Transportwagen, insbesondere zum Transport von Stückgut
Die Erfindung betrifft einen Transportwagen, insbesondere zum Transport von Stückgut oder Gegenständen, wie z. B. einen Transportwagen zum Wareneinkauf.
Beim Einkauf von Waren in einem Supermarkt werden vom Kunden Artikel aus einem Regal in einen Einkaufswagen und von diesem auf das Förderband einer Kasse gelegt. Nach Bezahlung folgt ein Umpacken erneut in den Einkaufswagen oder eine Tasche und von diesen ggf. in den Kofferraum eines Fahrzeugs, den Anhänger eines Fahrrads oder einen persönlichen Einkaufswagen. Dieser Vorgang ist zeitaufwendig und umständlich. Das häufige Umpacken kann sich auch nachteilig auf die eingekauften Artikel insbesondere bei zerbrechlichen oder empfindlichen Waren auswirken. Besondere Nachteile ergeben sich beim Einkauf von Lebensmitteln. Verderbliche, weiche oder flüssige Waren können beim mehrmaligen Umladen beschädigt werden. Tiefkühlprodukte können vorzeitig anoder aufgetaut werden.
Es sind Einkaufswagen zum persönlichen Gebrauch bekannt, die im Wesentlichen aus einer großen, festen Tasche bestehen, die auf einem Rahmen mit zwei Rädern und einem Griff befestigt ist. Diese sog. Ziehwagen oder Caddies können mit vertikal ausgerichteter Tasche frei aufgestellt oder im gekippten Zustand wie eine Karre von einer Person gezogen werden. Die herkömmlichen Ziehwagen können zwar den Heimweg nach dem Einkauf erleichtern, lösen jedoch nicht die oben genannten Probleme, da im Supermarkt immer noch ein Umpacken erforderlich ist. Außerdem ist das Beladen der Tasche mühselig, da diese für ein einfaches Ziehen tief gelegt ist und ein Bücken beim Einpacken erfordert.
Die genannten Probleme beim Transport von Gegenständen bestehen nicht nur beim Wareneinkauf. Beispielsweise besteht auch für einen Handwerker, der im Tagesverlauf an verschiedenen Einsatzorten tätig ist, ein Interesse am effektiven und schonenden Transport von Werkzeug und Materialien, bspw. vom Lager zu einem Fahrzeug und von diesem zum Auftraggeber. Ferner gibt es beim Betrieb mobiler Geräte, beispielsweise bei mobilen Messungen o. dgl., entsprechende. Transportaufgaben, bei denen es darauf ankommt, den Transportwagen möglichst komfortabel und störungsfrei unter den verschiedensten Bedingungen zu manövrieren.
Aus EP 1 312 531 A2 ist ein Transportwagen zum Transport von Stückgut mit verbesserter Funktionalität bekannt, bei dem ein Stückgut-Träger von einem Ladezustand, in dem der Träger horizontal ausgerichtet ist, in einen Transportzustand verschwenkbar ist, in dem der Träger aus der Horizontalen verkippt angeordnet ist. Dieser herkömmliche Transportwagen 100' umfasst gemäß Figur 10 den Träger 10', einen Rahmen 20' und einen Stützradausleger 30'. Der Rahmen 20' besitzt zwei lang gestreckte Seitenarme 21', deren Enden oben über einen Griff 22 ' und unten über einen Frontbogen 23' verbunden sind. An den Innenseiten der Seitenarme 21' sind vordere (24') und hintere (25') Plattformstützen angelenkt, an denen zwei seitliche, langgestreckte Plattformen 26' angebracht sind, auf denen der Träger 10' ruht. Auf der Rückseite des Rahmens 20' ist der Stützradausleger 30' vorgesehen. Er umfasst ein Stützrad 31', das über zwei Streben 32' am Rahmen 20' befestigt ist. Die Streben 32' sind an den Innenseiten der Seitenarme 21' angelenkt, so dass der Stützradausleger 30' von einer relativ zum Rahmen 20' ausgestellten Stützposition (Ladezustand) in eine Klappposition verschwenkbar ist. In dieser ist der Stützradausleger 30' an den Rahmen 20' angelegt und im Wesentlichen parallel zur Rahmenebene ausgerichtet (Transportzustand) .
Der herkömmliche Transportwagen besitzt den Nachteil eines relativ komplexen Aufbaus mit einem hohen Gewicht. Der Stützradausleger ist zweiarmig am Rahmen angelenkt, so dass eine präzise relative Ausrichtung der bewegten Teile auch nach längerem Gebrauch des Transportwagens erforderlich ist. Ein weiterer Nachteil des herkömmlichen Transportwagens besteht darin, dass der Träger 10' für eine sichere Funktion an den Plattformen 26' fixiert sein muss. Der Träger 10' kann nur mit einem zusätzlichen Demontageaufwand vom Transportwagen 100' getrennt werden.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten Transportwagen, insbesondere zum Transport von Stückgut bereitzustellen, mit dem die Nachteile herkömmlicher Transportwagen überwunden werden und der insbesondere einen vereinfachten Aufbau besitzt, weniger relativ zueinander bewegte Bauteile erfordert und eine leichte Abtrennung eines Stückgutbehälters vom Transportwagen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch einen Transportwagen mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Grundidee der Erfindung ist es, einen Transportwagen, insbesondere zum Transport von Stückgut bereitzustellen, bei dem ein Träger zur Aufnahme von Gegenständen an einem fahrbaren Rahmen verschwenkbar eingespannt ist. Die Verschwenkbarkeit bedeutet, dass der Träger von einem Ladezustand, in dem der Träger zur Beladung horizontal oder geringfügig geneigt ausgerichtet ist, aus der Horizontalen in einen Transportzustand verkippt werden kann. Die eingespannte Positionierung des Trägers bedeutet, dass der Träger nicht wie beim herkömmlichen Transportwagen z. B. gemäß Figur 10 auf einer Plattform oder Plattformträgern ruhend positioniert ist, sondern an seiner relativ zur Fahrtrichtung des Transportwagens hinteren Seite am Rahmen lösbar verankert eingehängt und von unten an einer quer zur Fahrtrichtung ausgerichteten Achse am Boden des Trägers unterstützt angeordnet ist.
Durch das Eigengewicht des Trägers (Stückgutbehälter) wird ein Kippmoment erzeugt, so dass der Träger eingespannt ist und eine stabile Positionierung des Trägers am Rahmen erreicht wird. Das Kippmoment entsteht aufgrund der Anordnung des Schwerpunkts des Trägers in Fahrtrichtung vor der quer ausgerichteten Achse. Dem Kippmoment wirkt das durch die Lager (Achse, Verankerung bzw. Haltevorrichtung) ausgeübte Einspannmoment entgegen, so dass der Träger an einem Kippen gehindert wird.
Der erfindungsgemäße Transportwagen besitzt den Vorteil, dass der Träger an seiner in Fahrtrichtung vorderen Seite freitragend ist. Auf die Anbringung zusätzlicher Stützen an der vorderen Seite kann verzichtet werden, was sich insbesondere vorteilhaft für das Verschwenken in den Transportzustand auswirkt. Des Weiteren wird der Aufbau des Rahmens vereinfacht und das Gewicht des Transportwagens reduziert. Schließlich kann der Träger, da er durch sein Gewicht im Rahmen hängt, ohne Weiteres aus dem Rahmen herausgehoben werden. Damit wird vorteilhafterweise eine erhebliche Erweiterung der Funktionalität des Transportwagens erreicht .
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Halteeinrichtung vorgesehen, mit der der Träger an seiner hinteren Seite mit dem Rahmen im Ladezustand des Transportwagens lösbar verbunden ist. Die Halteeinrichtung blockiert ein Verkippen des Trägers um die Querachse während des Beiadens oder Verfahrens des Transportwagens im Ladezustand. Der Vorteil der Halteeinrichtung besteht darin, dass diese einen relativ einfachen mechanischen Aufbau besitzen kann, sie muss lediglich ein Gegenlager zum Verkippen des Trägers unter der Wirkung des genannten Kippmoments bilden.
Wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen ist, dass der Träger im Transportzustand vom Rahmen selbst unterstützt wird, kann der Aufbau des Transportwagens weiter vereinfacht werden. Auf die beim herkömmlichen Transportwagen
vorgesehenen Plattformen oder Plattformstützen kann somit komplett verzichtet werden. Gemäß einer bevorzugten Variante der Erfindung besitzen Seitenarme des Rahmens in dessen in Fahrtrichtung vorderen, unteren Teil einen Abstand, der geringer als die Breite des Trägers ist, so dass dieser mit seinen seitlichen Rändern auf den Seitenarmen aufgesetzt werden kann. Besondere Vorteile für einen stabilen Transport ohne die Gefahr eines seitlichen Verrutschens ergeben sich, wenn der Träger an seinen relativ zur Fahrtrichtung seitlichen Rändern Auskehlungen aufweist, deren Form zur Form der Seitenarme des Rahmens komplementär gebildet ist und auf denen der Träger im Transportzustand auf dem Rahmen ruht .
Die Bedienung des erfindungsgemäßen Transportwagens kann sich vorteilhafterweise vereinfachen, wenn die Halteeinrichtung zum Einspannen des Trägers am Rahmen einen Bügel am Träger und Haltestifte an den Innenseiten der Seitenarme des Rahmens umfasst. Der Bügel bildet vorteilhafterweise ein manuell betätigbares Griff eil. Der Bügel kann verschwenkbar angeordnet sein. Wenn durch ein Anheben des Bügels von den Haltestiften die Verbindung zwischen dem Träger und dem Rahmen gelöst wird, kann der Träger unter der Wirkung des Kippmoments nach vorne in den Transportzustand verkippen.
Vorteilhafterweise ist der Träger auf seiner Unterseite mit mindestens einer Platte ausgestattet, mit der der Träger am Rahmen gelagert ist. Die Lagerung des Trägers mit der Platte auf dem Rahmen erfolgt an einer Querachse, um die der Träger verkippbar ist, die einen Abstand von der in Fahrtrichtung vorderen Seite des Trägers besitzt und die sich insbesondere in der relativ zur Fahrtrichtung hinteren Hälfte des Trägers befindet. Dadurch wird das genannte Kippmoment bereits durch das Eigengewicht des Trägers, dessen größerer Masseanteil in Fahrtrichtung vor der Querachse frei hängt, gebildet.
Die Platte kann für eine ortsstabile Aufhängung des Trägers im Rahmen einen nach unten geöffnete, z. B. halbkreisförmige oder eckige Abstufung (Auswölbung oder Auskragung) aufweisen, die ein Drehlager bildet. Vorteilhafterweise ist der Rahmen des Transportwagens mit mindestens einem Querteil, wie z. B. einem Querholm aus-gestattet, der sich zwischen den Seitenarmen des Rahmens erstreckt, auf dem die Abstufung der Platte aufliegt. Bei Freigabe der Halteeinrichtung kann der Träger aufgrund seines Eigengewichts um das Querteil geschwenkt und in den Transportzustand auf den Rahmen aufgelegt werden.
Besondere Vorteile für einen stabilen Transport ergeben sich, wenn der Träger im Transportzustand möglichst niedrig am fahrbaren Rahmen angeordnet ist. Da für eine leichte Beladbarkeit des Trägers dieser im Ladezustand jedoch relativ hoch am Rahmen angeordnet ist, kann es von Vorteil sein, wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen ist, dass beim Übergang in den Transportzustand die Abstufung der Platte aus dem Querteil, z. B. Querholm des Rahmens gehoben wird und damit eine Verschiebung des Trägers hin zu tieferen Rahmenteilen ermöglicht.
Gemäß einer Variante der Erfindung ist die mindestens eine Platte auf der Bodenseite des Trägers einstückig mit der Bodenwand des Trägers gebildet. In diesem Fall können sich Vorteile für einen besonders kompakten Aufbau ergeben. Alternativ kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass jede Platte durch eine streifen- oder plattenförmige Strebe gebildet wird, die auf der Unterseite des Trägers befestigt ist.
Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Transportwagens können sich ergeben, wenn der Träger im Ladezustand in Fahrtrichtung des Transportwagens nach vorne geneigt ist. Dadurch wird die Einhängung am Rahmen stabilisiert und das Positionieren von
Stückgut im Träger, z. B. beim Einkaufen im Supermarkt vereinfacht.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist ein Stützradausleger am Rahmen verschwenkbar angebracht, der im Ladezustand vom Rahmen absteht und eine Stütze des Transportwagens bildet und im Transportzustand an den Rahmen angelegt ist. Durch diese Maßnahmen eignet sich der erfindungsgemäße Transportwagen vorteilhafterweise sowohl für ein komfortables Beladen bspw. in einem Markt oder einem Lager, als auch für einen leicht steuerbaren Transport zu einem Bestimmungsort oder mit einem Zusatzfahrzeug. Im Ladezustand besitzt der Transportwagen bspw. die Form eines fahrbaren Einkaufskorbes, wie er im Supermarkt verwendet wird. Ohne eine Gefährdung der vom Träger aufgenommenen Gegenstände ist ein Verschwenken in den Transportzustand möglich, in dem der erfindungsgemäße Transportwagen die Form eines Einkaufs-Ziehwagens oder Caddies besitzt.
Der Stützradausleger ist vorzugsweise einarmig am Rahmen des Transportwagens angelenkt. Dies bedeutet eine erhebliche Vereinfachung des Wagenaufbaus, da auf die beim herkömmlichen Transportwagen vorgesehene Synchronmechanik verzichtet werden kann.
Gemäß einem weiteren wichtigen Merkmal ist der Träger lösbar am Rahmen befestigt. Der Träger besitzt vorzugsweise einen modula- ren Aufbau, um den Transportwagen für die verschiedensten Aufgaben beim Stückguttransport oder anderweitigen Transportaufgaben anzupassen. Der Träger besitzt mindestens eine starre Bodenoder Seitenwand, an der vorteilhafterweise eine Steuereinrichtung angebracht sein kann. Die Steuereinrichtung enthält beispielsweise einen Transponder zur Identifizierung des Transportwagens, Datenspeicher zur Aufnahme von charakteristischen Daten des auf dem Träger befindlichen Stückgutes und/oder Anzeigeeinrichtungen. Am fahrbaren Rahmen sind zur Erfüllung der genannten Ziehwagenfunktion im Transportzustand zwei Räder vorgesehen. Die
Räder sind vorzugsweise mit Kugellagern befestigt, wodurch der Fahrkomfort positiv beeinflusst und die Überwindung von kleinen Hindernissen (z. B. Treppen, Gehwegstufen) vereinfacht wird.
Wenn der Träger des erfindungsgemäßen Wagens eine Abdeckung aufweist, können sich Vorteile für den Schutz des Stückguts und die stabile Halterung insbesondere im Transportzustand ergeben. Gemäß einer vorteilhaften Variante umfasst die Abdeckung ein festes Material, wie zum Beispiel Kunststoff. Ein fester Deckel hat ferner den Vorteil, stabil auf den Träger zum Beispiel an Haltenuten oder -schienen aufschiebbar zu sein. Alternativ kann die Abdeckung flexibel sein und z.B. aus einem Gewebe oder einer Folie bestehen. Bei dieser Variante kann eine platzsparende Unterbringung zum Beispiel durch ein Aufrollen ermöglicht werden.
Gemäß einem besonders bevorzugten Gesichtspunkt der Erfindung wird der Transportwagen zum Einkauf von Waren im Einzelhandel verwendet. Durch diese Verwendung werden die o. g. Umpackvorgänge reduziert oder ausgeschlossen. Die Waren, insbesondere Lebensmittel werden geschont und der Einkauf beschleunigt.
Die Erfindung besitzt die folgenden weiteren Vorteile. Der erfindungsgemäße Transportwagen besitzt ein geringes Eigengewicht. Er ist problemlos auch in engen Raumverhältnissen, wie z. B. in Küchen, Kellern, Garagen oder anderen kleinen Räumen manövrierfähig und transportierbar. Die modulare Bauweise, insbesondere die Einhängung des Trägers in den Rahmen ermöglicht eine individuelle Anpassung der Gestaltung und der Funktion des Transportwagens an die Bedürfnisse des Nutzers. Der erfindungsgemäße Transportwagen kann problemlos in ein Fahrzeug geladen oder an ein Zugfahrzeug, z. B. Fahrrad angehängt werden. Damit wird der Transport der Gegenstände zum Bestimmungsort vereinfacht.
Der erfindungsgemäße Transportwagen besitzt eine hohe Standstabilität sowohl im Ladezustand als auch bei vertikaler Ausrich-
tung des Rahmens im Transportzustand (freistehender Caddie) . Die hohe Betriebssicherheit ist insbesondere wegen der Benutzung im öffentlichen Raum, z. B. in Bussen oder Bahnen von großem Vorteil. Der Transportwagen ist variabel einsetzbar, leicht und einfach bedienbar, bequem, robust, langlebig und mit einer hohen Funktionalität ausgestattet. Es besteht die Möglichkeit, den Transportwagen für den Kindertransport einzurichten (Baby-Schale oder separates Trittbrett) oder als Fahrradanhänger zu verwenden. Es können auch Sicherheitsmaßnahmen, wie z. B. eine Beleuchtung, ein Rückstrahler oder eine Diebstahlsicherung vorgesehen sein.
Besondere Vorteile ergeben sich bei Integration des Transportwagens in neue Verkaufskonzepte, wie z. B. in ein SNS (Shopping Navigation System) . Am Träger kann eine Anzeige vorgesehen sein, auf die drahtlos vom Markt an den Kunden Angebote, Wareneigenschaften (Gewicht) oder weitere Produktinformationen übermittelt werden können. Auf der Anzeige können bspw. auch Produktinformationen vergrößert angezeigt werden, um Personen mit vermindertem Sehvermögen den Einkauf zu erleichtern.
Ein Stückgutbehälter, der als Träger für einen erfindungsgemäßen Transportwagen geeignet ist und hierzu eine Kastenform mit dem Bügel der Halteeinrichtung und auf der Unterseite die ein Drehlager bildende Abstufung aufweist, stellt einen unabhängigen Gegenstand der Erfindung dar. Der Stückgutbehälter besitzt vorzugsweise seitliche Auskehlungen zur stabilisierten Auflage auf dem Rahmen des Transportwagens.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden aus der Beschreibung der beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Es zeigen:
Figuren 1 bis 4 eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Transportwagens im Ladezustand,
Figuren 5 und 6 weitere Ansichten der in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Transportwagens im Transportzustand,
Figuren 7 und 8 weitere Ansichten der in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Transportwagens in einem Lagerzustand,
Figur 9 eine Illustration des erfindungsgemäßen Transportwagens im Transportzustand bei AnKupplung an ein Fahrrad, und
Figur 10 eine Illustration eines herkömmlichen Transportwagens (Stand der Technik) .
Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezug auf die bevorzugte Anwendung des Transportwagens beim Einkaufen von Waren beschrieben. Es wird jedoch betont, dass die Erfindung nicht auf diese Anwendung beschränkt ist, sondern entsprechend auch beim Transport von Stückgütern oder Einzelgegenständen bei anderen Aufgaben benutzbar ist, wie z. B. beim Transport von Werkzeugen und Materialien von Handwerkern, Geräten von medizinischem Personal, Akten in Büros, mobilen Geräten und dgl..
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Transportwagens ist in den Figuren 1 bis 8 illustriert, die den Transportwagen in verschiedenen Stellungen zeigen. Gemäß Figur 1 umfasst der Transportwagen 100 einen Träger 10, einen Rahmen 20 und einen Stützradausleger 30. Der Träger 10, der die Aufnahme des zu transportierenden Gutes oder Gegenstands darstellt, ist lediglich schematisch illustriert. Allgemein stellt der Träger 10 einen geschlossenen oder offenen Behälter, einen mehrteiligen Behälteraufbau, z. B. zur Aufnahme von Waren, oder ein Behältermodul dar. Der Träger 10 ist lösbar mit dem Rahmen 20 verbunden. Beim illustrierten Ausführungsbeispiel besitzt der Träger 10 ei-
nen oberen Rand 16, an dem der Bügel 41 der Halteeinrichtung 40 (siehe unten) angebracht ist.
Der Träger 10 kann im Ladezustand des Transportwagens gemäß Figur 1 horizontal oder alternativ in Bezug auf die Fahrtrichtung nach vorn geneigt angeordnet sein. Die um wenige Grad (z. B. 5°) geneigte Ausrichtung kann insbesondere für eine stabile Anordnung von Transportgut im Träger 10 von Vorteil sein.
Das Volumen des Trägers 10 liegt vorzugsweise im Bereich von 30 bis 100 Litern, bspw. bei rd. 70 Litern. Der Innenraum des Trägers 10 kann durch Zusatztaschen, bspw. für Kleinartikel oder Gefriergut unterteilt sein. Vorteilhafterweise bildet eine starre Bodenfläche 11 des Trägers 10 eine Harassenflache, die als Stütze für Getränkekisten verwendet werden kann. Entsprechend kann das Volumen des Trägers 10, wenn dieser lediglich als plat- tenförmige Aufnahme (ggf. mit einem umlaufenden Rand) benutzt wird, auch weniger als 50 Liter (bis zu 0 Liter) betragen.
Der Träger 10 kann mit einer elektronischen Steuereinrichtung 14 ausgestattet sein, die schematisch nur in Figur 2 illustriert ist. Die Steuereinrichtung 14 umfasst vorzugsweise eine Anzeige (Display) , einen Rechnerschaltkreis mit einem Speicher und einen Transponder zum Datenaustausch mit Waren im Träger 10 und zentralen Informationsquellen des Marktes. Es kann auch ein Kartenlesegerät zum Lesen einer Geld- oder Kreditkarte des Nutzers vorgesehen sein. Die Steuereinrichtung 14 kann wie dargestellt am Träger 10 und/oder am Griff 22 angebracht sein. Die Anbringung am Griff 22 besitzt den Vorteil, dass dieser für die Steuereinrichtung 14 einen schützenden Rahmen bildet.
Der Träger 10 besitzt an seiner Unterseite zwei (linke und rechte) Platten 26, die sich als streifen- oder plattenförmige Streben in Fahrtrichtung über die Länge des Trägerbodens erstrecken (siehe Figuren 2, 4). In der Mitte oder vorzugsweise in der hin-
teren Hälfte der Platten 26 weisen diese jeweils eine Abstufung 27 auf, die ein Drehlager bildet, das auf einem Querholm 24 des Rahmens 20 (siehe unten) aufliegt. An den vorderen Enden ist jeweils ein vorderes Stützprofil 29 vorgesehen, das im Transportzustand auf dem Frontbogen 23 aufsitzen kann. Die Abstufungen 27 und die Stützprofile 29 können bei einer alternativen Gestaltung der Erfindung in den Boden des Trägers 10 integriert sein.
Der Rahmen 20 besitzt eine im Wesentlichen rechteckige, ebene Gestalt, die durch zwei langgestreckte Seitenarme 21 gebildet wird, deren Enden oben über einen Griff 22 und unten (bodensei- tig) über einen Frontbogen 23 (unterer Holm) verbunden sind. Die Seitenarme 21 bestehen aus zusammengesetzten, stabförmigen Bauelementen. Es sind z. B. Profilelemente, wie profilierte Schienen, Hohlelemente oder Rohre vorgesehen. Die Seitenarme bestehen vorzugsweise, wie auch die anderen mechanischen Komponenten des Transportwagens, aus einem Leichtmetall, einer Leichtmetalllegierung, einem Kunststoff oder einem Verbundmaterial. Die Seitenarme 21 verlaufen parallel zu einander, sie spannen eine Bezugsebene (Rahmenebene) auf, die im Ladezustand (Figuren 1 bis 4) einen vorbestimmten Winkel mit der horizontalen Bodenfläche bildet und im Transportzustand je nach der Greifhöhe des Nutzers gegenüber der Horizontalen verkippt (Figuren 5, 6) und im freistehenden Zustand (Figuren 7, 8) annähernd vertikal ausgerichtet ist.
Der Griff 22 und der Frontbogen 23 können in der gleichen Bezugsebene wie die Seitenarme 21 oder aus der Bezugsebene herausragend angeordnet sein. Je nach dem gewünschten Fahrkomfort und der Funktionalität des Transportwagens 100 können der Griff 22 und/oder der Frontbogen 23 auch gegenüber den Seitenarmen 21 ausziehbar und arretierbar sein. Beispielsweise kann der Frontbogen 23 eine Stütze für den freistehenden Transportwagen 100 bilden. Gemäß einer abgewandelten Ausführungsform des erfin-
dungsgemäßen Transportwagens kann der Frontbogen 23 weggelassen und durch eine Achse zwischen den Rädern 25 ersetzt werden.
Jeder Seitenarm 21 besteht aus zwei Teilstücken, die ein unteres Teilstück 21a und ein oberes Teilstück 21b umfassen. Die Teilstücke 21a, b sind lösbar miteinander verbunden. Dies besitzt den Vorteil, dass der erfindungsgemäße Transportwagen komplett zerlegbar ist oder die Teilstücke ineinander geschoben werden können. Des Weiteren besitzen die unteren Teilstücke 21a einen geringeren Abstand als die oberen Teilstücke 21b in der Rahmenebene. Dies ermöglicht, dass der Träger 10 im Ladezustand durch den Rahmen 20 zwischen den oberen Teilstücken 21b hindurchragt, während er im Transportzustand auf den unteren Teilstücken 21a mit dem geringeren Abstand aufliegt. Die oberen und unteren Teilstücke 21a, b sind an ihren Ende in der Rahmenebene nebeneinander angeordnet und mit lösbaren Klammern oder Manschetten miteinander verbunden.
Die unteren Teilstücke 21a der Seitenarme 21 sind an ihren oberen Enden über einen Querholm 24 verbunden, der eine Auflage für den Träger 10 bzw. dessen Platten 26 (siehe unten) bildet. Alternativ können anstelle des Querholms 24 auch seitliche Ausleger an den Seitenarmen des Rahmens vorgesehen sein, die Auflagen für den Träger 10 bilden.
Auf der Rück- oder Unterseite des Rahmens 20 ist der Stützradausleger 30 vorgesehen. Er umfasst ein mit Nachlauf ausgestattetes, vorzugsweise frei in allen Richtungen drehbares Stütz- oder Rückrad 31, das über zwei Streben 32 am Rahmen 20 befestigt ist. Die Streben 32 sind an den Innenseiten der Seitenarme 21 angelenkt, so dass der Stützradausleger 30 von einer relativ zum Rahmen 20 ausgestellten Stützposition (Figuren 1, 2) in eine Klappposition (Figuren 6 bis 8) verschwenkbar ist. In dieser ist der Stützradausleger 30 an den Rahmen 20 angelegt und im Wesent-
liehen parallel zur Rahmenebene ausgerichtet. Da das Stützrad 31 relativ zur Bewegungsrichtung des Transportwagens 100 in der Mitte angeordnet ist, bilden die Streben 32 eine V-förmige, auseinanderlaufende Form. Alternativ können anstelle von einem Stützrad 31 auch zwei Stützräder vorgesehen sein, wobei dann die winkelige Ausrichtung der Streben 32 ggf. entfällt.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Halteeinrichtung 40 setzt sich aus dem Bügel 41 am Träger 10 und Haltestiften 42 (oder Haltebüchsen) an den oberen Teilstücken 21b des Rahmens 20 zusammen. Der Bügel 41 umfasst zwei Längsteile, die am oberen Rand 16 des Trägers 10 verstellbar angebracht sind, und ein Querteil. In den seitlichen Längsteilen ist jeweils ein Haken 43 (siehe Figuren 5, 6) vorgesehen, der mit den Haltestiften 42 am Rahmen 20 (siehe Figuren 7, 8) zusammenwirkt.
Die Figuren 1 bis 4 illustrieren den Ladezustand des Transportwagens 100 mit dem horizontal ausgerichteten Träger 10 und dem ausgestellten Stützradausleger 30. In diesem Zustand kann der Transportwagen beispielsweise durch einen Supermarkt gefahren werden, um Artikel aus Regalen in den Träger 10 zu übernehmen. Der Träger 10 ist bspw. ein Korb oder Kasten mit einer starren Bodenwand 11, starren oder zumindest teilweise flexiblen Seitenwänden 12 und einem starren oder flexiblen Deckel. Der Deckel kann zum Beladen geöffnet (abgenommen, zurückgeschnallt, verschoben, gerollt, angehoben oder dgl.) werden. Gemäß einem besonderen Vorteil der Erfindung kann die Beladung des Trägers 10 möglichst schonend für die Waren erfolgen, indem bspw. Flaschen im vorderen und empfindliche Waren im hinteren Teil des Trägers 10 angeordnet werden. Vorteilhafterweise befinden sich dann im Ladezustand die schweren Waren stabil über dem Fahrwerk (Räder 25, 31) und im Transportzustand möglichst tief über dem Boden.
In Figur 3 ist der erfindungsgemäße Transportwagen 100 im Ladezustand von vorne gezeigt. Es ist erkennbar, dass der Träger 10
nach vorne geneigt innerhalb des Rahmens 20 angeordnet ist. Auf der Oberseite des Randes 16 ist eine VerStelleinrichtung 16a für den Bügel der Halteeinrichtung gezeigt.
Die Seitenansicht gemäß Figur 4 illustriert die erfindungsgemäße einseitige Einspannung des Trägers 10 am Rahmen 20. Durch die Zusammenwirkung der Halteeinrichtung 40 und der Platte 26, die auf dem Querholm 24 aufliegt, ist der Träger 10 in einer ersten Drehrichtung, nämlich in Uhrzeigerrichtung nach vorn eingespannt (durch das Eigengewicht eingeklemmt) und in entgegengesetzter Drehrichtung lösbar positioniert. Figur 4 illustriert des Weiteren das vordere Stützprofil 29, das im Transportzustand mit dem Frontbogen 23 zusammenwirkt.
In Figur 4 ist der Träger 10 mit einer schematisch illustrierten Abdeckung 13 gezeigt, die sich auf der Oberseite des Trägers 10 befindet. Die Abdeckung 13 ist hier ein fester Deckel aus Kunststoff. Am oberen Rand des Trägers befinden sich Haltenuten, in die der Deckel einsetzbar ist. Die Haltenuten können mit Rasteinrichtungen oder Anschlägen ausgestattet sein, so dass der Deckel bestimmte Positionen einnehmen kann. Die Abdeckung 13 kann den Träger komplett oder nur teilweise (zum Beispiel 2/3 oder 1/3) abdecken. Wenn die Abdeckung ein flexibles Gewebe ist, können Bänder oder Gurte zu dessen Befestigung am Träger vorgesehen sein.
Figur 4 illustriert auch einen Haltegurt 33, der zwischen dem Steg 32 und dem Teilstück 21a angeordnet ist. Der Haltegurt (Gurtband) besteht zum Beispiel aus einem Polyurethanbeschichteten Gewebe. Im Ladezustand ist der Haltegurt 33 aufgespannt, so dass eine definierte Endlage für die Streben 32 gebildet wird.
Wenn die Halteeinrichtung 40 gelöst wird, kippt der Träger 10 aufgrund seines Eigengewichtes nach vorne. Die seitlichen Ränder
liegen auf den unteren Teilstücken 21a des Rahmens auf, so dass der Träger 10 mit der Abstufung 27 vom Querholm 24 abgehoben wird. In diesem Zustand kann der Träger 10 auf dem Rahmen 20 nach unten rutschen, bis die vorderen Stützprofile 29 auf dem Frontbogen 23 aufliegen (Transportzustand) .
Der Transportzustand des erfindungsgemäßen Transportwagens 100 ist in den Figuren 5 und 6 illustriert. Figur 5 zeigt, wie nach Freigabe der Halteeinrichtung 40 der Träger 10 auf den unteren Teil des Rahmens 20 geschoben wird, während sich der Stützradausleger 30 noch im ausgeklappten Zustand befindet. Der Träger 10 befindet sich in einem aus der Horizontalen verschwenkten Zustand. In diesem Zustand kann der Transportwagen 100 wie ein herkömmlicher Caddie am Griff 22 erfasst und an seinen Bestimmungsort gezogen oder als Fahrradanhänger verwendet werden (siehe Figur 9) . Anschließend wird gemäß Figur 6 der Stützradausleger 30 eingeklappt, so dass der Transportwagen von einer Person wie ein herkömmlicher Ziehwagen bewegt werden kann. In der eingeklappten Position kann der Stützradausleger 30 am Frontbogen 23 und/oder seitlich an den Seitenarmen 21, zum Beispiel mit federnden Klammern, eingeklemmt werden.
Wenn der erfindungsgemäße Transportwagen 100 nicht benutzt wird, kann er zu Lagerzwecken senkrecht aufgestellt werden, wie dies in den Figuren 7 (Vorderseite) und 8 (Rückseite) illustriert ist. Der Transportwagen 100 steht auf dem Frontbogen 23 einerseits und dem vorderen Rand des Trägers 10 andererseits. Der Frontbogen 23 kann so weit aus der Rahmenebene hervorragen, dass im aufrecht stehenden Zustand durch den beladenen Träger 10 kein Kippmoment gebildet wird, unter dessen Wirkung der Wagen umfallen könnte.
Zur Verwendung des Transportwagens 100 als Fahrradanhänger ist dieser mit einer Kupplungseinrichtung 50 ausgestattet. Die Kupplungseinrichtung kann am oberen Griff 22 (siehe Figur 9)
oder am Stützradausleger angebracht sein. Im letzteren Fall ist das Stützrad relativ zu den Streben nach oben schwenkbar, wobei die Kupplungseinrichtung zur Aufnahme einer Fahrraddeichsel an der Platte angebracht ist, die auch das Stützrad trägt. Alternativ können die Streben in sich abschwenkbar sein, so dass bei horizontaler Ausrichtung des Trägers 10 das Stützrad mit unteren Abschnitten der Streben vom Boden weggeschwenkt werden. In diesem Fall ist die Kupplungseinrichtung ebenfalls vorzugsweise an der Platte befestigt, die auch das Stützrad trägt.
Bei der Anordnung gemäß Figur 9 kann bei entsprechender Gestaltung der Seitenarme des Rahmens vorgesehen sein, dass der obere Griff 22 nach oben über den Träger zurückgeschwenkt wird.
Zur Befestigung des Transportwagens können am Rahmen 20 zusätzliche Halteeinrichtungen, wie z. B. Gurtösen, Magnethalterungen oder Schlaufen vorgesehen sein. Mit den Halteeinrichtungen kann der Transportwagen bspw. in einem Kraftfahrzeug oder einem öffentlichen Verkehrsmittel fixiert werden.
Die in der bevorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.