Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten, Insbesondere Kraftstoffeinspritzventil
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft ein Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten, insbesondere ein Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
Bei der Verwendung derartiger Ventile in einem Common-Rail- System als Common-Rail-Injektor wird ein Einspritzbeginn, eine Einspritzdauer und eine Einspritzmenge über Kraftverhältnisse in den Ventilen eingestellt. Die Ansteuerung der Ventile erfolgt vorzugsweise entweder über einen Aktuator, der im Bereich eines Brennraum abgewandten Endes der Ventile angeordnet ist, oder in Abhängigkeit eines an einer Ventilnadel anliegenden Kraftverhältnisses, welches sich in Abhängigkeit eines anliegenden Druckes und einer an der
Ventilnadel angreifenden Federkraft betriebszustandsabhän- gig einstellt.
Aus der DE 100 58 153 AI ist ein Kraftstoffeinspritzventil bekannt, bei dem eine Einspritzdüse mit zwei Ventilnadeln ausgeführt ist, welche unabhängig voneinander angesteuert werden können. Die zweite Einspritzdüse wird geöffnet, indem der Druck eines Hydraulikfluids in einem Steuerraum des Kraftstoffeinspritzventils abgesenkt wird. Dadurch können Einspritzmenge pro Zeiteinheit und Zerstäubung des Kraftstoffs im Brennraum in weiten Bereichen beeinflusst werden und außerdem kann eine Einspritzverlaufsformung vorgenommen werden.
Die vorbeschriebenen Kraftstoffeinspritzventile weisen alle samt den Nachteil auf, dass während eines Einspritzvorganges durch das Öffnen eines Ventils jeweils ein unerwünscht hoher Anstieg der an der Ventilnadel angreifenden hydraulischen und in Öffnungsrichtung der Ventilnadel wirkenden Dü- sennadelkraft auftritt, die bei einem hubgesteuerten Kraftstoffeinspritzventil für die Ansteuerung einen unerwünscht groß dimensionierten Aktuator erforderlich macht oder durch die bei einem druckgesteuerten Kraftstoffeinspritzventil ein für einen präzisen Einspritzvorgang erforderlicher exakter Schließzeitpunkt nur schwer einstellbar ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten, insbesondere ein Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen zur Verfügung zu stellen, bei dem ein unerwünscht hoher Anstieg
der an der Ventilnadel in Öffnungsrichtung wirkenden hydraulischen Kräfte vermieden wird.
Erfindungsgemäß wir diese Aufgabe mit einem Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteile der Erfindung
Das erfindungsgemäße Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, bei welchem Ventil die Ventilnadel in einem mit dem Kraftstoffraum verbundenen Bereich mit einer Druckausgleichsflache ausgeführt ist, die bei geöffnetem Dichtsitz mit unter Hochdruck in den Kraftstoffräum zugeführtem Kraftstoff derart beaufschlagt wird, dass an der Ventilnadel im Bereich der Druckausgleichsflache eine in Schließrichtung des Dichtsitzes wirkende Kraft angreift, und dass im Bereich der Druckausgleichsflache ein Druckausgleichskolben vorgesehen ist, an dessen dem Kraftstoffräum zugewandter Stirnfläche sich die an der Druckausgleichsflache in Schließrichtung des Dichtsitzes wirkende Kraft abstützt, hat den Vorteil, dass die bei geöffnetem Dichtsitz in Öffnungsrichtung des Dichtsitzes auf die Ventilnadel wirkenden hydraulischen Kräfte im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Ventilen reduziert ist.
So besteht bei einem erfindungsgemäß ausgeführten Ventil, welches vorzugsweise als hubgesteuertes Ventil ausgeführt ist, die Möglichkeit, die Ventilnadel mit einem Aktuator
direkt anzusteuern, der im Vergleich zu einem herkömmlich ausgeführten Ventil in Bezug auf seine Leistungsfähigkeit kleiner dimensioniert werden kann, da von dem Aktuator zum Schließen des Ventils geringere Kräfte überwunden werden müssen.
Ist das erfindungsgemäße Ventil als druckgesteuertes Ventil ausgeführt, wird durch die an der Ventilnadel in Öffnungsrichtung des Dichtsitzes wirkenden und im Vergleich zu herkömmlichen Ventilen reduzierten hydraulischen Kräfte ein Schließvorgang des Ventils vorteilhafterweise im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Ventilen derart verkürzt, dass ein Schließzeitpunkt exakt einstellbar ist und eine präzise Einspritzmenge in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine applizierbar ist.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen.
Zeichnung
Fünf Ausführungsbeispiele eines Ventils nach der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei in den verschiedenen Ausführungsbeispielen der Übersichtlichkeit halber für bau- und funktionsgleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden. Es zeigen Figur 1 einen Teillängsschnitt durch eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgeführten Ventils;
Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Ventils zum Steuern von Flüssigkeiten, welches mit zwei Dichtsitzen ausgeführt ist; Figur 3 eine Weiterbildung des in Figur 2 dargestellten Ventils; Figur 4 ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgeführten Ventils, wobei das Ventil mit zwei Ventilnadeln ausgeführt ist, die jeweils mit einer Druckausgleichsflache und jeweils einem dieser Druckausgleichsflache zugeordneten Druckausgleichskolben ausgeführt sind; und Figur 5 eine Weiterbildung des in Figur 4 dargestellten Ventils, wobei der Druckausgleichskolben der Ventilaußennadeln und die Ventilinnennadel einstückig ausgeführt sind.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
In Figur 1 ist ein Ventil 1 zum Steuern von Flüssigkeiten bzw. ein Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen mit einem Ventilkörper 2 und einer in dem Ventilkörper 2 längsbeweglich angeordneten Ventilnadel 3 dargestellt. Die Ventilnadel 3 wirkt derart mit einem Dichtsitz 4 zusammen, dass bei Anlage der Ventilnadel 3 an dem Dichtsitz 4 ein von der Ventilnadel 3 und dem Ventilkörper 2 begrenzter Kraftstoffzuführbereich 5 von einem ebenfalls von dem Ventilkörper 2 und der Ventilnadel 3 begrenzten Kraftstoffraum 6, der über Einspritzöffnungen 7 des Ventilkörpers 2 mit einem nicht näher dargestellten Brennraum einer Brennkraftmaschine in Verbindung steht, getrennt sind.
Die Ventilnadel 3 ist in einem mit dem Kraftstoffräum β verbundenen Bereich 8 mit einer Druckausgleichsflache 9 ausgeführt, die bei geöffnetem Dichtsitz 4 mit unter Hochdruck in den Kraftstoffraum 6 zugeführtem Kraftstoff derart beaufschlagt wird, dass an der Ventilnadel 3 im Bereich der Druckausgleichsflache 9 eine in Schließrichtung des Dichtsitzes 4 wirkende Kraft angreift. Des Weiteren ist im Bereich der Druckausgleichsflache 9 ein Druckausgleichskolben 10 vorgesehen, an dessen dem Kraftstoffräum 6 zugewandter Stirnfläche 11 sich die an der Druckausgleichsflache 9 in Schließrichtung des Dichtsitzes 4 wirkende Kraft abstützt.
Der Druckausgleichskolben 10 ist in einer mittigen Bohrung der Ventilnadel 3 angeordnet und vorzugsweise derart mit dem Ventilkörper 2 wirkverbunden, dass der Druckausgleichskolben 10 bei anliegendem Hochdruck nicht in Längsrichtung des Kraftstoffeinspritzventils 1 bewegt wird. Darüber hinaus ist der Druckausgleichskolben 10 derart in dem Ventilkörper 2 angeordnet und in Bezug auf die Ventilnadel 3 derart positioniert, dass wenigstens ein Teil einer mit dem in dem Kraftstoffräum 6 bzw. dem Bereich 8 unter Hochdruck zugeführten Kraftstoff beaufschlagbaren Stirnfläche der Ventilnadel 3, an der bei geöffnetem Dichtsitz 4 aufgrund des anliegenden Hochdrucks eine die Ventilnadel 3 in Öffnungsrichtung des Dichtsitzes 4 wirkende Kraft anliegt, von der Stirnfläche 11 des Druckausgleichskolbens 10 gegenüber dem Kraftstoff abgeschirmt ist.
Die Druckausgleichsflache 9 ist vorliegend als eine Druckschulter der als Stufenbohrung in der Ventilnadel 3 ausgeführten zentralen Bohrung der Ventilnadel 3 ausgebildet,
wobei der Druckausgleichskolben 10 in einem Teil der Stu- fenbohrung angeordnet ist, der einen größeren Durchmesser aufweist, als der Teil der Stufenbohrung, der eine Verbindungsleitung zwischen der Druckausgleichsflache 9 bzw. dem Bereich 8 und dem Kraftstoffräum 6 außerhalb der Ventilnadel 3 darstellt.
Zusätzlich ist es vorgesehen, dass die Druckausgleichs lache 9 derart nah am Dichtsitz 4 des Ventilkörpers 2 angeordnet ist, dass der auf die Druckausgleichsflache 9 wirkende Druck wenigstens annähernd dem am Dichtsitz 4 anliegenden Druck entspricht. Damit wird einerseits erreicht, dass ein zusätzliches so genanntes Schadvolumen im Inneren des Kraftstoffeinspritzventils 1 möglichst gering ist und die bei geöffnetem Dichtsitz 4 des Ventilkörpers 2 an der Ventilnadel 3 anliegenden hydraulischen Öffnungskräfte in erwünschtem Umfang im Vergleich zu herkömmlichen Ventilen reduziert werden.
Bei der vorbeschriebenen erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Kraftstoffeinspritzventils 1 liegt bei geschlossenem Dichtsitz 4 der unter Hochdruck zugeführte Kraftstoff in dem Kraftstoffzuführbereich 5 bis zum Dichtsitz 4 an der Ventilnadel 3 an. Im Kraftstoffräum 6, d. h. bezogen auf den Kraftstoffzuführbereich 5 auf der gegenüberliegenden Seite des Dichtsitzes 4, liegt ein dem Druck im Brennraum der Brennkraftmaschine entsprechender Druckwert vor, der sich über die Einspritzöffnungen 7 im Kraftstoffraum 6 bei geschlossenem Dichtsitz 4 einstellt.
Wird der Dichtsitz 4 durch ein Abheben der Ventilnadel 3 von dem Dichtsitz 4 geöffnet, strömt der im Kraftstoffzuführbereich 5 unter Hochdruck stehende Kraftstoff in den Kraftstoffraum 6 sowie in den Bereich 8 der Ventilnadel 3 ein, so dass der Druck vor und nach dem Dichtsitz 4 gleich ist. Aufgrund der Druckausgleichsflache 9 der Ventilnadel 3 im Bereich 8 und der Anordnung des Druckausgleichskolbens 10 werden die an der Ventilnadel 3 angreifenden hydraulischen Kräfte bei geöffnetem Dichtsitz 4 im Vergleich zu einem Zustand des Kraftstoffeinspritzventils 1 bei geschlossenem Dichtsitz 4 nicht bzw. nur in einem derart geringen Umfang erhöht, dass die von einer Aktuatorik des Kraftstoffeinspritzventils 1 zum Schließen des Kraftstoffeinspritzventils 1 aufzubringenden Steuerkräfte im Vergleich zu herkömmlich ausgeführten Ventilen geringer sind.
Des Weiteren ist ein Abstand zwischen der Druckausgleichsflache 9 und dem Dichtsitz 4 sowie ein Durchmesser der Verbindungsleitung 12 derart ausgeführt, dass ein Druckverlust bei geöffnetem Dichtsitz 4 zwischen diesem und der Druckausgleichsflache 9 derart gering ist, dass der im Bereich des Dichtsitzes 4 vorliegende Druck im Wesentlichen dem an der Druckausgleichsflache 9 anliegenden Druckwert entspricht. Damit ist gewährleistet, dass die an der Ventilnadel 3 bei geöffnetem Dichtsitz 4 anliegenden hydraulischen Kräfte durch das Öffnen des Ventils 1 nicht in unerwünschter Art und Weise erhöht werden.
Bezug nehmend auf Figur 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgeführten Kraftstoffeinspritzventils 1 dargestellt, welches im Unterschied zu der
Ausführung gemäß Figur 1 mit zwei Ventilnadeln 3A und 3B ausgeführt ist. Die Ventilnadeln 3A und 3B sind koaxial zueinander im Ventilkörper 2 angeordnet, wobei die erste Ventilnadel 3A eine Ventilaußennadel und die zweite Ventilnadel 3B eine so genannte Ventilinnennadel darstellt.
Das in Figur 2 dargestellte Kraftstoffeinspritzventil 1 unterscheidet sich von dem in Figur 1 dargestellten Kraftstoffeinspritzventil in dem dargestellten Bereich konstruktiv dadurch, dass die Ventilnadel 3 des Kraftstoffein- spritzventils 1 gemäß Figur 1 von einer Außenventilnadel, d. h. vorliegend der Außenventilnadel 3A, umgeben ist. Ansonsten entspricht die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Ventilinnennadel 3B des Kraftstoffeinspritzventils 1 gemäß Figur 2 und deren Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Funktion der Ventilnadel 3 des Ventils gemäß Figur 1. Darüber hinaus entspricht die Funktionsweise des Kraftstoffeinspritzventils 1 gemäß Figur 2 den aus dem Stand der Technik bekannten Ventilen, die mit zwei koaxial zueinander angeordneten Ventilnadeln ausgeführt sind.
Bei dem in Figur 2 dargestellten Kraftstoffeinspritzventil 1 ist der in Figur 1 dargestellte Kraftstoffraum durch einen Dichtsitz 4B der Ventilinnennadel 3B in zwei Teilbereiche, d. h. in den ersten Kraftstoffräum 6A und den zweiten Kraftstoffraum 6B unterteilt, wobei der erste Kraftstoffraum 6A im Bereich eines der Ventilaußennadel 3A zugeordneten Dichtsitzes 4A des Ventilkörpers 2 von dem Kraftstoffzuführbereich 5 des Kraftstoffeinspritzventils 1 bei anliegender Ventilaußennadel 3A an dem Dichtsitz 4A des Ventilkörpers 2 getrennt ist.
Bei entsprechender Ansteuerung des Kraftstoffeinspritzventils 1 wird die Ventilaußennadel 3A von dem Dichtsitz 4A des Ventilkörpers 2 abgehoben und der nunmehr in den ersten Kraftstoffraum 6A unter Hochdruck zugeführte Kraftstoff wird über Einspritzöffnungen 7A des Ventilkörpers 2 in den Brennraum eingespritzt. Bei weiterer Ansteuerung wird auch die Ventilinnennadel 3B von ihrem zugeordneten Dichtsitz 4B des Ventilkörpers 2 abgehoben, so dass auch in den zweiten Kraftstoffraum 6B, die Verbindungsleitung 12 und den Bereich 8 Kraftstoff unter Hochdruck eingeleitet wird, wobei und der in den zweiten Kraftstoffräum 6B einströmende Kraftstoff über Einspritzöffnungen 7B des Ventilkörpers 2 in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt wird.
Bei direktem Vergleich der an der Ventilaußennadel 3A und an der Ventilinnenadel 3B bei geöffneten Dichtsitzen 4A und 4B angreifenden hydraulischen Kräfte wird der Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Ventilinnennadel 3B deutlich, da die an der Ventilaußennadel 3A bei geöffnetem Dichtsitz 4A in Öffnungsrichtung des Dichtsitzes 4A angreifenden hydraulischen Kräfte im Vergleich zu den an der Ventilinnennadel 3B bei geöffnetem Dichtsitz 4B in Öffnungsrichtung des Dichtsitzes 4B wirkenden hydraulischen Kräfte gegenüber dem Zustand des Kraftstoffeinspritzventils 1 bei geschlossenen Dichtsitzen 4A bzw. 4B erheblich stärker ansteigt.
Dies resultiert aus der Tatsache, dass die Ventilinnennadel 3B mit der Druckausgleichsflache 9 ausgeführt ist, an dem der bei geöffnetem Dichtsitz 4B in dem Bereich 8 unter
Hochdruck einströmende Kraftstoff eine in Schließrichtung des Dichtsitzes 4B wirkende Kraft anliegt, die wiederum der an der dem zweiten Kraftstoffraum 6B zugewandten Stirnfläche der Ventilnadel 3B in Öffnungsrichtung des Dichtsitzes 4B wirkenden Kraft entgegengerichtet ist.
Vorliegend ist unter der dem zweiten Kraftstoffräum 6B zugewandten Stirnfläche der Ventilinnennadel 3B der Durchmesserbereich der Ventilinnennadel 3B zu verstehen, der dem Durchmesser des der Ventilinnennadel 3B zugeordneten Dichtsitz 4B entspricht, da diese Stirnfläche erst bei geöffnetem Dichtsitz 4B von unter Hochdruck in den zweiten Kraftstoffräum 6B zugeführten Kraftstoff beaufschlagt wird.
In Figur 3 ist eine Weiterbildung des in Figur 2 dargestellten Kraftstoffeinspritzventils 1 gezeigt, bei der der Druckausgleichskolben 10 einen in die Verbindungsleitung 12 eingreifenden stiftförmigen Fortsatz 13 aufweist und die mittige Bohrung der Ventilinnennadel 3B, in welcher der Druckausgleichskolben 10 angeordnet ist, ausfüllt. Damit wird ein so genanntes Schadvolumen im Inneren des Kraftstoffeinspritzventils 1 reduziert, wodurch ein präziser Einspritzvorgang gewährleistet ist.
Ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgeführten Kraftstoffeinspritzventils ist in Figur 4 dargestellt, wobei diese Ausführungsform eine Weiterbildung der in Figur 2 und Figur 3 dargestellten Kraftstoffeinspritz- ventile ist.
Die Ventilnadeln 3A und 3B sind bei dem in Figur 4 dargestellten Kraftstoffeinspritzventil 1 jeweils mit einem Bereich 8A, 8B, mit einer Druckausgleichsflache 9A bzw. 9B, mit einem Druckausgleichskolben 10A bzw. 10B und den Stirnflächen 11A bzw. 11B sowie mit einer Verbindungsleitung 12A, 12B ausgeführt. Damit wird erreicht, dass sich sowohl beim Öffnen des mit der Ventilaußennadel 3A zusammenwirkenden Dichtsitzes 4A die an der Ventilaußennadel 3A wirkenden hydraulischen Kräfte als auch beim Öffnen des der Ventilinnennadel 3B zugeordneten Dichtsitzes 4B die an der Ventilinnennadel 3B angreifenden und in Öffnungsrichtung des Dichtsitzes 4B wirkenden hydraulischen Kräfte im Vergleich zu dem Zustand des Kraftstoffeinspritzventils 1 bei geschlossenem Dichtsitz 4A bzw. bei geschlossenem Dichtsitz 4B nur unwesentlich bzw. überhaupt nicht verändern.
Der in der Ventilinnennadel 3B angeordnete Druckausgleichskolben 10B ist mit einem stiftförmigen Fortsatz 13 ausgeführt, der gegen eine Aufnahmefläche bzw. eine Sitzfläche 14 des Ventilkörpers 2 gedrückt ist, so dass der Druckausgleichskolben 10B der Ventilinnennadel 3B ein Schadvolumen sowohl im Bereich 8 und der Verbindungsleitung 12 als auch im Sackloch des Ventilkörpers 2 bzw. im Bereich des zweiten Kraftstoffrau s 6B reduziert. Zusätzlich wird der Druckausgleichskolben 10B durch die Wirkverbindung mit dem Ventilkörper 2 über sein in den zweiten Kraftstoffraum 6B vorkragendes Ende derart von dem Ventilkörper 2 geführt bzw. gelagert, dass der Druckausgleichskolben 10B als Führungselement für die Ventilinnennadel 3B eingesetzt werden kann.
Bezug nehmend auf Figur 5 ist ein fünftes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgeführten Kraftstoffeinspritzventils dargestellt, wobei diese Ausführungsform eine Weiterbildung des in Figur 4 dargestellten Kraftstoffein- spritzventils darstellt und sich von der in Figur 4 dargestellten Ausführungsform darin unterscheidet, dass der der Ventilaußennadel 3A zugeordnete Druckausgleichskolben 10A einstückig mit der Ventilinnennadel 3B ausgeführt ist und somit mit dieser wirkverbunden ist. Diese Ausgestaltung stellt eine fertigungstechnisch günstiger herzustellende Ausführungsform im Vergleich zu dem in Figur 4 dargestellten Kraftstoffeinspritzventil dar. Gleichzeitig ist die Ventilinnennadel 3B gemäß Figur 5 in platzsparender Art und Weise mit einer größeren in Öffnungsrichtung des Ventilsitzes 4B mit Kraftstoff beaufschlagbaren Stirnfläche als bei der Ausführung gemäß Figur 4 ausführbar, so dass bei geöffnetem Dichtsitz 4A an der Ventilinnennadel 4B eine größere und in Öffnungsrichtung wirkende Kraft anliegt als dies bei der Ventilinnennadel 4B gemäß Figur 4 der Fall ist.