Verfahren und Vorrichtung zum Umspulen von Wickelgut
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewegung gewickelten Gutes von einem das Gut von einem Wickelvorrat abgebenden Abwickelelement zu einem das abgewickelte Gut aufnehmenden Aufwickelelement. Sie betrifft im Weiteren eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Anordnung.
Es gibt unterschiedlichste Materialien, Medien und Produkte, welche in gewickelter Form aufbewahrt werden und zum Zweck einer Umlagerung, beispielsweise für den Verkauf, oder im Zusammenhang mit ihrer Bearbeitung oder Verarbeitung von einem das Wickelgut bis dahin aufnehmenden Abwickelelement an andere Stelle transportiert und dort durch eine entsprechende Aufnahme, beziehungsweise ein Aufwickelelement, wieder aufgewickelt werden müssen. Zur Wahrung der Qualität des Wickelgutes oder aber auch zur Sicherstellung eines reibungslosen Ablaufs von Verarbeitungsvorgängen ist es dabei sehr häufig erforderlich, dass die auf das Wickelgut bei seiner Bewegung vom abgebenden Abwickelelement zum aufnehmenden Aufwickelelement wirkende Zugspannung innerhalb gewisser Toleranzen möglichst konstant gehalten wird. Entsprechende Forderungen bestehen beispielsweise in der Filmindustrie beziehungsweise der filmverarbeitenden Industrie im Zusammenhang mit dem Umspulen von Filmen, beispielsweise zum Zwecke ihrer Vervielfältigung oder ihrer Digitalisierung. Die nachfolgenden Darstellungen beziehen sich insbesondere auf diesen Anwendungsfall ohne jedoch die Erfindung hierauf zu beschränken.
Filme werden beim Umspulen von einer abgebenden auf eine aufnehmende Spule bewegt. Nach dem Stand der Technik erfolgt der erforderliche Filmtransport hierbei rein mechanisch oder elektromechanisch. Im Hinblick auf eine gleichbleibende Transportgeschwindigkeit für den Film tritt dabei das Problem zutage, dass sich die Durchmesser der filmabgebenden und der filmaufnehmenden Spule während des Umspulvorgangs ständig verändern. Infolgedessen ist die auf den Film während des Umspulvorgang wirkende
Zugspannung ohne entsprechende G$
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starken Schwankungen unterworfen, was, in unerwünschter Weise
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... insbesondere zu einem ungleichmäßigen Aufwickeln des Films auf die --Aufwickelspule führt. Zudem bewegt sich der Film, welcher beispielsweise zu
ϊner Digitalisierung, an einem ihn abtastenden optischen Element vorbeibewegt
selbst in dem Falle, dass die Winkelgeschwindigkeiten der abgebenden ι_ι d der aufnehmenden Spule konstant bleiben, aufgrund der sich ändernden Du i — zrhmesser des Wickelgutes mit unterschiedlicher Geschwindigkeit an dem Sensen r vorbei. In der Praxis ändern sich aber wegen der sich ändernden Masseverhäl fc *~ι isse auf den Spulen, genauer gesagt wegen der sich verringernden Kraft, i-nit welcher sich der stetig abnehmende Wickelvorrat auf der gebenden Abv\Λ ϊ - ^ l elspule dem Umspulvorgang widersetzt beziehungsweise wegen der ansteige BΓ-I. «den, zur Bewegung der sich füllenden Aufwickelspule erforderlichen Kraft, aucz rτ die Winkelgeschwindigkeiten der Spulen. Dabei variieren die WinkelgeschwincI I <^ keiten der gebenden und der durch einen Motor angetriebenen, aufnehm ^^ inden Spule sowohl relativ zueinander als auch absolut. Aufgrur- . <d außerdem variierender Materialeigenschaften und veränderlicher W cklur- ^sdichte beim gebenden Vorrat ist es daher nahezu unmöglich, die resultierend «s^ n Winkelgeschwindigkeiten der Spulen vorauszuberechnen und anhand da fc- <3ϊ gegebenenfalls erhaltener Ergebnisse auf eine gleichbleibende Zugspannun cg und/oder eine gleichbleibende Geschwindigkeit des sich durch oder an eine r- N/erarbeitungsvorrichtung, wie einem Abtastsensor, vorbeibewegenden Films Ei r— ifluss zu nehmen. Um diesen Problemen zu begegnen, wird ϊ r~* der Praxis häufig der sich verändernde Durchmesser beider Spulen
gemessen. Zur Führung und Feststellung des jeweiligen Bildstandes werci en dabei zumeist Zahnräder eingesetzt. Dies führt aber beispielsweise im Λ .r- c ivbereich, aufgrund häufig zu beobachtender Materialschrumpfungen ( des Films, infolge derer die
Filmperforation nicht mehr auf die entsprechend «sn Zahnräder passt, teilweise zu erheblichen Problemen. Zudem machen e=^ sich ändernde Filmformate erforderlich, jeweils die gesamte Zahnradmech snik hieran anzupassen, sofern dies überhaupt möglich ist. Im Hinblick darauf, dass die auf den Film wirkende Zugkraft, im Interesse einer gleichmäßigen Wicklung, nicht nur möglichst
konstant sein muss, sondern auch so bemessen sein muss, dass der Film schonend transportiert wird, werden entsprechende Filmtransportvorrichtungen in der Praxis mittels sehr komplexer und aufwändiger Mechaniken realisiert. Abgesehen davon, dass bei der Verwendung entsprechender Vorrichtungen aufgrund der geschilderten Probleme dennoch häufiger Komplikationen zu verzeichnen sind, sind derartige Vorrichtungen wegen der Komplexität ihrer Mechanik sehr teuer.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lösung bereitzustellen, welche einen sicheren und schonenden Transport eines Wickelguts beim Umspulen mit einer vorgegebenen, nahezu konstanten auf das Material wirkenden Zugkraft ermöglicht. Hierzu sind ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, wobei die
Vorrichtung im Hinblick auf die Fertigungskosten einen gegenüber den Lösungen des Standes der Technik vereinfachten Aufbau besitzen soll. Im Hinblick auf entsprechende Anforderungen für einige Einsatzfälle soll es eine Weiterbildung der Erfindung zudem ermöglichen, auch die von den Winkelgeschwindigkeiten des Abwickelelements und des Aufwickelelement zu unterscheidende
Transportgeschwindigkeit des Wickelguts beim Umspulvorgang weitgehend, das heißt innerhalb vorgegebener Grenzen beziehungsweise innerhalb eines festgelegten Toleranzbereiches konstant zu halten.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Eine die Aufgabe lösende Vorrichtung wird durch die Merkmale des ersten vorrichtungsbezogenen Anspruchs charakterisiert. Vorteilhafte Aus- beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind durch die jeweiligen Unteransprüche gegeben.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden sowohl das Aufwickelelement als auch das Abwickelelement motorisch getrieben. Dabei werden die Winkelgeschwindigkeiten des Aufwickelelements und des Abwickelelements durch eine entsprechende Ansteuerung des sie treibenden Motors auf der Grundlage der direkt an dem sich bewegenden Wickelgut erfassten
Zugspannung gesteuert. Die zwischen dem Abwickelelement und dem Aufwickelelement mittels eines geeigneten Sensors erfasste Zugspannung kann somit durch eine entsprechende Anpassung der Winkelgeschwindigkeiten bezogen auf einen für die Zugspannung vorgegebenen Wert innerhalb eines Toleranzbereiches, welcher sich bei Regelvorgängen bereits aufgrund des Vorhandenseins einer Hysterese naturgemäß ergibt, konstant gehalten werden. Entsprechend einer bevorzugten Ausbildungsform der Erfindung wird die auf das Wickelgut wirkende Zugspannung durch die Auswertung einer translatorischen Bewegung eines zwischen dem Abwickelelement und dem Aufwickelelement angeordneten Umlenkelements erfasst. Dabei bewegt sich das Umlenkelement bei steigender Zugspannung in eine erste und bei fallender Zugspannung in eine zweite, zu der ersten Richtung entgegengesetzte Richtung. Über den Betrag und die Richtung dieser Bewegung können auf die auf das Wickelgut wirkende Zugspannung geschlossen beziehungsweise unmittelbar die zu einer entsprechenden Anpassung der Winkelgeschwindigkeiten des Aufwickelelements und des Abwickelelements erforderlichen Steuergrößen zur Veränderung der Motordrehzahl des die Wickelelemente steuernden Motors abgeleitet werden. Gemäß einer praxisgerechten Gestaltung des Verfahrens wird die Steuerung der Winkelgeschwindigkeiten der Wickelelemente so gestaltet, dass die Zugspannung primär über eine Steuerung der Winkelgeschwindigkeit des Aufwickelelements erfolgt. Sofern jedoch die Winkelgeschwindigkeit des Aufwickelelements eine vorgegebene maximale Winkelgeschwindigkeit oder eine vorgegebene minimale Winkelgeschwindigkeit über- beziehungsweise unterschreitet, wird die Winkelgeschwindigkeit des Abwickelelements durch eine Verringerung beziehungsweise Erhöhung nachgeführt. Dabei wird die Winkelgeschwindigkeit des Abwickelelements im Hinblick auf ihre Verringerung oder Erhöhung entgegengesetzt zu der vorausgegangenen Änderung der Winkelgeschwindigkeit des Aufwickelelements verändert. Das heißt, wenn beispielsweise die maximale Winkelgeschwindigkeit des Aufwickelelements überschritten wird, kann dies nur im Zuge einer vorausgegangen Erhöhung der Winkelgeschwindigkeit mit dem Ziel einer Erhöhung der Zugspannung geschehen sein. Jedoch wird nun aufgrund des bereits erfolgten Überschreitens
der für das Aufwickelelement maximal zulässigen Winkelgeschwindigkeit dessen Winkelgeschwindigkeit nicht weiter erhöht, sondern mit der gleichen Wirkung auf die Zugspannung die Winkelgeschwindigkeit des Abwickelelements verringert. Für den Fall des Unterschreitens der minimal für das Aufwickelelement zulässigen Winkelgeschwindigkeit, bei deren Herabsetzung zum Zweck der Zugspannungsverringerung, gilt entsprechendes.
Eine Weiterbildung der Erfindung ermöglicht es, neben der Zugspannung auch die Geschwindigkeit mit der sich das Wickelgut beim Umspulvorgang bewegt, weitgehend, das heißt wiederum innerhalb gewisser Toleranzen, konstant zu halten. Hierzu wird die Geschwindigkeit des Wickelguts gemessen und in Abhängigkeit der bei einer Änderung der Zugspannung gemessenen Geschwindigkeit des Wickelguts und deren Abweichen von einer vorgegebenen Geschwindigkeit die Winkelgeschwindigkeit des Aufwickelelements oder/und die Winkelgeschwindigkeit des Abwickelelements verändert. Das erfindungsgemäße Verfahren ist außerdem vorteilhaft dadurch weitergebildet, dass die Rotationsbewegung der Wickelelemente und damit die Bewegung des Wickelguts gestoppt werden, sofern die Zugspannung des Wickelguts einen außerhalb des Toleranzbereichs liegenden Wert annimmt. Eine die Aufgabe lösende Vorrichtung zum Umspulen eines Wickelguts besteht, in an sich bekannter Weise, aus einem das Wickelgut von einem Wickelgutvorrat abgebenden Abwickelelement und einem das abgebende Wickelgut aufnehmenden Aufwickelelement, welche beim Umspulen des Wickelguts eine motorgetriebene Rotationsbewegung vollführen. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist jedoch sowohl für das Aufwickelelement als auch das Abwickelelement je ein Motor vorhanden. Zudem ist erfindungsgemäß zwischen dem Aufwickelelement und dem Abwickelelement ein Sensor zur Erfassung der auf das Wickelgut wirkenden Zugspannung angeordnet. Dieser Zugspannungssensor bildet gemeinsam mit einer ebenfalls zur Vorrichtung gehörenden Steuereinrichtung zur Auswertung des vom Zugspannungssensor erhaltenen Signals sowie zur Steuerung der Drehzahl der Motoren für das Aufwickelelement und das Abwickelelement einen Regelkreis aus. Durch diesen Regelkreis wird die Zugspannung über eine Änderung der Drehzahl des das Aufwickelelement
treibenden Motors oder/und des das Abwickelelement treibenden Motors innerhalb eines Toleranzbereichs für einen vorgegebenen Wert konstant gehalten.
Entsprechend einer praxisgerechten Ausbildungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Zugspannungssensor durch eine bewegliche Umlenkrolle ausgebildet, wobei die Lage der Achse dieser Umlenkrolle in einer translatorischen Bewegung veränderlich ist. An die Achse der Umlenkrolle greift dabei eine Feder an, deren Federkraft so bemessen ist, dass die Achse und damit die Umlenkrolle in einer „Nullstellung" gehalten wird, sofern die auf das Wickelgut und über diese auf die Umlenkrolle wirkende Zugspannung dem vorgegebenen Wert entspricht, wobei durch die Feder ein Spiel für die Umlenkrolle realisiert ist. Weiterhin ist bei dieser Ausbildungsform zwischen jedem der Wickelelemente und der beweglichen Umlenkrolle jeweils ein stationäres Umlenkelement angeordnet. Die stationären Umlenkelemente sind dabei außerhalb des sich für ein mit Wickelgut gefülltes Wickelelement maximal ergebenden Durchmessers angeordnet, wobei die Umlenkrolle und die stationären Umlenkelemente die Eckpunkte eines gedachten Dreiecks ausbilden. Bei einer Veränderung der Zugspannung führt die Umlenkrolle eine translatorische Bewegung aus, deren Betrag und Richtung von der Steuereinheit zur Ableitung von Steuergrößen für eine Veränderung der Drehzahl die Wickelelemente treibenden Motoren auswertbar ist. Dabei führt eine Erhöhung der Zugspannung infolge der Bewegung des Zugspannungssensors, respektive der beweglichen Umlenkrolle, zu einer Verkleinerung des zuvor erwähnten, gedachten Dreieck, eine Verringerung der Zugspannung hingegen zu dessen Vergrößerung. Vorzugsweise sind die statischen Umlenkelemente als eine Rolle mit einer in die Lauffläche eingearbeiteten Führung für das Wickelgut ausgebildet. Wenn sich die Zugspannung erhöht, führt die Achse der Umlenkrolle eine translatorische Bewegung aus, deren Richtung und Betrag erfasst und nach den zum Verfahren erläuterten Gesichtspunkten zur Ableitung eines Steuersignals zur Veränderung der Winkelgeschwindigkeit des Aufwickelelements oder/und des Abwickelelements nutzbar ist.
Für entsprechende Anwendungsfälle, bei denen auch die Geschwindigkeit des Wickelguts während des Umspulvorgangs konstant zu halten ist, verfügt die Vorrichtung gemäß einer Weiterbildung außerdem über einen Geschwindigkeitssensor. In Abhängigkeit der von dem Geschwindigkeitssensor festgestellten Materialgeschwindigkeit des Wickelguts wird beim Auftreten einer Veränderung der auf dieses wirkenden Zugspannung die Winkelgeschwindigkeit eines beziehungsweise beider Wickelelemente so verändert, dass ein Verhältnis zwischen den Winkelgeschwindigkeiten der Wickelelemente eingestellt wird, welches zu einer konstanten Transportgeschwindigkeit des Wickelguts führt. Anderseits werden bei einer innerhalb des Toleranzbereichs gleichbleibenden Zugspannung aber einer vom Sollwert abweichenden Transportgeschwindigkeit des Wickelguts ebenfalls die Winkelgeschwindigkeiten der Wickelelemente durch eine entsprechende Ansteuerung ihrer Motoren nachgeregelt. Insoweit ist auch der Geschwindigkeitssensor Teil einer Regelung. Hierbei ist es möglich, die Vorrichtung so auszubilden, dass alle vorgenannten Elemente, das heißt der Zugspannungssensor, der Geschwindigkeitssensor und die Steuereinrichtung, Teil eines auf beide Motoren der Wickelelemente einwirkenden Regelkreises sind. Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, einen aus dem Zugspannungssensor und der Steuereinrichtung bestehenden, nur auf den Motor eines der Wickelelemente einwirkenden Regelkreis zu bilden und einen weiteren Regelkreis zu realisieren, welcher den Geschwindigkeitssensor und die Steuereinrichtung umfasst und auf den Motor des jeweils anderen Wickelelements einwirkt, wobei vorzugsweise auch im letztgenannten Fall eine gemeinsame, von beiden Regelkreisen genutzte Steuereinrichtung ausgebildet sein wird.
Die Regelung beziehungsweise die Ansteuerung der Motoren zur Veränderung ihrer Drehzahl und damit zur Veränderung der Winkelgeschwindigkeiten der Wickelelemente erfolgt dabei beispielsweise wie folgt. Sofern sich beispielsweise die Zugspannung erhöht, heißt dies, dass sich das Aufwickelelement gegenüber dem Abwickelelement zu schnell dreht. Dem könnte dadurch entgegengewirkt werden, dass die Winkelgeschwindigkeit des Aufwickelelementes durch eine entsprechende Ansteuerung seines Motors verringert wird. Sofern nun aber
gleichzeitig festgestellt wird, dass sich das Wickelgut, beispielsweise ein an einem Abtastelement vorbeizuführender Film, mit einer zu geringen Geschwindigkeit bewegt, wäre eine Ansteuerung in dieser Weise nicht sinnvoll. Daher wird in diesem Falle der Erhöhung der Zugspannung folglich in der Weise entgegengewirkt, dass die Winkelgeschwindigkeit des Abwickelelements erhöht wird. Analoges gilt für eine Verringerung der Zugspannung.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Das Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Umspulen von Filmen. Die grundsätzliche Lösung ist jedoch, wie bereits ausgeführt, nicht auf diesen Anwendungsfall beschränkt. Die beispielhaft beschriebene Vorrichtung ist in der zugehörigen Zeichnung, der Fig. 1 , in einer schematischen Darstellung wiedergegeben. Die Vorrichtung umfasst, in an sich bekannter Weise, ein das Wickelgut 1 abgebendes Abwickelelement 2, auf welchem ein Vorrat des Wickelguts 1 gehalten ist - im Beispiel eine filmgebende Spule - und ein das Wickelgut 1 aufnehmendes Aufwickelelement 3 - hier eine aufnehmende Spule auf welcher der von der gebenden Spule 2 abgewickelte Film 1 , gegebenenfalls nach einem dazwischen geschalteten Verarbeitungsvorgang (zum Beispiel Abtastung zum Zweck der Digitalisierung), wieder aufgewickelt wird. Erfindungsgemäß wird jedoch nicht, wie allgemein üblich, nur die aufnehmende Spule 3, also das Aufwickelelement, durch einen Motor getrieben. Vielmehr sind die Achsen beider Spulen 2, 3 durch je einen in seiner Drehzahl regelbaren Motor getrieben. Vorzugsweise handelt es sich bei den, in der Zeichnung nicht dargestellten Motoren, um Schritt- oder Steppermotoren. Alternativ sind jedoch auch andere Motoren einsetzbar, sofern diese über einen Standmelder verfügen. Letzteres ist erforderlich, um beispielsweise bei Servomotoren eine Information zu der aktuellen, über eine Änderung der Motorspannung beeinflussbaren Drehzahl des Motors zu erhalten, da selbstverständlich eine Kontrolle darüber gegeben sein muss, ob mit einer Erhöhung oder Erniedrigung der Motorspannung, die erforderliche Drehzahlerhöhung, und damit die Erhöhung der Winkelgeschwindigkeit des jeweiligen Wickelelements 2, 3 auf den für sie
berechneten Wert, beziehungsweise die erforderliche Drehzahlerverringerung, und damit die Verringerung der Winkelgeschwindigkeit auf den berechneten Wert, tatsächlich eintritt. Dies gilt zumal im Allgemeinen nicht davon auszugehen ist, dass einer bestimmten Motorspannung eine bereits vorher bekannte Drehzahl zuzuordnen ist. Bei Schritt oder Steppermotoren ergibt sich hingegen die Drehzahl unmittelbar aufgrund der digital vorgegebenen Schrittzahl pro Sekunde, so dass diese nicht gemessen oder mit Hilfe eines Standmelders bestimmt werden muss. Weiterhin weist die Vorrichtung entsprechend der Erfindung einen Zugspannungssensor 4 auf. Der von der gebenden Spule, beispielsweise der Spule 2, auf die aufnehmende Spule, in diesem Falle die Spule 3, transportierte Film 1 wird über zwei statische Umlenkelemente 6 7, vorzugsweise zwei statische Rollen mit einer in die Lauffläche eingearbeiteten Führung, und den in Form einer translatorisch beweglichen Rolle ausgebildeten Zugspannungs- sensor 4 geführt. Dabei bilden der Zugspannungssensor 4 und die beiden statischen Umlenkelemente 6, 7 die Eckpunkte eines gedachten Dreiecks 5 aus. Folglich lässt sich aus Verkleinerung des gedachten Dreiecks 5, aufgrund einer entsprechenden translatorischen Bewegung des Zugspannungssensors 4, auf eine Erhöhung der auf den Film 1 wirkenden Zugkraft schließen. Im Gegensatz dazu bedeutet eine Vergrößerung des Dreiecks 5 eine Verringerung der Zugkraft. Aus der Auswertung der Lageänderung des beweglichen Zugsspannungssensors 4 lassen sich Steuersignale für eine entsprechende Veränderung der Drehzahl beziehungsweise Schrittzahl der die Achsen der Spulen (2, 3) treibenden Motoren ableiten. Sofern sich beispielsweise aufgrund der Lageänderung des Zugspannungssensors 4 ergibt, dass die Zugkraft einen vorgegebenen Wert übersteigt, kann dem durch eine Erhöhung der Drehbeziehungsweise Schrittzahl des Motors der gebenden Spule 2 entgegengewirkt werden. Genauso ist aber auch eine Verringerung der Schrittzahl des die aufnehmende Spule 3 treibenden Motors möglich. Entsprechend einer bereits erwähnten, möglichen Ausführungsform stellt daher das Verfahren primär auf eine Regelung der Drehzahl des die aufnehmende Spule treibenden Motors ab und regelt die Drehzahl der anderen Spule erst dann, wenn die
Winkelgeschwindigkeit der aufnehmenden Spule einen vorgegebenen Wert über oder unterschreitet, die Zugspannung aber immer noch nicht den vorgegebene Wert erreicht hat.
Vorzugsweise sind die in der Zeichnung nicht dargestellten Motoren unmittelbar auf der Achse der jeweiligen Spulen 2, 3 angeordnet beziehungsweise werden die genannten Achsen durch die Motorwellen ausgebildet. Weiterhin greift an den Zugspannungssensor 4 vorzugsweise eine (nicht dargestellte) Feder an, durch welche der Zugspannungssensor 4 mit einer gewissen Vorspannung entgegen steigender Zugkraft in Richtung einer Vergrößerung des gedachten Dreiecks 5 bewegt wird. Je nach dem Ort der Anordnung der entsprechenden Feder handelt es sich dabei um eine Zug- oder eine Druckfeder. Dieser Aufbau sorgt für ein Spiel, durch welches zum Beispiel Fehlansteuerung, Fremdeinwirkung oder schlecht gewickelter Film 1 zumindest teilweise kompensiert werden können. Ferner kann die Vorrichtung so ausgebildet sein, dass der Transport des Films 1 bei einer unvorhergesehenen Überschreitung einer Minimal- oder Maximalposition des Zugspannungssensors 4 zum Schutz des Films 1 unmittelbar unterbrochen wird. Die Verwendung der hinsichtlich der Position ihrer Achsen feststehenden beziehungsweise statischen Umlenkrollen 6, 7 ist erforderlich, um die Zugkraft trotzt der sich verändernden Durchmesser der Spulen 2, 3 zuverlässig mittels des Zugspannungssensor 4 messen zu können. Durch sie wird der Einfluss der sich ändernden Spulendurchmesser eliminiert. Für den Fachmann wird unmittelbar ersichtlich, dass es für die Funktion der dargestellten Vorrichtung völlig unerheblich ist, ob der Film 1 von der Spule 2 zur Spule 3 oder in umgekehrter Richtung umgespult wird. Darüber hinaus ist die Orientierung des Mechanismus im Raum ebenfalls ohne Belang für dessen Funktion. Allenfalls muss beispielsweise bei einer vertikalen Anordnung die Federkraft der an dem Zugspannungssensor 4 angeordneten Feder so gewählt werden, dass diese das Eigengewicht des Zugspannungssensors 4 kompensiert.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
1 Wickelgut, beispielsweise Film Abwickelelement, beispielsweise (gebende) Spule
3 Aufwickelelement, beispielsweise (aufnehmende) Spule Zugspannungssensor, beispielsweise Umlenkspule
5 (gedachtes) Dreieck , 7 statisches Umlenkelement