Handspritzpistole für ein Hoc druckreinigungsgerät
Die Erfindung betrifft eine Handspritzpistole für ein Hochdruckreinigungsgerät, mit einem Rohrstück aus Kunststoff, welches einen Flüssigkeitskanal, eine Schließeinrichtung, einen Zufuhrbereich für die Flüssigkeit zur Schließeinrichtung sowie einen Bereich des Flüssigkeitskanals stromabwärts der Schließeinrichtung aufweist.
Ein Hochdruckreinigungsgerät besteht im allgemeinen aus einer elektro-/ oder benzinmotorisch angetriebenen Pumpe, mit der Flüssigkeit unter hohen Druck gesetzt und über eine Flüssigkeitsabgabeeinrichtung auf die zu reinigende Oberfläche ausgegeben wird. Die Flüssigkeitsabgabeeinrichtung umfasst oftmals eine Handspritzpiεtole wie eingangs beschrieben.
Handspritzpistolen dieser Art dienen bei Hochdruckreinigungsgeräten dazu, die Abgabemenge zu regeln, insbesondere den Fluss der Flüssigkeit zu unterbrechen. Beim Schließen der Schließeinrichtung in solchen Handspritzpistolen arbeitet in einigen Fällen die Pumpe des Hochdruσkreinigungsge- rätes weiter und es kann dadurch zu erheblichen Druckanstiegen im Bereich zwischen dem Druckauslas3 der Pumpe dee Hochdruckreinigungsgerätes und der Schließeinrichtung kommen. Dabei entstehen in dem Rohrstück einer solchen Handspritzpistole stromaufwärts der Schließeinrichtung im Zufuhrbereich hohe Druckspitzen, so dass die Gefahr besteht, dass gerade der Zufuhrbereich des Rohrstückes erhöhten Belastungen ausgesetzt ist. Bei einem einstückig aus Kunststoff hergestellten Rohrstück sind also im Bereich der Flüssigkeitsabfuhr stromabwärts der Schließeinrichtung geringere Ansprüche an die Festigkeit des Kunststoffes zu stellen, als im Bereich stromaufwärts der Schließeinrichtung. Um das gesamte Rohrstück einstückig aus Kunststoff herstellen zu können, wäre es deshalb notwendig, dieses Rohrstück aus einem widerstandsfähigeren Kunststoff herzustellen.
Dieses würde zu erhöhten Herstellungskosten für die Handspritzpistole führen.
Die Aufgabe und das Ziel der Erfindung bestehen darin, eine Handspritzpistole mit einstückigem Rohrstück aus Kunststoff herzustellen, bei der ein kostengünstiger Kunststoff verwendet werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Handspritzpistole mit den Merkmalen des geltenden Anspruchs 1 vorgeschlagen. Dadurch, da3s auf den rohrformigen Zufuhrbereich des zentralen Formteiles eine Hülse aufgeschoben ist, die aus einem widerstandsfähigeren Material besteht als das Rohstück, wird erreicht, dass nicht das gesamte Rohrstück aus dem geforderten widerstandsfähigeren Kunststoff herzustellen ist, sondern dass es ausreicht, das Rohrstück aus einem Kunststoff mit geringerem Widerstand gegen Druckbeanspruchungen herzustellen und es nur in den besonders druckbeanspruchten Bereichen stromaufwärts des Schließventils mit einer zusätzlichen Hülse zu verstärken. Auf diese Weise wird in dem besonders beanspruchten Bereich des Rohrstückes eine ausreichende Festigkeit gegenüber den besonderen Druckbeanspruchungen nach dem Schließen der Schließeinrichtung erreicht. Besonders preiswert lässt sich die Hülse aus einem Kunststoff herstellen. Eine noch höhere Festigkeit bei geringerem Preis ergibt sich, wenn die Hülse aus Metall besteht. Eine besonders lange Haltbarkeit ergibt sich, wenn die Hülse aus rostfreiem Stahl hergestellt wird. Eine Hülse aus Aluminium weist ein besonders geringes Gewicht bei hoher Festigkeit auf. Eine besonders einfache Montage der erfindungsgemäßen Hand- spritzpistole ergibt sich, wenn auf dem Zufuhrbereich des Rohstückes am Umfang Vorsprünge zur Halterung der aufgeschobenen Hülse vorgesehen sind. Besonders einfach lässt sich eine Halterung vorsehen, wenn der Außendurchmesser des rohrformigen Zufuhrbereichs von der Zufuhrseite her zunimmt, so dass die Hülse aufgeschoben und in ihrer Endstellung verklemmt werden kann.
Ein einfaches Aufschieben bei der Montage ergibt sich, wenn auf dem Umfang des rohrf rmigen Zufuhrbereichs abschnittweise vorstehende Längsrippen vorgesehen sind, so dass die aufgeschobene Hülse durch Verklemmung mit diesen Rippen gehalten wird.
Eine optimale Haltbarkeit wird dadurch erreicht, dass die Hülse den Zufuhrbereich bis zur Höhe der Schließeinrichtung vollständig umfasst, so dass alle vom hohen Druck stromaufwärts der Schließeinrichtung erfassten Bereiche die gewünschte Verstärkung erfahren.
Ein zusätzlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Handspritz- pistole besteht darin, dass auch in dem besonders beanspruchten Bereich stromaufwärts der Schließeinrichtung das Rohrstück im Zufuhrbereich dünnwandig und damit materialsparend ausgeführt werden kann.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Hülse eine zylindrische Innenkontur aufweist. In diesem Fall kann die Hülse aus einem einfachen Rohrabechnitt bestehen, zu dessen Herstellung ein handelsübliches Rohr mit passendem Innen-/ und Außendurchmesser durch einfaches Ablängen in die erforderlichen Abschnitte zerteilt wird. Auf diese Weise können die Hülsen besonders kostengünstig hergestellt werden. Wenn der Handbetätigungshebel in seinem Griffbereich einen U-förmigen Querschnitt aufweist, wobei die Schenkel des U einen größeren Abstand aufweisen, als der Durchmesser der Hülse, so kann bei gezogenem Handhebel der Handgriff so weit zurückgezogen werden, dass die beiden U-Schenkel des Handgriffs die Hülse umschließen. Dabei wird der Handgriff zusätzlich beim Anliegen der U-Schenkel an die Außenkontur der Hülse geführt. Dieses erhöht die Handhabungssicherheit der Handspritzpistole. Die nachfolgende Beschreibung dient der Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles der Erfindung, dabei zeigen: Figur 1: Einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Handspritzpistole . Figur 2 : Die Seitenansicht eines erfindungsgernäßen Rohrstückes ohne aufgeschobene Hülse.
Figur 3 : Ein Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Rohrstück mit Handgriff im geschlossenen Zustand.
Figur 4 : Ein Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Rohrstück mit Handgriff im geöffneten Zustand bei gezogenem Betätigungshebel.
Wie aus Figur 1 ersichtlich besteht die Handspritzpiεtole aus einem Rohrstück (1) aus Kunststoff mit einem Flüssigkeitskanal (2) . Dem Flüssigkeitskanal (2) wird über einen Hochdruckschlauch (3) die Hochdruckflüssigkeit von der hier noch nicht dargestellten Hochdruckpumpe her zugeführt und über den Zufuhrbereich (4) bei geöffneter Schließeinrichtung (5) durch einen Bereich (6) stromabwärts der Schließ- einrichtung geleitet und durch ein an das Rohrstück (1) angeschlossene Rohr (7) zu einer weiteren Abgabeeinrichtung (hier nicht dargestellt), z.B. einer Hochdruckdüse für die Hochdruckflüssigkeit geführt.
Der Hochdruckschlauch (3) weist an seinem Ende eine Hochdruckkupplung (8) auf, die mit einem Stecknippel (9) in den rohrformigen Zufuhrbereich (4) des Flüssigkeitkanals eingeschoben und mit einer U-förmigen Steckklammer (10) befestigt wird. Die Schließeinrichtung. (5) besteht aus einem Ventilkörper (11) mit einer Betätigungsstange (12), die aus dem Rohrstück (1) herausgeführt und durch den Handbetätigungshebel (13) verschoben wird. Der Ventilkörper (11) ist bei geschlossener Schließeinrichtung durch Federkraft gegen einen Ventilsitz gedrückt und verschließt damit den Flüssigkeitskanal. Zum Öffnen der Schließeinrichtung wird durch den Handbetätigungshebel (13) die Betätigungsstange verschoben und damit der Ventilkörper (11) von seinem Sitz abgehoben, so dass die Flüssigkeit zur Flüssigkeitsabgabeeinrichtung abfließen kann. Nach dem Loslassen des Handbetätigungshebels (15) wird der Ventilkörper durch Federkraft wieder gegen seinen Sitz gedrückt und verschließt den Durchgang durch die Flüssigkeit. Nach dem Ver- schluss der Schließeinrichtung (5) schaltet die Pumpe nicht unmittelbar ab, sondern es entsteht eine Druckerhöhung im Flüssigkeitskanal stromaufwärts der Schließeinrichtung (5) . Die dabei entstehenden Kräfte belasten das Rohrstück (1), welches insgesamt aus Kunststoff hergestellt ist, sehr stark in seinem Bereich stromaufwärts der Schließeinrichtung (5) .
Das Rohrstück ist in seinem Zufuhrbereich (4) rohrförmig ausgebildet und auf diesen rohrförmig ausgebildeten Zufuhrbereich (4) ist eine Hülse (14) aufgeschoben, welche aus Metall besteht. Diese Hülse nimmt die nach dem Verschlies- sen der Schließeinrichtung auftretenden hohen Druckkräfte auf und schützt somit das Rohrstück (1) vor Zerstörung.
Auf das Rohrstück (1) sind in seinem Zufuhrbereich (4) stromaufwärts der Schließeinrichtung (5), etwa auf Höhe der Schließeinrichtung, vorstehende Längsrippen (15) angebracht, auf denen die aufgeschobene Hülse (14) durch Verklemmung gehalten wird. Das Material der Hülse (14) ist widerstands higer als das Kunststoffmaterial, aus dem das Rohrstück (1) gefertigt ist. Die aufgeschobene Hülse (14) besteht bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel aus rostfreiem Edelstahl. Das Gehäuse (16) der erfindungsgemäßen Handspritzpistole besteht aus zwei Halbschalen. Zur Montage wird in eine geöffnete Halbschale (17) zunächst der Handbetätigungshebel (13) eingelegt. Danach wird das Rohrstück (1), mit vormontierter vo Zufuhrbereich her eingeschobener Schlieeseinrichtung (5) und aufgeschobener Hülse (14) eingelegt. Danach können die Teile der Handspritzpistole durch Aufschrauben der zweiten Halbschale fixiert werden. Wie aus Figur 3 zu erkennen ist, weist der HandbetätigungB- hebel (13) einen ü-förmigen Querschnitt auf. Die Darstellung in Figur 3 zeigt die Stellung bei gelöstem Handgriff und geschlossener Schließeinrichtung. Wie aus Figur 4 zu ersehen ist, kann der Handgriff in gezogener Stellung so weit gezogen werden, dass die seitlichen Schenkel (18, 19) die Hülse (14) umgreifen bzw. von dieser Hülse (14) geführt werden.