergestellt und wird über eine Befestigungseinrichtung 10 so an einem als gesondertes Teil ausgebildeten Träger 11 der Kaffeemaschinen befestigt, dass der Überlauf 6 vom Träger 11 im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels möglichst unter einem Winkel von 90° vorsteht und horizontal
ausgerichtet ist. Der Winkel zwischen dem Träger 11 und dem Überlauf 6 k:ann jedoch an das gewünschte Design der Kaffeemaschine 1 angepasst werden.
[022] Zwischen dem Träger 11 und dem Überlauf 6 ist ein Verbindungsbereicli 12 in Form einer im Wesentlichen vertikalen Trennungsebene ausgebildet, die eine vorbestimmte vertikale Höhe aufweist.
[023] Die Befestigungseinrichtung 10 umfasst im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels eine Schraube 13, die sich durch eine Schrauböffnung 14 am Träger 11 und in einen Schraubdom 15 am Überlauf 6, insbesondere an der Abdeckung 9 «des Überlaufs 6, hineinerstreckt und den Überlauf 6 am Träger 11 befestigt.
[024] Die Schrauböffnung 14 ist bevorzugt im oberen Bereich der Verbindungsebene 12 angeordnet.
[025] Im unteren Bereich der Verbindungsebene 12, d.h. rechtwinklig beabstaxidet zur Befestigungseinrichtung 10, liegt der Überlauf 6 mit einer Kante 16 an einer Anlagefläche 17 des Träges 12 an. Die Kante 16 ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels als Schwenkkante ausgebildet und bildet in ihrer Anlage an cier Anlagefläche 17 einen Schwenkpunkt zum Verschwenken des Überlaufs 6 relativ zum Träger 11 entlang des Doppelpfeils V. Dadurch wird eine Wiiikelverstelleiαrichtung geschaffen, die es gestattet, den Überlauf 6 genau im vorbestimmten Winkel zum Träger 11, also bevorzugt mit einem Winkel von 90° selbst beim Vorhandexisein von Herstellungstoleranzen, auszurichten. Dieser gewünschte Winkel wird ansc-hließend durch Arretierung des Überlaufs 6 am Träger 11 in der gewünschten Stellung fixiert. Die Arretierung kann durch die Befestigungseinrichtung 10 erfolgen, in denn man die Schraube 13 stärker oder weniger stark anzieht. Zweckmäßigerweise ist dabei die Schraube 13 selbstschneidend oder wird durch andere Mittel, wie beispielsweise einen Sprengring oder dgl., in der gewünschten Einschraubstellung gehalten. Die Befestigungseinrichtung 10 dient demnach gleichzeitig als Arretiereinrichtung. Zusätzlich oder alternativ kann die gewünschte Winkeleinstellung durch Abstandsrippc n oder hül- senförmige Abstandshalter 18, die in unterschiedlicher Länge vorrätig gehalten werden oder auf unterschiedliche Längen zuschneidbar sind, eingestellt werden.
[026] Die Schwenkkante 16 ist bevorzugt an der Stirnseite einer dünnen, begrenzt biegbaren Wand 19 angeordnet, die auf einer Konsole 20 des Trägers 11 aufliegt und dort gegebenenfalls angeschraubt werden kann, sobald der Winkel eingestellt wurde.
[027] Durch die beschriebene Ausgestaltung kann somit der Überlauf 6 bzw. zumindest die mit dem heißen Wasser in Berührung kommenden Teile des Überlaufs 6 aus einem lebensmittelechten und wärmebeständigen Material gefertigt sein, während das Material des Trägers 11 im Hinblick auf seine Festigkeitseigenschaften ausgewählt werden kann. Gegebenenfalls kann der Überlauf 6 direkt am als Träger 11 ausgebildeten Trägergehäuse 2b befestigt werden, wenn der dadurch auf der Außenseite
sichtbare Verbindungsbereich 12 nicht stört. In Abwandlung der beschriebenen und gezeichneten Ausfuhrungsbeispiele kann die
Durchgangsöffnung am Überlauf und der Schraubdom am Träger vorgesehen werden. Die Anordnung der Befestigungseinrichtung und der Schwenkkante kann umgekehrt sein, d.h. die Schwenkkante kann oben und die Befestigungseinrichtung im Abstand darunterliegend angeordnet sein. Es ist weiterhin möglich, alternativ oder zusätzlich eine horizontale Winkeleinstellung vorzusehen, wobei die Arretiereinrichtung und die Schwenkkante horizontal beabstandet sind. Statt der Schraube können andere Befestigungsmittel verwendet werden. Auch kann die Befestigungseinrichtrung mehr als eine Schraube enthalten.