-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung zum Transport von Lasten per Hand mit einem in aller Regel aus Metall nach Art einer Sackkarre ausgebildeten Grundgestell, das an einem unteren Ende eine Ladeschaufel und zwei Transporträder umfasst.
-
Im Stand der Technik sind vielfältige Transportvorrichtungen bekannt, mit denen Güter oder Waren per Hand transportiert werden können. Die Transportvorrichtungen sind jedoch – je nach Verwendungszweck – sehr unterschiedlich ausgestaltet. So sind einachsige und zweiachsige Transportvorrichtungen im Einsatz. Ein typischer Vertreter einer einachsigen Transportvorrichtung ist die sogenannte Sackkarre, die sich bevorzugt zum Transport von einzelnen, großen und festen Gegenständen eignet.
-
Aus der
US 3,411,798 und der
DE 1961469 sind Sackkarren bekannt, die zusätzlich zu den zwei Transporträdern eine Lenkrolle aufweisen. Je nach Anwendungsfall kann die Position der Lenkrolle verändert werden. Das Versetzen der Lenkrolle ist relativ zeitaufwendig. Weil die Lenkrolle jedoch nicht arretierbar ist, ist sie als Steighilfe für Treppen unbrauchbar.
-
Aus der
DE 10 2008 027 083 ist eine Transportvorrichtung bekannt, die als Sackkarre und als Transportwagen mit Deichsel einsetzbar ist. Wenn diese Transportvorrichtung als Transportwagen eingesetzt werden soll, wird ein Stützrad in eine Position gebracht in der es einen großen Abstand zu den auf einer Achse angeordneten Transporträdern aufweist. Das Stützrad ist auf einem Drehschemel gelagert, so dass der Transportwagen sehr wendig und sehr manövrierfähig ist.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die in der
DE 10 2008 027 083 beschriebene und beanspruchte Transportvorrichtung hinsichtlich Handhabbarkeit und Vielseitigkeit weiterzuentwickeln.
-
Da die vorliegend beanspruchte Erfindung Übereinstimmungen zu der
DE 10 2008 027 083 aufweist, wird deren Inhalt durch ausdrückliche Bezugnahme auch zum Inhalt des vorliegenden Gebrauchsmusters gemacht.
-
Zur Lösung der Aufgabe wird ausgehend von den Transportvorrichtungen der eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass das Stützrad in Längserstreckung des Grundgestells nicht nur von einer ersten Endposition in eine zweite Endposition verschiebbar ist, sondern zusätzlich in verschiedenen Zwischen-Positionen arretierbar ist. Die Transportvorrichtung bietet somit den Vorteil, die einachsige Sackkarre in einen zweiachsigen Transportwagen umwandeln zu können, wobei das Stützrad die zweite Achse bildet. In der ersten Endposition des Stützrades ist die Transportvorrichtung als einachsige Sackkarre zu benutzen. In dieser ersten Endposition des Stützrads erleichtert das Stützrad das Ziehen der Sackkarre über eine Treppe mit normalen Abmessungen. Durch die erfindungsgemäße Möglichkeit, das Stützrad in verschiedenen Positionen zwischen den beiden Endpositionen zu arretieren, kann das Stützrad in Abhängigkeit von der Höhe und Tiefe von verschiedenen Treppenstufen positioniert werden, so dass das Stützrad der Transportvorrichtung auch bei Treppen mit ungewöhnlichen Abmessungen als Treppensteighilfe eingesetzt werden kann. Weil das Stützrad über einen Drehschemel mit der Deichsel starr verbunden ist und die Deichsel an der Transportvorrichtung arretiert ist, wenn sich das Stützrad in der ersten Position oder in unmittelbarer Nähe dazu befindet, ist das Stützrad in diesem Zustand nicht lenkbar. Damit wird das Treppensteigen erleichtert oder überhaupt erst ermöglicht. Erst wenn das Stützrad in die zweite Endposition gebracht wird, ist die Deichsel nicht mehr an dem Grundgestell arretiert, so dass der Drehschemel mit der Deichsel gelenkt werden kann.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Weitere für die Erfindung wichtige Merkmale finden sich in der Beschreibung und in den Zeichnungen, wobei die Merkmale sowohl in Alleinstellung als auch in unterschiedlichen Kombinationen für die Erfindung wesentlich sein können, ohne dass hierauf explizit hingewiesen wird.
-
Um die Lenkbarkeit der Transportvorrichtung zu gewährleisten ist das Stützrad vorteilhafterweise über einen Drehschemel mindestens mittelbar mit dem Grundgestell verbunden. Dabei weist der Drehschemel vorteilhafterweise ein Axiallager und einen Nutenstein auf, wobei der Nutenstein in einer an dem Grundgestell angeordneten Schiene verschiebbar ist. Dadurch wird die Verschiebbarkeit des Stützrads relativ zu dem Grundgestell beziehungsweise relativ zu den Transporträdern auf einfache Weise realisiert.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist in dem Grundgestell und/oder der Schiene Aussparungen ausgebildet, die mit mindestens einer an dem Drehschemel ausgebildeten Klaue oder einem an der Deichsel angeordneten Sicherungsstift formschlüssig zusammenwirken können, um den Drehschemel und mit ihm das Stützrad zu arretieren. Wenn diese Aussparungen beispielsweise im Abstand von etwa 2 cm angeordnet sind, ist es möglich, das Stützrad mit einem Raster von eben diesen 2 cm in jeder gewünschten Position zwischen der ersten Endposition und der zweiten Endposition zu arretieren. Dadurch ist es möglich, dass die als Sackkarre eingesetzte Transportvorrichtung optimal an ungewöhnliche und nicht normgerechte Treppenstufen anzupassen, um das „Befahren” von Treppen zu erleichtern.
-
Es ist auch denkbar, beispielsweise das Stützrad etwa auf Höhe des Schwerpunkts der vollbeladenen Sackkarre zu arretieren. Dann ist es nämlich möglich, die Sackkarre beim Treppensteigen so einzusetzen, dass die Sackkarre mit dem Stützrad auf die nächste zu erklimmende Treppenstufe abgesetzt wird. Dann liegt die Sackkarre mit dem vollen Gewicht auf dem Stützrad auf, das ja etwa im Schwerpunkt arretiert ist. In diesem Zustand kann das Stützrad gewissermaßen als Drehpunkt der Transportvorrichtung eingesetzt werden. Dann können die Transporträder der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung mit relativ wenig Kraftaufwand auf die nächste Stufe angehoben werden. Anschließend wird die Sackkarre mit Hilfe der Handgriffe wieder angehoben und das Stützrad auf die nächste Stufe aufgesetzt. Somit ist es möglich, den eigentlichen Hebevorgang zu vereinfachen und damit auch schwerste Lasten von weit über 100 kg sicher und mit mäßiger Kraftanstrengung eine Treppe hinauf zu transportieren.
-
Damit das Stützrad sich nicht drehen kann, wenn es als Treppensteighilfe eingesetzt wird, ist erfindungsgemäß vorgesehen, in dem Grundgestell oder in der Schiene Aussparungen auszubilden, die mit jeweils einer Klaue des Drehschemels oder einem an der Deichsel angeordneten Sicherungsstift formschlüssig einrastbar und verwendbar sind. Dadurch kann das Stützrad in verschiedenen Zwischenpositionen arretiert werden. Durch die Arretierung der Deichsel wird auch noch das Verdrehen des Stützrades in der ersten Endposition und den Zwischenpositionen wirkungsvoll unterbunden.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Stützrad mit einer Deichsel verbunden, die als Zug- und Längsstange der Transportvorrichtung verwendbar ist.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Nachfolgend wird anhand von Figuren ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 bis 8 verschiedene Ansichten eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung.
-
Detaillierte Beschreibung
-
1 zeigt eine Isometrie eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung 10. Die Transportvorrichtung 10 umfasst ein im Wesentlichen rechteckiges Grundgestell 12, das zum Beispiel aus abgekantetem Blech aufgebaut ist. Durch die Konstruktion des Grundgestells 12 aus Blech können ohne weiteres Lasten mit einem Gewicht von mehreren 100 kg auf dem Transportwagen transportiert werden. Aus diesem Grund ist die Aufnahme der Achse 15 (siehe 3) auch mit sehr großen tragenden Querschnitten ausgeführt.
-
An dem in 1 unteren Ende des Grundgestells 12 ist eines von insgesamt zwei Transporträdern 14 sichtbar, die drehbar auf einer Achse 15 gelagert sind. Die Achse 15 ist die erste Achse der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung 10.
-
Den Transporträdern 14 am unteren Ende des Grundgestells 12 gegenüberliegend ist eine Ladeschaufel 16 angeordnet. Die Ladeschaufel 16 bildet zusammen mit einer Platte 50 und einer zur Ladeschaufel 16 zeigenden Seite des Grundgestells 12 eine Ladefläche der Transportvorrichtung 10. Die Platte 50 kann, wenn vorwiegend empfindliche Güter transportiert werden, zum Beispiel aus Holz oder einem Plattenwerkstoff bestehen, der mit Gummi oder einem weichen Kunststoff beschichtet ist. Wenn unempfindliche und sehr schwere Lasten transportiert werden sollen, kann die Platte 50 auch aus Stahlblech, bevorzugt aus sogenanntem Tränenblech, hergestellt werden. An einem den Transporträdern 14 entgegengesetzten Ende des Grundgestells 12 sind Haltegriffe 20 vorgesehen.
-
Zwischen den beiden Transporträdern 14 ist im unteren Bereich der Transportvorrichtung 10 – etwas versetzt nach oben – ein Stützrad 22 angeordnet. Die äußeren Abmessungen des Stützrades 22 und der Transporträder 14 können gleich sein. Dies ist in der 3 gut zu sehen.
-
In den 3 und 4 ist ebenfalls gut erkennbar, dass das Stützrad 22 wie eine handelsübliche Transportrolle aufgebaut sein kann. Ein U-förmiger Bogen 24 bildet zusammen mit einem Axiallager 42 und einem Nutenstein 44 einen Drehschemel für das Stützrad 22. Der Nutenstein 44 ist in einer Schiene 26, die ein C-Profil aufweist, verschiebbar geführt. Mittels der Schiene 26 ist es möglich, das Stützrad 22 von einer ersten Endposition (siehe 1) in eine zweite Endposition zu bewegen, wenn die Transportvorrichtung als Transportwagen eingesetzt werden soll (siehe die 5 bis 7). Anhand dieser Figuren ist gut zu erkennen, dass an dem Drehschemel eine Deichsel 28 mit einem Haltegriff 30 angebracht ist. Damit kann die Transportvorrichtung 10 gezogen und gelenkt werden.
-
Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung 10 kann durch Ausziehen der Deichsel 28 von einer einachsigen Sackkarre (siehe 1) in einen zweiachsigen Transportwagen (siehe 5 bis 7) umgerüstet werden.
-
An den Längsseiten sowie der Stirnseite des Grundgestells 12 sind jeweils quaderförmige Befestigungselemente 52 vorgesehen. Die Befestigungselemente 52 sind fest mit dem Grundgestell 12 verbunden. Dabei ist es unter anderem möglich die Befestigungselemente 52 mit dem Grundgestell 12 zu verschrauben oder zu verschweißen. Die Befestigungselemente 52 weisen mindestens eine, bevorzugt jedoch zwei, orthogonal zueinander angeordnete Aufnahmebohrungen 54 auf. Die Aufnahmebohrungen 54 dienen dazu, die Transportstützen 34 aufzunehmen, welche bei dem zweiten Ausführungsbeispiel als U-förmig gebogene Rohrstücke ausgebildet sind.
-
In 7 sind drei Transportstützen 34.1, 34.2 und 34.3 dargestellt. Dabei sind die Transportstütze 34 in die Befestigungselemente 52 eingesteckt und dort mit Hilfe einer Klemmschraube (ohne Bezugszeichen) fixiert. In der in den 5 bis 7 dargestellten Konfiguration dienen die Transportstützen 34 als Ladebordwand.
-
8 zeigt eine isometrische Ansicht von unten auf ein Grundgestell 12. In dieser Ansicht von unten sind die Achsen 15 sowie die Transporträder 14 und das Stützrad 22 gut sichtbar. Ein Teil des Drehschemels, insbesondere das Axiallager 42 und der Nutenstein werden in dieser Ansicht durch das Stützrad 22 verdeckt. Gut ist zu erkennen, wie die Deichsel 28 an einer Verlängerung 56 des U-förmigen Bogens 24 befestigt ist. Dadurch lässt sich das Stützrad über die Deichsel 28 aktiv lenken, was sich positiv auf die Manövrierfähigkeit auch unter beengten räumlichen Verhältnissen auswirkt.
-
Erfindungsgemäß sind an der Deichsel 28 ein federbelasteter Sicherungsstift 58 angeordnet, der es erlaubt, die Deichsel 28 in mehreren Positionen relativ zu dem Grundgestell 12 zu arretieren. Weil das Stützrad 22 an der Deichsel 28 befestigt ist, lässt sich dadurch auch der Abstand zwischen dem Stützrad 22 und den Transporträdern 14 einstellen. In 8 sind drei verschiedenen Positionen des Stützrads 14 beispielhaft dargestellt. Dadurch ist es möglich, den Abstand zwischen dem Stützrad 22 und den Transporträdern 14 so auf die Abmessungen von Treppenstufen einzustellen, dass eine beladene Transportvorrichtung sicher und mit minimalem Krafteinsatz auch über Treppenstufen mit ungewöhnlichen Abmessungen bewegt werden kann.
-
In 8 hat die Deichsel 28 die oberste Zwischenstellung eingenommen. Zwischen dieser Position und der ersten Endposition ist noch eine Zwischenposition angedeutet. Daraus wird ersichtlich, dass die Position des Stützrads 22 relativ zu den Transporträdern 14 in mehreren Schritten so einstellbar ist, dass sich ein optimaler Abstand ergibt und in Folge dessen das Besteigen auch von Treppen mit ungewöhnlichen Abmessungen möglich ist, selbst wenn die Transportvorrichtung voll beladen ist (nicht dargestellt).
-
Die zu den Zwischenpositionen und der ersten Endposition gehörenden Aussparungen im Grundgestell 12 beziehungsweise in der Schiene 26 sind durch die Deichsel 28 verdeckt und daher nicht sichtbar.
-
Der Sicherungsstift kann darüber hinaus noch zum Einstellen der Deichsellänge genutzt werden, wenn die Deichsel teleskopierbar ist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 3411798 [0003]
- DE 1961469 [0003]
- DE 102008027083 [0004, 0005, 0006]